DE3044417A1 - Verfahren zum erfassen und einstellen des axialen ankerspiels von elektromotoren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum erfassen und einstellen des axialen ankerspiels von elektromotoren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
R. 669 5
13.10.1980 Br/Bs
ROBEET BOSCH GMBH, ?000 STUTTGART 1
Verfahren zum Erfassen und Einstellen des axialen Ankerspiels von Elektromotoren und Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des Hauptanspruchs. Nach einem bisher bekanntgewordenen
Verfahren wird ein fertig montierter Motor zunächst in eine Längs.spiel-Einstell-Station aufgenommen
und an Betriebsspannung angeschlossen. Durch Laufenlassen des Motors sollen sich die Lager setzen und
das Kollektorsystem einlaufen. Je nach dem Automationsgrad des Montagebandes wird während dieser Einlaufzeit
mittels Druckluftstempeln oder handgeführtem Kunststoffhemmer
auf das Motorgehäuse geschlagen. So sollen sich die Lager setzen. Danach zieht man eine Einstellschraube
für das Lagerlängsspiel manuell so fest an, daß ein angeschlossener Analogstrommesser beim Einschalten des Motors
ein Mehrfaches des Leerleufstromes anzeigt. Durch diese
kurzzeitige Belastung setzt sich das untere Drucklager axial. Auch ein sicherer Sitz der in die Ankerachse beidseitig
eingesetzten Anschlagkörper (Kunststoff-Kalotten) wird erreicht, wobei diese Kunststoff-Kalotten auch etwas
abgeplattet werden. Danach löst man die Einstellschraube
304U17 - : '■■ '■■ '- ■
und zieht sie danach wieder so weit an, bis der Analogstrommesser
einen nur unwesentlich über dem Leerlaufstrom
liegenden Wert anzeigt. Damit ist das Einstellen des Längsspiels der Ankerachse beendet und die Einstellschraube
wird fixiert. Nachteilig ist dabei, daß die Lagerung, das Kollektorsystem und das nachgeschaltete
Getriebe mechanisch nicht völlig gleich sind. Die auftretenden Unterschiede bewirken unterschiedliche Stromaufnahme
im Leerlauf und wirken sich somit als Fehleinstellung des Lagerspiels aus. Um diesen Nachteil einigermaßen
auszugleichen bedarf es besonderer Erfahrung und Fertigkeiten des Einstellenden. Dies wirft besonders
dann Probleme auf, wenn auch dieser Einstellvorgang weitergehend automatisiert werden soll.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß unterschiedliche Reibungsverluste in den Lagern, am
Kollektorsystem und im nachgeschalteten Getriebe die Messung des axialen Ankerspiels nicht verfälschen. Dabei
braucht der Anker nicht zu laufen, der Motor also auch nicht an eine Spannungsquelle angeschlossen zu werden.
Dennoch wird-erreicht, daß auch hier etwaiges Lagerspiel
beseitigt wird und die Kunststoff-Kalotten an den Enden der Ankerachse festgesetzt und abgeplattet werden. Auch
überhöhter Verschleiß durch noch nicht gesetzte Lager und Kalotten wird vermieden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft für das Automatisieren des Einstellvorgangs
ist die Auswertung des spielabhängigen Signals als Steuersignal
für einen elektrisch betriebenen Schraubendreher, der mit der Einstellschraube zum Beseitigen des Längsspiels
der Ankerachse in Eingriff gebracht ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit Merkmalen nach den Unteransprüchen 5 "bis 16 ermöglicht
einen besonders einfachen, automatisierungsfreundlichen
Aufbau des Prüf- und Einstellarbeitsplatzes.
Zeichnung
An einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Verfahren und die Vorrichtung in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen Pig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit
eingespanntem Motor, teilweise geschnitten, in vereinfachter Darstellung, Fig. 2 ein Meßdiagramm mit der
Anzeige noch vorhandenen Axialspiels und Fig. 5 ein Meßdiagramm nach Beseitigung des Axialspiels.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Ein Getriebemotor 1 mit einem zweiteiligen Gehäuse 2, einem Stator 3, einem Anker 4, einem Kollektorsystem 5»
einem Getriebe 6, und Lagern 7 und 8 für eine Ankerwelle
9 ist angespannt an eine Schwingvorrichtung 10. Im Gehäuse 2 ist ein unteres Drucklager 11 für die Ankerwelle
9 befestigt. Diesem unteren Drucklager 11 ist eine Einstellschraube 12 gegenübergestellt, die als oberes
Drucklager für die Ankerwelle 9 dient. Die Enden der Ankerwelle 9 nehmen Kunststoff-Kalotten 13 und 14 auf.
