DE3108924C2 - Verfahren und Einrichtung zur chromatographischen Trennung und quantitativen Analyse von Ionen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur chromatographischen Trennung und quantitativen Analyse von IonenInfo
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Abstract
Verfahren und Einrichtung zur chromatographischen Trennung und quantitativen Analyse von Ionen gleicher Ladungen in einer Probe, z.B. von Kationen oder Anionen. Zur Analyse der anorganischen Anionen werden die Probe und ein Eluationsmittel auf eine Säule mit einem hydrophoben porösen chromatographischen Trennmedium (organisches Harz oder gebundende Phase) mit einem großen Oberflächenbereich und ohne permanent anhaftende Ionenaustauschstellen geleitet. Das Eluationsmittel (eine polare mobile Flüssigkeit) umfaßt ein organisches Kation, welches reversibel an dem Harz gebunden ist und Ionenaustauschstellen schafft, welche die Anionen zur chromatographischen Auftrennung unterschiedlich verzögern. Das Eluationsmittel umfaßt ferner ein Entwicklungsreagens der gleichen Ladung, wie das zu analysierende Ion. Das Eluationsmittel einschließlich der getrennten Anionen wird sodann durch ein Ionenaustauscherharz geführt, welches den Durchgang des Gegenions und dessen Co-Ions in ionischer Form ausschließt und sodann durch eine Leitfähigkeitszelle zur quantitativen Erfassung. Anorganische Kationen können in analoger Weise erfaßt werden. Das System kann auch für die Analyse weitgehend organischer Kationen oder Anionen (z.B. von oberflächenaktiven Stoffen) eingesetzt werden. In diesem Falle wird das interessierende organische Ion schon durch das poröse chromatographische Trennmedium stark angezogen und somit kann das Gegenion ein anorganisches Ion sein.
Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die polare mobile Flüssigkeitsphase
eine im wesentlichen nichtionische, organische polare Verbindung in einer Menge aufweist, mit der die
Verzögerungszeit der Ionen in dem Bett kontrolliert werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die polare mobile Flüssigkeitsphase ein Entwicklungsreage;-,i einschließlich eines
anorganischen Entwickljngsions der gleichen Ladung wie die Ionen in einer Me ige enthält, mit der
die Verzögerungszeit der Ionen in dem Bett kontrolliert werden kann, wobei das Entwicklungsion und
sein Co-Ion vom Durchgang durch die zweite Säule in ionischer Form ausgeschlossen sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das chromatographische
Harz einen Oberflächenbereich von mindestens 100 mJ/g aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das chromatographische
Harz einen Löslichkeits-Parameter im Bereich zwischen etwa 7,5 und 15,0 aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Co-Ion des Gegenions
ein Hydroxid, Borat oder Carbonat ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Säule eine
Kationenaustauschersäule in der Wasserstofform ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Anionen anorganische
Anionen eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenion ein Alkylammoniumion
verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Co-Ion des Gegenions
Wasserstoff verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als zweite Säule eine Kationenaustauscher-Säule in der Hydroxid-Form eingesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das chromatographische Bett aus einem organischen Harz besteht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein chromatographisches
Bett verwendet wird, welches Kohlenwasserstoffketten, gebunden an ein Substrat, enthält
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat Siliziumdioxid enthält.
15. Vorrichtung zur chromatographischen Trennung und quantitativen Analyse von Ionen in einer
polaren mobilen Flüssigkeitsphase, enthaltend ein übliches Gegenion für die Ionen, gekennzeichnet
durch
a) eine erste Säule mit einem porösen, hydrophoben chromatographischen Bett ohne permanent
anhaftende Ionenaustauschstellen, wobei das Bett Kohlenwasserstoffketten enthält, die in der
Lage sind, reversible Adsorptionsbindungen mit organischen Komponenten in der polaren mobilen
Flüssigkeitsphase auszubilden,
b) eine zweite Säule mit einem Ionenaustauscherharz-Bett und
c) eine Einrichtung zur Leitfähigkeitsmessung und eine daran angeschlossene Ablesevorrichtung,
wobei die Leitfähigkeitsmeßeinrichtung mindestens eine Durchfluß-Leitfähigkeitszelle umfaßt.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat dar ersten Säule Siliziumdioxid enthält
17. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das chromatographische Bett aus
einem organischen Harz besteht
Die Erfindung betrifft die quantitative Analyse von Anionen oder Kationen in einem einzigen System (wie
aus dem Oberbegriff von Anspruch 15 ersichtlich). Die
Umkehrphasen-Chromatographie (RPLC) ist weit verbreitet als eine Art der Trennung in der Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC). In der RPLC ist die mobile Phase polarer als die stationäre Phase, während
in der herkömmlichen Chromatographie, wo die Vorentwicklung der RPLC durchgeführt wurde, die
Verhältnisse umgekehrt sind. An Siliziumdioxid-Substraten haftende chemisch gebundene Kohlenwasserstoffketten
(Alkylreste) sind eine übliche Form der stationären Phase. Die Art der Bildung derartiger stationärer
Phasen und geeignete Techniken zur Durchführung der RPLC sind z. B. von N. H. C. Cooke und K. Olsen.
Am. Lab., 45 (August 1979), beschrieben. Umkehrphasen-Ionenpaarchromatographie
(Reversed Phase Ion Pair Chromatography) hat eine hinreichende Beliebtheit
gewonnen. Bei dieser Technik wird der mobilen Phase ein Salz zugesetzt, um die chromatographischen
Eigenschaften zu verbessern. Während hinsichtlich der Theorie der Trennung unterschiedliche Ansichten bestehen,
werden die dort beschriebenen experimentellen Techniken allgemein angewendet Insbesondere wird
die Probe in eine wässerige polare mobile Phase geführt, welche üblicherweise einen niederen Alkohol,
Acetonitril oder ein anderes mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthält, zusammen mit einem
Gegenion, welches bei der Analyse von Anionen typischerweise das Tetrabutylammoniumion (TBA) ist.
