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Beschreibung
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Nichtmechanisches Druckverfahren und Vorrichtung zur DurchfUhrung
des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein "nonimpact" bzw. nichtmechanisches Druckverfahren,
das also ohne der Form des gedruckten Zeichens entsprechende Druckelemente, beispielsweise
Typen, und Druckelementanschlag oder -abdruck arbeitet, sowie eine Vorrichtung zum
Durchführen dieses Verfahrens.
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Es sind unzählige Verfahren bekannt, nach denen sich elektrische Signale
für Druckvorgänge umwandeln lassen. Jedes dieser Verfahren hat besondere Vor- und
Nachteile.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein nichtmechanisches Druckverfahren
und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung zu schaffen, die vielseitig anwendbar
und wirtschaftlich verwirklichbar sind und die gestellten Forderungen in besonders
vorteilhafter Weise erfüllen. Insbesondere soll eine einfache Steuerung, beispielsweise
mittels eines digitalen Rechners vorgesehen sein und das Drucken von Text, also
von Schriftzeichen, oder von Bildern hoher Auflösung auf normales, also nicht dielektrisches
Papier mit sehr wenig Hintergrund ermöglicht werden.
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Die Lösung der Aufgabe ist in den beigefügten Patentansprüchen gekennzeichnet.
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Die erfindungsgemäße Druckvorrichtung ist für Anwendungen im Bereich
des Fernmeldewesens, zum Bedrucken von Ubertragungspapier für Textilien, in Verbindung
mit Rechnern, zum Drucken anderen Schriftgutes, z.B. Büchern, Magazinen, Briefen,
etc.
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geeignet.
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Die Druckvorrichtung gemäß der Erfindung hat eine Transportvorrichtung
zum Vorwärtstransportieren eines Empfängerblattes in der Druckvorrichtung, eine
erste Auftragsvorrichtung zum Auftragen eines Films aus elektrisch isolierender
Flüssigkeit an der Bildseite des Empfängerblattes, eine zweite Auftragsvorrichtüng
zum Inberührungbringen von elektrisch leitfähiger Druckfarbe mit dem Film aus elektrisch
isolierender Flüssigkeit an der Bildseite des Empfängerblattes, und eine ein elektrisches
Feld induzierende Einrichtung in Form einer regelmäßigen Anordnung von auf- oder
abrufbaren Stiften an der Rückseite des Empfängerblattes, der zweiten Auftragsvorrichtung
gegenüber, sowie eine Trockenvorrichtang für das Empfängerblatt. Das Erregen der
elektrischen Feld-Induktionseinrichtung bewirkt, daß die elektrisch leitfähige Flüssigkeit
bzw. Druckfarbe durch die elektrisch isolierende Flüssigkeit hindurchdringt und
am Empfängerblatt einen Abdruck erzeugt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Anströmvorrichtung
vorgesehen, um elektrisch leitfähige Druckfarbe an den Film aus elektrisch isolierender
FLüssigkeit anströmen zu lassen, wogegen bei anderen Ausführungsformen die Anströmvorrichtung
durch eine Eintauchwalzen- oder eine Rakelvorrichtung ersetzt ist.
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Bei Bedarf kann die Druckvorrichtung mit einer Einrichtung zum Trennen
und Rückführen von Druckfarbe und elektrisch
isolierender Flüssigkeit,
einer Einrichtung zum Verdampfen und Rückführen der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit
und mit einer Einrichtung ausgestattet sein, welche die der Auftragsvorrichtung
zugeführte Druckfarbenmenge entsprechend der am Empfängerblatt zu bedruckenden Flache
steuert.
