-
Kindersicherheitsverschluß
-
Die Erfindung betrifft einen Kindersicherheitsverschluß aus Kunststoff,
für Behälter mit Hals und Schraubgewinde, in Form einer Schraubkappe, mit einen
Transferring am Behälterhals übergreifenden Sperrelementen, wobei durch elastische
Deformation der Schraubkappe der Verschluß abschraubbar ist.
-
Für die Aufbewahrung von hochwirksamen und/oder z. B. in Überdosis
giftigen oder gesundheitsschädlichen Stoffen, insbesondere Arzneimitteln, wird verlangt,
daß ein Öffnen des entsprechenden Behälters durch Kinder unmöglich gemacht ist.
-
Dabei sind unter Kinder insbesondere Kleinkinder zu verstehen, die
noch nicht in der Lage sind, entsprechende Aufschriften oder Warnungen auf dem Behälter
zu lesen.
-
Es sind bereits eine Reihe von Kindersicherheitsverschlüssen bekannt,
die entweder schwierig herzustellen, aufwendig zu montieren oder selbst durch Erwachsene,
beispielsweise ältere oder durch Krankheit geschwächte Menschen, schwer zu bedienen
sind.
-
Bei einem bekannten Kindersicherheitsverschluß aus Kunststoff (DE-OS
29 38 386) ist ein den Transferring am Behälterhals übergreifender Sperring vorgesehen,
der von einem Außenring umgeben ist, wobei der Außenring mit dem Sperring über mindestens
zwei Schrägstreben verbunden ist und einen deformierbaren Abschnitt aufweist, der
bei radialem Druck durch Vergrößerung seines Krümmungsradius den Sperring unter
Vergrößerung eines achsparallelen Schlitzes derart aufweitet, daß der Sperring über
den Transfering am Behälterhals gleitet. Dieser bekannte Kindersicherheitsverschluß
ist zwar sehr funktionssicher, jedoch relativ kompliziert aufgebaut und erfordert
zum Öffnen eine unsymmetrisch
gerichtete Kraftausübung an einer
ganz bestimmten Stelle.
-
Bei einem anderen bekannten Sicherheits-Schraubverschluß (DE-OS 26
58 577) ist in einer Kappe ein Band zum Auf- und Abschrauben der Kappe vorgesehen,
sowie Mittel zum Mitnehmen des Bandes durch die Kappe und Sperrmittel zur Verhinderung
einer Drehung der Kappe in Abschraubrichtung. Bei diesem mehrteiligen Verschluß
muß bei der Montage das entsprechende Sperrband zusätzlich in die Kappe eingeführt
werden, wodurch sich der Montageaufwand erheblich vergrößert.
-
Schließlich ist noch ein Sicherungsverschluß bekannt, (US-PS 3958708)
bei dem ein innerer Ring mit dem Transferring zusammenwirkt und an einem Außenring
radiale Stege angeordnet sind, die bei Deformation des Außenringes den Innenring
ovalförmig verformen, derart, daß Sperrnocken des Innenringes außer Eingriff mit
den Sperrnasen des Transferringes gebracht werden können. Diese radialen Stege sind
im Bereich des Beginns der Sperrnocken angebracht. Zum Öffnen des Verschlusses ist
es daher erforderlich, daß der Benutzer den Ort der Entriegelungsstege findet, ehe
er die zur Deformation erforderliche Radialkraft auf den Verschluß ausüben kann.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Kindersicherheitsverschluß
der eingangs erläuterten Art zu schaffen, der einfach ausgebildet und einfach herzustellen
ist, maschinell z. B. mittels Verschließmaschinen, auf zugehörige Behälter aufgebracht
werden kann und wobei die zum Öffnen erforderliche Kraft für ein Kleinkind zu hoch,
jedoch für Erwachsene und ältere Leute ohne weiteres aufbringbar ist.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Kindersicherheitsverschluß
der eingangs erläuterten Art im wesentlichen dadurch gelöst, daß mit der Schraubkappe
achsparallele Sperrlappen
mit im Querschnitt etwa dreieckförmigen
inneren Sperrstufen verbunden sind, daß mit den Sperrlappen über elastische Haltestreben
ein Außenring verbunden ist und daß an der Innenwand des Außenrings Sicherungswarzen
vorgesehen sind, die beim Aufschraubvorgang mit an den Sperrlappen angeordneten
Sicherungsnocken zusammenwirken, sowie daß im Bereich der Haltestreben an der Innenwand
Sicherungsleisten vorgesehen sind, die beim Abschraubvorgang mit weiteren Sicherungsnocken
und einem Sperrlappen zusammenwirken.
