DE3030448A1 - Verfahren und vorrichtung fuer die von temperaturschwankungen unbeeinflusste bestimmung des sauerstoffgehaltes in gasen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung fuer die von temperaturschwankungen unbeeinflusste bestimmung des sauerstoffgehaltes in gasen

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Franz Josef Dr. 6941 Abtsteinach Rohr
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung für die von Temperaturschwankungen
  • unbeeinflußte Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Gasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für die von Temperaturschwankungen unbeeinflußte Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Gasen, insbesondere Verbrennungsabgasen, unter Verwendung einer auf Betriebstemperatur beheizten elektrochemischen Meßzelle, von der ein vom Sauerstoffgehalt des Gases zumindest ungefähr Linear abhängiges eleltrisches Signal abgegeben wird.
  • Zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes eines Gases ist es bekann, eine elektrochemische Meßzelle einzusetzen, die einen sauerstoffionenleitenden Bestelektrolyten aufweist, der zwei Elektroden voneinander trennt. An diese Elektroden wird eir elektrische Gleichspannung gelegt und die als Kathode wirksame Elektrode mit dem zu messenden Gasstrom beaufschlagt.
  • Hierdurch wird der Sauerstoffanteil des Gasstromes elektrolytisch aus dem Gasstrom extrahiert, in Form von Sauerstoffionen durch den Festelektrolyten zur zweiten Elektrode transportiert und dort zu Sauerstoffmolekülen oxidiert. Der hierbei fließende und mit einem Strommeßgerät erfaßbare elektrische Strom ist ein Maß für den Sauerstoffionentransport und somit für den Sauerstoffgehalt des Gasstromes.
  • Um hierbei eine quantitative Aussage über den Sauerstoffgehalt machen zu können, muß der Gasstrom während des Meßvorganges konstant gehalten und der gesamte Sauerstoff extrahiert werden.
  • Gegebenenfalls ist auch die Größe des Gasstromes zu erfassen.
  • Bei einer anderen bekannten Meßzelle wird der Sauerstofftransport von der einen zur anderen Elektrode durch jene Geschwindigkeit bestimmt, mit welcher der Sauerstoff in die vom Meßgas beaufschlagte Elektrode eindiffundiert. Diese Geschwindigkeit ist eine Funktion des Sauerstoffgehalts des Meßgases, so daß der durch die Meßzelle fließende elektrische Strom von der Diffusionsgeschwindigkeit des Sauerstoffs in die Elektrode abhängig ist und somit als diffusionsbegrenzter Strom bezeichnet wird.
  • Beiden Arten von Meßzellen ist gemeinsam, daß der bei der Messung fließende elektrische Strom wenigstens im Meßbereich linear abhängig ist vom Sauerstoffgehalt des Meßgases.
  • Diese lineare Abhängigkeit gilt natürlich nur so lange, wie die vom Meßgas beaufschlagte Elektrode in der Lage ist, den gesamten Sauerstoffanteil zu extrahieren bzw.
  • eine den Sauerstoffanteil entsprechende Menge des Sauerstoffs durch Diffusion aufzunehmen. Um solche Störeinflüsse auszuschalten, muß die Elektrode eine auf den Massenstrom des Meßgases abgestimmte Größe bzw. eine auf den Sauerstoffanteil des Meßgases abgestimmte Porosität aufweisen.
  • Eine sehr wesentliche Voraussetzung für eine einwandfreie Messung mit solchen Meßzellen besteht darin, daß diese auf eine konstante Betriebstemperatur von mindestens etwa 400" C beheizt sind. Diese Forderung wirkt sich im Meßbetrieb sehr nachteilig aus, denn es ist sehr aufwendig, die erforderliche Temperaturkonstanz der Meßzelle von etwa + 2 bis 5° C aufrechtzuerhalten.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem Temperaturschwankungen der Meßzelle keinen oder zumindest keinen wesentlichen Einfluß auf die Messung des Sauexstoffgehaltes aufweisen. Auch soll das Verfahren bei geringem Aufwand einfach durchzuführen und hauptsächlich für Betriebsmessungen geeignet sein.
  • Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß darin, daß zeitweise ein erstes Signal vom Meßgas und zeitweise ein zweites Signal von einem Hilfsgas mit konstantem Sauerstoffgehalt abgeleitet und wenigstens eines der Signale gespeichert wird, und daß beim Vorliegen wenigstens eines ersten und wenigstens eines zweiten Signals der Quotient aus beiden Signalen als Maß für den Sauerstoffgehalt des Meßgases gebildet wird.
  • Durch die Quotientenbildung wird der Temperatureinfluß eliminiert, denn Temperaturschwankungen wirken sich sowohl bei der Erfassung des Sauerstoffgehaltes des Meßgases als auch bei der Erfassung des Sauerstoffgehaltes des Hilfsgases in gleicher Weise aus. Wesentlich ist hierbei, daß zwischen der Bildung des ersten Signals und der Bildung des zweiten Signals sich die Temperatur der Meßzelle nicht wesentlich ändert. Als zulässiger Grenzwert für solche Änderungen kann ein Betrag von + 30 C angesehen werden. Für Betriebsmessungen mit geringer Meßgenauigkeit von etwa t 0,3 % Sauerstoff absolut können Temperaturschwankungen bis + 8" C noch als zulässig betrachtet werden.
  • Die Zeitspanne, während der jeweils das erste und zweite Signal gebildet wird, läßt sich aus der vorgenannten Temperaturbedingung bestimmen. Hierbei sind folgende Punkte zu berücksichtigen: Intensität der Meßzellen-Beheizung, Wärmeübergangsbedingungen zwischen dem Meßgas und der Meßzelle sowie Wärmespeichervermögen der Heizung und/oder der Meßzelle.
  • Als Hilfsgas dient vorzugsweise ein Gas, dessen Zusammensetzung in physikalischer Hinsicht dem Meßgas ähnlich ist. Im Falle der Messung des Sauerstoffgehaltes in Verbrennungsabgasen dient insbesondere Luft als Hilfsgas.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, daß das Meßgas mit einer Elektrode und das Hilfsgas mit der zweiten Elektrode der Meßzelle in Berührung gebracht und die Richtung des elektrischen Stromes, der die Meßzelle durchfließt, zur Gewinnung des ersten und zweiten Signals zeitweise umgekehrt wird. Dieses Vorgehen empfiehlt sich nur dann, wenn beide Elektroden immer den gleichen Zustand aufweisen, d.h., es muß ausgeschlossen sein, daß eine Elektrode durch Schmutzteile, die vom Meßgas bzw. Hilfsgas mitgeführt werden, verschmutzt wird. Denn dieser Schmutz würde die Porosität der Elektrode verringern und somit zu einer Falschmessung führen.