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Bei einer Ausführungsform wird das Bild unmittelbar auf Papier gedruckt,
welches somit das Empfängerblatt ist. Bei einer noch anderen Ausführungsform wird
ein wiederverwendungsfähiges Empfängermaterial mit einem Spiegelbild bedruckt, das
dann auf das Papier oder ein anderes Aufzeichnungsmaterialübertragen wird. Bei dieser
letztgenannten Ausführungsform ist eine Vorrichtung zum Abreinigen des wiederverwendungsfähigen
Empfängerblattes eingegliedert, das in diesem Falle als Endlosband ausgebildet ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform wird Wasser oder irgendeine andere
elektrisch leitfähige Flüssigkeit von der ersten Auftragsvorrichtung bildgerecht
aufgetragen und danach wird mit dem Empfängermaterial eine mit viskoser Druckfarbe
beschichtete Walze in Berührung gebracht. Wenn die viskose Druckfarbe mit Wasser,
aber nicht mit der elektrisch isolierenden Flüssigkeit vermischbar ist, wird die
mit Wasser bedeckte Fläche bedruckt, wogegen im Falle einer mit der elektrisch isolierenden
Flüssigkeit, aber nicht mit Wasser vermischbaren Druckfarbe die mit der elektrisch
isolierenden Flüssigkeit bedeckte Fläche bedruckt wird und die-mit Wasser bedeckte
Fläche frei bleibt.
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Wenn mit einer Anströmvorrichtung als Auftragsvorrichtung breite Empfängerblätter
oder -bahnen bedruckt werden sollen, hat sich die Verwendung einer geteilten Druckfarben-Auftragsvorrichtung
als vorteilhaft erwiesen, die mehrere Sektionen und eine Einrichtung zum Ausgleichen
des Druckfarbenstroms durch jede Sektion der Anströmvorrichtung aufweist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung einer
Ausführungsform zum -direkten Bedrucken von normalem Papier, Fig. 2 eine Endansicht
einer Anströmvorrichtung, Fig. 3 eine Endansicht einer Ausführungsform einer Stiftleiste,
Fig. 4 eine Endansicht einer anderen Ausführungsform einer Stiftleiste, Fig. 5 eine
vereinfachte Darstellung einer Anströmvorrichtung, die rasche Farbwechsel ermöglicht,
Fig. 6 eine vereinfachte Darstellung einer Ausführungsform, bei der das Bild auf
ein wiederverwendungsfähiges Band gedruckt und dann auf Papier, Gewebe oder ein
anderes Aufzeichnungsmaterial naßübertragen wird, Fig. 7 eine Darstellung einer
Ausführungsform, bei der mit der Anströmvorrichtung eine elektrisch leitfähige,
polare Flüssigkeit und danach mit einer Walze eine viskose Druckfarbe aufgetragen
werden, Fig. 8 eine Darstellung einer geteilten Anströmvorrichtung zum Bedrucken
von breiten Bahnen, Fig. 9 eine Ausführungsform mit einer Auftragswalze anstelle
der Anströmvorrichtung und Fig. 10 eine noch andere Ausführungsform mit einer Rakel
anstelle der in Fig. 1 bis 7 dargestellten Anströmvorrichtung.
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Gemäß Fig. l ist als Empfängermaterial vorgesehenes Papier 10 an einer
Rolle 12 auf Vorrat gehalten und über eine Auftrags-Walze 14 geführt, die zum Teil
in eine elektrisch isolierende Flüssigkeit 16 in einer Wanne 18 eingetaucht ist.
Die Auftragswalze 14 trägt eine Schicht elektrisch isolierende Flüssigkeit 16 am
Papier 10 auf, das dann um eine Walze 20 herum an einer Stiftleiste 22 vorbeigeführt
wird, die einer Anströmvorrichtung 24 gegenüber angeordnet ist. Gemäß Fig. 2
weist
die Anströmvorrichtung 24 einen Schlitz 28 auf, durch den ein elektrisch leitfähiger
Farbstoff oder eine elektrisch leitfähige Druckfarbe 26 an die das Papier 10 bedeckende
Schicht aus elektrisch isolierender Flüssigkeit 16 anströmt.
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Bei Bedarf kann zur Erzeugung einer Vor- bzw. Gegenspannung eine Spannungsquelle,
z.B. eine Batterie 11 vorgesehen sein, um die Erzeugung eines niedrigeren Potentials
an der Stiftleiste 22 und die Umkehrung des Druckbildes zu ermöglichen.
