DE3049063C2 - Verfahren zur rutschfesten Beschichtung der Unterseite von Teppichauflagen - Google Patents

Description

s Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur

! .< rutschfesten Beschichtung der Unterseite von Teppich-

5/ auflagen, wie Fußmatten, Schonteppiche o. dgl., die textile Unterflächen vor Verschleiß und Verschmutzung schützen sollen, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, wobei zunächst ein wäßriges Gemisch aus einem Teil synthetischem Latex, einem Teil karboxyliertem Latex und einem Anteil Naturlatex hergestellt wird, dem dann Füll- und Sättigungsmittel beigemischt werden und das ferner durch geringen Luftzusatz leicht verschäumt und gfs. mit einem Geliermittel versetzt und anschließend folienartig auf das Auflagematerial kontinuierlich aufgebracht und zur Aushärtung gebracht wird.

Teppichauflagen, die textile Unterflächen vor Verschleiß und Verschmutzung, insbesondere bei Personenkraftwagen schützen, sind in mannigfachen Ausführungen bekannt Häufig bestehen diese Auflagen aus Gummi, wobei eine große Widerstandsfähigkeit gegeben ist Auch Sisalmatten sind verbreitet und sehr haltbar. Nachteilig jedoch erscheint es, daß das Aussehen nicht das beste ist und die Auflagen auch gern verrutschen, was vor allem bei Kraftfahrzeugen fahrerseitig Gefahren heraufbeschwört, da eine verschobene Matte häufig die Bedienung der Pedale behindert. Um das Verrutschen zu vermeiden, sind bereits Unterbeschichtungen aus gummiähnlichen Stoffen vorgeschlagen worden, die jedoch nicht voll zu befriedigen vermögen. Insbesondere dann nicht, wenn der zu schonende Belag, wie eingangs erwähnt, eine textile Unterfläche darstellt, die immer mehr an Beliebtheit gewinnt und aus Kraftfahrzeugen kaum noch wegzudenken ist.

In den Melliand Textilberichten U/1976, Seiten 941 bis 944 ist eine Latex-Schaum-Beschichtung von Teppichboden beschrieben, bei dem das wesentliche darin besteht, daß ein Gemisch aus verschiedenen Latex-Sorten mit Füll- und Sättigungsmitteln versetzt wird, worauf eine Art Verschäumung erfolgt, die zusammen mit einem Geliermittel eine streichfähige Masse ergibt, die aufgetragen und ausgehärtet einem Rutscheffekt des jeweiligen Teppichbodens auf einer Unterfläche entgegenwirkt. Eine echte rutschfeste Unterschicht stellt diese bekannte Beschichtung nicht dar; dazu ist sie zu glatt, d. h., es fehlt ihr an Mitteln, die sich mit der zu schützenden Fläche zu verkrallen vermögen. Dies ist insofern verständlich, als in dem erwähnten Bericht zunächst von einem Waffelschaum gesprochen wird, der vom Markt verschwunden sei und von dem sogenannten Glattschaum abgelöst wurde. Beide Schäume können im Hinblick auf ihre Struktur keine sich in eine zu schützende textile Unterfläche »einbeißende« Verbindung herstellen. Es handelt sich daher bei diesem Artikel um einen reinen Teppichboden und um keine Teppichauflage, die z. B. in Kraftfahrzeugen die textile Unterfläche, also den meistens verklebten Bodenbelag vor Verschmutzung schützen soll. Ein weiteres Verfahren zum Herstellen von Bodenbelägen mit rutschfester Unterschicht ist in der DE-OS 15 60 885 beschrieben, bei dem von einem Fußbodenbelag aus textiler Noppenware mit rutschfester latexhaltiger Unterschicht ausgegangen wird. Diese Unterschicht enthält Schleifabfälle aus der Fabrikation von Gummierzeugnissen, die naturgemäß keine Rauheit mit sich bringen, die sich mit einer Unterschicht fest verbinden könnte. Demzufolge ist man dazu übergegangen, der Mischung aus Latex, Gummirauhmehl und Füllstoffe in bestimmten Mengen zuzusetzen, jedoch ist auch diesem Verfahrensschritt der Erfolg versagt geblieben, da auch Rauhmehl keine Schicht erzeugt, die sich in einen ausreichendem Maße mit einer textlien Unterfläche verbindet und sie so vor Verschleiß und Verschmutzung zu schützen vermag.

Es versteht sich, daß diese Verfahren auch dazu geführt haben, besondere Vorrichtungen zu entwickeln.

