DE3047579C2 - Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug

Info

Publication number
DE3047579C2
DE3047579C2 DE19803047579 DE3047579A DE3047579C2 DE 3047579 C2 DE3047579 C2 DE 3047579C2 DE 19803047579 DE19803047579 DE 19803047579 DE 3047579 A DE3047579 A DE 3047579A DE 3047579 C2 DE3047579 C2 DE 3047579C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
teat
line
negative pressure
phase
stimulation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19803047579
Other languages
English (en)
Other versions
DE3047579A1 (de
Inventor
Tilmann Dr. Niederteufen Hoefelmayr
Jakob 8939 Türkheim Maier
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Biomelktechnik Swiss Hoefelmayr & Co Niederteufen Appenzell Ausserrhoden Ch
Original Assignee
Biomelktechnik Swiss Hoefelmayr & Co Niederteufen Appenzell Ausserrhoden Ch
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Biomelktechnik Swiss Hoefelmayr & Co Niederteufen Appenzell Ausserrhoden Ch filed Critical Biomelktechnik Swiss Hoefelmayr & Co Niederteufen Appenzell Ausserrhoden Ch
Priority to DE19803047579 priority Critical patent/DE3047579C2/de
Priority to DK014281A priority patent/DK152321C/da
Priority to US06/225,938 priority patent/US4391221A/en
Priority to DD81227080A priority patent/DD157069A5/de
Priority to CA000368877A priority patent/CA1160589A/en
Priority to SU813233701A priority patent/RU1831272C/ru
Priority to NZ196054A priority patent/NZ196054A/en
Priority to AU66400/81A priority patent/AU543381B2/en
Priority to AT81100427T priority patent/ATE8095T1/de
Priority to EP81100427A priority patent/EP0032752B1/de
Publication of DE3047579A1 publication Critical patent/DE3047579A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3047579C2 publication Critical patent/DE3047579C2/de
Priority to LV920310A priority patent/LV5099A3/xx
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01JMANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
    • A01J5/00Milking machines or devices
    • A01J5/04Milking machines or devices with pneumatic manipulation of teats
    • A01J5/10Pulsators arranged otherwise than on teat-cups
    • A01J5/12Pulsators arranged otherwise than on teat-cups with membranes
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01JMANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
    • A01J5/00Milking machines or devices
    • A01J5/04Milking machines or devices with pneumatic manipulation of teats
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01JMANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
    • A01J5/00Milking machines or devices
    • A01J5/04Milking machines or devices with pneumatic manipulation of teats
    • A01J5/10Pulsators arranged otherwise than on teat-cups
    • A01J5/14Pulsators arranged otherwise than on teat-cups electromagnetically controlled

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • External Artificial Organs (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum maschinellen Milchentzug, bei dem zum Entziehen der Milch an dem Innenraum eines an eine Zätze angesetzten Melkbechers ein Unterdruck vorbestimmter Höhe angelegt wird und eine Pulsation eines Zitzengummis mit vorbestimmter Frequenz und Stärke durchgeführt wird und bei angesetztem Melkbecher in einer Stimulationsphase während einer vorbestimmten Zeit vor der Hauptmelkphase der maximale Pulsunterdruck verringert und auf die Zitze stimulierend eingewirkt wird. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum maschinellen Milchentzug, bei dem zum Entziehen der Milch an dem Innenraum eines an eine Zitze angesetzten Melkbechers von der Art des kontinuierlichen Milchentzugs ein Unterdruck vorbestimmter Höhe angelegt wird und eine Pulsation des flexiblen Bereichs eines im Bereich der Zitzenspitze einen unbeweglichen Schlauchteil und im darüberliegenden Bereich einen flexiblen, beweglichen Schlauchteil aufweisenden Zitzengummis mit vorbetimmter Frequenz und Stärke durchgeführt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung dieser Verfahren mit einem mit einer Unterdruckquelle einerseits und zu den Pulsräumen der Melkbecher führenden Pulsatorleitung andererseits verbundenen Pulsator mit zwei durch ein Verbindungsgestänge miteinander verbundenen Membranen, die jeweils eine Druckdose in zwei getrennte Räume unterteilen, von denen zwei Räume über eine ggf. einstellbare Drossel miteinander in Verbindung stehen, während die beiden anderen Räume wechselweise über ein Steuerwerk mit der Unterdruckquelle verbindbar sind, mit einer mit dem Verbindungsgestänge verbundenen Umsteuervorrichtung zum wechselweisen Verbinden einer oder zwei Gruppe(n) von Pulsatorleitungen mit der Unterdruckquelle und mit atmosphärischer Zuluft, und mit einer in der zu der Unterdruckquelle führenden Hauptleitung eine erste steuerbare Durchlaßöffnung aufweisende Shuntleitung.
In der Patentschrift 30 01 963 wird ausführlich dargelegt, welche wichtige Rolle eine vollwertige Stimulation für einen guten Milchentzug spielt. Eine vollwertige Stimulation bestimmt sehr weitgehend, ob überhaupt gemolken werden kann. Sie bestimmt weitgehend den Euterentleerungsgrad, wodurch hiermit zusammenhängend die Nachgemelksmenge beeinflußt wird. Weiter wird durch eine gute Stimulation die Melkgeschwindig- so keit erhöht, es wird das Drüsenwachstum zu Beginn der Laktation angeregt und es werden die Jahresmilch- und die Jahresfettleistung gesteigert.
Durch die Stimulation werden nach den jetzigen Erkenntnissen zwei wesentliche Reaktionen ausgelöst. Zunächst wird durch den Stimulationsreiz, insbesondere, wenn dieser an den berührungs- und druckempfindlichen Stellen an den Zitzen ausgeübt wird, über nervöse Reflexe die Spannung derglatten Muskulatur im Euter gelockert. Dadurch erweitern sich die Milchgänge und zu einem gewissen Grade auch der Fürstenberg'sche Venenring. Außerdem läßt die Schließspannung des Strichkanals nach. In einer folgenden Reaktion bewirkt nach etwa 40 bis 90 Sekunden nach Beginn der Stimulation das von der Gehirnanhangdrüse in die Blutbahn ausgeschüttete Hormon Ocytocin eine Kontraktion der Körbchenzellen, die die milchbildenden Alveolen umgeben. Die hierdurch bewirkte Milchejektion bewirkt eine Erhöhung des Euterinnendrucks in der Drüsenzisterne, wodurch unterstützt durch die durch die Tonuslockerung vermehrte Durchblutung die Engstelle zwischen der Zitzen- und der Drüsenzisterne in Form des Fürstenberg'schen Venenringes weit geöffnet wird und die Zitzen prall werden. Gleichzeitig verringert sich die Schließspannung des Strichkanals deutlich. Zu diesem Zeitpunkt ist das Tier melkbereit.
Wie in der Patentschrift 30 01 963 ausführlich dargelegt worden ist, kommt es bei der Stimulation nicht so sehr auf die jeweilige Stimulationsart an, z. B. daß sie von Hand oder Maschine ausgeführt wird, sondern es kommt wesentlich auf die Verzöge* ungszeit zwischen dem Beginn der Stimulation und dem eigentlichen Milchentzug an. Diese Verzögerungszeit ist deshalb so wichtig, weil von Beginn der Stimulation an bis zur vollen Wirkung der
neuro-hormonellen Reaktion (Ejektion der Alveolarmilch) in der Regel 40 bis 60 Sekunden verstreichen. Neuere Erkenntnisse haben gezeigt, daß die Verzögerungszeit bei manchen Kühen bis 90 Sekunden dauern kann. Dies bedeutet, daß sich die Melkbereitschaft und der volle Euterinnendruck, der fur die optimale Öffnung der gesamten Milchgänge und das Prallwerden der Zitzen von ausschlaggebender Bedeutung ist, ebenfalls erst nach dieser Verzögerungszeit einstellt.
Aus diesen Erkenntnissen wurde die Lehre gezogen, daß mit dem Milchentzug nicht begonnen werden darf, bevor das Tier nicht durch eine vollwertige Milchejektion melkbereit und melkinteressiert gemacht worden ist. Das vorstehend beschriebene Melkverfahren führt bei den meisten Kühen zu hervorragenden Stimulationsergebnissen mit den sich daraus ergebenden oben angeführten eindeutigen Verbesserungen in mehrerer Hinsieht. Es hat sich ebenso herausgestellt, daß eine solche maschinelle Stimulation einer fachgerechten 60 Sekunden dauernden Handstimulation deutlich überlegen ist. Dies läßt sich wahrscheinlich dadurch erklären, daß sich bei der maschinellen Stimulation eine Addition der Stimulationswirkungen ergibt, was offensichtlich darauf beruht, daß bei der maschinellen Stimulation immer alle vier Zitzen gleichzeitig stimuliert werden, während bei der Handstimulation jeweils nur zwei Zitzen gleichzeitig stimuliert werden. Eine günstige Stimulation drückt
sich - unabhängig von den quantitativ meßbaren Verbesserungen beim Milchentzug - bei den Kühen in der
Rege! in einem vöüigen ruhigen, »andächtigen« Stehen mit haibverschiossenen Augen und hängenden Ohren
während der Stimulationsphase und der daran anschließenden Hauptmelkphase aus. Besonders sensible Tiere
reagieren sogar oftmals mit einem längerfristigen Schwanzheben als Lustbezeugung.
Ein gewisser Teil der Kühe reagiert jedoch auf das vorbeschriebene Stimulationsverfahren weniger günstig.
Hier zeigt sich zu Beginn der Stimulationsphase ebenfalls das ruhige »andächtige« Stehen, das zum Teil mit einer Schwanzhebung verbunden ist. Auch bei diesen Kühen werden die Euter und anschließend die Zitzen prall und verlängern sich. Alle diese Anzeichen deuten auf eine sehr wirksame Stimulation und eine optimale Melkwilligkeit hin. Bei diesen Kühen kommt es jedoch dann noch während der Stimulationsphase zu einem Rückgang der optimalen Melkwilligkeit. Es läßt sich in diesem Stadium eine deutliche Teilerschlaffung und eine
Wiederverkürzung der Zitzen feststellen. Die Tiere werden gegen Ende der Stimulationsphase unruhig, während sie zu Beginn der Stimulation ruhig und »andächtig« standen. In seltenen Fällen wurde sogar ein Abschlagen des Melkzeugs gegen Ende der Stimulationsphase beobachtet. Dieses Erscheinungsbild war meist begleitet von einer nachfolgenden langsameren oder verzögerten Milchabgabe sowie verbunden mit einem steigenden Nachgemelk.