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Gemäß Fig. 3 weist die Stiftleiste 22 in einer Reihe angeordnete Nadeln
olStifte 30 auf, die von einem elektrisch isolierenden Werkstoff 32 umgeben sind.
Das Potential an jedem der Stifte 30 wird entsprechend dem zu druckenden Signal
oder Muster durch einen Rechner 34 gesteuert, der über einen Hochspannungs-Treiber
36 wirkt. Wenn keiner der Stifte 30 erregt ist, fließt die Druckfarbe 26 gegen die
Schicht aus filmbildender elektrisch isolierender Flüssigkeit 16, benetzt das Papier
10 aber nicht. Somit entsteht kein Druckbild. Wenn ein Stift 30 erregt is-t, dringt
ihm gegenüber elektrisch leitfähige Druckfarbe 26 durch die Schicht elektrisch isolierender
Flüssigkeit 16 hindurch und benetzt das Papier 10. Überschüssige Druckfarbe 26 und
überschüssige elektrisch isolierende Flüssigkeit 16 fließen an den Seiten der Anströmvorrichtung
24 nach unten in eine Wanne 38 und von dort in einen Trennbehälter 40. Die Zuführung
von Druckfarbe 26 zur Anströmvorrichtung 24 geschieht über eine Zuleitung 42 mit
einem Steuerventil 44, das mit Steuerung durch den Rechner 34 über den Hochspannungs-Treiber
36 so verstellbar sein kann, daß der Druckfarbendurchsatz in der Zuleitung 42 ungefähr
der Menge entspricht, die beim Drucken verbraucht wird. Die überschüssige elektrisch
isolierende Flüssigkeit 16 wird über eine Leitung 48 zur Wanne 18 rückgeführt. Nach
dem Druckvorgang wird das Bild am Papier 10 mit einer Heizvorrichtung 50 fixiert,
die sowohl die elektrisch isolierende Flüssigkeit 16 als auch die Flüssigkeit, gewöhnlich
Wasser, in der elektrisch leitfähigen Druckfarbe 26 zum Verdampfen bringt.
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Das bildgerecht bedruckte Papier 10 kann dann auf eine Aufwickelwalze
53 aufgewickelt und zum Bedrucken von anderem Papier, Gewebe etc. an einen anderen
Ort verbracht oder aber in eine Transfermaschine eingeführt werden, mit der dasselbe
Ergebnis ohne Verwendung einer Aufwickelwalze 53 erzielt wird.
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Die Dämpfe werden mit einer Haube 52 aufgefangen und einem Verdichter
54 zugeleitet, der die elektrisch isolierende Flüssigkeit 16.verdichtet, welche
zur Wanne 18 rückgeführt wird. Kleine Mengen Wasserdampf werden über eine Entlüftungsvorrichtung
56 ins Freie abgegeben.
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Für die Durchführung der Erfindung ist als die elektrisch isolierende
Flüssigkeit 16 jede wasserabstoßende elektrisch isolierende Flüssigkeit geeignet,
welche die Empfängerfläche benetzt und bei Fehlen eines elektrischen Feldes eine
Berührung der elektrisch leitfähigen Druckfarbe 26 mit dem Empfängermaterial verhindert.
Hierzu gehören flüssige Paraffine, n-Pentan, n-Hexan und Isopar E, G, H undK (Warenzeichen
der Firma Exxon).
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Die für die Durchführung der Erfindung benutzte elektrisch leitfähige
Druckfarbe enthält eine Flüssigkeit und ein farbgebendes Mittel. Geeignete Flüssigkeiten
sind Wasser, Isopropanol, Äthylenglykol-monomethyläther, Diäthylenglykolmonomethyläther
und Triäthylenglykol-monobutyläther. Wenn das Gemisch aus Flüssigkeit und Farbstoff,
Pigment oder einem anderen farbgebenden Mittel elektrisch leitfähig ist, braucht
die reine Flüssigkeit nicht elektrisch leitfähig sein.