Nach einer Theorie werden hydrophobe Ionenpaare ge-
bildet, welche relativ unpolar sind und so durch die Säule
unterschiedlich verzögert werden. Nach einer anderen Theorie wird das Gegenion, beispielsweise TBA, an
der Oberfläche absorbiert und bildet eine reversible Ionenaustauschstelle
auf der stationären Phase. Diese Technik wird hauptsächlich für die chromatographische
Trennung und Analyse organischer Säuren und Basen angewendet Im allgemeinen werden die üblichen
HPLC-Detektoren verwendet, z. B. Ultraviolett-, Fluoreszenz-
und Bi3chungsindex-{Ri)-Detektoren. Jedoch
sind diese typischen Nachweis-Techniken für die Analyse der durch RPLC getrennten anorganischen Substanzen
ungeeignet Außerdem sind sie gegenüber nicht chromophoren organischen Molekülen mit niedrigem
pKa- oder pKb-Wert, wie oberflächenaktiven Mitteln,
relativ unempfindlich.
In der US-PS 40 42 327 wird eine Umkehrphasen-Ionenpaarchromatographie
unter Verwendung einer Füllung mit gebundener Phase beschrieben. Die zu analysierenden
Spezies sind im allgemeinen auf organische Verbindungen beschränkt Die Füllung ist bei hohen
und niedrigen pH-Niveaus instabil und läßt sich deshalb nur zur Analyse von anorganischen Anionen Lew. Kationen
verwenden.
In einer neueren Veröffentlichung von F. F. Cantwell und S. Puoh, Anal. Chenu 51, Nr. 5 (Mai 1977), S. 623,
wurde die Verwendung eines nicht-ionischen makroporigen Harzes (ein Copolymer aus Styrol und Divinylbenzol,
welches unter dem Warenzeichen Amberlite XAD-2 vertrieben wird) als stationäre Phase für die
RPLC beschrieben. Ein bedeutender Vorteil der Verwendung dieses Harzes liegt in seiner Stabilität bei extremen
pH-Bereichen im Gegensatz zu einer stationären Phase auf Siliziumdioxid-Basis. Jedcch weisen die
herkömmlichen Bestimmungs-Techniken, wie sie zuvor beschrieben wurden, die gleichen Nachteile auf.
Ein anderes chromatographisches System, welches als Ion-Chromatographie bezeichnet wird, wurde zur quantitativen
Bestimmung von organischen und/oder anorganischen Anionen und/oder Kationen in wässerigen
Proben-Lösungen verwendet. Nach dieser Technik wird die chromatographische Trennung an einer oder mehreren
Säulen mit Ionenaustausch-Trennharz niedriger Kapazität durchgeführt. Sodann wird das Eluationsmittel
durch eine Sperrsäule mit einem Ionenaustauscherharz hoher Kapazität geführt, welches das Eluationsmittel
aus einer leitenden Form in eine nichtleitende Form überführt und damit die Hintergrund-Leitfähigkeit des
chromalographischen Systems verringert. Die zu analysierenden Ionen werden aus der Sperrsäule eluiert und
bilden hochleitende Ionen, die durch eine Leitfähigkeitszelle geführt werden und durch ihre Leitfähigkeit quantitativ
bestimmt werden. Diese Technik ist für Ionen gut geeignet, welche aus der Sperrsäule in einer Form eluiert
werden, die eine Dissoziations-Konstante mit einem Wert von mehr als 10" Ί aufweist. Moleküle mit geringeren
Dissoziations-Konstanten sind durch die Leitfähigkeit bei chromatographischen Konzentrationsbereichen
nicht bestimmbar.
Eine Begrenzung der Ionenchromatographie besteht darin, daß das Trennhar? ein herkömmliches permanent
jonenaustauschstellen enthaltendes Harz sein muß. Dies legt grundsätzlich sowohl die Ionenaustauschkapazität
und die Selektivität der Trennkolonne fest, da die Ionenaustauscher-Gruppen chemisch an das Substrat-Harz
gebunden sind. Somii erfordert bei einer vorgegebenen
Säule und einem vorgegebenen Harz eine Modifizierung der chromatograph'ischen Trennung eine chemische
Modifizierung des Harzes, wie die Änderung der Ionenaustausch-Gruppen durch Einsatz eines unterschiedlichen
Harz-Typs. Das ist ein zeitraubendes und teures Verfahren. Die Kapazität des Trennharzes muß
gering sein, so daß Eluationsmittel mit relativ geringer Ionenstärke eingesetzt werden können, um die Lebensdauer
der Sperrsäule zu maximieren. Die Trennung von hochionisierten Ionen gemäß dieser Technik ist beispielsweise
in der US-PS 39 20 397 beschrieben.
ίο Aufgabe der Erfindung ist es, die besten Eigenschaften
der zuvor erwähnten bekannten Umkehrphasen-Ionenpaarchromatographie
und der Ionenchromatographie zu kombinieren. Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen ersichtlich gelöst
Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Ionenchromatographie-Technik zu schaffen, nach welcher
die chromatographische Selektivität und die chromatographische Kapazität lediglich durch Änderungen
in der Zusammensetzung des Eluationsmitiels und der Konzentration variiert werden können.
Diese überlegene chromatographi7"he Trenn-Technologie
sollte mit dem überlegener: Errattlungs-System
der Ionenchromatographie kombiniert werden, wodurch die hochselektive und empfindliche Ermittlung
und quantitative Bestimmung von Ionen mit niedrigen pKa- oder pKt,-Werten erleichtert wird. Es sollte ferner
eine Optimierung der Ionentrennung über einen großen Selektivitäts-Bereich durch derartige Eluationsmittel-Änderungen
ohne schnellen Verbrauch der Sperrsäule geschaffen werden.
Es sollte schließlich eine Technik zur Trennung und Ermiulung großer organischer Ionen geboten werden,
die mit der herkömmlichen Ionenchromatographie schwierig durchzuführen sind und für welche die Ermittlungsgrenzen
der herkömmlichen Umkehrphasen-Ionenpaarchromatographie unter Verwendung von Ultraviolett-
oder Brechungsindex-Detektoren nicht geeignet ist. Insbesondere sollte ein poröses, hydrophobes
chromatographisches Harz, welches gegenüber e-itrem hohen pH-Niveaus stabil ist und somit für den ausgedehnten
chromatographischen Betrieb von anorganische .i Anionen ohne Zerstörung geeignet ist, als stationäre
Phase einsetzbar sein.
