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Die Erfindung betrifft eine Bremsbackenhaltefeder für die
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Halterung einer Teilbelag-Scheibenbremsen-Bremsbacke an einem Topfkolben
mit in Vertiefungen der Rückenplatte der Bremsbacke zu befestigenden Verbindungsbereichen'
und elastisch federnd in eine Nut am Innenumfang des Topfkolbens eingreifenden Schenkeln.
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Es ist bereits bekannt (DE-OS 28 40 374 , GB-PS 14 98. 922), mehr
oder weniger kompliziert geformte Bremsbackenhaltefedern, mittels Nieten, durch
Druckknopfbefestigung oder durch federnde Klemmung in Bohrungen oder an Vorsprüngen
der Rückenplatte der Bremsbacke zu befestigen. Nachdem dies geschehen ist, wird
die aus Bremsbackenhaltefeder und Bremsbacke bestehende Baueinheit von der offenen
Seite in den Topfkolben eingeführt, wobei die Schenkel der Bremsbackenhalte feder
zunächst an der Innenwand des Topfkolbens entlanggleiten, bis sie in die Umfangsnut
unter seitlichem Auffedern einschnappen, worauf sich'die Bremsbacke in ihrer Sollage
befindet. Statt der Nut kann auch eine einfache Ringstufe (DE-OS 28 40 374) am Innenumfang
des Topfkolbens vorgesehen sein., Der Nachteil' der bekannten Bremsbackenhaltefedern
und zugeordneten Bremsbacken besteht darin, daß zum einen die Federn selbst kompliziert
geformt und aufgebaut sind, was eine aufwendige Herstellung und Anfälligkeit gegen
Bruch bedingt, und daß zum anderen die Lösung der Feder von der zugeordneten Bremsbacke
im Falle des Bremsbackenwechsels Schwierigkeiten macht.
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So kann es z.B. vorkommen, daß eine mittels eines Nietes in ciner
Bohrung der Rückenplatte angebrachte Bremsbackenhaltefeder gar nicht mehr von einer
abgenutzten Bremsbacke getrennt werden kann, weil er durch Korrosion in der Bohrung
festgefressen ist. Mit anderen Worten kann die Feder nicht zusammen mit einer neu
einzusetzenden Bremsbacke wieder verwendet werden, was erhöhte Kosten mit sich bringt.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine sehr wirtschaftlich
herstellbare, einfach aufgebaute und leicht zu handhabende Bremsbackenhaltefeder
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche unproblematisch mit der zugeordneten
Bremsbacke vereinigt und auch wieder von ihr getrennt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Verbindungsbereiche
durch die beiden Endstücke und die Schenkel durch die zwischen dem Mittelstück und
den Endstücken befindlichen Zwischenstücke eines nicht geschlossenen Federringes
gebildet sind.
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Der besondere Vorteil dieser Ausbildung besteht darin, daß derartige
Federringe gar nicht speziell für die erfindungsgemäßen Zwecke hergestellt werden
müssen, sondern bereits als Serienbauteile sehr preisgünstig zur Verfügung stehen.
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Mit anderen Worten kann durch die Erfindung ein sehr einfach aufgebautes,
wirtschaftlich verfühbares Bauteil als Bremsbackenhaltefeder verwendet werden. Es
erübrigt sich so die Herstellung eines speziellen Bauteils.
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Weiter ist es vorteilhaft, daß an der Feder selbst besondere Mittel
zur Halterung an der Bremsbacke wie beispielsweise ein Niet nicht vorgesehen werden
müssen. Vielmehr' bilden die Endstücke des Federrings selbst das Haltemittel für
die Befestigung an der Rückenplatte der Bremsbacke.
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Damit die Endstücke des Federringes einerseits leicht mit der Bremsbacke
verbunden werden können und ändererseits eine ausreichende axiale Haltekraft vorliegt,
soll der von der Lücke zwischen den beiden Endstücken eingenommene Winkelbereich
zwischen 90 und 1200 und insbesondere bei 1050 liegen. Dies führt dazu, daß die
Endstücke unter einem in der Größenordnung von 450 liegenden Winkel an der Rückenplatte
angreifen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rückenplatte in der Ebene des
Federringes liegende Schrägbohrungen aufweist, welche in Belagrichtung konvergieren.
