DE3113210C2 - - Google Patents

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DE3113210C2
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N5/00Manufacture of non-flat articles
    • B27N5/02Hollow articles

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Table Devices Or Equipment (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
  • Making Paper Articles (AREA)
  • Cartons (AREA)
  • Wrappers (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von plattenförmigen Formteilen aus Stroh mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der Schweizerischen Patent­ schrift 2 61 129 bekannt. Dieses Verfahren nach dem Stande der Technik sieht vor, weder mechanisch noch chemisch bis zur Einzelfaser aufgeschlossene, zellulosehaltige Pflan­ zenteile, beispielsweise Sägespäne, Holzwolle, Hobelspäne und auch Strohhalme, mit einem unter Wärmeeinwirkung härt­ baren Bindemittel durch Aufsprühen desselben zu vermischen und das so gebildete Gemisch zu plattenförmigen Körpern zu verpressen und dann das Bindemittel unter Einwirkung von Wärme zur Aushärtung zu bringen. Die nach dem bekannten Ver­ fahren hergestellten plattenförmigen Formkörper werden be­ vorzugtermaßen in der Bauindustrie für Zwischenwände, für die Konstruktion selbsttragender Bautafeln, für die Türen- und Möbelindustrie anstelle von Sperrholztafeln und ähnlichem verwendet.
Nach dem bekannten Verfahren hergestellte plattenförmige Formteile, sollen sie zu Behältern verarbeitet werden, müssen, nachdem sie die Eigenschaft von formstabilen Bau­ platten, beispielsweise von Sperrholzplatten, haben, in For­ mate entsprechend den jeweiligen Behälterwänden zerschnitten werden, um dann aus den Wandformteilen einen Behälter zu formen.
Demgegenüber soll durch die Erfindung die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren der eingangs erwähnten allgemeinen Art so auszugestalten, daß aus den hergestellten plattenförmi­ gen Formteilen aus Stroh in einfacher und billiger Weise und mit vergleichsweise geringem fabrikatorischen Aufwand Behäl­ ter, etwa in Gestalt von Kisten, gebildet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeich­ nenden Teil von Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale ge­ löst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines derartigen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 gekennzeichnet.
Aufgrund der Einformung von Falzen für Faltstellen bei der Herstellung der Behälterformteile nach dem hier angegebenen Verfahren ergibt sich Möglichkeit, einen fertigen Behälter aus einem plattenförmigen Behälterformteil hochzufalten, wobei aufgrund der Bildung des Gemisches aus härtbarem Bin­ demittel und nur grob geschnitzeltem Stroh und aufgrund der Behandlung dieses Gemisches das überraschende Ergebnis erzielt wird, daß an den Faltstellen die erzeugten Behälter­ formteile stabil bleiben.
Das Verhältnis zwischen Bindemittel und grob geschnitzeltem Stroh liegt vorzugsweise bei annähernd 89 Gewichtsprozent Stroh und 11 Gewichtsprozent Bindemittel. Dieses Verhältnis kann aber bis zu 2 Gewichtsprozent in beiden Richtungen va­ riieren.
Das Stroh und das Bindemittel werden in einem Mischer mit­ einander so vermischt, daß ein glatter Überzug auf dem Stroh aufgebracht wird, was mittels einer Sprühdüse geschieht.
Der Druck, der auf die resultierende Mischung zur Einwirkung gebracht wird, liegt in der Größenordnung von 80 Tonnen pro Quadratmeter und die Erwärmungstemperatur ist auf eine Tem­ peratur von annähernd 150°C eingestellt, wobei die Einwirk­ dauer etwa 20 Sekunden pro Millimeter Plattenstärke beträgt. Niedrigere Temperaturen verlängern die Aushärtzeit des Bin­ demittels. Bei Anwendung höherer Temperaturen ist dafür Sorge zu tragen, daß ein Verbrennen oder Ausdörren vermieden wird.
Beim Aufbringen eines Überzugsmaterials wird der entsprech­ ende Verfahrensschritt entweder noch während des Härtevor­ ganges oder im Anschluß hieran vorgenommen. Das Überzugs­ material besteht vorzugsweise aus Papier oder Kunststoffolie.