Eine solche ist ζ. B. in der DE-OS 17 85 441 offenbart, iie entsprechend dem Verfahrensablauf einen Dosiermischer, ein Verschäumungsgerät, eine Geliereinrichtung und eine Auftragseinrichtung aufweist, wobei diesen Einrichtungen eine Trockenstraße, eine Egalisations- und/oder Verfestigungsphase folgen kann. Diese Vorrichtung ist aber insofern verbesserungsbedürftig, als sie Feindosierungen und den Zusatz von Gummikorn auf die bzw. auf den es bei dem hier zu entwickelnden Verfahren entscheidend ankommt, nicht zuläßt

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur rutschfesten Beschichtung der Unterseite von Teppichauflagen der eingangs erwähnten Art angestrebt, die mit Sicherheit durch eine Art Kletteneffekt ein Verrutschen der Auflage auf einer textlien Unterlage verhindert und damit letztere vor Verschleiß und Verschmutzung zu schützen vermag. Ebenso ist eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu entwickeln.

Die Erfindung besteht bei dem gattungsgemäßen Verfahren darin, daß für das wäßrige Gemisch ein Verhältnis von 55% synthetischem Latex, 35% karboxyliertem Latex und 10% Naturlatex gewählt wird und diesem wäßrigen Gemisch mindestens die gleiche Menge an Füll- und Sättigungsmitteln, bevorzugt 120% zugesetzt werden, wobei diser Zusatz aus Kreide- und Gummikornanteilen besteht und der Anteil an Gummikorn zwischen 20—30% der Zusatzmenge gewählt wird, derart, daß nach der Aushärtung zahlreiche Gummikörnchen aus der Unterseite der Teppichauflage herausragen.

Durch diese Mischung entsteht eine mechanisch ausreichend feste, hartvernetzte Unterfläche an der erfindungsgemäß hergestellten Teppichauflage, während der Gummikornanteil den angestrebten und bisher unerreichten Kletteneffekt bewirkt, indem die Gummikörnchen durch das besagte Latexgemisch gewissermaßen gummihaftend ummantelt werden und auf Grund ihrer Kornstruktur im vorteilhaften Gegensatz zu den mehlartigen, auch rauhen Gummianteilen bekannter Verfahren erheblich aus der Unterfläche hervortreten und zu dem Kletteneffekt führen, der mit Sicherheit ein Verrutschen der Auflage verhindert Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß eine rauhe Unterseite an der Auflage entsteht, die sich mit der textlien und vor Verschleiß zu schützenden Unterfläche unschädlich verbindet bzw. in ihr verankert und eine Verschmutzung verhindert. Hier sei auch erwähnt, daß nach diesem Verfahren hergestellte Auflagen keinesfalls auf den Gebrauch in Fahrzeugen beschränkt sind, sondern auch in Büroräumen, im Haushalt usw. Verwendung finden können, wo rutschende Auflagen ebenfalls erhebliche Unfallgefahren darstellen.

Damit das eingedickte Gemisch nicht »zusammenfällt«, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren weiterhin vorgeschlagen, daß dem durch Füllmittel eingedickten Gemisch als Geliermittel, in an sich bekannter Weise, eine mit Ammoniak angereicherte Arrmon-Acetat-Lösung, also eine leicht basische Lösung zugesetzt wird. Mit einer sauren Lösung als Geliermittel würde die Verschäumung zunichte gemacht.

Zur Durchführung dieses Verfahrens geht man zweckmäßig von einer bekannten Vorrichtung aus, die vorteilhafterweise aus einem Dosiermischer, einem nachgeschalteten Verschäumungsgerät mit Gelierzusatzeinrichtung und einer Auftragseinrichtung mit anschließender Trockenstraße besteht und letztere eine von Walzen gebildete Egalisations- und/oder Verfestigungsphase enthalten kann. Diese vorbekannie Vorrichtung wird in der Weise für den hier notwendigen Verfahrensablauf abgeändert bzw. ergänzt, daß der Dosiermischer einen auf einer Art Wrage ruhenden Sammelbehälter aufweist, in den ein Rührwerk eintaucht und in den Leitungen für die wäßrigen Bestandteile und Trichter, Rutschen o.dgL für die festen Bestandteile des herzustellenden Gemisches münden und daß ferner jede Leitung, jeder Trichter o. dgl. für sich allein steuerbar ist ίο und das von einer Pumpe aus dem Sammelbehälter des Dosiermischers gespeiste Verschäumungsgerät einen geschlossenen Behälter aufweist, in den regulierbare Luftdüsen münden und der mit der Gelierzusatzeinrichtung eine Einheit bildet Auf diese Weise läßt sich die Verschäumung auf einfache Art beeinflussen und so den Verarbeitungsverhältnissen anpassen. Außerdem bieten die an sich bekannten Geräte eine Gewähr dafür, daß eine hohe Funktionsfähigkeit gegeben ist, also die ganze Vorrichtung wegen Kinderkrankheiten einer Einzelmaschine nicht ausfallen wird.