Die Schrägbohrungen sind vorzugsweise symmetrisch zu beiden Seiten der Kolbenachse
vorgesehen. Ihre Neigung zur Kolbenachse soll im wesentlichen der Neigung der darin
eingesetzten Endstücke entsprechen,'also beispielsweise in der Größenordnung von
450 zur Kolbenachse liegen. Weiter sollen die Schrägbohrungen vorzugsweise Sackbohrungen
sein, damit die Endstücke des Federringes nach dem Einsetzen auf den Boden der Sackbohrungen
aufliegen können und so eine einwandfreie Fixierung des Federringes gewährleistet
ist.
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Die Nut des zu der Baueinheit Federring/Bremsbacke/Topfkolben gehörenden
Topfkolbens soll sich im Bereich des größten Abstandes des Federringes von der Kolbenachse
befinden, damit der seitliche Scheitel des Federringes, der mit dem Ort der Zwishenstücke
identisch ist, rastartig in die Nuten einschnappen kann. Es ist denkbar, die im
Topfkolben vorgesehenen Nuten der Rundung der Zwischenstücke des Federringes, anzupassen.
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Vorzugsweise ist der Durchmesser des Federringes schon vor dem Einsetzen
in die Schrägbohrungen etwas größer als der Innendurchmesser des Kolbens. Es genügt
aber auch, wenn dies erst nach dem Einsetzen in die Schrägbohrungen der Fall ist.
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Durch geeigneten Abstand der Schrägbohrungen kann nämlich der Federring
-etwas aufgeweitet werden, so daß er dann erst den größeren Durchmesser als der
Innenraum des Topfkolbens aufweist. Dies hat dann den Vorteil, daß schon vor dem
Einschieben des mit der Rückenplatte vereinigten Federringes ein sicherer Halt des
letzteren an der Bremsbacke gewährleistet ist.
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Ein besonders bevorzugtes Verfahren zum Einsetzen einer Bremsbackenhaltefeder
gemäß der Erfindung in die zugehörige Rückenplatte besteht darin, daß zunächst ein
Endstück in die zugeordnete Schrägbohrung der Rückenplatte eingeführt wird, daß
dann
der Federring unter Ziehen an dem entgegengesetzten Zwischenstück
etwas aufgeweitet wird, bis das andere Endstück in Ausrichtung mit der zugeordneten
Schrägbohrung ist und daß anschließend das betreffende Endstück in die Schrägbohrung
eingeführt wird. Das Herausnehmen des Federringes geht erfindungsgem-äß dadurch
vor sich, daß zunächst durch Ziehen an dem einen Zwischenstück das eine Endstück
aus der zugeordneten Schrägbonrung herausgezogen wird und daß anschließend, nachdem
der Federring sich durch Entspannung in seinem Durchmesser etwas verkleinert hat',-
durch Ziehen an dem anderen Zwischenstück auch das andere Endstück aus der zugehörigen
Schrägbohrung herausgezogen wird Da die Endstücke des Federringes mit relativ.viel,Spiel
in den Schrägbohrungen gelagert sein können, machen also weder das Einsetzen noch
das Herausnehmen der Endstücke Schwierigkeiten. Dies ist besonders für den Herau-snahmevorgang"von
Wichtigkeit, weil dann im allgemeinen durch Korrosion die Schrägbohrungen weitgehend
mit Schmutz oder Korrosionsprodukten zugesetzt sind.
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Wegen des erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehenen erheblichen Spiels
zwischen den Endstücken und den Schrägbohrungen kann aber der Federring dennoch
leicht mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens von der Bremsbacke abgenommen werden.
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Die Halterung des Federringes an der Bremsbacke wird dadurch gewährleistet,
daß in jedem Fall zum Einsetzen ein gewisses Auffedern des Federringes erforder'lich
ist Nach dem Entspannen nimmt dann die, Feder eine Lage ein, in der die Endstücke
federnd in der Rückenplatte gehalten sind. Je nachdem, wie stark der Federring federnd
aufgeweitet werden muß, kann die Haltekraft an der Rückenplatte der Bremsbacke größer
oder, kleiner gewählt werden
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise
anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer
bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bremsbackenhaltefeder, Fig.
2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1 und Fig. 3 einen Akialschnitt
einer aus einem Topfkolben, einer Bremsbackenhaltefeder nach Fig. 1 und einer Bremsbacke
bestehenden Baueinheit gemäß der Erfindung.