Eine mögliche Interpretation der Vorgänge folgt. Danach bilden, anstelle, daß das Gegenion der Austauschstellen bildenden Verbindung eine reversibel absorbierte Ionenaustauschsteile bildet, das Gegenion und die Ionen reversible Ionenpaare, die auf dem chromatographischen Bett reversibel absorbiert sind und eine unterschiedliche Verzögerung und chromatographische Auflösung bewirken. Danach werden die getrennten Ionen durch die Sperrsäule und die Leitfähigkeitszelle geleitet. Diese Theorie erklärt am besten die Trennung von Organismen Molekülen mit langen Ketten, wie beispiels- weise von oberflächenaktiven Stoffen, welche die primären Adsorptior.rbindungen der Ionenpaare bilden. Tatsächlich sind anorganische Gegenionen bevorzugt bei der Analyse derartiger organischer Ionen, um die Desorption von der Säule in einer angemessenen Zeit zu erlauben.
Eine mögliche Interpretation der Vorgänge folgt. Danach bilden, anstelle, daß das Gegenion der Austauschstellen bildenden Verbindung eine reversibel absorbierte Ionenaustauschsteile bildet, das Gegenion und die Ionen reversible Ionenpaare, die auf dem chromatographischen Bett reversibel absorbiert sind und eine unterschiedliche Verzögerung und chromatographische Auflösung bewirken. Danach werden die getrennten Ionen durch die Sperrsäule und die Leitfähigkeitszelle geleitet. Diese Theorie erklärt am besten die Trennung von Organismen Molekülen mit langen Ketten, wie beispiels- weise von oberflächenaktiven Stoffen, welche die primären Adsorptior.rbindungen der Ionenpaare bilden. Tatsächlich sind anorganische Gegenionen bevorzugt bei der Analyse derartiger organischer Ionen, um die Desorption von der Säule in einer angemessenen Zeit zu erlauben.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer vereinfachten
erfindungsgemäßen Einrichtung;
Fig.2 bis 6 zeigen Chromatogramme, welche die
Auftrennung von unterschiedlichen Ionen nach der erfindungsgemäßen Technik darstellen. "
Das erfindungsgemäße System ist sehr vielseitig und kann zur Ermittlung einer großen Anzahl starker und/
oder schwacher organischer und/oder anorganischer
Ionen eingesetzt werden, solange diese zu bestimmenden Ionen lediglich kationischer oder anionischer Natur
sind. Derartige Ionen sind üblicherweise mit Gegenionen assoziiert, jedoch können nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren lediglich Ionen einer gemeinsamen Ladung bestimmt werden. Geeignete Proben umfassen
Oberflächenwasser einschließlich Salzwasser und andere Flüssigkeiten, wie industrielle chemische Abwasserströme,
Körperflüssigkeiten, wie Serum und Urin, Getränke, wie Fruchtsäfte und Weine, und Trinkwasser.
Covalente molekulare Verbindungen, wie Amine, die durch Bildung von Säuresalzen in eine ionische Form
überführbar sind, sind erfindungsgemäB ebenfalls analysierbar. Der hier verwendete Begriff »Ionen« umfaßt
Ionen und Teile von Molekülen, welche unter den Bedingungen des vorliegenden Verfahrens ionisierbar
sind.
F i g. 1 zeigt eine vereinfachte Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgernäßen Verfahrens. Die Probe
wird zweckmäßigerweise mittels einer Spritze (nicht dargestellt) beim Proben-Injektionsventil 10 in das System
eingebracht. Die Probe wird mittels eines Eluationsmittels durch das System gefördert vom Vorratsbehälter
11 durch eine Pumpe 12, welche danach in die chromatographische Trennsäule 13 eines weiter unten
beschriebenen Typs führt. Das Eluationsmittel aus Kolonne 13 durchläuft die Sperrsäule 14, in welcher Ionen
mit den zu analysierenden Ionen entgegengesetzter Ladung im wesentlichen vom Durchlauf in ionischer Form
ausgeschlossen sind. Typischerweise wird dieses durch Abziehen dieser Ionen bewirkt. Sodann fließt das Eluationsmittel
durch eine Flüssigkeitsleitung zur Leitfähigkeitszelle 15. Das elektrische Signal, welches an der Zelle
15 abgegeben wird, in der die Fluktuation der ionischen Konzentration ein elektrisches Signal erzeugt,
welches proportional zur Menge des ionischen Materials ist, welches durch ein Leitfähigkeits-Meßgerät 16
registriert wird, wird auf die Registrier-Emrichtung 17
gegeben, die eine sichtbare Ablesung für das Signal von der Leitfähigkeitszelle 15 schafft. Nach Durchlauf durch
die Leitfähigkeitszelle wird die Flüssigkeit verworfen.
Die Art der Trennung in Säule 13 kann durch zwei unterschiedliche theoretische Mechanismen erklärt
werden, die hier als »Ionenpaar-Theorie« und »Theorie des reversiblen Ionenaustausches« bezeichnet werden.
Unabhängig von der vorherrschenden Theorie verwendet das System eine mobile polare Phase, welche in
ihrem Charakter polarer als die stationäre Phase ist die ein Gegenion trägt, welches mit den zu bestimmenden
Ionen in Wechselwirkung steht. Diese Art eines Systems wird allgemein ah ein »Umkehrphasen-Verfahren« bezeichnet.
Im Anfangsstadium der Arbeit mit Umkehrphasen wurde die lonenpaar-Theorie (wie sie in dem
zuvor erwähnten Artikel von Cooke und Olsen beschrieben wird) als anwendbar angesehen, während einige
jüngere Veröffentlichungen der anderen Theorie den Vorzug geben, welche nachfolgend näher erläutert
wird. Die Erfindung kann nach einer der beiden oder nach beiden Theorien erklärt werden und die Kombination
der Verwendung des Umkehrphasen-Verfahrens zur chromatographischen Trennung zusammen mit der
Ionenchromatographie-Technik zu quantitativen Bestimmung
der getrennten Ionen bildet einen wesentlichen Aspekt der Erfindung.
Das Verfahren wird zunächst in Obereinstimmung mit der Trennungstheorie über reversiblen Ionenaustausch
beschrieben. Zur Einfachheit der Beschreibung werden zunächst anorganische Anionen in der Probe
beschrieben, die getrennt und quantitativ in dem System bestimmt werden sollen. Das Eluationsmittel in dem
Vorratsbehälter 11, welches die mobile polare Phase für
die Probe bildet, enthält eine Ionenaustauschsteilen bildende Verbindung. Diese Verbindung umfaßt ein Gegenion
mit einer zu bestimmenden den Ionen entgegengesetzten Ladung und ein Co-Ion einer den Ionen gleichen
Ladung. (Nachfolgend weist der Begriff »Gegenion« in Alleinstellung auf das letztgenannte Gegenion
hin, und der Begriff »Co-Ion« allein weist auf das Co-Ion des Gegenions hin.) Ein poröses hydrophobes chromatographisches
Bett mit im wesentlichen keinen permanent anhaftenden Ionenaustauschstellen ist in der
Trennsäule 13 enthalten. Das ist zu unterscheiden von einem herkömmlichen Ionenaustauscherharz, in welchem
die Ionenaustauschstellen durch kovalente Bindung an das Harzsubstrat permanent anhaften.