Gleichzeitig mit der Einformung von Falzen kann das Behäl­ terformteil mit Stapelanschlägen, verdichteten Wand-Endtei­ len, Handgriffen, Belüftungsöffnungen oder dergleichen für die Verwendung der Behälterformteile zur Bildung von Be­ hältern versehen werden. Nachfolgend wird ein Ausführungs­ beispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Behälters (mit entfernter Überzugsschicht), wobei ver­ deutlicht ist, wie das Stroh in einer Zu­ fallsverteilung angeordnet ist und
Fig. 2 eine grafische Darstellung, in der die Plat­ tendicke in Abhängigkeit von verschiedenen Stroh-Harz-Mischungsverhältnissen aufge­ tragen ist.
Das Stroh liegt üblicherweise in Ballenform vor und wird anschließend einem Strohschnitzler zugeführt, in dem es in grobe Schnitzel geschnitten wird, um es bequem verarbeiten zu können. Es ist vorteilhaft, wenn eine beträchtliche Menge von Strohschnitzeln unterschiedlicher Längen vorliegt, bei­ spielweise von Längen zwischen 250 mm bis herab zu 10 mm oder noch weniger, so daß in dem fertigen Behälterformteil die einzelnen Schnitzellängen in zufälligen Richtungen an­ geordnet sind, um gute Quer- und Kreuzverbindungen zu erhal­ ten, die dem fertigen Produkt eine ausreichende Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Biegung verschaffen, wäh­ rend gleichzeitig aber ein ausreichender Grad an Flexibilität aufrecht erhalten bleibt. Ein Beispiel eines fertigen Be­ hälterformteiles ist in Fig. 1 dargestellt. Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein Paneel für einen Behälter, in welchem die Strohschnitzel in ihrer Länge beträchtlich variieren und in zufälligen Richtungen liegen, um die gewünschten Quer- und Kreuzverbindungen zu bewirken. Das fertiggestellte Be­ hälterformteil erhält eine Überzugsschicht aus Papier, die über der obersten Strohschicht zu liegen kommt und diese Strohschicht unsichtbar macht.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Stroh gelangt von dem Strohschnitzler zu einem Mischer, in dem es mit dem Binde­ mittel vermischt wird. Dies wird dadurch bewirkt, daß an dem Mischer Mittel angebracht sind, um einen ebenen Überzug von Harzmischung auf das Stroh durch Aufsprühen in flüssiger Form aufzubringen, wobei eine automatische Meßeinrichtung vorgesehen sein kann, die eine Voreinstellung gemäß der er­ forderlichen Menge vornimmt. Das Bindemittel besteht übli­ cherweise aus Formaldehyd, Isozyanat und einem Härter, dem gegebenenfalls Wasser zur Herabsetzung der Viskosität zuge­ fügt sein kann.
Es hat sich gezeigt, daß vorteilhafte Mischungen insbeson­ dere dann erhalten werden, wenn das Verhältnis Stroh zu Bindemittel 89 Gewichtsprozent zu 11 Gewichtsprozent be­ trägt, wobei eine Plus- oder Minusabweichung von 1 bis 2 Gewichtsprozent zulässig ist. Die Mischung aus Stroh und Bindemittel wird von dem Mischer aus einer Presse zugeführt. Die Presse kann als Gießform ausgebildet sein, die die endgültige Gestalt des herzustellenden Behälterformteils be­ sitzt. Anschließend wird die Presse aufgeheizt, um den Härteprozeß zu beginnen. Während dieser Erwärmungsperiode findet der Aushärteprozeß zu annähernd 90 Prozent statt. Die restlichen 10 Prozent der Aushärtung erfolgen während des anschließenden Abkühlens.
Bei der Herstellung von Behälterformteilen werden Falze, oder Makierungslinien oder andere Kennzeichnungen während des Formprozesses an den Stellen angebracht, an denen das Behälterformteil gefaltet werden soll. Auf diese Art und Weise kann das Behälterformteil günstig gelagert werden, be­ vor es verwendet wird. Ein derartiges Behälterformteil kann damit zu jeder beliebigen Zeit zu einem Behälter dadurch umgewandelt werden, daß die Seitenteile des Behälterform­ teiles an den geeigneten Falzen entsprechend abgebogen und diese Seiten dann beispielsweise durch Klammern oder Kleben zusammengehalten werden.
