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Extraktionsverfahren und Anlage zur Durchführung
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dieses Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Extraktionsverfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie auf eine Anlage zur Durchführung
dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 17.
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Es ist ein Extraktionsverfahren, beispielsweise ein Verfahren zur
Herstellung von Gewürzextrakten oder ein Verfahren zur Entcoffeinierung von Kaffee,
oben erwähnter Gattung bekannt, bei dem das überkritische Lösungs- bzw. Trägergas
durch einen Extraktionsbehälter bzw. Autoklaven geleitet wird, der mit Extraktionsgut,
wie z. B mit zerkleinertem Gewürz
oder mit angequollenen Kaffeebohnen
gefüllt ist. Das mittels eines Verdichters auf die überkritischen Werte (Druck und/oder
Volumen und/oder Temperatur) gebrachte Trägergas ist in der Lage, beim Durchströmen
des Extraktionsbehälters extrahierbare Stoffe aus dem Extraktionsgut herauszulösen
und dieses Extrakt in einem einphasigen Gemisch sozusagen al s " als 'aufgeladenes"
Trägergas aus dem Autoklaven zu transportieren. Dieses "aufgeladene" Trägergas wird
nach dem Autoklaven in seinen Zustandsdaten so verändert, daß eine Phasentrennung
in eine Phase des Trägergases und in die Phase des Extrakts bzw. der Extrakte eingeleitet
wird. Das auf diese Weise mehr oder weniger vollständig "entladene" Trägergas wird
dann wieder in den überkritischen Zustand gebracht und dem Extraktionsbehälter wieder
zugeführt. Auf diese Weise wird ein geschlossener Trägergas-Kreislauf geschaffen,
der nach wiederholtem Durchlaufen des Autoklaven allmählich das Extrakt aus dem
Extraktionsgut heraustransportiert.
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Bei diesem herkömmlichen Verfahren tritt das Problem auf, daß das
überkritische Trägergas bereits nach wenigen Umlaufzyklen den Autoklaven bzw. das
darin eingeschlossene Extraktionsgut in relativ stark ausgeprägten Kanälen durchströmt,
wodurch der Berührungskontakt zwischen dem Trägergas und dem Extraktionsgut vermindert
wird.
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Da das Trägergas in diesem Fall immer wieder an den selben Reaktions-Oberflächen.
des Extraktionsgutes entlangströmt, kann es mit zunehmenden Umlaufzyklen immer weniger
Extrakt aus dem Extraktionsgut auslösen, so daß die Extraktionszeit rasch ansteigt.
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Es wurde deshalb versucht, im Autoklaven Umwälz-
vorrichtungen
vorzusehen, durch die die Bildung von ausgeprägten Strömungskanälen verhindert werden
sollte. Diese Umwälzvorrichtungen müssen jedoch mit Antrieben versehen werden, die
beispielsweise durch eine Wand des Autoklaven geführt werden müssen. Da das Trägergas
im Autoklaven unter einem sehr hohen Druck steht, der beispielsweise 300 bar überschreiten
kann, ist es äußerst schwierig, eine Wellendurchführung zu schaffen, die derartigen
Drücken standhalten kann.
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Als weitere Lösungsmöglichkeit für den Antrieb der Umwälzvorrichtung
könnte an einen Spaltrohrmotor gedacht werden, durch den jedoch der konstruktionstechnische
Aufwand stark ansteigen würde. Um die Ausbildung der oben angesprochenen ausgeprägten
Kanäle etwas einzuschränken, wurde weiterhin vorgeschlagen, das Extraktionsgut im
Autoklaven mit Füllkörpern, die sich an der Auslöse-Reaktion nicht beteiligen, zu
versetzen. Diese Maßnahme führt jedoch dazu, daß der Autoklav eine dementsprechend
kleinere Menge an Extraktionsgut aufnehmen kann, so daß der Autoklav in dementsprechend
kürzeren Zeitabständen geöffnet und mit neuem Extraktionsgut gefüllt werden mußte.
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Während dieser Zeit muß die Extraktionsanlage vollkommen abgeschaltet
werden, worunter die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens stark leidet.
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Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ist es mit
den herkömmliüheri Extraktionsanlagen stets erforderlich, den#Extraktionsprozeß
dann abzubrechen, wenn die Extraktionsveschwindigkeit unter einen gewissen Grenzwert
sinkt. Daraus folgt, daß bislang das Extralctioll¢:gut häufig nur unzulänglich von
dem auszulöserideri Extrakt befreit werden konnte.
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Das mit den bekannten Extraktionsverfahren not-
wendige
periodische Öffnen und Schließen des Extrakttionsbehälters bzw. Autoklaven ist auf
der anderen Seite durch die periodische Dekompression des Autoklaven mit einem Energie-
und einem Arbeits-Mehraufwand verbunden. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit dieses
bekannten Extraktionsverfahrens zusätzlich herabgesetzt und die aufgrund von Betriebsvorschriften
für Druckbehälter zugelassene Gesamtbetriebsdauer verringert.
