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Rohrschelle
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Gegenstand der Erfindung ist eine Rohrschelle mit zwei Bridensegmenten,
die je mittels eines zwischen ihren Endabschnitten angreifenden Scharniers in Form
einer Gelenkrille oder dergleichen einstückig an einem Befestigungsteil verankert
sind und an ihren dem Befestigungsteil abgewandten Endabschnitten Teile eines Schnappverschlusses
aufweisen, die durch Kraftausübung auf die anderen Endabschnitte der Bridensegmente
miteinander in Eingriff bringbar sind.
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Wie aus der CH-PS 598 528 hervorgeht, besitzt eine solche durch Einlegen
und Andrücken des Rohres oder dergleichen gegen die inneren Endabschnitte der Bridensegmente
in Schliessstellung bringbare Rohrschelle den Vorteil, dass das Rohr in eindeutig
definierter Lage sicher gehalten wird, dies auch bei Einwirkung von Kräften und/oder
Erschütterungen bzw. beim Vorliegen von erheblichen Abweichungen des Rohrdurchmessers
vom Nennmass. Dieser weitgehende Ausgleich der Toleranzen bedeutet indessen nicht,
dass ein und dieselbe Rohrschelle für verschiedene Rohrgrössen verwendet werden
kann. Gerade dies würde aber zu erheblichen Vorteilen führen, insbesondere durch
Verkleinerung des Sortiments und Vereinfachung der Lagerhaltung.
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Das Postulat, die Rohrschelle der eingangs erwähnten Gattung so auszubilden,
dass sie sich für die Aufnahme von mehreren Rohrgrössen eignet, kann leicht dadurch
verwirklicht werden, dass der Schnappverschluss mit zwei oder mehreren Raststellungen
ausgebildet wird, wobei bei kleineren Rohren die innere und bei grösseren Rohren
die äussere(n) Raststellungen zum Einsatz kommen. Auf diese Weise würden eigentlich
die äusseren Abschnitte der Bridensegmente sich zwischen den beiden Scharnieren
erstreckende verengte oder erweiterte Schlaufen bilden.
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Dabei würde sich allerdings der Abstand der Rohrachse zum Befestigungsteil
verändern, nämlich bei grösseren Rohren vergrössern. Dies ist aber unerwünscht allein
schon mit Hinblick auf den häufigen Fall, dass eine Leitung anschliessend an einen
Abschnitt mit weiter lichter Weite einen abgesetzten bezüglich der lichten Weite
engeren Abschnitt aufweist. Freilich, auch hier bietet sich eine Abhilfe dahingehend
an, dass die Halterung der beiden Scharniere nachgiebig gemacht wird, so dass grössere
Rohre bei gleichzeitigem seitlichem Wegdrücken der Scharniere tiefer in Richtung
auf den Befestigungsteil eintauchen können. Eine nachgiebige Halterung der Scharniere
ist indessen grundsätzlich deshalb unerwünscht, weil diese beim Schliessen des Schnappverschlusses
als Widerlager für die dann als zweiarmige Hebel wirkenden Bridensegmente dienen
und infolge der Nachgiebigkeit der Widerlager zumal bei einem Verschluss mit mehreren
Raststellungen das saubere Ineingriffbringen der Verschlussteile in Frage gestellt
ist.
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Mit Hinblick auf diese Zusammenhänge liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine nicht etwa quantitativ, sondern qualitativ beschränkte
Nachgiebigkeit der Halterung der Scharniere zu gewährleisten, derart,
dass
diese beim Einlegen eines grösseren Rohres seitlich ausweichen und damit das tiefere
Eintauchen des Rohres ermöglichen, beim Schliessen des Schnappverschlusses hingegen
ihre Nachgiebigkeit auf alle Fälle so weitgehend verlieren, dass die als zweiarmige
Hebel wirkenden Bridensegmente fest abgestützt sind und die Verschlussteile sauber
und sicher in Eingriff gebracht werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass die Scharniere mittels federnd
nachgiebiger Streben des Befestigungsteiles an vom Befestigungsteil weg divergierend
verlaufenden Bahnen geführt sind.
