DE3112093A1 - Verfahren zur mustererkennung mit gesteuerter messdatenauswahl - Google Patents

Verfahren zur mustererkennung mit gesteuerter messdatenauswahl

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DE3112093A1
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Eike Prof. Dr.-Ing. 3392 Clausthal-Zellerfeld Mühlenfeld
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    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06VIMAGE OR VIDEO RECOGNITION OR UNDERSTANDING
    • G06V10/00Arrangements for image or video recognition or understanding
    • G06V10/40Extraction of image or video features
    • G06V10/42Global feature extraction by analysis of the whole pattern, e.g. using frequency domain transformations or autocorrelation
    • G06V10/422Global feature extraction by analysis of the whole pattern, e.g. using frequency domain transformations or autocorrelation for representing the structure of the pattern or shape of an object therefor
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    • GPHYSICS
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    • G06V10/469Contour-based spatial representations, e.g. vector-coding

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Computer Vision & Pattern Recognition (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Mustererkennung mit oesteuerter Meßdatenauswahl
  • 1. Problemstellung Mit fortschreitender Automatisierung von Eertigungs-und Prüfprozessen, sowie von militärischen Vorgängen, stellt sich die Aufgabe, im optischen Erscheinungsbild von Objekten und Szenen deren Art, Bpschaffenheit und Lage durch selbstStig arbeitende Systeme zu erkennen. Ahnliches gilt für Muster aller Art, wie Meßsignale und Signalfelder, die den Zustand eines technische Prozesses oder eine akustische Information bildähnlich beschreiben.
  • Üblicherweise werden Bilder punkt- oder zeilenweise vollständig abgetastet in einen Rechner gebracht. Dabei treten zwei Probleme auf: - Es ist eine große Datenmenge in den Rechner zu Uebertragen und dort zu speichern.
  • - Das starre Abtastraster kann sich z.B. schrägen und gekrümmten Konturen nicht anpassen und gibt sie durch Treppenkurven wieder. So entsteht ein Abtastrauschen, zu dem durch unterschiedliche Charakteristiken der Rezeptor-Raster-Elemente ein Ortsraschen kommt.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mustererkennung, gekennzeichnet durch eine Steuerung der Bilddstenerfassung aufgrund der bereits vorhandenen Kenntnisse über das zu erkennende Muster. Dabei wird jeweils nur der Teil der Bildinformation erfaßt und verarbeitet, von dem neue, relevante Erkenntnisse über das Muster erwartet werden. Aufgrund der bereits vorhandenen Kenntnisse kann die Abtastatruktur an die lokalen Gegebenheiten des Musters angepaßt und Abtastrauschen weitgehend vermieden werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist die Erkennung von Objekten und anderen Mustern trotz schwachem Kontrast auch bei Störungen in Muster und Hintergrund, wobei Datenmenge und Rechenaufwand durch Vorverarbeitung und eine gezielte Auswahl der jeweils benötigten Bildinformation auf die Kapazität eines Kleinrechners reduziert werden. Die Erfindung erlaubt ferner blinden Menschen unter deren aktiver Mitwirkung die Erkennung von Mustern. Die Lösung ist in Patentanspruch 1 engegeben, vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den UnteransprUchen gekennzeichnet.
  • Die im folgenden beschriebene beispielhafte Ausgestaltung der Erfindung benutzt einen Kontursensor entsprechend der Patentanmeldung P 31 09 701.4 Verfahren zur Bildauswertung mit optoelektronischer Vorverarbeitung" vom 13.3.1981. Die Abtastelemente dieses Kontursensors werden von 32 bis 256 Sektoren einer Kreisflsche gebildet. Verläuft die Kontur einer Fläche durch das Zentrum des Abtsstkreises, so gibt es zwei Paare benachbarter Sektoren, die eine unterschiedliche Helligkeit ermitteln. Die Differenz der von benachbarten Sektoren gemessenen mittleren Helligkeiten zeigt daher durch ihre Extremwerte den Kontrast der Kontur an, während die Richtung der zugehörigen Abtastsektoren die Konturrichtung angibt.
  • 2. Konturfolge und Sesmentieruno Zu Beginn eines Lern- oder Erkennungsvorgnags wird eine erste Kontur z.S. durch spiralenförmige Verschiebung des Abtastkreises vom Kontursensor gesucht. Ist eine Kontur gefunden, so kennt man ihre Richtung, kann ihren weiteren Verlauf vorhersagen und kann sie verfolgen, indem man in dieser Richtung mit dem Abtastkreis an den Rand des vorhergehenden Abtastkreises springt. Dabei wird bereits vorhandenes a-priori-Wissen benutzt, um die weitere Auswahl von Bildinformation zu steuern.
  • Die gesamte Kontur eines Objekt enthält immer noch zu viele Daten. Diese Daten sind redundant, solange der Konturverlauf vorhersagbar ist. Wenn die Vorhersage sich im Lauf einer Konturfolge als unzutreffend erweist, sind wir offensichtlich dabei, ein Kontursegment zu verlassen; wir nähernd uns beispielsweise einer Ecke. Folgen wir dem Signal des Kontursensors weiter, eo wird die Vorhersage während des Übergangs auf das nächste Kontursegment die nächste Kante, versagen. Sobald die Vorhersage auf Messungen am neuen Segment beruht, wir eie wieder zutreffen.
  • * KONTURSEGMENTIERUNG erfolgt dort, wo ein Prädiktor 2.Ordnung den Konturverlauf nicht mehr zutreffend vorhersagt.
  • Aus den Daten beider Segmente wird deren Schnittpunkt als flSegmentierungspunkt" berechnet. Nur das in solchen Punkten gemessene Sensorsignal wird zur Merkmalsextraktion dem Rechner übergeben.
