DE3029176C2 - Migrationsfeste, polymere, aromatische Phosphite - Google Patents
Migrationsfeste, polymere, aromatische PhosphiteInfo
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Description
Bekanntlich werden Polymere seit langem gegen den Abbau infolge von Licht-
und Wärmeeinwirkung durch Zusatz von Stabilisatoren geschützt. Eine wichtige
Klasse unter diesen stellen die Phosphitstabilisatoren dar, etwa Triarylphosphite
oder Pentaerythritphosphite, wie sie beispielsweise in den Deutschen
Offenlegungsschriften 2 606 358 oder 2 223 551 beschrieben werden.
Ein Nachteil der bisher bekannten Phosphite ist ihre hohe Migrationstendenz.
Diese Eigenschaft führt nicht nur, etwa bei in Kunststoff-Folien verpackten
Lebensmitteln, zu einer Verunreinigung des Verpackungsinhaltes, sondern vor
allem auch zu einer verkürzten Lebensdauer des Plastikartikels, weil durch das
Herauswandern des Stabilisators der Stabilisierungsschutz für den Kunststoff
allmählich verlorengeht. Dieser Effekt mag für Lebensmittelverpackungen keine
Rolle spielen, auf anderen Gebieten, etwa bei Heizöltanks und dgl., kann der
Verlust der Stabilisierung im Plastikmaterial zu schwerwiegenden Schäden
führen.
Es bestand daher ein Bedarf nach Phosphitstabilisatoren, welche einerseits
wesentlich weniger migrieren, als handelsübliche Phosphite es tun, andererseits
aber ebensogut wirksam sind wie diese.
Überraschend hat sich gezeigt, daß Verbindungen, die aus bestimmten
Dihydroxyaromaten und Phosphortrihalogeniden entstehen, diese Bedingungen
erfüllen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung in sämtlichen
Lösemitteln völlig unlöslicher polymer aromatischer Phosphite mit einem
Schmelzpunkt über 250°C, dadurch gekennzeichnet, daß man
Dihydroxiaromaten der Formeln
in denen
R für t-Butyl, t-Amyl, Cycloalkyl mit 5 oder 6 C-Atomen, Isoalkyl mit 3 bis 20 C-Atomen, Phenylisoalkyl mit 8 bis 12 C-Atomen oder Aryl mit 6 oder 10 C-Atomen,
R¹ für H oder CH₃ und
B für -S-, -S₂- oder
R für t-Butyl, t-Amyl, Cycloalkyl mit 5 oder 6 C-Atomen, Isoalkyl mit 3 bis 20 C-Atomen, Phenylisoalkyl mit 8 bis 12 C-Atomen oder Aryl mit 6 oder 10 C-Atomen,
R¹ für H oder CH₃ und
B für -S-, -S₂- oder
steht,
und
R² und R³ entweder gleich oder verschieden sind und dann die Bedeutung von H oder C₁- bis C₁₂-Alkyl haben, oder auch gemeinsam mit dem C-Atom, an das sie gebunden sind, einen Cycloalkanring mit 5 bis 12 C-Atomen darstellen, mit Phosphortrihalogeniden im Molverhältnis 3 : 2 bei 30 bis 200°C zur Umsetzung bringt, wobei ein unter den Verfahrensbedingungen inertes Lösemittel oder ein Katalysator oder beides anwesend sein kann.
und
R² und R³ entweder gleich oder verschieden sind und dann die Bedeutung von H oder C₁- bis C₁₂-Alkyl haben, oder auch gemeinsam mit dem C-Atom, an das sie gebunden sind, einen Cycloalkanring mit 5 bis 12 C-Atomen darstellen, mit Phosphortrihalogeniden im Molverhältnis 3 : 2 bei 30 bis 200°C zur Umsetzung bringt, wobei ein unter den Verfahrensbedingungen inertes Lösemittel oder ein Katalysator oder beides anwesend sein kann.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von organischen Phosphit-Polymeren
(vgl. DE-A-17 45 284). Diese haben die allgemeine Formel
worin R ein zweibasiger Rest eines hydrierten Phenols und n eine ganze Zahl
von 1 bis 50 ist. Dabei entstehen nur nichtaromatische Polyphosphite. Das
beschriebene Verfahren nimmt daher einen technischen Nachteil in Kauf, d. h.
die aromatischen Dihydroxyverbindungen müssen zur Herstellung der
Polyphosphite zunächst hydriert werden.