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Bei dieser Anordnung müssen die Scharniere wenn immer sie seitlich
nach aussen ausweichen, sich vom Befestigungsteil entfernen. Umgekehrt bedeutet
dies, dass wenn immer eine gegen den Befestigungsteil gerichtete Kraft auf die Scharniere
wirkt, diese die Tendenz haben, sich seitlich nach innen zu bewegen. Eine solche
gegen den Befestigungsteil gerichtete Kraft wirkt nun auf die Scharniere auf alle
Fälle dann, wenn das Rohr gegen die inneren Endabschnitte der Bridensegmente gedrückt
wird, um den Verschluss zu schliessen mit der Konsequenz, dass beim Schliessen des
Verschlusses die sonst nachgiebig gehalterten Scharniere deshalb nicht seitlich
nach aussen zurückweichen können, weil sie unter der Wirkung der Schliesskraft bzw.
einer Komponente derselben seitlich nach innen gedrückt werden. Anders gesagt wirken
hier die sonst seitlich nachgiebigen Widerlager nicht etwa nur mit einer hinreichenden
Passivität durch Standhalten, sondern aktiv durch Ausübung einer nach innen und
mithin mit der eigentlichen Kraft zum Ineinanderbringen der Verschlussteile gleichgerichteten
Kraft auf die Bridensegmente.
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Die Scharniere sind dabei vorzugsweise an zu denselben schräg nach
innen auslaufenden Streben des Befestigungsteiles angeordnet, wobei vorteilhaft
die Streben durch Endabschnitte der sich zu den Gelenkrillen erstreckenden Arme
des Befestigungsteile gebildet sind. Diese Arme sind vorteilhaft im Wurzelbereich
steif und sie weisen anschliessend an diesen Bereich eine bogenförmig in die Streben
übergehende und sich allmählich verjüngende Form auf. Bereits dank dieser Massnahmen
lassen sich Grössenunterschiede beherrschen, die die Grenzen der üblichen Rohrtoleranzen
weit überschreiten. Dies ist deshalb so, weil dank dem Führen der Scharniere an
vom Befestigungsteil weg divergierend verlaufenden Bahnen beim Einsetzen eines grösseren
Rohres die zwischen den Scharnieren verlaufende von den äusseren Abschnitten der
Bridensegmente gebildete Schlaufe sozusagen angehoben" wird. Hand in Hand damit
kann der Schnappverschluss auch mehrere Raststellungen aufweisen, so dass es zusätzlich
zum Anheben auch noch zu einer Verlängerung der Schlaufe kommt. Auch bei einer solchen
Ausbildung besteht jedoch Sicherheit dahingehend, dass beim Einsetzen eines Rohres
von kleinerem Durchmesser der Verschluss in die zweite Raststellung gebracht wird,
während umgekehrt beim Einsetzen eines grösseren Rohres der Verschluss nicht in
eine dafür nicht vorgesehene Raststellung gebracht werden kann.
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Dass eine eindeutige und solide Halterung des Rohres in jedem Fall
gewährleistet bleibt, versteht sich von selbst.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen
die Figuren 1 und 2 eine Rohrschelle
im geschlossenen Zustand, wobei gemäss der Fig. 1 ein kleineres und gemäss der Fig.
2 ein grösseres Rohr in die Rohrschelle eingesetzt ist.
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Figur 3 zeigt eine Einzelheit der vorhergehenden Figuren betreffend
die Halterung der Scharniere im grösseren Massstab.
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Bei der dargestellten Ausführung weist der gesamthaft mit 1 bezeichnete
Befestigungsteil eine Sockelplatte 2 auf, die an ihren beiden Enden je einen Arm
3 trägt. An ihren der Sockelplatte 2 abgewandten Enden sind die Arme über Gelenkrillen
4 mit den Bridensegmenten 51 bzw. 52 verbunden. Die Gelenkrillen befinden sich grundsätzlich
zwischen den Endabschnitten der Bridensegmente 51 und 52, im vorliegenden Falle,
bezogen auf die Mitte der Segmente, nach dem Befestigungsteil hin versetzt. Die
auf diese Weise am Befestigungsteil angelenkten Bridensegmente 51 bzw. 52 stellen
-wie dies anhand der Figuren ohne weiteres zu erkennen ist- zweiarmige Hebel mit
einem von dem innern Segmentabschnitt 6 gebildeten ersten Hebelarm und von dem äussern
Segmentabschnitt 7 gebildeten zweiten Hebelarm dar.