  • 3. Assoziierte Sakkaden 3.1. Graphenstruktur der Seomentierurqedaten Syntaktische Mustererkennungsverfahrrn werten Daten über die Kontursegmente des Musters gemeinsam mit den Lagerelationen dieser Segmente zu einander aus Wie gibt man die Lsge eines Kontursecnents an ? Ausgezeichnete Punkte eines Segments sind seine Endpunkte, die wir Segmentierungspunkte genannt haben.
  • Die Gesamtheit der Daten, die im Segmentierungspunkt vom Kontursensor erfaet werden, könnte herangezogen werden, um einen Knoten des zu konstruierenden Graphen zu beschreiben. Zur Kompression der Daten, bzw zur Extraktion von Merkmalen stehen Verfahren, wie die Loewe-Karhunen-Entwicklung zur Verfügung Gute Ergebnisse wurden bei geradlinigen Konturen mit der folgenden einfachen Beschreibung erzielt: * KNOTEN: Richtung eines Paares an einander stoßender Kontursegmente, zu (5+5) bit (32 Richtungen) in 1 Gatenwort gepackt.
  • Treffen mehr als 2 Kontursegmente zusammen, so ergeben sich an der gleichen Stelle mehrere Knoten im Graphen.
  • Zwischen zwei Knoten definieren wir die * RELATION: Richtung und Länge der Knoten-Uerbindungslinie, zu (8+7) bit in 1 Datenwort gepackt.
  • Zwei Knoten und ihre Relation bilden ein Graphen-Element. In einer Lernphase werden während einer Konturfolge alle Graphen-Elemente in einer essoziativ auslesbaren Datenstruktur gespeichert; dies geschieht für alle verschiedenen Muster zusammen mit identifizierenden Kennzeichnungen.
  • Die assoziative Datenstruktur wurde mit einem Programmsystem realisiert; aus der Literartur sind z.3. die ProgrammsystemP LISP und LEAP bekannt.
  • Außerdem gibt es elektronische und hologrephische Assoziativspeicher.
  • 3.2. Assoziation und Hypothesentest Wenn in der Erkennungsohase durch Konturfolge ein Graphenelement erfaßt ist, wird geprüft, zu welcher Grapbenstruktur es gehort. Es wird nicht in alle gespeicherten Graphen passen. Die passenden Graphen werden nach jede neuen Messung als Hypothese verstärkt, nicht passende Graphen geschwächt.
  • Aus den als Hypothese jeweils stärksten Graphen wird nun eine im momentane Segmentierungspunkt anschließendes Graphenelement herausgesucht.
  • Entsprechend der darin enthaltenen Relation wird der Abtastkreis des Kontursensors verschoben. Wird dort der erwartete Knoten tatsächlich gefunden, so war die Hypothese richtig und wird verstärkt, sonst wird sie geschwächt. Gehört das neu erfaßte Graphenelement zu einem anderen Grapher so wird dieser als Hypothese verstärkt.
  • Sobald Sakkaden ausgeführt werden, ist der Informationsfluß vom Sensor zur Rechner besonders gering: Aus der großen Informationsmenge des Bildes wir nur die Information ausgewählt, die zum Testen der gebildeten Hypothesen benötigt wird.
  • Wird eine Ecke nicht gefunden, weil sie durch ein anderes Objekt verdeckt ist, so wird die an sich richtige Hypothese zwar geschwächt, bleibt aber erhalten. Es wird sodann ein weiteres Graphenelement der jeweils stärkste Hypothese geprüft. Daher lassen sich Objekte erkennen und orten, die sich teilweise überlagern.
  • Die Richtung der ersten erfaßten Kontur wird als Orientierungshypothese verwendet: Knoten und Relationen werden entsprechend transformiert.
  • Gelangt die Konturfolge von einem Objekt auf ein anderes, so entstehen eu die Winkeltransformation Graphenelemente, die dem System unbekannt sind.
  • Daraufhin wird die Orientierungshypothese durch die Richtung einer neuen Kante ersetzt.
  • Die erfaßten Kpnn- und Lagedaten stehen zur Steuerung von Handhabugs-, Searbeitunge oder Prüfmaschinen zur Verfügung.
  • 4. Weitere Mrthoden zur Mpßdatensuswehl Bisher wurde davon susgegangen, daß die einen Knoten beschreibenden Bilddaten vom Kontursensor erfaßt werden, wenn dessen Abtastkreiszentrum im Segmentierungspunkt liegt. Nach einer Sakkade wird er infolge verschiebe artiger Toleranzen nicht genau dort liegen, aber doch so nahe, daß die Abtastkreissektoren die dort an einender stoBenden Konturen erfassen.
  • Damit ist unter Berücksichtigung des Radius der Abtastsektoren je ein FunKt dieser Konturen zu berechnen. Legt der Rechner durch diese Punkte Geraden, deren Richtungen im angesteuerten Segmentierungspunkt erwartet werden, so schneiden sich diese Geraden im Segmentierungspunkt. Dieser Schnittpunkt kann nunmehr berechnet und vom Kontursensor angesteuert werden.
  • Ist der Verlauf der Objektkontur vor und nach einem Segmentierungspunkt bereits vermessen worden, so läßt sich hieraus die Beschreibung und Positio des Knotens im dazwischen liegenden Segmentierungspunkt rechnerisch ermitteln, ohne daß der Punkt selbst angesteuert werden muß.
  • Der Kontursesor läßt sich so klein bauen, daß er am menschlichen Finger angebracht und mit diesem zur Erfassung von Konturen der optischen Umwelt bewegt werden kann. Hierbei wird die Bilddatenselektion vom Blinden gesteue und redukziert die Daten so weit, daß die von den Abtastsektoren gemessenen Signale beispielsweise durch taktile Reizelemente über die Fingerkuppen dem Blinden übermittelt werden können. Bei der Auswertung dieser Signale zur Erkennung von Objekten und Szenen kann der Blinde ähnlich vorgehen, tiiie für technische Systeme beschrieben.
  • Die Erfindung ist nicht nur auf Bildmuster anwendbar, sondern auch auf andere Signalmuster, die sich bildhaft darstellen lassen. Bei akustischen Signalen ist es üblich, das über kurze Zeiten gemittelte Frequenzspektrum als Funktion der Zeit bildlich darzustellen. Statt der Segmentierungspunkte lassen sich hier lokale Extrema durch Gradientenverfahren oder durch Sakkaden ansteuern. Zur Knotenbeschreibung eignen sich Momente oder Parameter einer GauB-Funktion, die den Verlauf des Frequenzspektrums in der Umgebung eines Extremums annähert.