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Eine Möglichkeit, den oben angesprochenen Energiever lust und den
durch das periodische Öffnen und Schließen des Autoklaven bedingten Arbeitsaufwand
in Grenzen zu halten könnte darin gesehen werden, das Volumen des Autoklaven zu
vergrößern. Da der Autoklav jedoch unter einem extrem hohen Druck steht, und die
l annungen in der Autoklavenwandung mit zunehmendem Volumen und mit dem damit zunehmenden
Durchmesser des Autoklaven ebenfalls ansteigen, steigen die Kosten des Autoklaven
überproportional zum Volumen des Autoklaven an. Zusätzlich werden die Sicherheitsanforderungen
an den großvolumigen Autoklaven immer höher, so daß ein sehr großer konstruktionstechnischer
Aufwand notwendig wird, um den sicherheitstechnischen Anforderungen voll Rechnung
tragen zu können. Aufgrund dessen, daß der bei einem herkömmlichen Extraktionsverfahren
zur Anwendung kommende Autoklav durch das periodische Öffnen und Schließen einer
Zug-Schwellbeanspruchung ausgesetzt ist, muß der Hochdruckbehälter bzw. Autoklav
für iWechsel-Schwellbeanspruchungen ausgelegt werden. Für die Anzahl der zulässigen
Schwell-Lastwechsel des Autoklaven können sich daher insbesondere bei größeren Dimensionen
aufgrund der Vorschriften der Druckbehälter-Verordnung Einschränkungen ergeben.
So kann es sich beispielsweise
ergeben, daß die Anzahl der zulässigen
Lastwechsel auf 30 beschränkt werden muß.
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Dies bedeutet jedoch andererseits, daß der Autoklav nur 30 mal mit
Extraktionsgut gefüllt werden kann, bis er durch einen neuen Autoklaven ersetzt
werden muß. Dadurch wird aber wiederum die Wirtschaftlichkeit des bekannten Extraktionsverfahrens
vermindert.
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Das herkömmliche Verfahren und die zur Durchführung dieses Verfahrens
bekannte Vorrichtung kann deshalb nur dann wirtschaftlich eingesetzt werden, wenn
die Extraktionsgutmengen so klein sind, daß mit einem kleinen Autoklaven gearbeitet
werden kann. Für die Extraktion von Extraktionsgut, welches im industriellen Maßstab
anfällt und behandelt werden soll,ist das bekannte Verfahren im wirtschaftlichen
Sinne nicht mehr anwendbar.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Extraktionsverfahren
und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, mit dem bzw.
mit der es gelingt, größere Mengen, d. h. im Groß-Industriemaßstab anfallende Mengen
von Extraktionsgut effektiver und auf wirtschaftliche Weise zu behandeln.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 17 angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann der unter dem Druck des
kritischen Trägergases stehende
und im "Batch"-Betrieb arbeitende
Extraktionsbehälter entfallen. An die Stelle des im bekannten Extraktionsverfahren
angewendeten Berührungskontakts zwischen dem bewegbaren Trägergas und dem statischen
Extraktionsgut tritt nun ein zwangsweiser Förder-Mischstrom mit Trägergas und Extraktionsgut,
so daß im Bereich des gesamten kontinuierlichen Förderstroms ein inniger Berührungskontakt
zwischen Extraktionsgut und Trägergas und damit ein schneller Stoffübergang vom
Extraktionsgut zum Trägergas sichergestellt ist.
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Bei dem bisherigen Verfahren war die erzielbare Extraktionsleistung
unter im übrigen gegebenen Bedingungen vom Fassungsvermögen des Extraktionsbehälters
und der Verweilzeit des Extraktionsgutes in diesem bhängig.
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Die für erschöpfende Extraktion erforderliche Zeit wird dabei wegen
des mangelhaften Phasenkontaktes so lang, daß die Extraktion auch bei beliebigem
Angebot von Trägergas vorzeitig abgebrochen werden muß.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann der Phasenübergang im Sinne
der Annäherung an das Verteilungsgleichgewicht derart beschleunigt werden, daß der
Massendurchsatz des Extraktionsgutes mit dem zudosierten Trägergas bei im übrigen
gegebenen Bedingungen für die Extraktionsleistung bestimmend wird, wobei die Kontaktzeit
durch einfache Veränderung der Länge der Extraktionsstrecke beeinflußbar und eine
unnötig verlängerte Kontaktzeit unschädlich ist. Dies bedeutet, daß durch das erfindungsgemäße
Verfahren bzw. durch die erfindungsgemäße Vorrichtung allein durch Veränderung der
Massendurchsätze und ohne konstruktionstechnische Veränderungen der Extraktionsanlage
die Extraktions-Kapazität der Anlage verändert werden kann. Das "Up-skaling" der
Anlage bringt daher durch die erfindungsgemäßen Maß-
nahmen keinen
konstruktionstechnisch und bedienungstechnisch bedingten finanziellen Mehraufwand
mit sich, so daß die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens bzw.
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dieser Anlage besonders bei extrem großen Massendurchsätzen des Extraktionsguts
angehoben ist. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den zusätzlichen Vorteil, daß
nun erstmals auch in der Extraktionsstrecke auf die Extraktionsleistung der Anlage
bzw. des Verfahrens Einfluß genommen werden kann. Weil das Extraktionsgut zusammen
mit dem Trägergas in einem kontinuierlichen Förderstrom durch die Extraktionsstrecke
geleitet wird, ergibt sich über der Länge der Extraktionsstrecke ein gewisses Beladungsgefälle.