Durch langzeitige Untersuchungen wurde festgestellt, daß die o. g. Schwierigkeiten in der Tendenz häufiger bei den folgenden Umständen auftraten:
a) bei Kühen, die sich zum Teil bei der Vorbereitung zum Melken selbst anrüsten, d. h. bei denen vor Ansetzen des Melkzeuges bereits durch optische, akustische oder olfaktorische (z. B. Kraftfutlergabe im MeIkstand) Reize bedingte Reflexe ausgelöst werden. Eine vollwertige Selbstanrüstung ist allerdings sehr selten zu beobachten;
b) bei Kühen, bei denen schon vordem Melken trotz noch nicht erfolgter Milchejektion Milch abtropft (Leckkühe);
c) häufiger beim Morgenmelken als beim Abendmelken;
d) bei Kühen, die sehr schnell und stark auf die Stimulation reagieren;
e) bei Kühen, die sich im ersten Laktationsdrittel befanden, häufiger als bei solchen im zweiten und vor allem
im dritten Laktationsdrittel;
0 bei Kühen, die sich in der zweiten oder dritten Laktation befanden, gegenüber solchen in der ersten
Laktation;
g) schließlich bei Kühen mit kleinem Euter und großer Milchleistung, d. h. sogenannten Baucheutern.
Nach einem längeren Rätselraten über den besonderen Verlauf der Stimulation in den o. g. Fällen wurde herausgefunden, daß sich in bestimmten Fällen offensichtlich zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Ocytocinausschüttung noch längst nicht voll ausgewirkt hat, ein sehr hoher Euterinnendruck einstellt, der auf den verschie-
densten Gründen beruhen kann. Insbesondere wenn der (noch) zur Verfügung stehende Stapelraum in der Drüsenzisterr.e klein ist im Verhältnis zum Volumen der aus den Alveolen ausgepreßten Milch. (So kann das Verhältnis Zwischen Alveoiarvoiumen und Drüsenzistemenvoiumen zwischen 30 : 70 und 70 : 30 bei den einzelnen Kühen schwanken.) Diese Euterinnendrucke können bis über 10 k Pa erreichen. Tritt jedoch ein solcher hoher Euterinnendruck auf, so wird dieser hohe Innendruck der Kuh offensichtlich unangenehm oder schmerzt
sie sogar. Dies kann noch während der Stimulationsphase zu einer Ausschüttung des Hormons Adrenalin und damit zu einem sofortigen Nachlassen der Tonuslockerung der glatten Muskulatur im Euter fuhren, durch die die bis zu diesem Zeitpunkt bereits bewirkte Melkbereitschaft praktisch schlagartig wieder verloren geht. Außerdem kann das Adrenalin die noch nicht durch Ocytocin besetzten Rezeptoren in der Alveolarmasse blockieren und damit eine vollwertige Milchejektion verhindern. Dieses ganze Geschehen kann im Ende manchmal soweit führen, daß sich die Kuh am Ende der Stimulationsphase in einem Zustand befindet, der ungünstiger ist, als wäre sie nicht stimuliert worden.
Wie durch mehrere Reihenuntersuchungen festgestellt wurde, liegt der Euterinnendruck am Ende einer vollwertigen Stimulationsphase in der Regel bei etwa 3 bis 5 k Pa. Die Messungen zeigen allerdings eine große Spannweite des Euterinnendrucks von weniger als 1,5 k Pa bis über 11 k Pa.
Aus der DE-OS 27 13 269 ist bereits ein Melkverfahren bekannt, bei dem in einer Stimulationsphase sowohl der Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis wie in dem Pulsraum gegenüber den Unterdrucken während der Hauptmelkphase herabgesetzt sind. So werden als Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis 33 k Pa und im Pulsraum 27 k Pa als besonders geeignet für die Stimulationsphase angesehen. Gleichzeitig wird die Puls-
frequenz gegenüber der Pulsfrequenz in der Hauptmelkphase herabgesetzt. Diese Maßnahmen werden getroffen, um die Zitze zu schonen, solange noch keine Milch durch die Zitze fließt. Die Vakua sollen aber nur solange herabgesetzt werden, bis der Milchfluß eine vorbestimmte Höhe von etwa 0,2 ltr/min erreicht hat. Eine solche Milchflußmenge wird aber bei den angegebenen herabgesetzten Vakuumwerten bei normal melkbaren Kühen sofort nach der Tonuslockerung der Strichkanalmuskulatur, d. h. nach 5-15 see, erreicht. Dieser Vorgang ist völlig unabhängig vom M ilchejektionsgeschehen, d. h. es fließt auch bei einer nichtstimuüerten Kuh die Zisternenmilch. Da der Melkvorgang in Abhängigkeit von dem Erreichen eines vorbestimmten Milchflusses gesteuert wird, wird somit bei Überschreiten eines Milchflusses von 0,2 kg/min von der Stimulationsphase auf die Hauptmelkphase umgeschaltet. Lediglich bei schwer melkbaren Kühen ist als Hilfsmaßnahme vorgesehen, daß eine Umschaltung von der Anregungsphase auf die Hauptmelkphase nach einer vorbestimmten Zeit von 61 see erfolgt, wenn bis zu diesem Zeitpunkt der Milchfluß den vorbestimmten Schwellwert nicht überschritten hat. Ohne eine solche Maßnahme wüide eine schwer melkbare Kuh auf unbestimmte Zeit an das Melkzeug angeschlossen sein.
Aus der DE-AS 19 56 196 ist bereits ein Melkverfahren bekanntgeworden, bei dem zu Beginn des Melkvorganges zur schonenden Behandlung der Zitze sowohl an dem Innenraum des Zitzengummis wie auch an dem Pulsraum ein geringerer Unterdruck angelegt wird, als bei der Hauptmelkphase. Dadurch wird erreicht, daß zu Beginn des Melkens in einer Art Stimulationsphase ein so niedriger, die Zitze schonender Unterdruck an dem Innenraum des Zitzengummis und damit die Zitze angelegt wird, wie praktisch notwendig ist, um die Zitzenschalen an den Zitzen zu halten. Eine Umsteuerung von der Stimulationsphase auf die eigentliche Hauptmelkphase erfolgt in Abhängigkeit von dem Milchstrom der kontinuierlich gemessen wird. Sobald der Milchstrom beginnt, wird der Unterdruck erhöht. Zusätzlich kann ebenfalls in Abhängigkeit von der Steuerung durch den Milchstrom bei ausbleibendem Milchstrom die Frequenz der Pulsation niedrig gehalten werden und diese Frequenz auf die normale Frequenz erhöht werden, sobald der Milchstrom zu fließen beginnt oder ansteigt.
Aus der DE-AS 14 82 320 istauch bereits ein Melkverfahren bekanntgeworden, bei dem in einer ersten Stimulationsphase der normalerweise in dem Pulsatorraum herrschende Druck während der Entlastungsphase um 127 k Pa bis 176 k Pa erhöht wird, so daß in der Entlastungsphase ein Preßdruck auf die Zitze ausgeübt wird. Diese Stimulationsphase soll so lange fortgesetzt werden, bis die Alveolarmilch in die Zisternen des Euters eingeschossen ist. Es ist jedoch nicht ausgeführt, wie dieses Einschießen festgestellt und die Steuerung in Abhängigkeit von diesem Vorgang erfolgen soll.
Aus der DE-OS 25 24 398 ist ferner ein Melkverfahren bekanntgeworden, bei dem entgegen dem früher bekannten Verfahren nach DE-AS 19 56 196 der Unterdruck in dem Innenraum des Zitzengummis erhöht ist, um sicherzustellen, daß tatsächlich Milch freigegeben wird, was nach den bis dahin bekannten Verfahren offensichtlich bei sehr schwer melkbaren Tieren (zähmelkbaren Tieren) nicht immer möglich war, weil das Melkvakuum zu Beginn des Melkvorganges zu niedrig war. Zur Schonung der Zitze wird jedoch zu Beginn des Melkvorganges, wenn noch keine oder nur wenig Milch fließt, ein entsprechend verringerter Unterdruck an den Pulsraum gelegt. Hierbei soll der in dem Pulsraum herrschende Unterdruck so bemessen sein, daß sich die Innenwand des Zitzengummis während der Saugperiode nicht mehr vollständig öffnet, so daß nur die Spitze der Zitze und nicht die gesamte Zitze dem Unterdruck ausgesetzt wird. Außerdem soll durch dieses Verfahren das Rückströmen von Milch zurück gegen die Zitze, das als gefährlicher Faktor bei der Mastitisübertragung erscheint, erheblich eingeschränkt werden. Bei diesem Vorgehen ist sichergestellt, daß auch in der Schonstufe selbst bei schwer melkbaren Tieren sicher Milch entzogen wird. Die Umsteuerung von der Eingangsphase, in der der Unterdruck im Pulsraum verringert ist, auf die Hauptmelkphase erfolgt sodann auch in Abhängigkeit von dem Milchstrom.
Weiterhin ist aus der US-PS 42 ! 1 184 bereits ein Melkverfahren bekanntgeworden, bei dem das Ballooning-Problem, das Einschnüren der Zitzenbasis durch die Ringlippe des Zitzengummikopfes wie auch das Klettern des Melkbechers an der Zitze gelöst werden soll. Dies soll dadurch erreicht werden, daß die Höhe des Unterdrucks im Kopfraum des Zitzengummis gemessen wird und als Steuersignal für die Steuerung der Höhe des Unterdrucks im Pulsraum und zwar in dem Sinne verwendet werden soll, daß bei einer Erhöhung des Unterdrucks im Kopfraum eine Erniedrigung des Unterdrucks im Pulsraum resultiert, so daß der Zitzengummi in der Saugphase nicht mehr voll öffnet. Beiläufig wird auch erwähnt, daß die Einrichtung auch für die Anfangsstimulation verwendbar sei. Geht man jedoch nach der dort angegebenen Lehre vor, so ergibt sich, daß beim Ansetzen eines Melkbechers an eine noch nicht mit Milch gefüllte und pralle Zitze, die Zitze noch nicht am Zitzengummischaft anliegt, während im Zitzengummiinnenraum bereits volles Melkvakuum anliegt. Unter diesen Bedingungen klettert der Melkbecher so weit an der Zitze hoch, bis seine kopfseitige Ringlippe an der Zitze Halt findet und gegen diese abdichten kann. Das ist in der Regel bei einer nicht angerüsteten Zitze erst in Höhe des Fürstenberg'schen Venenringes der Fall. Erst wenn der Melkbecher vollständig an der Zitze hochgeklettert ist, wird aufgrund des hohen Melkvakuums von etwa 50 k Pa im Kopfinnenraum der Unterdruck in dem Pulsraum auf etwa 17 k Pa verringert. Durch diese Verringerung kann jedoch das einmal erfolgte Klettern des Melkbechers nachträglich nicht mehr rückgängig gemacht werden, so daß wie bereits in der Patentschrift 30 01 963 beschrieben, durch die Einschnürung der empfindlichen Zitzenbasis in Höhe des Fürstenberg'schen Venenringes durch die Ringlippe des Zitzengummikopfes ein der Stimulation entgegenwirkender für die Kuh unangenehmer Druck auf die empfindlichen Druckrezeptoren an der Zitzenbasis ausgeübt wird. Hinsichtlich dieser Abschnürung der Zitzenbasis ist dieses bekannte Verfahren einer ganz normalen Melkmaschine, die an ein ebenfalls nicht angerüstetes Euter angesetzt wird, vergleichbar. Hinsichtlich der Reizsetzung dürfte eine normale Melkmaschine durch ihre wesentlich stärkere Zitzenmassage diesem Verfahren sogar eher überlegen sein.
