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Bremsbacken-Haltevorrichtung für eine Scheibenbremse
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsbacken-Haltevorrichtung für
eine Scheibenbremse, bei der die in Umfangs richtung der Bremsscheibe abgestützten
Bremsbacken in einem in radialer Richtung offenen Belagschacht eines Bremsgehäuses
angeordnet sind und dort durch einen, in Ausnehmungen in den zur Bremsscheibe parallelen
Wänden des Belagschachts einsetzbaren, quer zur Bremsscheibe durch den Belagschacht
verlaufenden Haltestift gehalten sind, der seinerseits die Bremsbacken-Halteöffnungen
durchragt und mit einem federnd zusammendrückbaren Ende durch eine öffnung im Bremsgehäuse,
deren öffnungsweite dem Durchmesser des Endes in zusammengedrücktem Zustand entspricht,
in eine der Ausnehmungen eindrückbar ist, wobei der jeweilige Durchmesser des Haltestifts
im wesentlichen dem Durchmesser der zugeordneten Ausnehmung entspricht und eine
axiale Fixierung des Haltestifts durch Absätze der Ausnehmungen sichergestellt ist.
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Haltevorrichtungen der bezeichneten Art werden eingesetzt, um die
im Belagschacht eines Bremsgehäuses beiderseits der Bremsscheibe axial verschiebbar
angeordneten Bremsbacken in radialer Richtung zu halten. In Umfangsrichtung wird
die Bremskraft durch Abstützung der Bremsbacken an den Belagschachtwänden vom Bremsgehäuse
aufgenommen, das seinerseits fahrzeugfest befestigt ist.
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Nach Entfernen der Haltestifte werden die Bremsbacken radial nach
außen aus dem Belagschacht herausgenommen.
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Aus der DE-OS 24 56 354 ist eine Bremsbacken-Haltevorrichtung bekannt,
bei der die Haltevorrichtung aus zwei Haltestiften besteht, die in Achsrichtung
der Bremsscheibe quer durch den Belags chacht verlaufen, die Halteöffnungen der
Bremsbacken durckgreifen und mit ihren Enden in axial fluchtend sich gegenu)erliegenden
Bohrungen
im Bremsgehäuse angeordnet sind. Die Bohrungen sind als Stufenbohrungen ausgeführt
und haben Absätze, an denen die Stirnflächen der Haltestifte anliegen, so daß die
Haltestifte axial fixiert sind; die Absätze sind dazu so angeordnet, daß die Bohrungsabschnitte
der gegenüberliegenden Gehäusebohrungen, die den größeren Durchmesser aufweisen,
einander zugewandt sind. Bei den Gehäusebohrungen auf der einen Seite der Bremsscheibe
entspricht der größere Durchmesser dem Durchmesser des Haltestiftes, bei den Gehäusebohrungen
auf der gegenüberliegenden Seite entspricht der kleinere Durchmesser dem Durchmesser
des Haltestiftes; von dieser, der Montageseite aus, wird durch diese letztere Bohrung
der Haltestift durch Einschieben in axialer Richtung montiert.
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Der Haltestift besitzt dazu an einem Ende in radialer Richtung federnde
Laschen, die sich beim Durchschieben durch diese Bohrung durch Anlegen dem Durchmesser
des Haltestiftes anpassen, nach dem Austritt aus diesem Bohrungsabschnitt aber federnd
in radialer Richtung auseinandertreten und sich dem größeren Durchmesser des anschließend
folgenden, dem Belagschacht zugewandten Bohrungsabschnitts anpassen.
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Das mit den federnden Laschen versehene, montageseitige Ende des Haltestifts
besitzt Anfasungen, ebenso der zugeordnete, montageseitige Bohrungsabsatz, so daß
bei Demontage die Laschen durch diese Anschrägungen bei Einwirken einer Kraft in
axialer Richtung, die entgegengesetzt zur Einschieberichtung gerichtet ist, zusammengedrückt
werden und ein axiales Herausschieben des Haltestiftes nicht sperren. Das Herausschieben
des Haltestiftes erfolgt z.B.mit einem Stift, der durch die kleinere der Gehäusebohrungen
auf der der Montageseite gegenüberliegenden Seite gesteckt wird und der auf die
Stirnfläche des Haltestiftes drückt.
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Bei dieser bekannten Anordnung ist es insbesondere als nachteilig
anzusehen, daß der Ein- und Ausbau der Haltestifte in axialer Richtung mit großem
Platzbedarf erfolgt. Zudem muß nicht nur auf einer, sondern auf beiden Seiten des
Bremsgehäuses Platz zum
Ansetzen von Werkzeugen vorgesehen sein,
da die Demontage mit einem stiftähnlichen Werkzeug erfolgt, das an der Seite angesetzt
wird, die der Seite gegenüberliegt, von der aus der Einschiebevorgang erfolgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und kostengünstige
Bremsbacken-Haltevorrichtung zu schaffen, die radial in den Belagschacht einsetzbar
und entnehmbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die oeffnung
durch eine radiale Nut gebildet ist, die sich von der Ausnehmung bis zum radial
äußeren Rand des Belagschachtes erstreckt.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird erreicht, daß der Haltestift
ebenso wie die Bremsbacken in radialer Richtung montiert werden kann und der zur
Montage benötigte Raum außerhalb des Bremgehäuses nicht axial beiderseits des Bremsgehäuses,
sondern platzsparend in der radialen Fortsetzung des Belagschachtes liegt.