  • Um nun auch verschmutzte Meßgase und/oder Hilfsgase zu messen bzw. verwenden zu können, besteht eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung darin, daß das Meßgas und das Hilfsgas jeweils zeitweise mindestens einer Elektrode der Meßzelle zugeführt wird. Im Gegensatz zum Vorangeaangenen wird jetzt-nicht mehr die Stromrichtung umgekehrt, sondern jeweils einer einzigen Elektrode abwechselnd das Meßgas und das Hilfsgas zugeführt. Die Messung erfolgt jetzt jeweils über dieselbe Elektrode, so daß sowohl das Meßgas als auch das Hilfsgas unter den selben Bedingungen gemessen werden und Falschmessungen hierdurch ausgeschlossen sind.
  • Soll der Sauerstoffgehalt in Verbrennungsabgasen bestimmt werden, die von intermittierend arbeitenden Feuerungen abgegeben werden, so empfiehlt es sich, das Hilfsgas in den Arbeitspausen der Feuerung zuzuführen.
  • Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des insbesondere vorgeschriebenen Verfahrens mit wenigstens einer in einer Heizung versehenen und wenigstens eine ungefähr lineare Kennlinie aufweisenden elektrochemischen Sauerstoff-Meßzelle, die einen sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten aufweist, der mit Elektroden versehen ist, die an einen elektrischen Stromkreis angeschlossen sind, wobei wenigstens eine Elektrode als Meßelektrode mit dem zu messenden Gas beaufschlagbar und das in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt des Gases abgegebene elektrische Signal der Meßzelle erfaßbar ist, ist gekennzeichnet durch wenigstens einen in den elektrischen Stromkreis eingefügten Umschalter, der in seiner ersten Schaltstellung die Meßzelle unter Zwischenschaltung wenigstens eines Signalspeichers mit dem ersten Eingang eines Dividierers und in der zweiten Schaltstellung die Meßzelle mit demzweiten Eingang des Dividierers verbindet, wobei in der ersten Schaltstellung die Meßelektrode vom Meßgas und in der zweiten Schaltstellung von dem Hilfsgas mit konstantem Sauerstoffgehalt beaufschlagbar ist und daß der vom Dividierer abgegebene Quotient aus zwei nacheinander erfaßten elektrischen Signalen als Maß für den Sauerstoffgehalt des Meßgases einem Anzeigegerät und/oder einem Regelgerät bzw. Steuergerät zuführbar ist.
  • Es ist also ein elektrischer Umschalter an die Meßzelle angeschlossen, der je nach Schaltstellung das elektrische Signal direkt oder unter Zwischenschaltung eines Signalspeichers dem Dividierer zuführt. Im Signalspeicher wird hierbei das eingegebene Signal so lange gespeichert, bis das für die Quotientenbildung erforderliche weitere Signal vorliegt. Durch die Zwischenschaltung des Signalspeichers in Verbindung mit. dem elektrischen Umschalter ist es somit möglich, von einer einzigen Meßzelle Signale sowohl vom Meßgas als auch vom Hilfsgas abzuleiten und den beiden Eingängen des Dividierers zuzuführen.
  • Der Einsatz des Umschalters und des Meßwertspeichers, die in der Elektrotechnik bekannte und übliche Bauelemente sind, ermöglicht es, mit geringem Bauaufwand die gewünschte von Temperaturschwankungen unabhängige, oder zumindest weitgehend unabhängige Sauerstoffmessung in Gasen durchzuführen.
  • Wird für die Messung eine Meßzelle eingesetzt, die von einem von einer Stromquelle ausgehenden elektrischen Strom durchflossen wird, so ist es vorteilhaft, wenn das Meßgas mit der ersten Elektrode und das Hilfsgas mit der zweiten Elektrode der Meßzelle in Berührung steht, und daß zwischen die Stromquelle und die Elektroden ein Polumschalter eingefügt ist, der für eine synchrone Betätigung mit dem Umschalter gekuppelt ist. Durch die synchrone Betätigung des Polumschalters und des Umschalters wird zeitweise die erste Elektrode als Meßelektrode und zeitweise die zweite Elektrode als Meßelektrode eingesetzt und das jeweils anfallende Signal dem ersten bzw. zweiten Eingang des Dividierers zugeführt, wobei gegebenenfalls ein Meßwertspeicher eingeschaltet ist. Auf diese Weise kann ohne großen Aufwand ein Signal vom Meßgas und vom Hilfsgas abgeleitet und dem Dividierer zugeführt werden.
  • Eine andere, hauptsächlich für verschmutzte Gase geeignete Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Umschalter ein Umschaltorgan gekuppelt ist zur wechselweisen Zufuhr von Meßgas oder Hilfsgas zur Meßzelle. In diesem Falle bleibt die Polarität der Elektroden unverändert, der als Meßelektrode eingesetzten Elektrode wird im Gegensatz zur weiter oben beschriebenen Ausführungsform wechselweise Meßgas oder Hilfsgas zugeführt und das daraus gewonnene Signal jeweils weiter verarbeitet.
  • In vorteilhafter Weise ist der Umschalter bzw. Polumschalter bzw. das Umschaltorgan zur Betätigung mit einem Zeitschaltwerk verbunden. Hierdurch werden die beiden Signale selbsttätig gewonnen, wobei durch die Auswahl der Arbeitsgeschwindigkeit des Zeitschaltwerks der Umschaltrhythmus beeinflußt werden kann.
  • Um sehr starke Temperaturänderungen des Meßgases und oder des Hilfsgases von der Meßzelle fernzuhalten und um die Meßgenauigkeit zu steigern, ist es empfehlenswert, daß in den Zufuhrweg der Gase jeweils ein Gaserhitzer eingeschaltet ist. Liegt die Temperatur des zugeführten Gases oberhalb der Arbeitstemperatur der Meßzelle, so kann gegebenenfalls anstelle des Gaserhitzers ein Gaskühler vorgesehen sein.
