DE3046629C2 - Verfahren zur Herstellung von Isolatoroberflächen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von IsolatoroberflächenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Isolationseigenschaften von Isolierkörpern gehen oft dadurch verloren, daß ihre Oberflächen durch leitende
Niederschläge kontaminiert werden. Dies kann z. B. durch Metalldämpfe geschehen, die sich bei Funkenüberschlägen
oder beim Betrieb von Metallionenquellen auf einem Isolierkörper niederschlagen.
Es ist nun bekannt, die Isolationseigenschaften von Isolatoren durch Vergrößern der Oberfläche ihrer Festkörpermatrix
zu verbessern. Dazu wird eine besondere Formgebung des Isolierkörpers verwendet, wobei die
Oberfläche durch Rippenstrukturen vergrößert wird, wodurch die Isolationseigenschaften erst nach stärkerer
Kontamination mit leitenden Niederschlägen schlechter werden sollten.
Ein solcher Isolierkörper ist aus der DE-OS 15 40 309 bekannt. Bei dem Hochspannungsisolator wird die
Oberfläche durch Rippenstrukturen vergrößert Die Schutzwirkung dieser Rippenstruktur gegen leitende
Kontamination beruht auf einer vergrößerten Oberfläche. Dadurch verteilen sich leitende Niederschläge auf
einer größeren Fläche mit dem Ergebnis eines erhöhten Obcrflächcnwidcrstandes. Weiterhin besteht die
Schutzwirkung in einer teilweisen Abschattung des Isolators gegen leitende Niederschläge, die bevorzugt aus
einer Richtung kommen. Durch zusätzliche Kingstrukturen mit senkrechten Flächen auf den Isolatorrippen
läßt sich bei Außenraumisolatoren zudem noch erreichen,
daß ein durch Regen oder Tau erzeugter Feuchtigkeitsfilm schneller abläuft, was zu einer Erhöhung des
Oberflächenwiderstandes an den senkrechten Rächen führt Die durch solche Formgebung erzielbare Oberflächenvergrößerung
ist jedoch mit eine/n Faktor 10 relativ gering, so daß auch die erreichte Schutzwirkung
klein bleibt
Von diesem Stand der Technik ausgehend Ut nun
Von diesem Stand der Technik ausgehend Ut nun
ίο Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Isolationseigenschaften
von Isolatoren, die vor allem Metalldampfniederschlägen z. B. bei Funkenüberschlag oder bei Einsatz
in Sputterionenquellen, ausgesetzt sind, durch Vergrößern
ihrer Oberfläche in bezug auf die Festkörperi;atrix zu verbessern und die Zerstörung der Isolatorwirkung
aufgrund solcher Kontaminationen hinauszuschieben.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den kennzeichnenden Teilen der Unteransprijche zu entnehmen,
Nach der erfindungsgemäßen Methode wird eine irrgartenähnliche MikroStruktur erzielt, die die Bildung
elektrisch leitender Bereiche auch bei starker Kontamination mit Metalldampfniederschlägen auf mikroskopische
Flächen beschränkt Insbesondere werden folgende Vorteile erzielt:
1. Die Isolatoroberfläche wird mit dem vorgeschlagenen
Verfahren um einen Faktor 1000 oder mehr vergrößert, was mit herkömmlichen Verfahren
nicht zu erreichen ist
2. Die nach dem Stand der Technik komplizierte Formgebung des Isolierkörpers kann entfallen,
statt dessen kann ein relativ einfacher Isolierkörper, dessen Gestalt nur durch andere technische
oder wirtschaftliche Überlegungen bestimmt werden kann, mit einer mikrostrukturierten Folie umwickelt
oder formtreu umhüllt v^rden.
3. Diese, mikrostrukturierte Folie kann nach dem heutigen Stand der Beschleunigertechnik mit.einer
hohen Geschwindigkeit von etwa 1 m2/sek, hergestellt werden, d. h. es kann ein kostengünstiges Serienprodukt
erzielt werden.
4. Die spezielle mikroskopische Irrgartenstruktur ermöglicht eine Schutzwirkung, die mehrere Größenordnungen
über der liegt, die durch eine reine Oberflächenvergrößerung erzielt werden kann.
5. Die MikroStruktur unterdrückt auch die Emission von Sekundärelektronen, -ionen und UV-Licht und schaltet somit eine weitere Quelle zur Ausbreitung von Hochspannungsüberschlägen weitgehend aus.
