DE3115215A1 - Verfahren zur bestimmung des augenblicklichen driftwerts eines kurskreisels - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des augenblicklichen driftwerts eines kurskreiselsInfo
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Description
H | b H |
TELDIX Gm | 08 |
Postfach 10 56 | 36 |
Grenzhöfer Weg | 1 |
6900 Heidelberg | |
Heidelberg, 14. April 1931
PT-Ka/Ba E-436
Verfahren zur Bestimmung des augenblicklichen Driftwerts eines Kurskreisels
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des augenblicklichen Driftwerts D eixies in sinem Fahrzeug n>itgeführten
Kurskreisels durch Addieren der bei Fahrzeughalt in einem vorgegebenen Meßintervall T bei aufeinanderfolgenden
Messungen festgestellten Änderungen der Ausrichtung der Kurskreiselspinachse gegenüber einer fahrzeugfesten
Achse.
Ss ist bekannt, da.B jeder Kurskreisel neben einem breitengradabhängigen
Anteil einen Driftanteil D^. aufweist, der
weder nach Richtung noch nach Größe bekannt ist, jedoch einen vom Kreisel abhängigen Maximalwert aufweist. Es ist
weiter bekannt, die Änderung der Ausrichtung der .Kreiselspinachse
während des Fahrzeughalts zu messen, um dann bei Fahrt mit diesem Meßwert die Kreiseldrift zu kompensieren.
Wichtig dabei ist es, das Anfahren des Fahrzeugs rechtzeitig zu erkennen, um durch Richtungsänderungen des Fahrzeugs
hervorgerufe^ie Änderungen nicht in die KreiseldriftbeStimmung
eingehen zu lassen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, gemäß dem zur Bestimmung des
?£::rs eughalt s nur kreisel signale verwendet werden, also
gesonderte We.- ^eber nicht erforderlich sind.
BAD ORIGiNAL
-Jk - * S-436
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Anspruch 1
gelöst.
Bei diesem Verfahren kann das Meßintervall T einige z,3. vier Minuten dauern, und aufeinanderfolgende Messungen
von CL können z.B. im Abstand von 50 msec, erfolgen.
Ist z.B. die maximale KreiseLdrift i2°/h und ist
die kleinste feststellbare Änderu'ig der Kreiselausrichtung 360°/2 r^j 5' , und soll diese Änderung als Differenzwert
Δ benutzt v/erden, so ergibt sich für Δι eine
Zeit von ca. 25 see, d.h., es werden um 500 Messungen auseinander
liegender Meßwerte verglichen. Der Wert für Δ Τ muß bei vorgegebenem <& so gewählt werden, daß einerseits
das Δ im Stand bei ungünstiger Situation, d.h. max.Drift, nicht überschritten werden kann; -andererseits muß A T so
groß wie möglich gewählt werden, um nicht tatsächliche
Driftwerte zu unterdrücken.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß selbst bei exakter Geradeausfahrt eines Fahrzeugs die auftretenden
Winkeländerungen deutlich größer sind, so daß man das "Fahren" durch den Vergleich sicher erkennen kann.
Um Störungen, die trotz Fahrzeughalt eine größere Änderung der Kreiselausrichtung verursachen können, auszuschliessen,
ist es vorteilhaft, die Unterdrückung des Driftvrerts D erst dann zu veranlassen, wenn innerhalb des Intervalls
T wenigstens eine vorgegebene Zahl a von Vergleichen mit dem Ergebnis, daß die Differenz Δ überschritten wird,
auftritt. Umgekehrt kann man auch eine Zahl b der Fälle bestimmen, bei denen diese Differenz nicht überschritten
wird, und in Abhängigkeit von diesem Kriterium die Unterdrückung steuern.