  • Auch ist es vorteilhaft, daß die Meßzelle mit einem Wärmespeicher versehen ist. Dieser Wärmespeicher kann aus dem Gehäuse der Meßzelle bestehen, das in diesem Fall mit entsprechend großer Masse ausgebildet ist. Die Wände des Gehäuses sind daher gegenüber den übrigen Abmessungen sehr dick.
  • Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den schematischen Zeichnungen hervor. Hierbei zeigen: Figur 1 eine Meßvorrichtung gemäß der Erfindung im Querschnitt, wobei zur Gewinnung der beiden Signale die Polarität der Elektroden umschaltbar ist, Figur 2 eine Ausführungsvariante der Erfindung im Querschnitt, wobei zur Gewinnung der beiden Signale einer Elektrode zeitweise Meßgas und zweitweise Hilfsgas zuführbar ist, Figur 3 ein Detail aus Figur 2 als Ausführungsvariante, wobei die Zufuhr des Meßgases und des Hilfsgases über getrennte Leitungen erfolgt, Figur 4 eine Ausführungsvariante des Umschaltorgans als Einzelheit, Figuren 5 und 6 Ausführungsvarianten der Meßzellen im Längsschnitt und jeweils als Einzelheit, Figuren 7 und 8 weitere Ausführungsvarianten der Meßzellen im Längsschnitt und jeweils als Einzelheit und Figur 9 die erfindungsgemäße Vorrichtung im Zusammenhang mit einer Feuerung.
  • Gleiche Teile weisen in den einzelnen Figuren gleiche Bezugszeichen auf. Ferner sind in den einzelnen Figuren wiederkehrende Einzelteile nur insoweit mit Bezugszeichen versehen, als dies für das Verständnis erforderlich ist.
  • Die in Figur 1 dargestellte Meßvorrichtung weist eine Meßzelle 10 auf, die mit einem scheibenförmigen Festelektrolyten 12 ausgerüstet ist. Auf der einen Oberfläche des Festelektrolyten ist die erste Elektrode 14 und auf der gegenüberliegenden Fläche die zweite Elektrode 16 angeordnet. Die Elektroden 14,15 sind als dünne Schichten ausgebildet und auf dem Festelektrolyt angeordnet. Als Material für die Elektroden kann elektrisch leitendes keramisches Material oder Platin eingesetzt werden.
  • Hierbei muß selbstverständlich ausreichende Porosität vorhanden sein, damit das Gas in ausreichendem Maße durch die Elektroden 14,16 zum Festelektrolyten 12 gelangen kann. Dieser besitzt sehr gute Sauerstoffionen-Leitfähigkeit, jedoch kaum oder keine Elektronenleitfähigkeit. Als Material für den Festelektrolyten 12 kann Calciumoxid dienen, das mit Zirkoniumoxid dotiert ist.
  • Die erste Elektrode 14 grenzt an einen Raum 18, der von einem ringzylindrischen Gehäuse 20 gebildet ist. In den Raum 18 mündet in der Nähe der ersten Elektrode 14 eine Zufuhrleitung 22 für das Meßgas. An die Zufuhrleitung 22 ist der Gaserhitzer 24 angeschlossen, so daß das zugeführte Meßgas vor seinem Eintritt in den Raum 18 vorgewärmt wird.
  • Der Gaserhitzer 24 besteht im vorliegenden Fall aus einem Keramikkörper 26, der von der Gaszufuhrleitung 22 durchdrungen und mit einer elektrischen Heizspirale-28 versehen ist.
  • Für die Abfuhr des Meßgases aus dem Raum 18 ist eine Abflußleitung 30 vorgesehen, deren Anschluß an den Raum 18 so gewählt ist, daß keine Kurzschlußströmung zwischen der Mündung der Zufuhrleitung 22 und der Abflußleitung 30 auftreten kann. Zur Beschleunigung des Gasflusses kann ein Gasförderer 32 in die Abflußleitung 30 eingefügt sein.
  • Da der Festelektrolyt 12 als kreisförmige Scheibe ausgebildet ist, besteht das Gehäuse 20 aus einem Rohr, in dessen Öffnung der Festelektrolyt 12 dicht eingesetzt ist.
  • Das Gehäuse 20 ragt mit jenem Ende, an welchem der Festelektrolyt 12 befestigt ist, in einen zweiten Raum 34, so daß die zweite Elektrode 16 von diesem zweiten Raum 34 umgeben ist. Für die Zufuhr und Abfuhr des Hilfsgases ist an den zweiten Raum 34 eine Zuflußleitung 36 und eine Abflußleitung 38 angeschlossen, wobei die Mündungen dieser Leitungen so angeordnet sind, daß die zweite Elektrode vom Hilfsgas beaufschlagt wird. In die Zuflußleitung 36 iat ein Gasförderer und ein Gaserhitzer 42 eingeschaltet, die mit dem Gas förderer 32 und Gaserhitzer 24 identisch aufgebaut sind.
  • Der zweite Raum 34 wird von einem Gehäuse 44, vorzugsweise aus Keramik begrenzt, in dessen Wand eine elektrische Heizspirale 46 angeordnet ist. Das Keramikgehäuse ist gasdicht ausgebildet und weist eine Wandstärke auf, die im Verhältnis zu den Abmessungen des Keramikgehäuses sehr dick ist und daher als Wärmespeicher dient. Um Wärmeverluste zu vermeiden, sind sämtliche Teile, die heiße Gase führen oder beheizt sind, mit einer Wärmeisolierung 48, zum Beispiel in Form von Mineralwolle, umhüllt. Das Gehäuse 44 ist gasdicht.
  • An die erste Elektrode 14 ist eine Leitung 50, an die zweite Elektrode 16 eine Leitung 52 angeschlossen, die beide zu den Ausgangsklemmen eines zweipoligen elektrischen Umschalters 54 führen. An die Eingangsklemmen des elektrischen Polumschalters 54 ist eine Leitung 56 angeschlossen, in die ein Strommeßgerät 58 und eine elektrische Gleichstromquelle 60, zum Beispiel eine Batterie, hintereinander eingefügt sind.
  • Das Strommeßgerät 58 ist über eine elektrische Leitung 62 mit dem Eingang eines elektrischen Umschalters 64 verbunden.
