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Behälter für aggressive Flüssigkeiten
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Die Erfindung betrifft einen Behälter für aggressive Flüssigkeiten,
insbesondere einen Bbführbehälter eines Sondermüllfahrzeugs, mit einer durch einen
Deckel verschließbaren Öffnung, deren Rand gegenüber dem Deckelrand abgedichtet
ist.
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Bei den bekannten Anordnungen dieser Art besteht die Abdichtung zwischen
Behälterrand und Deckelrand in der Regel aus'einem umlaufenden Dichtring, der zwischen
zwei Dichtflächen eingespannt ist. Eine zuverlässige Abdichtung ist hierbei nur
gewährleistet, sofern der Dichtring gegenüber der im Behälter sich befindenden Flüssigkeit
beständig ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daB in Behältern eingangs erwahnter Art
Flüssigkeiten
unterschiedlicher Konsistenz aufgenommen werden, die in unterschiedlichen Richtungen
aggressiv sind. Es besteht daher die Gefahr, daß, auch wenn der Dichtring gegen
eine Flüssigkeit bzw. Flüssigkeitsgruppe beständig ist, er dennoch bei der Aufnahme
einer anderen Flüssigkeit zerstört werden kann, wodurch die erwünschte Abdichtung
verloren geht. Die aus dem Behälter auslaufende Flüssigkeit stellt jedoch infolge
ihrer Aggressivität nicht nur eine hohe Unfallgefahr dar, sondern kann gleichzeitig
zu hohen Umweltschäden und starken Gesundheitsgefährdungen führen.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Anordnung eingangs erwahnter Art mit einfachen und daher kostengünstigen Mitteln
so zu verbessern, daß eine vergleichsweise hohe Dichtsicherheit erreicht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung in überraschend
einfacher Weise dadurch, daß die Abdichtung des Behälterrands gegenüber dem Dekkelrand
aus mindestens zwei umlaufenden, radial hintereinander angeordneten Dichtringen
besteht.
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Die Verwendung mehrerer, radial gestaffelter Dichtringe stellt nicht
nur sicher, daß bei Zerstörung eines inneren Dichtrings ein äußerer Reservedichtring
zur Verfügung steht, was sich auch bei fehlender Beständigkeit des Dichtungsmaterial
gegenüber dem abzudichtenden Medium vorteilhaft auf die erzielbare Dichtzeit auswirkt,
sondern bietet in vorteilhafter Weise auch die Möglichkeit, Dichtringe zu verwenden,
die gegen unterschiedliche Flüssig-
keiten bzw. Flüssigkeitsgruppen
beständig sind, was die Beständigkeit der Gesamtdichtung stark erhöhen kann. Gleichzeitig
wird hierdurch in vorteilhafter Weise die Möglichkeit geboten, Leckagen des inneren
Dichtrings zu überwachen, was die Sicherheit weiter erhöht.
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In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen kann zwischen
den radial gestaffelten Dichtringen ein Kontroliraum vorgesehen sein, der mit einem
Druckmittel beaufschlagbar und an eine Druckmeßdose angeschlossen ist, die bei Abfall
des Drucks unter einen vorgegebenen Schwellenwert eine Alarmeinrichtung aktiviert.
Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine automatische tberwachung von
Leckagen des inneren Dichtrings, was eine hohe Zuverlässigkeit garantiert.
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Weitere vorteilhafte Fortbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen
der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
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Die Zeichnung zeigt eine Seitenansicht eines Fahrzeugs zum Abfahren
von flüssigem Sondermüll teilweise im Schnitt.
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Das in der Zeichnung dargestellte Sondermüllfahrzeug besteht aus einem
auf einem Chassis 1 aufgebauten, faßförmigen Behälter 2, der mit hier nicht näher
dargestellten Befüll- bzw. Entleerungsstutzen versehen sein kann. Der Innenraum
3 des Behälters 2 muß in der Regel nach jedem Einsatz gereinigt werden, um Reaktionen
von Rückständen des zuletzt be-
fördert;en Sondermülis mit dem beim
nächsten Binsatz zu befördernden Sondermüll zu vermeiden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Innenraum 3 hierzu im Bereich einer Stirnseite des faßförmigen Behälters
2 mit einer Öffnung 4 versehen, die mittels eines Deckels 5 verschließbar ist, der
mittels eines Scharniers 6 schwenkbar gelagert und mittels hier nicht näher dargestellter
Zylinder-Eolbenaggregate vèrschwenkbar ist. Ueber die Öffnung 4 kann auch eine dickflüssige,
etwa schlammförmige Füllung auf eine Deponie abgekippt werden. Hierzu wird der faßförmige
Behälter 2 einfach im Bereich seines dem Deckel 5 gegenüberliegenden Endes aufgebockt.
