DE3116938A1 - "formkoerper zur schalldaemmung und -daempfung" - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Formkörper zur Entdröhnung,
Schalldämmung und Schalldämpfung aus einem porösen Material
sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Formkörper und ein Verfahren zur Entdröhnung, Schalldämmung und Schalldämpfung
rait solchen Formkörpern.
Der Entdröhnung, Schalldämmung und Schalldämpfung kommt heute, insbesondere im Zuge des Umweltschutzes, eine besondere Bedeutung
bei. In der hochtechnisierten Umgebung ist der Mensch heute ganz allgemein der schädlichen Wirkung von Lärmbelästigungen
ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für den Lärm von Maschinen und Fahrzeugen, wie Kraftmaschinen, elektrische Maschinen und
Anlagen, Baumaschinen, Ventilator- und Kühlanlagen, Pumpen, Pneumatikanlagen und dergleichen. Auch im Fahrzeugbau ist eine
Verminderung der Lärmbelästigung von erheblicher Bedeutung, sei es im Bau von Straßenfahrzeugen, Schienenfahrzeugen, Wasserfahrzeugen
oder Luftfahrzeugen.
Die Lärmbelästigung kann sowohl durch Schalldämmung als auch durch Schalldämpfung vermindert werden. Unter Schalldämmung
versteht man die Behinderung der Schallausbreitung durch reflektierende Hindernisse, beispielsweise durch Wände, usw..
Unter Schalldäpfung versteht man die Absorption des Schalls, d.h. seine Vernichtung durch Umwandlung in Wärme. Beide Phänomene
spielen insbesondere im Fahrzeigbau, beispielsweise im Bau von Kraftfahrzeugen, eine große Rolle.
Bei der Herstellung von Kraftfahrzeugkarosserien ist es notwendig,
sowohl schalldämmende als auch schalldäpfende Maßnahmen
zur Verminderung der Übertragung von Luftschall und Körperschall zu ergreifen.
233
Dazu werden die Karosserien von innen im allgemeinen noch mit Isolierstoffen "belegt. Solche Isolierstoffe sind beispielsweise
Schaumstoffe oder auch Vliesmatten, gegebenenfalls mit Schwerschicht,
die z.B. in Karosseriebereichen wie Bodengruppe, Stirnwandteile und Motorraum angebracht werden. Sie werden oft
in vorgefertigten Formen, die sich den Konturen des Karosserie—
bodens, Kardantunnels usw.. anpassen, dem entsprechenden Fahr— zeugtyp entsprechend hergestellt und eingebaut. Dabei hat es
sich für eire gute Schalldämmung und -dämpfung als erforderlich
erwiesen, zunächst zur Entdröhnung auf den Boden der Fahrzeugkarosserie von innen eine bitumenartige oder ähnliche Folie aufzukleben
bzw. aufzuschmelzen, auf die dann die zur Schalldämmung und -dämpfung dienenden Formkörper als Innenverkleidungen aufgeklebt
werden. Durch eine solche Kombination von festgeklebten
bzw. aufgeschmolzenen Folien mit aufgelegten Formkörpern, beispielsweise aus Schaumstoffen oder Vliesmaterial, konnte bisher
in Kraftfahrzeugen eine Schalldämmung und -dämpfung erzielt werden.
Das gleiche gilt für Blech— bzw. Verkleidungstele von Maschinen,
Motoren usw.
Die bisherige Technik zur Schalldämmung und -dämpfung ist wegen
des durch das Verkleben bzw. Aufschmelzen benötigten zusätzlicher Arbeitsgangs sowie wegen des zusätzlichen Materialaufwands arbeitsintensiv
und teuer und läßt sich zudem mit der insbesondere im Kraftfahrzeugbau zu beobachtenden Tendenz zur Gewichtsersparnis
nicht vereinbaren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Schalldämmung und Schalldämpfung und gleichzeitigen Entdröhnung
sowie einen hierzu geeigneten Formkörper zu entwickeln, der einfacher und kostengünstiger herstellbar ist und außerdem
zu einer Gewichtsersparnis führt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Formkörper, der aus einer
Schicht aus einem porösen Material besteht, die nach der dem Schallüberträger zugewandten Seite offenen Hohlräume aufweist,
die mit einem feinkörnigen Material gefüllt sind, die an der dem Schallübertrager zugewandten offenen Seite mit einer dünnen,
flexiblen, widerstandsfähigen Folie geschlossen sind.