5. Die MikroStruktur unterdrückt auch die Emission von Sekundärelektronen, -ionen und UV-Licht und schaltet somit eine weitere Quelle zur Ausbreitung von Hochspannungsüberschlägen weitgehend aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll im folgenden und anhand der F i g. 1 und 2 kurz erläutert werden: Die
F i g. 1 zeigt die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme
einer nach dem Verfahren hergestellten Isolatoroberfläche und die
F i g. 2 schematisch eine zur Herstellung einer solchen benutzbaren Vorrichtung.
In der F i g. 1 ist ein Beispiel einer nach dem beschriebenen
Verfahren strukturierten Glimmeroberfläche gezeigt. Es handelt sich dabei um eine rasterelektronenmikroskopische
Originalaufnahme mit eingeblendetem Maßstab. Um diese Struktur für die rasterelektronenmikroskopische
Aufnahme wenigstens sehr schwach leitend machen zu können, wurde sie mit einer Dosis von
ca. 109 Ionen/cm2 und besonders weiten Ätzkanälen
hergestellt Optimal wäre an sich eine Porosität P von ungefähr 1, wobei diese Porosität
Zahl der Löcher χ Fläche des Einzelloches
Gesamtfläche des unbearbeiteten Materiales
Gesamtfläche des unbearbeiteten Materiales
ist. Die Räche des Einzelloches ist die theoretische
Oberfläche eines nach dem Ätzen entstandenen Loches bzw. der Öffnung eines einzelnen Ätzkanals auf einer
ungestörten bzw. großen Fläche. Die Porosität P kann nun sowohl größer als auch kleiner 1 sein. Sie ist dann
größer i, wenn eine »Oberätzung« vorliegt, d.h. die
Strukturierung stärker ausgeprägt ist Die in der F i g. 1 gezeigt rhombische Form der Löcher mit der aus photographischen
Gründen gewählten Porosität P größer als 1_ ist durch die Kristallstruktur von Glimmer und die als
Ätzsäure verwendete Rußsäure bedingt und für das Erzielen des gewünschten Effektes unwesentlich.
Die gewünschte Oberflächenvergrößerung wird wie folgt erreicht:
Der zu schützende Isolierkörper wird im Vakuum von al'en Seiten mit einem Strahl schwerer Ionen bestrahlt
Dabei bilden sich in einer Oberflächenschicht latente Kernspurkanäle von etwa 100 A Durchmesser und einer
von der Ionenenergie abhängigen Tiefe, ζ. Β. ΙΟμίτι für
eine Ionenenergie von etwa 1 MeV/Nukleon. Diese Kanäle werden durch einen anschließenden Entwicklungsoder Ätzprozeß auf einen beliebig größeren Durchmesser
erweitert Durch eine passende Wahl der Bestrahlungsdosis (lonenzahl pro cm2) und Entwicklungszeit für
das entsprechende Ätzmittel kann dann erreicht werden, daß etwa die Hälfte der Isolierkörperfläche bzw.
der Festkörpermatrix mit Kernspurkanälen bedeckt ist und eine irrgartenförmige Oberflächenstruktur entsteht.
Die mit dem Verfahren erzielte Schutzwirkung zeigt folgende Gegenüberstellung:
Wird ein isolierendes Glimmerplättchen im unbehandelten
Zustand in einer Sputteranlage 4 Minuten bei 20 mA Entladungsstrom mit Gold beschichtet, mißt man
zwischen zwei gegenüberliegenden Kontaktpunkten einen Widerstand von etwa 50 Ω. Wird ein solches Plättchen
aber zuvor mit etwa 5 · 10* 1,4 MeV/Nukleon Argonionen pro cm2 bestrahlt, anschließend 20 Minuten in
40%iger Flußsäure entwickelt und dann wie beschrieben mit Gold beschichtet, so mißt man zwischen den
Kontakten 'ediglich einen Isolation! widerstand von mehr als 1010 Ω bei einer Prüfspannung von 1 kV. Statt
eines Festkörpers mit größeren Volumen kann auch eine Isolierfläche mit dem Verfahren so strukturiert werden,
daß sich ihre Isolatioir.eigenschaften stark verbessern.
Mit dieser einfach und in großen Mengen herstellbaren Folie kann dann jeder beliebige Isolatorkörper
durch Einwickeln gegen Metalldämpfe geschützt werden. Dabei kann die Folie so ausgewählt werden, daß sie
besonders günstige Eigenschaften bezüglich der Registrierung von Kernspuren und ihrer chemischen Entwicklung
aufweist. Als besonders günstig gelten hierbei Materialien, in denen geätzte Kernspuren mit möglichst
konstantem Durchmesser erzeugt werden können. Geeignet sind z. B. Polycarbonate und Polymethylmetacrylate.
Im Prinzip lassen sich in allen isolierenden Festkörpern latente Kernspuren erzielen und auch durch Ätzen
zu mehr oder weniger schlanken kegelförmigen Kanälen erweitern.
Fig. 2 ist schema'isch eine Bestrahlungseinrichtung für das vorgeschlagene Verfahren dargestellt, die sich
im Vakuum bei einem Drj^k von weniger als ΙΟ-4 Torr
befindet. Mit 1 ist der Schwerionenstrahl bezeichnet.
der sich entlang der Achse 5 erstreckt und der in dem
nicht näher dargestellten Vakuumgehäuse verläuft Der Schwerioneiistrahl 1, 5 wird dabei von einem Schwerionenbeschleuniger
— hier vorzugsweise vom Typ UNILAC — erzeugt und in die der Bestrahlung dienende
Vakuumkammer geleitet Seine Energie und lonensorte sind je nach Strukturierungstiefe und zu bestrahlendem
Material vorgewählt Ein im Strahl 1 rotierendes Gitter 2 fängt einen Teil des Strahles auf und wird zur
Dosismessang verwendet Es wird durch den Motor 7 angetrieben. Nach dem Gitter 2 ist in den Strahl 1 mitdg
zu dessen Achse 5 ein magnetischer Deflektor 3 eingeschaltet, mit dessen Hilfe der Strahl 1 gespreizt wird, um
eine größere Räche 6 des zu bestrahlenden Festkörpers bzw. der Probe in der gewünschten Dichte beaufschlagen
zu können. Hinter dem Deflektor 3, der ringförmig ausgebildet sein kann, ist die Halterung 4 für das zu
bestrahlende Material angeordnet Bei der dargestellten Ausführungsform der Halterung 4 handelt es sich um
zwei Transportrollen, zwischen denen eine folienförmige
Festkörpermatrix als zu bestrahlend* Räche 6 durch die Strahlachse 5 gespult werden kann. Dabii kann über
die Spulgeschwindigkeit die Bestrahlungsdosis eingestellt werden. Ebensogut kann als Halterung auch eine
Drehvorrichtung zur allseitigen Bestrahlung z. B. eines räumlich ausgedehnten Isolierkörpers Verwendung finden.
30
45
50
55
eo
65
1 Schwerionenstrahl
2 rotierendes Gitter
3 magnetischer Deflektor
4 Wechselvorrichtung
5 Strahlachse
6 bestrahlte Räche bzw. Probe
7 Motor
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Isolatoroberflächen
durch Vergrößern der Oberfläche einer als Innenraumisolator, welcher insbesondere Metalldampfniederschlägen
ausgesetzt ist, dienenden Festkörpermatrix, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolatoroberfläche gleichmäßig mit einem Ionenstrahl beschossen wird und die dadurch entstandenen
Kernspuren durch chemische Ätzmittel so erweitert werden, daß sich benachbarte, individuelle
Ätzkanäle gerade überschneiden bzw. berühren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl aus schweren Ionen besteht
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Festkörpermatrix eine Folie
ist, mit welcher Isolatoren formtreu umhüllbar sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Porosität vorzugsweise 1
beträgt.
5. Vorrichtung zur Ausübung eines Verfahrens nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei welchem
Energie, Dichte und Ionensorte des Schwerionenstrahles je nach Strukturierungsstufe und zu bestrahlendem
Material vorgegeben werden, mit einem Schwerionenbeschleuniger zur Erzeugung des
Schwerionenstrahles und einer Vakuumkammer in die der Strahl eintritt und in der sich die Vorrichtung
befindet, dadurch gekennzeichnet, daß in Strahlrichtung (1,5) gcehen vor der Festkörpermatrix (6) ein
quer zum Strahl rotierendes Gitter (2) angeordnet ist, an welches sich vor der Probe (6) bzw. der Probenhalte-
oder Wechselvorrichtung (4) ein magnetischer Deflektor (3) um den Strahl (1) herum anschließt.
Priority Applications (3)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=6118865
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