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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung für
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die Reparatur und für das Endlosmachen von Fördergurten (aus Gummi
oder Kunststoff), - mit oberer Pressenplatte, unterer Pressenplatte und Traversen
mit Preßdruckerzeugungseinrichtung, wobei die Pressenplatten eine elektrische Heizeinrichtung
und eine Wärmedammung nach außen hin aufweisen. Wärmedämmung nach außen hin meint
zumindest auf der der Preßfläche der Pressenplatten abgewandten Seite. Es gehört
implizit zur Gattung solcher Vorrichtungen, daß die Pressenplatten von den Traversen,
je nach der Anzahl der Traversen, wie ein Balken auf zwei Stützen oder wie ein Durchlaufträger
abgestützt sind und folglich die entsprechenden statischen Beanspruchungen unter
den oft erheblichen Preßdrücken aufzunehmen haben.
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Bei den bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen (DE-AS 10 47 414,
DE-AS 27 34 252) sind die Pressenplatten unter Berücksichtigung der eingangs angedeuteten
Beanspruchungen nach den Regeln der Maschinenbaukunst aus Metall, nämlich Aluminiumlegierungen
und/oder Stahl legierungen, auf gebaute Aggregate mit Pressenplattenrahmen, Preßblech
und Abdeckblech. Die Wärmedammung besteht aus Wärmedäminmaterialien in Form von
Glaswolle, Mineralwolle, Asbest od. dgl.
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und ist in Form einer Schicht in die kastenförmigen Pressenplatten
eingebracht. Die elektrische Heizeinrichtung lst entweder eine ohmsche Widerstandsheizung
oder als Raltleiterheizung bzw. PTC-Heizung
mit selbstregelnden
Heizpillen ausgeführt. Das alles hat sich an sich bewährt, ist jedoch aufwendig.
Im übrigen ist die Wärmedämmung insbesondere für den häufig oder sogar regelmäßig
vorkommenden Einsatz solcher Vorrichtungen im Freien verbesserungsbedürftig.
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Tatsächlich fließt in erheblichem Maße Wärme in die metallischen Bauteile,
die in unmittelbarem, nicht wärmegedämmten Kontakt mit der Außenluft stehen. Wärmeverluste,
die ein Drittel und mehr der insgesamt aufgebrachten Heizleistung ausmachen, hat
man bisher in Kauf genommen. Im übrigen führen diese Wärmeverluste, die insbesondere
auch über den Pressenplattenrahmen aus starken Metallprofilen erfolgen, bei Wind
und Wetter oft zu ungleichmäßiger, inhomogener Temperaturverteilung über der Preßfläche
der Pressenplatten, was zu Qualitätsbeeinträchtigungen der Reparaturarbeiten oder
der sonstigen Arbeiten an den Fördergurten führen kann.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung die Pressenplatten so weiter auszubilden, daß Wärmedämmeinlagen in Form
von Polstern oder Schichten aus Wärmedämmwerkstoffen nicht mehr erforderlich sind
und störender Wärmeabfluß an die Außenluft nicht mehr stattfindet, im Ergebnis also
auch die Temperaturverteilung über den Preßflächen homogenisiert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Pressenplatten
als massive Kunststoffplatten ausgeführt sind, in deren einem Querschnittsdrittel
im Abstand a von der Preßfläche die elektrische Heizeinrichtung eingebettet ist,
und daß die Wärmedämmung durch die über die Heizeinrichtung angeordnete Dicke d
der Kunststoffplatten selbst gebildet ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß der Abstand a der elektrischen Heizeinrichtung