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren, bei welchem Polyphosphite aus Phenolen
hergestellt werden (vgl. GB-PS 1 101 092). Diese werden mit Formaldehyd zu
Polyalkylidenphenolen (Novolake) umgesetzt. Es wird zunächst ein Polymer ohne
jegliche Beteiligung von Phosphortrichlorid synthetisiert. Im zweiten Schritt läßt
man dann die am Polymer befindlichen Hydroxygruppen mit Phosphortrichlorid
reagieren. Erst in einem dritten Reaktionsschritt wird durch Umsetzung mit
weiterem Formaldehyd das unlösliche und unschmelzbare Endprodukt (Bakelit-
Typ) erhalten.
Schließlich ist ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung polymerer Phosphor
verbindungen bekannt, bei welchem in der 1. Stufe zunächst eine Mono
hydroxyarylverbindung mit einem Phosphortrihalogenid (z. B. PCl₃) umgesetzt
wird und in der 2. Stufe das damit erhaltene Aryldichlorphosphit mit einem
Dihydroxyaromaten umgesetzt wird (vgl. US-PS 2612488). Die Synthese erfolgt
ohne Katalysator und bei vergleichsweise hohen Temperaturen. Die
Verbindungen sind ausnahmslos lineare Polymere.
Die erfindungsgemäßen Substanzen werden aus in ortho-Stellung zu den
OH-Gruppen alkyl- oder arylsubstituierten, aromatischen Dihydroxyverbindungen
durch Umsetzen mit Phosphortrihalogeniden - vorzugsweise PCl₃ - insbesondere
in Gegenwart eines Katalysators, beispielsweise einer der in der Europäischen
Patentschrift 757 oder in der DE-OS 29 40 620 für Umsetzungen mit
Monohydroxyaromaten beschriebenen Verbindungen - vorzugsweise
Dimethylformamid oder α-Picolin in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf Phenolkomponente - dargestellt. Die Umsetzung kann sowohl in der
Phenolschmelze als auch in Gegenwart eines unter den Verfahrensbedingungen
inerten Lösemittels wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Heptan, Octan,
Toluol, Mesitylen, Chlorbenzolen und anderen, vorzugsweise von Xylol,
erfolgen. Die Reaktion wird in einem Temperaturbereich von 30 bis 200,
vorzugsweise 50 bis 150°C durchgeführt. Das Molverhältnis von
Dihydroxyverbindung zu Phosphortrihalogenid liegt bei 3 : 2, ein Überschuß an
Phosphorhalogenid kann bei reaktionsträgen Dihydroxyaromaten von Vorteil
sein.
Geeignete Dihydroxyaromaten sind beispielsweise 2,5-Di-alkylhydrochinone mit
sekundären Alkylresten einer Kettenlänge von 3 bis 20 C-Atomen, wie sie
beispielsweise in der DE-AS 17 68 504 beschrieben sind, vorzugsweise 2,5-Di-
t-butylhydrochinon, ferner Bisphenole, die durch Kondensation von ortho-alkyl-
oder arylsubstituierten Phenolen mit Schwefeldichlorid, Dischwefeldichlorid,
Carbonylverbindungen wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd,
Butyraldehyd, Aceton, Methylethylketon, Diethylketon, Cyclopentanon,
Cyclohexanon oder auch Cyclododecanon entstehen. Für derartige
Kondensationsreaktionen gut einsetzbare ortho-alkylierte Phenole sind
beispielsweise o-Isopropyl- und o-Isobutylphenol, o-1-(Phenyl)-ethylphenol
[welches durch Addition von Styrol an Phenol erhältlich ist (DE-AS 23 30 850)],
o-Cyclopentyl- und o-Cyclohexylphenol sowie o-Pentyl- und vorzugsweise o-t-
Butylphenol. Unter den o-Arylphenolen ist vorzugsweise o-Phenylphenol zu
nennen.
Besonders geeignete Kondensationsprodukte aus der Bisphenol-Reihe sind:
2,2′-Dimethyl-4,4′-di-hydroxy-5,5′-di-t-butyl-diphenylsulfid, 4,4′-Methylen-bis- (2-t-butylphenol), 2,2-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)-propan,1,1-Bis-(3′-t- butyl-4′-hydroxyphenyl)-cyclohexan und 1,1-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)- cyclododecan.
2,2′-Dimethyl-4,4′-di-hydroxy-5,5′-di-t-butyl-diphenylsulfid, 4,4′-Methylen-bis- (2-t-butylphenol), 2,2-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)-propan,1,1-Bis-(3′-t- butyl-4′-hydroxyphenyl)-cyclohexan und 1,1-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)- cyclododecan.