Das poröse Material kann ein Schaumstoff, Gewebe, Gewirke, FiIz-
und/oder Vliesmaterial sein. Als Schaumstoff werden verwendet: Gefüllte und/oder ungefüllte Thermoplaste, Duroplaste und/oder
Elastomere.
■Us Thermoplaste eignen sich Polyurethane, Acrylnitril—Butadien-Styrol-Copolymere,
Polystyrol, Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylhalogenide, wie Polyvinylchlorid, PoIyanide,
Polycarbonate, Äthylen—Vinylaeetat-Copolymere, Styrol-Acrylnitril-Copolymere
sowie Mischungen und Copolymere der genannten Stoffe.
Als Duroplaste eignen sich Polyurethande, Hernstoff-Formaldehyd-Harze,
Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Melamin-Harze sowie
Mischungen der genannten Stoffe.
Als Elastomere eignen sich Naturkautschuk, Synthesekautschuk, Polyurethane sowie Mischungen der genannten Stoffe.
Beispiele für Synthesekautschuk sind Äthylen-Propylen-Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk, Butadienkautschuk, Chloropren-Kautschuk,
Isopren-Kautschuk, Nitril-Kautschuk, Butylkautschuk, sowie durch Peroxide, Amine, Isoeyanate o.a. vernetzten Synthesekautschuke,
Aerylatkautscb.uk, Fluor-Kautschuk, chlorsulfoniertes
ö . I υ ti OO
Polyäthylen, Nitroso-Kautschuk, Siliconkautschuk, Thioplaste
und Urethankautschuk, Äthylen-Vinylecetat-Copolymere.
Als Gewebe, Gewirke, Filz— und/oder Vliesmaterial können solche
aus natürlichen und/oder Chemiefasern, wie "beispielsweise anorganische natürliche Fasern, wie Asbest, Mineralfasern (Stein-Basaltwolle)
, organische—natürliche Fasern, wie Volle, Baumwolle,
Kokosfasern, Jute, Sisal, Hanf, Holz, usw., Chemiefasern
aus natürlichen Rohstoffen, wie Glas, Keramik, Metallwolle, Zellulose, Papier, etc. sowie Chemiefasern aus vollsynthetischen
Rohstoffen, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyamid, Polyurethan, Vinyl-Copolymerisate, Acrylnitril-Polymerisate
und/oder Polyterephthalsäureester und/oder deren Mischungen verwendet werden.
Die Schaumstoffe können gefüllt sein mit anorganischen Füllstoffen,
wie Schwerspat, Kreide, Gesteinsmehl, Talkum, Kaolin, Ton, Schiefermehl, Glimmer, Quarz, Sand, Glasfasern, Glaspulver,
Asbest, Metallpulver, Metalloxidpulver, Zigelmehl, Kohlenschlacke,
Schlackenmehl, Kalksteinmehl, Basaltmehl, sowie mit organischen Füllstoffen, wie Holzmehl, Graphit, Ruß, Kohlenstaub, Gummi—
regenerate und/oder Mischungen der genannten Materialien.
Das poröse Material weist nach unten offene Hohlräume auf, die in geeigneter Weise aus dem porösen Material herausgearbeitet
werden. Die Hohlräume können beispielsweise durch Herausschneiden von Material aus einer Platte des porösen Materials erhalten
werden. Einfacher ist es, die Hohlräume dadurch zu erzeugen, daß in den Formwerkzeugen an der Stelle, an der die Hohlräume
erzielt werden sollen, entsprechende entfernbare Einlagen in die Form gebracht werden oder die Form an diesen Stellen entsprechend
ausgebildet wird, so daß ohne weiteren Bearbeitungs-
gang die gewünschten Hohlräume erhalten werden. In einer besonderen
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die
Hohlräume dadurch erhalten, daß an den gewünschten Stellen Beutelchen in die Form gebracht werden, die mit dem porösen
feinkörnigen Material gefüllt sind. Beispielsweise beim Einbringen von Schaummassen in die Formen legt sich der Schaum um
die gefüllten Beutel, wobei ein Schaumstoff entstehtj dessen
Hohlräume bereits mit feinkörnigem Material ausgefüllt sind.
