DE3103030A1 - Verfahren und vorrichtung zur regenerierung von gebrauchtem giessereisand - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur regenerierung von gebrauchtem giessereisandInfo
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Description
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Anlage zum Patentgesuch der
Klöckner-Humboldt-Deutz
Aktiengesellschaft
Klöckner-Humboldt-Deutz
Aktiengesellschaft
vom 27. Januar 1981
Verfahren und Vorrichtung zur Regenerierung von gebrauchtem Gießereisand
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Gießereisand aus gebrauchtem Gießereisand. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Gebrauchter Gießereisand stellt bekanntlich ein Gemenge von mehr oder weniger großen Agglomeraten aus Quarzsandkörnern,
Staub, Bindemittel sowie metallischen Partikeln dar, welche vom Gießprozeß herrühren. Insbesondere die Bindemittel
liegen in diesem Gemenge teils in loser Form vor, haften jedoch teilsweise auch an den Quarzsandkörnern an. Als
Bindemittel kommen üblicherweise Bentonit, Kunstharze auf Phenol- bzw. Resolbasis, Wasserglas usw. in Betracht.
Erhöhte Kosten sowohl für die Bereitstellung von Neusand, jedoch auch für den Transport und die geordnete Deponie von
Altsand sowie ferner behördliche Auflagen, insbesondere mit Hinblick auf die Reinhaltung des Grundwassers lassen eine
Wiedereinführung von gebrauchtem Gießereisand in den
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Gießereiprozeß Wünschenwert erscheinen. Einer Verwertung des Altsandes muß jedoch eine entsprechende Aufbereitung
vorgeschaltet werden, welche auf eine Entfernung von störenden Begleitelementen aus dem erwähnten Gemenge und
somit die Bereitstellung eines ohne Einschränkungen wieder verwertbaren Sandes gerichtet ist.
Als störende Begleitelemente sind hierbei insbesondere eisenhaltige Partikel zu erwähnen, welche während des
Gießereiprozesses mit den Quarzsandkörnern zusammensintern wurden und deshalb unbedingt entfernt werden müssen, sowie
Feinkornanteile und Bindemittel. An eine notwendige Zerkleinerungseinrichtung, welche die Auflösung dieser
erwähnten Altsandagglomerate bewirkt, muß die Anforderung gestellt werden, daß die Bindemittelkrusten von den
Quarzkörnern sauber entfernt werden, wobei gleichzeitig die Quarzkörner selbst nicht zerstört werden dürfen, um einen
unerwünschten Feinkornanfall zu verhindern. Es muß ferner beachtet werden, daß die Vermahlung von Quarzsand allgemein
einen erheblichen Verschleiß von Mahlwerkzeugen, insbesondere bei Schlagmühlen, jedoch auch bei
Schwingmühlen mit sich bringt, wodurch die Wirtschaftlichkeit eines Regenerierungsverfahrens erheblich
belastet wird. Ein weiteres, die Wahl eines geeigneten Zerkleinerungsaggregates erschwerendes Moment ist der
Umstand, daß der Verschleiß während des Mahlprozesses einen
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unvermeidbaren, für die Verwendung des Sandes im Rahmen eines Gießprozesses jedoch sehr schädlichen Eisenabrieb mit
sich bringt, welcher durch eine weitere Verfahrensstufe entfernt werden müßte. Zwar könnten zumindest SchwingmUhlen
grundsätzlich mit einer eisenfreien Auskleidung sowie entsprechenden Mahlkörpern versehen werden - dies brächte
jedoch verhältnismäßig hohe Investitionskosten mit sich, welche ebenfalls die Wirtschaftlichkeit des
Aufbereitungsverfahrens in Frage stellen.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Gießereisand aus gebrauchtem
Gießereisand zu konzipieren, welches in wirtschaftlicher Weise unter Lösung der oben aufgeführten Probleme zur
Bereitstellung eines als Gießereisand wieder verwertbaren Sandes führt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der
gebrauchte Gießereisand nacheinander wenigstens eine Magnetscheidezone, eine thermische Behandlungszone und eine
Zerkleinerungszone durchläuft. Hierin dient die Magnetscheidezone der Abtrennung von eisenhaltigen
Komponenten aus dem gebrauchten Gießereisand, während in der thermischen Behandlungszone neben einer Verbrennung von
Kohlenstoff eine chemische Umwandlung von Bindemittelanteilen stattfindet.
