Die Erfindung bezieht sich auf einen Tintenstrahl-
Aufzeichnungskopf gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1. Ähnliche Tintenstrahl-Aufzeich
nungsköpfe sind aus der DE 25 43 451 A1 und der
DE 25 32 037 A1 bekannt.
Tintenstrahlaufzeichnungsverfahren zeichnen sich
dadurch aus, daß sie im wesentlichen geräuschfrei
sind, hohe Aufzeichnungsgeschwindigkeit besitzen
und auch auf normalem Papier ohne besondere Fi
xierbehandlung aufzeichnen. Beim Tintenstrahlauf
zeichnungsverfahren wird ein Flüssigkeitströpfchen
auf einen Aufzeichnungsträger, z. B. Papier aufge
tragen.
Werden Tintenstrahlaufzeichnungsverfahren mit ei
nem Einzeldüsenkopf durchgeführt, so ist die Er
zielung hoher Aufzeichnungsgeschwindigkeit schwie
rig. Aus diesem Grund hat sich bei Hochgeschwin
digkeitsaufzeichnung das sogenannte Mehrfachdüsen
system als vorteilhaft herausgestellt. Bei einem
Mehrfachdüsensystem sind die Tintentröpfchen aus
stoßenden Ausstoßöffnungen in Form von Mehrfach
reihen angeordnet, womit die Aufzeichnung für eine
vorbestimmte Breite gleichzeitig ausführbar ist.
Beim praktischen Betrieb eines Tintenstrahlauf
zeichnungsgeräts in einer Ausführung als Mehrrei
hensystem treten aber verschiedene Probleme auf.
Insbesondere ist es schwierig, die Qualität der
aufgezeichneten Buchstaben oder Zeichen hochzuhal
ten. In einer Mehrfach-Tintentröpfchenerzeugungs
einrichtung, bei der mehrere Arbeitskammern mit
Tintentröpfchen ausstoßenden Auslaßöffnungen sehr
dicht zusammengebaut sind, besteht weiterhin die
Neigung zu häufigem Übersprechen, d. h. es wird
auch aus einer nicht angesteuerten, aber durch ein
an eine benachbarte Arbeitskammer angelegtes Si
gnal beeinflußten Arbeitskammer ein Tintentröpf
chen ausgestoßen oder es treten bei einem Tinten
ausstoßvorgang Wechselwirkungen zwischen benach
barten Arbeitskammern auf. Als Ergebnis weisen die
aufgezeichneten Buchstaben oder Zeichen oftmals
Unregelmäßigkeiten, Schmier- oder Fehlstellen auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Tintenstrahl-Aufzeichnungskopf so zu gestalten,
daß bei einem Tintenausstoß ein Übersprechen in
eine benachbarte Arbeitskammer vermieden wird.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 ge
nannten Merkmalen gelöst.
Der erfindungsgemäße Tintenstrahl-Aufzeichnungs
kopf zeichnet sich durch effektive Flüssig
keitströpfchenausstoßung, kurze Ausstoßansprech
zeit, hohe Ausstoßungsstabilität und hervorragende
Langzeit- und Dauerausstoßungsstabilität aus und
ist einfach herstellbar.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Nachstehend werden Ausfüh
rungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht zur Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 zeigt eine teilweise im Schnitt darge
stellte Schrägansicht eines zweiten Ausführungs
beispiels.
Auch wenn die Einrichtung so aufgebaut ist, daß
viele auf ein Eingangssignal hin ein Flüssig
keitströpfchen ausstoßende Arbeitskammern gemein
sam und sehr dicht gedrängt, z. B. mit 8 Linien/mm
oder mehr, mit einem gemeinsamen Flüssigkeitsver
sorgungsbereich verbunden sind, tritt Übersprechen
überhaupt nicht auf. Anders ausgedrückt, wird ent
sprechend dem Aufbau der Flüssigkeitströpfchener
zeugungs-Einrichtung eine auf ein die Ausbildung
eines Flüssigkeitströpfchens bezeichnendes Ein
gangssignal hin in jeder Arbeitskammer ausgebildete
Druckwelle nicht über den gemeinsamen Flüssig
keitsversorgungsbereich in benachbarte Arbeitskam
mern übertragen.
Zur Vermeidung von Übersprechen muß die Einrich
tung so aufgebaut sein, daß W/S wenigstens 50 be
trägt, wobei W die Fläche des Innenwandflächenbe
reiches der Tintenzuführkammer, in dem sich die
Verbindungsabschnitte befinden und S die gesamte
Öffnungsfläche der Verbindungsabschnitte bezeich
nen. Jedoch gibt es eine andere, von der Größe der
Einrichtung abhängige Beschränkung und eine obere
Grenze von W/S. Je größer der Wert von W/S ist,
desto größer ist der gemeinsame Flüssigkeitsver
sorgungsbereich. Zur Verringerung des Gesamtvolu
mens der Einrichtung besitzt der Wert von W/S des
halb eine obere Grenze.
Unter Berücksichtigung der vorstehend genannten
Tatsachen liegt der Wert von W/S bei der Einrich
tung vorzugsweise im Bereich von 50 bis 300.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 1 ein
Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Obwohl in
Fig. 1 getrennte Blöcke dargestellt sind, sind
diese Blöcke beim tatsächlichen Aufzeichnungsbe
trieb vollständig miteinander verbunden. Tinte wird
über die Schläuche H und H′ der Zwischenkammer IR
zugeführt und anschließend in jede Rille LV einge
bracht. Abmessungen für die Rillen LV
können für den Querschnitt im Bereich von 10 µm × 10 µm
bis 150 µm × 150 µm und für den Abstand im
Bereich von 30 µm bis 200 µm variieren. Zur Erzeu
gung von Wärmeimpulsen sind elektrische Impulssi
gnale an (nicht dargestellte) Widerstandsheizvor
richtungen anlegbar, auf deren Auftreten hin die
Tinte unmittelbar einem Phasenwechsel unterworfen
ist.