Schließlich wird es nach der Erfindung für zweckmäßig und vorteilhaft angesehen, daß die Trockenstraße im wesentlichen einen bekannten langgestreckten Tisch darstellt, über dem sich Infrarotstrahler oder sonstige Heizquellen befinden.

In der Zeichnung sind die Vorrichtung und das Produkt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise veranschaulicht; es zeigt

F i g. 1 eine stark schematisierte Darstellung der Gesamtvorrichtung;

F i g. 2 eine Einzelheit dieser Vorrichtung in anderer Blickrichtung,;

F i g. 3 das Erzeugnis nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Schnitt und
F i g. 4 das gleiche Erzeugnis im Gebrauchszustand.

Wie sich aus F i g. 1 ergibt, besteht die Vorrichtung 1 aus einem Dosiermischer 2, einem Verschäumungsgerät 3, einer Gelierzusatzeinrichtung 4, einer Auftragseinrichtung 5 und einer Trockenstraße 6, wobei letztere eine Kalibriereinrichtung 7 enthält.

Der Dosiermischer 2 besteht im wesentlichen aus einem Sammelbehälter 8, in den ein Rührwerk 9 eintaucht. Der Behälter 8 selbst ruht auf einer Waage 10, so daß die Zusammenstellung der Mischung keine Schwierigkeiten bereiten kann. In den Behälter münden Leitungen 11,12,13, über die die wäßrigen Bestandteile der zu erzeugenden Mischung einfließen. Mit 14, 15 sind Einfülltrichter bezeichnet, welche der Zufuhr der festen Bestandteile des Gemisches dienen. Es versteht sich, daß alle Leitungen und Trichter 11 bis 15 für sich allein steuerbar sind, so daß den Erfordernissen einer genauen Mischung Rechnung getragen ist.

Das fertige Gemisch wird mit einer Pumpe 16 dem Sammelbehälter 8 entnommen und dem Verschäumungsgerät 3 zugeführt, d. h, das eingedickte Gemisch gelangt in einen geschlossenen Behälter 17, in welchem Vorkehrungen getroffen sind, um dem Gemisch Luft zuzuführen, welche die Verschäumung bewirkt. Es versteht sich, daß der Luftzusatz mit einem Steuerhebel 18 an einer Skala 19 ablesbar ist. Der geschlossene Behälter 17 bildet mit der Gelierzusatzeinrichtung 4 eine Einheit. In den Zusatzbehälter 4 mündet eine Düse 20, durch die aus einem Behälter 21 ein Geliermittel dem verschäumten Gemisch so zugeführt wird, daß eine gleichmäßige Vermengung gegeben ist.

Das so verarbeitungsfähig hergestellte Gemisch wird dann mit einer weiteren nicht dargestellten Pumpe der Auftragseinrichtung 5 zugeführt. Diese Auftragseinrich-

tung 5 weist eine die iu beschichtende und von einer nicht dargestellten Vorratsrolle abgezogene Teppichauflagebahn 22 abstützende Walze 23 auf, der eine Art unten offene und von der Walze 23 bzw. von der Auflagebahn 22 abgeschlossene Wanne 24 vorgelagert ist, wobei die in Laufrichtung betrachtete rückwärtige Wand 25 der Wanne 24 gegenüber der Auflagebahn 22 einen Spalt 26 frei läßt Zur Verdeutlichung dieses Spaltes 26 ist die Beschichtung 27 gegenüber einem Gemischvorrat 28 unterbrochen dargestellt