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Die im Bereich der Öffnung 4 sich ergebende Fuge zwischen dem Behälter
2 und dem Deckel 5 ist abgedichtet. Hierzu sind mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei umlaufende Dichtringe 7 bzw. 8 vorgesehen, die mit Abstand radial hintereinander
angeordnet sind und zwischen sich eine Kontrollkammer 9 einschließen. Sofern der
innere Dichtring 7 der Aggressivität der hieran anstehenden Behälterfüllung nicht
standhält und zerstört wird, fillt sich die Kontrollkammer 9, deren Zustand etwa
mittels eines Schauglases oder dergleichen überwacht werden kann. Der äußere Dichtring
8 verhindert bei Undichtwerden des inneren Dichtrings 7 zumindest eine gewisse Zeitspanne
eine Leckage und ermöglicht so eie Einleitung von Hilfsmaßnahmen während dieser
Zeit.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kontrollkammer 9 bei
geschlossenem Deckel über einen
durch ein Rückschlagventil kontrollierten
Beaufschlagungsstutzen 10 mit einem Druckmittel, vorzugsweise mit Druckluft, beaufschlagbar.
Der Druck in der Kontrollkammer 9 wird mittels eines hier einfach als Druckmeßdose
ausgebildeten Fühlers 11 erfaßt, mittels dessen eine Alarmeinrichtung 12 ansteuerbar
ist. Die Blarmeinrichtung 12 kann aus einem im Bereich des Armaturenbretts des den
Behälter 2 aufnehmenden Fahrzeugs angeordneten Blinksignal bestehen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Bildung der Alarmeinrichtung
12 eine Hupe angedeutet, die zweckmäßig in der Fahrerkabine des den Behälter 2 aufnehmenden
Fahrzeugs angeordnet sein kann.
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Sobald der innere Dichtring'7 undicht wird, entweicht die unter Druck
stehende Füllung der Kontrollkammer 9 in den Behälterinnenraum 3, wodurch der Druck
in der Kontrollkammer 9 zusammenbricht. Die Alarmeinrichtung 12 wird daher durch
die Druckmeßdose 11 in der Weise angesteuert, daß bei Abfall des Drucks unter einen
vorgegebenen Schwellenwert Alarm gegeben wird. Diese ffberwachungseinrichtung überwacht
sich in vorteilhafter Weise selbst, da auch bei sonstigen Undichtheiten der Druck
in der Eontrollkammer 9 absinkt. Es wäre auch denkbar, die Kontrollkammer 9 nicht
mit einem Druckmittel zu beaufschlagen, sondern zu evakuieren und die Alarmeinrichtung
12 bei nachlassendem Vakuum zu aktivieren. Durch die Beaufschlagung mit einem Druckmittel
wird, jedoch in vorteilhafter Weise eine Verstärkung der Dichtwirkung erreicht,
Die hier vorgesehenen Dichtringe 7 und 8 bestehen aus unterschiedlichen Materialien,
die gegen unterschiedliche Aggressivitäten beständig sind. So kann
z.
B. der eine Dichtring aus einem gegen Säure beständigen Material und der andere
Dichtring aus einem gegen Lauge beständigen Material bestehen, was der Gesamtdichteinrichtung
eine Beständigkeit sowohl gegen Lauge als auch gegen Säure verleiht, wodurch sich
die Standzeiten wesentlich erhöhen können. Zweckmäßig ist dabei der aus dem Material
bestehende Dichtring innen angeordnet, das gegen die am häufigsten aufgenommene
Flüssigkeit resistent ist.
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Die Dichtringe 7 und 8 und die Kontrollkammer 9 befinden sich zwischen
zwei umlaufenden, in radialer Richtung sich erstreckenden Flanschen 13 und 14, von
denen der eine im Bereich des Behälterrands und der andere im Bereich des Deckelrands
befestigt ist. Der behälterseitige Flansch 13 ist mit durch aufgesetzte Stege 15
gebildeten Nuten zur Aufnahme der Dichtringe 7 und 8 und zur Bildung der Eontrollkammer
9 versehen. Der deckelseitig festgelegte Flansch 14 ist mit einer planen, vorzugsweise
auf einer Karusselldrehbank bearbeiteten Dichtfläche 16 versehen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel finden zwei radial gegeneinander
versetzte Dichtringe unterschiedlicher Konsistenz Verwendung. Es wäre aber auch
ohne weiteres denkbar, mehr als zwei Dichtringe in radialer Staffelung anzuordnen,
wobei jeder Dichtring gegen eine andere aggressive Flüssigkeit resistent sein könnte
und zwischen sämtlichen Dichtringen Kontrollkammern vorgesehen sein könnten.