Gemäß der Theorie des reversiblen Ionenaustausches ist das Gegenion von einer Art, welche reversible Adsorptionsbindungen
in situ in dem chromatographischen Bett bildet und so Ionenaustauschstellen darin schafft.
Auf diese Weise werden die zu trennenden Ionen unterschiedlich verzögert durch die so gebildeten Ionenaustauschstellen
und werden chromatographisch in dem Eluationsmittel von diesem Bett getrennt. Die anorganischen
Anionen, auf welche die vorliegende Technik angewendet werden kann, umfassen im wesentlichen alle
Typen von den schwach bis stark auf dem chromatographischen Bett festgehaltenen Spezies. Beispielsweise
können die folgenden Anionen getrennt werden: Fluorid, Chlorid, Nitrit, Nitrat, Chlorat, Perchlorat, Bromid,
Bromat, Jodid, Jodat, Sulfat, Thiosulfat, Persulfat, Pyrosulfat,
Phosphat, Pyrophosphat, Azid. Cyanid, Ferricyanid und Thiocyanat.
Vor dem Zeitpunkt der Erfindung wurde nicht angenommen, daß anorganische Anionen oder Kationen unter
Anwendung einer der beiden vorstehend beschriebenen theoretischen Mechanismen getrennt werden
können.
Eine Vielzahl von stationären Trennphasen für die Umkehrphasen-Chromatographie, wie von dem im Artikel
von Cooke und Olsen erwähnten Typ, kann angewendet werden. Eine effektive Art eines chromatographischen
Bettes, welches für die stationäre Phase eingesetzt werden kann, umfaßt an ein Substrat gebundene
Kohlenwasserstoffketten. Diese Ketten besitzen typischerweise 8 bis 18 Kohlenstoffatome in ihrer Länge.
Solche chemisch gebundene Alkylphasen werden üblicherweise durch Umsetzung eines Oberflächen-Siliziumdioxid-Silanols
mit Organochlorsilanen hergestellt Die Art der Kette kann variiert werden in Abhängigkeit
von den interessierenden Ionen. Zweckmäßigerweise liefert das Bett einheitliche Oberflächen mit organischen
Ketten, so daß das Gegenion in einer einheitlichen wiederholbaren Art auf der Oberfläche absorbiert
wird.
Eine typische Füllung aus phasengebundenem porösen Silikagel besteht aus Siliziumdioxid, welches mit einem
organischen Material umgesetzt wurde, um darauf eine 18 Kohlenstoff umfassende Kette eines aliphatischen
Restes zu tragen. Eine derartige Packung wird von der Firma Waters Associates, Ine, unter der Handelsbezeichnung
Bondapak Cis vertrieben. Andere geeignete
Harze werden von den Firmen Altex Corporation und Merck & Co, Ine, geliefert.
Eine besonders effektive stationäre Phase ist ein nicht-ionisches, poröses, hydrophobes, organisches
Harz mit im wesentlichen keinen Ionenaustauschstellen.
Ein solches Harz ist ein Copolymer aus Styrol und Divinylbenzol, welches unter dem Warenzeichen Amberlite
XAD-2 erhältlich ist und einen Oberflächenbereich von etwa 300 m2/g aufweist. Derartige Harze sind bei
pH-Extremwerten, d.h. 1 bis 14, stabil im Vergleich zu den phasengebundenen Füllungen, welche zuvor beschrieben
wurden und bei pH-Extremwerten weniger stabil jind.
Herkömmliche nicht-ionische, hydrophobe, poröse, organische Harze können erfindungsgemäß zur Trennung
eingesetzt werden, wenn sie einen hinreichend großen Oberflächenbereich aufweisen und hinreichende
hydrophobe Eigenschaften besitzen. Ein geeigneter minimaler Oberflächenbereich liegt bei Werten von etwa
10 bis 100 mVg bis zu einem maximalen Wert von 1000 mVg oder mehr, mit einem bevorzugten Bereich
von etwa einem minimalen Wert von 200 bis 300 m2/g bis zu 600 m2/g. Typische Porengrößen liegen im Bereich
von 30 A bis 100 A und 200 A oder höher. Derartige poröse Harze werden im allgemeinen unter Verwendung
von Porogenen oder sogenannten Ausfällungsmitteln hergestellt. Geeignete Harze und Verfahren zu ihrer
Herstellung sind in der US-PS 35 31 463 und in der US-PS 35 49 563 beschrieben. Das Verfahren zur Bestimmung
des Oberflächenbereiches ist die Quecksilber-Porosimetrie, welche in dem Artikel »Advanced Experimental
Techniques in Powder Metallurgy«, Band 5, Plenum Press (1970), beschrieben wird.
Ein wichtiges Merkmal des chromatographischen Bettes besteht darin, daß als Ergebnis seines großen
Obe" 'lächenbereiches es eine entsprechend hohe Kapazität
zur Bildung reversibler Ionenaustauschstellen mit den Gegenionen aufweist. Diese hohe Kapazität hat den
Vorteil, daß die Menge des benötigten Füllmaterials minimiert wird. Es ist bekannt, daß die Adsorptionskapazität
einer chromatographischen Füllung zum Oberflächenbereich der Füllung proportional ist.
Ein weiteres Merkmal der Füiiung besteht darin, daß sie hinreichend hydrophob ist, so daß das organische
Gegenion an der Oberfläche des Harzes adsorbiert wird und dadurch chromatographisch festgehalten wird. Eine
geeignete hydrophobe Stärke ist mit einem Copolymer aus Styrol und Divinylbenzol vergleichbar. In einer unterschiedlichen
Art ausgedrückt, sind die bevorzugten Füllungen vernetzte Harze mit Löslichkeits-Parametern
(ausgedrückt in den Einheiten
1 / Kalorien λ
V cmj J
V cmj J
von mindestens 7,5 bis zu 15,0 und typischerweise von etwa 9.