Letzteres ist zum Beispiel bei Bentonit der Fall, welches durch die thermische Behandlung totgebrannt, dabei in
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Mullit umgewandelt wird und versprödet. Diese Versprödung
ist die Voraussetzung für eine fast vollständige Abtrennung des Mullits von der Quarzsandoberfläche, so daß als
Reaktionsprodukt der Zerkleinerungszone schließlich ein Gemenge aus sauberen, von Bindemittelkrusten befreiten
Quarzsandkörnern sowie Bindemittelresten in feinkörniger Form ansteht, aus welchem anschließend mittels bekannter
Verfahren der Grobkornanteil, nämlich die Quarzsandkörner, als Fertigprodukt des erfindungsgemäßen
Regenerierungsverfahrens gewonnen werden können.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der
gebrauchte Gießereisand nach Durchlaufen der thermischen Behandlungszone und vor Eintritt in die Zerkleinerungszone
gekühlt. Die Kühlung dient der thermischen Entlastung des nachgeordneten Zerkleinerungsprozesses, wobei gleichzeitig
die in der thermischen Behandlungszone in den Sand eingebrachte Wärme teilweise zurückgewonnen werden und in
beliebiger Weise Verwendung finden kann.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird in der Zerkleinerungszone eine Zerkleinerung des gebrauchten
Gießereisandes durch Gegenstromprallung durchgeführt, wobei
Luftgeschwindigkeiten von vorzugsweise 30 m see" bis
50 m see eingesetzt werden. Das Zerkleinerungsverfahren der Gegenstromprallung ist mit sehr geringem Verschleiß des
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entsprechenden Zerkleinerungsaggregates verbunden, wobei gleichzeitig durch Einstellung entsprechender
Luftgeschwindigkeiten die eingesetzte Zerkleinerungsenergie derart gesteuert werden kann, daß die Quarzsandkörner von
anhaftenden Bindemittelresten zwar gereinigt, jedoch nicht zerstört werden.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren ist in
der Zeichnung anhand eines Verfahrensstammbaumes schematisch dargestellt.
Gießereialtsand wird je nach Anzahl der verschiedenen Sandsorten gemäß Pfeil 1 einem Mehrkammer si Io 2 aufgegeben
und gelangt anschließend über eine Bandwaage 3 dosiert auf einen Magnetscheider 4. Der Magnetscheider 4 ist im
gezeigten Ausführungsbeispiel zweckmäßigerweise als Schwachfeldtrommelmagnetscheider ausgestaltet. Die in
letzterem abgetrennten magnetisierbaren Anteile des Altsandes gelangen als ein erstes Abfallprodukt gemäß
Pfeil 5 in einen Behälter 6.
Die nicht magnetisierbaren Anteile des Altsandes werden anschließend von dem Magnetscheider 4 über einen
Ausgleichsbunker 7 mittels eines Rohrförderers. 8 einem Ofen zur thermischen Behandlung von gebrauchtem Gießereisand,
hier einem Wirbelschichtofen 9 aufgegeben.
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Der Wirbelschichtofen 9 besteht im wesentlichen aus einer
zylindrischen, vertikal angeordneten, ausgemauerten Brennkammer, in deren unteren Bereich Heißgase entsprechend
den Pfeilen 10 eingeführt werden.
Die Heißgase entstammen einer zeichnerisch nicht dargestellten, an sich beliebigen Heißgasquelle und werden
in solcher Menge und mit solcher Temperatur in den Wirbelschichtofen 9 eingeführt, daß sich in dessen
Brennzone Temperaturen von mindestens 870 C einstellen wobei sich eine Wirbelschicht, bestehend aus einem
glühenden Sandbett ausbildet. In dieser Wirbelschicht, in welcher der gebrauchte Gießereisand höchstens 45 Minuten
verweilt, findet eine intensive Durchmischung mit heißem Gas statt, wobei der Kohlenstoff verbrennt, während beim
Quarz eine Modifikationsänderung in Tridymit eintritt,'die
zu einer erhöhten Formbeständigkeit beim Gießprozeß führt.
Die thermische Behandlung im Wirbelschichtofen 9 dient der
Abtrennung von organischen bzw. brennbaren Bestandteilen des Altsandes, wobei der Kohlenstoffgehalt verbrennt und
ein Bentonitantei1 totgebrannt, in Mullit umgewandelt und auf diese Weise versprödet wird. Gleichzeitig wird ein
Feinkornanteil abgetrennt und verläßt den Wirbelschichtofen 9 gemäß Pfeil 11 zusammen mit den heißen
Abgasen.
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Der Feinkornanteil wird in einem Staubfilter 12 abgetrennt,
und gelangt anschließend gemäß Pfeil 13 in einen Mischer 14. Mit 15 ist ein Abgasgebläse bezeichnet, mittels welchem
die entstaubten Abgase anschließend über einen Kamin 16 ins Freie befördert werden.