Aus der DE-OS 24 23 554 war bereits ein Melkverfahren sowie eine Vorrichtung bekannt, bei denen durch Einfügung eines gesteuerten Ventils in jeweils die Pulsatorleitungen zu den Pulsräumen der Melkbecher eine ungesteuerte Öffnungsbeweguni des Zitzengummischlauches während der Melkphase verhindert werden soll,
|: da durch diese Bewegung ein Rückfluß gegen die Zitze verursacht werden kann, welche eine Schlagkraft an der
,? Zitzenspitze ergibt, was die Ursache von mechanischer Übertragung von Bakterien in das Innere der Zitzen an
ι der Kuh sein kann. Aus diesem Grunde wird zu Beginn eines Melkvorganges, solange der Milchfluß noch unter
. einem vorbestimmten Schwellenwert bleibt, in jeder Pulsatorleitung ein den Querschnitt der Pu!?atorleitung
b 5 wesentlich verengendes Steuerorgan eingeführt, das lediglich einen geringen Querschnitt freiläßt. Dies führt
|i dazu, daß sich in der Saugphase der Unterdruck in dem Melkbecherzwischenraum nur langsam aufbauen kann,
•; während beim Umschalten von der Saugphase auf die Entlastungsphase schlagartig Luft einströmen kann, die
|. den Druck im Pulsraum praktisch schlagartig auf Atmosphärendruck erhöht. Ein solches Verfahren ist für eine
Stimulation wenig geeignet, da auf die noch nicht stimulierte Zitze, die noch keine Milch führt, sehr hohe Kräfte
j.; ίο ausgeübt werden, die zu Verletzungen in der Zitzenzisterne führen können.
jr Aus der DE-AS 28 44 562 war es auch bereits bekannt, am Ende der Hauptmelkphase die Melkintensität her-
>:i abzusetzen. Als zwei gleichwertige Maßnahmen zur Herabsetzung der Melkintensität werden einerseits die
If Herabsetzung des Pulsatorunterdrucks und andererseits eine Erhöhung der PuIr-. '.^nsfrequenz angegeben.
Diese Maßnahmen beziehen sich jedoch nicht auf eine Stimulationsphase, sondern auf Maßnahmen während
ρ 15 der Hauptmelkphase, bei der der volle verfügbare Milchfluß angestrebt wird.
ψ Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, vor der Haupimeikphase eine opümaie
Stimulation durchzuführen, bei der grundsätzlich keine Milch abgemolken und dabei ein hoher, der Melkbereit-
schaft förderlicher Euterinnendruck aufgebaut wird, aber das Auftreten eines die Meikbereitschaft wieder her-
absetzenden überhöhten Euterinnendrucks vermieden wird.
20 Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art gemäß einer ersten Ausfüh-
jj rungsform erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stimulationsphase 40-90 see ab Beginn der Stimulation
dauert, daß während der Stimulationsphase die Pulsation des Zitzengummis mit einer um wenigstens 50% gegenüber der Frequenz der Hauptmelkphase erhöhten Frequenz erfolgt, und daß während dieses Zeitraumes der maximale Pulsunterdruck im Pulsraum des Melkbechers in Abhängigkeit von dem Unlerd-'jck des Zitzengummis und dem Einfaltdruck des Zitzengummis so gewählt wird, daß er in dem durch die Formel:
Unterdruck im Einfaltdruck des
η . , . . /c... . .. , . , , Zitzengummiinnenraum , Zitzengummis , c „ „ ,
Pulsunterdruck (Stimulationsphase) = 6 + - + - ± 5 [k Pa]
3 4
angegebenen Bereich liegt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durchgehend bei praktisch allen Kühen eine besonders günstige, d. h. vollwertige Stimulation mit den sich daraus ergebenen günstigen Folgen erreicht. Dem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es offensichtlich besonders günstig ist, wenn am Ende der Stimulationsphase, d. h. etwa nach 40 bis 90 Sekunden ab Beginn der Stimulation ein Euterinnendruck von etwa 3 bis 5 k Pa vorliegt. Das entspricht normalerweise einem mittleren Druckanstieg des Euterinnendruck während der Stimulationsphase von etwa 2,5 bis 3,5 k Pa. Es hat sich herausgestellt, daß einerseits ein solcher Druckanstieg bis zum Ende der Stimulationsphase möglichst erreicht sein sollte, daß aber andererseits auch kein weiterer wesentlich darüberhinausgehender Druckanstieg erfolgen sollte, da ein solcher weiterer Euterinnendruckanstieg die Melkbereitschaft der Kuh wieder herabsetzen kann, da er der Kuh unangenehm werden oder sie sogar schmerzen kann. Bei einem schnellen und vor allem vorzeitigen Erreichen eines überhöhten Euteerinnendrucks, also vor Ablauf einer Zeit von 40 bis 90 Sekunden nach Beginn der Stimulation, hat es sich nicht als zweckmäßig erwiesen, vorzeitig die Stimulation abzubrechen und die Hauptmelkphase einzuleiten. Für den Melkerfolg ebenso wie für die Langzeitwirkung ist es entscheidend wichtig, daß eine vollwertige Stimulationsphase mit einer Verzögerungszeit von 40 bis 90 Sekunden zwischen Stimulationsbeginn und Beginn der Hauptmelkphase durchgeführt wird. Das Stimulationsverfahren muß also so eingerichtet werden, daß möglichst alle Kühe am Ende der Stimulationsphase nach 40 bis 90 Sekunden einen Euterinnendruck von 3 bis 5 k Pa erreichen, daß jedoch ein weiterer wesentlicher Anstieg des Euterinnendrucks über diesen Druck hinaus vermieden wird.
so Dies wird nun dadurch erreicht, daß der maximale Unterdruck im Pulsraum während der »Saugphase« in Abhängigkeit von dem Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis und dem Einfaltdruck des Zitzengummis in Verbindung niii einer Erhöhung der Pulsfrequenz entsprechend gewählt wird. Diese Maßnahme bewirkt, daß bis zu einem Euterinnendruck von etwa 3 bis 5 k Pa keine Milch entzogen wird, und bei einem dariiberhinausgehenden Anstieg des Euterinnendrucks nur so viel Milch entzogen wird, daß dieser Euterinnendruck auf einem Innendruck von etwa 3 bis 5 k Pa über die Stimulationsphase gehalten wird.
Der Innendruck im Inneren des Zitzengummis kann dabei auf der Höhe gehalten werden, wie sie etwa für die normale Hauptmelkphase verwandt wird. Der Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis kann aber auch während der Stimulationsphase herabgesetzt werden. Das Verfahren selbst ist von der Höhe dieses Unterdrucks im Innenraum des Zitzengummis nicht abhängig, solange noch ein Unterdruck ausreichender Größe vorhanden ist, mit dem Milch abgeführt werden kann, sobald der Euterinnendruck den vorgenannten Wert überschreitet Eine wichtige Größe für die Durchführung des Verfahrens stellt jedoch die Wahl der Druckdifferenz zwischen dem Innenraum des Zitzengummis und dem Pulsraum dar. Diese Druckdifferenz ergibt sich bei einem vorgegebenen Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis aus der angegebenen Beziehung, jedoch ist sie selbstverständlich abhängig von der Steifigkeit des verwandten Zitzengummis. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, als Vergleichsgröße für die Steifigkeit eines Zitzengummis den Einfaltdruck zu verwenden. Unter dem Einfaltdruck wird hierbei die Druckdifferenz zwischen dem Innenraum des Zitzengummis und dem Pulsraum verstanden, die den Zitzengummi so weit einfaltet, daß sich an einer Stelle eine Berührung zweier gegenüberliegender Wände ergibt. Geht man etwa von gleichem Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis und dem Pulsraum
aus, und vermindert den Unterdruck im Pulsraum, so führt dies zunächst dazu, daß sich die Innenwand des Zitzengummis mehr und mehr an die Zitze anschmiegt, bis schließlich bei einem weiteren Absenken des Unterdrucks im Pulsraum der Zitzengummi kollabiert, d. h., daß zwei einander gegenüberliegende Innenwände des Zitzengummis in einem Abstand unterhalb der Zitze zur Anlage gegeneinander kommen. In diesem Zustand des Zitzengummis bleibt normalerweise noch ein etwa im Querschnitt einer gestreckten Acht entsprechender Durchgang frei, wodurch nach wie vor Milch abfließen kann. Je steifer nun ein Zitzengummi ist, desto größer kann die Keilkraft sein, die von der Gummiwand auf die Zitzenspitze zum Zwecke des Schließens, d. h. des Zuhaltens, des Strichkanals übertragen werden kann. Ein sehr weicher Gummi (niedriger Einfaltdruck) kann zwar leicht durch eine verhältnismäßig geringe Druckdifferenz zusammengedrückt werden, jedoch ist die Keilkraft, die er auf die Zitzenspitze in etwa radialer Richtung ausüben kann, gering. Ein solcher -weicher Gummi legt sich vielmehr nur sanft um die Zitzenspitze herum und daraus ergibt sich im wesentlichen ein von allen Seiten wirkender Druck auf die Zitzenspitze, jedoch keine radial wirkende Keilkraft. Untersuchungen haben gezeigt, daß zur Erzielung einer bestimmten Schließkraft auf die Zitzenspitze bei sonst gleichen Bedingungen die Druckdifferenz zwischen Pulsraum und Innenraum des Zitzengummis zur Erzielung einer gleichgroßen Schließkraft an der Zitzenspitze bei einem weichen Gummi mit niedrigem Einfaltdruck (6 k Pa) um etwa 10% höher liegen muß, als bei einem steifen Gummi mit hohem Einfaltdruck (15 k Pa).