Claims (10)

  1. Patntansorüche: Verfahren zur Erkennung von optischen, akustischen oder anderen Mustern, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund bereits erfaßten Meßdaten HypothEsen über die Art oder Klasse des Musters oder Teilmusters gebildet werden und daß die Auswahl weiterer Meßdaten aufgrund von Daten gesteuert wird, die für diese Musterhypothesen erlernt worden sind. Zu den erlernten Datpn gehören zweckmäßig Lagerelationen zwischen vermessenen Gebieten im Bild-oder Signairaum.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hypothesen verstärkt werden, deren erlernte Daten den neu erfaßten Daten ähnlich sind.
    Hypothesen, die durch die neuen Daten nicht bestätigt werden, können geschwächt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßdaten als Knoten, die zugehNrigen Lagerelstionen als Kanten einer Graphenstruktur im Lernvorngang abgespeichert und im Erkennungsvorgnag assoziativ ausgelesen werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erkennung von Bildmustern oder anderen Mustern, die sich als Bild darstellen lassen, Bildddaten vorzugsweise dort ermittelt und zur Erkennung benutzt werden, wo Konturaegmente an einander stoßen. Ein Segment ist hierbei ein Teil der Kontur, in dem aus dem Verlauf eines Konturstücks der Verlauf anschließender Konturstücke mit vorgegebener Genauigkeit extrapoliert bzw vorhergesagt werden kann.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilddaten von einem Kontursensor mit radialer Abtaststruktur ermittelt werden, wobei diese Abtaststruktur Konturen nachgeführt oder entsprechend den hypothetischen Relationen in Sakkaden verschoben wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Anspruch 4 ermittelten und im Lernvorgang abgespeicherten Daten Angaben über die Richtung der an einander stoßenden Konturen enthalter
  7. 7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer Sakkade in die Nähe eines zu vermessenden Gebietes im Bild-oder Signelreum dessen tetsächliche Position aus den gemessenen und den erwarteten Daten berechnet ird.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beliebige Muster als Funktionen einer oder mehrerer unabhängiger Variablen dargestellt und als Bildmuster erfindungsgemäß verarbeitet werden
  9. 9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß Bildddaten einem Blinden Ober intakte Sinnesorgane eingegeben werden, wobei er die Datenauswahl durch Bewegung von Körperteilen selbst steuert.
  10. 10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichne daß Extrema der Frequenz(Zeit)-Darstellung akustischer odedanderer zeitabhängiger Signale durch Gradientenverfahren oder Sakkaden angesteuert werden und die Knotenbeschreibung Angsben Ober den Verlauf dieser Spektraldarstellung in der Umgbeung des Extremums~enthält.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2050941A1 (de) * 1969-10-17 1971-04-29 Westinghouse Electric Corp Verfahren und Vorrichtung zur Klassi fikation unbekannter Muster auf Grund von Bildmerkmalen
DE2159884A1 (de) * 1970-12-07 1972-07-06 Ibm Verfahren zur maschinellen Erkennung von Zeichen

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