DE3025459C2 - Verfahren zur Herstellung eines reflektierenden, elektrisch nicht leitfähigen Datenspeichers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines reflektierenden, elektrisch nicht leitfähigen DatenspeichersInfo
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- DE3025459C2 DE3025459C2 DE19803025459 DE3025459A DE3025459C2 DE 3025459 C2 DE3025459 C2 DE 3025459C2 DE 19803025459 DE19803025459 DE 19803025459 DE 3025459 A DE3025459 A DE 3025459A DE 3025459 C2 DE3025459 C2 DE 3025459C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfab-en zur Herstellung eines reflektierenden, elektrisch nicht leitfähigen Datenspeichers,
auf dem Informationen durch Laser mit spezieller Wellenlänge aufgezeichnet werden und bei dem
35 man die Daten unmittelbar nach detr \ufzeichnen bereits auslesen kann.
In der Vergangenheit sind zahlreiche optische Datenspeicher für die Laseraufzeichnung entwickelt worden.
Einige dieser Datenspeicher müssen nach dem Aufzeichnungsvorgang weiter behandelt werden, um sie ablesbar
zu machen; andere, wie die hier interessierenden Datenspeicher, können unmittelbar nach dem Aufzeichnungsvorgang abgelesen werden (DRAW(Dircct Read After WriteJ-Auf/cichnungsträger). Diese Datenspeicher be-40
stehen zur Zeit aus dünnen Mctallschichtcn, in die Löcher eingeschmolzen werden, glänzenden Vcrbundfolien,
deren Reflexionsvermögen punktweise durch Verdampfen verringert wird, dünnen Schichten von Farbstoffen
oder anderen Beschichtungen, die punktweise entfernt werden, sowie dielektrischen Materialien, deren Brechungsindex
punktweise geändert wird, so daß das Licht beim Abtasten mit einem Laser-Lesestrahl gestreut
wird.
45 Die meisten DRAW-Datenspeicher enthalten dünne Mclallfilme auf einem Glassubstrat. Dünne Metallfilme
haben den Vorteil, daß sie zu Forschungszwecken in kleinen Stückzahlen mit handelsüblichen Sputtergeräten
hergestellt und reflektierend oder transmittierend abgelesen werden können und bei Filmen aus Tellur oder
Wismut verhältnismäßig hohe Aufzeichnungsempfindlichkeiten aufweisen. Tellur und dessen amorphe Mischungen
mit Arsen und Selen werden heute meistens eingesetzt. Tellur muß jedoch nach einem verhältnismäßig
Il so teurem Vakuum-Sputterverfahren chargenweise hergestellt werden. Es haftet nicht besonders gut an der
jjj Unterlage und wirft wegen seiner Toxizität Herstellungs- und Umweltschutzprobleme auf. Da es außerdem an
|ξ Luft schnell oxidiert, muß man es in ein luftdichtes System einschließen, um eine ausreichende Nutzungsdauer zu
f?| erreichen. Eine günstige Eigenschaft des Tellurs ist der niedrige Schmelzpunkt von 450°C und die niedrige
!$ Wärmeleitfähigkeit von 2,4 W/m/°K bei 573°K. Silber hat demgegenüber einen Schmelzpunkt von 960°C und
(I 55 bei 573° K eine Wärmeleitfähigkeit von 407 W/m/°K. Für Laseraufzeichnungen mit kurzen Laserimpulsen ist
;-| Tellur unter dem Gesichtspunkt der Empfindlichkeit besonders überlegen, da aufgrund der geringen Wärmeleit-
fyi fähigkeit die vom Laserstrahl erzeugte Wärme auf eine kleine Fläche beschränkt bleibt und der niedrige
\A Schmelzpunkt das Einschmelzen des Loches erleichtert.
I-.', Negativ-Silberdiffusionsübertragungsverfahren und Umkehr-Silberdiffusionsübertragungsverfahren sind be-
fi 60 kannt. Zur Erzeugung elektrisch leitfähiger Bilder bei Herstellung von Platinen für gedruckte Schaltungen wird
1 in der US-PS 34 64 822 ein Umkehrverfahren mit Silberdiffusionsübertragung beschrieben, bei dem zunächst in
V| einem fotographischen Element mit einer kolloidalen Silberhalogenidemulsionsschicht durch Belichten ein
P latentes Bild erzeugt, dann die Emulsionsschicht mit Wasser gewaschen und durch Silberübertragungsentwick-
Vi lung ein elektrisch leitfähiges Silberoberflächenbild mit bestimmten Widerstandskenngrößen durch Behandeln
' ί 65 mit einer Entwicklerlösung, die ein Silberhalogenid-Reduktionsmittel, ein Keimbildungsmittel und ein Silberha-
■<l logenid-Lösungsmittel enthält, geschaffen wird. Das Umkehrverfahren mit Silberdiffusionsübertragung bildet
i'| auch die Basis direkter Positiver beim Polaroicl-Land-Vcrfahrcn und bei den Gcvacopy- und Copyrapid-Verfah-
fci ren. Diese Umkehrverfahren sind von den Negativverfahren mit Silberdiffusion zu unterschieden, die nach der
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Ig US-PS 31 79 517 zu schwarzen nicht reflektierenden und nicht leitfähigen Bildern führen. Bei dem Verfahren der
|| US-PS 31 79 517 wird eine exponierte Silberhalogenidemulsionsschicht mit latentem Bild in Kontakt gebracht
■ψ. mit einem für Wasser permeablen, hydrophilen, kolloidalen Element, das ein dispergiertes Silberfällmittel
g§ enthält.
p Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines reflektierenden, elektrisch
ft! nicht leitfähigen Datenspeichers anzugeben, auf dem Informationen durch Laser mit spezieller Wellenlänge mit
S höheren Aufzeichnungsempfindlichkeiten und mit geringeren Schwankungen des Reflexionskontrastes als bis-
p her aufgezeichnet werden, können.
P Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung das in Anspruch 1 angegebene Verfahren mit bevorzugten
H Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 2 bis 7 vor.
Il Beim erfindungsgemäßen Verfahren belichtet man eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicbt
ife auf einem Substrat bereichsweise zu einem latenden Bild und legt somit einen Datenspeicherbereich fest, wobei
SS bei der Belichtung bereichsweise eine Schicht aus Silberfällkeimen entsteht, deren Volumenkonzentration in
te Tiefenrichtung der Emulsion einen Gradienten aufweist, während in der Emulsion nichtbelichtetes, lichtempfind-
Säj liches Silberhalogenid in Konzentrationen verbleibt, die der Keimkonzentration umgekehrt proportional sind.
% Danach wird die Silberhalogenidemulsionsschicht mit einem wäßrigen Einbad behandelt, das ein schwaches
15 Silberhalogenid-Entwicklungsmittel zum Entwickeln des latenten Bildes und ein schnellwirkendes Silberhaloge-
I4 nid-Lösungsmittel enthält, das mit dem nichtbelichteten Silberhalogenid zu löslichen Silberionenkomplexen
%\ reagiert, die durch Diffusion auf die Silberfällkeime des latenten Bildes übertragen werden, wo das Silber der
t,: Silberionenkomplexe ausfällt und an den Keimen in Gegenwart des als Reduktionsmittel wirkenden Entwicklers
^ adsorbiert wird, so daß in dem Datenspeicherbereich ein Negativ des latenten Bildes aus ^flektierendem,
'Jt elektrisch nichtleitfähigem Silber entsteht. Danach wird der reflektierende, elektrisch nichtleitfähigt Datenspei-
f eher bei mindestens 2500C Wärme behandelt, bis der Reflexionsgrad der Oberfläche um mindestens 5% des
= anfänglichen prozentualen Reflexionsgrades 2agenommen hat.
'> Die Erfindung hat den Vorteil, daß Datenspeicher ohne Einsatz eines Vakuumsystems und im Durchlauf
i' hergestellt werden können und daß man schwach reflektierende Pi pikte in ein reflektierendes Feld mit Laserim-
V pulsen verhältnismäßig niedriger Leistung einschreiben kann. Kontrollzeichen und andere Daten lassen sich
:;. vorher fotographisch aufzeichnen, um die Verwendung von kreisrunden oder anderen Platten im Aufzeich-
i > nungs- und Wiedergabegerät zu vereinfachen. Eine Vervielfältigung optisch beschriebener Datenträger ist
i~: durch optisches Kontaktkopieren möglich; die Kopien sind dann reflektierend und transmittierend lesbar. Ein
\ weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich ein sehr empfindlicher Laser-Datenspeicher
; aus handelsgängigen Fotoplatten herstellen läßt.
? Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Datenspeicher mit höheren Aufzeichnungsempfindlichkei-
•; ten und mit geringeren Schwankungen des Reflexionskontrastes als bisher bereitgestellt, während die übrigen
■■:': wertvollen Eigenschaften von bisher bekannten Laser-Datenspeichern erhalten bleiben.