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Als farbgebenden Mittel kann jeder Farbstoff, jedes Pigment und jedes
andere farbgebende Mittel verwendet werden, das in der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit
gelöst oder in anderer Weise dispergiert werden kann. Wenngleich die meisten Farbstoff-
und Druckfarbenzubereitungen ein grenzflächenaktives Mittel enthalten, ist es häufig
von Vorteil, der elektrisch leitfähigen Druckfarbe ein zusätzliches
grenzflächenaktives
Mittel zuzugeben. Geeignete grenzflächenaktive Mittel sind Azeton, Methyläthylketon,
Natriumlaurylsulfat und Natriumdodecylbenzolsulfonat.
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Der in Fig. 2 dargestellte Schlitz 28 in der Anströmvorrichtung 24
soll zum Drucken von alphanumerischen Zeichen oder von Mustern mit Feinstruktur
von verhältnismäßig kleiner Breite in der Laufrichtung des Papiers sein; die Breite
soll normalerweise nicht mehr als etwa 2 mm, Worzugsweise etwa 0,2 mm betragen.
Die Länge des Schlitzes 28 soll ausreichen, um die Breite des verwendeten Papiers
10 oder anderen Empfängerblattes abzudecken.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Stiftleiste
22 sind in einer einzigen Reihe angeordnete elektrische Leiter oder Stifte 30 im
elektrisch isolierenden Werkstoff 32 eingebettet; die elektrischen Potentiale an
den Stiften 30 sind einzeln veränderbar. Wenn ein ausgewählter Stift 30 erregt ist,
druckt er am Empfängermaterial bzw.
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Papier 10 so lange eine Linie, wie er eingeschaltet ist. Die Spannung,
die erforderlich ist, um die elektrisch leitfähige Druckfarbe 26 den Film aus elektrisch
isolierender Flüssigkeit 16 durchdringen zu lassen, ist von den speziellen betriebsmäßigen
Bedingungen- abhängig, Jedoch sind gewöhnlich Spannungen zwischen etwa 10p V und
etwa 400 V ausreichend.
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Die Breite der erzeugten Linie und die übertragene Druckfarbenmenge
sind vom Potential, auf das der Stift30 gebracht wird, und von der Zeit abhängig,
die der Stift 30 auf diesem Potential gehalten wird. Beispielsweise, wenn der Stift
30 auf 400 V erregt wird, ist die gedruckte Linie breiter als bei einer Erregung
auf 200 V. Durch genaues Variieren des Stiftpotentials ist es möglich, Linien von
größerer, kleinerer oder gleicher Breite wie der Stift 30 zu drucken. Die Länge
der Linie wird durch die Länge der Erregungszeit des Stiftes 30 gesteuert. Dadurch
ist es möglich, Volltonflächen, Halbtöne oder jedes andere gewünschte Muster zu
drucken. Ferner
ist es möglich, durch genaues Steuern der Größe
jedes Punktes oder der Breite jeder Linie in Jedem Zeichen die Lesbarkeit alphanumerischer
Zeichen zu verbessern.
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Bei der in Fig. 4 dargestellten anderen Ausführungsform hat eine Stiftleiste
58 zwei gegeneinander versetzte Reihen elektrischer Leiter oder Stifte 31, die in
einen elektrisch isolierenden Werkstoff 32 eingebettet sind. Die in Fig. 3 dargestellte
Stiftleiste 22 wird gegenüber der Stiftleiste 58 bevorzugt, da kein Laufzeitausgleich
erforderlich ist und zwischen dem Werkstoff 32 und dem Papier 10 weniger Anpreßdruck
aufgebracht werden muß, um das Papier 10 in optimale Berührung mit den Stiften 30
zu bringen.
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In Fig. 5 ist eine für die Durchführung der Erfindung ebenfalls verwendbare
Auftragsvorrichtung 60 dargestellt, die zwei oder mehrere Hauptteile 62 und 64 hat,
welche je einen Schlitz aufweisen und an einen zugehörigen Druckfarbenvorrat angeschlossen
sind. Beispiesweise läßt sich dem Hauptteil 64 eine rote Druckfarbe und dem Hauptteil
62 eine andere Farbe zuführen, z.B. eine Abdeckfarbe für die Bildumkehrung.
