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Stufenlos verstellbarer Gelenkbeschlag für Sitze
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und dgl., insbesondere für Kraf.fahrzeugsitze Die Erfindung betrifft
einen stufenlos verstellbaren Gelenkbeschlag für Sitze und dgl insbesondere für
KraStfahrzeugsitze, mit einem dem Sitz zugeordneten festen Beschlagteil und einem
der Lehne zugeordneten schwenkbaren Beschlc 3 teil, ferner einer die Lage der Beschlagteile
freigebbar festlegenden Reibungsblockiereinrichtung, die ein mit dem festen Beschlagteil
drehfest verbundenes erstes Blockierelement und ein mit dem schwenkbaren Beschlagteil
drehfest verbundenes zweites Blockierelement aufweist , und mit einer Betätigungseinrichtung
für die Blockiereinrichtung.
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Ein derartiger stufenlos verstellbarer Gelenkbeschlag ist aus der
DE-AS 12 97 496 bekannt. Bei diesem Gelenkbeschlag sind die Beschlagteile über eine
Schwenkachse miteinander verbunden.
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Dem einen Beschlagteil ist ein Innenahnrad und dem anderen Beschlagtell
ein in dieses Innenzahnrad eingreifendes Stirnrad est zugeordnet, wobei der Kopfkreis
des Sternrades zumindest um eine Zahnhöhe kleiner ist als der FuSkreis des Innenzahnrades
und
eines der beiden Beschlagteile auf einem auf der Schwenkachse angeordneten,durch
einen Handgriff drehbaren Exzenter gelagert ist. Die Exzentrizität des Exzenters
entspricht etwa der Differenz zwischen dem Fußkreis des Innenzahnrades und dem Kopfkreis
des Stirnrades, wobei die Differenz so bemessen ist, daß eine Selbsthemmung zwischen
dem Innenzahnrad und dem Stirnrad gewährleistet ist. Das Verstellen der Lehne erfolgt
bei diesem Gelenkbeschlag durch Drehen eines Handgriffes, wodurch durch den Exzenter
das Stirnrad im Innenzahnrad abgewälzt wird.
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Dabei ändert sich die Lage des schwenkbaren Gelenkbeschlages in bezug
auf den festen Gelenkbeschlag.
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Dieser bekannte Gelenkbeschlag ist relativ aufwendig im Aufbau.
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Es sind auch nur geringe Blockierkräfte möglich, da diese mittels
des Handgriffes überwunden werden müssen.
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Ein stufenlos verstellbarer Gelenkbeschlag ist auch aus der DE-PS
23 12 610 bekannt. Bei diesem Gelenkbeschlag sind zwei gegensinnig gewickelte Schraubenfedern
vorgesehen, deren äußere Enden mit je einer koaxialen, im Gehäuse fest verankerten
Buchse verbunden und deren innere Enden an einem Betätigungshebel anliegen. Die
Schraubenfedern umfassen mit ihren Windungen eine Stange, die mit dem beweglichen
Beschlagteil verbunden ist. Der Betätigungshebel ist im Gehäuse schwenkbar gelagert
und derart ausgebildet, daß beide Federn gleichzeitig und gleichmäßig über ihre
ganze Länge aufgeweitet bzw. zusammengezogen werden können. Im zusammengezogenen
Zustand halten die Federn die Stange fest, so daß eine Relativbewegung zwischen
der Stange und dem Gehäuse und somit zwischen den damit verbundenen Beschlagteilen
nicht möglich ist. Im aufgeweiteten Zustand geben die Federn die Stange für eine
Verstellung gegenüber dem Gehäuse frei. Auch diese bekannte Reibungsblockiervorrichtung
ist
aufwendig im Aufbau und daher störanfällig.
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Um hohe Blockierkräfte zu erreiche, sind relativ lange Federn erforderlich,
so daß sich eine große Baulänge der Vorrichtung ergibt.