; ] Die Verwendung einer Fotoplatte mit einer Silberhalogenidemulsion und die Anwendung eines fotographi-
; ί sehen Negativverfahrens mit Silberdiffusionsübertragung führt erfindungsgemäß zu einer definierten Silber-
i=i schicht. Durch den Wärmebehandlungsschritt erhält man einen reflektierenden Datenspeicher mit hoher Auf-
J'i Zeichnungsempfindlichkeit und mit geringeren Schwankungen des Reflexionskontrastes. Kontrastreiche Auf-
>'/ zeichnungen digitaler Daten sind bei Schwankungen des Reflexionskontrastes von nur ±10% mit einem
.■ 3 mW-Laserstrahl bei einem Durchmesser von 0,8 μπι und einer Impulsdauer von 100 ns erreicht worden. Die
reflektierende Oberfläche kann vor der Laseraufzeichnung durch fotographische Belichtung über eine Fotomaske
gemustert werden.
. ' Die Behandlungsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind folgende: Zunächst erzeugt man an einer
. ' Die Behandlungsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind folgende: Zunächst erzeugt man an einer
Oberfläche der Emulsion durch aktinische Bestrahlung oder durch chemische Aktivierung ein Gefälle der
Volumenkonzentration von Silberfällkeimen, wobei die Konzentration in Tiefenrichtung abnimmt. Anschließend
erfolgt eine einstufige Negativ-Entwicklung im Einbad mit Silberdiffusionsübertragung, wobei während
einer lösungsphysikalischen Entwicklung die Volumenkonzentration des Silbers an der die Fällkeime enthaltenden
Oberfläche erhöht wird, bis die Oberfläche reflektierend wird.
Die abschließende Wärmebehandlung ergibt eine noch höhere Silberkonzentration an der Oberfläche und
führt zu einer geringen Pyrrolyse der Gelatine, die die Laser-Aufzeichnungsempfindlichkeit erhöht und einen
gleichmäßigeren Reflexionskontrast und eine stärkere Oberflächenreflexion ergibt. Obgleich die Wärmebehandlung
in einer Inertatmosphäre durchgeführt werden kann, läuft die Silberdiffusion zur Oberfläche schneller
und vollständiger ab, wenn in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäi e vvärmebehandelt wird.
Die fertige reflektierende Oberflächenschicht ist typischerweise weniger als 1 μπι dick, hat einen Reflexionsgrad
von 20 bis 50%, ist elektrisch nicht leitfähig und hat eine schlechte Wärmeleitfähigkeit, da die Matrix (das
Grundmaterial) typischerweise Gelatine ist, die in hoher Konzentration winzige Silberteilchen und Agglomerate
aus ihnen voneinander getrennt und isoliert hält. Obgleich die Schicht Licht wie ein Metall reflektiert, schmilzt
sie unter einem fokussierten Laserstrahl sehr leicht; im Ergebnis ist ihre Auf/.eichnungssmpfindlichkeit fast
doppelt so hoch wie die eines Laser-Datenspeichers mit Tellur oder der elektrisch nicht leitfähigen Silberschicht e>o
nach dem Stand der Technik.
Der erste Schritt des Verfahrens ist die Belichtung bzw. Obcrflächcnakiivierung desjenigen Bereichs, in dem
Daten gespeichert oder alternativ nicht gespeichert werden sollen, und die hauptsächlich auf die Silberhalogenidkörner
nahe einer der Oberflächen der Emulsion wirkt. Bei einer solchen Belichtung oder Aktivierung
entsteht ein latentes Oberflächenbild mit einem Gradienten in Tiefenrichtunj, wobei die Konzentration des b5
belichteten ^ilberhalogenids an der einen Oberfläche am höchsten und im Innern der Emulsion am geringsten ist.
Die Oberfläche mit der höchsten Konzentration kann die dem Substrat zugewandte oder die dem Substrat
abgewandte Seite der £mu!sion sein — abhängig davon, wo der Laserschreibsirahl zuerst auf das Medium
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auftreffen sol!. Soll beispielsweise die Oberseite mit clem I .aser beschrieben werden, ist das belichtete Silberhalogenid
auf der dein Subsiral abgewandten Seile am stärksten konzentriert.
Das latente Oberflächenbild kann ein Bild im fotographischen Sinn sein oder die gesamte Oberfläche einnehmen.
Ein solches latentes Oberflüchenbild kann durch Licht selbst hergestellt werden, d. h. indem man eine oder
die andere Oberfläche der Emulsion dort, wo die Datenaufzeichnung staltfinden soll, belichtet, während der Rest
abgedeckt wird. Alternativ kann man die Oberfläche mit einer Chemikalie aktivieren, wie Hydrazin oder einem
Boranat wie Kaliumboranat, das Silberhalogenidemulsionen wie bei einer Belichtung zu einem latenten Oberflächenbild
aktiviert. Weiterhin kann man bei der ursprünglichen Herstellung der fotographischen Silberhalogenidpiatte
bzw. eines solchen Films an der dem Substrat zu- oder abgewandten Seite eine sehr dünne Gelatineschicht
vorsehen, die Silberfällkeime enthält; diese Schicht wäre dann die Grundlage zur Erzeugung einer reflektierenden
Oberfläche an der jeweiligen Seite der Emulsion.
Im zweiten Schritt des Verfahrens behandelt man das belichtete bzw. aktivierte und das nichtbelichtete
Silberhalogenid mit einem Einbad, das ein Silbcrhalogenid-Entwicklungsmitte! enthält, um das im Belichtungsbzw. Aktivierungsschritt erzeugte latente Oberflächenbild zu entwickeln. Gleichzeitig reagiert ein im Einbad
enthaltenes Silberhalogenid-Lösungsmittel — vorzugsweise ein lösliches Thiocyanat oder Ammoniumhydroxid
— schnell mit dem nichtbelichteten Silberhalogenid zu löslichen Silberionenkomplexen, die durch Diffusionsübertragung
zu den Keimen des in der Entwicklung befindlichen latenten Bildes oder im alternativen Fall zu der
die Keime enthaltenden Schicht wandern, wo das Silber der Silberionenkomplexe in Gegenwart des Silberhalogenid-
Km wirklnngsmitiels ausfällt. Dieser Vorgang führt zu einem reflektierenden Silberbild, bei dem es sich um
das Negativ des Belichtungs- oder oberflächenaktivierten Latenbildes handelt.
Der dritte Schritt ist eine Wärmebehandlung, die typischerweisc für einige Minuten bei etwa 300"C, vorzugsweise
in einer saiierstoffhaltigcn Atmosphäre stattfindet. Diese Wärmebehandlung bewirkt eine zusätzliche
Diffusion von Silbcrtcilchcn /ur reflektierenden Oberfläche hin, pyrolysiert die Gelatine geringfügig, wobei
Kohlenstoff freigesetzt wird, beseitigt von der Gelatine festgehaltenes Wasser und ändert das physikalische
Gefüge der Gelatine von langen Helices zu kürzeren regellosen Wicklungen, wie sie für Polymerisatmaterialien
typisch sind. Bei diesem Vorgang schrumpft die Gelatineschicht auch in Dickenrichtung. Die Wärmebehandlung
bewirkt anscheinend eine verstärkte Oberflächenreflexion infolge einer Zunahme der Volumenkonzentration
des Silbers an der Oberfläche. Weiterhin steigt bei diesem Schritt die Empfindlichkeit für Laseraufzeichnungen
— anscheinend weil die kohlenstoffbeschichtete hellbraune Gelatine aie Energie des Laserstrahls besser absorbiert
als klare Gelatine. Mit diesem Schritt erhält man weiterhin ein weit gleichmäßigeres Reflexionskontrastverhältnis
bei den Aufzeichnungspunkten, was durch eine gleichmäßiger reflektierende Oberfläche oder eine
gleichmäßigere Absorption der Gelatine oder beides verursacht werden kann. Obgleich man diese Wärmebehandlung
in einer Inertatmosphäre durchführen kann, diffundiert anscheinend das Silber in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre schneller und vollständiger zur Oberfläche.
Die Aufzeichnung wird vorgenommen, indem man die reflektierende Oberfläche mit einem Laserstrahl
punktiert, so das in der reflektierenden Komponente ein Loch zurückbleibt, das später auf unterschiedliche
Weise ermittelt werden kann — beispielsweise durch die reduzierte Reflexion im Loch, die Lichtstreuung am
Loch oder die erhöhte Lichttransmission durch das Loch.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Möglichkeit, auf billige Weise eine formatierte
reflektierende Silberschicht auf dem Träger zu erzeugen, die zur Herstellung von Aufzeichnungen mit Laserstrahlen
geringer Leistung herangezogen werden kann. Die erfindungsgemäße Herstellung des Datenspeichers
läßt sich in mehreren Ausführungsformen im Durchlauf oder chargenweise ausführen.