Diesen Effekt kann man vorteilhaft ausnützen, indem man nach einer bestimmten Zwangsmischstrecke
eine Zwischenfiltereinrichtung eingliedert, von der dann bereits beladenes Trägergas
mit einer gewissen Sättigung abgezogen werden kann. Der restliche Förderstrom aus
Extraktionsgut und Trägergas kann dann einer weiteren Zwangsdurchmischung unterzogen
werden, wobei dann zum Beispiel ein anderes Extrakt aus dem Extraktionsgut herausgelöst
werden kann. Das am Ende dieser Mischstrecke abgezogene Trägergas ist dann entweder
mit einem anderen Extrakt beladen oder mit dem zuvor abgezogenen Extrakt bis zu
einem Sättigungsgrad beladen, der sich von dem des zuvor abgezogenen Trägergases
unterscheidet. Auf diese Weise gelingt es, die verschiedenen Extraktionsstrecken
den jeweiligen spezifischen verfahrenstechnischen Anforderungen in optimaler Weise
anzupassen. So kann beispielsweise die erste Extraktionsstrecke bzw. Zwangsförderstrecke,
die für ein erstes Extrakt gedacht ist, mit Heizeinrichtungen versehen sein, wohingegen
die nachgeschaltete bzw.
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die nachgeschalteten Zwangsmischstrecken mit speziellen der jeweiligen
Affinität des Extrakts zum Trägergas ~~~~
angeglichenen Mischeinrichtungen
versehen sein können. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit bestens für das fraktionierte
Herauslösen von Extrakten aus einem Extraktionsgut geeignet.
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Je nachdem, welches Extrakt mit welchem Trägergas aus welchem Extraktionsgut
herausgelöst werden soll, kann es notwendig sein, die einzelnen Extraktions-Teilschritte
über unterschiedliche Reaktionszeiten hinweg durchzuführen. Diese Randbedingung
kann durch das erfindungsgemäße Verfahren jederzeit erfüllt werden, auch wenn größte
Massendurchsätze des Extraktionsguts verwirklicht werden sollen. Durch die Abstufung
der Extraktionsstrecken ergibt sich der weitere zusätzliche vorteilhafte Effekt,
daß nunmehr an einei ~ielzahl von Stellen in den Verfahrensablauf korrigierend bzw.
steuernd eingegriffen werden kann, so daß das Verfahren gute Voraussetzungen für
eine Prozeßoptimierung stellt.
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Wenn das Trägergas und das Extraktionsgut mit vorbestimmter Dosierung
synchron und schubweise in den Extraktionskreislauf eingeführt werden, ergibt sich
der weitere Vorteil, daß das Extraktionsgut in jedem Bereich des kontinuierlichen
Förder-Mischstroms mit einer für den Extraktionsprozeß optimalen Menge an Trägergas
in Berührung kommt, was sich vorteilhaft auf den Wirkungsgrad des Extraktionsverfahrens
auswirkt Die schubweise Dosierung hat verfahrens- bzw.
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steuerungstechnische Vorteile, da auf diese Weise die Massenströme
exakt aufeinander abgestimmt werden können.
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Da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine exakte Dosierung der
pro Mengeneinheit des Extraktionsgutes zugeführten Gasmenge ermöglicht und der schnelle
Stoffübergang gewährleistet ist, liegt in der Verringerung der zudosierten Gasmenge
erfindungsgemäß eine weitere, sehr elegante und wirtschaftliche Möglichkeit zur
Durch führung fraktionierter Extraktionen. Dies ist so zu verstehen, daß der Stoffübergang
nicht durch unkontrollierbare Einflüsse an der Phasenübergangsfläche, wie z.B. durch
die oben beschriebene Kanalbildung, behindert wird, so daß weniger Trägergas in
kontrollierter Weise weniger Extrakt bedeutet. Die Fraktionierung bei Extraktion
eines Mehrstoffextraktes kommt dann dadurch zustande, daß die Stoffübergänge verschiedener
Stoffe auch verschieden schnell erfolgen.
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Wenn eine schubweise Dosierung der am Extraktionsverfahren beteiligten
Komponenten gewählt wird, ist es insbesondere vorteilhaft, den zusammengeführten
Förderstrom durch eine Zwischenspeicherung zu glätten.
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Durch den damit erzielbaren Abbau von Druckschwankungen erfolgt das
Aufladen des Trägergases wesentlich gleichmäßiger und kontrollierbarer. Dies ist
insbesondere im Hinblick auf eine Prozeßoptimierung von großer Bedeutung, für die
eine wesentliche Voraussetzung darin besteht, daß an Jedem Punkt des Extraktions-Kreislaufs
eine kontrollierbare Reaktionskinetik gegeben ist. Ein weiterer Vorteil der Zwischenspeicherung
ist darin zu sehen, daß auf diese Weise das Extraktionsgut und das Trägergas so
zusammengeführt werden, daß die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaf-
ten
der beiden am Extraktionsverfahrerl beteiligten Komponenten einander angeglichen
werden.
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Mit den Merkmalen des Unteranspruchs 6 entsteht ein Verfahren mit
zwei geschlossenen Kreisläufen, die sich im Bereich der Extraktionsstrecke tangieren.
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Der Wirkungsgrad des Verfahrens bzw. der Anlage wird dadurch angehoben,
indem zum einen der Extraktionsgrad gesteigert und zum anderen die Energie des Extraktionsgutrückstands
weiter verwertet wird.