von der Preßfläche der Pressenplatten
etwa 1/20 bis 1/5 der gesamten
Querschnittsdicke der Pressenplatten ausmacht.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung muß so ausgelegt sein, daß sie im
Betrieb an einen zu behandelnden Fördergurt eine vorgegebene Wärmemenge pro Zeiteinheit
und pro Quadratmeter Preßfläche oder Gurtfläche abgeben kann. Das verlangt eine
bestimmte Heizleistung (von z. B. 10 KW/m²), einen bestimmten Wärmedurchgang pro
Zeiteinheit von der Energiequelle zum Fördergurt und eine erhebliche Wärmekapazität
der Pressenplatten (von z. B. 1000 bis 1500 Kcal/m² Heizplatte). Überraschenderweise
erfüllen die Pressenplatten der erfindungsgemäßen Vorrichtung diese Forderung bezüglich
der Wärmekapazität, wenn die Gesamtdicke D = a+d so gewählt ist, daß die Wärmedämmung
durch die über der Heizeinrichtung angeordnete Dicke d der Kunststoffplatten selbst
gebildet ist. Ohne weiteres läßt sich diese Dicke d so einrichten, daß die Pressenplatten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung außen praktisch nur die Temperatur der Umgebungsluft
aufweisen, - also "kalt" sind, und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
ist die Auslegung der Pressenplatten so vorgenommen. überraschenderweise fließt
trotz der schlechten Wärmeleitung von Kunststoff nichtsdestoweniger die verlangte
Wärmemenge pro Quadratmeter Preßfläche oder Gurtfläche in einen zu behandelnden
Fördergurt hinein, wenn im übrigen nach der Lehre der Erfindung die elektrische
Heizeinrichtung im unteren Querschnittsdrittel der Pressenplatten untergebracht
ist, vorzugsweise so, daß der Abstand der elektrischen Heizeinrichtung von der Preßfläche
etwa 1/20 bis 1/5 der gesamten Querschnittsdicke entspricht.
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Auch die erforderliche Heizleistung läßt sich ohne weiteres installieren,
und zwar so, daß die an den einzelnen Elementen der Heizeinrichtung auftretenden
Temperaturen hinreichend niedrig liegen und den Kunststoff nicht zerstören. Die
Heiztemperatur kann
wie üblich z. B. 150 bis 170 °C betragen. Die
Erfüllung dieser thermodynamischen Parameter bei den Pressenplatten einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung wäre nichtsde#toweniger wexfltlos, wenn in mechanischer Hinsicht den
Anforderungen nicht genügt würde, die sich aus der Tatsache ergeben, daß die Pressenplatten,
wIe einm gangs angedeutet, in statischer Hinsicht als Balken auf zwei Stützen oder
als Durchlaufträger gelagert sind Überraschenderweise nehmen jedoch die Pressenplatten,
bei denen die erforderliche Wärmedämmung durch die über der Heizeinrichtung angeordnete
Dicke der Kunststoffplatten selbst gebildet ist, auch alle mechanischen Beanspruchungen
ohne weiteres auf. Das gilt insbesondere dann, wenn diese Dicke so gewählt ist,
daß die Pressenplatten außenseitig nur praktisch die Temperatur der Umgebungsluft
aufweisen, also kalt bleiben. Wenn die Vorrichtung insgesamt die in er Praxis übliche
Dimensionierung besitzt, ergeben sich für die einzelnen Pressenplatten Dicken von
z. Be 50 mm oder weniger. Auch unterschiedliche Beaufschlagung der Pressenplatten
durch Wind und Wetter wirken sich nicht nachteilig aus, die Temperaturverteilung
in den Preßflächen erfährt dadurch keine Beeinträchtigung und bleibt homogen. Es
versteht sich von selbst, daß die Pressenplatten ausreichend breite Randbereiche
und dadurch auch am Rand eine ausreichende Wärmedämmung aufweisen.