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Aus der DE-AS 24 14 910 ist ein ähnlicher Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze
bekannt. Bei diesem Gelenkbeschlag ist an dem mit dem schwenkbaren Beschlagteil
drehfest verbundenen Blockierelement ein Zahnsegment vorgesehen, in das eine Rastklinke
mittels einer entsprechenden Verzahnung eingreift. Zur Verstellung der Rücken lehne
wird ein zweiarmiger Betätigungshebel entgegen der Kraft einer Zugfeder geschwenkt,
wodurch die Verzahnung der Reastklinke außer Eingriff mit dem Zahnsegment kommt.
Dadurch kann das schwenkbare Beschlagteil mit der Rückenlehne in der gewünschten
Richtung geschwenkt werden.
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Mit diesem Gelenkbeschlag sind zwar große Blkierkräfte möglich, aber
infolge der Zahnsegmente ist nur eine gestufte Einstellung möglich, was zu einer
schlechten Positionswahl führt.
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Auch ein aus der DE-AS 23 33 821 bekannter Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze
arbeitet mit einer Verzahnung, wobei ein mit der Verzahnung versehenes, radial verschiebbares
Riegelelement mit einem Zahnsegment zusammenwirkt. Das Riegelelement wird mittels
einer Nockenscheibe von einer Feder gegen das Zahnsegment gedrückt, so daß die beiden
Verzahnungen in Eingriff sind. Soll die Neigung der Rückenlehne geändert werden,
so wird ein Handhebel geschwenkt, wodurch die Nockenscheibe gegen die Kraft der
Feder gedreht wird. Bei dieser Bewegung wird das Riegelelement von der Nockenscheibe
in entgegengesetzter nicht tung verschoben, bis die Verzahnungen des Zahnsegmentes
und des Riegelelementes außer Eingriff kommen, wodurch ein Schwenken des schwenkbaren
Beschlagteils gegenüber dem festen Beschlagteil möglich ist.
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Auch bei diesem Gelenkbeschlag ist wegen der gestuften Einstellung
nur eine schlechte Positionswahl möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag der
eingangs genannten Art zu schaffen, der einfach und klein im Aufbau ist und der
eine vereinfachte Bedienung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Blockierelemente
relativ zueinander drehbar angeordnet sind und daß zumindest ein Klemmhebel mit
einem Klemmelement vorgesehen ist, das in eine die beiden Blockierelemente kraftschlüssig
verbindende Stellung bewegbar ist.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Klemmelement
zwei Klemmflächen aufweist, die jeweils einem Blockierelement zugeordnet sind.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, daß die Blokkierelemente
zwei konzentrisch ineinandergreifende Trommeln sind und der Klemmhebel ein Winkelhebel
ist, dessen einer, das Klemmelement aufweisender Schenkel zwischen den Umfangsflächen
der Trommeln angeordnet ist und daß an dem anderen Schenkel des Winkelhebels die
Betätigungseinrichtung angreift.
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In einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung bestehen
die Klemmhebel aus sich aneinander abstützenden Segmenten.
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Zum Aufbringen der Blockierkraft ist vorteilhafterweise eine Feder,
insbesondere eine Druckfeder vorgesehen, die auf das andere Ende des Winkelhebels
wirkt. Die Feder kann aber auch eine oder mehrere Tellerfedern sein, die entsprechend
den Anforderungen unterschiedlich geschichtet und kombiniert sind.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, daß die Betätigungseinrichtung
ein gemeinsames Betätigungsglied,
insbesondere eine Druckscheibe,
für die Klemmhebel aufweist, wobei das Betätigungsglied auf einer axial verschiebbaren
Welle, insbesondere der Sitzlehnenwelle, angeordnet ist.
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Zweckmäßigerweise wirkt die Feder auf das gemeinsame Betätigungsglied.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Enden
der Klemmhebel eine Schräge aufweisen, und die Druckscheibe eine entsprechende konische
Druckfläche besitzt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Betätigungseinrichtung
einen Betätigungshebel aufweist, der zweiarmig ausgebildet und verschwenkbar am
festen Beschlagteil angeordnet ist, wobei der eine Arm einen Handgriff trägt und
der andere Arm an der verschiebbaren Welle angreift.