  • Der eine Ausgang des elektrischen Umschalters 64 ist über eine elektrische Leitung 68 unter Zwischenschaltung eines Signalspeichers 70 mit dem erten Eingang 72 des Dividierers 74 verbunden. An den anderen Ausgang des Umschalters 64 ist eine elektrische Leitung 76 angeschlossen, die zum zweiten Eingang 78 des Dividierers 74 führt. Wie in Figur 1 gestrichelt angedeutet ist, kann in die Leitung 76 ein zweiter Signalspeicher 80 eingeschaltet sein.
  • Der Dividierer 74 ist schließlich über eine Leitung 82 mit einem Anzeigegerät 84 verbunden, erforderlichenfalls können mit Hilfe der Leitung 86 nicht dargestellte Regel- oder Steuergeräte an den Dividierer 74 angeschlossen werden.
  • Zur Betätigung des Polumschalters 54 sowie des Umschalters 64 sind deren Schaltelemente durch ein Verbindungsglied 88 miteinander sowie mit einem Zeitschaltwerk 90 verbunden, das in bestimmten vorwählbaren Zeitabständen die Schaltelemente betätigt. Anstelle der hier gezeigten mechanischen Ausführung des Polumschalters bzw. Umschalters oder Zeitschaltwerkes können auch kontaktlose elektronische Geräte benutzt werden, die zur Steuerung an ein elektronisches Zeitschaltwerk angeschlossen sind.
  • Bevor Messungen durchgeführt werden können, muß die elektrochemische Meßzelle 10 auf Betriebstemperatur, d. h. auf mindestens 400" C, aufgeheizt werden. Hierzu dient die elektrische Heizspirale 46, die in den Wänden des Keramikgehäuses 44 eingebettet ist. In gleicher Weise werden auch die Gaserhitzer 24 und 42 aufgeheizt. Das Meßgas wird dann durch den Gasförderer 32 durch die Leitung 22 in den Raum 18 eingesaugt, wobei es im Gaserhitzer 24 vorgewärmt oder gegebenenfalls auf Betriebstemperatur der Meßzelle aufgeheizt wird. In gleicher Weise wird durch den Gasförderer 36 das Hilfsgas, welches konstanten Sauerstoffgehalt aufweist, durch den zweiten Raum 34 geführt, so daß die zweite Elektrode 16 vom Hilfsgas beaufschlagt wird.
  • Durch den Polumschalter 54 wird in der in Figur 1 mit ausgezogenen Strichen gezeichneten Stellung der Schaltelemente der negative Pol der Stromquelle 60 durch die Leitung 50 mit der ersten Elektrode 14 verbunden. Die zweite Elektrode 16 dagegen ist durch die Leitung 52, die Leitung 56 und das Strommeßgerät 58 an den positiven Pol der Stromquelle 60 angeschlossen. Es fließt jetzt ein elektrischer Strom, der den Sauerstoffgehalt des Meßgases abbildet. Dieser Stromwert wird durch die Leitung 62 dem Umschalter 64 zugeführt. In der mit ausgezogenen Strichen gezeichneten Stellung des Schaltelements wird der Stromwert durch die Leitung 68 dem Signalspeicher 70 zugeführt und von dort dem ersten Eingang 72 des Dividierers 74 zugeleitet. Der Signalspeicher 70 gibt hierbei so lange ein konstantes Signal an den Dividierer ab, bis sich das über die Leitung 68 zugeführte Eingangssignal ändert, worauf sich dieses Spiel wiederholt.
  • Um nun ein zweites Signal für die Quotientenbildung zu erhalten, wird das Zeitschaltwerk 90 in Betrieb genommen, so daß dieses den Polumschalter 54 sowie den Umschalter 64 in die gestrichelt dargestellte Schaltstellung umschaltet. Die zweite Elektrode 16 ist jetzt mit dem negativen Pol und die erste Elektrode 14 mit dem positiven Pol der Gleichstromquelle 60 verbunden, so daß jetzt die zweite Elektrode 16 als Meßelektrode wirkt. Der jetzt durch das Strommeßgerät 58 fließende Gleichstrom ist ein Maß für den Sauerstoffgehalt des Hilfsgases, das den zweiten Raum 34 durchströmt.
  • Das Stromsignal wird jetzt über die Leitung 62, den Umschalter 64 und die Leitung 76 dem zweiten Eingang 78 des Dividierers zugeführt. Dort stehen jetzt zwei Signale zur Verfügung, aus denen im Dividierer der Quotient gebildet wird Ein Signal, das diesem Quotienten entspricht, wird durch die Leitung 82 dem Anzeigegerät 84 zugeführt und dort als Maß für den Sauerstoffgehalt des Meßgases angezeigt. Zusätzlich ist es möglich, nicht dargestellte Steuergeräte oder Regelgeräte durch die Leitung 86 mit diesem Signal zu versorgen.
  • Es ist empfehlenswert1 in die Leitung 76, welche zum zweiten Eingang 78 des Dividierers führt, einen zweiten Signalspeicher 80 einzufügen. Hierdurch werden den beiden Eingängen 72,78 des Dividierers immer Signale zugeführt und ein dem Quotienten entsprechendes Signal wird vom Anzeigegerä-t 84 kontinuierlich angezeigt.
  • Durch das Zeitschaltwerk 90 werden der Polumschalter 54 und der Umschalter 64 fortwährend umgeschaltet, so daß Signale vom Meßgas und vom Hilfsgas unter gleichen Temperaturbedingungen abgeleitet werden. Voraussetzung hierfür ist, daß die Umschaltungen so schnell erfolgen, daß keine größeren Temperaturschwankungen der Meßzelle als zum Beispiel 3 bis 8C C zwischenzeitlich stattfinden. Diese Bedingung ist insbesondere durch die Wärmespeicherung in den dicken Wänden des Keramikgehäuses 44 leicht einzuhalten.
  • Ist ein zweiter Signalspeicher 80 vorgesehen, so genügt es in vielen Fällen, in größeren Zeitabständen ein Signal vom Hilfsgas abzuleiten. In den Zwischenzeiten gibt nämlich der zweite Signalspeicher 80 das zuletzt eingegebene Signal so lange an den zweiten Eingang 78 des Dividierers ab, bis ein neues Signal zugeführt wird und sich das Spiel wiederholt.