Während des Formprozesses können auch weitere Ausgestal­ tungen, wie Stapelanschläge, verdichtete Wand-Endteile, Handgriffe, Belüftungsöffnungen o. dgl. gleichzeitig mitge­ formt werden.
Mit dem vorliegenden Verfahren ist es somit möglich, im Ge­ lände oder in einer damit lokal versorgten Fabrik das Rest­ produkt für die Herstellung von Behältern oder Behälterform­ teilen zu verwenden und beispielsweise auf einer Farm, die Getreide und Fruchterträge erzeugt, den Rest der Getreide­ ernte in einfacher Weise in Behälterformteile gemäß dem vor­ stehend beschriebenen Verfahren umzuwandeln und die Form­ teile zu speichern, bis die Behälter benötigt werden, wobei die Formteile dann in die Behälter für die Verpackung des Ernteertrages umgeformt werden. Da das Rohmaterial ohnehin vorhanden ist, werden die Kosten auf ein Minimum herabge­ setzt, insbesondere dann, wenn hierfür Landarbeiter zu Zei­ ten eingesetzt werden, zu denen sie nicht für andere Zwecke benötigt werden.
Anhand von Versuchen konnte festgestellt werden, daß für eine 3 Quadratmeter große Platte ein Preßdruck von 240 Ton­ nen vorteilhaft ist, d. h. ein Preßdruck von 80 Tonnen pro Quadratmeter bei einer Plattenstärke von 25,4 Millimeter Dicke.
Die graphische Darstellung gemäß Fig. 2 zeigt auf der Y-Koordinate die Plattendicke in Millimeter und auf der X-Koordinate das Grammgewicht des Strohs (×100) in der Harzmischung und der Harzmischung selbst. Wie diese gra­ phische Darstellung verdeutlicht, ist es möglich, weiche Leichtgewichtsplatten, normale Standardplatten und Platten mit großer Dichte (dichtgepreßte Platten) zu erhalten, je nach der Menge des eingesetzten Strohs in der Harzmischung. Bei dem Ausführungsbeispiel sind die Mengen auf eine Platte mit einer Fläche von 5000 cm2 bezogen worden. Aus der an­ liegenden graphischen Darstellung ist beispielsweise er­ sichtlich, daß für eine Leichtgewichtsplatte mit einer Dicke von 14 Millimetern lediglich eine Stroh- und Harzmischung von 2800 Gramm erforderlich ist, um eine Platteneinheit von 5000 cm2 herzustellen. Wenn jedoch eine Platte mit hoher Dichtigkeit verlangt wird, so sind bei gleicher Platten­ stärke 3800 Gramm des Stroh- Harzgemisches erforderlich.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen von plattenförmigen Formteilen aus Stroh, bei dem das Stroh unter Aufsprühen eines unter Wärmeein­ wirkung härtbaren Bindemittels mit diesem gemischt und das Gemisch aus Stroh und Bindemittel in Plattenform gepreßt und unter Einwirkung von Wärme das Bindemittel zum Aushärten gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stroh vor dem Mischen grob geschnitzelt wird,
daß das Gemisch zu plattenförmigen Behälterformteilen mit einem Druck in einer Größenordnung von 80 t/m2 gepreßt wird und die Aushärtung bei einer Temperatur von annähernd 150°C erfolgt, wobei die Einwirkdauer etwa 20 Sekunden pro Milli­ meter Plattenstärke beträgt,
und daß die Behälterformteile bei ihrer Herstellung mit
Falzen für Faltstellen versehen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterformteile mit Stapelanschlägen, verdichteten Wand-Endteilen, Handgriffen, Belüftungsöffnungen oder an­ deren Einrichtungen für deren Verwendung zur Bildung von Behältern versehen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche der Behälterformteile eine Überzugs­ schicht aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht aus Papier oder aus Kunststoff besteht.
DE19813113210 1980-04-03 1981-04-02 Verfahren und vorrichtung zum herstellen von behaeltern, behaelterformteilen oder anderen aehnlichen gegenstaenden aus stroh oder anderem rohfasermaterial Granted DE3113210A1 (de)

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