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Die Erfindung betrifft ein Haftanker zur Be-
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festigung an Gebirgs-, Beton- und ähnlichen Kunst- und Natursteinflächen
sowie an metallischen und sonstigen Flächen, insbesondere im untertägigen Berg-
und Tunnelbau.
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Zum Befestigen oder vorläufigen Fixieren von Drahtgewebe, Ausbauteilen
oder Befestigungsstellen und Punkten werden im Bergbau unter Tage und auch beim
Baugewerbe häufig in die anstehende Wand bzw. ins Gebirge Bohrungen eingebracht,
in die dann Eisenstangen eingeführt und dann im Bohrlochtiefsten verspreizt oder
verklebt werden. Die Länge des Ankerbohrloches muß genau bemessen werden, um eine
ausreichende Berührungsfläche des Ankers direkt bzw. seiner Spreizteile mit der
Bohrlochwandung zu sichern. Bei den bekannten Klebankern wird in das Bohrloch zunächst
eine Klebstoff patrone eingeführt, die dann beim Eindringen des Ankers durch diesen
bewußt zerstört wird. Derartige Anker haften etwa nach einer halben Stunde soweit,
daß sie anschließend auftragsgemäß eingesetzt werden können. Die zu fixierenden
Draht- oder Mattengebilde werden bei derartigen Ankern über Kalotten gegen das Gebirge
oder die Betonwandung gedrückt, die ihrerseits wieder über die auf der Ankerstange
aufgeschraubten Mutter geführt und gehalten wird-. Als Befestigungspunkte für die
Aufhängung von Einschienenhängebahnschienen, Haspelumkehren oder derartigen Teilen
werden andere geeignete Haken oder Platten auf das Gewinde der Ankerstange aufgeschraubt.
Nachteilig bei den bekannten Ankern ist, daß zunächst die aufwendigen Bohrlöcher
hergestellt werden müssen, in denen dann die Ankerstangen verspreizt bzw. in die
die Ankerstangen eingeklebt werden.
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Der dafür benötigte Arbeits- und maschinelle Aufwand ist erheblich.
Darüber hinaus behindern derartige Arbeiten
den übrigen Arbeitsablauf,
so daß sie häufig nur in der Nachtschicht oder sonstigen ruhigeren Arbeitsphasen
durchgeführt werden können. Insbesondere beim "Anheften" von Ausbauverzugmatten
und Drahtgebilden ist der damit verbundene Arbeits- und Zeitaufwand besonders nachteilig,
weil eben diese Arbeiten unbedingt innerhalb des bestimmten Arbeitsrhythmus durchgeführt
werden und dann die Arbeiten, wie das Wegladen des Haufwerks, behindern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbesondere zum
Anheften von Maschendraht, Ausbauverzugmatten oder ähnlichen Gebilden auf das Gebirge
sowie als Befestigungspunkt geeigneten Anker zu schaffen, der ohne aufwendige Bohr-
und Vorbereitungsarbeiten sofort einsetzbar ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch einen konvex gekrümmten
Ankerteller und ein im Muldentiefsten angesetztes, den Klebstoff vorhaltendes Speicherrohr
sowie einen in das Speicherrohr eintreibbaren Keil gelöst.
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Ein derartiger Anker kann ohne jede Vorarbeiten auf die dafür vorgesehene
Fläche aufgebracht und durch Eindrücken des Klebstoffes aus dem Speicherrohr in
den konvex gekrümmten Teil mit der Fläche bleibend über den Klebstoff verbunden
werden. Dabei wird durch den Klebstoff der Ankerteller mit der Gebirgsfläche, Betonfläche
oder sonstigen Fläche verbunden, wobei die Dicke der Klebstoffschicht durch die
Krümmung des Ankertellers vorgegeben ist. Der einzelne Anker kann ohne jede Zusatzgeräte
eingebracht werden, so daß nicht nur die Montage sondern auch die Vorhaltung derartiger
Haftanker wesenttieh vereinfacht ist. Dabei ist die Verwendung von Klebstoffpatronen,
die
gleich in dem Haftanker selbst vorgehalten werden, vorteilhaft, weil dadurch die
Bereithaltung von Spritzpatronen oder ähnlichen sonstigen Aggregaten sich erübrigt.
Aufgrund der besonderen Ausbildung kann der Haftanker sowohl auf die entsprechende
Fläche insgesamt aufgebracht werden und dann als Befestigungspunkt für Einschienenhängebahnen,
Seilrollen oder ähnliches dienen oder aber gleichzeitig dabei auch den Maschendraht
oder die Matten mit am Gebirge fixieren und festhalten.