Aus dem Wirbelschichtofen 9 gelangt der thermisch behandelte Altsand über eine Kühlstufe, welche im gezeigten
Ausführungsbeispiel aus zwei hintereinandergeschalteten Kühlern 17 und 18 besteht, über einen Rohrförderer 19 in
eine Luftstrahlmühle, vorzugsweise eine Gegenstrom-Prallmühle 20. Der Sand hat am Ausgang des
Kühlers 17 eine Temperatur von ca, 250 0C und weist nach
Verlassen des Kühlers 18 eine Temperatur von ca. 25 °C bis 30 0C auf.
Die Mahlzone der Gegenstrom-Prallmühle 20 besteht aus zwei einander gegenüberliegend angeordneten, mit Druckluft
betriebenen Injektoren, die das zu zerkleinernde Gut ansaugen und auf Geschwindigkeiten bis ca. 30 m see" bis
50 m see" beschleunigen.
Die aus diesen Injektoren austretenden, feststofführenden
Druckluftstrahlen prallen frontal aufeinander und die Putzarbeit erfolgt allein durch Zusammenprall der Teilchen
untereinander. Die Gegenstromprallmühle 20 dient somit dem
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Ablösen fester Krusten, bestehend aus Bindemittelresten von den Quarzsandoberflächen, ohne daß es hierbei zu einer
Zerkleinerung der Quarzsandkörner selbst kommt. Das Austragsprodukt der Gegenstromprallmühle 20 ist somit ein
Gemenge aus Quarzsandkörnern als Grobkornanteil und Krustenpartikeln als Feinkornanteil.
Das die Gegenstrom-PrallmUhle 20 verlassende Gemenge wird
anschließend in einem Sichter 21 in seine beiden Kornfraktionen zerlegt, wobei die Grobkornfraktion als
Fertiggut den wiederverwertbaren und von störenden Begleitelementen befreiten Gießereisand darstellt und gemäß
Pfeil 22 abgeführt wird. Durch Veränderung der den Sichterbetrieb kennzeichnenden Parameter können hierbei in
einfacher Weise unterschiedliche Sandqualitäten, zum Beispiel unterschiedliche Kornklassen hergestellt werden.
Die Feinkornfraktion des Austragsproduktes des Sichters
gelangt gemäß Pfeil 23 in ein Staubfilter 24 und wird hier aus dem übrigen Abgasstrom getrennt, welcher über ein
Abgasgebläse 25 und den erwähnten Kamin 16 ins Freie befördert wird.
Die im Staubfilter 24 abgetrennte Feingutfraktion wird anschließend im Mischer 14 zusammen mit der Feingutfraktion
des Staubfilters 12 unter Zusatz von Wasser oder
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Abfallschlamm einer Gießerei gemäß Pfeil 26 zu einem deponierfähigen, nicht staubenden Abfallprodukt gemischt,
welches gemäß Pfeil 27, gegebenenfalls nach einer Granulierung mittels bekannter Verfahren in einem
Behälter 28 gesammelt wird.
Als Reaktionsprodukte des erfindungsgemäßen Verfahrens
fallen somit drei Komponenten an, nämlich magnetisierbare Anteile in einem Behälter 6 als erstes Abfallprodukt,
Feinkorn bzw. Staubanteile als ein zweites Abfallprodukt in einem Behälter 28 sowie wiederverwertbarer Gießereisand.
Leerseite
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Gießereisand aus gebrauchtem Gießereisand, dadurch, gekennzeichnet, daß der
gebrauchte Gießereisand nacheinander wenigstens eine Magnetscheidezone, eine thermische Behandlungszone und eine
Zerkleinerungszone durchläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrauchte Gießereisand nach Durchlaufen der
thermischen Behandlungszone und vor Eintritt in die Zerkleinerungszone gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrauchte Gießereisand höchstens
45 Minuten in der thermischen Behandlungszone verweilt bei Temperaturen von wenigstens 870 C.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zerkleinerungszone eine
Behandlung des gebrauchten Gießereisandes durch Gegenstromprallung erfolgt, wobei Luftgeschwindigkeiten von
vorzugsweise 30 m see" bis 50 m see" eingesetzt werden.
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5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die
Hintereinanderschaltung eines Magnetscheiders (4), eines Ofens zur thermischen Behänd lung~~von gebrauchtem
Gießereisand und einer Zerkleinerungseinrichtung,welche als Luftstrahlmühle, vorzugsweise als Gegenstrom-Prallmühle (20) ausgestaltet ist.
Hintereinanderschaltung eines Magnetscheiders (4), eines Ofens zur thermischen Behänd lung~~von gebrauchtem
Gießereisand und einer Zerkleinerungseinrichtung,welche als Luftstrahlmühle, vorzugsweise als Gegenstrom-Prallmühle (20) ausgestaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen zur thermischen Behandlung ein
Wirbelschichtofen (9) ist.
Wirbelschichtofen (9) ist.
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