Außerdem ist es vorteilhaft, solche Änderungen nicht in
THLDIX
. ..W W 4 W W I» *
Ε-48ο
die Driftbestimmung eingehen zu lassen, die eine vorgegebene
Größe überschreiten. Y/ird die Drift bestimmung dadurch
durchgeführt, daß man in der ersten Hälfte des Zeitintervalls T die gemessenen Winkel OCj_ (oder die Änderungen)
addiert und in der zweiten Hälfte subtrahiert und den verbleibenden Rest als Driftwert D verarbeitet, so wird bei
Auftreten einer zu großen Änderung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Winkeln Oi ^-1 und Ql ^ der V/inkel Od1 unterdrückt
und dafür nochmals OC , -,in die Driftbestimmung ein-
X~" I
oezogen. Um jedoch zu vermeiden, daß ein falscher Anfangswinkel
Oi verhindert, daß eine richtige Vergleichsgröße gewonnen wird, ist es sinnvoll, diese Unterdrückung starker
Änderungen am Anfang eines Meßintervalls auszusetzen.
Vorzugsweise wire mit den nacheinander gewonnenen Driftwerten
D. eine Mittelwertbildung durchgeführt, und zwar nach
der folgenden Beziehung:
Dj 1 = a1 D. + (1-a.) D- (1)
Dabei ist &. ein Faktor kleiner 1, D1 der gemittelte Driftwert nach dem i-ten Ließ int ervall und D11 der Driftwert des
(i+i)ter_ Intervalls. In diesen Werten steckt aber noch die
breitengradabhän£:ige Drift D7. Will man nur die kreiselspezifische
Drift DT , so müßte man gemäß folgender Beziehung vorgehen:
Diesen Driftwert D-, könnte man aus Tabellen entnehmen oder
jeweils für die !reite des Standorts berechnen und dann berücksichtigen.
Er läßt sich jedoch auch dadurch näherungsweise gewinnen, daß man :ait den Driftwerten D- eine I,Iitteluiig
gemäß der Beziehung (i) durchführt, jedoch den Faktor
S-p iis-lie bei 1 wählt. Dann erhält man einen remittelten V/ert
für D-, gemäß folgender Peziehung:
TELDIX
BAD ORIGINAL Heidelberg
->fr -τ Ξ-436
± + d-a2) D1+1 (3)
■und kann diesen V/ert U7n für den Wert Dr-, in der Beziehung
2* -U
(2) einsetzen.
5
5
Anhand der Zeichnung wird eil Ausführungsbeispiel einer
Anordnung zur Durchführung dos erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
Liit 1 ist der Kurskreisel bezeichnet, dessen Spinachsausrichtung
OC · gegenüber dem Fahrzeug z.B. alle 50 msec
durch einen Meßwertgeber 2 festgestellt und als elektrisches Signal ausgegeben wird. Der Meßwertgeber 2 wird von
einem Taktgeber 3 gesteuert. An der Klemme 4 wird der Lleßwert
z.3. zur Anzeige ausgegeben. Wie dieser Winkel auf eine Bezugsrichtung, z.B. Nord, bezogen werden kann, ist
bekannt -und braucht hier nicht erläutert werden.
Die Drift des Kreisels wird hier dadurch bestimmt, daß
diese Winkelvverta oL. in einem Zeitintervall T/2 von z.3.
zwei läimiten in einem Addierer 5 aufaddiert werden und daß
sie anschließend zwei Minuten lang von der Summe abgezogen
werden. Arn Ende de? Zeitintervalls von vier Minuten girt
der Addierer einen Restwert ab, der den Driftwert D- darstellt. Aus den Driftwerten D. wird dann durch I.littelwertbildung
die Drift D bestimmt.
Dem Addierer 5 ist eine Schaltung vorgeschaltet, die bei Auftreten von Änderungen des Winkels (X 1 gegenüber den vorher
gemessenen Winkel OC ^-1, die größer als ein vorgegebener
Wert sind, diesen Winkelwert oC > unterdrückt und dafür
nochmals den Winkelwert Oi1-1 in den Addierer eingibt.