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Die Hauptteile 62 und 64 sind aneinander befestigt und in einer Wanne
66 angeordnet, die in eine linke Sektion 68 und eine rechte Sektion 70 unterteilt
ist. Die Wanne 66 ist so verschiebbar, daß sich entweder das Hauptteil 62 oder das
Hauptteil 64 der Stiftleiste 22 gegenüber anordnen läßt. Auf diese Weise sind rasche
Farbwechsel möglich.
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Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist das Papier 10
durch ein Endlosband 72 ersetzt. Wie bei den zunächst beschriebenen Ausführungsformen
wird eine elektrisch isolierende Flüssigkeit 6 mit einer Auftragswalze 14 aufgetragen
und das Bild wird an einer Anströmvorrichtung 24 durch die Einwirkung des von einer
Stiftleiste 22 erzeugten elektrischen Feldes auf elektrisch leitfähige Druckfarbe
26
hergestellt. Danach wird das nasse Bild vom Endlosband 72 auf
ein Empfängermaterial 74 übertragen, das Papier, Gewebe oder irgendein geeignetes
Aufzeichnungsmaterial sein kann.
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Nach dem'Übertragen des Bildes bewegt sich das Endlosband 72 durch
eine Reinigungsstation 76, die beim gezeigten Beispiel eine Sprühvorrichtung 78
zum Besprühen des Endlosbandes 72 mit einer Reinigungsflüssigkeit, eine Bürste 80
zum Schrubben des Endlosbandes 72 und eine Saugvorrichtung 82 hat, die restliche
Reinigungsflüssigkeit vom Endlos band 72 entfernt.
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In vielen Fällen ist es von Vorteil, Druckfarbe oder Farbstoff von-hoher
Viskosität zu verwenden, die bzw. der die Anströmvorrichtung 24 jedoch nicht gut
durchströmt. Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform wird am Papier 10 Wasser
84 oder eine andere zweckdienliche elektrisch leitfähige Flüssigkeit mit einer Anströmvorrichtung
24 aufgetragen, wogegen das Auftragen einer viskosen Druckfarbe 86 am Papier 10
mit einer Walze 88 geschieht. -Diese ist an eine Übertragungswalze 90 angepreßt,
die zum Teil in die Druckfarbe 86 in einer Wanne 92 eingetaucht ist.
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Wenn die viskose Druckfarbe 86 mit dem Wasser 84, aber nicht mit der
elektrisch isolierenden Flüssigkeit 16 vermischbar ist, benetzt sie am Papier 10
nur die wasserbedeckten Flächen, wogegen die mit elektrisch isolierender Flüssig
keit 16 bedeckten Flächen unbedruckt bleiben. Ist sie dagegen mit der elektrisch
isolierenden Flüssigkeit 16 mischbar, aber nicht mit dem Wasser 84, benetzt sie
bevorzugt die mit der elektrisch isolierenden Flüssigkeit 16 bedeckten Flächen.
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In beiden Fällen ist die Verwendung einer ein flüchtiges Lösungsmittel
enthaltenden Druckfarbe möglich, die rasch trocknet und so die Fixierung des Bildes
erleichtert.
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Die in Fig. 8 dargestellte geteilte Anströmvorrichtung ist zum Bedrucken
von Bahnen von beträchtlicher Breite vorteilhaft. Druckfarbe 26 fließt aus einer
Zuleitung 42 über mehrere
direkte Zuleitungen 94 in Kammern 96
ein und tritt durch Schlitze 98 aus. Wenn die elektrisch leitfähige Druckfarbe 26
ähnliche Eigenschaften wie Wasser hat, kann jeder Schlitz 98 0,2 mm breit und etwa
13 mm lang sein. In jeder der Zuleitungen 94 ist eine Drosselvorrichtung 100 angeordnet,
die das Bestreben hat, den Druckfarbenstrom durch jede Zuleitung 94 und somit den
an jedem Schlitz 98 austretenden Druckfarbenstrom zu vergleichmäßigen. Jede Drosselvorrichtung
100 ist von einem Kapillarröhrchen 101 durchsetzt.
