Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweißen eines
im Ventilboden eines Ventilsacks angeordneten Innenventil
schlauches, dessen Innenwandung aus thermisch verschweiß
barem Material besteht, wobei die zur Verschweißung vorge
sehenen Innenwandungsbereiche erhitzt und gegeneinander ge
drückt werden und wobei die schmale Sackseitenwandung unterhalb
des Ventilschlauches durch ein Schweißgegenlager eingedrückt
und mittels eines zur indirekten Wärmeerzeugung im Schweiß
bereich ausgelegten Schweißwerkzeuges ein Druck auf den Sack
boden in Richtung auf das Schweißgegenlager ausgeübt wird,
so daß die Verschweißung des Innenventils durch die verform
te Sackwandung hindurch erfolgt, nach Patent 29 32 726. Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens.
Seit vielen Jahren gehen Bestrebungen dahin, mit pulverförmi
gem oder körnigem Material gefüllte Säcke zuverlässig zu ver
schließen. Zu diesem Zweck sind eine Vielzahl von Ventilar
ten entwickelt worden, die einen möglichst guten Verschluß
des Sackes begünstigen sollen. Bei Außenventilen ist es be
kannt, diese durch bekannte Schweißverfahren zu verschlie
ßen, indem sie zugeschweißt werden. Hierzu werden die
Schweißbacken direkt auf das Außenventil aufgelegt und der
Schweißvorgang durchgeführt.
Da die Innenventile nicht für die Schweißwerkzeuge zugäng
lich sind, schied dieses Verfahren bei Ventilsäcken mit In
nenventilen aus. Die Verschlußwirkung von Innenventilen be
ruhte im wesentlichen darauf, daß das Füllgut des Ventil
sackes gegen das Innenventil drückt und dieses im zusammen
gepreßten Zustand hält, so daß kein Füllgut durch das Innen
ventil nach außen gelangen kann. Es zeigt sich jedoch in der
Praxis, daß eine gute Verschlußwirkung der bekannten Innen
ventile nur bei bestimmten Materialien erreicht wird,
während bei den übrigen Materialien ein mehr oder minder
starkes Ausrieseln zu beobachten ist. Dieses Ausrieseln
führt insbesondere bei giftigen oder staubenden Füllgütern zu
starken Belästigungen und birgt sogar die Gefahr von ge
sundheitlichen Schäden.
Gemäß dem Hauptpatent wird die Aufgabe, einen vollständigen
Verschluß von Ventilsäcken mit Innenventilschläuchen zu er
zielen, dadurch gelöst, daß die schmale Sackseitenwandung
unterhalb des Ventilschlauches durch ein Schweißgegenlager
eingedrückt und mittels eines zur indirekten Wärmeerzeugung
im Schweißbereich ausgelegten Schweißwerkzeuges ein Druck
auf den Sackboden in Richtung auf das Schweißgegenlager aus
geübt wird, so daß die Verschweißung des Innenventils durch
die verformte Sackwandung hindurch erfolgt.
In einer überraschend einfachen Weise gelingt es mit dem Ver
fahren gemäß Hauptpatent, die Ventilöffnung absolut dicht
durch Schweißung zu verschließen. Die Schweißung wird dabei
durch die Sackwandungen hindurch ausgeführt, wobei mittels
der Schweißbacken die Sackwandungen aus ihrer eigentlichen
Kastenform heraus verformt werden, so daß beispielsweise
die Innenwandungen des Innenventils aneinanderliegen. In die
ser Lage wird der Schweißvorgang begonnen. Die aneinander
liegenden Innenwandungen des Innenventils verbinden sich durch
die plastische Verformung unter der Wärmeeinwirkung mitein
ander und bilden eine an sich bekannte Schweißnaht.
Es hat sich gezeigt, daß das Verfahren gemäß Hauptpatent bei
der Verwendung gewisser Sackqualitäten zu Schwierigkeiten
führt, indem in Verlängerung der Schweißnaht Falten an der
Oberseite entstehen, die zu einem Durchbrennen der Sackwan
dungen führen konnten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs
erwähnte Verfahren derart zu verbessern, daß auch bei schwie
rigen Sackqualitäten ein einwandfreies Verschweißen möglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach
dem Befüllen des Sackes und vor der Verformung durch die
Schweißelektrode auf die Oberseite des Sackes außerhalb des
Bereichs der Innenventilöffnung ein den Sack verformender
Druck ausgeübt wird.