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Die Zwischenverdichtung des entspaiinten und vom Extrakt getrennten
Trägergas führt zu einer erneuten Erwärmung. Diese Wärmemenge kann in vorteilhafter
Weise für die Erwärmung des Separators bzw. A"-cheidebehälters verwendet werden,
der bei Verwendung bestimmter Trägergas-Medien zur Vereisung neigt. Damit wird die
Betriebssicherheit des Verfahrens und der Anlage angehoben und eine Energieeinsparung
erzielt.
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Mit den Merkmalen des Unteranspruchs 9 wird sichergestellt, daß der
Trägergas-Kreislauf stets mit einem Medium gefüllt ist, welches eine ausreichende
Lösungs- bzw. Aufnahmekapazität für das Extrakt besitzt. Diese Merkmale sind insbesondere
in Kombination mit den Uriteransprüchen 10 und 11 von besonderer Bedeutung, da auf
diese Weise mit einfachen Mitteln eine Referenzmessung der Kennwerte des frischen
und des rezirkulierten Arbeitsgases durchgeführt werden karlrl, so daß eine wichtige
Größe für die Prozeßoptimierung erhalterl wird.
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Die Verwendrlg von überkritischem Kohlendioxid als Extraktiorismittel
hat die besondereii Vorteile, daß es toxikologisch unbedenklich ist, daß es in be-
liebiger
Menge aus Quellen natürlichen Ursprungs zur Verfügung steht und in flüssiger Form
im Handel erhältlich ist, daß es im Vergleich zu organischen Lösungsmitteln billig
und nicht brennbar ist und daß es im überkritischen Zustand für eine Vielzahl von
Stoffen ein zufriedenstellendes Lösungsvermögen besitzt.
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Dieses Lösungsvermögen kann durch Beimischung von sogenannten Schleppmittelnweiter
gesteigert werden, wobei als Schleppmittel beispielsweise Wasser, Ammoniak, Ester,
Glyceride, Ketone und Aliphaten entweder allein und/oder in Mischung miteinander
Anwendung finden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für die Entcoffeinierung
von Kaffee oder Tee, für die Hopfenextraktion, für die Lecithinentölung, die Herstellung
von Gewürzextrakten und für die Gewinnung pharmazeutischer Wirkstoffe aus Naturprodukten.
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Da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aber auch Großanlagen herstellbar
sind, kann das Verfahren auch zur Verarbeitung von Ölsaaten, z.B. zur Gewinnung
von Speiseölen und Kakaobutter, sowie zur Entfettung kohlehydratreicher Naturstoffe
eingesetzt werden. Großtechnische Nutzung kann das Verfahren auch im Bereich der
chemischen Industrie und der Mineralölindustrie finden, z.B. bei der Aufbereitung
von Altöl.
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Von besonderem Interesse -ist auch die Anwendung des Verfahrens zur
weiteren Veredelung von Extrakten, die mittels konventioneller Lösemittelextraktion
erhalten wurden. Bei der konventionellen Extraktion von Aromastoffen ist die Entfernung
des Lösemittels aus dem Extrakt mit um so größeren Aromaverlusten verbunden, je
vollstän-
diger dieses entfernt werden soll. Dies beruht darauf,
daß der Siedepunkt des Lösemittels im Bereich der Siedepunkte von Aromakomponenten
liegt. Durch Extraktion mit überkritischen Gasen kann restliches Lösemittel fast
ohne Aromaverluste "ausgewaschen" werden, da der Siedepunkt des Gases weit unterhalb
der Siedepunkte der Aromakomponenten liegt. Ein weiterer Vorteil der "Extraktion
von Extrakten" besteht darin, daß weniger Extraktionsrückstand durch die Anlage
geschleust werden muß.
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Zu einer besonders vorteilhaften Weiterbi'hung der Extraktionsanlage
gemäß Patentanspruch 17 gelangt man mit den Merkmalen des Unteranspruchs 18. Insbesondere
von Vorteil ist dabei die der Sekundär-Fördereinrichtung nachgeschaltete Statik-Rohrmischeinrichtung,
durch die es gelingt, ohne zusätzliche Antriebseinrichtungen einen intensiven Kontakt
zwischen Trägergas und Extraktionsgut über eine sehr große Strecke aufrecht zu erhalten.
Da die Statik-Rohrmischeinrichtung ebenfalls unter dem Druck des überkritischen
Trägergases steht, ist diese Weiterbildung deshalb von besonderer Bedeutung bzw.
von besonderem Vorteil, weil die Festigkeit derartiger Vorrichtungskomponenten äußerst
hoch ist und diese als druckfeste Rohre und nicht als Druckbehälter einzustufen
sind.
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Darüberhinaus ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß diese Komponenten
bei kleinstem Bauraum große Extraktionsstrecken schaffen, in denen eine sehr große
Berührungsfläche zwischen Förderstrom und Mischeinrichtung untergebracht werden
kann. Darüberhinaus hat eine Statik-Rohrmischeinrichtung den Vorteil, daß Wellendurchführungen,
welche bei diesen hohen Drücken äußerst kritisch würden, vollkommen entfallen können.
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Die Weiterbildung gemäß Unteranspruch 21 führt zu dem vorteilhaften
Effekt, daß auch für die Fest -stoff-Filtereinrichtung die oben angesprochenen Vorteile
eines Druckrohrs ausgenützt werden können. Darüberhinaus ergibt sich durch die Angleichung
der vorrichtungstechnischen Konstruktionslösungen für die Statik-Rohrmischeinrichtungen
und für die Feststoff-Filtereinrichtung der zusätzliche Vorteil, daß die Verbindung
dieser Komponenten untereinander äußerst einfach und vor allen Dingen austauschbar
wird.