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Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglich#W0i#
ten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So kommt man zu verhältnismäßig dünnen
Pressenplatten, wenn die Kunststoffplatten eine Bewehrung aus delektrischen Fasern¢
z. B. Glasfasern, Mineralfasern und Textilfasern aufweisen. Sie bestehen im allgemeinen
aus erhärtetem Gießharz, beispielsweise Poly#s-'-er-Gießharz. Im Rahmen der Erfindung
liegt es, zur Verbesserung der Wärmeabgabe an die zu behandelnden Fördergurte die
Anordnung so zu treffen, daß
die Kunststoffplatten im unteren Querschnittsdrittel
Einbettungen aus feinkörnigen wärmeleitenden Füllern besitzen. Umgekehrt kann man
die Kunststoffplatten im oberen Querschnittsdrittel mit Einbettungen aus feinkörnigenv
wärmedämmenden Füllern versehen. Um die elektrische Beheizung selbst sehr homogen
zu machen, bestehen verschiedene Möglichkeiten. Jedenfalls empfiehlt es sich, mit
großflächigen Heizeinrichtungen zu arbeiten. Im übrigen können die elektrischen
Heizeinrichtungen oberseitig und/oder unterseitig eine Metallfolienabdeckung aufweisen,
deren Größe vorzugsweise etwa 90% der Preßfläche ausmacht. Dabei haftet der Kunststoff
der Preßplatten jedenfalls bei Verwendung von Haftvermittlern, im allgemeinen ausreichend
an diesen Metallfolien, so daß der mechanische Verbund durch eine solche Einlage
nicht gestört wird. Tatsächlich wird die Mechanik der Zusammenhänge bei erfindungsgemäßen
Vorrichtungen auch deshalb nicht beeinträchtigt, weil sich sowohl die elektrischen
Heizeinrichtungen als auch die beschriebenen Metallfolienabdeckungen ia Bereich
der Druckzonen befinden, die aus den mechanischen Beanspruchungen der Pressenplatten
resultieren.
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Nichtsdestoweniger kann die Metallfolienabdeckung auch Ausnehmungen
besitzen, die von dem Kunststoff der Pressenplatten durchfaßt sind.
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Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die elektrische Heizeinrichtung
als ohmsche Widerstandsheizung ausgelegt sein. Gerade bei dieser Ausführungsform
empfiehlt es sich, mit großflächigen Widerstandsheizelemente. zu arbeiten, so daß
zu hohe Flächentemperaturen an den Heizwiderständen nicht auftreten. Eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung, der in Kombination mit den übrigen Merkmalen selbständige
Bedeutung zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisd#e Heizeinrichtung
als Kaltleiterheizeinrichtung
oder PTC-Heizeinrichtung mit selbstregelnden
Heizpillen ausgeführt ist. Zwar sind Pressenplatten mit solchen Heizpillen an sich
bekannt (vgl. DE-AS 27 34 252), bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen ergibt sich
jedoch eine funktionelle Verbesserung insoweit, als wegen der schon erwähnten homogenen
Temperaturverteilung auch die Selbstregelung der Heizpillen verbessert wird.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung für die Reparatur und
für das Endlosmachen von Fördergurten, Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch
den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 in gegenüber den Fig. 1 und 2 wesentlich vergrößertem
Maß stab einen Ausschnitt aus einer Pressenplatte des Gegenstandes der Fig. 2, und
Fig. 4 entsprechend und im Maßstab der Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung ist bestimmt für die Reparatur
und für das Endlosmachen von Fördergurten F, die aus Gummi oder aus Kunststoff bestehen.
Zum grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung gehören eine obere Pressenplatte 1,
eine
untere Pressenplatte 2, und Traversen 3 mit Preßdruckerzeugungseinrichtung 4.
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Die Pressenplatten 1, 2 besitzen eine elektrische Heizeinrichtung
5 und außerdem nach außen hin eine Wärmedämmung. Die Preßdruckerzeugungseinrichtungen
4 bestehen im Ausführungsbeispiel aus Hydraulikschläuchen 6, die als Druckkissen
eingesetzt und unter Zwischenschaltung von Biegelinienkompensatoren 7 an ihrer Traverse
abgestützt sind.