Dieser Auftragseinrichtung kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als sie in ihrer Wirkung die Grundlage für einen kontinuierlichen lückenlosen Auftrag des Gemisches schafft. Selbstverständlich muß aber auch das Gemisch bzw. der Vorrat 28 so beschaffen sein, daß er sich durch den Spalt 26 hindurch als Folie abziehen läßt, wobei die Bahn 22 das Transportmittel darstellt Dies setzt aber voraus, daß der Vorrat 28 über die ganze Breite der Walze die gleiche Konsistenz besitzt Dies wird, wie die F i g. 2 zeigt, dadurch erreicht, daß die Zuflußdüse 29 für das Gemisch verhältnismäßig rasch in Richtung des Doppelpfeiles 30 bewegt wird. Selbstverständlich könnten für die Vorratsschaffung auch mehrere Zuflüsse vorgesehen werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Nach dem Aufbringen der Beschichtung 27 gelangt die nunmehr beschichtete Bahn 22 auf eine Trockenstraße 31, über der sich Trockenstrahler 32, 33 befinden. Dazwischen ist noch eine aus Walzen 34,35 bestehende Kalibriereinrichtung vorgesehen, weiche zu große ToIeranzen ausgleicht, in der Hauptsache aber zu wenig verankerte Gummikörnchen in die noch nicht ganz ausgehärtete Beschichtung eindrückt

Die F i g. 3 zeigt das Erzeugnis nach dem abgelaufenen Verfahren in vergrößerter Darstellung. Man sieht deutlich, daß die Bahn 22 an ihrer Unterseite die besondere Beschichtung 27 aufweist, aus der zahlreiche Gummikörnchen 36 herausragen. Mit kleinen Strichen und Punkten ist angedeutet, daß durch die Verschäumung Hohlräume entstehen, die den Kletteneffekt noch verbessern. Der Kletteneffekt als solcher ist in F i g. 4 angedeutet, wo auf einem Blechboden 37 ein textiler Bodenbelag aufgeklebt ist, auf dem die Teppichauflage 22, 27 ruht und durch die Beschichtung 27 nicht verrutschen kann, weil diese sich mit der textlien Oberfläche 39 des Belages 38 klettenartig verbindet

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur rutschfesten Beschichtung der Unterseite von Teppichauflagen, wie Fußmatten, Schonteppiche o. dgL, die textile Unterflächen vor Verschleiß und Verschmutzung schützen sollen, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, wobei zunächst ein wäßriges Gemisch aus einem Teil synthetischem Latex, einem Teil karboxyliertem Latex und einem Anteil Naturlatex hergestellt wird, dem dann Füll- und Sättigungsmittel beigemischt werden und das ferner durch geringen Luftzusatz leicht verschäumt und gfs. mit einem Geliermittel versetzt und anschließend folienartig auf das Auflagematerial kontinuier- is Hch aufgebracht und zur Aushärtung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß für das wäßrige Gemisch ein Verhältnis von 55% synthetischem Latex, 35% karboxyliertem Latex und 10% Naturlatex gewählt wird und diesem wäßrigen Gemisch mindestens die gleiche Menge an Füll- und Sättigungsmitteln, bevorzugt 120% zugesetzt werden, wobei dieser Zusatz aus Kreide- und Gummikornanteilen besteht und der Anteil an Gummikorn zwischen 20—30% der Zusatzmenge gewählt wird, derart, daß nach der Aushärtung zahlreiche Gummikörnchen aus der Unterseite der Teppichauflage herausragen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem durch Füllmittel eingedickten Gemisch als Geliermittel in an sich bekannter Weise eine mit Ammoniak angereicherte Ammon-Acetat-Lösung, also eine leicht basische Lösung zugesetzt wird.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei die Vorrichtung aus einem Dosiermischer, einem nachgeschalteten Verschäumungsgerät mit Gelierzusatzeinrichtung und einer Auftragseinrichtung mit anschließender Trockenstraße besteht und letztere eine von Walzen gebildete Egalisations- und/oder Verfestigungsphase enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosiermischer (2) einen auf einer Art Waage (10) ruhenden Sammelbehälter (8) aufweist, in den ein Rührwerk (9) eintaucht und in den Leitungen (11,12, 13) für die wäßrigen Bestandteile und Trichter (14, 15), Rutschen o. dgl. für die festen Bestandteile des herzustellenden Gemisches münden und daß ferner jede Leitung, jeder Trichter o. dgl. für sich allein steuerbar ist und daß ferner das von einer Pumpe (16) aus dem Sammelbehälter (8) des Dosiermischers (2) gespeiste Verschäumungsgerät (3) einen geschlossenen Behälter (17) aufweist, in den regulierbare (vgl. 18,19) Luftdüsen münden und der mit der Gelierzusatzeinrichtung (4) eine Einheit bildet.

4. Vorrichtung nach dem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenstraße (6) im wesentlichen einen bekannten langgestreckten Tisch (31) darstellt, über dem sich Infrarotstrahler (32,33) oder sonstige Heizquellen befinden.