F i g. I isi eine Draufsicht des Datenspeichers der Erfindung;
F i g. 2 ist ein Schnitt durch den Datenspeicher der F i g. 1 in der Ebene 2-2;
F i g. I isi eine Draufsicht des Datenspeichers der Erfindung;
F i g. 2 ist ein Schnitt durch den Datenspeicher der F i g. 1 in der Ebene 2-2;
F i g. 3 — 8 sind Einzelheiten des Datenspeichers nach F i g. I und zeigen verschiedene Behandlungsschrittc bei
der Herstellung des fertigen Datenspeichers;
Fig. 9—11 sind Schnitte durch drei Versionen des Datenspeichers der Fig. 1 und zeigen Verfahren der
Laser-Aufzeichnung bzw. -Ablesung:
Fig. 12 zeigt im Diagramm das relative Reflexionsverhältnis als Funktion der Laserstrahlleistung an der
so Oberfläche einer wärmebehandelten und im Einbad entwickelten Fotoplatte gegenüber zwei ähnlich entwickelten,
aber nicht wärmebehandelten Photoplatten;
F i g. 13 zeigt im Diagramm das relative Reflexionskontrastverhältnis als Funktion der Laserstrahlleistung an
der Oberfläche einer wärmbehandeiten und im Einbad entwickelten Fotoplatte im Vergleich zu zwei thermisch
umgewandelten Fotoplatten der gleichen Ausgangsart, die vor der Wärmeumwandlung chemisch schwarz
waren.
I. Erzeugung des latenten Oberflächenbildes
Das latente Oberflächenbild wird für den Laser-Datenspeicher hergestellt, indem man einen Bereich unbelichteter
fotografischer Emulsion mit Licht bestrahlt oder mit einem Aktivierungsmittel chemisch aktiviert und
zwar in denjenigen Bereichen, wo die Laseraufzeichnung stattfinden soll. Alternativ kann man während der
ursprünglichen Herstellung der fotografischen Silberhalogenidplatte bzw. eines solchen Films eine Silberfällkeime
enthaltende, sehr dünne Gelatineschicht an der dem Substrat zu- oder abgewandten Oberfläche vorsehen;
diese Keimschicht wäre dann die Basis zur Erzeugung einer reflektierenden Oberfläche an der jeweiligen Seite
der Emulsion. Um Kontrollzeichen auf dem Träger aufzubringen, kann man einen Teil der Emulsion abdecken
oder auch vor der Erzeugung des latenten Oberflächenbildes belichten und chemisch entwickeln. Typischerweise
hat der Datenspeicher die Gestalt einer Scheibe, wie sie Fig. 1 zeigt; es kann sich aber auch um eine
quadratische oder rechteckige Platte handeln.
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Die Fig. 1 zeigt eine Scheibe bzw. runde Platte 11 mit einem Innenrand 13 und einem Außenrand 15. Der
Innenraum innerhalb des Innenrandes 13 ist hohl, so daß eine Zentrierhülse verwendet werden kann, um die
Platte 11 auf einer Spindel aufzusetzen und mit hoher Geschwindigkeit zu drehen. Es kann sich auch um ein
flaches blatt- bzw. bogenartiges Material handeln, das quadratisch zugeschnitten und in der Mitte mit einer Nabe
— anstelle eines Lochs — versehen ist. Weiterhin kann es sich auch um eine rechteckige Platte handeln, die nicht
gedreht wird. Drehende Platten sind jedoch bevorzugt, wenn man schnellen wahlfreien Zugriff zu mittleren
Datenmengen wünscht, während man nichtdrehende Rechteckplatten einsetzt, wo es um mittelschnellen wahlfreiem
Zugriff zu großen Datenmengen geht und die Platten mechanisch ausgewählt und mechanisch oder
elektrooptisch abgetastet werden.
Die Fig. 1 zeigt die Platte fotografisch zu Aufzeichnungs- und aufzeichnungsfreien Bereichen aufgeteilt.
Beispielsweise kann eine erste ringförmijs Aufzeichnungszone 17 von einer zweiten ringförmigen Aufzeichnungszone
19 über eine ringförmige Schutzzone 21 beabstandel sein. Die Funktion dieser Schutzzone kann sein,
verschiedene Aufzeichnungsfelder voneinander zu trennen, aber auch Kontrollinformationen — wie beispielsweise
Zeitsteuersignale — aufzunehmen und einen Raum anzubieten, in dem sich die Schreib/Lese-Wandler |1
außerhalb der Aufzeichnungszonen aufhalten können. Während man derartige Sehutzbänder vorzugsweise \ϊ >|
vorsieht, sind sie für die Funktion der Erfindung nicht wesentlich. Es wird darauf hingewiesen, daß die Aufzeich- ,4
nungsfelder für die Aufzeichnung von Daten- und Kontrollsignalen gedacht sind, das Schutzband aber nicht für U
die Datenaufzeichnung. Das Aufzeichnungsfeld 19 ist mit einer Vielzahl konzentrischer, in Umfangrichuing f,
beabstandeter Führungslinien 23 versehen dargestellt. Derartige Führungslinien sind diinnr I .inien. Hie die '■"
Räume zwischen den kreisrunden Spuren festlegen, in die die Daten eingeschrieben sind. Das Muster dieser
Linien wird fotografisch aufgebracht, wie unten unter Bezug auf die F i g. 3—8 beschrieben.
Die Fig.2 zeigt einen Schnitt durch den Datenspeicher der Fig. 1. Der Träger besteht dabei aus einem
Substrat 27, d. h. einer blatt- bzw. bogenartigen Schicht, die transparent oder durchscheinend sein kann und
vorzugsweise aus einem abmessungsstabilen Material besteht — wie Glas oder einem Stoff wie Keramik oder
einem Kunststoff, die bzw. der den bei der Wärmebehandlung auftretenden hohen Temperaturen widerstehen
kann. Opake, lichtabsorbierende Stoffe sind für Anwendungen geeignet, bei denen eine Lichttransmission durch
das Substrat nicht erwünscht ist. Die Transparenz bzw. eine Absorption des Substrats sind erwünscht, damit,
wenn der Lichtstrahl einer reflektierend arbeitenden Widergabeanordnung auf einen Aufzeichnungspunkt fällt,
er entweder durch das Substrat hindurchläuft oder von ihm bei minimaler Reflexion absorbiert wird. In das
Substrat absorbierend, kann es bei der Wellenlänge des Schreibstrahls oder der des Lesestrahls — vorzugsweise
bei r iiden — absorbieren.
Wenn das Substrat transparent ist, kann das Einschreiben und das reflektierende Lesen der Daten durch das
Substrat hindurch — wie in Fi g. 10, 11 gezeigt — oder von der dem Substrat abgewandten Seite her erfolgen,
wie die Fig.9 es zeigt. Zum transmittierenden Lesen kann die Anordnung nach Fig. 10 und 11 verwendet
werden. Absorbiert das Substrat, besteht nur die Möglichkeit des reflektierenden Lesens, so daß die Konfiguration
der F i g. 9 verwendet werden muß.
Die Dicke des Substrats ist nicht kritisch, wenn der Laserstrahl auf die Überfläche gerichtet wird, wie die
F i g. 9 zeigt. Die Dicke sollte jedoch ausreichen, daß die erforderliche Festigkeit gegen einen Bruch gegeben ist.
Wird der Laserstrahl durch ein transparentes Substrat hindurch gerichtet, wie die Fig. 10 und 11 zeigen, muß,
damit die Fokussierung des Strahls erhalten bleibt, die Dicke des Substrats sehr gleichmäßig gehalten werden
(beispielsweise wie es mit Plattenglas oder ausgewählten hochwertigem gezogenen Glas möglich ist). Weiterhin
kann die Dicke des Substrats von den Gesamtabmessungen des jeweiligen Aufzeichnungsträgers abhängen. Für
eine Platte mit 305 mm Durchmesser ist eine Dicke von 3.175 mm geeignet.
Der Zweck des Substrats 27 ist, eine Silberhalogenid-Emulsionsschicht 29 zu tragen, die gleichmäßig auf das
Substrat auf herkömmliche Weise aufgetragen ist und bei der Bildung des latenten Oberflächenbildes und durch
Silberdiffusion zu den Komponenten 32, 33 der Fig.9, 10 und 11 umgewandelt wird. Dieser Vorgang der
Erzeugung der reflektierenden Schicht 32 erfordert in der Emulsion selbst keine anderen chemischen Bestandteile
als das herkömmliche Silberhalogenid in einem geeigneten kolloidalen Träger — vorzugsweise Gelatine.
Weiterhin kann die Schicht optische und chemische Sensibilisatoren, eine Schleierbildung verhindernde Mittel,
Stabilisatoren, Emulsionshärter und Benetzungsmittel enthalten. Verwendet man jedoch handelsübliche Fotoplatten
oder Fotofilme, können diese bestimmte physikalische Eigenschaften haben oder chemische Bestandteile
enthalten, die zu günstigen oder ungünstigen Ergebnissen führen. Beispielsweise ist bei den meisten fotografischen
Filmen die Silberhalogenidemulsion noch mit einer etwa 1 μπι dicken Gelatineschicht bedeckt. Da die
Schicht 32 elektrisch nicht leitfähig ist, sondern infolge ihrer hohen Dielektrizitätskonstante reflektiert, reduziert
jeder mäßig dicke Oberzug mit hoher Dielektrizitätskonstante auch ihr Reflexionsvermögen — insbesondere
wenn man die Gelatine auf eine hohe Temperatur erwärmt und diese dann infolge einer teilweisen Pyrolyse der
Gelatine zu Kohlenstoff, Licht zu absorbieren beginnt. Will man also eine fotografische Platte mit einem
Überzug verwenden, muß letzterer zunächst entfernt werden — beispielsweise mit einem Enzym oder heißem
Wasser. Für hochwertige Oberflächen geht man vorzugsweise von einer Emulsion ohne Überzug aus.