Durch diesen Phasenwechsel entsteht in der Tinte
eine Druckwelle (als antreibende Kraft) und Tin
tentröpfchen werden aus der mit der Arbeitskammer
in Verbindung stehenden Ausstoßöffnung OR ausge
stoßen und treffen zur Erzielung einer Aufzeich
nung auf ein (nicht dargestelltes) Aufzeichnungs
empfangsmaterial.
Werden unter den genannten Bedingungen
elektrische Impulse an jede zweite Widerstands
heizvorrichtung für die langen Rillen LV angelegt,
so wird aus jeder Ausstoßöffnung OR der erregten
Widerstandsheizvorrichtungen ein Tintentröpfchen
mit fester Größe und Ausstoßungsgeschwindigkeit
ausgestoßen. Die aufgezeichneten Punkte sind daher
im wesentlichen gleichförmig. Aus einer nicht mit
tels eines elektrischen Impulses erregten Rille LV
wird kein Tintentröpfchen ausgestoßen.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel zur Erläu
terung dargestellt, wobei ein Teil eines Tinten
strahl-Aufzeichnungskopfes 101 zur Darstellung des
inneren Aufbaus entlang eines flüssigkeitsführenden
Kanals aufgeschnitten ist.
Im Tintenstrahl-Aufzeichnungskopf 101 sind in vor
bestimmten Intervallen viele flüssigkeitsaus
stoßende Arbeitskammern 102 angeordnet. Die Ar
beitskammern 102 sind im hinteren Bereich über
Verbindungsabschnitte 104 mit einer gemeinsamen
Tintenzuführkammer 103 verbunden, d. h. daß jede
flüssigkeitsausstoßende Arbeitskammer 102 von der
gemeinsamen Tintenzuführkammer 103 über die ent
sprechenden Verbindungsabschnitte 104 mit Flüssig
keit versorgt wird.
Die gemeinsame Tintenzuführkammer 103 ist mit ei
ner mit einem Zuführrohr 106 verbundenen Zuführ
öffnung 105 versehen. Die gemeinsame Tintenzuführ
kammer 103 wird von einer (nicht dargestellten)
Flüssigkeitsversorgungsquelle mit Flüssigkeit in
einer durch einen Pfeil angedeuteten Richtung ge
speist.
Jede flüssigkeitsausstoßende Arbeitskammer 102 be
sitzt einen Mündungsbereich 108 mit einer Ausstoß
öffnung 107 an einem Ende, einen Erregungsbereich
109, in dem Energie auf eine Flüssigkeit zur Flüs
sigkeitsausstoßung einwirkt, und einen Einlaßöff
nungsbereich 110 mit einem Verbindungsabschnitt
104 zum Einbringen von Flüssigkeit in den Erre
gungsbereich 109. Diese Bereiche und Abschnitte
stehen zur Erzielung einer Aufzeichnung miteinan
der in Verbindung.
Es ist eine Energieerzeugungseinrichtung vorgese
hen, die, falls nötig, im Inneren des Erregungsbe
reichs 109 angeordnet sein kann. Wenn z. B. ein
Aufzeichnungskopf bei einem be
kannten Aufzeichnungsverfahren eingesetzt ist, ist
ein elektromechanischer Wandler, z. B. ein piezo-
elektrisches Element oder ähnliches, als Energie
erzeugungseinrichtung im Erregungsabschnitt 109
angeordnet. Durch die Aufzeichnungseingangssignale
des elektromechanischen Wandlers entsteht Druck
energie (Druckwelle), die zur Ausstoßung von
Tröpfchen aus der Ausstoßöffnung 107 und ihrer
Fortbewegung auf die Flüssigkeit im Erregungsbe
reich 109 einwirkt.
Es kann jedoch auch ein elektrothermischer Wandler
an einem Erregungsbereich 109 vorgesehen sein.
Durch an den Wandler angelegte Aufzeichnungsein
gangssignale wird Wärmeenergie erzeugt, die einen
plötzlichen Phasenwechsel beispielsweise der Flüs
sigkeit im Erregungsbereich 109 hervorruft. Durch
die Kraft, die durch die beim abrupten Phasenwech
sel sich in der Flüssigkeit bildenden Dampfblasen
erzeugt wird, werden Flüssigkeitströpfchen aus der
Ausstoßöffnung ausgestoßen.
Der Aufzeichnungskopf 101 besitzt Arbeitskammern
102 mit jeweils einem rechtwinkligen Querschnitt,
der an jedem Punkt von der Spitze des Mündungsbe
reichs 108 bis zum Verbindungsabschnitt 104 im
Einlaßöffnungsbereich 110 gleich groß ist. Die
Struktur bzw. Form der Flüssigkeitsausstoßab
schnitte ist allerdings nicht auf eine solche Form
beschränkt; sie können auch im Querschnitt rund,
halbrund oder in jeder anderen Form ausgeführt
sein und die Querschnittsgröße kann sich gegebe
nenfalls im Bereich zwischen der Ausstoßöffnung
107 und dem Verbindungsabschnitt 104 verändern.