Für die Bestimmung der notwendigen Druckdifferenz zwischen Unterdruck im Pulsraum in der »Saugphase« und dem Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis derart, daß der Euterinnendruck während der Stimulationsphase auf einem Wert von etwa 3 bis 5 k Pa gehalten werden kann, während ein darüber hinaus ansteigender Euterinnendruck durch Milchabgabe auf den genannten Euterinnendruck zurückgeführt wi rd, wurde davon ausgegangen, daß während der Stimulationsphase mit einem Unterdruck im Zitzengummiinnenraum gearbeitet wird, der etwa im Bereich zwischen 20 und 51 k Pa liegt und daß Zitzengummis verwandt werden, die einen Einfaltdruck aufweisen, der etwa zwischen 5 und 15 k Pa liegt.
Für die Stimulation kommt es nicht so sehr auf die Art der Stimulation an, solange sichergestellt ist, daß ein Minimum an Reizniveau erreicht wird. Dieser Minimumwert kann stark schwanken. Wird nun entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren die Zitzengummibewegung, d. h. die Amplitude der Bewegung herabgesetzt, um auf diese Weise eine Milchflußbegrenzung zu erreichen, so hat sich ergeben, daß unter diesen Umständen keine optimale Stimulation mehr erfolgen kann. Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß aber auch unter diesen Umständen eine optimale Stimulation dann erhalten werden kann, wenn die Pulsfrequenz entsprechend gesteigert wird. Es hat sich herausgestellt, daß eine kleine Zitzengummibewegungsamplitude und eine höhere Pulsfrequenz gegenüber einer vollen Zitzengummibewegung und niedriger Frequenz vor allem eine bessere Tonuslockerung der Euter und speziell der Strichkanalmuskulatur ergibt. Dies bedeutet, daß man bei zunehmender Pulsfrequenz den Druck auf die Zitze normalerweise eher -verstärken muß, um den Milchfiuß entsprechend stark zu begrenzen. Es hat sich nun, insbesondere bei höheren Frequenzen (ab 120 Zyklen pro Minute) als sehr vorteilhaft erwiesen, die Flankenwinkel der Pulskurve in der Stimulationsphase möglichst flach zu wählen, d. h. aus der üblicherweise mehr rechteckigen Pulskurvenform während der Stimulationsphase eine mehr sägezahnförmige oder direkt dreieckige oder sogar gleichschenkligdreieckige Kurvenform zu machen. Je flacher der Anstieg bzw. Abfall des Pulsunterdruckes ist, umsomehr werden die Impulse verringert, die auf die Zitze einwirken. Außerdem kann der Gummi besser den Druckschwankungen folgen, so daß die Gefahr einer unkontrollierten und harten Gummibewegung (snappy pulsation) ausgeschlossen wird. Hinzu kommt der Vorteil, daß sich durch die Dreiecksform der Pulskurve der Saugphasenanteil in der Regel deutlich verkleinert und daß der Zeitraum der geringsten Druckbelastung der Zitzenspitze sich sehr stark verkürzt. Damit kann der Unterdruck im Pulsraum vergrößert werden, ohne daß dabei mehr Milch fließt. Über diesen Kunstgriff läßt sich die Amplitude der Zitzengummibewegung und damit der Stimulationsreiz bei gleichbleibendem Milchfluß vergrößern.
Die Verbesserung der Tonuslockerung durch höhere Pulsfrequenzen und die Verringerung der Saugkraft an der Zitzenspitze durch die flachen Flankenwinkel gleichen sich weitgehend aus. Tendenzmäßig muß der Druck auf die Zitze bei Erhöhung der Frequenz jedoch eher etwa erhöht werden. Als besonders günstige Pulsfrequenzen haben sich 140 bis 280 Zyklen pro Minute erwiesen. Kurzfristig erscheint eine möglichst intensive Stimulation, d. h. hohe Pulsfrequenz (bis 450 Zyklen pro Minute), und eine nicht zu kleine Amplitude am geeignetsten. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, daß eine etwas weniger intensive Stimulation vorzuziehen ist, um die Gefahr einer gewissen Uberstimuiation oder Gewöhnung auch langfristig auszuschalten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur auf Kühe, sondern in gleicher Weise auch auf Schafe und Ziegen anwendbar, wobei in diesem letzteren Falle jedoch eher die sich aus der obigen Formel ergebenden niedrigeren Werte für die Druckdifferenz anzuwenden sind.
Die oben genannten Überlegungen bezogen sich auf einen sogenannten Zweiraumbecher, d. h. auf einen Melkbecher mit einem Zitzengummieinsatz, bei dem zwischen dem Zitzengummi und dem Melkbechergehäuse ein Zwischenraum zum Anschluß an einen Pulsator gebildet wird. Das Verfahren ist jedoch auch mit einem sogenannten Einraummelkbecher oder besser als ein Verfahren mit kontinuierlichem Milchentzug durchführbar.
Aus der DE-OS 27 10 888 ist bereits ein solches Verfahren mit kontinuierlichem Milchentzug bekannt. Der Unterschied dieses bekannten Verfahrens zu dem häufiger angewandten Verfahren mit einem Zweiraumbecher besteht darin, daß in dem Melkbecher eine starre Hülse vorgesehen ist, die die Zitzenspitze umgibt. Dadurch wird die Zitzenspitze nicht intermittierend durch den Pulsationsdruck abgeklemmt, so daß ein kontinuierlicher Milchfluß stattfindet Bei dem bekannten Verfahren wird dennoch ein Quasizitzengummi verwandt, das einen Raum zwischen sich und dem Melkbecher abtrennt, der intermittierend vom Pulsationsdruck beaufschlagt wird. Hierdurch wird aber lediglich ein Teil des Zitzengummis gegen den oberen Teil der Zitze angelegt, was eine Massage der Zitze ohne Unterbrechung des Milchflusses während des Melkvoreances bewirken soll
Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei angesetztem Melkbecher während einer 40 bis 90 Sekunden ab Beginn der Stimulation dauernden Stimulationsphase vor der Hauptmelkphase der Unterdruck im Innenraum des Melkbechers auf 18 bis 25 k Pa begrenzt und die Pulsation mit einer gegenüber der Hauptmelkphase um wenigstens 50% erhöhten Frequenz durchgeführt wird. Bei dieser Verfahrensart, bei der kein Wechsel von Saugtakt und Entlastungstakt stattfindet, sondern bei der die Zitzenspitze ohne Zitzengummiraassage vielmehr kontinuierlich einem Unterdruck ausgesetzt ist, muß bei angesetztem Melkbecher während der Stimulationsphase der Unterdruck im Melkbecher so gewählt werden, daß sich trotz des angelegten Unterdrucks der gewünschte Euterinnendruck in der Stimulationsphase aufbauen kann.
ίο Zur Stimulation ist es nicht notwendig, daß an der Zitze während der gesamten Stimulationsphase eine Pulsation ausgeführt wird. Vielmehr kann eine solche Pulsation lediglich während eines Teils der Stimulationsphase, d. h. zu Beginn der Stimulationsphase, ausgeführt werden. Wird die Pulsation etwa für den Rest der Stimulationsphase abgeschaltet, so sollte darauf geachtet werden, daß sich der Melkbecher sodann in der »Saugphasenstellung« befindet und daß, da er sich im statischen Zustand befindet, eine ausreichende Druckdifferenz
is zwischen Innenraum des Zitzengummis und Pulsraum vorliegt
Die Einstellung der Druckdifferenz zwischen dem Innenraum des Zitzeugummis und dem Pulsraum kann auf einfache Weise mittels eines Unterdruckbegrenzungsventils erfolgen, das etwa in die Pulsatorverbindungsleitung eingeschaltet wird. Die Stimulation kann auch derart erreicht werden, daß auf den Pulsraum des Melkbechers während der Stimu lationsphase ein pulsierender Druck gegeben wird, der nicht nur bis auf Atmosphärendruck, sondern auf einen Überdruck ansteigt Hierdurch kann der Überdruck etwa zwischen 0 und 25 k Pa liegen. Dadurch, daß der Druck im Pulsraum nunmehr zwischen einem maximalen Unterdruck und einem oberenn Überdruck verändert wird, erreicht man eine vergrößerte Reizwirkung auf die Zitze, die bei weniger sensiblen und weniger durchgezüchteten Kühen von Vorteil sein kann.
Eine Vorrichtung zur Änderung der Pulsationsfrequenz war bereits aus di: DE-OS 24 02 741 bekannt. Bei diesem bekannten Pulsator ist jedoch lediglich vorgesehen, daß eine Erniedrigung der Pulsationsfrequenz von etwa 60 Zyklen pro Minute, wie sie in der Hauptmelkphase verwandt werden, auf etwa 48 Zyklen pro Minute erreicht wird, indem an dem Pulsator von dem üblicherweise während der Hauptmelkphase angelegten Vakuum von etwa 50,7 k Pa auf ein niedrigeres Vakuum von etwa 33 k Pa umgeschaltet wird. Gemäß dem oben angegebenen Verfahren soll jedoch gerade während der Stimulationsphase eine gegenüber der Hauptmelkphase erhöhte Pulsationsfrequenz angewandt werden.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art hat sich hierbei zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren eine Vorrichtung als zweckmäßig erwiesen, die sich dadurch auszeichnet, daß eine die einstellbare Drossel umgehende Bypaßleitung vorgesehen ist, daß in der Bypaßleitung eine zweite einstellbare Drossel vorgesehen ist, und daß in der Hauptleitung eine durch die Shuntleitung umgangene und während der Stimulationsphase verschließbare erste Absperrvorrichtung und in der Bypaßleitung eine während der Hauptmelkphase verschließbare zweite Absperrvorrichtung vorgesehen sind. Durch eine derartige Ausgestaltung lassen sich die während der Stimulationsphase gegenüber der Hauptmelkphase veränderte Pulsfrequenz sowie dei in dem Pulsraum auftretende Unterdruck leicht und genau einstellen, ohne daß wesentliche Abänderungen an den bereits vorliegenden Pulsatoren vorgenommen werden müssen.