-
Dadurch wird erreicht, daß nach dem Aufschraubvorgang Sicherungsleisten
den Sicherungsnocken gegenüberliegen, so daß eine elastische Deformation des Außenringes
beim Lösen der Sicherungsmittel nicht möglich ist. Erst durch Verdrehen des Außenringes
gegenüber der Schraubkappe werden die Sicherungsnocken außer Eingriff mit den Sicherungsleisten
gebracht, so daß dann durch elastische Deformation die Sicherungsnocken durch die
Sicherungsleisten mitgenommen werden können, so daß der Verschluß abgeschraubt werden
kann.
-
In besonders zweckmäßiger Weise werden vier Sperrlappen vorgesehen,
wobei in Umfangsrichtung zwischen aufeinanderfolgenden Sperrlappen ein freier Zwischenraum
von ca. 450 Zentriwinkel vorgesehen ist.
-
Um nach dem Aufschraubvorgang bzw. dem Beginn des Abschraubvorganges
die relative Lage zwischen Außenring und Schraubkappe für den Ruhezustand wieder
herzustellen, ist es vorteilhaft, wenn die Haltestreben blattartig ausgebildet sind,
im Ruhezustand etwa halbkreisförmig verlaufend mit einer Seitenkante am Außenring,
mit einer zweiten Seitenkante am Sperrlappen und mit einer Längskante am Unterrand
der Schraubkappe fest verbunden sind.
-
Diese Ausbildungsform läßt sich auch spritztechnisch gut beherrschen
und ermöglicht ein einfaches Entformen des Sicherheitsverschlusses aus einem entsprechenden
Spritzwerkzeug.
-
Dies gilt insbesondere dann, wenn nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung die Schraubkappe, Außenring und Haltestreben einstückig ausgebildet sind.
-
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in
Umfangsrichtung die Haltestreben im Bezug auf die Aufschraubrichtung an der Hinterseite
der Sperrlappen angeordnet.
-
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist es ferner vorteilhaft, daß in
Umfangsrichtung die in Aufschraubrichtung vorderen Sicherungsnocken schräge Auflaufflächen
für die Sicherungswarzen aufweisen.
-
Fertigungstechnisch günstig ist es, wenn die Sicherungswarzen etwa
leistenförmig ausgebildet sind und ihre axiale Länge etwa der axialen Länge der
Sperrlappen entspricht.
-
Ein besonders günstiger Kraftübergang ergibt sich dann, wenn die Breite
der der vorlaufenden Sicherungsnocke am Außenring im unverdrehten Zustand gegenüberliegenden
Sicherungswarze etwa der doppelten Breite der der nachlaufenden Sicherungsnocke
gegenüberliegenden Sicherungswarze entspricht.
-
Zur Versteifung des Außenringes bzw. des Verschlusses kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung ein oberer und/oder unterer Bördelrand am Außenring
vorgesehen sein, der maschinell, beispielsweise mittels einer Verschließmaschine,
radial einwärts zur Schraubkappe umgebördelt ist.