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So kalul auch die Befestigung der Feststoff-Filter-
einrichtung
und der Statik-Rohrmischeinrichtungen an einem Trägerelement mit identischen Mitteln
erfolgen, so daß das Trägerelement einfach gestaltet werden kann. Zur Anpassung
der Trägerelementanschlüsse an die jeweilige Anzahl und an die Sequenz der Statik-Rohrmischeinrichtungen
und der Feststoff-Filtereinrichtungen ist es beispielsweise von besonderem Vorteil,
wenn in einem einzigen Trägerelement wahlweise verschließbare Anschlüsse vorgesehen
sind, die untereinander über auf- und zusteuerbare Kanäle in Verbindung stehen.
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Eine besonders einfache Lösung für dieses Trägerelement stellt eine
Platte dar, an der die verschiedenen benötigten Mischeinrichtungen und Filtereinrichtui
n angeflanscht oder eingeschraubt oder in sonst geeigneter Weise befestigt werden
können.
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Weil bei der Feststoff-Filtereinrichtung nur der äußere Rohrmantel
dem Druck des überkritischen Trägergases ausgesetzt ist, bietet sich für diese Filtereinrichtung
ein Sintermetallrohr an, welches beidseitig in den Deckelflanschen des Mantelrohres
festgelegt ist und dazwischen nicht mehr gesondert geführt sein muß. Das Sintermetall
muß dabei nur für eine Innendruckbelastung ausgelegt sein, die durch den Druckabbau
über die Sintermetallrohr-Wandstärke festliegt. Diese Sintermetallrohre sind in
verschiedener Durchlassigkeit erhältlich. Die Extraktionsanlage ist dadurch durch
einfaches Auswechseln der Sintermetallrohre individuell umrüstbar, so daß stets
der größtmögliche Massendurchsatz des Trägergases sichergestellt werden kann.
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Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn
der
Zwischenspeicher gemäß Unteranspruch 25 ausgebildet ist, da auf diese Weise die
strengen Druckbehälter~ Auslegungsvorschriften auf diesen Zwischenspeicher nicht
mehr angewendet werden müssen.
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Mit den Merkmalen der Unteransprüche 26 und 27 ist es möglich, die
Dosierung der Massenströme des Extraktionsguts und des Trägergases auf einfache
Weise synchron zu steuern.
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Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn die Dosier- und Förderorgane
der Extraktionsanlage Spülanschlüsse besitzen, die mit dem Hochdruckbereich des
Trägergas-Kreislaufs in Verbindung stehen. Auf diese Weise wird die Betriebssicherheit
der Extraktionsanlage zusätzlich angehoben, so daß Stillstandszeiten der Anlage
infolge von Betriebsstörungen weitgehend vermieden werden können.
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Wenn gemäß Unteranspruch 35 der Hochdruckverdichter von einem Differentialkolbenverdichter
gebildet ist, ergibt sich dadurch der besondere Vorteil, daß dadurch bereits durch
den Aufbau dieses Verdichters eine Grund-Eigensicherheit gegeben ist, da dieser
Verdichtertyp automatischstehenbleibt, wenn der System~ druck im Hochdruckbereich
des Trägergases zu hoch oder wenn der Systemdruck im Zwischenverdichtungsbereich
des Trägergases zu niedrig wird. Dieser Sicherheitsaspekt ist insbesondere deshalb
von Bedeutung, weil die in der erfindunggemäßen Extraktionsanlage zum Einsatz kommenden
Pumpen als Trockenläuferpumpen ausgebildet werden sollten, um eine Verunreinigung
des Trägergases mit Ölnebel zu vermeiden.
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Aus Sicherheitsüberlegungen heraus werden die
kritischen
Bereiche der Extraktionsanlage mit Drucküberwachungs- und Drucksicherungseinrichtungen,
beispielsweise mit Manometern oder Berstscheiben und Überdruckventilen ausgestattet.
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Zur automatischen Prozeßoptimierung in der erfindungsgemaßen Extraktionsanlage
ist es von besonderem Vorteil, Probeentnahmestellen vorzusehen, die mit Analysiereinrichtungen
in Verbindung stehen, in denen die entnommenen Proben auf ihre physikalischen Eigenschaften
hin untersucht werden. Die Analysiereinrichtungen erzeugen Ausgangssignale, die
auf verschiedene Steuereinrichtungen gegeben werden, die in den Extraktionsprozeß
eingreifen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Extraktionsanlage ergeben
sich aus den übrigen Vorrichtungs-Unteransprüchen.
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Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen eine Ausgestaltung
der Extraktionsanlage zur Durchführung des Extraktionsverfahrens näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Prinzipskizze einer auf die wesentlichen Funktionselemente
reduzierten Extraktionsanlage, und Fig. 2 eine Prinzipskizze des Verfahrens-Ablaufplans
mit angedeuteten vorrichtungstechnischen Merkmalen der Extraktionsanlage.