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Andere Ausgestaltungen sehen vor, daß zur Sicherung gegen eine axiale
Verschiebung der Klemmhebel zumindest ein Widerlager an einem der Blockierelemente
aufweist, das ein im Blockierelement ausgebildeter Absatz oder ein in das Blockierelement
eingesetzter Sicherungsring ist.
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Vorzugsweise ist eine konzetrisch zur Drehachse der Blockie£ elemente
angeordnete Rückholfeder vorgesehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erlautert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines nur teilweise dargestellten
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Gelenkbeschlages mit einer Reibungsblockiereinrichtung; Fig.
2 einen Schnitt durch den Gelenkbeschlag und die Reibungsblockiereinrichtung der
Fig. 1.
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Der Gelenkbeschlag weist ein festes Beschlagteil 1 auf, das mit einem,
hier nicht dargestellten, Sitz verbunden ist und ein schwenkbares Beschlagteil 2,
das mit einer, gleichfalls nicht dargestellten, Lehne drehfest verbunden ist. Zwischen
den Beschlagteilen 1,2 ist eine Reibungsblockiereinrichtung 3 angeordnet. Diese
besteht aus einem mit dem festen Beschlagteil 1 drehfest verbundenen ersten Blockierelement
4, einem mit dem schwenkbaren Beschlagteil 2 verbundenen zweiten Blokkierelement
5, Klemmelementen 6 und einer Betätigungseinrichtung 7.
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Die Blockierelemente 4,5 sind trommelförmig ausgebildet und konzentrisch
ineinandergreifend angeordnet. Die Umfangswände 4a, 5a der Blockierelemente 4,5
sind in ihrem Durchmesser so aufeinander abgestimmt, daß zwischen ihnen ein Ringraum
8 gebildet wird.
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In dem Ringraum 8 sind die Klemmelemente 6 angeordnet. Diese sind
als Schenkel eines segmentartigen Klemmhebels 9 ausgebildet.
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Die Klemmelemente 6 selbst weisen zwei einander gegenüberliegende
Klemmflächen 10,11 auf, die mit der Innenfläche 12 der Umfangswand 5 a und der Außenfläche
13 der Umfangswand 4 a zusammenwirken.
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Zur axialen Sicherung der Klemmelemente 6 ist zum einen in der Innenfläche
12 des Blockierelementes 5 ein Widerlager in Form
eines radialen
Absatzes 14 ausgebildet, an dem eine Kante 15 des Klemmelementes 6 anliegt. Zum
anderen ist in die Innenfläche 12 ein Sicherungsring 16 eingelegt, an dem die Klemmelemente
6 mit ihrer Stirnseite anliegen.
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Die anderen Schenkel des Klemmhebels 9 verlaufen im wesentlichen parallel
zu den Stirnflächen der Blockierelemente 4,5. Die dadurch gebildeten hebelartigen
Spannsegmente stützen sich gegeneinander ab und sind gegen Verdrehung durch an der
Innenfläche 12 vorgesehene Nocken 17 gesichert.
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An den Enden der Klemmhebel 9 sind Schrägen 18 ausgebildet, mit denen
die Klemmhebel 9 an einem gemeinsamen Betätigungsglied 19 in Form einer Druckscheibe
anliegen. Das gemeinsame Betätigungsglied 19 ist fest auf einer Welle 20 angeordnet
und weist eine den Schrägen 18 der Klemmhebel 9 entsprechende konische Fläche 21
auf.