Die neuen, aus der Umsetzung der aromatischen Dihydroxyverbindungen mit
Phosphortrihalogeniden, vorzugsweise PCl₃, resultierenden Substanzen sind
dreidimensional vernetzte Polymere, welche in sämtlichen Lösemitteln völlig
unlöslich sind. Dieser Umstand hat den Vorteil, daß die Rohprodukte durch
Auskochen oder Auswaschen mit Lösemitteln von niedermolekularen
Bestandteilen in einfacher Weise befreit werden können. Durch Behandeln mit
Wasser lassen sich auch die letzten Chloridreste beseitigen.
Die Unlöslichkeit der neuen Produkte hat andererseits zur Folge, daß eine
Molmassenbestimmung nicht durchgeführt werden kann. Produkte, die mit
einem Überschuß an Phosphorhalogenid hergestellt worden sind, sind noch
löslich und haben Molmassen von ca. 1500. Da die beanspruchten
Verbindungen nun aber unlöslich sind, müssen sie Molmassen von über 1500
besitzen, was einem Polymerisationsgrad n von mindestens 2 entspricht. Wegen
ihrer völligen Unlöslichkeit, auch in solchen Stoffen, welche sonst als Lösemittel
für Polymere herangezogen werden, muß daher, auch aufgrund von Phosphor
bestimmungen in den Polymeren, ein Polymerisationsgrad von ca. 50 bis 500
angenommen werden.
Obwohl die neuen Phosphite - wie vorstehend ausgeführt - in keinem der
üblichen Lösemittel löslich sind, sind sie dennoch in Polymeren als Stabilisatoren
wirksam. Dies ist außerordentlich überraschend, denn die Wirksamkeit als
Kunststoff-Stabilisator setzt ja eine intensive Wechselwirkung desselben mit den
oxidativen Abbauprodukten des Kunststoffs voraus. Eine solche ist jedoch nur
dann zu erwarten, wenn der Stabilisator im Kunststoff gelöst ist. Da dies im
vorliegenden Falle nicht zutrifft und eine ähnlich homogene Verteilung bei der
Suspendierung eines unlöslichen Stoffes im Kunststoff - auch wenn er in
feinstgemahlenen Zustande vorliegt - nicht möglich ist, konnte auch nicht
erwartet werden, daß die erfindungsgemäßen, unlöslichen Phosphite dennoch
Stabilisatorwirksamkeit besitzen. Daß diese die der gängigen Phosphit
stabilisatoren nicht nur erreicht, sondern teilweise sogar noch übertrifft, war
somit auch für den Fachmann nicht vorhersehbar. Kunststoffe, für welche die
erfindungsgemäßen Phosphitstabilisatoren geeignet sind, sind Polymerisate und
Copolymerisate von C₂- bis C₄-α-Olefinen, vorzugsweise von Polyolefinen wie
Polybutadien, Polyisopren und insbesondere Polyethylen und Polypropylen,
ferner Polystyrol, Polyacrylate und Polymethacrylate - auch die durch
Glasfasern, Asbest usw. verstärkte Typen der genannten Polyolefine - sowie
PVC. Die Stabilisatoren kommen in einer Menge von 0,001 bis 5,0,
vorzugsweise 0,01 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf Polymeres, zum Einsatz.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet finden sie vor allem dort, wo der Kunststoff
eluierend wirkenden Medien, wie Öl, Fett, organischen Lösemitteln, aber auch
Wasser, Säuren und Laugen, ausgesetzt ist.