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Fig. 1 zeigt den Funktions-Ablaufplan einer Extraktionsanlage, die
auf die wesentlichsten Funktionselemente reduziert ist. Man erkennt einen Träger-
gas-Kreislauf,
der aus einem Trägergas-Reservoir T f gespeist wird. Das Trägergas T wird durch
einen Hochdruckverdichter HV geführt, so daß es in den überkritischen Zustand#u"bergeht.
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der durch die Zustandsgrößen des spezifischen Drucks p, des spezifischen
Volumens v, der Temperatur und des Molenbruchs festgelegt ist. In diesem überkritischen
Zustand tritt das Trägergas T über ein Regelventil RV in die Extraktionsstrecke
ES ein, in der die Aufladung des Trägergases T mit dem Extrakt erfolgt. In die Extraktionsstrecke
ES mündet eine Extraktionsgut-Förderstrecke EGF, die aus einem Extraktionsgut-Vorratsbehälter
EGV gespeist wird.
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Das Extraktionsgut wird über eine Pumpeinrichtung EGP auf einen dem
Trägergasdruck angeglichenen Druck gebracht und in die Extraktionsstrecke ES eingeführt.
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In der Extraktionsstrecke ES erfolgt in einem kontinuierlichen Förderstrom
mittels einer Förder- und Mischeinrichtung FME eine Zwangsdurchmischung des Trägergases
T mit dem Extraktionsgut EG, wobei die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden
Komponenten in Förderrichtung klein gehalten ist. Erst hinter der Extraktionsstrecke
ES wird eine Relativgeschwindigkeit in Förderrichtung erzeugt, wobei durch eine
Filtereinrichtung FE der Extraktionsgutrückstand ER von dem mit Extrakt EX beladenen
Trägergas TB getrennt wird. Das beladene Trägergas TB stellt eine einphasige Mischung
aus überkritischem Trägergas T und herausgelöstem Extrakt dar. Dieses beladene Trägergas
TB wird über ein Dekompressionsventil DV in einen Abscheidebehälter AB geleitet,
in dem eine Phasentrennung von Trägergas und Extrakt erfolgt. Alternativ oder ergänzend
dazu kann die Phasentrennung auch durch Temperaturänderung im Abscheidebehälter
und/oder durch Absorbentien und/oder durch Adsorbentien erfolgen.
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Das Extrakt EX fällt im Abscheidebehälter AB aus und
das
entladene Trägergas TU verläßt den Abscheidebehälter und wird in den Trägergaskreislauf
zurückgeführt.
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Das Extrakt EX wird über ein Abziehventil vom Abscheidebehälter AB
abgezogen oder durch eine Pumpeinrichtung ausgetragen, die einen der Pumpeinrichtung
EGP ähnlichen Aufbau besitzen kann. Der Extraktionsrückstand ER wird sinngemäß wie
das Extrakt EX ausgetragen oder zur weiteren Extraktion weiterbefördert oder zum
Extraktionsgut-Vorratsbehälter EGV zurückbefördert.
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Ein "Up-skaling" dieser Extraktionsanlage, d.h. der Übergang der Extraktionsanlage
vom Labor- in den großen Industriemaßstab erfolgt mit dieser Extraktionsanlage allein
durch Vergrößerung des Massendurchsatzes des Extraktionsguts EG und des Trägergases
T und uurch individuelle Verlängerung bzw. Teilverlängerung der Extraktionsstrecke
bei eventueller Vergrößerung der Rohrdurchmesser.
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Fig. 2 zeigt in schematischer Vereinfachung einen Funktionsablaufplan
einer möglichen Extraktionsanlage, die nach dem unter Bezugnahme auf die Fig. 1
erläuterten Extraktionsverfahren arbeitet.
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Zunächst soll der Trägergas-Kreislauf beschrieben werden, wobei wiederum
vom Trägergas-Vorratsbehälter TV ausgegangen werden soll. In der Fig. 2 werden mit
dem Zeichen O Dosier- bzw. Sperrventile angedeutet und durch das Zeichen 0 Antriebseinrichtungen
für Pumpen, Verdichter oder sonstige Fördereinrichturlgerl bezeichnet. Das frische
Trägergas T gelangt über ein Absperrventil V1 und ein Dosierventil D1 zu einem Hochdruckverdichter
1, der beispielsweise als Differenzialkolbenverdichter ausgebildet sein kann. Uber
ein
weiteres Dosierventil D# wird das Trägergas T zu einem regelbaren
Sperrventil 2 geführt, und von dort in einen Hochdruckspeicher 3 geleitet1der über
eine Leitung mit einem Regelventil 4 in Verbindung steht.