Bezüglich der anionischen Analyse sind geeignete Ioneriaustauschstellen
bildende Verbindungen: Tetrabutylammoniumhydroxid, Mono-, Di-, Tri- und Tetra-alkylammoniumhydroxid.
Die Gegenionen für die Analyse anorganischer Anionen müssen die den Anionen entgegengesetzte
Ladung tragen und von einer Art sein, welche fähig ist, reversible Adsorpiionsbindungen mit dem
chromatographischen Bett zu bilden. Das bedeutet, daß derartige Gegenionen organische Ketten umfassen
müssen, insbesondere Alkylketten, von hinreichender Länge für eine einfache Adsorption an der Säule, wie es
zu schwer ist, sie in einer angemessenen Zeit zu entfernen. Ein anderer Parameter der Ionenaustauschstellen
bildenden erfindungsgemäßen Verbindung liegt darin, daß sie die Eigenschaft besitzen muß, im wesentlichen
von dem Durchfluß durch die Sperrsäule 14 in ionischer Form ausgeschlossen zu sein. V/ie weiter unten erläutert
wird, umfaßt bei einem zu untersuchenden Anion die Sperrsäule ein Kationenaustauscherharz und das Gegenion,
das so beschaffen ist, daß es durch die Säule 14 entfernt oder abgestreift werden kann. Das Co-lon des
Gegenions passiert die Säule, jedoch in im wesentlichen nicht ionisierter Form. Derartige Co-Ionen umfassen
das Carbonat-, Borat- und Hydroxidion, welche alle schwach ionisierte Säuren oder Wasser in der Sperrsäule
bilden. In den Fällen jedoch, in welchen Siliziumdioxid
ίο das chromatographische Bett bildet, besitzt das Hydroxidion eine begrenzte Verwendbarkeit aufgrund der
Auflösung von Siliziumdioxid bei höheren pH-Niveaus. Das Ausmaß der Absorption des Gegenions bestimmt
die Säulen-Kapazität, welche auf die gewünschte Retentionszeit für eine spezielle Probe zugeschnitten
werden kann, durch Kontrolle der Menge der organischen polaren Flüssigkeit. Beispielsweise wurde experimentell
gefunden, daß der Absorptionsgrad von Tetrabutylammoniumhydroxid (TBAH) beträchtlich steigt,
wenn der Uehait an organischer poiarer Flüssigkeit (beispielsweise Acetonitril) abnimmt. Die Größe der
TBAH-Adsorption ist relativ gering (beispielsweise 0,023 meq./ml für 100% Wasser als Eluationsmittel).
Verglichen mit der Austauscherkapazität eines lonenaustauscherharzes
(beispielsweise 0,5 bis 1,5 meq./ml). Somit ist die Kapazität einer Umkehrphasen-Säule in
dieser Art begrenzt. Typischerweise ist die Kapazität eines Systems, welches 0,004 Molar TBAH enthält, auf
etwa 2 bis 4 Mikrogramm jeder ionischen Komponente pro Einspritzung begrenzt.
Für die Analyse von Kationen muß die Ionenaustauscherstellen bildende Verbindung von einem Typ sein,
welcher aus einem Gegenion und einem Co-Ion gebildet wird, welche derartige Eigenschaften aufweisen, daß sie
im wesentlichen vom Durchlauf durch die Anionenaustauscherharz-Sperrsäule in Hydroxidform ausgeschlossen
sind. Geeignete Gegenionen zu diesem Zweck umfassen: Laurylschwcfelsäure, Ci —C»-Alky!schwefelsäure
oder Alkylsulfonsäure. Die Gegenionen werden in der Säule zurückgehalten, während das Co-Ion, Wasserstoff,
in Form von Wassermolekülen aus der Sperrkolonne 14 entfernt wird.
Die mobile Phase umfaßt die Probe und das Gegenion in einer polaren wässerigen Flüssigkeit. Die polare
Natur der Flüssigkeit unterstützt die Ionisierung und Auflösung der ionischen Komponenten des Systems in
der mobilen Phase.
Eine andere bevorzugte Komponente der mobilen Phase ist eine im wesentlichen nicht-ionische, organisehe,
polare Verbindung in einer Menge, die dazu dient, selektiv die Verzögerungszeit der Ionen in dem Bett in
kontrollierter Art zu verringern. Diese organische, polare Verbindung ist im wesentlichen nicht-ionisch, so daß
sie nicht die Ionenleitfähigkeits-Messung stört. Zum einen dient die organische Verbindung als eine mobile
anziehende Kraft für die Gegenionen und somit für die interessierenden Ionen, um ein Gleichgewicht einzurichten,
welches diese Ionen aus der chromatographischen Säule entfernt und sie selektiv in die mobile Phase
zur Trennung überführt Zum anderen tritt die organische, polare Flüssigkeit mit dem organischen Gegenion
in Konkurrenz um die zugänglichen Adsorptionsbindungs-Stellen
auf der stationären Phase, um eine Verringerung ihrer Kapazität zu verursachen. In isdem FaI-Ie
verringert eine höhere Konzentration einer derartigen organischen, polaren Verbindung die Verzögerungszeit
Geeignete organische, polare Verbindungen umfassen niedere Alkohole, wie Methanol und Ethanol,
Acetonitril, oder irgendein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel.
Die Konzentration und die Art der organischen, polaren Verbindung können in einem bemerkenswerten
Ausmaße variiert werden, um die gewünschte Verzögerungszeit zu modifizieren, in Abhängigkeit von den zu
analysierenden Isnen. Geeignete Konzentrationen einer
derartigen organischen polaren Flüssigkeit können von 0 bis 100% variiert werden, wobei die höheren Konzentrationen
bei stärker festgehaltenen Gegenionen verwendet werden. An der oberen Grenze können Löslichkeits-Probleme
für die interessierenden Ionen bestehen, und so ist es bevorzugt, Wasser in der mobilen
Phase zu verwenden.