Sie sind eingepreßt in entsprechende stirnseitige Vertiefungen der Ankerwelle 9· Das Längsspiel, das die
Ankerwelle 9 zwischen dem unteren Drucklager 11 und der Einstellschraube 12 hat, ist mit f bezeichnet. Die Schwingvorrichtung
10 besitzt einen Grundkörper 15 und einen Träger 16. Der Träger 16 nimmt Federelemente 17 und 18
und einen Elektromagneten 19 auf. Letzterer ist mittels elektrischer Leitungen 20 über eine Regeleinheit 21 an
Netzspannung angeschlossen. Die freien Enden der Feder-
^ ·; : r: 669
elemente 17 und 18 tragen eine Schwingschiene 22 mit
einem Schwinganker 23· Dabei ist der Schwinganker 23
dem Elektromagneten 19 mit einem Abstand a gegenübergestellt, der der Schwingweite des Systems mit der
Schwingschiene 22 entspricht. An der Schwingschiene 22
kann der Getriebemotor 1 auf zweierlei Art befestigt sein. Die bevorzugte Art und Weise der Befestigung ist
in Fig. 1 in einem strichpunktiert eingezeichneten
Kreis 24- dargestellt. Ein Spannelement 25 umschließt
das Gehäuse 2 in Bereich des Stators 3· Die Steuerung
des Spannelements 25 erfolgt pneumatisch mit bekannten, hier nicht näher dargestellten Mitteln. Im strichpunktiert
eingezeichneten Kreis 26 ist eine ebenfalls mögliche Längsankoppelung der Schwingschiene 22 an d8S Gehäuse 2
des Getriebemotors 1 gezeigt. Hierzu ist ein Spannstück 27 verwendet. Die Schwingungen der Schwingschiene
22 können sowohl in ihrer Amplitude als euch in ihrer Frequenz durch die Regeleinheit 21 beeinflußt werden.
In der Nähe der Einstellschraube 12 und des Lagers 7 drückt ein Fühler 28 an das Gehäuse 2 des Getriebemotors
.1. Dieser Fühler 28 ist als elektromechanischer
Wandler ausgebildet, und über eine Leitung 29 mit einem als Inpedanzwandlef geschalteten Vorverstärker 30 verbunden.
Eine Leitung 31 verbindet den Ausgang des Vorverstärkers
30'mit einem Eingang einer Steuereinrichtung Ein zweiter Eingang dieser Steuereinrichtung 32 ist über
eine Leitung 33 mit einem Sollwertgeber 34- verbunden.
Vom Ausgang der Steuereinrichtung 32 führt eine Leitung
zu einem Schraubendrehermotor 36. Letzterer betreibt schließlich einen Schraubendreher 37 und führt die Einstellschraube
12.
Sobald die Schwingschiene 22 mit Hilfe des Elektromagneten 19 und des diesem zugeordneten Schwingankers 23 in Bewegung
gesetzt wird, wird auch die Ankerwelle 9 mit dem Anker 4 zu Schwingungen in deren Längsachsenrichtung
-^ 66 9
angeregt. Infolge des noch bestehenden Axialspiels der Ankerwelle 9 in den Lagern 7 und 8 und zwischen dem
unteren Drucklager 11 und der Einstellschraube 12 entstehen gegenüber der gesamten übrigen, sinusförmig
schwingenden Masse mit dem Motorgehäuse 2 differente Schwingungen des Ankers 4- und der Ankerwelle 9i mit
harten Aufschlagspitzen. Der als elektromechanischer
Wandler arbeitende Fühler 28 wandelt dieses Schwingungsspektrum in ein elektrisches Signal um, das über die
Vorverstärker 30 der Steuereinrichtung 32 zugeführt wird. Die Steuereinrichtung 32 vergleicht dieses Signal mit
einem vom Sollwertgeber 34· kommenden Referenzsignal und
leitet aus diesem Vergleich ein Stellsignal für den Schraubendrehermotor 36 ab. Dieser Schraubendrehermotor
verstellt über den Schraubendreher 31 die Einstellschraube 12 so lange, solange noch durch Axialspiel der Ankerwelle
9 ausgelöste Steuersignale eintreffen. Während dieses Einstellvorgangs werden die Kunststoff-Kalotten
an den Stirnseiten der Ankerwelle 9 in gewünschter Weise
durch die auftretenden Prellschläge abgeplattet. Auch die Lager richten sich selbst aus und setzen sich, ohne
daß dabei eine Reibung aus drehendem Betrieb auftritt. Auf die beschriebene Weise ist sichergestellt, daß das
Stellsignal ausschließlich hergeleitet ist aus dem vorhandenen Axialspiel der Ankerwelle 9· Fig. 2 zeigt eine
Grundschwingung,als Sinuslinie dargestellt, der eine
durch Längsspiel verursachte Schwingung überlagert ist. Fig. 3 zeigt die gleiche sinusförmige Grundschwingung nach
dem das Lagerspiel vollständig beseitigt wurde. Eier zeigt sich keine überlagerte Schwingung mehr. Die nach Fig.
der Grundschwingung überlagerte Schwingung zeigt in der hier angegebenen Größenordnung ein Axialspiel an, das
ca. 5/100 mm beträgt.
Claims (1)
- R. 66 9 513.10.1980 Br/BaROBERT BOSCH GMBH, 7000 STUTTGART 1Ansprüche/ 1.j Verfahren zum Erfassen und Einstellen des axialen Ankerspiels von Elektromotoren, insbesondere für Kleinmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß der montierte Motor (1) zu vorbestimmten, vorzugsweise gleichförmigen mechanischen Schwingungen angeregt und an das Motorgehäuse (2) ein Fühler (28) gekoppelt wird, der diese Grundschwingungen und zusätzlich die durch diese Grundschwingungen -angeregten und von einem mit Längsspiel einer Ankerwelle (9) gelagerten Anker (4) verursachten differenten Schwingungen mit harten Aufschlagspitzen aufnimmt und in ein elektrisches Signal umwandelt, aus dem das Maß des Längsspiels der Ankerwelle (9) erkennbar und durch entsprechende Mittel (Einstellschraube 12) einstellbar ist.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Signal über eine an sich bekannteAuswerteschaltung in ein Steuersignal für einen elektrisch betriebenen Schraubendreher (37) umgewandelt wird, der mit der Einstellschraube (12) zum Beseitigen des Längsspiels der Ankerwelle (9) in Eingriff gebracht ist.$. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen und Einstellen des axialen Ankerspiels bei nichtdrehendem Anker (4) erfolgt.4·. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen und Einstellen des axialen Ankerspiels bei drehendem Anker (4-) erfolgt.5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor an einer an sich bekannten Schwingschiene (22) befestigt ist, die elektromagnetisch zu Schwingungen angeregt wird und der !Fühler (28),als elektromechanischer Wandler ausgebildet, unter mechanischer Vorspannung am Motorgehäuse (2) anliegt und mit einem Meßwertanzeiger verbunden ist.6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Versorgungsstromkreis für den Elektromagneten (19) des Schwingankers (23) der Schwingschiene (22) ein Regler (21) eingeschaltet ist.7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Eegler (21) als Amplitudenregler ausgebildet ist.-66958. Vorrichtung nach Anspruch. 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (21) als frequenzregier ausgebildet ist.9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 "bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verbindung zwischen der Schwingschiene (22) und dem Motor (1) eine vorzugsweise pneumatisch betriebene Spannvorrichtung eingesetzt ist.10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (25) den Motor (1) an den die Statorwicklung (3) umschließenden Motorgehäuseteilen umfaßt .11. Vorrichtung nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (27) den Motor (1) in der Nähe des kollektorseitigen Lagers (8) der Ankerwelle (9) am Motorgehäuse (2) erfaßt.12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fühler (28) zum Aufnehmen des Schwingungsspektrums über einen Vorverstärker (30) mit einstellbarer Verstärkung mit dem Eingang einer Steuereinrichtung (32) für einen Schraubendrehermotor (36) verbunden ist.13· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubendrehermotor (36)-*:- : ■ ': 6 6 9 304.U17 : ; - :ein Schrittmotor mit -umkehrbarer Drehrichtung ist.14-. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 t>is 13> dadurch gekennzeichnet, daß der Fühler (28) das Motorgehäuse (2) in der Nähe eines Ankerwellenlagers (7) abtastet.15· Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorverstärker (30) als Impedanzwandler geschaltet ist.16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15» dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Sollwertgeber (34) umfaßt, der wie der Fühler (28) mit der Steuereinrichtung (32) für den Schraubendrehermotor (36) verbunden ist und ein Referenzsignal liefert, aus dessen Vergleich mit dem vom Fühler (28) abgegebenen Signal das Stellsignal für den Schraubendrehermotor (36) ableitbar ist.ORIGINAL INSPECTED
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