Hierzu sind ein Zeitglied 12, ein Vergleicher 11, ein Speicher -13 sowie zwei Tore 14 und 15 vorgesehen. I:n Speieher
13 ist jeweils der letzte Winkelwert OC- eingespeichert. Damit werden bei Auftreten des nächsten Lleßwerts
TELDlX
- W · W V « W « WO« ··
-■.y*·»* tr ir W ♦·» * V «
- Jf -i E-4Ö5
diese beiden Winkelwerte miteinander iia Verglei-
Oi ·
cher 11 verglichen. Weicht der neue Ivleßwert OC · . um
mehr als eine vorgegebene Größe von Ci^ ab, so wird ein
Fehler unterstellt, und der Vergleicher 11 nacht das Tor
•j 14 durchlässig und hält das Tor 15 undurchlässig, so daß
der gespeicherte Wert Qi- zum Addieren gelangt. Liegt
die Abweichung unterhalb der vorgegebenen Größe, εο wird
Tor 15 durchlässig gemacht und Tor 14 undurchlässig gehalten,
so daß der Wert C^^-i zum Addieren gelangt. Das
Verscgeruiigsglied 12 bevarkt, daß erst nach die sein Vergleich
der neue Wert c£ ■ , .. in dem Speicher eingespeichert
v.'ird.
Bei Zahrzeugbeivegung können Driftwerte nicht bestimmt
v/erden. Die Fahrseugbewegung wird hier dadurch festgestellt,
daß z»vei Ii'e3\verfce o(. ^ und (X ^j_c, die in einem
Seitabstand AT ermittelt werden, miteinander verglichenwerden.
Diese Zeit sei 25 see (d.h. c = 500). Zur Durchführung wird ein Schieberegister mit 500 Speicherplätzen
für die Signale für-OC- verwendet, in das diese Signale
eingegeben und nach jeder Messung um einen Platz weitergeschoben werden. Der sin längsten gespeicherte Jleßwert
entfällt dann jeweils. Die Meßwerte im 1. und iir 500.
Speicher werden in einem Komparator 7 verglichen. Ubersteigt die Abweichung eine Größe Δ , se gibt eine
■Schwellwertstufe 6 ein Signal ab. Dieses Signal gelangt zu einem Zähler 9? der ein Signal abgibt, wenn innerhalb
des Zeitintervalls 1T eine vorgegebene Seit von solchen
Überschreitungen aufgetreten sind. Dieses Signal zeigt Fahrzeugbewegung an und macht das Tor 10 undurchlässig,
so daß der ar.: Ende des Intervalls T vorhandene Driftwert D.. nicht in die Driftwertbestimmur.g eir.be se gen wird.
Der äurchgslassene Driftwert D^ gelang" dann su einer
"1^ IIinricl~tun.~ 15 die nach Iia3~;tb~ ic^ GIs" c"'-"·"1" ' ») g-^a«
TELDSX BAD ORIGINAL
- fi - * Ε-4οβ
Mittelwert D-J7 (·_.·>
bildet, der ein I.ial2 für die breitengraaabhängige
Drift ist. Diener Driftwcrt D^1 / . -, wird
dann einem Subtrahierer 17 zugeführt, dem auch der Driftwert D^^1 zugeführt wird» Dio erzeugte Differenz
(-ί'-·^-} ~ ^t? f · · -ι Ί) wird dann der Einrichtung zur Ivlittelr/er^bildung
1ό zugeführt, die eine lüttelwertbildung ge-
rzä.2. der Beziehung (2) bildet= Als Ergebnis erhält man
die l-rreiselabhängige Drift üv, d.h., nach der (i+i)ten
Bestimmung des Driftwerts D- den Driftwert Dr ,^+-)· Diese
Drift wird einem Block 19 zur v/eiteren Verwertung und zur !Compensation der kreis el abhängigen Drift zugeführt.