Ferner ist es für viele Anwendungen zweckmäßig, in der Leitung für die atmosphärische Zuluft zu dei Umsteuervorrichtung des Pulsators eine dritte, in der Stimulationsphase verschließbarer Absperrvorrichtung vorzusehen und eine die Absperrvorrichtung umgehende zweite Shuntleitung mit einer zweiten steuerbaren Durchlaßöffnung vorzusehen. Auf diese Weise lassen sich die Steigung der Anstiegsflanke sowie der Abfall dei Kurve des Unterdrucks im Pulsraum genau und beliebig und insbesondere so einstellen, daß sowohl dei Flankenanstieg wie auch Flankenabfall einander gleich sind oder daß etwa eine Art Nadelimpuls mit verhältnismäßig steilem Flankenanstieg und -abfall erhalten wird.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung wird die erste Absperrvorrichtung in der Hauptleitung durch ein Membranventil gebildet, dessen Steuerseite sowohl löit einer Leitung für die atmosphärische Zuluft wie übei eine Drossel mit der Unterdruckquelle verbunden ist. Gemäß einer anderen Weiterbildung kann die zweite Absperrvorrichtung eine pneumatisch steuerbare Membran umfassen, deren Steuerseite sowohl mit einer Leitung für atmosphärische Zuluft wie über eine Drossel mit der Unterdruckquelle verbunden ist. In diesen Fäller läßt sich eine besonders einfache Zeitsteuerung der Stimulationsphase und eine zeitliche Umschaltung auf die Hauptmelkphase dadurch erreichen, daß in der Leitung für die atmosphärische Zuluft eine vierte, in Abhängig keit von einer Vorwahlzeitsteuerung schließbare Absperrvorrichtung vorgesehen wird.
Im folgenden soll die Erfindung näher anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 schematisch einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Pulsator, und F i g. 2 ein Beispiel fur den Verlauf des Unterdrucks im Pulsraum mit der Zeit, wobei auf der Ordinate dei Unterdruck in Kiiopascal abgetragen und auf der Abszisse die Zeit aufgetragen ist. (Konstanter Unterdruck irr Innenraum des Zitzengummis 50 k Pa; maximaler Unterdruck im Pulsraum 24 k Pa; Frequenz gleich 200 Zyklen pro Minute), und
Fig. 3 in einer ausgezogenen Kurve eine ähnliche Darstellung wie in Fig. 2 mit den Werten: konstantei Unterdruck im Innennum des Zitzengummis von 43 k Pa; maximaler Unterdruck im Pulsraum: 22,5 k Pa; Fre quenz: 24 Zyklen pro Minute. Zusätzlich ist im Vergleich in gestrichelter Darstellung die normale Pulskurvc während der Hauptmelkphase dargestellt.
Fig. 4 schematisch einen in der Funktionsweise ähnlichen Pulsator wie in Fig. 1, der jedoch elektriscl gesteuert wird.
In F i g. 1 ist schematisch ein Pulsator 1 dargestellt, der eine Hauptleitung 2 zu einer Unterdruckquelle, zwei zu den Pulsräumen von Melkbechern (nicht dargestellt) führenden Pulsleitungen 3 und 4, sowie eine Zuleitung 5 für atmosphärische Zuluft aufweist. Als Hauptbestandteil weist der Pulsator zwei Druckdosen 6 und 7 auf, die jeweils durch Membranen 8 und 9 in jeweils zwei Räume 10 und 11 bzw. 12 und 13 unterteilt sind. Die Membranen sind durch eine mit ihiva Enden mittig an den Membranen befestigte Stange 14 verbunden. An der Stange s 14 ist eine aus einem Schieber 15, einer Platte 16 sowie drei Schlitzen 17,18,19 bestehende Umsteuervorrichtung 80 vorgesehen, wobei an der Stange 14 ein Schieber 15 befestigt ist, der auf einer Platte 16 gleitet, in der parallel zueinander und senkrecht zu der Achse der Stange 14 verlaufende Schlitze 17,18,19 ausgebildet sind. Die beiden auSenliegenden Schlitze 17 und 19 sind mit der Pulsleitung 3 bzw. der Pulsleitung 4, die zu den Pulsräumen führen, verbunden, während der mittlere Schlitz 18 dichtend mit einer Leitung 20 verbunden ist, die mit der Hauptleitung 2, die zu einer nicht dargestellten Unterdruckquelle führt, in Verbindung steht.
Die beiden Räume 11 und 12 der Druckdose 6 und 7 sind jeweils über Leitungen 21, 22 mit einem an sich bekannten Steuerwerk 23 verbunden. Das Steuerwerk 23 steht über eine Leitung 24 mit der Hauptleitung 2 zu der Unterdruckquelle in Verbindung. Die beiden Räume 10 und 13 der Druckdosen 6 und 7 sind über eine Verbindungsleitung 25 verbunden, in der eine einstellbare erste Drossel 26 etwa in Form eines in die Leitung vorstehenden verschraubbaren Dosierstiftes liegt. Die einstellbare Drossel dient zur Veränderung des Durchgangsquerschnitts der Verbindungsleitung 25.
Der bisher beschriebene Pulsator ist mit Ausnahme der Zuleitung 5 für atmosphärische Zuluft bekannt.
Gemäß dem hier beschriebenen Pulsator ist nun die Verbindung zwischen der Hauptleitung 2 und der Leitung 20 derart ausgebildet, daß die Hauptleitung 2 in einen Ringraum 29 eines Membranventils 30 mündet. Der Ringraum ist zur selben Seite hin wie das Ende der Leitung 20 geöffnet und beide Öffnungen können durch eine Membran 31 verschlossen werden, wenn diese gegen eine Fläche 32 anliegt. Befindet sich die Membran 31 in einer unausgelenkten Stellung, so steht das Ende der Leitung 20 mit dem Ringraum 29 und über diesen mit der Hauptleitung 2 in Verbindung. Parallel zu dieser Verbindung liegt ein die Leitung 20 und den Ringraum 29 verbindende Shuntleitung 33. Der Durchschnittsquerschnitt dieser Shuntleitung 33 kann mit Hilfe einer Steuerschraube 34 mit einer vorderen konischen Fläche 35 eingestellt werden. Die Shuntleitung 33 in Verbindung mit der Steuerschraube 34 bilden ein Unterdruckreduzierventil.
Auf der dem Ende der Leitung 20 abgewandten Seite der Membran 31 ist ein weiterer Raum als Steuerseite 36 gebildet, in dem die Zuleitung 5 für atmosphärische Zuluft mündet. Die Zuleitung 5 für atmosphävische Zuluft ist normalerweise geöffnet. Diese Verbindungsleitung besteht vorzugsweise aus einem biegsamen Schlauch. Dieser Schlauch kann durch eine vierte Absperrvorrichtung 81, die vorzugsweise durch das Ende 37 eines Hebels 38 gebildet wird, abgeklemmt und damit verschlossen werden, wenn das Ende 37 den Schlauch der Leitung 5 gegen eine festliegende Anlage 39 drückt. Der Hebel 38 ist Teil einer Zeituhr, die auf eine bestimmte Vorlaufzeit entsprechend der Länge der Stimulationsphase voreingestellt werden kann. Während des Ablaufs der voreingestellten Zeit wird der Hebel 38 im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des Pfeiles 40 verdreht und der Hebel 38 kommt am Ende der vorbestimmten Zeit sodann zur Anlage gegen die Leitung 5.
Der als Steuerseite 36 des Steuergerätes 30 dienende Raum ist ferner über eine Leitung 43 mit einer zweiten Absperrvorrichtung 44 verbunden. Die zweite Absperrvorrichtung 44 besteht aus einem Druckdosengehäuse 45, das durch eine Membran 46 in zwei Räumt unterteilt wird. In dem Raum 47 mündet die Leitung 43. Der Raum 48 ist gegen die Atmosphäre hin geöffnet, da sich durch die Wandung des Gehäuses ein Haken 49 erstreckt, der an der Membran 46 befestigt ist. Der Haken 49 hintergreift mit seinem gebogenen Ende eine in Form eines biegsamen Schlauches ausgebildete Bypassleitung 50, die eine Umgehungsleitung für die einstellbare erste Drossel 26 in der Verbindungsleitung 25 darstellt. Die Bypassleitung 50 kann ihrerseits mit einer einstellbaren zweiten Drossel 71 ausgestattet sein.
In dem Membranventil 30 ist ferner noch eine Verbindungsleitung 53 zwischen der Hauptleitung 2 und dem als Steuerseite 36 funktionierenden Raum vorgesehen. In dieser Verbindungsleitung 53 liegt eine dritte Drossel 54, die einen wesentlich geringeren Querschnitt als die Zuleitung 5 aufweist.
Die Funktionsweise des Pulsators ist wie folgt:
Zu Beginn einer Stimulationsphase wird die Vorwahlzeitsteuerung 52 durch Verdrehung des Hebels 38 im Uhrzeigersinn auf die vorbestimmte Stimulationszeit eingestellt. Hierbei wird die Zuleitung 5 geöffnet, so daß Atmosphärendruck in den als Steuerseite dienende Raum des Steuergerätes 30 und über die Leitung 43 auch in dem Raum 47 der zweiten Absperrvorrichtung 44 herrscht. In diesem Zustand gibt die zweite Absperrvorrichtung 44 die Bypassleitung 50 frei. Ferner ist in dem Steuergerät 30, da auf den beiden verschiedenen Seiten der Membran 31 einerseits Atmosphärendruck und auf der anderen Seite eine Unterdruck über die Hauptleitung 2 herrscht, die Membran 31 derart ausgelenkt, daß sie gegen die Fläche 32 anliegt und damit den direkten Durchgang zwischen der Hauptleitung 2 über den Ringraum 29 zu der Leitung 20 verschließt. In diesem Falle kann somit der Unterdruck aus der Hauptleitung 2 lediglich nur noch über den Ringraum 29 und die Shuntleitung 33 in die Leitung 20 und über den Schlitz 18 wechselweise in eine der Pulsleitungen 3 und 4 gelangen.