Einer der Vorteile der Gelatine ist, daß ihr Schmelzpunkt verhältnismäßig niedrig ist, d. h. unter 4000C liegt
und daher das Einschreiben von Daten mit einem Laserstrahl erleichtert. Derartige Träger mit niedrigem
Schmelzpunkt sind für die vorliegende Erfindung bevorzugt; sie müssen jedoch gegen die bei der Wärmebehandlung
eingesetzten Temperaturen — bis etwa 330° C — widerstandsfähig sein.
Enthält die Emulsion einen Abschirmfarbstoff, um bei der Belichtung mit aktinischer Strahlung ein Belichtungsgefälle
zu erzeugen, sollte der Farbstoff so ausgewählt werden, daß er in der Schicht 32 nicht festgehalten
wird und dann eine Oberfläche mit Schlieren bildet, die die Reflexion an der Oberfläche ungleichmäßig machen.
Dieser Effekt der Schlieren läßt sich jedoch durch die Wärmebehandlung abschwächen.
Emulsionen in Dicken von 3 bis 6 μπι enthalten genug Silberhalogenid, um durch die Komplexbildung und
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Diffusionsübertragung cine reflektierende Oberflächenschicht auszubilden. Verwendet man dickere handelsübliche
Emulsionen mit längeren Bchandlungszcitcn, kann die reflektierende Sch'cht zu dick und zu wärmcleitfühig
werden, um eine Aufzeichnung mit Laserstrahlen geringer Leistung noch zuzulassen. Die dickeren Schichten
lassen sich nur mit Laserstrahlen höherer Leistung durchdringen, während die höhere Wärmeleitfähigkeit die
Wärme vom Aufzeichnungspunkt schneller abfließen läßt, so daß auch deswegen höhere Laserleistungen
erforderlich sind.
Ist eine gehärtete Emulsion erwünscht, kann es bevorzugt sein, die Gelatine zu härten oder zu vernetzen,
nachdem man die reflektierende Schicht 32 ausgebildet hat. Härtet man die Emulsion zu Beginn, schwillt sie
während der Barlbehandlung geringfügig an, so daß die Geschwindigkeit sinkt, mit der das Silberhalogenid in
ίο Lösung geht und Komplexe sich bilden, und die Behandlungszeit verlängert sich.
Das feine Silberhalogenidkorn, das man in handelsüblichen hochauflösenden Photoplatten findet, wie sie zur
Herstellung von Photomasken, in der Holographie und für die Herstellung hochauflösender Aufnahmen eingesetzt
werden, ist zur Herstellung reflektierender Laser-Auf/.cichnungsträgern ausgezeichnet geeignet. Derartige
Emulsionen haben typischerweise durchschnittliche Korngrößen von 0,05 μπι und eine Streuung von etwa
0,007 μηι. Eine Ausführung, einer im Handel erhältlichen Fotoplatte hat eine durchschnittliche Korngröße von
0,035 um und eine Streuung von 0,0063 μπι. Das feinere Korn scheint die Feinständerungen bzw. die Körnigkeit
der Reflexion und die Dicke der reflektierenden Komponente zu verringern und damit ein Schreiben und Lesen
von kleineren Löchern zu gestatten als gröbcrkörnige Emulsionen. Die feinkörnigen Emulsionen lösen sich auch
im Einband schneller infolge ihres größeren Verhältnisses von Oberflächeninhalt zu Volumen, was die Behandiungszcil
verkürzt.
Mit hochauflösenden Emulsionen beschichtete Glasplatten, die diese Eigenschaften aufweisen, sind handelsüblich
und werden beispielsweise zur Herstellung von Photomasken in der Fertigung integrierter Halbleiterschaltkreisc
eingesetzt.
Die glänzende reflektierende Komponente 32 in den F i g. 9, 10, Il ergibt sich aus der hier beschriebenen
fotografischen Einbadbehandlung; das Silber liegt jedoch anfänglich als Silberhalogenid vor und die Emulsion
wirkt selbst zunächst nicht reflektierend. Zu Beginn findet sich also das Silber der reflektierenden Komponente
32 in der photographischen Emulsion 29, die in ihrer Zusammensetzung gleichmäßig ist. Eine inerte Haft- bzw.
Unterlageschicht (nicht gezeigt) dient gewöhnlich dazu, um die Emulsion 29 auf dem Substrat 27 festzulegen.
Nach der Behandlung im fotografischen Einbad nach der vorliegenden Erfindung weist die Emulsion 29 der
F i g. 2 an der in F i g. 9 gezeigten Emulsionsoberfläche eine reflektierende Komponente 32 auf, unter der sich
eine schwach reflektierende Unterschicht 33 befindet. Die reflektierende Schicht 32 ist in ihrer Dicke schärfer
definiert, wenn man Keime schon während der Herstellung einbringt oder zur Oberflächenaktivierung ein
chemisches Aktivierungsmittel verwendet. Obgleich also die F i g. 9,10,11 eine scharf definierte Grenzfläche für
die reflektierende Komponente 32 zeigen, tritt diese, wenn man mit Licht bestrahlt, tatsächlich nicht auf;
vielmehr sinkt die Konzentration allmählich und auch durch die Unterschicht 33 hindurch noch ab; der Konzentrationsabfall
ist schneller, wenn die Emulsion ein Abschirmfarbstoff enthält.
Belichtet man also, wird zwar der Silberanteil in der Unterschicht 33 nicht vollständig erschöpft, aber sie
enthält weit weniger Silber a's die reflektierende Komponente 32. Optisch ist die Unterschicht 33 entweder klar
oder rötlich gefärbt und läßt Licht mit Wellenlängen von 630 nm und langer hindurch. Die Unterschicht 33 ist
klar oder schwach gelb, wenn das Silberhalogenid in ihr nicht an der Bildung des latenten Oberflächenbildes
teilgenommen hat, und bernsteinfarben oder rot, wenn die Ausbildung des latenten Oberflächenbildes bis in die
Unterschicht hineingegriffen hat. Wie im folgenden beschrieben, erhält man eine besser definierte reflektierende
Komponente, wenn man zur Ausbildung des latenten Obcrflächenbildes ein chemisches Aktivierungsmittcl
verwendet. Da die Eindringtiefc des Aklivierungsmiltels beispielsweise durch die Dauer sich steuern läßt, in der
man die Emulsion in das Aktivicrungsmittel eintaucht, bildet das nichtaktivicrtc Silberhalogenid unterhalb dieser
Eindringtiefe die Unterschicht 33. Da das Silber im nichtaktivierten Silbcrhalogenidbereich danach als Silberkomplex in Lösung geht und ein Teil dieses Komplexsilbers auf den Silberkeimen in der reflektierenden
Komponente 32 abgelagert wird, wird die Unterschicht 33 im wesentlichen klar und besteht dann überwiegend
aus Gelatine.
Erfolgt die Behandlung zur Ausbildung des latenten Oberflächenbildes jedoch als Bestrahlung, ist die Behandlungstiefe
schwieriger zu steuern, läßt sich jedoch mit Abschirmfarbstoffen beeinflussen. Der Zweck eines
Abschirmfarbstoffs ist, die aktinische Strahlung über die Tiefenausdehnung der Emulsion so zu beeinflussen, daß
sich das latente Oberflächenbild nur über einen Bruchteil der Emulsionstiefe bildet Abschirmfarbstoffe absorbieren
üblicherweise schmalbandig nur grünes oder nur blaues Licht, nicht aber beide. Verwendet man also
derartige Farbstoffe, muß auch die aktinische Strahlung schmalbandig sein bzw. entsprechend gefiltert werden,
damit keine unerwünschte aktinische Strahlung die Emulsion durchdringt. Eine aktinische Bestrahlung ergibt
allgemein keine klare Grenzfläche zwischen den Bereichen der Ausbildung des latenten Oberflächenbildes und
denen, in denen es zu diesem latenten Oberflächenbild nicht kommt Man erhält also ein Gefälle: Das latente
Oberflächenbild bildet sich dort gut aus, wo in größerer Nähe zur Lichtquelle die Belichtung am stärksten ist, und
nur schwach, wo in der größten Entfernung zur Lichtquelle die Belichtung nur gering ist In diesem Fall
entwickelt das Einbad auch das schwache latente Bild in der Unterschicht 33, das die Keimgrundlage für weitere
Silberablagerungen aus dem .Silberkomplex bildet; im Ergebnis hat die Unterschicht eine rote oder gelbrote
Färbung.
