DE3114725A1 - Behaelter zur langzeitlagerung von radioaktiven stoffen (ii) - Google Patents
Behaelter zur langzeitlagerung von radioaktiven stoffen (ii)Info
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- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/34—Disposal of solid waste
- G21F9/36—Disposal of solid waste by packaging; by baling
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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Description
31U725
81 136 KN
DWK mbH
3000 Hannover 71
3000 Hannover 71
und
NUKEM GmbH
6450 Hanau 11
6450 Hanau 11
. Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen, insbesondere von radioaktiven
Brennelementen, in geeigneten geologischen Formationen, im wesentlichen aus einem Behältergrundkörper
und einem Deckel bestehend.
Bestrahlte, abgebrannte Brennelemente werden nach einer vorübergehenden Aufbewahrung in Wasserbecken entweder
sofort oder nach einer begrenzten weiteren Zwischenlagerung aufgearbeitet. Dabei werden die nuklearen Brenn-
und Brutstoffe von den Spaltprodukten abgetrennt und wieder dem Brennstoffkreislauf zugeführt. Die Spaltprodukte
werden nach bekannten Verfahren, meist unter Verwendung großer Mengen Wertstoffe, wie zum Beispiel Blei
und Kupfer, konditioniert und in geeigneten geologischen Formationen praktisch nicht mehr entnehmbar endgelagert.
Darüberhinaus wird überlegt, die bestrahlten Brennelemente in absehbarer Zeit nicht aufzuarbeiten, auf die
in ihnen vorhandenen Brenn- und Brutstoffe zunächst zu
«■ ·«■·
verzichten und die Brennelemente - nach einer angemessenen Abklingzeit in dafür vorgesehenen Lagern - gegebenenfalls
wieder entnehmbar endzulagern. Die Lagerzeiten können mehrere Generationen bis zu etwa tausend Jahren betragen,
wobei sich das Gefährdungspotential des radioaktiven Inventars in dieser Zeit, den bekannten physikalischen
Gesetzen folgend, entsprechend seiner Zusammensetzung außerordentlich stark verringert.
Wegen der unbestimmten Lagerdauer dieser radioaktiven Stoffe, werden an derartige, für die Langzeitlagerung
geeignete Behälter, die gegenüber bekannten Transport- und Lagerbehältern eine mehrfache Betriebszeit aufweisen
müssen, besondere Anforderungen gestellt, welche die an normale Transport- bzw. Lagerbehälter gestellten Anforderungen
weit übersteigen und praktisch nicht vergleichbar sind. Erschwerend kommt hinzu, daß die Behälterlager
schwer zugänglich sein müssen und folglich den Überwachungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt sind.
Es sind teilweise sehr aufwendige Konzepte bekannt, bestrahlte Brennelemente mittels Behältern aus Metall oder
Beton in Salz, Sand oder in Felskavernen zu lagern.
Als Verpackung für radioaktive Stoffe, vor allem für bestrahlte Brennelemente, werden Behälter aus legierten
und unlegierten Stählen, aus Kupfer sowie aus Korund
"31H725
vorgeschlagen. Die Behälter sind entweder nicht genügend korrosionsbeständig oder wie solche aus Kupfer sehr teuer.
Zudem ist das Korrosionsverhalten selbst von Kupfer nicht immer ausreichend. Behälter aus Korund sind zwar grundsätzlich
geeignet, jedoch fehlen die für die Herstellung notwendigen Erfahrungen. Darüber hinaus müßten die Brennelemente
zur Verpackung in die aus herstellungsbedingten Gründen nur kleinen Korundbehälter zerlegt werden, was zwar möglich
ist, Jedoch mit einem erheblichen Kosten- und sicherheitstechnischem Aufwand verbunden ist.
Solche Behälter erfüllen die Bedingungen der Langzeitlagerung, wie dichter Einschluß bei den auftretenden Bedingungen,
vor allem gegenüber Korrosion, hauptsächlich durch Salzlaugen, nur zum Teil, oder sie müssen sehr dickwandig
ausgebildet werden. Dieses bedeutet jedoch nachteilig den Einsatz großer Mengen immer knapper werdender Wertstoffe.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Abfällen,
insbesondere von abgebrannten Brennelementen, in geeigneten geologischen Formationen zu schaffen, im wesentlichen
aus einem Behältergrundkörper und einem Deckel bestehend, der unter besonders sparsamem Einsatz von Wertstoff auch
in langen Zeiträumen korrosionssicher ist.
.: .".: .-. .: "31U725
Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Behältergrundkörper und Deckel aus einer Kupferbasislegierung
mit Zinn, Aluminium, Nickel oder Beryllium bestehen.
Es wurde gefunden, daß Langzeitlagerbehälter, deren Wandungen und Deckel aus Kupferbasislegierungen, also
aus Legierungen mit überwiegendem Kupferanteil, die Zinn,
Aluminium, Nickel oder Beryllium enthalten, gegen aggressive Flüssigkeiten, wie sie gegebenenfalls in geologischen Formationen
im extremen Schadensfall vorhanden sein können, besonders korrosionsfest sind. So können in an sich gut
geeigneten geologischen Salzlagerstätten in Sonderfällen Salzlösungen auftreten, deren Korrosionsangriff die genannten
Kupferbasislegierungen, im Sprachgebrauch häufig als Bronzen bezeichnet, hervorragend widerstehen. Die
Korrosionsraten mit Abträgen von wenigen Zehnteln Millimetern während eines tausendjährigen permanenten Salzwasserangriffes
sind deutlich geringer als vergleichsweise Kupfer und andere im Prinzip infrage kommenden Metalle,
wie sich aus archäologischen Funden gezeigt hat. Dadurch kann der erfindungsgemäße Behälter vorteilhafterweise mit
relativ dünnen Wanddicken ausgestattet werden, wobei Wanddicken zwischen 0,5 bis 10 cm besonders günstig sind.