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Es wurde festgestellt, daß beim Bedrucken von Bahnen von beträchtlicher
Breite unter Verwendung einer ungeteilten Anströmvorrichtung der Strom durch den
Schlitz 98 zu Kanalbildung neigt, so daß nur ein Abschnitt der Bahn bedruckt wird.
Die Drosselvorrichtungen 100 dienen dazu, sicherzustellen, daß-an jeder Stelle der
Grenzfläche der statische Druck ausreicht, um den Meniskus in jedem Schlitz 98 zu
zerstören. Die Abmessungen des Kapillarröhrchens 101 sind von der Schlitzbreite,
der Papierlaufgeschwindigkeit, der Druckfarbenviskosität und der Geometrie der Kanäle
abhängig; sind sie jedoch so gewählt, daß der statische Druck an jedem Meniskus
den zum Zerstören des Meniskus erforderlichen Druck übersteigt, kann der Kanaleffekt
verhindert werden. Die Abmessungen des Kapillarröhrchens 101 lassen sich ohne weiteres
durch Anwendung der Grundsätze der Strömungslehre'bestimmen, die sowohl Maschinenbau-
als auch Chemieingenieuren bekarint sind. Bei Verwendung von elektrisch leitfähigen
Druckfarben von dem Wasser ähnlichen Eigenschaften erzeugt ein Kapillarröhrchen
von 0,3 mm Durchmesser und etwa 40 mm Länge normalerweise ausreichenden Widerstand,
um die Ströme zu vergleichmäßigen. Das Kapillarröhrchen kann selbstverständlich
durch eine Blende ersetzt werden; in diesem Falle ist jedoch darauf zu achten, daß
der'Druckunterschied ausreichend ist und die Blendenöffnung groß:genug ist, um eine
Verstopfung durch Feststoffteilchen in der Druckfarbe zu vermeiden.
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Bei der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform ist die Anströmvorrichtung
durch eine Walze ersetzt. Diese Ausführungsform ist den zunächst beschriebenen Ausführungsformen
ähnlich, mit der Ausnahme, daß elektrisch leitfähige Druckfarbe 26 mit elektrisch
isolierender Flüssigkeit 16 am Papier 10 mittels einer Übertragungswalze 110 in
Berührung gebracht wird, die an eine in eine Wanne 114 eingetauchte Aufnehmewalze
112 angepreßt ist. Überschüssige Druckfarbe 26 wird von der Übertragungswalze 110
durch eine erste Rakel 116 abgestrichen; ein Gemisch aus Druckfarbe 26 und elektrisch
isolierender Flüssigkeit 16 wird von der Übertragungswalze 110 mittels einer zweiten
Rakel 118 abgestrichen und dann in eine Wanne 120 abgeleitet.
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Wenn die Auftragsvorrichtung gemäß Fig. 9 verwendet werden soll und
die Möglichkeit zu raschem Farbwechsel bestehen soll, kann die in Fig. 5 dargestellte
Anordnung benutzt werden. Bei dieser Anordnung werden zwei oder mehr Aufnehmewalzen
112 und Übertragungswalzen 110 zusammen mit einer geteilten Wanne 114 verwendet,
die verschieblich angeordnet sein kann,.um die gewünschte Übertragungswalze 110
in eine Arbeitsstellung inezug auf das zu bedruckende Material bewegen zu können.
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Fig. 10 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der die Anströmvorichtung
24 oder die Übertragungswalze 110 durch eine Rakel 122 ersetzt ist, die Farbstoff
oder Druckfarbe 124 an der Oberseite des Papiers 10 gegenüber der Stiftleiste 22
aufträgt, welche an der Unterseite des Papiers 10 angeordnet ist.
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Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Verdeutlichung der
Erfindung.