Bei beiden Verfahren zur Ausbildung des latenten Obcrflächenbildes erhält man ein Belichtungsgefällc, wobei
die Konzentration des belichteten Silberhalogenids nahe derjenigen Oberfläche der Emulsion am höchsten lsi,
wo auch die Belichtung am stärksten ist Teile der belichteten und teilweise entwickelten Süberhaiogenidkörner
werden zu Siiberkeimen, an denen Silber aui den Silberionenkomplexen während der Diffusionsübertragung
reduziert wird. 1st die dichteste Konzentration der belichteten Süberhaiogenidkörner an der dem Substrat
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abgcwandten Seile der Emulsion gefordert, kiinn man beide Behandlungsverfahren zur Ausbildung des latenten
Oberfliiehenbildes verwenden. Soll clic Emulsionsseile mit der höchsten Konzentration des Silberhalogcnids
jedoch am Substrat liegen, führt man die Keime jedoch bereits bei der Herstellung ein oder man bestrahlt
aktinisch durch das transparente Substrat hindurch, um das latente Oberflächcnbild auszubilden. In diesem Fall
ist eine stark mit einem Abschirmfarbstoff versetzte Emulsion erforderlich, um an der dem Substrat zugewandten
Seite der Emulsion ein latentes Oberflächenbild zu erzeugen. Ein kurzes chemisches photogra^hisches
Entwickeln vor dem Entwickeln im Einbad kann dazu dienen, die erforderlichen Silberausfallkeime vor der
Erzeugung des Silberkomplexes herzustellen und damit die Diffusionsübertragung und die Reflexion am Sub·
strat zu verbessern. Infolge der Dielektrizitätskonstante des Glases ist eine weit höhere Volumenkonzentration
des Silbers erforderlich, um das gleiche Reflexionsvermögen — im Vergleich zu einer emulsionsseitigen Reflexionsschicht
— zu erzielen. Die erforderliche Schicht mit hochkonzentrierten Silberfällkeimen am Substrat oder
diesem abgewandt läßt sich jedoch auch bereits während der Herstellung der Photoplatte vorsehen.
Nachdem in die reflektierende Komponente 32 durchstoßende Krater erzeugt worden sind, kann ihr Dateninhalt
anhand der Änderungen des Reflexionsverhaltens der glänzenden reflektierenden Komponente innerhalb
des sichtbaren Spektrums und des nahen Infrarotbereichs gC-lesen werden; im letzteren findet das Reflexionsvermögen
schließlich seine Grenzen, da dort die reflektierende Komponente immer durchlässiger und daher
weniger reflektierend wird. Die Krater lassen sich auch durch Rotlichttransmission erfassen, sofern die Opazität
der reflektierenden Schicht bei der gewählten Wellenlänge ausreicht, um ein Erfassen der Krater anhand der
Unterschiede der Lichttransmissionswerte zuzulassen.
fcs wird darauf hingewiesen, daß sowohl in den Aufzeichnungsbercichcn 17, 19 als auch im aufzeiehnungsfreien
Schutzband 21 der F i g. 1 anfänglich eine Silberhalogenidemulsion ein Substrat bedeckt. Die Festlegung der
Aufzeichnungs- und der aufzeichnungsfrcien Bereiche ist daher willkürlich: falls erwünscht, kann man die
gesamte Oberfläche zur Herstellung von Aufzeichnungen ausnutzen. Zweckmäßigerweise legt man jedoch
bestimmte Bereiche als aufzeiehnungsfrei fest. Die Grenzen zwischen den Aufzeichnungs- und den aufzeichnungsfreien
Bereichen lassen sich durch konzentrische Linien — wie die Führungslinien 23 der F i g. 1 —
festlegen, die in der Figur stark übertrieben dargestellt sind. Typischerweise handelt es sich bei den Führungslinien
um engbeabstandete konzentrische Kreise oder die nebeneinanderliegenden Linien einer Spirale; die
Daten sind auf oder zwischen den Linien eingeschrieben. Derartige Führungs- sowie die Begrenzungslinien für
aufzeichnungsfreie Bereiche lassen sich vor dem Schreiben der zu speichernden Daten beispielsweise fotografisch
auf den Datenspeicher aufbringen. Auch andere alphanumerische oder Dateninformationen lassen sich
bereits frühzeitig während der Herstellung des Datenspeichers aufbringen, wenn sie ein permanenter Teil des
Datenspeichers werden.
Einer der Vorteile der Erfindung ist, daß sich die vorweg aufzubringenden permanenten Informationen
fotografisch aufbringen lassen, da das Ausgangsmaterial für den Datenspeicher eine unentwickelte handelsübliche
Photoplatte ist. Eine Haupteigenschaft lichtempfindlicher Materialien mit Silberhalogenidemulsion zum
Einsatz für die Erfindung ist ein feines Korn, so daß die Körnigkeit der Reflexion minimal bleibt und man bereits
mit sehr kleinen Löchern meßbare Änderungen des Reflexionsgrades erhält. Eine größere Körnung bewirkt eine
gröbere Körnigkeii des Reilexiönsverhaitens, die die durch kleine Löcher hervorgerufenen Änderungen der
Reflexion überdecken würde. Die Vorwegaufzeichnung von informationen läßt sich erreichen, indem man
bestimmte Bereiche abdeckt, wie hier beschrieben. Nach der fotografischen Behandlung kann die auf diese
Weise vorweg aufgetragene Information reflektierend gelesen werden, da die Bereiche, in denen diese Vorwegaufzeichnung
stattfand, aus stark reflektierenden weißem Silber oder schwach reflektierendem schwarzem
Silber oder schwach reflektierender klarer Gelatine bestehen.
Die fotografischen Verfahren, nach denen man Daten- und Konirollinformationcn vorweg aufbringen '. >nn,
sind eng verwandt mit der Herstellung von Emulsionsphotomasken in der Halbleiterindustrie. Linien in einer
Breite von 1 μίτι lassen sich nach diesen Verfahren erreichen. Einige Verfahrensweisen zur Herstellung eines
voraufgezeichneten Linienmusters sind in den F i g. 3—8 dargestellt.
In der Darstellung der Fig.3 wird ein Träger 11 mit einer feinkörnigen Silberhalogenidemulsion in den der
Datenaufzeichnung zugewiesenen Bereichen aktinisch bestrahlt, wobei jedoch das Linienmuster aus den kreisförmigen
Linien 23a, 23f>, 23a gegen die Strahlung abgedeckt wird. Damit erhält man ein latentes Oberflächenbild
in den Datenaufzeichnungsbereichen. Dann legt man die abgedeckten Flächen wieder frei und behandelt die
Emulsion im Einbad, wie hier beschrieben, so daß man die reflektierende Oberfläche für die Laseraufzeichnung
auf dem Träger 11 erhält, die die Fig.4 zeigt. Sollen die Aufzeichnungsbereiche durch aktinische Strahlung
aktiviert werden, en'hält die Emulsion vorzugsweise einen Abschirmfarbstoff, der für die aktinische Strahlung
absorbierend wirkt, so daß das latente Bild aus den Silberkeimen an der Oberfläche konzentriert wird. Obgleich
man bevorzugt einen Abschirmfarbstoff verwendet, ist er zur Erzeugung einer reflektierenden Oberfläche nicht
erforderlich. Ohne einen Abschirmfarbstoff fällt die Silberkonzentration von der Oberfläche in die Emulsion
hinein nicht so schnell ab und man braucht unter Umständen zur Herstellung der Aufzeichnung einen stärkeren
Laserstrahl.
Aus zwei Gründen läßt sich das Silber an der dem Substrat abgewandten Oberfläche ohne Einsatz eines
Abschirmfarbstoffs konzentrieren. Erstens absorbiert das Silberhalogenid die auf die Oberfläche fallenden
Photonen, während sie Silberatome erzeugen; an der Emulsionsoberfläehc ist also die Belichtung stärker als im
Innern der Emulsion. Wenn man dann zweitens die Emulsion in das Einbad taucht, beginnen die Keime an der
Oberfläche infolge der chemischen Entwicklung schneller zu wachsen als die .Silberkeime im Innern der Emulsion,
da der Entwickler sie eher erreicht. Wenn also die lösungsphysikalische Entwicklung im Hinbad beginnt, b5
lagern sich mehr Komplexsilbcrioncn an der Oberfläche ab, wo die- Siiberkeime größer bind und zahlreicher
vorliegen. Auch ist bekannt, daß pro Silberhalogcnidkorn vier Silberatome erforderlich sind, damit das Korn
chemisch entwickelt werden kann. Die Absorption durch das Silberhalogenid erhöht also gegenüber denen im
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Emulsionsinneren die Wahrscheinlichkeit, daß die Silberhalogenidkörner an der Oberfläche die vier Atome
reduzierten Silbers aufweisen. Abschirmfaii>stoffe enthaltende Fotoplatten sind im Handel erhältlich.
Dichtere Abschirmfarbstoffe als diese sind erforderlich, um da·; erwünschte Reflexionsvermögen an der dem
Substrat zugewandten Seite zu erzeugen.