Nach dem Befüllen und vor dem Schweißvorgang wird daher auf
die Oberseite des Sackes gedrückt, wodurch dieser verformt
wird. Durch den Druck außerhalb des Bereichs der Innenventil
öffnung stellt sich die Seite mit der Innenventilöffnung
nach oben. Durch diese Maßnahme gelangt der mit der Innen
ventilöffnung versehene Bereich der Oberseite des Sackes aus
der Kastenform heraus und wird etwas von der übrigen Obersei
te separiert. Dadurch läßt sich der mit der Innenventilöff
nung versehene Bereich leichter von den Schweißelektroden
(Sonotrode und Amboß) ergreifen, wobei auch die Verformungen
der Sackwandung definierter erfolgen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird bei der Ausführung des verformenden Druckes
eine Formung der Oberseite dergestalt ausgeübt, daß auf den
sich nach oben richtenden, mit dem Innenventilschlauch ver
sehenen Teil der Oberseite des Sackes ein zusätzlicher, die
Aufrichtung dieses Teils begrenzender Druck ausgeübt wird,
so daß eine definierte Stellung dieses Teils erzielt wird.
Dadurch ist es möglich, die Schweißnähte durch die Schweiß
elektroden praktisch immer an derselben Stelle der Säcke an
zubringen, so daß bei jedem Sack die gleichen Verhältnisse
herrschen. Dadurch läßt sich eine ausgezeichnete Repro
duzierbarkeit des Schweißvorganges erreichen.
Durch die Ausübung des Druckes auf die Oberseite des Sackes
nach dem Befüllen wird der mit der Innenventilöffnung verse
hene Bereich bereits geeignet für den Ansatz der von oben
und unten einwirkenden Schweißelektroden vorgeformt, da er
etwas in die Breite gedrückt wird. Der Druck muß dabei zu
mindest nahezu über die gesamte Breite des Sackes auf die
Oberseite wirken.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich alle Schweiß
verfahren, die mit der indirekten Erzeugung von Wärme in dem
Material zwischen dem Schweißwerkzeug arbeiten, wie z. B.
Hochfrequenzschweißen oder Ultraschallschweißen. Für das er
findungsgemäße Verfahren ist es vorteilhaft, wenn die Ver
schweißung mit Ultraschall durchgeführt wird, weil dadurch
ein besonderer Effekt erzielt wird, durch die Ultrachall
wellen wird der Bereich zwischen den Schweißwerkzeugen ge
reinigt, was offensichtlich dadurch erfolgt, daß die Schmutz
teilchen unter dem Einfluß der Ultraschallwellen aus dem
Schweißbereich hinauswandern. Obwohl also die Ventilöffnung
beim Befüllen im allgemeinen mit Füllgut teilweise bedeckt
ist, läßt sich mit dem Ultraschallschweißen eine besonders
saubere und daher besonders sichere Abdichtung der Ventil
öffnung durchführen.
Zur Erhöhung der Sicherheit des Verschlusses der Ventilöff
nung können mehrere Verschweißungen gleichzeitig oder nach
einander an verschiedenen Stellen durchgeführt werden.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens mit einem unterhalb der Ventilöffnung gegen den Sack
bewegbaren Schweißgegenlager und mit einem gegen die Ober
seite des Sackes bewegbaren Schweißwerkzeug, wobei der Sack
unterhalb der Ventilöffnung durch das Schweißgegenlager ein
drückbar ist und das Schweißwerkzeug oberhalb des Innenven
tils gegen die Oberseite des Sackes und das Schweißgegenla
ger drückbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
des Sacks in der Schweißstellung ein Stempel mit einer An
drückfläche vorgesehen ist, der nach dem Befüllen unter
Druck auf die Oberseite des Sackes verfahrbar ist.
Vorzugsweise ist die Andrückfläche des Stempels auf der Sei
te, auf der sich im Sack der Ventilschlauch befindet, hoch
gebogen. Dadurch wird die definierte Schrägstellung des
Sackbereichs mit der Innenventilöffnung erzielt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen befüllten Ventilsack vor dem Verschweißvor
gang,
Fig. 2 den Ventilsack aus Fig. 1 bei der Verformung sei
ner Oberseite durch einen Stempel,
Fig. 3 den Ventilsack aus den Fig. 1 und 2 beim Schweiß
vorgang.