Bei der Auswahl geeigneter Materialien für den Schaum und die Beutel kann eine direkte Haftung zwischen Sehaum und Folie erzielt
werden, beispielsweise bei Verwendung von Polyurethansehaum und Polyurethanfolie.
Die Haftung der Beutel im Schaum kann auch durch zusätzliche Maßnahmen bewirkt werden, wie z.B. Einkleben. Der Beutel kann
auch perforierte Randstreifen aufweisen, durch die der Schaum dringt und den Beutel in seiner Lage fixiert.
Der Grundriß der Hohlräume ist im allgemeinen quadratisch oder rechtectig, da diese Grundrißformen am einfachsten herstellbar
sind. Der Grundriß kann aber auch eine andere Gestalt aufweisen, beispielsweise kreisförmig, rautenförmig, drei- und mehreckig
usw. . Werden die Hohlräume durch eingelegte Beutel beim Verschäumen hergestellt, so weisen die Hohlräume die gleichen
Grundrißformen auf wie die Umrisse der Beutel. Diese sind im
allgemeinen quadratisch oder rechteckig. Die Tiefe der Hohlräume richtet sich nach der Menge des unterzubringenden feinkörnigen
Materials. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Hohlräume möglichst vollständig mit feinkörnigen Materialien
zu füllen.
3 1 1 Ά Q ο ρ
Die Hohlräume, die das feinkörnige Material enthalten, sind an
ihrer Unterseite durch eine dünne, widerstandsfähige Folie verschlossen. Diese Folie verhindert das Austreten des feinkörnigen
Materials, das in die Hohlräume eingefüllt ist. Sie muß demnach widerstandsfähig genug sein, um dem Gewicht des im
Hohlraum "befindlichen feinkörnigen Materials zu widerstehen
und darüber hinaus den bei der Herstellung, Bearbeitung und beim Einbau des Formkörpers auftretenden Belastungen standzuhalten.
Die Folie bedeckt die Hohlräume daher vollständig, wobei es zweckmäßig ist, einen über die Hohlräume hinausreichenden
Randstreifen zur Befestigung der Folie am Schaumstoff vorzusehen. Die Folie kann sich auch über die gesamte untere Fläche
des Schaumkörpers erstrecken, wodurch mit einer einzigen Folie mehrere Hohlräume abgedeckt werden können.
Die Folie besteht aus einem dünnen, widerstandsfähigen Material, das den Belastungen während der Herstellung, Verarbeitung und
Verwendung gewachsen ist. Als Folienmaterialien können Thermoplasten, Duroplasten und/oder Elastomere verwendet werden.
Als Thermoplasten eignen sich Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polybutylen, Polyisobutylen, Polyamid, Polyvinylchlorid,
Polycarbonat, Polyurethane, Polyhalogenolefine, wie Polytetrafluoräthylen, Polyoximethylen, Styrolpolymerisate, wie
Polystyrol, Styrol-Butadien-Copolymere, Styrol-Acrylnitril-Copolymere,
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere, Polyester, wie Polycarbonat, Polyäthylenglykolterephthalat, Polybutylenglykolterephthalet,
Polysulfone, Polyvinylalkohol, Cellulosederivate, wie Celluloseaeetate, Celluloseacetobutyrate, Zellglas
(Cellulosehydrate), Polyvinylhalogenide, Polyvinyläther, Polyacrylester,
Polyäthersulfone.
Als Duroplaste eignen sich z.B. Polyurethane.'
Als Elastomere eignen sich Naturkautschuk, Synthesekautschuk,
Polyurethan sowie Mischungen der genannten Stoffe.
Beispiele für Synthesekautschuk sind Äthylen-Proplyen-Kautschuk,
Styrol-Butadien—Kautschuk, Butadienkautschuk, Chloropren-Kautschuk,
Isopren-Kautschuk, Nitr11—Kautschuk, Butylkautschuk,
sowie durch Peroxide, Amine, Isoeyanate o.a. vernetzten Synthesekautschuke,
Acrylatkautschuk, Fluor-Kautschuk, chlorsulfoniertes
Polyäthylen, Nitroso-Kautschuk, Siliconkautschuk, Thioplaste und Urethankautschuk, Äthylen-Vinylacetat-Copolymere.
Die Folien können auch aus Mischungen der genannten Stoffe bestehen.
Die Folien können als Verhundfolien vorliegen, z.B. als Zweifach-
oder Dreifachverbundfolie, oder als Bändchengewebe. Auch gewebte Folien aus Chemiefasern, wie Glas, Polyäthylen, Polypropylen,
Polystyrol, Polyamid, Polyurethan, Vinylcopolymerisate, Acrylnitrilpolymerisate und/oder Polyterephthalsäureester sind
verwendbar.
Die Folien haben eine Dicke von etwa 1 um bis 1000 um, vorzugsweise
von etwa 5 pm bis etwa 300 um und besonders bevorzugt
von 15 um bis 100
Die Folie wird an der Unterseite des porösen Materials durch geeignete Maßnahmen, wie Verkleben, Verschweißen befestigt.
Als feinkörnige Materialien, die zur Füllung der Hohlräume dienen,
eignen sich mineralische, anorganische oder organische Materialien. Zu den mineralischen bzw. anorganischen Füllstoffen
.." "„..?* 1-6938
gehören: Schwerspat, Kreide, Gesteinsmehl, Talkum, Koal£n, Ton,
Blähton, Schiefermehl, Glimmer, Quarz, Sand, z.B. Seesand, Glasfasern,
Glaspulver, Asbest, Metallpulver, Metalloxidpulver,
Ziegelmehl, Ziegelsplitt, Splitt, Schlacken, Kalkstein, Eisenspäne, Metallkugeln, z.B. aus Blei, Metallschrot, Kies, Basalt,
Bleicherde, Schamotte.
Zu den organischen Materialien zählen z.B. Holzmehl, Graphit, Ruß, Gummiregenerate, Kork, Korkschrot, Torf usw.
Auch Mischungen der genannten Stoffe sind verwendbar.
Die feinkörnigen Materialien besitzen im allgemeinen eine Korngröße
von 0,001 bis 20 mm, bei Verwendung von Sand oder ähnlichen Materialien bevorzugt 0,01 bis 2 mm und besonders bevorzugt
von 0,3 bis 1 mm. Bei Verwendung von Materialien, die sich leicht zerkleinern lassen, sind auch
kleinere Korngrößen verwendbar, z.B. von 0,001 bis 0,1 mm, z.B. bei Verwendung von Schwerspat oder ähnlichen Materialien. Bei
Verwendung von Metallparikeln, Kies oder Schlacken oder ähnlichen können auch größere Korngrößen verwendet werden, z.B.
im Bereich von 3 bis 20 mm.
Die feinkörnigen Materialien können eine Korngrößenverteilung über einen größeren Bereich aufweisen, beispielsweise im gesamten
Bereich der oben angegebenen Korngrößen. Sie können auch von einheitlicher Korngröße sein. Sie können weiterhin auch in
Form von Mischungen verwendet werden, auch in Form von Mischungen unterschiedlicher Korngrößen, beispielsweise Mischungen von
Splitt und Schwerspat unterschiedliche Korngröße z.B. um die Schalldämmung, -dämpfung und Entdröhnung auf ein bestimmtes
Frequenzspektrum abzustimmen. Es hat sich als vorteilhaft er—
wiesen, wenn das feinteilige Material einen möglichst geringen
Wassergehalt aufweist, da durch anwesende Feuchtigkeit die Dämpfungseigenschaften des feinkörnigen Materials verschlechtert
werden.