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Nach den Fig. 1 und 2 besteht die erfindungsgemäße Bremsbackenhaltefeder
aus einem Federring 14, welcher-aus korrosionsfestem Material besteht und beispielsweise
einen rechteckigen Querschnitt von 2 x 1 mm aufweist. In den Fig. 1 und 2 ist ein
Federring 14 mit quadratischem oder rundem Querschnitt angenommen.
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Der Federring ist nicht geschlossen, und die Lücke 15 zwischen den
beiden Endstücken 11 nimmt einen Winkelbereich & von etwa 105° ein.
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Der Federring 14 weist außerdem ein Mittelstück 13 und zwei zwischen
den Endstücken 11 und dem Mittelstück 13 befindliche Zwischenstücke 12 auf, welche
sich im Bereich desjenigen Durchmessers 22 befinden, der senkrecht auf dem durch
die Mitte der Lücke 15 verlaufenden Durchmesser 23 steht.
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Nach Fig. 3 ist der Federring 14 nach den Fig. 1 und 2 in, Schrägbohrungen'17
einer mit einem Bremsbelag 19 versehenen Rückenplatte 16 eingesetzt. Dabei greifen
die Endstücke 11 des Federringes in die Schrägbohrungen 17 ein. Diese Anordnung
ist dann in den Innenraum eines Topfkolbens 21 eingeschoben, wobei sich die Zwischenstücke
12 federnd in die
in diesem Bereich angeordnete Nut 20 am Innenumfang
des Topfkolbens 21 federnd hineindrücken.
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Die beiden Schrägbohrungen 17 konvergieren in Richtung auf die Kolbenachse
18 unter einem Winkel, der in der Größenordnung von 450 liegt.
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Die Montage der erfindungsgemäßen Baueinheit geht wie folgt vor sich:
Zunächst wird ein Endstück.11 des Federringes 14 in die zugeordnete Schrägbohrung
17 eingeführt. Dann-wird durch Ziehen an dem entgegengesetzten Zwischenstück 12'der
Federring 14 etwas aufgeweitet, bis das andere Endstück 11 mit der zugeordneten
Schrägbohrung 17 in Ausrichtung kommt. Nunmehr führt man dieses Endstück 11 in die
Schrägbohrung 17 ein. Dabei zieht sich der Federring 14 federnd etwas zusammen,
was durch die beiden Pfeile in Fig. 3 angedeutet ist. Jetzt ist der Federring 14
mit der Bremsbacke so verbunden, daß er von allein nicht mehr herausfallen kann.
Lediglich durch axialess Ziehen an dem Mittelstück 13 oder an einem der Zwischenstücke
12 kann der Federring 14 wieder von der Rückenplatte 16 abgenommen werden.
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Nachdem der Federring 14 in der beschriebenen Weise mit der Rückenplatte
16 verbunden worden ist, wird das so gebildete einheitliche Bauteil axial in die
zylindrische öffnung des Topfkolbens 21 eingeschoben, wobei sich der Federring 14
beim Anlegen der Zwischenstücke 12 an die Innenwand 24 des Topfkolbens 21 etwas
federnd zusammendrückt. Sobald dann die Zwischenstücke 12 in Ausrichtung mit der
Nut am Innenumfang des Topfkolbens 21 kommen, kann der Federring 14 wieder auffedern,
worauf sich die Zwischenstücke 12 rastartig in die Nut 20 setzen. Es liegt jetzt
eine formschlüssige Verbindung der Bremsbacke mit dem Topfkolben 21 vor.
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Das Auswechseln einer abgenutzten Bremsbacke geht in umgekehrter Richtung
vor sich,-indem zunächst das aus dem Federring 14
und der Bremsbacke
bestehende einheitliche Bauteil axial aus dem Topfkolben 21 herausgezogen wird.
Dabei ist es wichtig, daß die axiale Haltekraft durch die Anordnung der Endstücke
11 in den Schrägbohrungen 17 größer ist als die durch das Einrasten der Zwischenstücke
12 in die Nut 20 bewirkte axiale Haltekraft.
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Anschließend wird dann der Federring 14 dadurch von der Rückenplatte
16 getrennt, daß zunächst das eine Endstück 11 und dann das andere aus der zugeordneten
Schrägbohrung 17 herausgenommen wird. Der Federring 14 kann nunmehr mit einer neuen
Bremsbacke zusammengebaut und dann wieder in den Topfkolben 21 eingeschoben werden.