Für eine korrekte Arbeitsweise des Steuerwerks 23 ist es wichtig, daß dieses unmittelbar mit der zu der Unterdruckquelle führenden Hauptleitung 2 und nicht mit der Leitung 20 verbunden ist. Durch das Steuerwerk 23 6u wird der in der Hauptleitung 2 herrschende Unterdruck von der Unterdruckquelle über die Leitung 24 abwechselnd über die Leitung 22 in den Raum 12 bzw. über die Leitung 21 in den Raum 11 der Druckdosen 7 bzw. 6 eingeleitet. Dementsprechend werden die Membranen 8 und 9 und die daran befestigte Stange 14 wechselweise nach rechts und links ausgelenkt. Das Fluid, das sich in den Räumen 13 und 10 der Druckdosen 6 und 7 befindet, kann sich hierbei über die Verbindungsleitung 25 und insbesondere über die Bypassleitung 50, die zu diesem Zeitpunkt offen ist, ausgleichen. Aufgrund der geöffneten Bypassleitung 50 kann dieser Ausgleich sehr schnell erfolgen, so daß eine sehr schnelle Hin- und Herbewegung der Stange 14, d. h. eine hohe Pulsationsfrequenz ermöglicht wird. Durch die einstellbare zweite Drossel 71 in der Bypassleitung 50 kann die gewünschte Pulsa-
tionsfrequenz in der Stimulationsphase eingestellt werden. Bei jeder Hin- und Herbewegung der Stange 14 wird der an dieser befestigte Schieber 15 hin- und herbewegt, wodurch etwa in der in der Zeichnung dargestellten linken Endstellung des Schiebers die Schlitze 17 und 18 miteinander verbunden werden, so daß der Unterdruck aus der Leitung 20 in der Pulsatorleitung 3 gelangen kann, während Atmosphärendruck über den freiliegenden Schlitz 19 in die Pulsatorleitung 4 gelangen kann. In der rechten Endstellung der Stange 14 liegt sodann der Schieber 15 derart, daß er eine Verbindung zwischen den Schlitzen 18 und 19 der Platte 16 bewirkt, wodurch der Unterdruck aus der Leitung 20 in die Pulsatorleitung 4 gelangen kann, während nunmehr der Schlitz 17 freiliegt, so daß Atmosphärendruck in die Pulsatorleitung 3 gelangt.
Durch die Einstellung der Größe der Durcbgangsöflhung derShuntleitung33 wird bestimmt, wie schnell sich
ίο ein Unterdruck in der Leitung 20 aufbauen kann und gleichzeitig damit auch, welche Höhe dieser Unterdruck erreichen kann, bevor bereits wieder eine Umsteuerung durch eine Verschiebung der Stange 14 stattfindet. Auf diese Weise kann genau die Flankensteigung beim Anstieg des Unterdrucks im Pulsraum mit der Zeit eingestellt werden. Eine Einstellung der Steigung des Flankenabfalls der Pulsatorkurve, wie sie näher in den Fig. 2 und 3 gezeigt sind, kann in ähnlicher Weise durch eine gezielte Einstellung der atmosphärischen Zuluft zu den Schlitzen 17 bzw. 19 erfolgen. Eine solche Vorrichtung ist einfach herzustellen und ist deshalb nicht ausführlicher noch dargestellt
Am Ende der Stimulationsphase, deren Zeit durch die Vorwahlzeitsteuerung 52 eingestellt ist, kommt das Ende 37 des Hebels 38 zur Anlage gegen den Schlauch der Zuleitung 5, wodurch der Schlauch abgeklemmt wird und damit die atmosphärische Zuluft unterbunden wird. Ab diesem Zeitpunkt kann sich nunmehr in dem als Steuerseite 36 dienenden Raum des Steuergerätes 30 der Unterdruck aus der Hauptleitung 2 über die dritte Drossel 54 aufbauen. Sobald in dem als Steuerseite 36 dienenden Raum der gleiche Unterdruck erreicht ist wie in der Hauptleitung 2, kommt die Membran 31 in ihre unausgelenkte Lage, wodurch eine Verbindung mit großem Querschnitt zwischen der Hauptleitung 2 über den Ringraum 29 mit der Leitung 20 hergestellt wird. Dadurch wird bewirkt, daß sich jeweils bei einer Umsteuerung des Schiebers 15 in verhältnismäßig kurzer Zeit ein hoher Unterdruck in der Pulsleitung 3 bzw. Pulsleitung 4 una somit in den entsprechenden Pulsräumen der Melkbecher aufbauen kann, wobei die Höhe des Unterdrucks in den Saugphasen jeweils dem Melkvakuum entspricht.
Während sich der Unterdruck in dem als Steuerseite 36 dienenden Raum des Steuergerätes 30 ausbildet, setzt sich dieser auch über die Leitung 43 in den Raum 47 fort und bewirkt, daß die Membran 46 in der F i g. 1 nach aufwärts ausgelenkt wird. Hierdurch wird der Haken 49 nach aufwärts gezogen, wodurch er die Bypassleitung 50 gegen die Außenseite der pneumatischen Schlauchklemme zieht und damit die Bypassleitung 50 abklemmt. Hierdurch ist die Bypassleitung 50 verschlossen. In diesem Stadium kann somit ein Druckausgleich zwischen den Räumen 10 und 13 der Druckdosen 6 und 7 nunmehr über die Verbindungsleitung 25 und die einstellbare erste Drossel 26 erfolgen. Die erste Drossel 26 ist jedoch von vornherein so eingestellt, daß der Pulsator lediglich nur noch mit einer Frequenz von etwa 60 Zyklen pro Minute schwingen kann. Diese Frequenz entspricht der üblichen Pulsationsfrequenz während der Hauptmelkphase.
Der angegebene Pulsator ermöglicht also eine genaue Einstellung der Melkparameter während der Stimulationsphase und gleichzeitig eine automatische Umschaltung nach Ablauf der Zeit für die Stimulationsphase auf die Melkparameter in der Hauptmelkphase.
Das Steuergerät 30 muß nicht unbedingt in der Hauptleitung 2 zu der Unterdruckquelle angeordnet sein. Vielmehr könnten auch je ein solches Steuergerät in der Pulsatorleitung 3 und 4 angeordnet sein (Wechseltaktbetrieb). Bei Gleichtaktbetrieb wäre lediglich ein Steuergerät für alle Pulsatorleitungen gemeinsam nötig. Ein Vorteil dieser Anordnungen würde darin bestehen, daß die vorhandenen Pulsatoren praktisch kaum verändert zu werden brauchen.
In den F i g. 2 und 3 ist der Verlauf des Drucks in dem Pulsraum eines Melkbechers, dessen Pulsation mit dem in Fig. 1 gezeigten Pulsator gesteuert wird, in der Stimulationsphase gezeigt.
In Fig. 2 ist auf der Ordinate der Unterdruck in dem Pulsraum in k Pa angegeben. Der Wert 0 bedeutet demnach Atmosphärendruck. Die Linie 50 k Pa zeigt die Höhe des Unterdrucks an, der in der Hauptmelkphase sowohl konstant auf den Innenraum des Zitzengummis wie auch maximal in der Saugphase auf den Pulsraum gegeben wird. Betrachtet man einen Zyklus des Pulsunterdrucks in der Stimulationsphase, so steigt etwa von dem Punkt P1 ausgehend, an dem im Pulsraum Atmosphärendruck herrscht, der Unterdruck kontunierlich an, bis er im Punkte P 2 einen maximalen Wert von 24 k Pa erreicht. Nach dem Erreichen dieses maximalen Unterdruckes erfolgt sodann wieder ein kontinuierlicher Abbau des Unterdrucks bis zum Zeitpunkt P 3 wieder Atmosphärendruck erreicht wird. Wie aus der Kurve deutlich wird, erfolgt der Aufbau des Unterdrucks in der Zeit zwischen P1 und Pl sowie der Abbau des Unterdrucks zwischen den Punkten Pl und PZ in annähernd ähnlicher Weise. Das heißt die Steigung des Flankenanstieges 61 der Kurve 60 entspricht etwa der Steigung des Flankenabfalls 62 der Kurve 60. Außerdem ist diese Steigung verhältnismäßig gering. Das bedeutet aber, daß während jedes Zyklus keine abrupte Druckänderung in dem Pulsraum erfolgt, so daß während jedes Zyklus auch kein großer Impuls auf die Zitze einwirkt.
Weiterhin wird aus der Kurve 60 deutlich, daß der maximale Unterdruck in dem Pulsraum nur zu einem ganz kurzen Zeitpunkt, nämlich lediglich während der Zeit im Punkte Pl erreicht und aufrechterhalten wird. Wie oben ausgeführt wurde, bestimmt die Differenz zwischen dem im Innenraum des Zitzengummis herrschenden Druck und dem maximalen Unterdruck im Pulsraum unter Berücksichtigung des Einfaltdruckes des Zitzengummis die minimale Zuhaltekraft an der Zitzenspitze während jedes Pulszyklus. Je langer die Zeit ist, während der nur eine geringe Zuhaltekraft auf die Zitzenspitze wirkt, um so mehr Milch kann bei dem anliegenden Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis abgezogen werden. Dadurch, daß der maximale Unterdruck im Pulsraum immer nur äußerst kurzzeitig erreicht wird, kann die tatsächlich aus der Zitze gezogene Milch sehr genau gesteuert werden und sehr klein gehalten werden. Dadurch kann insgesamt der Euterinnendruck auf dem
gewünschten Wert während der Stimulationsphase gehalten werden. Die in Fig. 2 gezeigte Kurve 60 zeigt eine Pulsationskurve mit einer Frequenz von 200 Zyklen pro Minute. Eine solche Pulsationsfrequenz hat sich Tür die Stimulation als sehr gut erwiesen.