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Von dort wird das Trägergas T in einen Zwischenspeicher 5 geleitet,
in dem es mit dem Extraktionsgut EG zusammengeführt wird. Zusammen mit dem Extraktionsgut
EG wird nun das Trägergas in einem kontinuierlichen Förderstrom durch eine, beispielsweise
als Extruder ausgebildete Sekundär-Fördereinrichtung 6, durch mindestens eine Statik-Rohrmischeinrichtung
7 und mindestens eine nachgeschaltete Feststoff-Filtereinrichtung 8 geleitet, in
der das "beladene" Trägergas TB vom Extraktionsgutrückstand ER getrennt wird. Das
beladene Trägergas wird nun in Anlehnung an die Darstellung in Fig. 1 durch ein
Dekompressionsventil 9 geleitet, so daß die Entspannung des beladenen Trägergases
TB erfolgen kann. Bedingt durch diese Entspannung des Trägergases T kann das Extrakt
EX nicht mehr einphasig im Trägergas gehalten werden, so daß im nachgeschalteten
Abscheidebehälter bzw. Separator 10 eine Trennung von Extrakt und entspanntem Trägergas
erfolgt. Das entspannte Trägergas TU wird gemäß dieser Ausführungsform durch einen
Zwischenverdichter 11 geleitet, wodurch sich zusammen mit dem Druck auch die Temperatur
des Trägergases erhöht. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil es bedingt
durch die im vorgeschalteten Dekompressionsventil 9 vorgenommene adiabatische Dekompression
leicht zu Vereisungen im Abscheidebehälter 10 kommen kann. Aus diesem Grunde wird
das zwischenverdichtete Trägergas durch eine Wärmetauscher-Rohrschlange 12 geführt,
die in Wärmeaustauschkontakt mit dem Abscheidebehälter 10 steht. Das zwischenverdichtete
Trägergas T wird nach erfolgter Wärmeabgabe über ein Regelventil 13 dem Hochdruckkreislauf
wieder
zugeführt. Damit sich der Druck im Hochdruckkreislauf nicht
auf den Druck im Niederdruckbereich auswirkt, kann eine Steuerleitung 14 vorgesehen
sein, durch die die Sperrdosierventile 2 und 13 in gewünschter Weise d. h. aufeinander
zeitlich abgestimmt betätigt werden können. Der Trägergaskreislauf ist damit geschlossen.
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Fig. 2 zeigt in Übereinstimmung mit der Darstellung gemäß Fig. 1
eine Extraktionsgut-Förderstrecke, die ebenfalls vom Extraktionsgut-Vorratsbehälter
EGV gespeist wird. Das Extraktionsgut EG wird einer Primär-Fördereinrichtung 15
zugeführt, durch die das Extraktionsgut EG unter einem hohen Druck in den Zwischenspeicher
5 eingespeist wird. Von der Feststoff-Filtereinrichtung 8 zweigt eine Extraktionsgutrücks+nnd-Sammelleitung
16 ab, die zu einem Zwei/Zwei-Wegeventil 17 führt, welches entweder eine Verbindung
zu einer Rückführung 18 zum Zwischenspeicher 5 oder über ein weiteres Dosierventil
D3 zu einem Extraktionsgutrückstands-Auffangspeicher 19 herstellt, aus dem der Extraktionsgutrückstand
über ein Ausstoßventil 20 aus dem Kreislauf abgezogen werden kann.
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Analog zu diesem Ausstoßventil 20 besitzt der Abscheidebehälter 10
einen Abziehanschluß 21 für das Extrakt EX.
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Die Druckspeicher dieser Anlage, d. h. der Zwischenspeicher 5, der
Abscheidebehälter 10, der Hochdruckspeicher 3 und der Extraktionsgutrückstand-Auffangspeicher
19 sind jeweils so aufgebaut, daß sie aus einem zylindrischen Rohrabschnitt 51,
101, 31, 191 bestehen, an dem jeweils zwei Deckelflansche 52 und 53, 102 und 103,
32 und 33 bzw. 192 und 193 be-
festigt sind. Diese Deckelflansche
oder darunterliegende Zwischenflansche tragen dann die jeweiligen Anschlüsse für
den Trägergas- und den Extraktionsgut-Kreislauf.
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Die Statik-Rohrmischeinrichtungen 7 bestehen aus einem Druckrohr
71, in dem jeweils ein oder mehrere Strömungskörper aufgenommen sind, auf dem Teil-
und Leitelemente ausgebildet sind. Dieser statisch arbeitenden Rohrmischer erzielt
seine Mischwirkung durch die beim Durchströmen des Trägergases und des Extraktionsguts
entstehende zwangsläufige und stetige Teilung des Stromes der zu mischenden Komponenten.
Die Außenoberflächen der Druckrohre 71 - von denen auch mehrere hintereinander geschaltet
werden können, die dann mittels Verbindungsflansche aneinander befestigt werden
- können beispielsweise auch, falls dies notwendig sein sollte, durch eine Beheizungsvorrichtung
25 beheizt werden. Die Statik-Mischrohreinrichtungen 7 können durch Hochdruck-Rohrbögen
72 oder direkt miteinander verbunden werden. Die Feststoff-Filtereinrichtung 8 besteht
ebenfalls aus einer Rohrkonstruktion.
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Ein äußeres Druckrohr 81 ist beidseitig abgedichtet eingespannt ud
fixiert in seinem Inneren ein Feststoffilter 82, welches ebenfalls rohrförmig ausgebildet
ist. Dieses Feststoffilter kann beispielsweise von einem Sintermetallrohr gebildet
werden. Das Innere des Sintermetallrohres ist mit dem kontinuierlichen Förderstrom
aus Extraktionsgut und Trägergas beaufschlagt, so daß es nur der gasförmigen Phase
des ~beladenen" Trägergases TB gelingt, durch das Feststofffilter zu strömen, wohingegen
der Extraktionsgutrückstand innerhalb des Feststoffilterrohres verbleibt.
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Die Innenkanäle der Feststoff-Filterrohre sind untereinander wiederum
direkt oder über Rohrkrüümer verbunden,so daß dieser Filtervorgang beliebig oft
wiederholt werden kann.