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Um insbesondere Maschendraht oder ähnliches am Gebirge zu befestigen
oder aber beim Auffahren von Betonausbaustrecken die Bewehrung, die später eintorkretiert
werden soll, in einer vorbestimmten Lage zu halten, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der äußere, an die Haftfläche anzulegende Rand nachgiebig ausgebildet ist. Zweckmäßig
kann dieser nachgiebige Rand auch dadurch erreicht werden, daß auf den äußeren Rand
ein Ring aus nachgiebigem Material, beispielsweise einem schwammartigen Material,
aufgesetzt ist. Dieser Rand bzw. das nachgiebige Material erlaubt dabei eine Fixierung
des mitanzuheftenden Drahtes, ohne daß dabei Öffnungen entstehen, durch die der
Klebstoff unkontrolliert entweichen kann. Der schwammartige Ring verhindert selbstverständlich
auch bei alleiniger Anbringung des Haf tankers an der Fläche das Austreten des Klebstoffes.
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Ein einwandfreies Eindringen des Klebstoffes in den konvex gekrümmten
Teil des Ankertellers ist dadurch gewährleistet, daß der Boden des Ankertellers
im Muldentiefsten perforiert ausgeführt ist. Aufgrund dieser Ausbildung ist gleichzeitig
sichergestellt, daß auch diese Fläche noch mit als Klebefläche zwischen Gebirge
oder Beton und Haftanker zu rechnen ist. Die relativ kleinen
Bohrungen
der Perforation können entsprechend angeordnet werden.
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Zur Verelnfachung der Montage und Vorrüstung der Haftanker weist
das freie Ende des Speicherrohres erfindungsgemäß ein Außengewinde auf, auf das
eine Kappe mit Innengewinde aufgeschraubt ist. In den Hohlraum des Speicherrohres
sind die Glasampulle mit dem Kleber und der Keil vorher eingebracht. Nach dem Auspressen
des Klebstoffes in den zwischen Ankerteller und Gebirge gebildeten Hohlraum und
dem Abbinden bzw. Festkleben kann die Kappe entfernt und dann das verbleibende Gewinde
zum Aufschrauben eines Nutzteiles, beispielsweise eines Hakens oder einer Öse oder
einer entsprechenden Kappe beispielsweise einer Seilrolle, dienen.
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Nach einer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Keil
als Kunststoff-Hohlpfropfen ausgebildet ist, wobei der tragende Boden in Richtung
Glasampulle angeordnet ist. Ein derartiger Kunststoff-Hohlpfropfen zeichnet sich
durch geringes Gewicht aus und kann so ausgebildet sein, daß er annähernd die gesamte
in der Gasampulle gespeicherte Klebemenge aus dem Speicherrohr herausdrückt. Hierzu
sind nach einer weiteren Ausbildung in dem Speicherrohr Führungen für die Glasampulle
mit Kleber sowie für den Hohlpropfen mit Druckmittelpatrone vorgesehen. Über die
Druckmittelpatrone oder auch mit Hilfe eines durch die Kappe hindurch einzupressenden
Druckmediums wird der Hohlpfropfen gegen die Glasampulle gepreßt, die dadurch zerstört
wird und den Kleber bzw. Klebstoff freigibt. Als Kleber können Mehrkomponentenkleber
oder auch Einkomponentenkleber eingesetzt werden. Dabei werden zweckmäßigerweise
kalthärtende Klebstoffe verwendet. Als besonders vorteilhaft hat sich ein kalthärtender
inkomponentenklebstoff aus Cyanacrylaten erwiesen. Diese Klebstoffe werden in niedrigviskosem
und
niedrigmolekularem Zustand auf die zu verbindenden Teile aufgetragen
und dann in kurzer Zeit in einen hochmolekularen Zustand übergeführt. Vorteilhaft
dabei ist, daß diese Klebstoffe in kürzester Zeit kleben und darüber hinaus bei
normaler Raumtemperatur. Da sie auch nach abgeschlossenem Klebevorgang temperatur
und feuchtigkeitsbeständig sind, sind sie geradefürden untertägigen Einsatz geeignet,
zumal sie sich als ungefährlich herausgestellt haben.
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Eine gleichmäßige Zerstörung der Glasampulle ist bei Aufbringung
eines Druckmediums auf den Hohlpfropfen sicher gegeben, da nach einer weiteren Ausbildung
vorgesehen ist, daß die die Perforation im Boden bildenden Bohrungen in Richtung
Speicherrohr ausgefranst sind und/oder daß am Boden des Hohlpfropfens Dorne ausgebildet
sind.
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Über diese spitz vorstehenden Teile wird die Gasampulle frühzeitig
zerstört und damit ein sicheres Ausbringen aus der Glasampulle und in den vorgesehenen
Hohlraum abgesichert.
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Eine Verbesserung der Klebwirkung bei gleichzeitiger Reduzierung
des Klebstoffbedarfes ist erfindungsgemäß dann möglich, wenn auf der konvex gebogenen
Innenseite des Ankertellers Glasfasergewebe oder Steinwolle locker gelegt angeordnet
ist. Über dieses gewebeartige Material, das beispielsweise an der Innenseite des
Ankertellers befestigt sein kann, wird die Klebwirkung des Klebers zusätzlich begünstigt.
Eine weitere Möglichkeit, die Verbindung zwischen Anker und Gebirge zu erhöhen,
ist, die Innenfläche des Ankertellers unbehandelt oder aufgerauht zu belassen.
