DE3134180C2 - Verfahren zur Dosierung von pneumatisch transportiertem Schüttgut - Google Patents
Verfahren zur Dosierung von pneumatisch transportiertem SchüttgutInfo
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Abstract
Verfahren zur Dosierung von in einer Förderleitung mittels einer konstanten Fördergasmenge je Zeiteinheit pneumatisch transportiertem Schüttgut durch Messung der Druckdifferenz über einen gegebenen Leitungsabschnitt, Vergleich dieses Istwertes mit einem Druckdifferenz-Sollwert und Steuerung der aufgegebenen Schüttgutmenge mit dem Vergleichsergebnis als Stellgröße in einer Regelschleife, wobei ein dem Gegendruck am Ende der Förderleitung proportionaler Druck gemessen, als Istwert mit einem Gegendruck-Sollwert verglichen und das Vergleichsergebnis als Korrekturgröße in die Regelschleife eingespeist wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dosierung von in einer Förderleitung mittels einer konstanten
Fördergasmenge je Zeiteinheit pneumatisch transportiertem Schüttgut durch Messung der Druckdifferenz
über einen gegebenen Leitungsabschnitt, Vergleich dieses Istwertes mit einem Druckdifferenz-Sollwert und
Steuerung der aufgegebenen Schüttgutmecige mit dem Vergleichsergebnis als Stellgröße in einer Regelschleife.
Diesem diesseits vorgeschlagenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei konstantem Fördergasdurchsatz
und damit konstanter Geschwindigkeit der Druckverlust zwischen zwei Punkten der Förderleitung,
bezogen auf ein bestimmtes Schüttgut, nur von der Beladung (μ) des Fördergasstromes mit dem Schüttgut
abhängt. Zur Dosierung der Schüttgutmenge, also zur Einhaltung eines bestimmten, vorgegebenen Schüttgutdurchsatzes
je Zeiteinheit, mit anderen Worten zur Einhaltung einer konstanten Beladung (μ), kann daher
der Unterschied zwischen dem Druckdifferenz-Sollwert und dem gemessenen Druckdifferenz-Istwert als Stellgröße
für die Steuerung des Schüttgutaufgabeorgans, z. B. für die Drehzahl einer Zellenradschleuse verwendet
und so eine Regelschleife erhalten werden, die den gewünschten, voreingestellten Schüttgutdurchsatz konstant
hält. Die Einhaltung einer konstanten Fördergasmenge je Zeiteinheit, die eine der beiden notwendigen
Voraussetzungen für die ordnungsgemäße Funktion der Regelschleife ist, kann durch Einspeisung des Fördergases
aus einem auf konstantem Druck gehaltenen Windkessel über eine Lavaldüse in die Förderleitung
sichergestellt werden, da bei Lavaldüsen der Fördergasstrom bekanntlich unmittelbar vom Vordruck des Gases
vor der Düse abhängt. Die zweite wesentliche Voraussetzung für das ordnungsgemäße Arbeilen der
Regelschleife ist ein konstanter Gegendruck am Ende der Förderleitung.
Diese Voraussetzung ist in den meisten Fällen erfüllt,
da der Gegendruck gleich dem Atmosphärendruck ist. Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, in denen diese
Voraussetzung nicht erfüllt ist, beispielsweise bei der pneumatischen Förderung von Kohlenstaub in bestimmte
Ofentypen oder in Reakioren für die Kohleverflüssigung und die Kohlevergasung, die nicht
nur gegen hohe sondern vor allem auch schwankende Gegendrucke zu erfolgen hat, wobei die die Zeiteinheit
dosierte Schüttgutmenge auf einem vorgegebenen Sollwert gehalten werden muß. Mit dem Verfahren der
einleitend angegebenen Gattung gelingt dies jedoch nicht, da der schwankende Gegendruck eine entsprechende
Schwankung der Dichte und damit des Volumens des Fördergases nach sich zieht. Nimmt
jedoch das Gasvolumtn bei gleichem Leitungsquerschnitt ab, so nimmt auch die Geschwindigkeit des
Fördergasstromes ab. Letztere führt ihrerseits zu einem bei sonst gleichen Verhältnissen geringeren Druckverlust über dem vorgegebenen Leitungsabschnitt, da die
gemessene Druckdifferenz eine Funktion der Geschwindigkeit des Gasstromes ist. Die Verringerung der
Druckdifferenz wird aber von der Anlage fälschlich als eine Verringerung der Beladung interpretiert, zu deren
Ausgleich die aufgegebene Schüttgutmenge erhöht wird, so daß also die angestrebte Konstanthaltung der je
Zeiteinheit geförderten Schüttgutmenge hierdurch gerade nicht erreicht wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der einleitend angegebenen Gattung auch für
Anwendungsfälle brauchbar zu machen, bei denen gegen einen schwankenden Gegendruck gefördert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruches 1 angegeben.
Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte Arten der Verwirklichung dieses Verfahrens.
Das mit der Erfindung vorgeschlagene Verfahren beruht ?uf der Erkenntnis, daß sich der Zusammenhang
zwischen dem Gegendruck und der über einen gegebenen Leitungsabschnitt gemessenen Druckdifferenz
in Form einer Kurvenschar darstellen läßt, deren Parameter die Beladung μ ist. Da im Normalfall eine
ganz bestimmte Beladung vorgegeben ist und eingehalten werden soll, kann aus dieser Kurvenschar diejenige,
die für die betreffende Beladung gilt, ausgewählt werden. Weiterhin ist üblicherweise auch der Sollwert
des Gegendruckes, gegen den gefördert werden muß, bekannt. Diesem Gegendruck entspricht ein Punkt der
ausgewählten Kurve. Da alle Kurven nur eine verhältnismäßig geringe Steigungsänderung haben,
kann die Steigung der Kurve in dem ermittelten Punkt als konstanter Proportionalitätsfaktoi für die Bestimmung
der Korrekturgröße aus dem Unterschied zwischen dem Gegendruck-Sollwert und dem Gegendruck-Istwert
verwendet werden.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 das Schema einer Anlage zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens und
Fig. 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Abhängigkeit der Druckdifferenz Ap von dem Gegendruck
P.
Gemäß F i g. 1 wird ein Brenner 1 mit Kohlenstaub aus einem Silo 2 über eine pneumatische Förderleitung 3
gespeist. Hierzu erzeugt ein Gebläse 4 in der einleitend näher geschilderten Art und Weise in der Förderleitung
3 einen Fördergasstrom, dessen Geschwindigkeit
zumindest am Anfang der Leitung konstant ist. Aus dem
Silo 2 wird der Kohlenstaub in an sich bekannter Weise über eine Zellenradschleuse 5, die durch einen Motor 6
angetrieben wird, in die Förderleitung 3 aufgegeben.
Um nun die geforderte Konstanz der dem Brenner je Zeiteinheit zugeführten Schüttgutmenge zu gewährleisten,
wird an der Stelle 3a der Förderleitung der Druck P, und an der Stelle 3b der Förderleitung der Druck P2
gemessen. Hierbei schwankt der Druck P2 proportional
zu dem am Ende der Förderleitung in dem Brenner I herrschenden Gegendruck P. Der Druck P2 wird daher
in einer elektrischen Schaltung 7 in einen um den schwankenden Gegendruck P berichtigten Druck P2
korrigiert, da anderenfalls durch den schwankenden Gegendruck eine tatsächlich nicht vorhandene Änderung
der Beladung vorgetäuscht würde.
Die Korrektur erfolgt nach der Formel
P2 1 = Pi
f(P);
;'λ hierzu wird der Schaltung 7 einerseits der Srllwert des
ί·- Gegendruckes P, andererseits der Sollwert der BeIadung
μ von entsprechenden Sollwerteinstellern 8 und 9 zugeführt.