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Fig. 2 zeigt eine Lösungsmöglichkeit für die Montage bzw. für die
Anordnung der Statik-Rohrmischeinrichtungen 7 und der Feststoff-Filtereinrichtungen
8 in der Anlage. Zu diesem Zweck ist eine Trägerplatte 22 vorgesehen, die verschiedene
Anschlüsse 221 und 222 für die jeweiligen Misch- und Filtereinrichtungen besitzt.
Die Rohrkonstruktionen sind an die Trägerplatte arigeflarischt und es kann durch
wahlweises Verschließen der Anschlüsse 221 und 222 äußerst schnell eine Umrüstung
der Extraktionsanlage auf eine kleinere oder größere Extraktionsstrecke bzw. Filterstrecke
erfolgen. Bevorzugterweise können die verschiedenen Anschlüsse 221 und 222 untereinander
durch auf- und zusteuerbare Verbindungskanäle untereinander Koppelt sein. Die gestrichelte
Linie unterhalb der Trägerplatte 22 in Fig. 2 soll andeuten, daß die Trägerplatte
22 nach Bedarf verlängerbar ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Primär-Fördereinrichtung 15
und das Dosierventil 4 über eine gemeinsame Steuerleitung bzw. Regelleitung 24 miteinander
in Verbindung stehen. Auf diese Weise kann das Trägergas und das Extraktionsgut
dosiert und zeitlich aufeinander abgestimmt in die Extraktionsstrecke eingeführt
werden.
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Die strichpunktierte Linie 23 deutet eine Spülr leitung an, die vom
Hochdruckbereich des Trägergas-Kreislaufs T ausgehend zur Primär-Fördereinrichtung
15, zur Sekundär-Fördereinrichtung 6, zum Sintermetall-Filter 82, zum zwei/zwei-Wegeventil
17 und zum Extraktionsgut-Rückstand-Auffangspeicher 19 führt.
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In Fig. 2 sind darüberhinaus Drucküberwachungs-bzw. Sicherungsvorrichtungen
DÜ1 bis DÜ4 gezeigt, die jeweils in den Deckelflanschen der Speichereinrichtungen
befestigt sind. Diese Drucküberwachungseinrichtungen bestehen zumindest aus einem
Manometer und einer Berstscheibe.
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An verschiedenen Stellen des Trägergas-Kreislaufs sind Probeentnahmestellen
S1 bis S3 vorgesehen, die jeweils über (nicht gezeigte) Analysiereinrichtungen an
die Prozeßsteuerung der Extraktionsanlage angeschlossen sind.
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Als Sekundär-Fördereinrichtung 6 kann zum Beispiel ein Extruder vorgesehen
sein, der über einen Spaltrohmotor oder einen magnetischen Kraftübertrager angetrieben
wird.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit der erfindungsgemäßen
Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens gelingt es, unterschiedlichste Stoffe,
die sich bezüglich ihrer Zusammensetzung erheblich unterscheiden mit ein und derselben
Anlage und mit äußerst geringen Umrüstzeiten dem Extraktionsverfahren zu unterwerfen.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Naturstoffe behandelt werden sollen,
da deren Kennwerte bzw. deren Zusammensetzung in weiten Grenzen schwankt. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es ferner, eine fraktionierte Extraktion durchzuführen,
so daß gezielt verschiedene Extrakte aus dem Extraktionsgut herausgelöst werden
könrlerz. Die erfindungsgemäße Extraktionsanlage erlaubt es ferner, an vielen Stellen
gezielt in den Extraktionsprozeß einzugreifen, so daß es beispielsweise gelingt,
durch Verwendung einer automatischen Prozeßsteuerung die Anlage auch nach einem
Misch-Sollspektrum der verschiedenen Extrakte zu fahren.
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Es wird ein Extraktionsverf.ahren beschrieben, bei dem Extraktionsgut
mit einem überkritischen Trägergas in Berührung gebracht wird, und im beladenen
Trägergas anschließend durch Veränderung der Zustandsparameter eine Phasentrennung
in Extrakt und entladenes Trägergas erfolgt.
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Das Extraktionsgut wird mit einem an den Trägergasdruck angeglichenen
Druck mit dem Trägergas zusammengeführt, mit dem überkritischen Trägergas in einem
kontinuierlichen Förderstrom zwangsgemischt, wonach das mit dem Extrakt angereicherte
bzw. geladene Trägergas vom Extraktionsgutrückstand abgetrennt wird, der kontinuierlich
aus dem Trägergas-Kreislauf abgezogen wird. it dem Verfahren und mit der Anlage
zur Durchfiihrung des Verfahrens gelingt es, unterschiedlichste Stoffe, die sich
bezüglich ihrer Zusammensetzung erheblich unterscheiden mit ein und ders »en Anlage
und mit äußerst geringen Umrüstzeigen dem Extraktionsverfahren zu unterwerfen. Mit
dem Verfahren gelingt es ferner, eine fraktionierte Extraktion durchzuführen, so
daß gezielt vè-rschiedene Extrakte aus dem Extraktionsgut herausgelöst werden können.
Die nach dem Verfahren arbeitende Anlage erlaubt es, an vielen Stellen gezielt in
den Extraktionsprozeß einzugreifen, so daß es beispielsweise gelingt, durch Verwendung
einer automatischen Prozeßsteuerung die Anlage auch nach einem Misch-Sollspektrum
der verschiede -nen Extrakte zu fahren.