  • In vielen Fällen genügt es, wenn das Hilfsgas-Signal etwa in fünf- bis zehnminütigem Abstand gebildet wird. Die Zeitspanne, während der das Hilfsgas gemessen wird, kann hierbei auf 1 bis 5, vorzugsweise etwa 3 Sekunden reduziert werden.
  • Die Anzeige im Anzeigegerät 84 ist daher fast kontinuierlich.
  • In Figur 2 ist eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Während bei der Vorrichtung gemäß Figur 1 zur Gewinnung der beiden Signale die Polarität der Elektroden umgeschaltet wird, bleibt beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 die Polarität unverändert. Zur Gewinnung der beiden Signale wird stattdessen abwechselnd Meßgas und Hilfsgas der ersten Elektrode 14 zugeführt, die in diesem Fall für beide Gase als Meßelektrode dient.
  • Hierzu ist die Zufuhrleitung 22 in eine Leitung 92 für die Zufuhr des Hilfsgases und eine Leitung 94 für die Zufuhr des Meßgases aufgeteilt. In diesen beiden Leitungen ist jeweils ein elektrisch gesteuertes Ventil 96 bzw. 98, zum Beispiel in Form eines Magnetventils, angeordnet. Durch wechseiweises Öffnen dieser Ventile kann der ersten Elektrode 14 entweder Hilfsgas aus der Leitung 92 oder Meßgas aus der Leitung 94 zugeführt werden.
  • Der zweite Raum 34, an welchen die zweite Elektrode 16 grenzt, ist mit einer Entlüftungsleitung 100 versehen, damit der in den zweiten Raum 34 während des Meßvorgangs transportierte Sauerstoff entweichen kann.
  • Die Elektroden 14,16 sind über die elektrischen Leitungen 50 und 52 an die elektrische Gleichstromquelle 60 angeschlossen, wobei in die Leitung 50 das Strommeßgerät 58 eingefügt ist.
  • Das Stromsignal des Strommeßgeräts 58 wird über die Leitung 62 dem Umschalter 64 zugeleitet und von diesem je nach Schaltstellung dem ersten Eingang 72 oder zweiten Eingang 78 in gleicher Weise wie bei der Vorrichtung gemäß Figur l--zugeführt.
  • An das Verbindungsglied 88 zwischen dem Zeitschaltwerk 90 und dem Umschalter 64 ist noch ein Umschaltorgan 102 angeschlossen, das die elektrische Betriebsspannung, welche über eine Leitung 104 dem Umschaltorgan 102 zugeführt wird, je nach Schaltstellung entweder über die Leitung 106 zum Ventil 96 oder über die Leitung 108 zum Ventil 98 führt, so daß diese Ventile öffnen.
  • Während des Betriebs betätigt in bekannter Weise das Zeitschaltwerk 90 den Umschalter 64 und das Umschaltorgan 102.
  • Hierdurch werden die Ventile 96 bzw. 98 wechselweise geöffnet, so daß Hilfsgas bzw. Meßgas zur ersten Elektrode 14 der Meßzelle strömt. Das jeweils abgeleitete elektrische Signal wird durch den Umschalter 64, der im gleichen Rhythmus betätigt wird, den beiden Eingängen des Dividierers 74 zur Weiterverarbeitung zugeleitet. Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine einzige Elektrode, nämlich die erste Elektrode 14 als Meßelektrode dient, machen sich Veränderungen dieser Elektrode sowohl bei der Messung des Hilfsgases als auch bei der Messung des Meßgases in gleicher Weise bemerkbar. Diese Ausführungsform ist daher besonderes geeignet für die Gase, die Schmutzteile mitführen. Eine Vereinfachung ist auch insoweit gegeben, als mit einem einzigen Gaserhitzer 24 das Meßgas und das Hilfsgas vorgewärmt werden kann.
  • In Figur 3 ist eine Ausführungsvariante der Figur 2 bezüglich der Gaszuführung als Einzelheit dargestellt. Hier sind die Leitung 92 für die Zufuhr des Hilfsgases und die Leitung 94 für die Zufuhr des Meßgases getrennt bis zu der ersten Elektorde 14 geführt und münden dort wie bei den anderen Ausführungsbeispielen mit geringem Abstand von ungefähr 5 bis 10 mm vor der Elektrode. Diese Ausführungsform hat gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 den Vorteil, daß Gasmischungen, wie zum Beispiel in der gemeinsamen Zufuhrleitung 22 der Figur 3 beim Umschalten auftreten können, vermieden sind. Das Meßergebnis bleibt daher mit Sicherheit unverfälscht. Bei der getrennten Zufuhr der Gase sind allerdings zwei Gaserhitzer 24,42 erforderlich.
  • In Figur 4 ist eine Einzelheit aus Figur 3 als Ausführungsvariante dargestellt. Anstelle der beiden elektrisch gesteuerten Ventile 96,98 der Figur 2 kann auch ein Hahn 110 eingesetzt werden, dessen Hahnkücken 112 von einem elektrischen Antrieb 114 betätigt wird. Wie aus Figur 4 deutlich zu ersehen, verbindet der Hahn 110 je nach Stellung seines Hahnkückens 112 wechselweise die Leitung 92 oder 94 mit der Zufuhrleitung 22.
  • Figur 5 zeigt den Aufbau der elektrochemischen Meßzelle 10 in einer Ausführungsvariante. Der Festelektrolyt 512 besteht hier aus einem Rohr, dessen mit einer Kuppe verschlossenes Ende in den Raum 134 ragt. Der Festelektrolyt 512 ist hierbei in der Wand des Keramikgehäuses gasdicht befestigt. Auf der Innenseite des Rohres ist die zweite Elektrode 16 in Form einer Leiterbahn angebracht, an welche sich die Leitung 52 anschließt. Gleichzeitig ragt die Zuflußleitung 36 für das Hilfsgas in den Innenraum des Rohres und mündet in der Nähe der Kuppe. Auf der Außenseite des rohrförmigen Festelektrolyten 512 ist die erste Elektrode 14 im Bereich der Kuppe angebracht und an die Leitung 50 angeschlossen. Im Bereich des rohrförmigen Festelektrolyten 512 verläuft die Leitung 50 innerhalb einer Isolierschicht 116. Die erste Elektrode 14 ist von einer porösen Schicht 118 bedeckt, welche die Diffusion des Gases zur Elektrode begrenzt.