Der befüllte Ventilsack 1 ist für den Verschweißvorgang auf
einem Sackstuhl 2 gelagert, der beispielsweise seitlich ver
fahrbar ausgebildet sein kann, so daß der gefüllte Sack vor dem
Füllstutzen seitlich zur Verschweißstation gefahren wird. Die
Verschweißeinrichtung kann aber auch direkt an der Füllmaschine
angeordnet sein, wenn der Sack in anderer Weise von dem Füll
stutzen getrennt wird, beispielsweise durch Abkippen oder durch
Verfahren in Richtung der Achse des Füllrohres.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind das Füllrohr und die
Füllmaschine nicht in der Zeichnung dargestellt.
Der Innenventilschlauch 3 befindet sich direkt unterhalb der
Oberseite 4 des Sackes 1.
Oberhalb des Sackes 1 ist ein hydraulisch nach unten verfahr
barer Stempel 5 angeordnet, dessen Andrückfläche 6 zur Seite
des Innenventils 3 nach oben hin gekrümmt ist.
Oberhalb des Innenventils 3 befindet sich eine Schweißelektrode
beispielsweise eine Sonotrode 7. Diese ist nach unten gegen die
Oberseite 4 des Sackes 1 verfahrbar. Als Gegenstück dient ein
schwenkbar an einem ortsfesten Lager 8 angelenkter Amboß 9.
Fig. 2 verdeutlicht die Verformung der Oberseite 4 des Ventil
sacks 1 duch den herabgefahrenen Stempel 5. Der Druck des
Stempels erfolgt im wesentlichen durch den geraden Teil der An
druckfläche 6, so daß der mit dem Innenventil 3 versehene Teil
des Sackes 1 sich nach oben aufrichtet. Die aufgerichtete
Stellung wird durch das hochgekrümmte Ende der Andruckfläche 6
festgelegt, so daß das Innenventilstück 3 eine relativ gut
definierte Position in bezug auf die Schweißvorrichtung 7, 9
einnimmt.
Ein wichtiger Nebeneffekt beim Herabdrücken des Stempels 5 in
den Sack 1 hinein besteht darin, daß dieser dabei weitgehend
entlüftet wird. Häufig werden die Säcke 1 mittels Druckluft
förderung befüllt, wobei dann vorzugsweise die Innenventilöff
nung durch einen Druckluftstoß ohne gefördertes Mittel von dem
Füllgut weitgehend befreit wird.
Wenn die Andruckfläche 6 zumindest annähernd die Tiefe des
Sackes aufweist, wird das mit dem Innenventil 3 versehene Ende
der Oberseite 4 in der Darstellung der Fig. 2 senkrecht zur
Bildebene, d. h. parallel zur kurzen Kante der Oberseite 4
flachgedrückt, so daß eine für die Schweißvorrichtung 7, 9 ge
eignete Vorverformung vorhanden ist.
Durch Einschwenken des Ambosses 9 in den Sack 1 unterhalb des
Innenventils 3 in die waagerechte Lage und Absenken der Sono
trode 7 auf das Innenventil 3 von oben wird das mit dem Innen
ventil 3 versehene Ende des Sackes 1 in die Schweißposition
zwischen die Schweißelektrode 7, 9 gepreßt (Fig. 3). Durch
Ultraschall oder ein sonstiges geeignetes Verfahren wird nun
das Innenventil 3 thermoplastisch verschweißt.
Es ist klar, daß das erfindungsgemäße Verfahren kein separates,
in die Ventilöffnung eingelegtes Innenventil 3 erfordert,
sondern daß es ausreicht, wenn die Innenventilöffnung 3 mit ei
ner oder mehreren thermoplastischen Schichten versehen ist, die
verschweißt werden können. Dabei kann es sogar ausreichend sein,
nur eine einzige thermoplastische Schicht vorzusehen, wobei
ausgenutzt wird, daß beim Schweißvorgang die Schicht mit Pa
pierlagen der Sackwandung verklebt. Die Ventilöffnung kann da
her auch durch Verkleben einer Öffnungswandung aus Papier mit
der Schicht beim Schweißvorgang verschlossen werden.