Eine weitere Komponente der mobilen Flüssigkeitsphase ist ein Entwicklungsmittel, welches ein anorganisches
Entwicklungsion mit der gleichen Ladung, wie die Ionen, umfaßt. Dieses Ion ist in einer Menge zugegen,
um selektiv die Verweilzeit der Ionen in dem chromatogfaphisehen
Gen zu verringern. Das Entv/ick'.up.gsion
und sein Co-Ion (im weiteren als »Co-Ion des Entwicklungsions« bezeichnet) müssen von einem Typ sein, der
im wesentlichen vom Durchgang durch die Sperrsäule 14 ausgeschlossen ist. Geeignete Entwicklungsionen
umfassen Borat- und Carbonat-Ionen. Diese beiden Ionen werden durch eine Sperrkolonne in Wasserstoffionenform
zu ihren entsprechenden Säuren umgesetzt, welche lediglich schwach ionisiert sind und deswegen
keine die Leitfähigkeitszelle wesentlich störende Überlagerung schaffen. In ähnlicher Weise wird das Co-Ion
des Entwicklungsions entweder durch die Säule abgezogen oder liegt in seiner Wasserstoffionenform vor, welches
die gewünschte Form der Ionen für die Bestimmung in der Leitfähigkeitszelle ist.
Die gleichen Grundsätze werden für die analytische Bestimmung von Kationen angewandt. In diesem Falle
umfassen geeignete Entwicklungsmitte! eine Vielzahl von Mineralsäuren, deren Anionen durch die Sperrsäule
14 abgezogen werden, um Wasser zu bilden.
Das Entwicklungsmittel übt eine ähnliche Funktion aus, wie Entwicklungsmitte! im herkömmlichen Ionenaustausch-Trennungen,
in welchen die Ionenaustauschstellen permanent an dan Harzsubstrat anhaften. Das
bedeutet, daß die Entwicklungsmittel eine zum Gleichgewichtszustand hin wirkende Kraft ausüben und dadurch
die interessierenden Ionen aus der stationären Phase verschieben, wodurch die Verzögerungszeit verringert
wird.
Das pH-Niveau der Eluationslösung ist ein anderer Parameter, welcher auf die chromatographische Trennung
Einfluß nehmen und auf die interessierenden Ionen zugeschnitten werden kann. Das vorliegende poröse
Harz ist bei extremen pH-Niveaus stabil.
Wie bei der polaren organischen Flüssigkeit, können Art und Konzentration des Entwicklungsmittels variiert
werden in Abhängigkeit von der gewünschten Verzögerungszeit Jedoch kann bei hohen Konzentrationen die
Sperrsäule schnell erschöpft sein. Wenn auch das Entwicklungsmittel im allgemeinen zur Modifizierung von
Selektivität und Kapazität des Trennbettes geeigneter als die polare organische Flüssigkeit ist, so müssen seine
Art und Konzentration sorgfältig überdacht werden, um eine übermäßige Erschöpfung des Sperrharzes zu vermeiden.
Den vorstehenden Ausführungen ist zu entnehmen, daß einer der bedeutsamen Vorteile des Systems seine
Fähigkeit ist, das Entwicklungsmittel, die pdare organische Flüssigkeit und das Gegenion zu variieren, um die
Systemtrennung der spezifischen, zu analysierenden ionischen Spezies anzupassen.
Die Sperrsäulo 14 ist in ihrer Funktion der Abstreifsäule
11 in Fig. i der US-PS 39 20 297 analog. Die Regeln des Betriebs dieser Säule, deren detaillierte Beschreibung
und Verhältnisse und funktionale Merkmale bezüglich der Trennsäule sind dort beschrieben, worauf
hiermit Bezug genommen wird. In dem vorliegenden System besitzt die Säule 14 eine relativ hohe spezifische
Ionenaustausch-Kapazität. Dies ist so, weil die hauptsächliche Funktion dieser Sperrsäule die Verhinderung
des Durchganges des Entwicklungsmittels und der lonenaustauschstellen
bildenden Verbindung in stark ionisierter Form ist, während sie den Durchgang der Ionen,
die in der Trennsäule 13 abgetrennt worden ist, ohne wesentliche Unterbrechung zuläßt. Geeignete Ionenaustauscherharze
für die Analyse von Anionen sind Polystyrol oder modifiziertes, mit Divinyibenzol, welches
Kerngruppen trägt, vernetztes Polystyrol, wobei das Divinylhenzol
reaktive Austauscherstellen schafft. Die starken Kationenaustauscherharze umfassen typischerweise
aromatische Kerne enthaltende Sulfonsäure oder Sulfonatreste entlang der Polymerketten, während die
schwachen Ionenaustauscherharze Carboxylatreste tra-
gen.
Die starken Basen-Anionenaustauscherharze tragen Kern-Chlormethylreste, die quaterniert worden sind.
Die schwachen Basenaustauscherharze tragen am aromatischen Kern primäre, sekundäre oder tertiäre Aminreste.
Die Natur des Harzes in der Sperrsäule 14 wird durch die Ionenaustauschsteilen bildende Verbindung und das
zu unterdrückende Entwicklungsmittel ermittelt. Zur Anionen-Analyse ist ein geeignetes Harz ein hochvernetztes
Polystyrol mit Sulfonsäure-Resten in der Wasserstoffionenform. Die hohe Vernetzung gewährleistet,
daß die Ionenaustausch-Effekte gegenüber der chromatographischen Durchdringung in das Harz überwiegen.
Das Gegenion und das Co-Ion des Entwickiungsions werden durch Ionenaustausch in der Sperrsäule modifiziert
und bilden Produkte, welche aus der Säule in im wesentlichen nicht-ionisierter molekularer Form eluiert
werden und welche somit die Bestimmung in der Leitfähigkeitszelle nicht überlagern.
Der Ausfluß aus der Sperrkolonne 14 wird durch die Leitfähigkeitszelle 15 geleitet und nachfolgend zu den
Abfallprodukten. Das elektrische Signal von der Leitfähigkeitszelle wird zum Leitfähigkeitsmeßgerät 16 gegeben,
und die Ausgabe wird zu der Registrier-Einrichtung 17 geleitet.