Die Kreislinien 23a. 236,23c; die abgedeckt worden waren, stellen schwach reflektierende Führungslinien dar,
die informationen »iefern, ob der Schreiblaserstrahl in die Datenspur schreibt oder sie verlassen hat Um der
Lageregelung weitete Informationen zuzuführen, kann man die Führungslinien in einem reflektierenden und
nichtreflektierenden Muster ausführen, wie es die Fig.5 zeigt; aus diesem Musier lassen sich Informationen
ableiten, ob die Korrektur eine Auslenkung nach links oder rechts erfordert. Es wird darauf verwiesen, daß die
rechte und die linke Führungslinie an das Lesesysiem Signale unterschiedlicher Frequenz liefert Das Strichmuster
kann man in der Vorlage mit einer Photomaske oder durch Tasten eines Laserstrahls bei der fotografischen
Aufzeichnung herstellen.
Damit die Führungslinien oder andere Steuerzeichen als schwachreflektierendes Silber — im Gegensatz zu
klarer Gelatine, wie oben erläutert — vorliegen, kann man sie selbst durch eine Maske oder mit einem
Dauerstrich- oder getasteten Laserstrahl aufbringen. Die F i g. 6 zeigt die Herstellung derartiger Markierungen.
Dabei wird der Träger im Muster der Führungslinien 43a. 436,43c zunächst aktinisch bestrahlt und die verbleibende
Fläche 41 abgedeckt. Mit einer normalen chemischen oder direkten Entwicklung erzeugt man dann ein
schwarzes, schwach reflektierendes Markierungsmuster, wie es die Fig.7 zeigt und das ausgebleicht werden
würde, oder im Muster der Fig.8. Fixiert wird dabei nicht da das Silberhalogenid im Bereich 41 bei der
nachfolgenden Behandlung im Einbad zur Erzeugung der reflektierenden Aufzeichnungsbereiche dient Weiterhin
kann man die Linien 43a. 436,43c auch zu einem Muster aufbrechen, wie es die F i g. 7 zeigt Bei ais schwarzes
Silber vorliegenden Spurführungen und möglicherweise anderen Zeichen oder Markierungen wäre dann der
nächste Schritt das Belichten der verbleibenden Pereiche im Muster des latenten Oberflächenbildes zur Laseraufzeichnung.
Nach dem abschließenden Schritt der Wärmebehandlung liegen dann die schwarzen und klaren
strukturierten Führungslinien zu einem Muster starken und schwachen Reflexionsvermögens umgewandelt vor.
Die Ausbildung des latenten Oberflächenbildes erfolgt im Aufzeichnungsbereich 41 der Fig.8 sowie im
Aufzeichnungsbereich U der F i g. 4, wie bereits erwähnt, nach einen: von drei Verfahren: Erstens kann man die
unbelichtete Silberhalogenidemulsion in den Datenaufzeichnungsbereichen mit einer Quecksilberdampf-Bogen-Ia?npe,
Glühlampe oder einer Xenon-Blitzlampe belichten, wobei die Emulsion einen Abschirmfarbstoff für die
gesamte Bandbreite der aktinischen Strahlung enthält; zweitens aktiviert man die Oberfläche chemisch mit
einem Mittel wie Hydrazin in wäßriger Lösung oder als Gas oder beispielsweise Kaliumboranat in wäßriger
Lösung, oder man sieht eine Schicht Silberausfällkcime nahe derjenigen Oberfläche der Emulsion vor, an der das
latente Oberflächenbild erzeugt werden soll. Der Ausbildung des latenten Oberflächenbildes folgt dann die
unten beschriebene Behandlung.
Werden die latenten Oberflächenbilder mit einem chemischen Aktivierungsmittel erzeugt, ist unerheblich, daß
beim vorgehenden Entwickeln der Abschirmfarbstoff ausgewaschen worden sein kann. Die Oberflächenaktivierung
der Emulsion kann durch ein Eintauchen in ein Aktivierungsmittel — beispielsweise einen Hydrazin
enthaltenden wäßrigen Träger — für einige Sekunden oder durch Behandlung mit Hydrazingas für einige
Minuten erfolgen. Das Eindringen des Aktivierungsmittels in das Innere der Emulsion kann größtenteils verhindert
werden, indem man von einer trockenen Emulsion ausgeht. Nach dem Entwickeln im Einbad hat der fertige
Laser-Aufzeichnungsträger das in der F i g. 5 oder 8 gezeigte Aussehen. Es wird darauf verweisen, daß das
Muster aus schwarzen Steuerzeichen 43 in der F i g. 8 im Vergleich zu dem glänzenden silbrigen Aufzeichnungsbereich
41 vor der Wärmebehandlung schwach reflektierend schwarz erscheint Bei der Verwendung eines Aktivierungsmittels entstehen Keime, an denen das Silber der Silberionenkomplexe
reduziert und adsorbiert werden kann. Alternativ zur Verwendung eines Aktivierungsmittels kann man
vorausgebildete Silberausfällkeime beispielsweise bereits während der Herstellung der Emulsion in dieser
vorsehen. Die handelsüblichen fotografischen Sofortbildfilme des Polaroid-Land-Systems enthalten derartige
Keimschichten in Kontakt mit der Silberhalogenidemulsion. Es wird darauf verwiesen, daß die Verwendung von
Schichten von Silberausfällkeimen in der Emulsion die Möglichkeit einer Voraufzeichnung von Steuerzeichen
so Und -markierungen nicht beseitigt. Die nicht der Datenaufzeichnung zugewiesenen Bereiche werden zuerst in
einem Muster belichtet und dann chemisch zu schwach reflektierendem Silber entwickelt, aber nicht fixiert.
Nach dem Ausbleichen des schwarzen Silbers wird die gesamte Platte dann im Einbad entwickelt, um stark
reflektierende Datenaufzeichnungsbereiche sowie in den datenaufzcichnungsfreicn Bereichen schwach reflektierende
Flächen, in denen das schwarze Silber ausgebleicht wurde, und reflektierende Bereiche an den ausgcbleichten
schwarzen Flächen herzustellen.
Ein alternatives Verfahren zur Ausbildung des latenten Obcrflächenbildes ist die aktinische Bestrahlung des
Datenaufzeichnungsbereiches. Dabei sollte der Aufzeichnungsträger wünschenswerterweise einen Abschirmfarbstoff
enthalten, um die Bestrahlung hauptsächlich auf die Oberfläche zu beschränken; dieser Farbstoff kann
jedoch bei einer Vorbehandlung (beispielsweise zur Herstellung von Steuermarkierungen aus schwarzem SiI-ber)
ausgewaschen werden. Dieses Problem läßt sich beseitigen, indem man nach dem Entwickeln eine Färbebehandlung
durchführt oder bei der anfänglichen Herstellung der Emulsiein einen permanenten nichtlöslichen
Farbstoff anwendet, der keine ungleichmäßige Reflexion verursacht Die Behandlung im Einbad kann so erfolgen,
wie für den Fall der Aktivierung mit dem chemischen Aktivierungsmittel beschrieben worden ist. Weiterhin
kann man, wie beschrieben, die durch die anfängliche Belichtung und chemische Entwicklung entstandenen
schwarzen Silberbereiche vor der Einbadbehandlung ausbleichen.
Bei den Behandlungsverfahren zur Ausbildung eines latenten Obcrflächenbildes entsteht ein Belichtungsgefälle
in Tiefenrichtung, wobei die Konzentration des belichteten Silberhalogcnids an einer Seite der Emulsion, an
der die Belichtung am stärksten war, am höchsten ist. Die Konzentralion fällt zur Tiefe der Emulsion ab (bei der
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Verwendung eines Aktivierungsmittels sehr abrupt), so daß die Konzentration im ausgebildeten latenten Bild
von der belichteten Oberfläche an abfällt und an oder nahe der gegenüberliegenden Seite der Emulsion am
niedrigsten ist Da unbelichtete Silberhalogenid liegt dabei im umgekehrten Verhältnis zur Stärke der Belichtung
vor. Nach dem Behandeln im Einbad Obersteigt die Volumenkonzentration an der Oberfläche die niedrigste
Konzentration im Innern der Emulsion in einem Verhältnis von lypischerweise mehr als 5 :1.
Die reflektierende Komponente 32 der Fig.9—11 wird also aus dem Süber in der Silberhalogenidemulsion
erzeugt. Während diese reflektierende Silberkomponente an einer beliebigen der beiden Seiten der Emulsion
auftreten kann und dort konzentriert ist, ist ihre Dicke, wenn sie durch aktinische Bestrahlung erzeugt worden
ist, nicht gut definiert, da ein Teil der Strahlung unter die Oberfläche der Emulsion dringt und dort ein latentes
Silberbild erzeugt Ein Vorteil der Verwendung eines Aktivierungsmittels zur Bildung des latenten Oberflächenbildes
— gegenüber einer aktinischen Belichtung — ist, daß man eine besser definierte reflektierende Schicht
und eine niedrigere Silberkonzentration im Innern der Emulsion erhält Für diese beiden Verfahren ist das
Silberhalogenid in handelsüblichen fotografischen Emulsionen das Ausgangsmaterial zur Herstellung des Laser-,
Aufzeichnungsträgers nach der vorliegenden Erfindung; das fertige Produkt läßt sich betrachten als aus Silberteilchen
in einer dielektrischen Gelatinematrix bestehend, wobei das Halogenid während der Einbadbehandlung
verschwunden ist
Um den Laser-Aufzeichnungsträger nach der vorliegenden Erfindung zu verwenden, fokussiert man Laserlicht von der dem Substrat abgewandten Seite her oder durch ein transparentes Substrat hindurch auf tinen
Punkt auf der reflektierenden Komponente. Zur Laseraufzeichnung — im Gegensatz zu Datenspeicheranwendungen
— liegt der Reflexionsgrad der reflektierenden Schicht vorzugsweise zwischen 15% und 50%; der
verbleibende Anteil von 85% bis 50% der einfallenden Strahlung wird entweder von der reflektierenden
Komponente absorbiert oder läuft sie hindurch.