  • Die beiden elektrischen Leitungen 50 und 52 sind für den Anschluß an den Polumschalter 54 gemäß Figur 1 vorgesehen. Die Anschlußstelle ist durch die Schnittlinie V-V bezeichnet.
  • Die Arbeitsweise der Meßvorrichtung mit einer Meßzelle gemäß Figur 5 ist die gleiche wie bei der Ausführungsform gemäß Figur 1. Zur Messung des Hilfsgases und des Meßgases wird auch hier die Polarität der Elektroden umgeschaltet. Im übrigen gelten die bei Figur 1 gegebenen Erläuterungen entsprechend.
  • Figur 6 zeigt eine Ausführungsvariante des Gegenstandes der Figur 5. Zur Gewinnung der beiden Signale ist hier nicht die Umschaltung der Polarität vorgesehen, sondern es wird abwechselnd Hilfsgas oder Meßgas durch die Zufuhrleitung 22 der ersten Elektrode 14, die hier als Meßelektrode dient, zugeleitet. Dementsprechend ist in die elektrischen Leitungen 50 und 52 kein Polumschalter eingefügt, die Leitung 62, welche das Stromsignal führt, ist für den Anschluß an den elektrischen Teil der Meßvorrichtung der Figur 2 vorgesehen. Die Anschlußstelle ist hierbei im Bereich der Schnittlinie VI-VI.
  • In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsvariante der Meßzelle 10 als Einzelheit und im Längsschnitt dargestellt. Der Festelektrolyt 712 ist hier als an den Enden offenes Rohr ausgebildet und trägt auf der Außenseite die ringzylindrische erste Elektrode 14, auf der Innenseite die ebenfalls ringzylindrische zweite Elektrode 16. Die erste Elektrode 14 ist unter Zwischenschaltung des Raumes 134 von dem Keramikkörper 44 umgeben, in welchem der rohrförmige Festelektrolyt 712 dicht befestigt ist. An die Elektroden sind in bekannter Weise die Leitungen 50 und 52 angeschlossen, welche zum nicht dargestellten Umschalter 54 führen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen wird hier das Keramikgehäuse 44 nicht beheizt, eine elektrische Heizung 746 ist in einem Keramikkörper 120 angebracht. Dieser Keramikkörper ist zylinderförmig ausgebildet und befindet sich im Innenraum des rohrförmigen Festelektrolyten 712, wobei ausreichend Abstand zur zweiten Elektrode 16 vorhanden sein muß, damit das durch die ZuZlußleitung 36 zugeführte Hilfsgas die zweite Elektrode 16 in ausreichendem Maße beaufschlagen kann. Zur Gewinnung der beiden Signale wird hier, wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1, die Polarität der Elektroden umgeschaltet.
  • Figur 8 zeigt eine Ausführungsvariante des Gegenstands der Figur 7. Die beiden elektrischen Signale werden hier nicht durch Umschaltung der Polarität gewonnen, sondern durch abwechselnde Beaufschlagung der ersten Elektrode 14 durch Hilfsgas oder durch Meßgas. Die Meßzelle arbeitet nach dem Prinzip wie es im Zusammenhang mit Figur 2 näher erläutert wurde.
  • Figur 9 zeigt eine Ausführungsvariante der Erfindung im Zusammenhang mit einer Feuerung, zum Beispiel einem Heizkessel 122. Dieser ist mit einem Brenner 124 für Ö1 oder Gas ausgerüstet, dessen Öffnung für das Ansaugen der Verbrennungsluft durch eine Klappe 126 im Querschnitt veränderbar ist.
  • Die Meßzelle 10 ist durch die Zufuhrleitung 128 an den Abgaskanal 132 oder den Feuerraum des Heizkessels 124 angeschlossen, wobei ein Gasfilter 130 eingeschaltet ist. Nach der Durchströmung der Meßzelle 10 wird das Meßgas wieder zum Abgaskanal 132 durch die Leitung 136 zurückgeführt, wobei der zwischengeschaltete Abgasförderer 32 einen gegebenenfalls konstanten Gasstrom aufrechterhält.
  • Die Meßzelle 10 weist ein zylindrisches Keramikgehäuse 144 auf, in das eine elektrische Heizspirale 46 eingebettet ist.
  • Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel das Keramikgehäuse 144 elektrisch leitend ist, muß die Heizspirale elektrisch isoliert eingebettet sein. Der Keramikkörper weist eine zentrische, sich axial erstreckende Vertiefung auf, in welcher der Festelektrolyt 912 angeordnet ist. Der Festelektrolyt ist hierbei ähnlich ausgebildet wie im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5, er weist jedoch an seinem offenen Ende einen Bund 138 auf, der durch eine Verschraubung 140 gegen eine Stufe 142 des Keramikgehäuses gedrückt wird. Hierbei ist zwischen den Bund 138 und die Stufe 142 ein elektrisch leitender Dichtring 146 eingefügt, so daß die Leiterbahn 148, welche von der ersten Elektrode 14 zum Bund führt, mit dem Gehäuse elektrisch leitend verbunden ist. Da das Keramikgehäuse 144 elektrisch leitend ist, kann somit die Stromzufuhr zu der ersten Elektrode über das Keramikgehäuse erfolgen.
  • Im Innern der Verschraubung 140 ist ein stempelförmiger Einsatz 150 angeordnet, der eine zentrische Durchbohrung aufweist. Der Einsatz 150 wird von der Verschraubung 140 axial gegen den Bund 138 des rohrförmigen Festelektrolyten gedrückt. In der Durchbohrung des Einsatzes 150 ist ein rohrförmiger elektrischer Leiter 152 angeordnet, der sich über die Stirnseite des Einsatzes 150 erstreckt und in Kontakt steht mit der Leiterbahn 154, die im Inneren des rohrförmigen Festelektrolyten von der zweiten Elektrode 16 bis zur Stirnseite des Bundes 138 verläuft.
  • Da der Leiter 152 und die Leiterbahn 154 sich berühren, kann die Stromzufuhr zur zweiten Elektrode 16 durch den elektrischen Leiter 152 erfolgen. Hierbei muß selbstverständlich der Einsatz 150 aus elektrisch isolierendem Material bestehen.