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Die Montage erfolgt auf einfache Weise durch Einschieben des Haltestifts
in radialer Richtung in die Nuten, die in die Ausnehmungen münden, in denen der
Haltestift nach Beendigung des Montagevorgangs z.B. formschlüssig angeordnet und
gesichert ist.
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Dadurch ist ein einfacher Bremsbackenwechsel insbesondere bei Fahrzeugen
möglich, die axial beiderseits des Bremsgehäuses beengte Platzverhältnisse aufweisen,
so daß der Belaghaltestift in axialer Richtung nicht montiert bzw. demontiert werden
kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung mit parallel verlaufenden Nuten
können mehrere Haltestifte als Haltevorrichtung für die Bremsbacken in erfindungsgemäßer
Weise montiert werden.
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Dadurch, daß die axiale Tiefe der Nut mindestens gleich der axialen
Tiefe der Ausnehmung ist, erreicht man eine problemlose Montage bzw. Demontage;
die Nuten können z.B. kostengünstig mit einem Scheibenfräser hergestellt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Nuten an der öffnung,
in die bei der Montage der Haltestift eingeschoben wird, Anfasungen auf, die den
Kraftbedarf für das Einschieben verringern.
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Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch einen Festsattel,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II, Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie
III-III, Fig. 4 einen Schnitt ähnlich Fig. 3 mit unterschiedlicher Nutform; gleiche
Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Fig. 1 und Fig. 2 zeigen Schnitte durch das Bremsgehäuse 1 einer Festsattel-Teilbelag-Scheibenbremse,
bei der im radial offenen Belagschacht 2 zwei Bremsbacken 3,3' beiderseits der nicht
gezeichneten Bremsscheibe angeordnet sind. Die Bremsbacken 3,3' werden durch Haltestifte
5,6 in radialer Richtung gehalten.
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Die Haltestifte 5,6 durchgreifen die Halteöffnungen 8,9,8',9' der
Bremsbacken 3,3' und sind in Ausnehmungen lo,11,1o1,11' des Bremsgehäuses 1 befestigt.
Bremsbacken 3,3' und Haltestifte 5,6 sind durch eine Kreuz feder 7 gegeneinander
verspannt.
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Die Halteöffnungen 8,9,8',9' sind langlochförmig und lassen eine begrenzte
Bewegung der mit Bewegungsspiel im Belagschacht 2 angeordneten Bremsbacken 3,3'
in Umfangsrichtung zu, so daß die Bremsbacken 3,3' sich an den in Umfangsrichtung
angeordneten Wänden 12,13 des Belagschachts 2 abstützen und die Bremskraft auf das
fahrzeugfeste Bremsgehäuse 1 übertragen.
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Die Ausnehmungen lo,11,lo',11' sind axial fluchtend in den sich gegenüberliegenden
Belagschachtwänden 14,14' angebracht und sind zylinderförmig, von ihrer Umfangsfläche
16 gehen im radial
äußeren Bereich Nuten 17,18,17',18' aus, die
radial nach außen verlaufen und an der Oberkante 19 des Bremsgehäuses 1 offen enden.
Die Nuttiefe entspricht der Tiefe der Ausnehmung lo,11,lo', 11', die Nutbreite ist
an der Umfangsfläche 16 kleiner als der Durchmesser der Ausnehmung lo,11,lo',11'.
Die Nuten 17,18 und 17', 18' verlaufen parallel zueinander.
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In der Fig. 3 ist die Nut 18', die konstante Breite hat, gezeichnet;
die Nutwände laufen nur im äußeren öffnungsbereich in Art einer Fase 20 auseinander;
die Form der Aufweitung kann fertigungsbedingt kreisbogenförmig oder, nicht gezeichnet,
gradlinig sein.
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In der Fig. 4 ist eine Ausbildung gezeichnet, bei der eine Nut 18'
über einen Bereich 21, der sich an die Ausnehmung 11' anschließt, eine konstante
Breite, die kleiner ist als der Durchmesser der Ausnehmung 11', aufweist; danach
erweitert sich die Nut 18' bis zu einer öffnungsbreite, die gleich oder größer ist
als der Durchmes ser der Ausnehmung 11'.
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Der Haltestift 5,6 ist im angeführten Beispiel eine Spannhülse 22,
23.
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Bei der Montage der Bremsbacken 3,3' werden zunächst beide Bremsbacken
3,3' mit der Kreuzfeder 7 auf die Spannhülsen 22,23 aufgeschoben. Danach wird diese
Einheit dadurch im Belagschacht 2 fixiert, daß die Spannhülsen 22 und 23 mit den
Enden unter elastischer Verformung in die zugeordneten Nuten 17,17' und 18,18' eingeführt
und radial nach innen geschoben werden; die Spannhülsen 22 und 23 befinden sich
schließlich in den zylindrischen Ausnehmungen lo,lo' und 11,11' und haben sich durch
den Rückgang der elastischen Verformung aufgeweitet und dem Durchmesser der Ausnehmung
lo,11,lo',11' formschlüssig angepaßt; sie sind dadurch radial gesichert.
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Die Demontage erfolgt durch radiales Herausziehen der gesamten Einheit
aus den Ausnehmungen lo,11,lo',11' und den Nuten 17,18, 17',18'; dabei können die
Bremsbacken 3,3' nicht, wie bei axialem Entfernen der Haltestifte möglich, im Belagschacht
2 radial nach innen rutschen.
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Es sind weiterhin nicht gezeichnete Ausführungsformen von Haltestiften
einsetzbar, die z.B. in radialer Richtung federnde Mittel an beiden Enden aufweisen.