Dadurch werden auch überraschend günstige Kostenvorteile erzielt und große Mengen seltener werdende Wertstoffe
eingespart.
-31U725
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Kupferbasislegierung entweder 2 bis 20% Zinn oder 6 bis 1096 Aluminium
enthält, im letzteren Fall gegebenenfalls neben Aluminium noch Eisen und/oder Nickel. Die Verarbeitung erfolgt auf an
sich bekannte Weise, u. a. durch Strangguß oder Schleuderguß. In besonderen Fällen ist es sogar möglich, bestimmte
Kupferbasislegierungen, wie z. B. "Zinnbronzen" elektrolytisch auf einem geeigneten dünnen Trägermaterial, das
allein keine Behältermantelfunktion darstellt, abzuscheiden.
Vorteilhaft ist es, wenn die Kupferbasislegierung zusätzlich dispergierte Oxidteilchen enthält. Als Oxide sind
beispielsweise Zinnoxid (SnO2), Thoriumoxid (ThO2), Oxide
der Seltenen Erden, z. B. von Gadolinium und Samarium, aber auch Wolframoxid (WO^) geeignet, in einzelnen Fällen
auch Urandioxid (UO2). Außer Oxidteilchen können auch Nichtoxide,
wie ζ. B. Borkarbid (B^C), enthalten sein. Alle diese dispergierten Teilchen können Je nach Beschaffenheit
des radioaktiven Behälterinhaltes die Abschirmung von radioaktiver Strahlung verbessern. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die dispergierten Oxidteilchen aus dem Uranoxid U^Og bestehen, da dieses Oxid wegen seiner Abschirmwirkung
und wegen seines inerten chemischen Verhaltens, aber auch wegen seiner z. B. gegenüber "Zinnbronzen"
günstigen Dichte, hervorragend geeignet für diesen Zweck ist. Zweckmäßig ist die Verwendung von U^Og-Pulver, das an
U-235 abgereichertes Uran enthält.
Die Kupferbasislegierungen mit den genannten zulegierten Metallen können geringfügige Verunreinigungsanteile enthalten,
ohne die Korrosionsraten zu vergrößern, wobei aus elektrochemischen Gründen sogar eine Verbesserung des
Korrosionsverhaltens, z. B. gegen Salzlösungen, möglich sein kann. Zu derartigen Verunreinigungen können u. a.
Eisen, Blei, Arsen, Antimon und Wismut gehören.
Die Abbildung zeigt einen Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen. Er besteht aus einem Behältergrundkörper
(1) und einem Deckel (2). Der Deckel (2) kann auf dem Behältergrundkörper (1) auch aufgegossen sein. Als
Material für Behältergrundkörper (1) und Deckel (2) wird eine Kupferbasislegierung verwendet, die dispergierte Oxidteilchen
(3) enthält.
Der erfindungsgemäße Behälter weist auch bei dünnen Wanddicken noch eine ausreichend mechanische Stabilität auf,
hat hervorragende Korrosionseigenschaften bei geringem Wert stoffeinsatz und ist auch als Überbehälter für bereits vorverpackte
radioaktive Stoffe, wie Brennelemente, Brennstäbe und Abfälle, ausgezeichnet geeignet.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der erfindungsgemäße Behälter mit den üblichen Handhabungshilfen ausgestattet
werden kann. Weiterhin ist der Behälter auch mit einem gegebenenfalls
abnehmbaren Kühlrippenmantel sowie mit weiteren zusätzlichen Hilfseinrichtungen ausstattbar.
25.03.81
Dr. Br./Kl/Han
Claims (6)
- '..* .,"81 136 KNDWK mbH
3000 Hannover 71undNUKEM GmbH
6450 Hanau 11Behälter zur Langzeltlagerung von radioaktiven Stoffen (II)Patentansprüche(ly Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen, insbesondere von abgebrannten Brennelementen, in geeigneten geologischen Formationen, im wesentlichen aus einem Behältergrundkörper und einem Deckel bestehend, dadurch gekennzeichnet, daß Behältergrundkörper (1) und Deckel (2) aus einer Kupferbasislegierung mit Zinn, Aluminium, Nickel oder Beryllium bestehen. - 2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferbasislegierung 2 bis 20% Zinn oder 6 bis 10% Aluminium enthält.
- 3. Behälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferbasislegierung neben Aluminium noch Eisen und/oder Nickel enthält."3ΊΗ725:β1 136 KN
- 4. Behälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferbasislegierung dispergierte Oxidteilchen (3) enthält.
- 5. Behälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dispergierten Oxidteilchen aus U,OQ bestehen.
- 6. Behälter nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Behälters 0,5 bis 10 cm beträgt.
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