DE3129277C2 - - Google Patents
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H83/00—Protective switches, e.g. circuit-breaking switches, or protective relays operated by abnormal electrical conditions otherwise than solely by excess current
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fehlerstromschutzschalter gemäß
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die für die Konstruktion von Fehlerstromschutzschaltern mög
lichen drei Grundschaltungen wurden schon vor zwanzig Jahren
angegeben (Biegelmeier, G.: Moderner Fehlerstromschutz. E. u. M.,
75. Jg. (1958) H. 8, S. 157 bis 164; Kemmer, A.: Die Ansprech
empfindlichkeit beim Fehlerstromschutzschalter. ETZ-B, 13. Jg.
(1961), H. 26, S. 689 bis 691). Die damals empfohlenen FI-Schutzschal
ter mit Impuls- oder Energiespeicherauslösung, eine richtungs
weisende Erfindung (AT-PS 1 97 468), wurden in großen Stückzah
len in Österreich eingebaut und haben sich als zuverlässig er
wiesen. Sie wurden auch im Ausland patentiert und angewendet
(FR-PS 12 02 203, GB-PS 8 41 181). Als Schaltorgan in der Ener
giespeicherschaltung wurde seinerzeit eine Glimmlampe verwendet,
wodurch diese Lösung kostspielig war (hohe Sekundärwindungszahl
beim Summenstromwandler) und zuviel Raum in Anspruch nahm. Ob
wohl die Schalter in bezug auf Zuverlässigkeit und Kennlinien
verlauf Vorteile hatten, weil die Auslöseenergie wesentlich höher
war als bei den direkten Schaltungen ohne elektrische Energie
speicherschaltung, führte der Wettbewerb mit dem Trend zu immer
kleineren Preisen und Abmessungen der Fehlerstromschutzschalter
dazu, daß die Impulsauslösung nurmehr für Spezialschalter ange
wendet wurde (zum Beispiel Nullungsschutzschalter). Hierbei
wurden damals auch sachlich nicht gerechtfertigte Argumente
eingesetzt, wie zum Beispiel die Forderung nach extrem kurzen
Abschaltzeiten, die naturgemäß bei Speicherschaltungen zu Schwie
rigkeiten führt. Heute weiß man auf Grund der Ergebnisse der
modernen Elektropathologie, daß für den Schutz gegen direktes
und beim indirekten Berühren die Abschaltzeit der Schutzschalter,
solange sie kleiner ist als 0,2 s, keine besondere Bedeutung
hat. Zu kurze Abschaltzeiten und unnötig hohe Auslöseempfind
lichkeiten führen nur zu Fehlauslösungen durch an sich zulässige
Ableitströme oder beim Schalten von Kabeln und beim Auftreten
atmosphärischer Überspannungen. Besonders bei Freilei
tungsnetzen sind dadurch wirtschaftliche Schäden ent
standen (Tiefkühltruhen).
Wesentlich wichtiger ist die Funktionssicherheit der
Schutzschalter, und hier hat die geschilderte Entwick
lung zu ungünstigen Ergebnissen geführt. Es wurden immer
empfindlichere Auslöser entwickelt, bei denen Ferti
gungsprobleme und Umwelteinflüsse kaum mehr beherrscht
werden können. Heute zeigt sich bei der Überprüfung ent
sprechender Anlagen, daß einige Prozent der eingebauten
Fehlerstromschutzschalter nicht funktionsfähig sind.
Eine Lösung dieses ernsten Problems bringt einerseits
die Einführung der Nullung, die zusammen mit Fehler
stromschutzschaltern eine äußerst hochwertige und zuver
lässige Schutzmaßnahme in Form der sog. Nullungsschutz
schaltung ermöglicht, andererseits in Netzen, in denen
die Nullung nicht zugelassen ist, die Serienschaltung
von zwei Fehlerstromschutzschaltern. Naturgemäß soll
dabei der nachgeschaltete Schalter selektiv schalten,
d. h., daß bei einem Fehler nur die durch ihn geschützte
Installation abgeschaltet wird und der vorgeschaltete
Schutzschalter, der in der Verteilung mehrere Anlagen
teile schützt, eingeschaltet bleibt. Diese Forderung
kann in einfacher Weise durch die Energiespeicherschal
tung erfüllt werden. Diese Schaltung vermeidet auch die
erwähnten Fehlauslösungen bei atmosphärischen Überspan
nungen, sie ermöglicht sogar den Einbau von Überspan
nungsableitern nach den FI-Schutzschaltern. Beim Anspre
chen der Überspannungsableiter fließt bekanntlich kurzzei
tig (unter 10 ms) vom Netz zur Erde ein Strom, durch den
FI-Schutzschalter mit direkter Auslösung, also ohne
elektrische Energiespeicherschaltung, zum Abschalten ge
bracht werden.