Aus den Drücken P\ und P'2 wird in einem
Subtraktionsglied 10 die korrigierte Druckdifferenz Ap' gebildet, die als Istwert einem Vergleicher 11 zugeführt
wird, der von einem Sollwertsteller 12 den Sollwert Ap erhält. Der Sollwertsteller 12 erhält seinerseits von dem
Sollwertsteller 9 den Sollwert μ, da der Sollwert der
Druckdifferenz Ap in der in F i g. 2 dargestellten Art und jo
Weise nicht nur von dem Gegendruck P sondern auch von der Beladung μ abhängig ist. Der Vergleicher 1 ί
liefert an seinem Ausgang die Stellgröße n, die die Drehzahl des Antriebsmotors 6 für die Zellenradschleuse
5 in Richtung einer Verkleinerung der Regelabwei- js
chung ändert.
Das beschriebene Verfahren kann auch in vereinfachter Form verwirklicht werden. Wenn nämlich der
Bereich der Beladung μ, innerhalb dessen die Anlage
jeweils mit konstanter Beladung gefahren werden soll, nicht allzu groß ist, so kann der Sollwerteinsteller 9
entfallen. Die jeweilige Beladung wird dann allein über den Sollwerteinsteller 12 für die Druckdifferenz Ap
vorgegeben. Für die Korrektur von P? in P'2 wird dann
der Faktor /(/t) entsprechend der zuvor angegebenen
Gleichung als Konstante angesehen.
Im einfachsten Fall, insbesondere dann, wenn der Gegendruck P nur innerhalb relativ enger Grenzen
schwankt, kann darüber hinaus auch der Faktor f(P) als Konstante betrachtet werden, so daß sich die angegebene
Gleichung vereinfacht zu
Pi = P2- K;
worin K entsprechend dem zuvor Gesagten gleich /C1Gu) · K2(PJiSt.
Grundsätzlich ist es auch möglich, zu dem gleichen Ergebnis, also der Konstanthaltung der Dosierung
unabhängig von Schwankungen des Gegendruckes P, durch Korrektur entweder der Druckdifferenz
P\ — P2 = Ap oder durch unmittelbare Korrektur der
Stellgröße η in n'zu kommen, jedoch wird dadurch das Problem nur in einen Bereich verlagert, in dem mehr
Größen (z. B. Pi) berücksichtigt und gegebenenfalls
mitkorrigiert werden müssen.
In Fig. 2 ist die Abhängigkeit der Druckdifferenz
Ap = PI — P 2 von dem Absolutwert des Gegendrukkes
P für verschiedene Werte konstanter Beladung μ.
aufgetragen. Man erkennt, daß für nicht allzu große Änderungen von P um einen vorgegebenen Sollwert
und für nicht allzu weit auseinanderliegende Werte von μ, mit denen die Anlage gefahren werden soll, die zuvor
genannte Vereinfachung der Korrektur zulässig ist, wonach Ap = P- K ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Dosierung von in einer Förderleitung mittels einer konstanten Fördergasmcnge je Zeiteinheit pneumatisch transportiertem
Schüttgut durch Messung der Druckdifferenz über einen gegebenen Leitungsabschnitt, Vergleich dieses
Istwertes mit einem Druckdifferenz-Sollwert und Steuerung der aufgegebenen Schüttgutmenge mit
dem Vergleichsergebnis als Stellgröße in einer Regelschleife, dadurch gekennzeichnet,
daß ein dem Gegendruck am Ende der Förderleitung proportionaler Druck (P2) gemessen, als Istwert mit
einem Gegendruck-Sollwert (P) verglichen und das Vergleichsergebnis als Korrekturgröße in die
Regelschleife eingespeist wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturgröße zur Korrektur des Druckdifferenz-Istwertes verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturgröße zur Korrektur
eines der beiden Drucke (P], P2) zur
Ermittlung des Druckdifferenz-Istwertes verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gewünschte Fördergutbeladung
(μ.) als zweite Korrekturgröße sowohl dem Druckdifferenz-Sollwert als auch dem
Druckdifferenz-Istwert aufgeschaltet wird.
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