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An ihren freien Enden weisen die Segmente 51 und 52 Teile eines gesamthaft
mit 8 bezeichneten Schnappverschlusses auf. Die einander zugeordneten Verschlussteile
sind hakenartig ausgebildet, wobei der Verschlussteil 82 des Segmentes 52 zwei nach
innen gekehrte Haken besitzt und der Verschlussteil 81 des Segments 51 nur einen
nach aussen gekehrten Haken aufweist. Die Haken besitzen -wie an sich bekannt- Schrägflächen,
die beim Schliessen des Verschlusses aneinander zur Auflage kommen, um das in Eingriffbringen
der Verschlussteile zu ermöglichen.
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Wie aus der Figur 3 ersichtlich, befinden sich die Gelenkrillen 4
jeweils am Ende einer vom Befestigungsteil weg und schräg nach innen zu den Gelenkrillen
auslaufenden Strebe 9, die durch einen Endabschnitt des betreffenden Armes 3 gebildet
ist. Der Arm weist dabei bei 10 einen bogenförmigen Uebergang zur Strebe 9 auf,
und dabei generell eine sich bis zu den Gelenkrillen allmählich verjüngende Form.
Die Anordnung ist so getroffen, dass die Arme in ihrem Wurzelbereich relativ steif
sind, in ihrem weiteren Verlauf hingegen eine allmählich steigende -entsprechend
dem dafür vorgesehenen Kunststoffmaterialfedernde Nachgiebigkeit aufweisen, derart,
dass beim seitlichen Wegdrücken der Bridensegmente und mithin des betreffenden Scharniers
(Gelenkrille 4) die Streben 9 sich -wie in Figur 3 gestrichelt dargestellt- sich
sozusagen "aufrichten". Dabei werden die Gelenkrillen nicht nur nach aussen, sondern
auch vom Befestigungsteil weg bewegt, man könnte sagen angehoben, wobei eigentlich
beim Einsetzen eines grösseren Rohres -vergleiche Figur 2-die von den Abschnitten
7 der Segmente 51 und 52 gebildete Schlaufe angehoben und aufgeweitet wird. Allein
schon dadurch ist es möglich, in eine Rohrschelle bestimmter Grösse Rohre einzusetzen,
deren Durchmesser ausserhalb des üblichen Toleranz feldes liegt, ohne dass der Abstand
der Achse dieses grösseren Rohres zum Befestigungsteil anwachsen würde. Um aber
auch noch weitergehend grössere Rohrdurchmesser verkraften zu können, besitzt der
Verschluss entsprechend den oben erläuterten Massnahmen zwei Raststellungen.
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Hält man sich vor Augen, dass sich die Scharniere -wie in Figur 3
mit dem Pfeil P angedeutet- bei ihrer seitlichen Bewegung nach aussen auch nach
oben und mithin generell schräg nach aussen oben bewegen, so ist es ohne weiteres
klar, dass die Scharniere beim Andrücken des Rohres gegen
die inneren
Bridensegmente 6, d.h., beim Schliessen des Verschlusses 8 in Gegenrichtung zu dem
Pfeil P bewegt werden bzw. die Tendenz haben, sich so zu bewegen. Daraus ergibt
sich viel mehr als eine nur passive Auflagerung ein aktives Andrücken der Bridensegmente
gegen das Rohr und mithin ein sicheres Positionieren und Schliessen des Verschlusses
unter Benützung der entsprechenden Raststellung.
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Die umschriebene Nachgiebigkeit der Halterung der Scharniere tut dem
eindeutigen und sicheren Festhalten des Rohres keinen Abbruch. Im Gegenteil, selbst
ausgesprochen seitlich wirkende Kräfte oder Erschütterungen werden von den Streben
ohne weiteres aufgenommen, wobei eigentlich die Bridensegmente und das Rohr selbst
eine Art Torsionsdämpfer bilden.
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Zus ammenf as sung Ein Sockelteil (1) weist beiderends je einen Arm
(3) auf, von denen jeder über ein Gelenkteil (4) mit einem Bridensegment (51,52)
verbunden ist. Die Gelenkteile (4) sind zwischen den Endabschnitten der Bridensegmente
(51, 52) in einem Bereich, welcher dem Sockelteil (1) näher als dem entgegengesetzten
Endabschnitt ist, mit den Bridensegmenten (51,52) verbunden. Die vom Sockelteil
(1) entfernten Endabschnitte der Bridensegmente (51,52) sind zur gegenseitigen Verbindung
mit einem Schnappverschluss (8) ausgerüstet, der es gestattet, die Endabschnitte
(81, 82) miteinander in Eingriff zu bringen.
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(Figur 1)