In F i g. 3 ist in ausgezogenen Linien eine ähnliche Pulsationskurve wie in F i g. 2 dargestellt.. Bei dieser Stimulation wurde im Innenraum des Zitzengummis ein Unterdruck von 43 k Pa aufrechterhalten. Der Unterdruck im Pulsraum wurde entsprechend der Kurve 70 derart gesteuert, daß er zwischen Atmosphärendruck und einem maximalen Unterdruck von 22,5 k Pa zyklisch schwankte. Auch bei dieser Kurve sind die Anstiegs- und Abfallflanke der Kurve während eines Zyklus etwa gleich steil und verhältnismäßig flach. Der maximale Unterdruck von 22,5 k Pa wird ebenfalls jeweils lediglich während eines äußerst kurzen Zeitpunktes aufrechterhalten. Die Frequenz der Pulsation lag bei 240 Zyklen pro Minute. Die vorgenannten Bedingungen für die Stimulations- ίο phase haben sich als besonders günstig erwiesen. In Fig. 3 ist weiterhin in gestrichelten Linien eine Kurve 80 zum Vergleich dargestellt. Diese Kurve 80 entspricht der üblicherweise angewandten Pulsationskurve während der Hauptmelkphase. Die Besonderheiten dieser Kurve sind, daß der maximale Unterdruck bei 50 k Pa liegt, daß die Pulsation eine Frequenz von 60 Zyklen pro Minute aufweist und daß die Saugphasen im Verhältnis zu den Entlastungsphasen länger sind. is
In Fig. 4 ist schematisch eine weitere mögliche Ausführungsform für einen Pulsator dargestellt, mit dem durch elektrische Steuerung die Melkparameter während der Stimulationsphase sowie in der Hauptmelicphase einstellbar sind. In einer Leitung 90, die von der Unterdruckquelle herkommt, liegt ein erstes Magnetventil 91. Die Ausgangsleitung 92 des ersten Magnetventils 91 ist über ein zweites Magnetventil 93 mit der zu den Pulsräumen führenden Pulsatorleitung 94 verbunden. Das erste Magnetventil 91 weist einen Anker 95 auf, an dessen unterem Ende ein Ventilteller 96 ausgebildet ist. Der Ventilteller 96 wird, wenn sich der Magnet 97 im erregten Zustand befindet, entgegen der Kraft einer Feder 98, die das Magnetventil im unbetätigten Zustand in einer geöffneten Stellung hält, gegen eine Ventilfläche 99 gezogen. Auf diese Weise wird im erregten Zustand des Magneten 97 die Verbindung zwischen der Leitung 90 und der Ausgangsleitung 92 über das Magnetventil 91 unterbunden.
In einer das Magnetventil 91 umgehenden Leitung, der Bypassleitung 100, die eine Verbindung zwischen der Leitung 90 und der Ausgangsleitung 92 bildet, liegt eine einstellbare Drossel 101.
Die Verbindungsleitung zwischen der Ausgangsleitung 92 und der Pulsatorleitung 94 ist durch ein zweites Magnetventil 93 verschließbar. Der Anker 102 dieses zweiten Magnetventils, der an seinem unteren Ende ebenfalls einen Ventilteller 103 aufweist, ist durch eine Feder 104 gegen einen Ventilsitz 105 vorgespannt. Sofern die Magnetspule 106 des zweiten Magnetventils 93 nicht erregt ist, ist somit die Verbindung zwischen der Ausgangsleitung 92 und der Pulsatorleitung 94 verschlossen.
Der Anker 102 ist parallel zu seiner Achse mit einer nach oben offenen Blindbohrung 107 versehen. In diese mündet eine Querbohrung 108. Die Öffnung der Querbohrung 108 liegt dann, wenn die Magnetspule 106 nicht erregt ist und das Magnetventil deshalb geschlossen ist, in einer Lage, in der sie mit der Pulsatorleitung 94 unmittelbar in Verbindung steht. Dagegen ist die außenliegende Öffnung der Querbohrung 108 dichtend durch eine Rohrhülse 109 verschlossen, wenn die Magnetspule 106 erregt ist und sich der Anker 102 in einer angehobenen Stellung befindet. Bei der Bewegung des Ankers 102 in senkrechter Richtung in F i g. 4 in der Zeichenebene wird dieser durch die Rohrhülse 109 geführt. Im erregten Zustand der Magnetspule 106 gibt somit der Ventilteller 103 den Durchgang zwischen der Ausgangsleitung 92 und der Pulsatorleitung 94 frei.
Die Funktionsweise des in Fig. 4 gezeigten Pulsators ist wie folgt:
Vor Beginn der Stimulation wird die einstellbare Drossel auf einen vorbestimmten Durchlaß eingestellt. Die Magnetspule 27 wird erregt, so daß das erste Magnetventil 91 geschlossen ist. Sodann wird während der Stimulationsphase das zweite Magnetventil 93 mit der gewünschten Pulsfrequenz gesteuert, so daß dieses Magnetventil sich im Takt der gewünschten Pulsfrequenz öffnet und schließt. Bei jedem Schließen dieses zweiten Magnetventils 93 wird eine Verbindung zwischen der Pulsatorleitung 94 über die Ausgangsleitung 92 und die Bypassleitung 100 mit der Leitung 90, die mit der Unterdruckquelle (nicht dargestellt) in Verbindung steht, unterbrochen. In dieser Stellung d<:s zweiten Magnetventils 93 wird jedoch die Öffnung der Querbohrung 108 von der Rohrhülse 109 freigegeben. Auf diese Weise wird eine Verbindung zwischen der Pulsatorleitung 94 über die Querbohrung 108 und die Blindbohrung 107 mit Atmosphärendruck hergestellt, so daß sich in der Leitung 94 ein Atmosphä- so rendruck aufbauen kann. Wird sodann die Magnetspule 106 erregt, so wird der Anker 102 in den Magneten hineingezogen, wodurch die Öffnung der Querbohrung 108 durch die Rohrhülse 109 verschlossen wird. Gleichzeitig wird der Ventilteller 103 von seinem Ventilsitz 105 abgehoben, so daß nunmehr die Pulsatorleitung 94 über die Ausgangsleitung 92 und die Bypassleitung 100 mit der Leitung 90 in Verbindung steht. Aufgrund der Drossel 101 in der Leitung 100 kann sich sodann entsprechend diesem verringerten Durchgang langsam der gewünschte Unterdruck in der Pulsatorleitung 94 aufbauen. Dadurch kann die Steigung der Anstiegsflanke der Pulskurve vom Atmosphärendruck auf den gewünschten Unterdruck beliebig und genau eingestellt werden. Die Steigung der Abfallflanke von dem maximalen Pulsunterdruck wieder zurück auf Atmosphärendruck könnten in entsprechender Weise dadurch gesteuert werden, daß an dem oberen Ende der Rohrhülse 109 gleichfalls eine einstellbare Drossel vorgesehen wird.
Die Frequenz, mit der das zweite Magnetventil 93 in Vibriation gesetzt wird, kann zwischen 90 und 400 Zyklen pro Minute liegen.
Wenn von der Stimulationsphase auf die Hauptmelkphase umgeschaltet wird, wird der Magnet 97 entregt, so daß das Magnetventil 91 geöffnet wird. Dadurch wird eine Hauptverbindung zwischen der Leitung 90 und der Ausgangsleitung 92 hergestellt, so daß nunmehr ein schneller Aufbau eines ausreichenden Unterdrucks in den Pulsräumen stattfinden kann. Gleichzeitig wird die Frequenz des zweiten Magnetventils 93 auf die übliche Frequenz von 60 Zyklen pro Minute für die Hauptmelkphase herabgesetzt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (18)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum maschinellen Milchentzug, bei dem zum Entziehen der Milch an dem Innenraum eines an eine Zitze angesetzten Melkbechers ein Unterdruck vorbestimmter Höhe angelegt wird und eine Pulsa-
S tion eines Zitzengummis mit vorbestimmter Frequenz unii Stärke durchgeführt wird und bei angesetztem Melkbecher in einer Stimulationsphase während einer vorbestimmten Zeit vor der Hauptmelkphase der maximale Pulsunterdruck verringert und auf die Zitze stimulierend eingewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Stimulationsphase 40-90 see ab Beginn der Stimulation dauert, daß während der Stimulationsphase die Pulsation des Zitzengummis mit einer um wenigstens 50% gegenüber der Frequenz der Hauptmelkphase erhöhten Frequenz erfolgt, und daß während dieses Zeitraumes der maximale Pulsunterdruck im Pulsraum des Melkbechers in Abhängigkeit von dem Unterdruck im Innenraum des Zitzengummis und dem Einfaltdruck des Zitzengummis so gewählt wird, daß er in dem durch die Formel:
Unterdruck im Einfaltdruck des
Pulsunterdruck (Stimulationsphase) = 6 + Zitzengurnmiinnenraum + Zitzengummis ± 5 fc pa
3 4
angegebenen Bereich liegt.
2. Verfahren zum maschinellen Milchentzug, bei dem zum Entziehen der Milch an dem Innenraum eines an eine Zitze angesetzten Melkbechers von der Art des kontinuierlichen Milchentzugs ein Unterdruck vorbestimmter Höhe angelegt wird und eine Pulsation des flexiblen Bereichs eines im Bereich der Zitzenspitze einen unbeweglichen Schlauchteil und im darüberliegenden Bereich einen flexiblen, beweglichen Schlauchteil aufweisenden Zitzengummis mit vorbestimmter Frequenz und Stärke durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei angesetztem Melkbecher während einer 40 bis 90 Sekunden ab Beginn der Stimulation dauernden Stimulationsphase vor der Hauptmelkphase der Unterdruck im Innenraum des Melkbechers auf 18 bis 25 k Pa begrenzt und die Pulsation mit einer gegenüber der Hauptmelkphase um wenigstens 50% erhöhten Frequenz durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsation des Zitzengummis in der Stimulationsphase mit einer Frequenz von 140 bis 280, und vorzugsweise von 160 bis 220 Zyklen pro Minute erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur während eines Teils der eine vorbestimmte Zeit dauernden Stimulationsphase stimulierend auf die Zitze eingewirkt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstieg und der Abfall des Unterdrucks im Pulsraum des Melkbechers so gesteuert wird, daß sich jeweils ein weitgehend konstanter Anstieg wie auch Abfall des Unterdrucks während der Stimulationsphase ergibt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstieg und der Abfall des Unterdrucks praktisch den gleichen zeitlichen Verlauf haben.