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Die trommelförmigen Blockierelemente 4,5 weisen zentrische Bohrungen
22,23 auf, in denen die Welle 20 axial verschiebbar angeordnet ist. Zwischen dem
scheibenförmigen Betätigungsglied 19 und der Stirnfläche des Blockierelementes 4
ist konzentrisch zur Welle eine Druckfeder 24 angeordnet. Diese Druckfeder 24 drückt
das scheibenförmige Betätigungsglied 19 gegen die abgeschrägten Enden 18 der Klemmhebel
9. Als Druckfeder 24 kann beispielsweise eine Tellerfeder oder ein Tellerfederpaket
verwendet werden.
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An der Außenseite des trommelförmigen Blockierelementes 4 ist ein
Lagerbock 25 angeordnet, in dem drehbar ein Betätigungshebel 26 gelagert ist. Der
Betätigungshebel 26 ist zweiarmig ausgebildet, wobei ein Arm 27 an dem aus dem Inneren
der trommelförmigen Blockierelemente 4,5 herausragenden Ende der
Welle
20 angreift und der andere Arm 28 einen Handgriff 29 trägt. Der Arm 27 greift dabei
in das geschlitzte Ende der Welle 20 ein, wobei die Verbindung über einen in die
Welle 20 eingesetzten Stift 30 erfolgt, der in einem Langloch 31 des Armes 27 gleitbar
angeordnet ist.
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Die beiden trommelförmigen Blockierelemente 4,5 werden durch eine
Rückholfeder 32, die konzentrisch zur Welle 20 angeordent ist, und deren Enden 33
bzw. 34 mit den Blockierelementen 5 bzw. 4 verbunden sind, zusammengehalten.
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Nachfolgend ist die Arbeitsweise des stufenlos verstellbaren Gelenkbeschlages
bzw. der Blockiereinrichtung, ausgehend von der in der Zeichnung dargestellten Blockierstellung
beschrieben.
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Um das schwenkbare Beschlagteil 2 und damit die Lehne relativ zum
festen Beschlagteil 1 bzw. dem Sitz zu bewegen, wird der Betätigungshebel 26 in
Pfeilrichtung bewegt, wodurch die Welle 20 und damit das Betätigungsglied 19 entgegen
der Kraft der Druckfeder 24 axial nach rechts (Fig. 2) verschoben werden. Da das
Betätigungsglied 19 in dieser neuen Stellung keinen Druck mehr auf die Enden der
Klemmhebel 9 ausübt, können diese und damit die Klemmelemente 6 im Gegenuhrzeigersinn
um ihren Drehpunkt geschwenkt werden, wodurch die Klemmwirkung der Klemmflächen
10, 11 auf die Innenfläche 12 bzw. die Außenfläche 13 nachläßt. In dieser Stellung
kann das schwenkbare Beschlagteil 2 und damit die Lehne gegenüber dem festen Beschlagteil
verschwenkt werden.
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Durch Loslassen des Betätigungshebels 26 wird das Betätigungsglied
19 durch die Druckfeder 24 nach links und damit die Klemmhebel 9 im Uhrzeigersinn
in ihre Klemmstellung geschwenkt, wodurch die Blockiereinrichtung sich wieder in
der Blockierstellung befindet.
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BEZUGSZEICHENLISTE 1 festes Beschlagteil 2 schwenkbares Beschlagteil
3 Reibungsblockiereinrichtung 4 erstes Blockierelement 4a Umfangswand 5 zweites
Blockierelement 5a Umfangswand 6 Klemmelement 7 Betätigungseinrichtung 8 Ringraum
9 Klemmhebel 10 Klemmfläche 11 Klemmfläche 12 Innenfläche 13 Außenfläche 14 Absatz
15 Kante 16 Sicherungsring 17 Nocken 18 Schräge 19 gemeinsames Betätigungsglied
20 Welle 21 konische Fläche 22 Bohrung 23 Bohrung 24 Druckfeder 25 Lagerbock 26
Betätigungshebel 27 Arm 28 Arm 29 Handgriff 30 Stift 31 Langloch 32 Rückholfeder
33 Ende der Rückholfeder 34 Ende der Rückholfeder