YELDiX
HEIDELBERG
-40*
Leerseite
Claims (1)
- E-436Verfahren zur Bestimmung des augenblicklichen Driftwert d D eines in einem Fahrzeug mit ge führt en Kurskreisels durch Addieren der bei Fahrzeughalt in einem vorgegebenen ließ interval! Ϊ bei aufeinanderfolgenden 1-Jessungen festgestellten Änderungen der Ausrichtung der Kurskreiselspinachse gegenüber einer fahrzeugfesten Achse, dadurch gekennzeichnet, daß die Driftmeiseinrichtung fortlaufend (auch bei Fahrt) die Änderungen mißt, daß außerdem fortlaufend die Liebwerte z-.vei.er um eine vorgegebene Zeitspanne Δ™, die kleiner als ein 1,'eßint ervall T sein muß, auseinanderliegenden Messungen miteinander verglichen werden und daß bei Abweichen dieser Meßwerte voneinander um mehr als eine vorgegebene Differenz /\. der zugehörige, ermittelte Driftwert D unterdrückt wird, wobei die vorgegebene Zeitspanne A· T und die vorgegebene Differenz /X derart gewählt werden, daß bei einer gegebenen maximalen Drift D_,ov des Kreisels diese Differenz Δ in der gegebenen Zeitspanne A T nicht überschritten werden kann.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während eines KeßIntervalls T die Zahl a der Fälle bestimmt wird, bei denen die Differenz Δ überschritten wird und daß die Unterdrückung des ermittelten Driftwerts D erfolgt, wenn die ermittelte Zahl a der Fälle einen Grenzwert a* überschreitet.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Ließ Intervalls T die Zahl b der Fälle bestimmt wird, bei denen die Differenz Δ nicht überschritten wird und daß die Unterdrückung des ermittelten Driftwerts D unterbleibt, wenn die ermittelte Zahl b der Fälle einen Grenzwert b* überschreitet.TILDIXHEIDELBERGΞ-4364. Verfahren nach, einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Addieren der Änderungen aufeinander folgender Kessungen solche Änderungen unberücksichtigt bleiben, die eine vorgegebene Größe überschreiten.ö. Verfahren nach Anspruch 4 unter Verwendung einer Driftbestimmimg, bei der die bei aufeinanderfolgenden Liessungen ermittelten V'inkelwerte (X, s während der Hälfte des Meßintervalls aufaddiert und in der zweiten Hälfte davon abgezogen werden, wobei der ar:i Ende verbleibende Rest den Eriftwert D darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftreten einer gegenüber einem vorgegebenen V.'ert größeren Änderung eines gemessenen 7/inkelwertes o£ . gegenüber dem vorher gemessenen Yiinkelwert 06 ·__.. dieser Winkelwert QL- unterdrückt und dafür der Winkelwert Oi ^- nochmals eingegeben wird.6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn eines ließ Intervalls die unterdrückung von Änderungen bzw. winkelwerten unterbleibt.-1O7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 unter Einsatz eines Verfahrens zur Driftbestimmung, bei dem aus den nacheinander ermittelten Driftwerteii D- eine kreiselbedingte Lriftgrüße D nach !,.aßgabe des Ausdrucksgewonnen wird, wobei a. ein Faktor kleiner 1, D- der nach der i-tcn Driftwertbestimmung ermittelte laittelwcrt, ü. . . ccr nach der (i-i-i)ten Drift'.vertbestimr;r.ing ermittelte Ilittelvvert und U„ eine breitongrudabhänrige Driftgröße ist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich aus den ermittelten Driftv;erten D.- die breitengradabhängige Lriftgröße !.-_, nach der Maßgabe aes AusdrucksBAD ORIGINAL TELDiXHEIDELBERGE-4ÖOgewonnen wird, v/obei a.,, größer als a. \.uia nahe bei 1 grewälilt wird uiic. sur Gewinnvaig der Izroiselbedingten ^Tift IL- benutzt wird.TELDIXBAD ORIGINAL Heidelberg
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