DE3117795C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wechseleinrichtung für Meßein
satzträger bei Tastköpfen, vorzugsweise für automatisch
arbeitende Meßmaschinen, wobei in dem Meßeinsatzträger ein
oder mehrere Meßeinsätze eingesetzt sind, mit welchen das
Meßobjekt angetastet wird.
Es ist von Werkzeugmaschinen her allgemein bekannt,
Werkzeuge mit einem kegligen Schaft zu versehen und die
sen in eine mit einem entsprechenden Innenkegel versehene
Aufnahme einzuführen und evtl. durch Schrauben oder
andere Mittel zu arretieren.
Bei Meßmaschinen, z. B. Koordinatenmeßmaschinen, ist es
bekannt, Meßeinsätze in an Meßpinolen angeordneten
Meßeinsatzträgern einzuschrauben oder anderweitig
einzusetzen (DD-PS 92 567). In solchen Meßeinsatzträgern
befinden sich bis zu fünf, z. T. unterschiedlich ent
sprechend dem Meßobjekt gestaltete Meßeinsätze oder Tast
stifte.
Aus der Firmendruckschrift Nr. 60-801-d "Universalmeß
maschine UMM 500" der Fa. Carl Zeiss, Oberkochen, und
aus dem DE-GM 72 31 877 ist ein 3-D-Tastkopf mit einem
Meßeinsatzträger mit Aufnahmen für fünf Meßeinsätze
bekannt, wobei die Meßeinsätze in die Aufnahmen einge
schraubt und einzeln verspannt werden. Der Klemmring
ist um die Z-Achse drehbar und trägt Codezahlen, über
welche die zu lösende Aufnahme vorgewählt werden kann.
Beim Lösen eines bestimmten Meßeinsatzes wird die ent
sprechende Codezahl mit Hilfe des Klemmringes in eine
gekennzeichnete Stellung gebracht und der Klemmring
nach oben gedrückt, verbunden mit einer entsprechenden
Drehung.
Ein auf dem gleichen Prinzip beruhender Tastkopf ist in
der Druckschrift 1 11 800-086 "Drei-Koordinaten-CNC-
Meßmaschine 1200 × 1000 × 600 der Fa. Ernst Leitz, Wetzlager,
beschrieben, bei welchem ebenfalls die Meßeinsätze einzeln
manuell in Meßeinsatzaufnahmen des Tastkopfes einsetzbar
sind.
Bei umfangreichen Meßaufgaben können jedoch zusätzlich
mehrere Meßeinsatzwechsel zur vollständigen meßtechnischen
Erfassung des Meßobjektes notwendig werden. Bei vollauto
matisch arbeitenden Meßmaschinen würde ein manueller Meß
einsatzwechsel, wie er bei den bekannten Meßmaschinen
erfolgt, eine unerwünschte Unterbrechung des automatischen
Meßablaufes bedeuten. Ferner besteht immer die Gefahr
der Beschädigung des hochempfindlichen Führungssystems
des Tastkopfes durch von außen eingeleitete Kräfte zum
Klemmen und Lösen der Meßeinsätze.
Es ist der Zweck der Erfindung, die Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen und den Meßeinsatzwechsel einer
Automatisierung zugänglich zu machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wechsel
einrichtung für Meßeinsätze zu schaffen, die eine exakte
Justierung des Meßeinsatzträgers mit den Meßeinsätzen
am Tastkopf ermöglicht und mit welcher das Einwirken
äußerer Kräfte beim Wechseln der Meßeinsätze auf die
Führungssysteme des Tastkopfes verhindert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Wechselein
richtung für Meßeinsatzträger, umfassend ein Gehäuse
mit einem Innenkegel, dadurch gelöst, daß im Gehäuse
ein in axialer Richtung mittels eines Antriebes und eines
Zwischengetriebes entgegen der Wirkung von Federn ver
schiebbarer Zuganker vorgesehen ist, an welchem mit
Innenkegelflächen versehene, federnde Greiferarme ange
ordnet sind, und daß an dem Morsekegel des Meßeinsatz
trägers ein seitlich teilweise abgefrästes Kegelstück
angeordnet ist, welches formschlüssig und lösbar mit
den Innenkegelflächen der Greiferarme in Wirkverbindung
steht.