In der DE-AS 20 44 302 ist ein Fehlerstromschutzschal
ter, der die oberbegrifflichen Merkmale aufweist, be
schrieben, bei welchem die Sekundärwicklung eines Sum
menstromwandlers ohne Zwischenschaltung weiterer elek
tronischer Bauteile mit der Spule des Auslösers verbun
den ist. Der Magnetkern des Summenstromwandlers weist
danach einen Induktionshub (Δ B 1) von solcher Größe
auf, daß die durch einen pulsierenden in einer Primär
wicklung des Summenstromwandlers fließenden Gleichfeh
lerstrom induzierte Spannung zur Betätigung des Auslö
sers ausreicht. Dieses wird durch entsprechende Bemes
sung des Magnetkerns erreicht. Darüber hinaus ist für den
Magnetkern des Summenstromwandlers ein hochpermeabler
Werkstoff mit einer Remanenzinduktion vorgesehen, die
unterhalb von 40% der Sättigungsinduktion, statisch
gemessen, liegt.
Die mit der hierfür erforderlichen Größe des Magnetkerns
verbundenen Nachteile hohen Raumbedarfs sind nicht zu
übersehen.
Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Tech
nik, von welchem die Erfindung ausgeht, ist es Aufgabe
der Erfindung, einen auch auf Gleichstrom-Fehlerströme
ansprechenden Fehlerstrom-Schutzschalter zu schaffen,
der kostengünstig in der Herstellung und besonders funk
tionssicher ist und dabei ein möglichst geringes Bauvo
lumen beansprucht.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzei
chen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein wesentliches Merkmal ist hierbei der Einsatz eines
Summenstromwandlers mit einem Kern aus einem hochpermea
blen Magnetwerkstoff mit großem Unterschied zwischen Re
manenz und Sättigungsinduktion in Verbindung mit einer
netzspannungsabhängigen elektrischen Energiespeicher
schaltung. Da hierbei die von primärseitig fließenden
pulsierenden Gleichstrom-Fehlerströmen induzierte Span
nung in der Sekundärwicklung bei gleichem Effektivwert
des Primärstromes kleiner ist als bei sinusförmigem
Wechselstrom, führt die Energiespeicherschaltung zu ei
nem günstigeren Auslöseverhalten. Vor allem bleiben die
Energieinhalte der Auslöseimpulse, die durch die Schalt
spannung eines Halbleiterbauelementes gegeben sind,
gleich und damit auch die Zuverlässigkeit der Auslösung.
Hierin liegt ein erheblicher Fortschritt gegenüber den
bekannten FI-Schutzschaltern, die nur bei Wechselstrom
wirksam sind, da ihre Auslöseempfindlichkeit durch
Gleichstromkomponenten des Fehlerstromes ungünstig be
einflußt wird.
Da immer mehr elektronische Bauelemente in Haushaltsge
räten verwendet werden und sich in der Praxis gezeigt
hat, daß dann der im Falle eines Körperschlusses flie
ßende Fehlerstrom immer nur in Form eines pulsierenden
Gleichstromes auftritt, kommt der befriedigenden Lösung
dieses Gleichstromproblemes durch den erfindungsgemäßen
vorgeschlagenen Fehlerstromschutzschalter besondere Be
deutung zu. Im Rahmen der Erfindung wird ferner anstelle
der früher benutzten Glimmlampe als Schaltelement ein
Halbleiterbauelement benutzt. Solche Halbleiterbauele
mente sind seit einiger Zeit preiswert und in kleinen
Abmessungen verfügbar. Mit Schaltspannungen, die bei 10
Volt liegen, ermöglichen sie kleine Sekundärwindungszah
len des Summenstromwandlers und fast beliebige Auslöse
kennlinien des Schutzschalters. Um auch den Kondensator
klein zu halten, werden als Auslöser vorteilhaft Perma
nentmagnetauslöser eingesetzt, die man weniger kritisch
einstellen und mit größeren Auslösekräften arbeiten las
sen kann als bei den direkten Schaltungen ohne elektri
sche Energiespeicherschaltung. Um eine bei wirtschaftli
chen Kernabmessungen des Summenstromwandlers für den
Berührungsschutz günstige Form der Auslösekennlinie des
FI-Schutzschalters zu erzielen, kann ferner die Sekundär
wicklung mit einer Windungszahl versehen sein, die über 100
Windungen liegt.