7. Verfahren nach einem dzt vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen des vorbestimmten Unterdrucks im Pulsraum des Melkbechers unmittelbar eine Umsteuerung von Anstieg auf Abfall des Unterdrucks erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des maximalen Unterdrucks in dem Pulsraum während der Stimulationsphase mittels eines mit der Pulsatorleitung in Verbindung stehenden Unterdruckbegrenzungsventils erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß während der Stimulationsphase an den Pulsraum ein Druck angelegt wird, der zwischen dem aus der Formel in Anspruch 1 errechenbaren Pulsunterdruck und einem im Bereich von 0 bis 15 k Pa liegenden Überdruck pulsiert.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem mit einer Unterdruckquelle einerseits und zu den Pulsräumen der Melkbecher führenden Pulsatorleitung andererseits verbundenen Pulsator mit zwei durch ein Verbindungsgestänge miteinander verbundenen Membranen, die
jja1 50 jeweils eine Druckdose in zwei getrennte Räume unterteilen, von denen zwei Räume über eine ggf. einstell· H bare erste Drossel miteinander in Verbindung stehen, während die beiden anderen Räume wechselweise
£, über ein Steuerwerk mit der Unterdruckquelle verbindbar sind, mit einer mit dem Verbindungsgestänge ver-
bundenen Umsteuervorrichtung zum wechselweisen Verbinden einer oder zwei Gruppe(n) von Pulsatorlei-
! tungen mit der Unterdruckquelle und mit atmosphärischer Zuluft, und mit einer in der zu der Unterdruck-
55 quelle führenden Hauptleitungen eine erste steuerbare Durchlaßöffnung aufweisende Shuntleitung,
dadurch gekennzeichnet, daß eine die einstellbare erste Drossel (26) umgehende Bypaßleitung (50) vorgef! sehen ist, daß in der Bypaßleitung eine zweite einstellbare Drossel (71) vorgesehen ist, und daß in der Haupt-
[ leitung (2) eine durch die Shuntleitung (33) umgegangene und während der Stimulationsphase verschließbare erste Absperrvorrichtung (31,32) und in der Bypaßleitung (50) eine während der Hauptmelkphase verschließbare zweite Absperrvorrichtung (44) vorgesehen ist.
γ
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerwerk (23) unmittelbar mit der
zu der Unterdruckquelle führenden Hauptleitung (2) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung für atmosphärische Zuluft zu der Umsteuervorrichtung (80) des Pulsators (1) eine dritte, in der Stimulationsphase verschließbare Absperrvorrichtung vorgesehen ist, und daß eine die Absperrvorrichtung umgehende zweite Shuntleitung mit einer zweiten steuerbaren Durchlaßöffnung vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Absperrvorrichtung in der Hauptleitung (2) durch ein Membranventil (30) gebildet wird, dessen Steuerseite (36) sowohl
mit einer Leitung (5) für atmosphärische Zuluft wie über eine dritte Drossel (£4) mit der U nterdruckquclle verbunden ist. ,
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Absperrvorrichtung (44) eine pneumatisch steuerbare Membran (46) umfaßt, deren Steuerseite sowohl mit einer Leitung (5) für atmosphärische Zuluft wie über eine dritte Drossel (54) mit der Unterdruckquelle verbunden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und/oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (5) für die atmosphärische Zuluft eine vierte, in Abhängigkeit von einer Vorwahlzeitsteuerung (52) schließbare Absperrvorrichtung (81) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem mit einer Unterdruckquelle einerseits und zu den Pulsräumen der Melkbecher führenden Pulsatorleitungen anderer- iu seits verbundenen Pulsator, dadurch gekannzeichnet, daß in der von der Unterdruckquelle zu den Pulsatorleitungen (94) führenden Leitung (99) ein erstes und zweites elektromagnetisches Ventil (91,93) angeordnet sind, daß eine das erste elektromagnetische Ventil (91) umgehende Bypaßleitung (100) mit einer einstellbaren Drossel (101) vorgesehen ist, und daß das zweite elektromagnetische Ventil (93) in einer ersten Stellung die Verbindung zwischen der Unterdruckquelle und den Pulsatorleitungen (94) verschließt und die Pulsatorleitungen mit der Atmosphäre verbindet und in einer zweiten Stellung die Pulsatorleitungen (94) mit der Unterdruckquelle verbindet und die Verbindung der Pulsatorleitungen mit der Atmosphäre unterbricht.
17. Vorrichtung nach Anspruch Ij, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite elektromagnetische Ventil (93) mit einer Frequenz bis zu 400 Zyklen/min zwischen seiner ersten und zweiten Stellung umsteuerbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zeitsteuervorrichtung vorgesehen ist, durch die das erste elektromagnetische Ventil (91) während der Stimulationsphase in seiner geschlossenen und während der Hauptmelkphase in der geöffneten Stellung haltbar ist.
DE19803047579 1980-01-21 1980-12-17 Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug Expired DE3047579C2 (de)

Priority Applications (11)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19803047579 DE3047579C2 (de) 1980-12-17 1980-12-17 Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug
DK014281A DK152321C (da) 1980-01-21 1981-01-14 Fremgangsmaade og apparat til maskinel udmalkning
DD81227080A DD157069A5 (de) 1980-01-21 1981-01-19 Verfahren und vorrichtung zum maschinellen milchentzug
US06/225,938 US4391221A (en) 1980-01-21 1981-01-19 Method for mechanical milk removal
SU813233701A RU1831272C (ru) 1980-01-21 1981-01-20 Способ машинного доени и устройство дл его осуществлени
NZ196054A NZ196054A (en) 1980-01-21 1981-01-20 Teat stimulation by rapid pulsation prior to milk removal and apparatus therefor
CA000368877A CA1160589A (en) 1980-01-21 1981-01-20 Method for mechanical milk removal
AU66400/81A AU543381B2 (en) 1980-01-21 1981-01-21 Mechanical milk removal
AT81100427T ATE8095T1 (de) 1980-01-21 1981-01-21 Verfahren und vorrichtung zum maschinellen milchentzug.
EP81100427A EP0032752B1 (de) 1980-01-21 1981-01-21 Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug
LV920310A LV5099A3 (lv) 1980-01-21 1992-12-17 Mehanizetas slauksanas panemiens un ta realizesanai

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19803047579 DE3047579C2 (de) 1980-12-17 1980-12-17 Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3047579A1 DE3047579A1 (de) 1982-07-22
DE3047579C2 true DE3047579C2 (de) 1986-01-30

Family

ID=6119408

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19803047579 Expired DE3047579C2 (de) 1980-01-21 1980-12-17 Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3047579C2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992012625A1 (en) * 1991-01-25 1992-08-06 Alfa-Laval Agriculture International Ab Method of milking

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3318221A1 (de) * 1983-05-19 1984-11-22 Miele & Cie GmbH & Co, 4830 Gütersloh Verfahren zum ansetzen des melkzeugs
DE4406741C2 (de) * 1994-03-02 1996-08-29 Westfalia Separator Ag Verfahren zum maschinellen Milchentzug
DE19927717A1 (de) 1999-06-17 2000-12-28 Westfalia Landtechnik Gmbh Verfahren zum maschinellen Melken von Tieren, insbesondere von Schafen
DE10002882A1 (de) 2000-01-10 2001-07-12 Gascoigne Melotte Deutschland Verfahren zum maschinellen Melken von Tieren
DE10046038A1 (de) * 2000-09-18 2002-04-04 Westfalia Landtechnik Gmbh Verfahren zum maschinellen Melken eines Tieres

Family Cites Families (13)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1482320A1 (de) * 1964-09-30 1969-11-06 Elfa Elsterwerda Veb Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung der Meklbereitschaft,insbesondere bei Kuehen
AT267949B (de) * 1965-10-15 1969-01-27 Alfa Laval Ab Selbsttätiger Pulsator
SE326064B (de) * 1968-11-20 1970-07-13 Alfa Laval Ab
SE380330B (sv) * 1973-02-21 1975-11-03 Alfa Laval Ab Vakuumdriven pulsator, exv. for mjolkningsmaskiner
GB1434392A (en) * 1973-05-21 1976-05-05 Alfa Laval Ab Milking machines
DE2332355A1 (de) * 1973-06-26 1975-01-16 Adolf Prof Dr Tolle Verfahren zum milchentzug
SE382547B (sv) * 1974-06-14 1976-02-09 Alfa Laval Ab Sett vid drift av en mjolkningsmaskin samt arrangemang herfor
US4011838A (en) * 1976-03-25 1977-03-15 Alfa-Laval Ab Electronic milker
NZ185091A (en) * 1976-10-14 1981-05-15 Abrahamson John Hougham Pulsation chamber vacuum dependent on that within mouthpiece
DE2710888A1 (de) * 1977-03-12 1978-09-14 Hamann Joern Melkverfahren
GB1598045A (en) * 1977-03-28 1981-09-16 Abrahamson John Hougham Milking
DE2844562C2 (de) * 1978-10-12 1983-01-05 Bio-Melktechnik Swiss Hoefelmayr & Co, 9052 Niederteufen, Aargau Verfahren zum selbsttätigen Ausmelken beim maschinellen Milchentzug
DE3001963C2 (de) * 1980-01-21 1983-12-29 Biomelktechnik Swiss Hoefelmayr & Co, 9052 Niederteufen, Appenzell Außerrhoden Verfahren zum maschinellen Milchentzug

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992012625A1 (en) * 1991-01-25 1992-08-06 Alfa-Laval Agriculture International Ab Method of milking

Also Published As

Publication number Publication date
DE3047579A1 (de) 1982-07-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0032752B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug
DE2844562C2 (de) Verfahren zum selbsttätigen Ausmelken beim maschinellen Milchentzug
DE69230765T3 (de) Melkmaschine mit veränderlicher druckquelle
DE2720856A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum maschinellen melken
DE202008004031U1 (de) Vorrichtung zum Melken von Tieren
DE3047579C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Milchentzug
DE1956196B2 (de) Melkmaschine
DE6604707U (de) Verfahren und vorrichtung zum dekorieren von backwerk und dergleichen
WO2007060003A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum melken von tieren
EP1814380B1 (de) Vorrichtung zur stimulation eines euters bei einem melkvorgang
DE19505577A1 (de) Verfahren zur automatischen, milchflußabhängigen Regulierung der Vakuumapplikation beim maschinellen Milchentzug
EP1631142B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum melken eines tieres
EP1276368B1 (de) Melkbecher für melkmaschinen
DE3001963C2 (de) Verfahren zum maschinellen Milchentzug
EP0898447B1 (de) Verfahren zum maschinellen milchentzug
DE3323676A1 (de) Verfahren zum melken und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2746310A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum melken von tieren, insbesondere von kuehen
EP0748155B1 (de) Verfahren zum maschinellen milchentzug
DE156286C (de)
DE102006019704B4 (de) Vorrichtung zur Ausnutzung von Bewegungen eines Melkgeschirrs beim Melken von Tieren für eine verbesserte Stimulation
DE3407068A1 (de) Zunge zur herstellung von zigarettenstaebchen
DE2307896B2 (de) Verfahren zum Milchentzug
DE102006056185A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Melken von Tieren
DE2241233A1 (de) Pulsator fuer melkmaschinen
DE212020000698U1 (de) Zweikammer-Melkbecher

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition