-
Vorrichtung zum Aufwickeln von bandförmigem Material in
-
einem fotografischen Behandlungsgerät Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Aufwickeln von bandförmigem Material in einem fotografischen Behandlungsgerät,
mit einer angetriebenenlAufwickelspule und einem Schlaufenzieher, bestehend aus
zwei feststehenden Umlenkrollen und einer beweglichen, hinsichtlich des Transportverlaufs
des Materials zwischen den festen Umlenkrollen angeordneten Rolle.
-
Als fotografische Behandlungsgeräte können beispielsweise ein Kopiergerät,
eine Entwicklungsmaschine, ein Papierband-Prüfgerät oder dergleichen angesehen werden.
In allen Fällen wird das Band nach irgendeiner Behandlung in einer Behandlungsstation
auf eine Spule aufgewickelt, im Kopiergerät beispielsweise der Film aus der Negativ-
und das Papierband aus der Positivbühne.
-
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-PS 503
453 und der DE-OS 27 29 646 bekannt. Der Nachteil dieser Vorrichtungen ist darin
zu sehen, daß die bewegliche Rolle des Schlaufenziehers nach beiden Richtungen wirkt,
das heißt, bezogen auf die Aufwickelspule auch auf die auf der anderen Seite des
Schlaufenziehers liegende Station. Bei einem Kopiergerät hat dies beispielsweise
zur Folge, daß der auf das Bandmaterial ausgeübte Zug durch den Schlaufenzieher
gemäß der bekannten Vorrichtung auch in die Kopierstation wirkt und damit einen
unerwünschten Zug auf das in der Positivebene liegende Papierband bzw. auf den in
der Kopierstation liegenden Film ausübt.
-
Zur Vermeidung dieses nachteils wird in der DE-PS 22 26 577 vorgeschlagen,
vor der Aufwickelspule eine intervallweise wirksam werdende Reibullgsbremse anzuordnen.
Damit wird zwar erreicht, daß die Zugbeanspruchung nur auf den Wickel in der Aufwickelspule
wirkt. Andererseits wird damit der Nachteil erkauft, daß durch das zeitweise Anhalten
des Bandes durch die Intervallbremse die letztehWicklungen beim Straffziehen aneinander
reiben und somit die Schicht leicht verkratzt wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß ohne Beeinflußung des Materials in der
dem Schlaufenzieher vorangehenden Behandlungsstation unter Schonung des Materials
ein straffer Wickel auf der Aufwickelspule erreicht wird.
-
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten
Mittel gelost.
-
Mit der Erfindung wird erreicht, daß mit einer definierten
Vorspannung
der Reibbremse der letzten Rolle die jeweils gewünschte Festigkeit des Wickels erhalten
werden kann. Das Material wird dabei unter dieser Vorspannung dem Wickel zugeführt,
so daß das Material von vornherein in den endgültigen Wickellagen auf die Spule
gebracht wird, womit eine wesentliche Schonung des Materials erreicht ist.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles,
das anhand von Figuren eingehend erläutert ist. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und Fig. 2 einen Querschnitt durch die
gebremste Rolle gemäß Fig. 1.
-
In Fig. 1 ist mit 1 eine Gerätewand eines Kopiergerätes und mit 2
eine Kopierstation bezeibhnet, welche eine Positivebene 3 aufweist. Durch die Positivebene
3 ist ein Materialband 4, in diesem Fall ein fotografisches Rollenpapier, geführt.
Von der Kopierstation 2 ausgehend umläuft das Materialband 4 zunächst eine erste,
fest angeordnete Umlenkrolle 5, sodann eine bewegliche Rolle 6 und schließlich eine
zweite fest angeordnete Umlenkrolle 7. Von dieser aus ist das Materialband zu einer
Aufwickelspule 8 geführt, welche lediglich als Kern ausgebildet ist, auf welchen
ein frei tragender Wickel 9 aufgebaut wird. Die bewegliche Rolle 6 ist am Ende eines
Hebelarmes 10 gelagert, welcher mit seinem anderen Ende um die Achse 11 gerätefest
gelagert ist. An dem Hebelarm 10 ist ferner eine leichte Zugfeder 12 eingehängt,
welche mit ihrem anders Ende an einer Gerätewand eingehängt ist.
-
Die zweite Umlenkrolle 7 weist an ihrer Mantelfläche einen Belag 13
mit einem Reibungskoeffizienten kl auf. Die bewegliche Rolle 6 ist derart zwischen
den fest angeordneten Umlenkrollen 5 und 7 angeordnet, daß der Umschlingungswinkel
t der Rolle 7 durch das Material 4 im Durchschnitt größer als 60 ist. Außerdem ist
die zweite Umlenkrolle 7 mit einer Bremseinrichtung 14 gekoppelt, welche beispielsweise
eine Rutschkupplung sein kann. In Fig. 2 ist eine einfache Form einer solchen Bremseinrichtung
14 dargestellt. Die Achse 7a der Umlenkrolle 7 ist in einem Reibring 15 mit einem
Reibungskoeffizienten k2 gelagert, welchen eine Federschelle 16 umschließt Mit einer
Schraube 17 ist die Verstellbarkeit der Federschelle 16 angedeutet, welche je nach
Umschließkraft des Reihringes 15 diesen fest oder weniger fest auf die Achse 7a
rückt.