  • Zwischen dem rohrförmigen Festelektrolyten 912 und dem Keramikgehäuse 144 ist ein im Querschnitt ringförmiger Raum 156 ausgebildet, an dessen unterem Ende die Zufuhrleitung 128 mündet. Diese durchdringt die Wand des Keramikgehäuses 144 in Form eines Zickzacks 158. Hierdurch muß das zugeführte Meßgas auf einer langen Strecke durch das beheizte Keramikgehäuse 144 fließen und wird daher vorgewärmt, die zickzackförmige Ausbildung der Zufuhrleitung 128 dient als Gaserhitzer.
  • Die Versorgung der Elektroden 12,16 mit Gleichstrom erfolgt über die Leitungen 50 und 52, wobei in die Leitung 52 ein Strommeßgerät 58 eingeschaltet ist. Das Stromsignal wird durch die Leitung 52 dem Umschalter 64 zugeführt. An den Ausgang des Dividierers 74 ist außer dem Anzeigegerät 84 ein Regel- bzw. Steuergerät 160 mittels der Leitung 86 angeschlossen. Dieses Regelgerät 160 ist mit einer Verstellvorrichtung 162 verbunden, welche die Klappe 126 des Brenners betätigt, so daß die Zufuhr von Verbrennungsluft selbsttätig verändert werden. kann.
  • Während des Betriebs der Meßvorrichtung wird durch den Gasförderer 32 Meßgas aus dem Abgaskanal 132 angesaugt. Der Weg des Meßgases führt durch das Gasfilter 130, die Leitung 128, den Zickzack 158 in den Raum 156. Hier beaufschlagt das Meßgas die erste Elektrode 14 und wird dann durch die Leitung 136 stromabwärts der Entnahmestelle in den Abgaskanal 132 eingeleitet.
  • Ist der Brenner 124 in Betrieb, so wird der Sauerstoffgehalt der Verbrennungsabgase erfaßt und das daraus resultierende elektrische Stromsignal durch die Leitung 62, den Umschalter 64, die Leitung 68 mit eingeschaltetem Signalspeicher 70 dem.ersten Eingang 72 des Dividierers zugeführt.
  • Da Heizkessel der hier besprochenen Art meistens intermittierend betrieben werden, das heißt Laufzeiten des Brenners 124 wechseln ab mit Stillstandzeiten, sind keine besonderen Maßnahmen für die Zufuhr eines Hilfsgases zur Meßzelle 10 erforderlich. Denn in den Stillstandszeiten des Brenners 124 wird vom Gasförderer 32 Luft aus dem Abgaskanal durch die Meßzelle 10 gefördert, welche als Hilfsgas dient.
  • Um hierbei das vom Hilfsgas abgeleitete zweite Signal dem zweiten Eingang 74 des Dividierers zuführen zu können, wird der Umschalter 64 von einem Schaltwerk 190 betätigt, das Schaltimpulse vom Brenner 124 erhält. Ist der Brenner in Betijeb, so wird der Umschalter 64 so geschaltet, daß das erste Signal dem ersten Eingang 72 des Dividierers zugeführt wird.
  • Ist der Brenner 124 außer Betrieb, so wird vom Schaltwerk 190 eine Umschaltung veranlaßt, so daß das Stromsignal, welches vom Hilfsgas, das heißt von Luft, abgeleitet wird, dem zweiten Eingang 78 des Dividierers zugeleitet wird. Die Meßzelle arbeitet nach dem in Figur 2 gezeigten und dort näher erläuterten Prinzip, wobei durch den intermittierenden Betrieb des Brenners 124 keine besonderen Mittel für die wechselweise Zufuhr von Meßgas und Hilfsgas erforderlich sind. Die Schaltimpulse werden dem Schaltwerk 190 durch die Leitung 166 zugeführt.
  • Das vom Dividierer 74 abgegebene Meßsignal wird durch die Leitung 86 dem Steuer- bzw. Regelgerät 160 zugeleitet. In dieses kann ein Sollwert eingegeben werden, mit welchem der im Abgas gemessene Sauerstoffgehalt verglichen wird. Beim Abweichen des gemessenen Sauerstoffgehaltes vom vorgegebenen Sollwert wird von dem Regel- bzw. Steuergerät 160 ein Signal ausgegeben und der Verstellvorrichtung 162 zugeführt. Diese verstellt durch die Klappe 124 die Luftzufuhr zum Brenner derart, daß der Sollwert mit dem Sauerstoffgehalt der Verbrennungsabgase übereinstimmt.
  • Hierdurch ist eine Optimierung der Verbrennung möglich, da für einen wirtschaftlichen Betrieb des Heizkessels 122 der Sauerstoffgehalt der Verbrennungsabgase möglichst gering sein soll. Die Überwachung und gegebenenfalls Nachregulierung des Sauerstoffgehalts der Feuerung ist erforderlich, da sich bei änderndem Luftdruck die Förderleistung des im Brenner 124 vorgesehenen Verbrennungsluft-Gebläses ändert und somit die Verbrennung beeinflußt.
  • Selbstverständlich können für die Überwachung der Verbrennung und/oder die Regelung der Verbrennungsluftzufuhr im vorliegenden Fall auch Meßvorrichtungen Verwendung finden, die entsprechend der anderen Ausführungsbeispiele ausgebildet sind.
  • Für die Dimensionierung der einzelnen Meßzellen gelten folgende Richtwerte: in den Figuren 1 bis 3 ist die Dicke des Festelektrolyten etwa 0,5 bis 2 mm, die Flächen der Elektroden betragen jeweils etwa 0,5 bis 5 cm2. Der Festelektrolyt überragt hierbei die Elektroden um wenigstens 1 mm.
  • Die rohrförmigen Festelektrolyte haben einen Außendurchmesser von etwa 5 bis 25 mm bei einer Wandstärke von etwa 0,5 bis 2 mm.
  • Die Länge beträgt etwa 20 bis 200 mm. Der radiale Abstand zwischen Elektrode und Gehäuse beträgt etwa 0,5 bis 10 mm, die Fläche einer Elektrode ist etwa 0,5 bis 10 cm2.
  • Die Räume 18,34,134,156, durch welche Gas für die Messung geführt wird, sollen ein möglichst kleines Volumen aufweisen.