Zur Erzielung guter Dämpfungseigenschaften soll die widerstand:^
fähige Folie, mit der die das poröse Material enthaltenden Hohl-* räume nach unten hin verschlossen werden, möglichst dünn sein.
Das feinkörnige Material liegt dann infolge seine Eigengewichts an der Folie und damit über die Folie auch an der darunterliegenden
Fläche, die gegenüber Schall - gedämmt und gedämpft werden soll, sehr eng an. Dadurch kommt es zu einer guten Kopplung
zwischen der schwingenden Fläche und dem feinkörnigen Material, was eine gute Schalldämpfung und Entdröhnung bewirkt.
Der Formkörper kann an der dem Schallüberträger abgewandten Seite eine Schwerschicht aus einem kompakten Material oder einem
Sehwersehaum, das im allgemeinen eine Schwersehicht aus einefi
gefüllten Polyniermaterial wie z.B. einem hochgefüllten Polymer^
material ist, aufweisen. Als Polymermaterialien für solche Schwerschichten werden Thermoplasten, Duroplasten oder Elastomere verwendet.
Beispiels für Thermoplasten sind: Bitumen, Pech, Baum- oder
Vurzelharze, oder synthetische Thermoplaste, wie Polyvinylchlorid, Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyurethane,
Äthylen-Vinylacetat-Copolymere, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Polymethacrylsäureester, Polyacrylsäureester, PoIyvinylsäureester, Polyäther, wie Cellulosederivate, Polyacetale,
Kohlenwasserstoffharze, Styrolpolymerisate, wie Polystyrol,
Acryl-Butadien-Copolymere, Styrol-^orylnitril-Copolymere, Styrol-Acryl-Butadien-Copolymere, sowie Mischungen und/oder Copolymere
der genannten Stoffe.
.3116933
Beispiele für Duroplasten sind Epoxyharze, Polyester und/oder Polyurethan sowie Mischungen und/oder Copolymere der genannten
Stoffe.
Beispiele für Elastomere shd Naturkautschuke, Polyurethan und/
oder Synthesekautschuke, wie Äthylen-Propylen-Kautschuke, z.B.
Äthylen-Propylen-Kautschuk oder Äthylen-Propylen-Terpolymerisate.
Äthylen-Vinylacetat-Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk, Butadienkautschuk, Chloropren—Kautschuk, Isopren—Kautschuk,
Nitril-Kautschuk, Butylkautschuk, sowie durch Peroxide, Amine, Isoeyanate o.a. vernetzten Synthesekautschuke, Acrylkautschuk,
Fluor-Kautschuk, chlorsulfoniertes Polyäthylen, Nitroso-Kautschul
Siliconkautschuk, Thioplaste und Urethankautsch.uk, Äthylen—
Vinylacetat-Copolymere sowie Gummiregenerate.
Auch Mischungen und Copolymere aller genannten Stoffe sind verwendbar.
Die Schwerschicht kann gefüllt sein mit anorganischen Füllstoffe!,
wie Schwerspat, Kreide, Gesteinsmehl, Talkum, Kaolin, Ton, Schiefermehl, Glimmer, Quarz, Sand, Glasfasern, Glaspulver,
Asbest, Metallpulver, Metalloxidpulver, Ziegelmehl, Kohlenschlacke, Schlackenmehl, Kalksteinmehl, Basaltmehl, sowie mit
organischen Füllstoffen, wie Holzmehl, Graphit, Ruß, Kohlenstaub, Gummiregenerate und/oder Mischungen der genannten Materialien.
Die Schwerschicht kann die üblichen Zuschlagstoffe, wie Weichmacher,
Wachse, Gleitmittel, Stabilisatoren, Tenside usw. enthalten.
"■ 1 P C ^ Q
Der erfindungsgemäße Formkörper ermöglich es, die schalldämmenden
und -dämpfenden bzw. entdröhnenden Eigenschaften bei gleichem
bzw. geringerem Gewicht durch gezieltes räumliches Anordnen der mit feinkörnigem Material gefüllten Hohlräume gegenüber dem
Stand der Technik zu verbessern. Durch Versuche können ohne Schwierigkeiten bei jeder Karosserie bzw. bei jedem Karosserieteil
die Punkte ermittelt werden, die eine optimale Ausnutzung der schalldämmenden, dämpfenden und entdröhnenden Eigenschaften
bei geringstem Gewicht ergeben.
Die Hohlräume können zentral über einzelnen Karosserieteilen liegen, sie können auch nach bestimmten Mustern verteilt liegen,
z.B. schachbrettartig, nach Art eines symmetrischen Musters oder auch asymmetrisch. Die Hohlräume können unterschiedliche Größe
aufweisen.
Der erfindungsgemäße Formkörper ermöglicht die Schalldämmung, -dämpfung und Entdröhnung auch an schrägen und vertikalen
Flächen.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren, die bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
zeigen, noch näher erläutert.
Die Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Formkörper.
Die Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch einen anderen erfindungsgemäßen
Formkörper, der unter Verwendung exies Beutels hergestellt ist.
311C93-8
Die Figur 3 zeigt die Ansicht eines erfindungsgemäßen Formkörpers
von unten.
Die Figur 4 zeigt die Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Formkörpers von unten.
Die Figur 5 zeigt eine graphische Darstellung der Schallabsorption
der erfindungsgemäßen Formkörper im Vergleich zum Stand der Technik.
Figur 1 zeigt den Aufbau eines erfindungsgemäßen Formkörpers aus
einer Deckschicht 1, einer Schicht 2 aus einem porösen Material, das Hohlräume k aufweist. Die Hohlräume h. sind senkrecht in das
poröse Material, im vorliegenden Fall Schaumstoff, hineinge— schnitten und mit einem feinkörnigen Material 5 gefüllt, das
aus trockenem Sand einer Korngröße von 0,3 bis 1 mm besteht. Der Formkörper ist von unten mit einer dünnen, widerstandsfähiger;
Folie 3 versehen, die über die gesamte Unterfläche des Formkörpers reicht.
Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Formkör—
pers ist in Fig. 2 dargestellt. Dieser Formkörper ist hergestellt worden, indem Beutel 3 aus dünner widerstandsfähiger
Folie, beispielsweise aus Polyurethan-Material, mit feinkörnigem trockenen Sand 5 einer Korngröße von 0^5 bis 1 mm gefüllt wurden
und durch Verschweißen verschlossen wurden. Diese Formkörper wurden in die Schaumform eingelegt und mit Polyurethanschaum
in bekannter Weise ausgeschäumt. Dabei bildet sich der Formkörper gemäß Fig. 2, in dem der mit Sand gefüllte Beutel 3 an der Unterseite
der Schaumschicht 2 ruht, wobei der Beutel 3 durch kleine um den Beutel herumreichende Zungen 7 des Schaumstoffs zusätzlich
in seiner Lage gehalten wird, so daß er sich aus der Schaumstoffsehicht
2 nicht lösen kann.
'· ο ü
In Fig. 3 ist der erfindungsgemäße Formkörper der Fig. 2 in
einer Ansicht von unten dargestellt. Man erkennt den Beutel 3, der in der Schaumstoffschicht 2 ruht. Der mit Sand 5 gefüllte
Beutel 3 liegt in der Unteransicht gesehen in der Mitte des Schaumstoffkörpers 2.
Die Fig. k zei|£ eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Formkörper, wobei fünf Beutel 3, die mit Sand gefüllt sind, jeweils in der Nähe der Ecken und in der Mitte des Formkörpers
verteilt sind. Es hat sich gezeigt, daß auch durch eine solche Anordnung der Beutel eine hervorragende Schalldämpfung
gewährleistet.