Der Trenn-Mechanismus wird in Abhängigkeit von der Natur der zu analysierenden Ionen geändert Wenn
die Probe der Ionen in ihrer Natur mehr hydrophob (organisch) wird, so wird angenommen, daß der überwiegende
Mechanismus eine Konkurrenz-Adsorption zwischen derartigen Ionen und dem Gegenion in dem
Eluationsmittel an der Oberfläche der stationären Phase in Säule 13 darstellt. So treten beispielsweise Alkylketten
mit steigender Länge in den Ionen in diese Konkurrenz ein. Das führt zu einer unakzeptabel langen Verzögerung
und zu einer schlechten Auflösung. Diesem Problem kann vorgebeugt werden durch Wechsel des Gegenions
zu einem stärker hydrophilen anorganischen Ion. Im allgemeinen ist es, wenn die Probe der Ionen
stärker hydrophob wird, bevorzugt, Gegenionen einzusetzen, welche weniger hydrophob sind, um die chromatographische
Trennung der Ionen zu optimieren. Beispielsweise kann das Ammoniumion als Gegenion für
die Analyse anionischer Weichmacher eingesetzt werden, während das Perchloration Sls Gegenion für Trennungen
kationischer oberflächenaktiver Stoffe verwendet werden kann. Die Sperrsäule ist von grundlegender
Bedeutung, um die Hintergrund-Leitfähigkeit des Gegenions zu verringern.
Bei der Analyse derart stark hydrophober Ionen überwiegt wahrscheinlich der lonenpaar-Mechanismus.
In diesem Falle bilden das Gegenion und die Ionen keine reversiblen lonenaustauschstellen, sondern reversible
lonenpaare, die wiederum reversible Adsorptionsbindungen mit dem chromatographischen Bett zur unterschiedlichen
Verzögerung der Ionen auf dem Bett bilden. Es wird angenommen, daß dies ein wesentlicher
Faktor ist, bei der chromatographischen Trennung.
Es wird betont, daß die Auswahl der Gegenionen in bedeutsamer Weise den Grad der Adsorption der Ionenpaare
auf der stationären Phase beeinflußt. Je stärker organisch ein Gegenion ist, d. h. je länger die Kohgewandelt
werden kann.
Das Eluationsmittel kann für den gesamten Ablauf festgelegt werden. In der Alternative dazu ist das System
besonders angepaßt an die Verwendung von sich kontinuierlich ändernden Konzentrationen der Reagenzien,
aiso an eine üblicherweise als Gradienten-System bezeichnete Anordnung. In der Alternative xönnen stufenweise
Änderungen in der Konzentration auch verwendet werden,
ίο Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt in der Stabilität
des beschriebenen organischen Harzes. Es eignet sich zur langzeitigen Benutzung ohne Zerstörung bei
der Analyse von Anionen. Auch die Co-Ionen für die Anionen-Analyse können starke Anionen sein, wie Hydroxid,
die leicht in einer Sperrsäule unterdrückt werden können, was für die Leitfähigkeits-Ermittlung von
Bedeutung ist. Das steht im Gegensatz zu den typischen Co-Ionen, welche in Füllungen mit gebundener Phase
vorkommen und welche nicht unterdrückbar sind.
25
ienstofikcttc in dem Molekül ist, desto fester wird das
Gegenion festgehalten und somit das Ionenpaar. Somit ist es für anorganische Ionen vorteilhaft, stark organische
Gegenionen-Verbindungen zu verwenden, z. B. Verbindungen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen in der
Kette. Umgekehrt ist es, wie nachfolgend beschrieben wird, für stark organische Ionen, wie oberflächenaktive
Stoffe, bevorzugt, als Gegenion anorganische Verbindungen zu verwenden, um übermäßige Verzögerungszeiten zu verhindern.
Die Verfahrensschritte, welche nach der Trennung gemäß der Ionenpaar-Theorie durchzuführen sind, sind
die gleichen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Theorie des reversiblen Ionenaustausches beschrieben
wurden. Das bedeutet, daß nach der chromatographischen Trennung das Eluationsmittel durch die Sperrsäule
14 geführt wird und sodann durch die Leitfähigkeitszelle 15 zur Messung mittels eines Leitfähigkeits-Meßgerätes
16 und zum sichtbaren Ausdruck auf der Registrier-Einrichtung 17.
Es ist ein besonderer Fortschritt der Erfindung, eine Technik zur Analyse von anionischen oberflächenaktiven
Stoffen zur Verfügung zu stellen. Während die Techniken der Infrarot-Spektroskopie und der kernmagnetischen
Resonanz einige Informationen bezüglich anionischer oberflächenaktiver Stoffe liefern, sind sie
doch von begrenztem Wert bei der Bestimmung der Größe und der Molekulargewichtsverteilung. Auch ist
die lonenchromatographie nicht in der Lage, organische oberflächenaktive Stoffe zu analysieren.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Feststellung, daß die Ionenpaar-Chromatographie (oder die reversible
Ionenaustausch-Chromatographie) effektiv für anorganische Anionen oder Kationen eingesetzt werden
kann.
Ein den gesamten Bereich betreffender bedeutsamer Vorteil des beschriebenen Systems (sowohl bei der Methode
des reversiblen lonenaustausches als auch bei der Methode der gepaarten Ionen) ist die Fähigkeit, die Kapazität
(Anzahl der an der Oberfläche der Säule adsorbierten Gegenionen) und die Selektivität (relative Verzögerung
der Ionen, die durch derartige Gegenionen an der Säule zurückgehalten werden) zu modifizieren
durch Variation der Konzentration und des Typs des Gegenions, des Entwicklungsreagens und der polaren
organischen Flüssigkeit, um eine Anpassung des zu analysierenden Probentyps zu erreichen. Das System ist
derart flexibel, daß die gleiche stationäre Phase zur Trennung zur Analyse von Kationen oder Anionen um
Dieses Beispiel beschreibt die Trennung von mehreren anorganischen Anionen unter Verwendung einer
Füllung aus einem porösen chromatographischen organischen Harz. Eine 4 mm χ 250 mm große Säule aus
korrosionsbeständigem Stahl, die mit einem porösen Harz beschickt wurde, welches dem Harz XAD-2 Amberlite
ähnelt, jedoch einen Oberflächenbereich von 400 m2/g aufweist, wurde mit einem Eluationsmittel
äquilibriert, welches aus 0,002 M Tetrabutylammoniumhydroxid und 0,002 M Natriumcarbonat gelöst in 15/85
(v/v) Acetonitril/Wasser bestand. Die Fließgeschwin-
digkeit betrug 1,5 ml/min. Mach der Äquilibrierung wurde
der Ausfluß aus dieser Säule auf eine 4 mm χ 250 mm große Säule mit einem Kationenaustauscherharz,
welches unter dem Warenzeichen Dowex50WX-16
vertrieben wird, in der Wasserstofform geleitet und sodann in einen Leitfähigkeits-Detektor der
Firma Dionex Corp. eingeführt. Es wurden 100 μΐ einer Lösung, die 3 ppm F-, 4 ppm Cl~, 10 ppm NO2"",
50 ppm PO4-3, 10 ppm Br-, 30 ppm NO3- und 50 ppm
SO4- enthielt, eingespritzt. Fig.2 zeigt, daß al,1«: sieben
Anionen in weniger als 12 Minuten getrennt wmuen.