Die absorbierte Leistung verformt und schmilzt die die reflektierende Komponente tragende Gelatine, so daß
das Reflexionsvermögen an diesem Punkt sinkt und ein ausreichender Kontrast für ein reflektierendes Lesen der
aufgezeichneten Daten entsteht Bei Datenspeicheranwendungen, d. h. zum Daienlesen mil dem Laserstrahl,
nicht aber Schreiben, kann der Reflexionsgrad so hoch wie möglich getrieben werden, während die Dicke der
reflektierenden Schicht nicht kritisch ist Die reflektierende Komponente 32 befindet sich auf der Unterschicht,
wie die Fig.9, 11 zeigen, bzw. am Substrat wie die Fig. 10 zeigt In allen drei Fällen kann man reflektierend
lesen — wie beispielsweise die US-PS 36 57 707 beschreibt In den dargestellten Fällen braucht der Laserschreibstrahl
nur auf die reflektierende Komponente zu wirken; ein weiteres Eindringen in die Komponente 33
ist nicht erforderlich.
In der Fi g. 9 kann das Substrat entweder transparent oder opak sein, wenn man reflektierend lesen will; es
muß jedoch für den Lesestrahl transparent sein, wenn man transmittierend lesen will. Die Komponente 33
bestt-it aus einem roten oder rotgelben Silber-Gelatine-Komplex, wenn ein löslicher Abschirmfarbstoff und
aktinische Bestrahlung zur Erzeugung der Komponente 32 dienen, besteht aber aus im wesentlichen klarer
Gelatine, wenn man die Oberfläche mit einem Aktivierungsmittel aktiviert oder die Emulsion bereits mit einer
Schicht Siiberausfällkeime herstellt. Die Farbe der Komponente 33 hat beim reflektierenden Lesen wenig
Wirkung, aber beim transmittierenden Lesen. 1st die Komponente 33 rot gefärbt, ist ein transmittierendes Lesen
in Grenzen durch Verwendung eines roten Lasers oder eines Lasers im nahen IR-Bereich möglich, sofern die
Opazität der ungestörten reflektierenden Beschichtung etwa 90% des Lichts sperrt und die bei der Aufzeichnung
erzeugten Krater mindestens etwa 50% des Lichts hindurchlassen. Ist die Komponente 33 im wesentlichen
klare Gelatine, erlaubt sie ein transmittierendes Lesen mit auch einem grünen oder blauen Laser; wo die
reflektierende Komponente bei diesen Wellenlängen opaker ist, erhält man einen höheren Kontrast als bei der
Verwendung eines roten oder infraroten Lasers zum transmittierenden Lesen.
Die Fig. 10 zeigt eine Konfiguration, wie sie durch fotografisches Bestrahlen einer zur Dämpfung der
schmalbandigen aktinischen Strahlung stark gefärbten Emulsion mit schmalbyndiger blauer oder grüner aktinischer
Strahlung durch ein transparentes Substrat 27 entsteht. Handelsübliche Abschirmfarbstoffc mil ausreichenden
Absorptionseigenschaften können diese Aufgabe erfüllen. Die in handelsüblichen Foloplalten enthaltenen
Farbstoffe lassen das erwünschte Reflexionsvermögen nicht zu. Nach der abschließenden Bearbeitung ist
die Komponente 33 rot oder gelbrot und das Schreiben und reflektierende Lesen erfolgt durch das Substrat
hindurch. Ein transmittierendes Lesen wäre in Grenzen mit einem roten oder Laserstrahl im nahen IR-Bereich
möglich derart, daß die Opazität der reflektierenden Schicht 90% der Strahlung des Lesestrahls sperrt und die
bei der Aufzeichnung entstandenen Krater mindestens 50% des Lichts hindurcnlassen. Stellt man diese Konfiguration
mit einer Emulsion her, in die eine Schicht Siiberausfällkeime bereits bei der Herstellung eingebaut
worden ist, ist die Komponente 33 im wesentlichen klare Gelatine und man kann auch mit Blau- und Grünlicht
transmittierend ablesen, wie im vorgehenden Absatz erläutert.
Die Fig. 11 zeigt eine Anordnung, bei der sowohl das Substrat als auch die Unterschicht Für sichtbare und
Strahlung im nahen IR-Bereich durchlässig sind. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Schicht 32 mit einer
optisch nicht flachen Schutzschicht abgedeckt werden kann, die die Schicht 32 einkapselt. Eine solche Schutzschicht
ist bei der Anordnung der F i g. 9 nicht zulässig, da sie sich im optischen Strahlengang befinden würde.
Die im wesentlichen klare Gelatinekomponente 33 läßt sich durch Oberflächenaktivierung mit einem Aktivierungsmittel
oder durch aktinische Bestrahlung an der dem Substrat abgewandten Seite einer Emulsionsschicht
erreichen, die stark mit einem Abschirmfarbstoff versetzt ist, so daß bei der Einbadbehandlung die latenten
Silberbilder im Innern der Emulsion fast nicht reduziert werden. Diese Anordnung läßt sich auch mit einer
Emulsion erreichen, in die eine Schicht Silbcrfällkcime am Ort der Schicht 32 bereits bei der Herstellung
aufgenommen worden ist. In diesem Fall erlaubt die Komponente .33 zusätzlich zum reflektierenden Lesen bei
sichtbaren und Wellenlängen im nahen IR-Bereich auch ein tninsmitticrundcs Lesen bei diesen Wellenlängen
mit Lasurlicht durch das Substrat 27 hindurch; das Licht tritt dann auch durch die im wesentlichen klare
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Gelatinekomponente 33 und durch den Krater 30 in der Komponente 32 hindurch.
Die Fig.9, 10, 11 zeigen also die Emulsionsschicht 29 auf dem Substrat 27, die von einer glänzenden
Komponente 32 bedeckt ist, in der der Krater 30 in die glänzende Komponente mit Laserlicht eingebrannt
worden ist das die Strahlen 31 andeuten. Die Krater werden dabei vorzugsweise minimal groß gehalten,
vorzugsweise mit einem Durchmesser vor etwa einem Mikrometer, aber nicht mehr als einigen Mikrometern,
um hohe Datendichten erreichen zu können. Mit Laserlicht aufzuzeichnende Daten werden in die Aufzeichnungsbereiche
18, 19 der F i g. 1 (Buchstabe R) eingeschrieben. Wie bereits erwähnt, können diese Aufzeichnungsbereiche
auch voraufgezeichnete Daten und Kontrollmarkierungen enthalten, die über im wesentlichen
die gesamte Fläche des Datenspeichers verteilt vorliegen können. Im Schutzband 21 (Bezugszeichen G) werden
keine Daten eingeschrieben, da dort Konlrollzeichen vorliegen können. In beiden Bereichen lassen sich die
Kontrollzeichen fotografisch oder pyrografisch (beispielsweise mit einem Laserstrahl) aufzeichnen.
Der Datenspeicher der Erfindung kann also eine Mischung aus voraufgezeichnelcn Daten und Konlrollzeichen
tragen, die auf ihn fotografisch aufgebracht sowie später mit einem Laserstrahl pyrographisch aufgeschrieben
worden sind. Zwischen den fotografisch voraufgezeichneten nicht reflektierenden Punkten und den durch
Laseraufzeichnung hergestellten nicht reflektierenden Punkten braucht hinsichtlich der Datenspeicherung nicht
unterschieden zu werden. Bei der Herstellung der Aufzeichnungen dient die voraufgezeichnete Kontrollinformation
dazu, den Ort der einzuschreibenden Krater zu bestimmen.
II. Silberdiffusionsübertragung
Es hat sich beiausgestellt, daß man durch Diffusionsübertragung geeigneter Silberionen im Komplex zu einer
Schicht aus Snberauskeimen eine sehr dünne, stark reflektierende Suberoberfiäehe ausbilden kann. Diese
reflektierende Schicht ist elektrisch nicht leitfähig, hat einen niedrigen Wärmeleitwert und läßt sich fotografisch
strukturieren, wobei die letzteren zwei Eigenschaften für Laser-Aufzeichnungsträger besonders wünschenswert
sind. Die Silberionenkomplexe werden durch Umsetzung einer geeigneten Chemikalie mit dem in herkömmlichen
Silberhalogenidemulsionen vorliegenden Silberhalogenid erzeugt. Ein Entwicklungs- bzw. Reduziermittel
muß in dieser Lösung vorhanden sein, damit sich die Silberionen der Komplexe auf den Keimen ablagern
können. Diese Kombination des Entwicklers mit dem Silberkomplexe bildenden "Lösungsmittel in einer Lösung
wird als Einbad-Lösung bezeichnet. Bevorzugte Einbadansätze für stark reflektierende Oberflächen enthalten
einen Entwickler, der als schwach aktiv gekennzeichnet werden kann. Die Art des im Einzelfall eingesetzten
Entwicklungsmiitcls scheint weniger kritisch zu sein als dessen Aktivität, wie sie sich aus seiner Konzentralion
und dem pH-Wc:'. ergibt.