Als Zwischengetriebe ist ein Kniehebelgetriebe vorge
sehen, welches über einen Gewindetrieb mit dem Antrieb
verbunden ist, derart, daß bei eingespanntem Morsekegel
des Meßeinsatzträgers das Kniehebelgetriebe in entspannter
Stellung ist.
Vorteilhaft für die Funktion der Wechseleinrichtung ist,
daß die Greiferarme eine geringe Federsteife in der
senkrechten Ebene zur Längsachse der Wechseleinrichtung
haben.
Die Kegelflächen des seitlich teilweise abgefrästen
Kegelstückes sind dem Morsekegel zugewandt.
Bei Anwendung der Erfindung wird der Meßeinsatzwechsel
am Tastkopf vereinfacht, weil die Meßeinsätze vorher
eingestellt werden können. Auch ist insbesondere bei der
Messung komplizierter Meßobjekte die Möglichkeit gegeben,
einen Meßeinsatzträgerwechsel zu automatisieren.
Des weiteren wird im Gegensatz zum manuellen Wechsel
einzelner Meßeinsätze die Gefahr einer Beschädigung
des empfindlichen Führungssystem des Tastkopfes durch
von außen eingeleitete Kräfte wirksam beseitigt.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Wechselvorrichtung mit gelöstem Meßeinsatz
träger und
Fig. 2 die Wechseleinrichtung nach Fig. 1 in gespanntem
Zustand.
Die Wechseleinrichtung gemäß den Fig. 1 und 2, welche
am auslenkbaren Teil (nicht dargestellt) eines Tast
kopfes angeordnet ist, umfaßt ein Gehäuse 1, dessen
unterer Teil mit einem Innenkegel 2 versehen ist.
In diesem Innenkegel 2 ist ein mit einem dazu passenden
Morsekegel 3 ausgestatteter Meßeinsatzträger 4 einge
fügt, welcher in einer oder mehreren Aufnahmen 5
gleiche oder verschieden geformte Meßeinsätze 6 trägt.
Im Gehäuse 1 ist ein in axialer Richtung verschiebbarer
Zuganker 7 angeordnet, der unter der Wirkung von
Federn 8 steht, die im Gehäuse 1 auf einem Wider
lager 9 abgestützt sind. Konzentrisch zum Zuganker 7
sind an diesem Greiferarme 10 befestigt, welche Innen
kegelflächen 11 an ihrem unteren Ende aufweisen.
Diese Greiferarme 10 sind Federelemente, die in der
senkrechten Ebene zur Längsachse der Wechseleinrichtung
eine geringe Federsteife haben.
Im Gehäuse 1 ist ein Zwischengetriebe 12 angeordnet,
welches als Kniehebelgetriebe mit den Elementen 13, 14
und 15 und dem Kniehebelgelenk 16 ausgebildet ist
und welches über einen Gewindetrieb, bestehend aus Ge
windespindel 17 und Mutter 18, mit einem Antrieb 19,
z. B. einem Motor, verbunden ist. Das Element 13 ist im
Gehäuse 1 drehbar gelagert. Das Kniehebelgelenk 16
ist mit der Mutter 18 verbunden und durch den Antrieb
19 über die Gewindespindel 18 hin- und herbewegbar.
Der Antrieb 19 ist vorteilhaft am Gehäuse 1 angeordnet.
Am Zuganker 7 ist ein Amboß 20 vorgesehen, der in
folge der Wirkung der Federn 8 kraftschlüssig am
Element 15 des Zwischengetriebes 12 anliegt.
Am oberen Teil des Morsekegels 3 des Meßeinsatzträgers
4 befindet sich ein seitlich teilweise abgefrästes Ke
gelstück 21, dessen Kegelflächen 22 dem Morsekegel
3 zugewandt sind. Dieses Kegelstück 21 steht form
schlüssig und im gespannten Zustand (Fig. 2) mit den
Innenkegelflächen 11 der Greiferarme 10 des Zugankers
7 in Wirkverbindung.