Beim Stabilisieren der Polymeren werden als Costabilisatoren gegebenenfalls
noch übliche phenolische Antioxidantien zugesetzt. Aus der großen Zahl der
hierfür in Frage kommenden Produkte seien beispielsweise genannt: Ester der
3,5-Di-t-butyl-4-hydroxyphenylpropionsäure oder der 3,3-Bis-(3′-t-butyl-4′-
hydroxyphenyl)-buttersäure. Als pH-Stabilisator finden Erdalkalisalze von
langkettigen Carbonsäuren Verwendung: beispielsweise Ca-Stearat, Ca-
Montanat, Zn-Stearat, aber auch Calciumoxid oder Zinkoxid. In manchen Fällen
erweist sich der Zusatz von Schwefel-Costabilisatoren, beispielsweise von
Lauryl- oder Stearyl-thiodipropionat oder von Di-octadecylsulfid oder Di
octadisulfid als vorteilhaft. Als phosphorhaltige Costabilisatoren sind
beispielsweise Phosphite, Phosphinate oder Phosphonate zu nennen, wie etwa
Di-stearylpentaerythrityldiphosphit, Di-stearyl-β-hydroxytriacontyl
sorbityltriphosphit, Tris-(2,4-di-t-butylphenyl)-phosphit, Diphenyl-4,4′-
diphosphinsäuretetrakis-(2,4-di-t-butylphenyl)-ester oder das Ca- oder Ni-Salz
des 3,5-Di-t-butyl-4-hydroxybenzyl)-phosphonsäureethylesters. Gelegentlich
empfiehlt es sich, neben den genannten Costabilisatoren noch Lichtschutzmittel
einzusetzen, von denen als Beispiel Oxybenzophenone, Benztriazole,
Triazaadamantane oder auch die Piperidinstabilisatoren, insbesondere die
hochpolymeren Vertreter dieser Substanzklasse, genannt seien.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. In den
angegebenen Formeln steht für die tertiäre Butylgruppe.
Zu 55,5 g (0,25 Mol) 2,5-Di-t-butyl-hydrochinon in 100 ml Xylol wurde 1 ml
Pyridin gegeben und anschließend bei 50°C 15 ml (22,9 g = 0,167 Mol)
Phosphortrichlorid im Laufe von 15 Minuten zugetropft, wobei HCl-Gas
entwickelt wurde. Dann wurde der Ansatz 1 Stunde bei 50°C gerührt, sodann
innerhalb von 20 Minuten auf 135°C aufgeheizt und bei dieser Temperatur eine
weitere Stunde nachgerührt. Hierauf wurde zur Vervollständigung der
Chlorwasserstoffabspaltung noch 10 Minuten Vakuum von 20 bis 30 mbar
angelegt. Das ausgefallene Produkt wurde abgesaugt, mit Xylol
nachgewaschen, mit Wasser in der Reibschale verrieben und bei 50°C im
Wasserstrahlvakuum getrocknet. Man erhielt 49,3 g (82% d.Th.) eines weißen,
unterhalb von 250°C nicht mehr schmelzbaren Produkts. Es wurde
feingemahlen und durch ein Drahtgeflecht der Maschenweite 60 µ gesiebt. Der
Phosphorgehalt lag bei 7,45%.
In einem Parallelversuch wurde obige Umsetzung in Abwesenheit von Pyridin
wiederholt. Es war nur eine sehr geringe HCl-Entwicklung festzustellen. Erst
nach Temperatursteigerung auf 200°C fiel polymeres Produkt aus.
Dieses Ergebnis zeigt den verfahrenstechnischen Vorteil, welcher mit dem
Einsatz eines Katalysators verbunden ist.
Zu einer Lösung von 51 g (0,15 Mol) 2,2-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)-
propan (hergestellt durch Kondensation von o-t-Butylphenol und Aceton) in 50
ml Xylol wurden in Gegenwart von 1 ml α-Picolin bei 45°C 9 ml (14 g = 0,1
Mol) PCl₃ zugetropft. Dann wurde der Ansatz eine Stunde bei 50°C und eine
weitere Stunde bei 130°C gerührt. Das ausgefallene Produkt wurde abgesaugt,
mit Xylol nachgewaschen, mit Wasser in einer Reibschale verrührt und bei 50°C
im Wasserstrahlvakuum getrocknet. Man erhielt 61,2 g (68% d.Th.) eines
farblosen, unschmelzbaren und unlöslichen Produktes mit einem P-Gehalt von
4,9%.
Die Verbindung wurde durch Umsetzen von 35,8 g (0,1 Mol) 2,2′-Dimethyl-4,4′-dihydroxy-5,5′-t-butyl-diphenylsulfid in 250 ml Xylol mit 6 ml (0,067 Mol)
PCl₃ in Gegenwart von 0,3 ml Dimethylformamid nach dem in Beispiel 1
beschriebenen Verfahren hergestellt. Das Produkt enthielt 4,9% P.
Durch Umsetzen von Kondensationsprodukten aus o-t-Butylphenol und
Cyclohexanon bzw. Cyclododecanon mit PCl₃ in Gegenwart von katalytischen
Mengen α-Picolin wurden nach der Arbeitsweise des Beispieles 2 die polymeren
Phosphite nachstehend skizzierter formaler Struktur erhalten:
Nach der Arbeitsweise des Beispieles 2 wurde das Kondensationsprodukt aus
Formaldehyd und o-t-Butylphenol mit PCl₃ in Gegenwart von α-Picolin
umgesetzt. Das polymere Phosphit besitzt die formale Struktur
Phosphorgehalt 5,6%.
Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen polymeren
Phosphitstabilisatoren in einem Polypropylenwachs mit dem Molekulargewicht
ca. 3000 und einer Schmelzviskosität von 6854 mPas (gemessen bei 170°C)
nach thermischer Belastung unter Lufteinwirkung.
Zu jeweils 100 g (unstabilisiertem) Polypropylenwachs wurden je 0,1 g eines
handelsüblichen Phenolstabilisators [3,3-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)-
butansäureethandioldiester = ®Hostanox 03 der HOECHST AG] und 0,1 g eines
der erfindungsgemäßen Phosphitstabilisatoren in feingemahlener Form
(Korngröße unter 60 µ) gegeben, worauf die Mischung im 250-ml-Vierhalskolben
bei einer Innentemperatur von 160°C unter gleichzeitigem Durchleiten eines
trockenen Luftstromes von 75 ml/min fünf Stunden lang mit einem Schleifen
rührer (200 UpM) gerührt wurde. Dann wurde der Versuch abgebrochen. Mit
Hilfe eines Rotationsviskosimeters wurde sodann bei 170°C die Schmelz
viskosität der Proben bestimmt.
Aus der Tabelle geht hervor, daß die neuen polymeren Phosphitstabilisatoren
den durch Wärme- und Sauerstoffeinwirkung bedingten Viskositätsabbau des
eingesetzten Wachses im synergistischen Gemisch mit einem Phenolstabilisator
eindrucksvoll verzögern und in dieser Hinsicht mit handelsüblichen,
niedermolekularen Phosphitstabilisatoren vergleichbar sind.
In diesem Beispiel soll die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Antioxidantien in
einem Polyolefin-Kunststoff aufgezeigt werden.
Eine Mischung aus 100 Gew.-T. unstabilisiertem Polypropylenpulver (Dichte
0,90, Schmelzindex i₅ ca. 6 g/10 min, bestimmt in Anlehnung an ASTM D
1238-62 T), 0,10 Gew.T. 3,3-Bis-(3′-t-butyl-4′-hydroxyphenyl)-butansäure
ethandioldiester (handelsüblicher Phenolstabilisator), 0,20 Gew.-T. Ca-Stearat,
0,15 Gew.-T. Laurylthiodipropionsäureester (Thio-Costabilisator) und 0,30
Gew.-T. des zu prüfenden Stabilisators wurde in 500 ml frisch destilliertem
Toluol suspendiert und im Rotationsverdampfer bei 50°C im Wasserstrahl
vakuum eingeengt. Zur Beseitigung der letzten Lösemittelspuren wurde
schließlich noch kurz Ölpumpenvakuum angelegt.
Die Mischungen wurden auf einer Spritzgußmaschine bei einer Zylinder
temperatur von 220°C und einer Düsentemperatur von 240°C zu Plättchen mit
den Abmessungen 60 × 60 × 1 mm verspritzt. Aus den Plättchen wurden
streifenförmige Prüfkörper (60 × 10 × 1 mm) gestanzt. Diese wurden zur
Bestimmung der Wärmealterungsbeständigkeit in einen Umluft-Trockenschrank
in ein motorgetriebenes Gestell mit rotierenden Horden eingehängt und unter
gleichmäßiger Frischluftzufuhr einer Temperaturbelastung von 140°C
unterworfen. Die Zeit, nach der an einigen Stellen eine beginnende lokale
Versprödung festzustellen war, nach DIN 53 383 kenntlich an der Bildung
verfärbter, trüber, teilweise abbröckelnder Stellen, wurde festgehalten.
In einer weiteren Versuchsreihe wurden analog stabilisierte Prüfkörper, jedoch
ohne den Thio-Costabilisator, hergestellt. Nachfolgende Tabelle enthält die
Prüfergebnisse.
Wie ersichtlich, sind die erfindungsgemäßen Phosphite sowohl in der Rezeptur
mit als auch in der Rezeptur ohne Co-Stabilisator einem handelsüblichen,
aromatischen Phosphit überlegen.
In diesem Beispiel soll die hervorragende Migrationsfestigkeit der neuen
hochmolekularen Phosphitstabilisatoren aufgezeigt werden.