  • Hierdurch erfolgt der Gaswechsel sehr rasch und Veränderungen in der Zusammensetzung des Meßgases werden schnell angezeigt (geringe Totzeit).
  • Dividierer, wie sie in vorliegender Patentanmeldung für die Quotientenbildung aus den Signalen Verwendung finden, sind in der Elektronik bekannt und zum Beispiel beschrieben in dem Buch "Elektronik", zweiter Teil: Industrieelektronik, bearbeitet von Gewerbelehrern und Ingenieuren, dritte Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, 5600 Wuppertal 2, kleiner Werth 50. Es wird hierzu insbesondere auf die Seite 171 verwiesen.
  • In demselben Buch sind auch Signalspeicher beschrieben. Es wird hierzu insbesondere auf die Seiten 176 bis 180 hingewiesen. Auch ist DIN 44300, März 1972, "Informationsbearbeitung" zu erwähnen. Auf Seite 14 ist dort unter der laufenden Nummer 146 ein Puffer "Pufer"-Speicher erwähnt. Ein solcher Speicher kann bei der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung Verwendung finden.
  • Die elektrische Gleichspannung, die für die Messung an die Elektroden 14,16 angelegt wird, beträgt etwa 0,8 bis 1,4 Volt.
  • Die elektrochemische Meßzelle muß wenigstens in dem Bereich, in welchem gemessen wird, eine lineare Abhängigkeit zwischen dem Sauerstoffgehalt und dem abgegebenen Signal aufweisen.
  • Zu bemerken ist noch, daß es sich bei der Messung mit Hilfe der vorgenannten Gleichspannung von 0,8 bis 1,4 Volt um die Erfassung des molekularen Sauerstoffs handelt.

Claims (16)

  1. Ansprüche 1. Verfahren für die von Temperaturschwankungen unbeeinfßte Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Gasen, insbesondere Verbrennungsabgasen, unter Verwendung einer auf Betriebstemperatur beheizten elektrochemischen Meßzelle, von der ein vom Sauerstoffgehalt des Gases zumindest ungefähr linear abhängiges elektrisches Signal abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß zeitweise ein erstes Signal vom Meßgas und zeitweise ein zweites Signal von einem Hilfsgas mit konstantem Sauerstoffgehalt abgeleitet und wenigstens eines der Signale gespeichert wird, und daß beim Vorliegen wenigstens eines ersten und wenigstens eines zweiten Signals der Quotient aus beiden Signalen als Maß für den Sauerstoffgehalt des Gases gebildet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Signal und das zweite Signal in ausreichend kurzen Abstand abgeleitet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgas mit einer Elektrode (14) und das Hilfsgas mit der zweiten Elektrode (16) der Meßzelle (10) in Berührung gebracht und die Richtung des elektrischen Stromes, der die Meßzelle durchfließt, zur Gewinnung des ersten und zweiten Signals zeitweise umgekehrt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgas und das Hilfsgas jeweils zeitweise mindestens einer Elektrode (14,16) der Meßzelle zugeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgas und das Hilfsgas abwechselnd der-selben Elektrode zugeführt werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere für die Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Verbrennungsabgasen Luft als Hilfsgas verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Verbrennungsabgasen, die von intermittierend arbeitenden Feuerungen abgegeben werden, das Hilfsgas in den Arbeitspausen der Feuerung der Meßzelle (10) zugeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsgas jene Luft benutzt wird, die in den Arbeitspausen der Feuerung zur Meßzelle nachströmt.
  9. 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere nach Anspruch 1, mit einer mit einer Heizung versehenen und wenigstens eine ungefähr lineare Kennlinie aufweisenden elektrochemischen Sauerstoff-Meßzelle (10), die einen sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten (12,512,712,912) aufweist, der mit Elektroden (14,16) versehen ist, die in einen elektrischen Stromkreis eingefügt sind, wobei wenigstens eine Elektrode als Meßelektrode mit dem zu messenden Gas beaufschlagbar und das in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt des Gases abgegebene elektrische Signal erfaßbar ist, gekennzeichnet durch wenigstens einen in den elektrischen Stromkreis eingefügten Umschalter (64), der in seiner ersten Schaltstellung die Meßzelle (10) unter Zwischenschaltung wenigstens eines Signalspeichers (70) mit dem ersten Eingang (72) eines Dividierers (74) und in der zweiten Schaltstellung mit dem zweiten Eingang (78) des Dividierers verbindet, wobei in der ersten Schaltstellung die Meßelektrode vom Mengas und in der zweiten Schaltstellung von dem Hilfsgas mit konstantem Sauerstoffgehalt beaufschlagbar ist, und daß der vom Dividierer abgegebene Quotient aus zwei erfaßten elektrischen Signalen als Maß für den Sauerstoffgehalt des Meßgases einem Anzeigegerät (84) und/oder einem Regelgerät bzw. Steuergerät (160) zuführbar ist.
  10. 10,Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten Eingang (78) des Dividierers und dem Umschalter (64) wenigstens ein weiterer Meßwertspeicher (80) eingeschaltet ist.
  11. 11.Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Meßzelle, die zur Messung von einem von einer Stromquelle ausgehenden elektrischen Strom durchflossen ist, das Meßgas mit der ersten Elektrode (14) und das Hilfsgas mit der zweiten Elektrode (16) der Meßzelle in Berührung steht, und daß zwischen die Stromquelle (60) und die Elektroden (14,16) ein Polumschalter (54) eingefügt ist, der für eine synchrone Betätigung mit dem Umschalter (64) gekuppelt ist.
  12. 12.Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschalter (64) mit einem Umschaltorgan (102) gekuppelt ist zur wechselweisen Zufuhr von Meßgas oder Hilfsgas zur Meßzelle (Figur 2).
  13. 13.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschalter bzw. Polumschalter bzw. das Umschaltorgan zur Betätigung mit einem Zeitschaltwerk (90) bzw. Schaltwerk (190) verbunden ist.
  14. 14.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zufuhrweg des Gases ein Gaserhitzer (24,42,158) eingefügt ist.
  15. 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßzelle (10) mit einem Wärmespeicher versehen ist.
  16. 16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmespeicher von den Wänden des Gehäuses (44,144) der Meßzelle gebildet ist.
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