Dieses Beispiel beschreibt die Trennung von anorganischem Sulfat und organischen anionischen oberflächenaktiven
Stoffen. Eine 4 mm χ 250 mm große Säule aus korrosionsbeständigem Stahl wurde mit einem anderen
Ansatz des Harzes nach Beispiel 1 beschickt Die Säule wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,5 ml/
min äquilibriert mit einem Eluationsmittel aus 0,01 M Ammoniumhydroxid in 38/62 (v/v) Acetonitril/Wasser.
Nach der Äquilibrierung wurde der Ausfluß aus der Säule auf eine 4 mm χ 100 mm große Säule eines Kationenaustauscherharzes,
in Form eines sulfonierten Harzes (Durchmesser ±1 μ) in der Wasserstofform, wie
es von der Firma Dionex Corp. unter dem Warenzeichen DC 6 A vertrieben wird, und sodann zu einem Leitfähigkeits-Detektor
geleitet. Eine Lösung, welche
35 ppm lineare Alkylbenzolsulfonate (LAS) mit einer Alkyl-Kettenlänge von 9 bis 14 Kohlenstoffatomen enthielt,
wurde durch eine äquilibrierte Säule geleitet. Das Chromatogramm in F i g. 3 zeigt deutlich, daß die Probe
13 14
mindestens 10 Komponenten enthielt
Dieses Beispiel zeigt die Trennung von organischen s
Kationen. Ein gepumpter Strom von 5 mM Hexansulfonsäure wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von
3.0 ml/min auf eine 4 χ 250 mm große Säule aus porösem Harz, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, geleitet 10
Kationen. Ein gepumpter Strom von 5 mM Hexansulfonsäure wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von
3.0 ml/min auf eine 4 χ 250 mm große Säule aus porösem Harz, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, geleitet 10
Der Ausfluß aus dieser Säule wurde auf eine Anionenaustauschersäule
geleitet, welche aus einer
3 χ 250 mm großen Dowex-1-XlO-Säule in Hydroxidionen-form bestand und wurde nachfolgend in eine LJ.'tä.-higkeitszelle geführt Fig.4 zeigt die Ergebnisse, di> is
erhalten wurden, wenn 20 μΐ einer Lösung, die 25 mg/I
3 χ 250 mm großen Dowex-1-XlO-Säule in Hydroxidionen-form bestand und wurde nachfolgend in eine LJ.'tä.-higkeitszelle geführt Fig.4 zeigt die Ergebnisse, di> is
erhalten wurden, wenn 20 μΐ einer Lösung, die 25 mg/I
von jeweils NH4 +, HOCH2CH2NH3* und (CHa)3NH- *
enthielt, in die Säule eingespritzt wurde. „ i.
Beispiel 4 20 |
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung einer einzelnen |
Säule zur Trennung von Anionen oder Kationen durch Ii
f einfachen Wechsel des Eluationsmittels. Eine I
a 4 χ 250 mm große Säule, die mit dem porösen Harz nach 25 f
Beispiel 1 gefüllt war, wurde wie in Beispir' 3 beschrie- |
ben zur Trennung eines Gemisches von 15 mg/1 von f
jeveiis NH4". CH3NH3^, HOCH2CH2NH3 +, 1
(CH3)3NH2* und (CH3J3NH+ eingesetzt Die Ergebnis- |
se sind in F i g. 5 dargestellt 30 |
Diese Säule wurde sodann mit einem gepumpten |
Strom von Wasser gewaschen, bis der pH-Wert des |
Ausflusses neutral war. Sodann wurde die Säule mit |
einem gepumpten Strom von 1 g/l Tetrabutylammoni- I
umhydroxid in Wasser mit einer Fließgeschwindigkeit 35 j
νοη 2 ml/min behandelt. Es wurde etwa 1 1 durch die I
Säule gepumpt. J
Sodann wurde ein gepumpter Strom mit einer Fließ- s
geschwindigkeit von 0,7 ml/min von 1 mM Tetrabuty- 2
lammoniumhydroxid und 5% (v/v) Acetonitril auf die 40 "J
Säule geleitet, welche zuvor mit Tetrabutylammonium- '{
bromid, wie vorstehend beschrieben behandelt wurde. |
Der Ausfluß aus der Säule mit porösem Harz wurde auf I
eine Abstreifsäule gegeben in Form einer 6 χ 250 mm I
großen Dowex-50W-XI6-Säule in der Wasserstoff^- 45 |
nenform und wurde nachfolgend in die Leitfähigkeits- \
zelle geleitet Es wurden 20 Mikroliter eines Gemisches | aus 4 mg/1 F-, 5 mg/ϊ Cl-. 10 mg/", NO2-, 20 mg/1 Br-
und 30 mg/1 NO3- eingespritzt. Die Ergebnisse sind in
und 30 mg/1 NO3- eingespritzt. Die Ergebnisse sind in
Fig.6 dargestellt Es ergab sich eine ausgezeichnete 50 t
Auflösung der Anionen durch die vorstehend zur Tren- h
nung von Kationen eingesetzten Säule. I
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
55
Claims (1)
1. Verfahren zur Trennung von Anionen oder Kationen in einer polaren mobilen Flüssigkeitsphase,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) das Eluationsmittel als polare mobile Flüssigkeitsphase enthaltend eine Ionenaustauschstellen
bildende Verbindung durch eine erste Säule mit einem porösen, hydrophoben chromatographischen
Bett mit im wesentlichen keinen permanent anhaftenden Ionenaustauschstellen geleitet
wird, wobei die Ionenaustauschstellen bildende Verbindung ein Gegenion mit einer den
Ionen entgegengesetzten Ladung und ebenfalls ein Co-lon mit einer den Ionen gleichen Ladung
umfaßt,
b) das Eluationsmittel aus der ersten Säule durch eine za-tite Säule mit einem Austauscherharz
eines Tvps. der im wesentlichen den Durchgang der Gegenionen und Co-Ionen in ionischer
Form ausschließt, geführt wird.
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8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
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