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Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3
bzw. 2 und 4 entnimmt man, daß die Pressenplatten 1, 2 als massive Kunststoffplatten
ausgeführt sind. In einem Querschnittsdrittel, und zwar im Abstand a von der Preßfläche
8, befindet sich die elektrische Heizeinrichtung 5, die in den Kunststoff eingebettet
ist.
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Das bringt zugleich eine vollständige Feuchtigkeitskapselung dieser
Heizeinrichtungen 5, von der nur die Anschlußdrähte 9 nach außen geführt sind. Die
Anordnung ist so getroffen, daß die Wärmedämmung durch die über der Heizeinrichtung
5 angeordnete Dicke d der Kunststoffplatten 1, 2 selbst gebildet ist. Die Dicke
d ist im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
so gewählt, daß die Pressenplatten 1, 2 außen praktisch nur die Temperatur der Umgebungsluft
aufweisen. Der Abstand a der elektrischen Heizeinrichtung 5 entspricht im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung etwa einem Fünftel der gesamten
Querschnittsdicke. Nicht gezeichnet werden konnte aus Maßstabsgründen, daß die Kunststoffplatten
1, 2 eine Bewehrung aus dielektrischen Fasern, z. B. Glasfasern, Mineralfasern,
Textilfasern u. dgl. aufweisen können. Si#fnögen im Ausführungsbeispiel aus
erhärtetem
Gießharz, beispielsweise Polyesterharz, aufgebaut sein.
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Sie können im übrigen in ihrem unteren Teil, d. h. im Bereich der
Heizeinrichtung 5 und darunter, eine Einbettung 10 aus feinkörni gen wärmeleitenden
Füllern aufweisen, was in den Querschnittsfiguren 3 und 4 durch einige Punkte ancJeraei:tet
worden ist. Entsprechend könnten im oberen Querschnittsteil, cl. h. oberha#b der
Heizenrich tungen 5, feinkörnige warmedammende Füller 11 angeordnet sein.
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Die elektrische Heizeinrichtung 5 besitzt oberseitig und/oder unterseitig
eine Metallfolienabdeckung 12. Die Größe soll etwa 90% der Preßfläche ausmachen.
Die Metanlfolienabden una 12 kann Ausnehmungen aufweisen, de von dem Kunststoff
der Pressenplatten durchfaßt sind.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 handelt es sich be1 der elektrischen
Heizeinrichtung 5 um eine solche, die als ohmsche Widerstandsheizung ausgelegt ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die elektrische Heizeinrichtung 5 als Raltleiterheizung
oder PTC-Heizung mit selbstregelnden Heizpillen ausgeführt. gier ist die Auslegung
im ganzen so getroffen, daß die Heizpillen 5 eine von der Temperatur abhängige Widerstandskennlinie
aufweisen, deren Gradient jedoch im Arbeitstemperaturbereich der Pressenplat-Len,
der z. B. der Vulkanisationstemperatur entspricht, #praktisch Null ist. Dann sind
aufwendige regeltechnische Maßnahmen zur Einstellung einer bestimmten Vulkanisationstemperatur
nicht erforderlich. Man erreicht nämlich in diesem Bereich der Widerstandskennlinie
mit verändertem Widerstand eine stark unterschiedliche Heizleistung bei gleicher
Temperatur eine unterschiedliche Wärmeabgabe, wo unterchiedliche Wärmeabgabe wegen
der Vulkanisaticnsvorgänge erforder lich ist. Das Ergebnis ist eine autogene Regelung.
Das kann auch
in mehreren Temperaturbereichen geschehen, wenn mit
Heizpillen 5 gearbeitet wird, die im Sinne der vorstehenden Definition in ihrer
Kennlinie zwei Arbeitstemperaturbereiche aufweisen, deren Gradient bei unterschiedlichen
Temperaturen praktisch Null ist.
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L e e r s e i t e