Im folgenden soll die Funktion der Wechseleinrichtung
beschrieben werden:
Zum Bestücken der Wechseleinrichtung mit dem Meßeinsatz
träger 4 nimmt das Zwischengetriebe 12 die in Fig. 1
dargestellte Lage ein, d. h. der Zuganker 7 mit den
Greiferarmen 10 ist entgegen der Wirkung der Federn 8
nach unten verschoben. Bei dieser Stellung des Zugankers
7 wird der Meßeinsatzträger 4 mit dem beidseitig
abgefrästen Kegelstück 21 und dem Morsekegel 3 in den
Innenkegel 2 und die Greiferarme 10 bis zum Anliegen
des Kegelstückes 21 am Amboß 20 des Zugankers 7
eingeführt. Durch Drehung des Meßeinsatzträgers 4
um 90° um die Längsachse der Wechseleinrichtung wird
ein Herausrutschen des Meßeinsatzträgers 4 aus dem Innen
kegel 2 verhindert, weil die Kegelfläche 22 an der
Innenkegelfläche 11 der Greiferarme 10 anliegt.
Eine weitere Aufweitung der Greiferarme 10 in radialer
Richtung wird durch einen Ring 23, welcher im Gehäuse
1 gelagert ist, ausgeschlossen.
Durch den Antrieb 19 wird das Zwischengetriebe 12
über die Gewindespindel 17 und die Mutter 18 in die
Lage nach Fig. 2 gebracht, d. h. Zuganker 7 mit dem
Amboß 20 und Greiferarmen 10 bewegen sich unter der
Wirkung der Federn 8 nach oben. Über die Greiferarme
10 und das Kegelstück 21 wird der Meßeinsatzträger 4
mit dem Morsekegel 3 in den Innenkegel 2 des Gehäuses
1 gezogen und fixiert.
Infolge der Selbsthemmung ist bei einem Meßeinsatzwechsel
ein Herausdrücken des Morsekegels 3 aus dem Innenkegel
2 notwendig. Dazu wird das Zwischengetriebe 12 in
die Lage nach Fig. 1 gebracht. Die Greiferarme 8 lösen
sich vom Kegelstück 21.
Der Amboß 20 drückt den Meßeinsatzträger 4 aus dem
Innenkegel 2, wobei die Greiferarme 10 ein Heraus
fallen des Meßeinsatzträgers 4 verhindern.
Nachdem der Meßeinsatzträger 4 um 90° zurückgedreht ist,
kann er aus der Wechseleinrichtung genommen werden.
Als zusätzliche Sicherung und Hilfe beim Einsetzen
und Entfernen des Meßeinsatzträgers 4 ist daran ein
Stift 24 angeordnet, der in einer abgewinkelten Aus
nehmung 25 des Gehäuses 1 am unteren Ende des
Innenkegels 2 ruht.
Claims (4)
1. Wechseleinrichtung für Meßeinsatzträger, welche
am auslenkbaren Teil von Tastköpfen angeordnet sind,
umfassend ein Gehäuse mit einem Innenkegel, in welchem
ein mit einem Mörsekegel versehener, Meßeinsätze
tragender Meßeinsatzträger angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse ein in axialer
Richtung mittels eines Antriebes und eines Zwischenge
triebes entgegen der Wirkung von Federn verschiebbarer
Zuganker vorgesehen ist, an welchem mit Innenkegel
flächen versehene, federnde Greiferarme angeordnet
sind, und daß an dem Morsekegel des Meßeinsatzträgers
ein seitlich teilweise abgefrästes Kegelstück angeordnet
ist, welches formschlüssig und lösbar mit den Innen
kegelflächen der Greiferarme in Wirkverbindung steht.
2. Wechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Zwischengetriebe ein vorzugsweise
Kniehebelgetriebe vorgesehen ist, welches über einen
Gewindetrieb mit dem Antrieb verbunden ist, derart,
daß bei eingespanntem Morsekegel des Meßeinsatzträgers
das Kniehebelgetriebe in entspannter Stellung ist.
3. Wechseleinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Greiferarme eine geringe
Federsteife in der senkrechten Ebene zur Längsachse
der Wechseleinrichtung haben.
4. Wechseleinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kegelflächen des seitlich teil
weise abgefrästen Kegelstückes dem Morsekegel zugewandt
sind.
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