DE308671C

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Info

Publication number: DE308671C
Application number: DENDAT308671D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein künstlicher Fuß aus Hartgummi. Das Neue besteht darin, daß an der Stelle des Sprunggelenkes und an der Stelle des Zehengelenkes Weichgummiteile eingeschaltet sind, die mit dem Hartgummiteil aus einem Stück bestehen, also zusammenvulkanisiert sind, und zwar ist der Weichgummiteil im .Sprunggelenk ohne Zwischenschaltung eines Drehbolzens angeordnet und derartig geformt, daß er nach allen Richtungen hin nach außen sich verdickt, also in jedem Querschnitt einen sich nach außen öffnenden Winkel darstellt. Da bei dem neuen Fuß kein Drehbolzen vorhanden ist, sondern der Drehpunkt in weichem Material liegt, so werden in der Beinachse wirkende Stöße völlig von dem weichen Material aufgefangen; die Zwischenlage wirkt also im Sprunggelenk als Dämpfer beim Auftreten. Dadurch, daß .20 der Weichgummiteil im Sprunggelenk von der Mitte aus nach außen nach alleij Seiten hin sich verdickt, ist auch die Bewegung nach allen Seiten hin gleichmäßig und leicht auszuführen, ähnlich wie bei einem Kugelgelenk.

Hierbei wirkt auf der Streckseite die Gummi-' schicht mäßigend und haltend gleich einer Sehne. Auf diese Weise ist ein zu starkes ungewolltes Neigen oder gar Umfallen ausgeschlossen. Auch wird der Fuß bei der Entlastung stets wieder in seine Lage gebracht. Die Stelle des Zehengelenkes ist ausgefüllt ■ durch einen mit der Basis in bekannter Weise nach oben liegenden Weichgummikeil quer über den ganzen Fuß.

Je nach dem zu tragenden Gewicht werden die Weichg'ummizwischenlagen härter oder weicher ausgeführt. Sie können auch, um höhere Elastizität zu erreichen, mit Hohlräumen versehen sein. Im übrigen ist der Fuß hohl, um wenig Gewicht zu haben und an der Sohle durch eine Platte verschlossen.

Auf der Zeichnung ist die neue Einrichtung in Fig. ι in einem senkrechten Schnitt durch Bein und Fuß parallel zur Fußachse, in Fig. 2 in einem senkrechten Schnitt durch Bein und Hacken senkrecht zur Fußachse dargestellt.

α ist das aus Hartgummi bestehende Bein, b der aus Hartgummi bestehende Fuß, c das aus Weichgummi bestehende Sprunggelenk, d ist das keilförmige Zehengelenk.

An Stelle von Hartgummi kann in Verbindung mit dem Weichgummi selbstverständlich auch jedes andere leichte und genügend widerstandsfähige ähnliche Material verwendet werden.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Künstlicher Fuß aus Hartgummi oder ähnlichen leichten, widerstandsfähigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Gelenkstellen Weichgummizwischenlagen (c, d) angeordnet und mit den starren Teilen

des Fußes unter Ausschluß eines Gelenk- ■ bolzens unlösbar verbunden sind.
2. Künstlicher Fuß nach Ansprucli i, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprunggelenk als Weichgummischicht (c) ausgebildet ist, die in der Mitte die geringste, an den Rändern die größte Höhe hat, so daß die radialen Querschnitte nach außen sich öffnende Winkel darstellen, wobei der Drehpunkt im weichen Material liegt.
3. Künstlicher Fuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die starren Teile des künstlichen Fußes in bekannter Weise aus Hartgummi hergestellt und mit diesen die Weichgummiteile durch VuI* kanisation verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.