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Beim Einsatz von kalthärtenden Einkomponentenklebstoffen wird eine
sichere Polymerisation oder Vernetzung nur in dünnen Schichten gewährleistet. Bei
anderen insbesondere Zweikomponentenklebern muß die Klebeschicht dicker sein. Diesen
Bedürfnissen wird erfindungsgemäß dadurch Rechnung getragen, daß der Ankerteller
je nach Art des vorgesehenen Klebers stark konvex gebogen ausgeführt ist.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein Haftanker
geschaffen ist, der ohne aufwendige Vorarbeiten direkt beispielsweise beim Auffahren
von Betonausbaustrecken zum Einbringen und Befestigen der Bewehrung verwendet werden
kann. Aufgrund seines einfachen Aufbaues, seiner Baulänge und seiner Ausbildung
kann der Haftanker anschließend auch miteintorkretiert werden bzw.
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einbetoniert werden. Er dient dabei gleichzeitig als eine Art Abstandhalter,
d.h. als Richtungspunkt bezüglich der Dicke der einzubringenden Betonschicht. Bei
Einsatz eines geeigneten Ein- oder Zweikomponentenklebstoffes können die Anker bereits
nach kurzer Zeit die vorgesehenen Aufgaben insbeson(lere beim Anheften der Ausbaumatten
bzw. der Drallematen erEUlln. Durch Anordnung von porösen und die Klebewirkung unterstützenden
Stoffen im Ankerteller bzw. im vom Ankerteller gebildeten Hohlraum wird nicht nur
die Klebewirkung erhöht, sondern gleichzeitig auch die Menge des eingesetzten Klebstoffes
erheblich reduziert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden. Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Haftanker im Längsschnitt auf eine glatte
Fläche aufgebracht und Fig. 2 einen Haftanker mit fixiertem Drahtgebilde.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Haftanker 1 ist auf das Gebirge
2 aufgebracht und besteht im wesentlichen aus dem Ankerteller 3, den im Muldentiefsten
4 angesetzten Speicherrohr 5, das die Glasampulle 6 mit dem Klebstoff aufnimmt,
und dem Keil 7.
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Der Rand 10 des Ankertellers 3 trägt einen Ring 11 aus nachgiebigem
beispielsweise schwammartigem Material.
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Dieses Material verhindert beim Eindringen des Klebstoffes durch den
perforierten Boden 12 das Austreten des Klebers aus dem Bereich unterhalb bzw. oberhalb
des konvex gekrümmten Ankertellers 3. Darüber hinaus umgibt er, wie aus Fig. 2 zu
ersehen ist, die zu fixierenden Drähte 25, so daß auch dabei der Kleber nicht unkontrolliert
aus dem Bereich des konvex gekrümmten Ankertellers 3 entweichen kann.
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In dem Speicherrohr 5 sind wie gesagt die Glasampulle 6 und der Keil
7 angeordnet. Das freie Ende 15 des Speicherrohres 5 trägt ein Außengewinde 16,
auf das eine Kappe 17 mit Ennengewinde 18 aufgeschraubt ist.
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Diese Anordnung erLaubt ohne Schwierigkeiten das Einfüllen der Glasampille
6 und des Keils 7 bzw. des Hohlpfropfens. Insbesoiidere Fig. 2 verdeutlicht, daß
es sich bei dem Keil 7 um einen Hohlpropfen 20 handelt, der dort eine Druckmittelparone
21 aufnimmt. Bei Betätigen bzw.
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Öffnen der Druckmittelpatrone 21 wird der Hohlpfropfen 20, der dicht
an der Innenwand 19 des Speicherrohres 5 anliegt, gegen die Glasampulle gedrückt.
Um eine möglichst frühzeitige Zerstörung der Glasampulle 6 zu erreichen, sind auf
dem Boden 22 des Hohlpropfens 20 Spitzen oder Dorne ausgebildet und ebenfalls die
Bohrungen im Boden 12 so ausgefranst, daß die Glasampulle 6 möglichst früh zerstört
wird.
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Auf der Innenseite 23 unter dem konvex gekrümmten Ankerteller 3 können
nicht dargestellte Glaswolleballen oder Steinwolle angeordnet sein, um den Bedarf
an Klebstoff zu reduzieren und gleichzeitig die Klebewirkung zu erhöhen. Dazu kann
es auch zweckmäßig sein, die Innenfläche 24 des Ankertellers aufzurauhen oder zumindestens
unbehandelt zu belassen.
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Bei Fig. 2 ist zwischen Haftanker 1 und dem Gebirge 2 ein Draht 25
angeordnet, der über den Haftanker 1 auf das Gebirge 2 gedrückt und somit dort fixiert
wird, sobald der Klebstoff in den Hohlraum ober- bzw. unterhalb des Ankertellers
3 eingedrungen und sich mit Gebirge 2, Ankerteller 3 und auch dem Draht 5 verbunden
hat.