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BEISPIEL I Von der Firma Blandin Paper Company unter dem Handelsnamen
"Rotoblade" vertriebenes nichtdielektrisches Papier wurde über eine Walze geführt,
die etwa 6 bis 7 g/m2 eines elektrisch isolierenden flüssigen Kohlenwasserstoffs
auftrug, bei diesem Beispiel Mineralöl. Das beschichtete Papier wurde dann zwischen
einer Stiftleiste und einer elektrisch an Masse angeschlos<nen Anströmvorrichtung
hindurchgezogen, wobei die beschichtete Papierseite gegen die Anströmvorrichtung
wies und von ihr in einem Abstand von etwa 1/8 mm'ge halten wurde. Jeder Schlitz
in der Anströmvorrichtung war etwa 0,2 mm breit und 13 mm lang; die Laufgeschwindigkeit
des Papiers betrug etwa 17 cm/s, und die aufgetragene Druckfarbenmenge betrug etwa
14 ml/min. Es wurde eine Stiftleiste mit je Millimeter ungefähr 4 mit Zwischenabstand
in Reihe angeordneten Stiften benutzt; jeden der Stifte war von einem elektrisch
nicht leitfähigen Epoxidharz umgeben. Wenn an einem Stift kein Bild gedruckt werden
sollte, war der Stift an Masse angeschlossen, wurde jedoch entsprechend der von
einem digitalen Rechner gelieferten Musterinformation auf etwa 400 V erregt. Die
Druckfarbe enthielt ungefähr 20% des von der Firma Ciba Geigy vertriebenen roten
Farbstoffs Teraprint Red 3G, ungefähr 77,5% destilliertes Wasser und ungefähr 2,5%
eines von der Firma duPont unter dem Handelsnamen Duponol WAQE vertriebenen anionischen
grenzflächenaktiven Mittels. Nach dem Bedrucken wurde das Papier an der Luft getrocknet.
Es wurde ein deutliches Bild von guter Schärfe erzielt.
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BEISPIEL II Das beim Beispiel I angewandte Verfahren wurde mit von
der Firma Koh-I-Noor Rapidograph Co. vertriebener schwarzer Druckfarbe Rapidograph
Black wiederholt. Es wurden deutliche Bilder von guter Schärfe erzielt.
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BEISPIEL III Es wurde das Verfahren aus dem Beispiel 1 unter Benutzung
von 300 V-Signalen und einem Drucker mit Doppel-Anströmvorrichtung wiederholt Der
einen Anströmvorrichtung wurde dieselbe Druckfarbe wie im Beispiel I zugeführt.
Die der anode ren Anströmvorrichtung zugeführte Druckfarbe war ähnlich, jedoch wurde
statt der Teraprint Red 3G- Teraprint Blue 2R-Druckfarbe benutzt. Mit jeder der
der Stiftleiste gegenüber angeordneten Anströmvorrichtungen wurden deutliche Bilder
guter Schärfe hergestellt, und es waren rasche Wechsel von einer Farbe zur anderen
möglich.
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BEISPIEL IV Das Verfahren des Beispiels I wurde unter Benutzung von
240 V-Signalen wiederholt. Statt der Anströmvorrichtung wurde als Druckfarben-Auftragsvorrichtung
eine Walze verwendet.
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Die Druckfarbe enthielt 180 g einer 10%gen aktiven Lösung von Natriumlaurylsulfat,
21,2 g des von der Firma ABCO, Inc.
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hergestellten Verdickungsmittels SE-4, 180 g Teraprint Red 3G-Farbstoff
(Ciba-Geigy), 540 g Wasser und 6 Tropfen des schaumbremsenden Mittels Nopco 2670F.
Der Abstand zwischen dem Papier und der.Druckfarben-Auftragswalze betrug 0,23 mm.
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Es wurden deutliche Bilder von guter Schärfe und frei von Hintergrund
erzielt.
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BEISPIEL V Das Verfahren des Beispiels I wurde unter Benutzung von
300 V-Signalen und einer Rakelanordnung statt der Anströmvorrichtung wiederholt.
Die Stifte waren an der Unterseite des Papiers angeordnet. Es wurde die gleiche
Druckfarbe wie beim Beispiel I benutzt und der der Papierlaufrichtung entgegengesetzten
Seite der Rakel zugeführt. Die erzielten Bilder waren deutlich und von guter Schärfe.
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