Die Erregerwicklung des Permanentmagnetauslösers wird
mit einer Windungszahl versehen, die für den verwendeten
Fehlerstromauslöser bei der Entladung des Kondensators
die günstigste Form des Auslöseimpulses ergibt. Erfin
dungsgemäß ist der Fehlerstromauslöser ein sog. polari
sierter Permanentmagnetauslöser, der im Erregerkreis
einen Luftspalt besitzt. Dies ermöglicht die Herstellung
einer Erregerwicklung auf Wickelmaschinen und eine weit
gehend automatisierte Fertigung.
Ferner ist zwischen der Sekundärwicklung des Summen
stromwandlers und dem Kondensator eine Spannungsverviel
fachungsschaltung vorgesehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für einen
Fehlerstromschutzschalter nach der Erfindung schematisch
vereinfacht dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für die Schaltung des
Fehlerstrom-Schutzschalters,
Fig. 2 eine detaillierte Darstellung der Spannungs
vervielfacherschaltung und des Fehlerstromaus
lösers dieses Fehlerstromschutzschalters.
Der Kontaktapparat 1 des FI-Schutzschalters nach Fig. 1
wird über das Schaltschloß 2 mittels des Betätigungsor
gans 2 oder des Fehlerstromauslösers 8 ein- bzw. ausge
schaltet. Die Erregerwicklung des Fehlerstromauslösers 8
ist über das spannungsabhängige Schaltorgan 7, das als
Halbleiterbauelement 7 dargestellt ist, mit dem Impuls
kondensator 5 verbunden. Er wird über die Spannungsver
vielfacherschaltung 6 von der Sekundärwicklung des Sum
menstromwandlers 4 in Abhängigkeit von der Höhe des
fließenden Fehlerstromes aufgeladen. Der Kern 9 des Sum
menstromwandlers ist aus einem hochpermeablen magneti
schen Werkstoff hergestellt, dessen Remanenzinduktion
kleiner ist als 40% der Sättigungsinduktion.
Fig. 2 zeigt deutlich den Auslösekreis, bei dem der
Impulskondensator 5 von der Sekundärwicklung des Summen
stromwandlers 4 über eine Spannungsverdopplungsschaltung
aufgeladen wird. Als Fehlerstromauslöser 8 wird ein po
larisierter Auslöser verwendet, der im Erregerkreis zwi
schen den Polschuhen 10 und dem Anker 11 einen Luftspalt
besitzt, so daß bei abgehobenem Anker die Erregerwick
lung 12 auf die Polschuhe im fertig gewickelten Zustand
aufgebracht werden kann.
Claims (1)
- Fehlerstromschutzschalter, der auf Gleichstrom-Fehler ströme anspricht, mit einem Kontaktapparat, mit einem Schaltschloß mit Freiauslösung und einem Betätigungsor gan, mit einem Fehlerstromauslöser und mit einem Summen stromwandler, wobei der Magnetkern aus hochpermeablem Werkstoff besteht, mit einer Remanenzinduktion, die un terhalb von 40% der Sättigungsinduktion, statisch ge messen, liegt, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Feh lerstromauslöser (8) eine netzspannungsunabhängige, elektronische Energiespeicherschaltung (5, 6) verbunden ist, die einen Kondensator (5) aufweist, der sich über eine Spannungsvervielfacherschaltung (6) in Abhängigkeit von der Höhe des fließenden Fehlerstromes durch die Se kundärwicklung des Summenstromwandlers (4) auflädt und der sich über ein spannungsabhängiges Halbleiter-Bauele ment (7) bei Erreichen einer Spannung von ca. 10 Volt impulsartig über die Auslösespule des Fehlerstromauslö sers (8) entlädt und dadurch den Fehlerstromschutzschal ter auslöst, daß der Fehlerstromauslöser (8) mit einem Permanentmagneten und mit einem Luftspalt im Erreger kreis ausgeführt ist, und daß die Erregerwicklung des Fehlerstromauslösers (8) eine Windungszahl aufweist, die die für den Fehlerstromauslöser (8) günstigste Form des Auslöseimpulses bei der Entladung des Kondensators (5) definiert.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BROWN, BOVERI & CIE AG, 6800 MANNHEIM, DE |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: BIEGELMEIER, GOTTFRIED, PROF. ING. DR.PHIL., 3400 KLOSTERNEUBURG, AT |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BBC BROWN BOVERI AG, 6800 MANNHEIM, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ASEA BROWN BOVERI AG, 6800 MANNHEIM, DE |
|
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |