DE3044250C1 - Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem Werkstoff - Google Patents
Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem WerkstoffInfo
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Description
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird als Schaumwerkstoff für die Zwischenschicht Blähton verwendet. Eine Zwischenschicht aus Blähton hat sich als besonders wirksam erwiesen, eine solche zellkeramisehe Zwischenschicht führt zu einer besonders innigen Verbindung sowohl mit dem Substrat wie auch mit der Kunststoffbeschichtung.
- Sowohl von der Wirkung der Zwischenschicht her wie auch im Hinblick auf eine einfache Verfahrensweise ist es von Vorteil, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als Zwischenschicht verkleinerte Teilchen aus dem keramischen Schaumwerkstoff auf die nicht abgebundene Substratoberfläche aufgebracht werden.
- Diese Teilchen verbinden sich besonders innig mit dem Substrat und bieten ferner die geschilderte zerklüftete Oberfläche für eine sichere Verklammerung der Kunststoffbeschichtung. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung als zerkleinerte Teilchen ein durch Sägen oder Mahlen gewonnenes Pulver aus Blähton auf die nicht abgebundene Substratoberfläche aufgebracht wird. Ein solches Pulver, das auch als Mehl bezeichnet werden könnte, kann aus Blähtonkörpern durch Sägen oder Mahlen einfach hergestellt werden und bietet infolge der angeschnittenen keramischen Zellen und Zwickel eine besonders günstige Oberfläche für die beiderseitigen Verklammerungen. Eine besonders einfache und wirksame Aufbringung der Zwischenschicht kann dabei dadurch erzielt werden, daß das Pulver der Zwischenschicht auf die dicht abgebundene Substratoberfläche durch geeignete Mittel aufgeblasen wird.
- Sind besonders hohe Temperaturen entweder bei der Aufbringung der Kunststoffbeschichtungen oder bei der späteren Anwendung zu erwarten, so wird die Zwischenschicht aus den geschilderten Teilchen entsprechend dick ausgeführt. Es ist aber auch in solchen Anwendungsfällen möglich und vorteilhaft, wenn als Zwischenschicht Platten aus keramisch gebundenem Schaumwerkstoff, insbesondere aus keramisch gebundenem Blähton, auf die nicht abgebundene Substratoberfläche aufgebracht werden. Auch derartige Platten weisen die für die geschilderte Verklammerungswirkung besonders günstige rauhe strukturierte Oberflächenbeschaffenheit auf. Als keramisch gebundene Blähtonplatten können insbesondere solche eingesetzt werden, wie sie in der DE-PS 19 14 372 beschrieben sind.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Zwischenschicht unmittelbar nach dem Gießen des Substrats aufgebracht. Die hierfür verwendeten Gießformen eignen sich besonders gut für die Aufnahme der Zwischenschicht, und es wird außerdem eine besonders innige Verbindung mit der Substratoberfläche erzielt, insbesondere bei erfindungsgemäßer Anwendung der geschilderten zerkleinerten Teilchen oder des geschilderten Pulvers aus dem keramischen Schaumwerkstoff bzw. Blähton.
- Das Verfahren nach der Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel eines beschichteten plattenförmigen Bauteils für Bauzwecke anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch den erfindungsgemäß beschichteten plattenförmigen Bauteil.
- Der Bauteil besteht zunächst aus dem Substrat, hier einem plattenförmigen Bauteil 1 aus hydraulisch gebundenem Werkstoff, insbesondere aus Zement oder Gips.
- Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird dieses Substrat, vorzugsweise beim Gießvorgang, in noch nassem Zustand vor dem endgültigen Abbinden mit einer Zwischenschicht 2 aus keramischem Schaumwerkstoff beschichtet. Wie die Zeichnung wiedergibt, ist im Ausführungsbeispiel diese Zwischenschicht aus zerkleinerten Teilchen aus dem keramischen Schaumwerkstoff, insbesondere einen keramischen Blähton, gebildet, wobei die Teilchen zweckmäßig ein durch Sägen oder Mahlen gewonnenes Pulver aus dem Blähton sind.
- Nach dem Aufbringen der Zwischenschicht 2 läßt man das Substrat 1, also die Zementplatte, abbinden, wobei in der in der Zeichnung angedeuteten Weise die Teilchen der Zwischenschicht sich innig in der beschichteten Substratoberfläche verklammern.
- Nach dem Abbinden des Substrats 1 mit seiner Zwischenschicht 2 wird in der jeweils geeigneten Weise die Kunststoffschicht 3 aufgebracht. Wie die Zeichnung andeutet, verklammert sich die Kunststoffschicht 3 innig mit der durch die angeschnittenen keramischen Zellen und Zwickel gebildeten strukturierten Oberfläche der Zwischenschicht 2.
- Besonders einfach und zugleich wirksam läßt sich die Zwischenschicht 2 aufbringen, wenn die Teilchen oder das Pulver dieser Zwischenschicht 2 auf die Oberfläche des Substrats 1 beim Gießen des Substrats aufgeblasen werden, und zwar mit geeigneten pneumatischen Mitteln. Es kann aber auch bei entsprechenden Anwendungsfällen, bei denen z. B. eine größere Dicke der Zwischenschicht 2 gefordert wird, diese Zwischenschicht 2 als Platte aus keramisch gebundenem Schaumwerkstoff, insbesondere aus keramisch gebundenem Blähton, aufgebracht werden. Als Dichte für die Zwischenschicht 2 aus dem keramischen Schaumwerkstoff hat sich eine Dichte von ungefähr 0,2 g/cm3 erwiesen.
Claims (7)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem Werkstoff, insbesondere von Bauteilen aus Zement oder Gips für Bauzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat auf seiner zu beschichtenden Oberfläche im nassen Zustand vor dem endgültigen Abbinden mit einer Zwischenschicht aus keramischem Schaumwerkstoff beschichtet und nach dem Abbinden die Kunststoffbeschichtung aufgebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schaumwerkstoff für die Zwischenschicht Blähton verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenschicht zerkleinerte Teilchen aus dem keramischen Schaumwerkstoff auf die nicht abgebundene Substratoberfläche aufgebracht werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als zerkleinerte Teilchen ein durch Sägen oder Mahlen gewonnenes Pulver aus Blähton auf die nicht abgebundene Substratoberfläche aufgebracht wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver der Zwischenschicht auf die nicht ab gebundene Substratoberfläche aufgeblasen wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenschicht Platten aus keramisch gebundenem Schaumwerkstoff auf die nicht abgebundene Substratoberfläche aufgebracht werden.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht unmittelbar nach dem Gießen des Substrats aufgebracht wird.Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem Werkstoff, insbesondere von Bauteilen aus Zement oder Gips für Bauzwecke.In der Bautechnik ist es häufig erforderlich, Bauteile aus hydraulisch gebundenem Werkstoff, insbesondere Bauteile aus Zement oder aus Gips, wasserdicht zu machen. Übliche unbeschichtete wasserdichte Oberflächen aus hydraulisch gebundenem Werkstoff, insbesondere Zementoberflächen, weisen nur eine geringe Oberflächendichtigkeit und einen geringen Wasserangriff aus. Es ist bekannt, Oberflächen derartiger Substrate gegen chemische Angriffe dadurch zu schützen, daß die solchen Angriffen ausgesetzten Substratoberflächen mit Kunststoffbeschichtungen versehen werden, z. B. die Innenwandungen von Rohrleitungen aus derartigen Werkstoffen zur Förderung von aggressiven Medien, insbesondere von sauren Trinkwässern, Solewässern oder Abwässern. Es hat sich gezeigt, daß die Verbindung der Substratoberflächen mit den jeweiligen Kunststoffbeschichtungen höchst unzureichend ist und sich leicht löst und zu Schäden der Bauteile mit sehr teuren und unangenehmen Folgen führt. Außerdem erweist sich die Kunststoffbeschichtung derartiger Substratoberflächen als höchst schwierig wegen der in der Regel anzuwendenden verhältnis- mäßig hohen Temperaturen der aufzubringenden Kunststoffe. Aber auch bei nachträglichen Temperaturschwankungen ergeben sich die geschilderten Ablösungen und Schäden.Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Kunststoffbeschichtung derartigen Substrate zu schaffen, das sich einerseits einfach durchführen läßt, die geschilderten Schwierigkeiten bei der Aufbringung der Kunststoffbeschichtungen vermeidet und schließlich zu einer Kunststoffbeschichtung von hoher Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer führt.Dies wird nach der Erfindung vor allem dadurch erreicht, daß das Substrat auf seiner zu beschichtenden Oberfläche im nassen Zustand vor dem endgültigen Abbinden mit einer Zwischenschicht aus keramischem Schaumwerkstoff beschichtet und nach dem Abbinden die Kunststoffbeschichtung aufgebracht wird. Es hat sich gezeigt, daß die Zwischenschicht aus dem keramischen Schaumwerkstoff einerseits eine sehr innige Verbindung mit der Substratoberfläche eingeht und andererseits einen höchst wirksamen Haftvermittler für die Kunststoffbeschichtung bildet. Die Zwischenschicht bildet ferner eine wirksame Wärmedämmschicht gegenüber der Substratoberfläche bei der in der Regel mit hohen Temperaturen verbundenen Aufbringung der Kunststoffbeschichtung, so daß die an der Grenzschicht zwischen dem Substrat und der Zwischenschicht auftretenden Temperaturdifferenzen höchst gering gehalten werden und damit einer für die Haltbarkeit der Beschichtung schädliche Wasserdampfdiffusion aus dem Substrat vermieden wird. Auch bei der Verwendung des so beschichteten Substrats bei hohen Temperaturschwankungen, insbesondere also in kunststoffbeschichteten Rohren aus dem hydraulisch gebundenen Werkstoff, insbesondere Zementrohren, wird eine sichere und dauerhafte Verbindung der Kunststoffbeschichtung mit dem Substrat erzielt. Es hat sich gezeigt, daß eine außerordentlich innige feste mechanische Verklammerung zwischen der Kunststoffbeschichtung und der Zwischenschicht aus dem keramischen Schaumwerkstoff erzielt wird, da die zellenartigen Oberflächenbestandteile der Zwischenschicht kavernenartige Hinterschneidungen für die Kunststoffbeschichtung bilden, so daß diese Beschichtung auch bei hohen Wärmedehnungsspannungen sicher mit der Zwischenschicht und diese mit dem Substrat verklammert ist. Die Stärke der Zwischenschicht wird nach den zu erwartenden Beanspruchungen, insbesondere Temperaturbeanspruchungen, gewählt. Insgesamt hat sich gezeigt, daß bei der Beschichtung mit dem Kunststoff die durch die Zwischenschicht gebildete Oberfläche den damit verbundenen thermischen Behandlungen vollständig gewachsen ist, da die Zwischenschicht eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist und somit die hydraulische Bindung der darunter liegenden Masse vor den Temperatureinflüssen geschützt wird. Eine besonders gute Verbindung der Kunststoffbeschichtung mit der Zwischenschicht und damit mit dem Substrat, insbesondere einer Zementoberfläche, hat sich ergeben bei einer Verwendung von Äthylenvinylacetat (EVA) oder Epoxiharzen als Kunststoffbeschichtung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803044250 DE3044250C1 (de) | 1980-11-25 | 1980-11-25 | Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem Werkstoff |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19803044250 DE3044250C1 (de) | 1980-11-25 | 1980-11-25 | Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem Werkstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3044250C1 true DE3044250C1 (de) | 1982-07-08 |
Family
ID=6117460
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19803044250 Expired DE3044250C1 (de) | 1980-11-25 | 1980-11-25 | Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Substraten aus hydraulisch gebundenem Werkstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3044250C1 (de) |
-
1980
- 1980-11-25 DE DE19803044250 patent/DE3044250C1/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT * |
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