Die Fig. 5 zeigt eine graphische Darstellung der Schallabsorption
bei verschiedenen Frequenzen, wobei die Schallabsorption Δ dB in Abhängigkeit von der Frequenz von Formkörpern
nach Fig. 3 und k einer Softschaumplatte gegenübergestellt
wurde, die keine mit Sand gefüllten Hohlräume aufweist. Es ist erkennbar, daß die Ausführungsform nach Fig. 3 (Kurve 2) in
allen Frequenzbereichen eine bessere Schallabsorption bewirkt als der Stand der Technik, während die Ausführungsform nach
Fig. h (Kurve 3) zwar bei niederen Frequenzen bis 200 Hz eine
etwas schlechtere Schallabsorption bewirkt als der Stand der Technik (Kurve i), bei höheren Frequenzen aber eine wesentlich
bessere, sogar eine bessere als die Ausführungsform nach der
Fig. 3.
Leerseite
Claims (18)
1. Formkörper zur Schalldämmung, -dämpfung und Entdröhnung
aus einem porösen Material, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer Schicht aus einem porösen Material besteht, die
nach der dem Schalltiberträger zugewandten Seite offene Hohlräume
aufweist, die mit einem feinkörnigen Material gefüllt sind, die an der dem Schalltiberträger zugewandten offenen
Seite mit einer dünnen flexiblen, widerstandfähigen Folie verschlossen sind.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Schallüberträger abgewandten Seite eine Schwerschicht
angeordnet ist.
3. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Material ein Schaumstoff, Gewebe, Gewirke, FiIz-
und/oder Vliesmaterial ist.
_ 2 —
4. Formkörper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das
feinkörnige Material aus mineralischen Füllstoffen, anorganischen oder organischen Materialien oder deren Mischungen
besteht.
5· Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
dünne, widerstandsfähige Folie aus Thermoplasten, Duroplasten und/oder Elastomeren "besteht.
6. Formkörper nach Anspruch 1 und 5» dadurch gekennzeichnet, daß
die dünne, "widerstandfähige Folie eine Dicke von 1 Jim bis
1000 ^im, vorzugsweise von 5 pm bis 300 ^im und besonders bevorzugt
von 15 um bis 100 um aufweist.
7. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie Teil eines Beutels ist, der in den Hohlraum eingelegt
und mit dem feinkörnigen Material gefüllt ist.
8. Formkörper nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Beutelmaterial eine Folie aus Thermoplasten, Duroplasten und/oder Elastomeren ist.
9f Formkörper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
dag» feinkörnige Material eine Korngröße von i um bis 20 mm
hat,
10. Formkörper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das
feinkörnige Material Sand einer Korngröße von 0,3 his 2 mm ist.
11. Formkörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwerschicht aus Thermoplasten, Duorplasten und/ oder Elastomeren besteht.
12. Formkörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerschicht Füllstoffe enthält.
13. Formkörper nach Anspruch 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff ein mineralischer, anorganischer und/oder
organischer Füllstoff ist.
14. Formkörper nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumstoff aus gefüllten und/oder ungefüllten Theimoplasten,
Duroplasten und/oder Elastomeren besteht*
15. Formkörper nach Anspruch 1 und 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe, Gewirke, Filz- und/oder Vliesmaterial aus
einer Natur und/oder Synthesefaser besteht.
16. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlräume in einem Formkörper
mit einem feinkörnigen Material gefüllt werden, wobei die Hohlräume mit einer dünnen, widerstandsfähigen Folie verschlossen
sind.
17. Verfahren nach Anspruch l6 durch Einschäumen in eine Form, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einschäumen Beutel aus
einer dünnen, widerstandsfähigen Folie, die mit einem feinkörnigen Material gefüllt sind, an die Stellen der Einschäumform
gelegt werden, die der beabsichtigten Lage der Hohlräume im Formkörper entsprechen.
_ I1 _
18. Verfahren zur Entdröhnung, Schalldämmung und -dämpfung, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper auf die gegenüber
Schall zu dämmenden und zu dämpfenden bzw. zu entdröhnende
Flächen so aufgebracht wird, daß die mit feinkörnigem Materia] gefüllten Hohlräume an den Stellen an der Fläche anliegen,
an denen eine gute Entfröhnung, Dämmung bzw. Dämpfung erzielt werden soll.
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