Mischungen, bestehend aus 500 g unstabilisiertem Polypropylenpulver der
Dichte 0,90 (Schmelzindex i₅ ca. 6 g/10 min, bestimmt in Anlehnung an ASTM
D 1238-62 T), 2,5 g (0,5 Gew.-%) des zu untersuchenden Stabilisators und
500 ml frisch destilliertem Aceton wurden im Rotationsverdampfer bei einer
Badtemperatur von 50°C im Wasserstrahlvakuum langsam zur Trockene
eingeengt. Zur Beseitigung der letzten Lösemittelspuren wurde schließlich noch
Ölpumpenvakuum angelegt.
Die derart vorbereiteten Mischungen wurden auf einer Spritzgußmaschine bei
einer Zylindertemperatur von 220°C und einer Düsentemperatur von 240°C zu
Plättchen mit den Abmessungen 60 × 60 × 1 mm verspritzt.
Je drei dieser Plättchen wurden in jeweils 30 g synthethischem Glycerin-tris
stearylester (Fett HB 307 der Firma Natec, Unilever) bei 49°C 10, 25 und 80
Tage gelagert. Nach den genannten Zeiten wurden ca. 20 g des Synthesefettes
sodann in einer Wickbold-Apparatur in der Knallgasflamme verbrannt. Das
Reaktionswasser wurde, nach Ansäuern mit Schwefelsäure, eingeengt und die
darin enthaltene Phosphorsäure als Kupfermolybdatokomplex nach Reduktion in
den blauen Feststoff photometrisch bestimmt.
Die gefundenen Migrationswerte betrugen:
Die aus der Tabelle ersichtlichen Werte belegen eindrucksvoll den durch die
erfindungsgemäßen Phosphite erreichten Fortschritt im Vergleich zu den bisher
bekannten, aromatischen Phospitstabilisatoren.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung in sämtlichen Lösemitteln völlig unlöslicher
Polymerer aromatischer Phosphite mit einem Schmelzpunkt über 250°C,
dadurch gekennzeichnet, daß man Dihydroxyaromaten der Formeln
in denen
R für t-Butyl, t-Amyl, Cycloalkyl mit 5 oder 6 C-Atomen, Isoalkyl mit 3 bis 20 C-Atomen, Phenylisoalkyl mit 8 bis 12 C- Atomen oder Aryl mit 6 oder 10 C-Atomen,
R¹ für H oder CH₃ und
B für -S-, -S₂- oder steht,
und
R² und R³ entweder gleich oder verschieden sind und dann die Bedeutung von H oder C₁- bis C₁₂-Alkyl haben, oder auch gemeinsam mit dem C-Atom, an das sie gebunden sind, einen Cycloalkanring mit 5 bis 12 C-Atomen darstellen, mit Phosphortrihalogeniden im Molverhältnis 3 : 2 bei 30 bis 200°C zur Umsetzung bringt, wobei ein unter den Verfahrensbedingungen inertes Lösemittel oder ein Katalysator oder beides anwesend sein kann.
R für t-Butyl, t-Amyl, Cycloalkyl mit 5 oder 6 C-Atomen, Isoalkyl mit 3 bis 20 C-Atomen, Phenylisoalkyl mit 8 bis 12 C- Atomen oder Aryl mit 6 oder 10 C-Atomen,
R¹ für H oder CH₃ und
B für -S-, -S₂- oder steht,
und
R² und R³ entweder gleich oder verschieden sind und dann die Bedeutung von H oder C₁- bis C₁₂-Alkyl haben, oder auch gemeinsam mit dem C-Atom, an das sie gebunden sind, einen Cycloalkanring mit 5 bis 12 C-Atomen darstellen, mit Phosphortrihalogeniden im Molverhältnis 3 : 2 bei 30 bis 200°C zur Umsetzung bringt, wobei ein unter den Verfahrensbedingungen inertes Lösemittel oder ein Katalysator oder beides anwesend sein kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Lösemittel Xylol verwendet, der Katalysator Dimethylformamid oder eine
N-heterocyclische Base ist, und die Katalysatormenge 0,1 bis 5 Gew.-%
(bezogen auf den Dihydroxyaromaten) beträgt.
3. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Verbindungen in einer
Menge von 0,001 bis 5,0 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile
Polymerisat, zum Stabilisieren von Thermoplasten auf der Basis von
Homo- oder Copolymerisaten halogenfreier C₂- bis C₄-α-Olefine oder von
chlorhaltigen Vinylhomo- und Copolymerisaten gegen die schädigende
Wirkung von Licht und Wärme gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren
Wärme- und Lichtstabilisatoren.
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