-
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß der Reibungskoeffizient kl
des Obe!:flächenbelags 13 der Rolle 7 größer ist, als der Reibungskcaeffizient k2
des Reibringes 15. Damit wird erreicht, daß die Aufwickelspule 8, 9, welche mit
einem Antrieb 19 verbunden i<3t, das Materialband 4, welches aufgrund des höheren
Reibungskoeffizienten kl an der Oberfläche der Umlenkrolle 7 anliegt, gegen die
Reibungskraft des Reibringes 15 mit dem Reibungskoeffizienten k2 straff aufwickelt.
Dabei wird die bewegliche Rolle 6 angehoben, da die Zugkraft der Aufwickelspule
8, 9 größer ist, als die Zugkraft der Feder 12. Somit wird der Speicher des Schlaufenziehers
geleert. Sobald nun Materialband 4 in die Kopierstation 2, 3 nachgefördert wird,
bewegt sich auch die bewegliche Rolle 6 durch die Kraft der Feder 12 gegen den Uhrzeigersinn
und der Speicher wird wieder gefüllt.
-
Durch den höheren Reibungskoeffizienten kl des Oberflächenbelages
13 der Rolle 7 gegenüber dem des Reibringes 15 wird
erreicht, daß
auf das Materialband, das mit der Schichtseite zu den Umlenkrollen 5 und 7 geführt
ist, eine Haltekraft am Rollenumfang ohne Relativbewegung zwischen Rollenkörper
und Materialband ausgeübt werden kann, welche Haltekraft selbst der Zugbeanspruchung
gegen die Aufwickelrichtung der Spule 8, 9 durch die Bremseinrichtung 14 standhält.
-
Die vorstehende Erläuterung gibt eine sehr vereinfachte Darstellung
der Wirkungsweise der Aufwicklung in einem Behandlungsgerät wieder. Tatsächlich
ist davon auszugehen, daß der Nachschub des Materials aus der Behandlungsstation
nicht immer konform geht mit der Aufwickelgeschwindigkeit der Spule und der Speicher
dieser Abweichung nicht folgen kann.
-
Bei noch leerer Aufwickelspule und raschem Nachschub aus der Behandlungsstation,
beispielsweise bei nicht kopierfähigen Vorlagen, kann mehr Material in den Speicher
gelangen als aus diesem wieder abgeführt wird. Umgekehrt kann bei sehr vollem Wickel
und bei Langsamem Nachschub aus der Behandlungsstation der Speicher vorzeitig entleert
werden. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, den Hebelarm 10 mit einer Potentiometersteuerung
18 zu versehen, welche mit dem Antrieb 19 der Aufwickelspule verbunden ist und damit
auf die Aufwickelgeschwindigkeit der Spule 8 wirkt. Eine solche Potentiometersteuerung
ist beispielsweise in der DE-OS 27 29 646 beschr:ieben. Statt einer Potentiometersteuerung
können auch einzelne, die Stellung des Schlaufenzieht es abtastende Schaltelemente
vorgesehen werden.
-
Mit einer solchen Steurung wird jedenfalls erreicht, daß der Aufwickelantrieb
langsam anläuft, wenn der Speicher sich zu füllen beginnt und :immer schneller wird,
je voller der durch den Schlaufenzieher gebildete Speicher ist.
-
Bei der herkömmlichen wickelbildung, bei welcher der Antrieb der Aufwickelspule
lediglich an- bzw. abgeschaltet wird, tritt mit größer werdertdem Wickel der Effekt
ein, daß aufgrund der Trägheit des Wickels beim Anfahren des Spulenkörpers die äußeren
Wickel in ihrer Ruhestellung verharren und die einzelnen Wickellagen mit Reibung
untereinander sich weiter festziehen. Beil!l Stehenbleiben des Aufwickelantriebs
tritt der umgekehrte Effekt ein, bei welchem sich die Lagen aufspulen. In jedem
Fabl reiben die einzelnen Wickellagen aufeinander, was insbesondere bei Filmen zu
sehr störenden Kratzern führen kann. Aus diesem Grunde ist die oben erwähnte Potentiometersteuerung
sehr von Vorteil, da mit dieser ein sanftes Anlaufen bzw. sanftes Bremsen der Aufwickelspule
8 möglich fest.
-
Mit der Kombination der gebremsten Aufwicklung und der sanften Beschleunigungen
wird ein weiterer Vorteil erreicht, daß nämlich Ausbeulungen ds Wickels in axialer
Richtung der Spule vermieden werden1 so daß mit der Erfindung lose Wickeleinheiten
ohne Spulenschiben gebildet werden können.