-
Für Kindersicherheitsverschlüsse wird ein Mindestdrehmoment gefordert,
welches erfahrungsgemäß von Kleinkindern noch nicht aufzubringen ist. Diese Forderung
wird nach der Erfindung dadurch erfüllt, daß Schraubkappe, Außenring und Haltestreben
derart bemessen und aus einem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt sind, daß
das beim Aufschrauben des Verschlusses aufzubringende Drehmoment stets größer ist
als das beim Zuschrauben erforderliche Drehmoment und mindestens 15 mkg beträgt.
-
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand
der Zeichnung näher erläutert, die schematisch Ausführungsbeispiele darstellt. Dabei
zeigt: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kindersicherheitsverschluß in Unteransicht,
Fig. 2 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in Seitenansicht, halbseitig geschnitten,
und Fig. 3 in vergrößertem Maßstab eine Teildarstellung der Sperr- und Sicherungselemente.
-
In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Kindersicherheitsverschluß
in Sicht von der Unterseite in das Innere einer Schraubkappe 1 dargestellt. Mit
einer an sich bekannten Schraubkappe 1 mit einem Innengewinde 2, das mit einem Außengewinde
am Hals eines (nicht dargestellten) Behälters zusammenwirkt, ist über Haltestreben
9 ein Außenring 7 verbunden. An einem Unterrand 25 der Schraubkappe 1 sind Sperrlappen
4 vorgesehen, die jeweils mit einer Sperrstufe 5 versehen sind. Die Sperrstufe 5
ist im Querschnitt etwa dreieckförmig ausgebildet, mit einer nach innen oben weisenden
schrägen Fläche.
-
Zwischen den Sperrlappen 4 sind achsparallele Schlitze 6 angebracht,
deren - Breite etwa einem Zentriwinkel von 450 entspricht.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind dementsprechend
vier Sperrlappen 4 vorgesehen. Die Sperrlappen 4 sind jeweils an ihrem Außenrand
mit Sicherungsnocken 10 bzw.
-
12 versehen ,zwischen denen ein Zwischenraum 11 verbleibt.
-
Im Bereich der etwa halbkreisförmig gebogenen Haltestreben 9 ist an
der Innenwand 21 des Außenringes 7 jeweils eine Sicherungsleiste 13 angeordnet,
die im wesentlichen achsparallel verläuft.
-
Ebenfalls an der Innenwand 21 des Außenringes 7 sind im Bereich der
Sicherungsnocken 10 bzw. 12 Sicherungswarzen 14 bzw. 15 vorgesehen. Auch diese Sicherungswarzen
14 bzw. 15 verlaufen achsparallel und sind etwa stegförmig ausgebildet. Dabei ist
die Ausbildung derart getroffen, daß die Breite der Sicherungswarze 15 etwa der
doppelten Breite der Sicherungswarze 14 entspricht.
-
Der Sicherungsnocken 12 weist jeweils eine vorlaufende Schrägfläche
16 auf.
-
In Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in Seitenansicht
teilweise geschnitten, dargestellt. Dabei ist ersichtlich, daß die Schraubkappe
1, Innengewinde 2, Greifrippen 3 sowie einen Ansatz 19 für Behältereinsätze und
einen Dichtrand 20 an der inneren Oberseite aufweist.
-
Der Außenring 7 ist an der rechten Seite der Fig. 2 in umgebördelten
Zustand dargestellt, wobei ein oberer Bereich 8 und ein unterer Bereich 17 des Außenringes
7 radial nach innen zu entsprechenden Bördelrändern umgebogen sind. Im linken Teil
der Fig.2 sind die Bördelränder vor dem Urnbördeln, d.h. achsparallel dargestellt.
Der Außenring 7 kann ebenfalls mit achsparallelen
Greifrippen 18
versehen sein.
-
Die Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Sicherungselemente
des erfindungsgemäßen Kindersicherheitsverschlusses. Dabei ist ersichtlich, daß
die etwa halbkreisförmig gebogenen Haltestreben 9 mit einer Seitenkante 22 an der
Innenwand 21 des Außenringes 7 befestigt sind, während sie mit einer zweiten Seitenkate
23 mit dem zugehörigen Sperrlappen 4 verbunden sind und mit einer Längskante 24
mit dem Unterrand 25 der Schraubkappe 1.
-
Dadurch ist eine elastisch federnde Verbindung zwischen Schraubkappe
1 und Außenring 7 gebildet, die bewirkt, daß bei einer radialen Verdrehung des Außenringes
7 gegenüber der Schraubkappe 1, nach Beendigung der Drehkraft ein Rückdrehmoment
auf den Außenring 7 ausgeübt wird.
-
Die radiale Länge der Sicherungsleisten 13 ist größer als die radiale
Länge der Sicherungswarzen 14 bzw. 15. Beim Aufschrauben der Schraubkappe 1 auf
einen Behälter wird der Außenring 7 durch das Zusammenwirken der Sicherungsleiste
13 und Sicherungsnocken 10 mitgenommen. Die Sicherungswarze 14 befindet sich dabei
etwa im Bereich des Zwischenraumes 11.
-
Im Ruhezustand stehen die Sicherungswarzen 14 und 15 den Sicherungsnocken
10 bzw. 12 gegenüber.
-
Zum Abschrauben der Kappe ist eine Relativverdrehung des Außenringes
7 gegenüber der Schraubkappe 1 erforderlich, damit die Sicherungsnocken 10, 12 außer
Eingriff mit den Sicherungswarzen ld, 15 gebracht werden. Durch gemeinsame Verdrehung
der Schraubkappe 1 und des Außenringes 7 kann dann die Sicherung außer Eingriff
gebracht werden, so daß der Verschluß abschraubbar
ist. Dazu ist
jedoch, wegen der elastischen Verbindung zwischen Schraubkappe 1 und Außenring 7
über die Haltestreben 9 ein entsprechendes Drehmoment von mindestens 15 mkg erforderlich,
welches von Kleinkindern nicht aufgebracht werden kann.
-
Die elastischen Haltestreben 9 bewirken nach Beendigung der Krafteinwirkung,
daß die Schraubkappe 1 und der Außenring 7 in ihre ursprüngliche relative Lage gebracht
werden, die ein leichtes Aufschrauben der Schraubkappe auf den Behälter ermöglicht,
jedoch ein Rückdrehen verhindert.
-
Besonders zweckmäßig ist es, wenn, wie aus Fig. 3 ersichtlich, Schraubkappe
1, Außenring 7 und Sperrlappen 4 mit Haltestreben 9 einstückig hergestellt sind.
-
Beim Aufschraubvorgang gleitet die Sperrstufe 5 in an sich bekannter
Weise über den am Hals des nicht dargestellten Behälters angeordneten Transferring.
Beim Abschraubvorgang können die Sperrlappen 4 geringfügig radial ausweichen, so
daß die Sperrstufen 5 außer Eingriff mit dem Transferring gelangen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen und Weiterbildungen
sowie Teil- und/oder Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten
Merkmale und Maßnahmen.
-
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Schraubkappe 26 |
2 Innengewinde 27 |
3 Greifrippen 28 |
4 Sperrlappen 29 |
5 Sperrstufe 30 |
6 achsparalleler Schlitz 31 |
7 Außenring 32 |
8 Bördelrand 33 |
9 Haltestrebe 34 |
10 Sicherungsnocken 35 |
11 Zwischenraum 36 |
12 Sicherungsnocken 37 |
13 Sicherungsleiste 38 |
14 Sicherungswarze 39 |
15 Sicherungswarze 40 |
16 Schrägfläche von 12 41 |
17 Bördelrand 42 |
18 Greifrippen an 7 43 |
19 Ansatz für Behältereinsätze 44 |
20 Dichtrand 45 |
21 Innenwand von 7 46 |
22 Seitenkante von 9 47 |
23 Seitenkante von 9 48 |
24 Längskante von 9 49 |
25 Unterrand von 1 50 |
Leerseite