Das Redoxpotential des Entwictlungsmiltels sollte ausreichen, um eine Reduktion der Silberionen und eine
Adsorption oder Agglomeration auf den Silberkeimen zu bewirken. Die Konzentration des Entwicklungsmittels
und der pH-Wert des Einbads iollte--derart gewählt sein, daß das Silber nicht zu Fasern wachsen kann, was der
Oberflächenschicht ein schwarzes und schwach reflektierendes Aussehen erteilen würde.
Die entwickelten Silberteilchen sollten eine solche Gestalt — beispielsweise kugelig oder sechseckig — haben,
daß sich in konzentrierter Form eine Oberfläche hohen Reflexionsvermögens ergibt.
Fast jedes bekannte fotografische Entwicklungsmittel läßt sich verwenden, sofern man die Konzentration, den
pH-Wert und den Silberkomplexbildner so wählt, daß zwischen dem Entwicklungsmittel und dem Komplexbildner
keine chemische Reaktion stattfindet. Es ist bekannt, daß fotografische Entwicklungsmittel zur Stabilisierung
einen Oxidationshemmer erfordern. Die folgenden Kombinationen aus Entwicklungsmittel und Oxidationshemmer
ergaben die angegebenen typischen Reflexionsgrade für belichtete und im Einbad entwickelte Fotoplatten.
Für Einbänder mit Na(SCN) als Lösungsmittel und Silberkomplexbildner
Entwicklungsmittel
Entwicklungsmittel
ψ p-Mcthylaminophcnol
ό p-Methylaminophenol
I« Ascorbinsäure
Ρ p-Phenylendiamin
M 55 Hydrochinon
i$ Brenzkatcchin
■.,,: Für Einbäder mit NH4OH als Lösungsmittel und Silberkomplexbildner
Oxidationshemmer | max. Reflexionsgrad |
(angenähert) | |
Ascorbinsäure | 46% |
Sulfit | 37% |
— | 10% |
Ascorbinsäure | 24% |
Sulfit | 10% |
Sulfit | 60% |
bo
F.nlwicklungsmittcl Oxidationshemmer typ. Reflexionsgrad
Hydrochinon Sulfit 25%
Brcnzkatechin Sulfit 30%
65
Die bevorzugten Lösungsmittel/Silberkomplexbildner, die mit dem Entwickler verträglich sein müssen, werden
mit diesen in Anteilen gemischt, die den vollständigen Diffusionsübertragungsvorgang innerhalb sinnvoll
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kurzer Zeitspannen fördern. — beispielsweise einigen Minuten. Derartige Silberkomplexbildner in praktischen
Volumenkonzentrationen sollten in der Lage sein, im wesentlichen das gesamte Silberhalogenid einer Feinkornemulsion
in nur wenigen Minuten zu lösen. Das Lösungsmittel sollte mit den in der Entwicklung befindlichen
Silberkörnern nicht reagieren, um sie zu lösen oder Silbersulfid zu bilden, da dabei nichtreflektierendes Silber
entstehen kann. Das Lösungsmittel sollte derart gewählt sein, daß die spezifische Reduktionsrate seines Silberkomplexes
an der Silberkeimschicht auch in Gegenwart schwach aktiver Entwickler hoch genug ist, die bevorzugt
eingesetzt werden, um die Bildung schwach reflektierender Silberfasern bei der anfänglichen Entwicklung
des latenten Oberflächenbildes zu vermeiden.
Die folgenden Chemikalien wirken als Silberhalogenid-Lösungsmittel und Silberkomplexbildner bei der lösungsphysikalischen
Entwicklung. Sie sind angenähert nach ihrer lösungsphysikalischen Entwicklungsrate gruppiert,
d.h. der pro Zeiteinheit auf Fällkeimen abgelagerten Silbermenge, wenn mit einem Entwickler aus
p-Methylaminophenol und Ascorbinsäure eingesetzt:
Stärkste Aktivität
Thiocyanate (Ammonium, Kalium, Natrium) Thiosulfate (Ammonium, Kalium, Natrium)
Ammoniumhydroxid
Mäßige Aktivität
Λ-Picolinium-^-phenyläthyIbromid
Äthylendiamin
2-Aminophenolfuran
n-Butylamin
2-Aminophenolthiophen
Isopropylamin
Geringe Aktivität
Hydroxylaminsulfat
Kaliumchlorid
Kaliumbromid Triäthylamin
Natriumsulfit
Aus dieser Aufstellung ist ersichtlich, daß die Thiocyanate und Amrnoniumhydroxid unter den aktivsten
Lösungsmittel/Komplexbildnern sind. Während fast alle für das lösungsphysikalisehe Kniwickeln geeigneten
Entwickler für das Silberübertragungsverfahren einsalzfähig sind, sofern man die Konzentration und den
pH-Wert richtig einstellt, ergeben nicht alle Lösungsmittcl/Komplexbildner die gewünschte kurze Entwicklungsdauer
oder eine einwandfreie Arbeitsweise. Beispielsweise sind die ThiosulFatsalze, das in der Fotografie
und im Diffusionsübertragungsverfahren der Schwarzweiß-Sofortbildfotografie nach dem Land-System am
häufigsten eingesetzten Silberhalogcndlösungsmittel, für das hier vorgeschlagene Verfahren aus zwei Gründen
ungeeignet Zunächst sind die Komplex-Silberionen dort so stab;l,daß ein starkes Reduziermittel erforderlich ist,
um das Silber auf den Keimen abzulagern, und dieses starke Reduzier- bzw. Entwicklungsmittel hätte den
unerwünschten Effekt, schwach reflektierende schwarze Silberfasern zu erzeugen. Den anderen unerwünschten
Effekt zeigt auch Thioharnstoff: Es bildet sich mit dem sich entwickelnden Silberkörnern schwach reflektierendes
schwarzes Silbersulfid. Im Schwarz-weiß-Polaroid-Land-Prozeß ist dieses schwarze Silber jedoch erwünscht.
Natriumcyanid ist nicht zu empfehlen, obgleich es ein ausgezeichnetes Silberhalogenid-Lösungsmittel
ist, da es auch metallisches Silber ausgezeichnet löst und daher das sich bildende Bild wegätzen würde. Außerdem
ist es etwa 50mal toxischer als Natriumthiocyanat, das ein übliches fotografisches Reagenz ist.
Die Prozeßchemikalien lassen sich auf unterschiedliche Weise aufbringen — beispielsweise durch Eintauchen,
Aufstreichen mit der R^'tel, Kapillarauftragsvorrichtungen oder Sprühvorrichtungen. Die Menge der Prozeßchemikalien
und ihre Temperatur sollten kontrolliert werden, um das Reflexionsvermögen zu steuern. Vorzugsweise
ist chs Molgewicht des Entwicklungsmittels kleiner als 7% des Molgewichts des Lösungsmittels, da höhere
Konzentrationen des Entwicklungsmittels zum Wachstum von schwach reflektierenden Silberfasern führen
können. Ausnahmen zu diesem Verhältnis sind unter p-Phenylcndiamin und dessen Ν,Ν-Dialkylderivaten mit
einem Halbwcllcnpotential zwischen 170 mV und 240 mV bei pll 11.0 zu finden.die niedrigere Entwicklungsra
lcn zeigen und höhere Konzentrationen erfordern — d. h. bis zu 15 g per Liter, minimal eiwn 2 Gramm pro Liter.
Diese Derivate und ihre Halbwcllenpolcntiulc sind in der Tabelle 1SA des Huches »The Theory of ihe Photographic
Process, 3. Auflage, Macmillan Company (1966) zusammengestellt. Die Konzentration ties Lösungsmittels in
Form eines löslichen Thiocyanats oder Ammoniumhydroxid sollte mehr als i C ramm pro Liter, aber weniger als
75 Gramm pro Liter betragen. Bei zu niedriger Konzentration kann das Lösungsmittel das Halogenid nicht mehr
in kurzer Zeit zu einem Silberkomplex umwandeln; bei zu hoher Konzentralion wird das latente Bild nicht
ausreichend zu den erforderlichen Silberfällkeimen entwickelt, so daß ein zu hoher Anteil des Silberkomplexes
in Lösung verbleibt und nicht ausfällt. Der Vorgang, bei dem der Silberkomplex an den Silberfällkeimen
reduziert wird und sie anwachsen läßt, wird als lösungsphysikalische Entwicklung bezeichnet.
Es ist wichtig anzumerken, daß bei der lösungsphysikalischen Entwicklung die 5'lberteilchen nicht als Silberfasern
wie beim direkten oder chemischen Entwickeln, sondern stattdessen in allen Richtungen etwa gleich stark
wachsen, so daß man eir entwickeltes Bild aus kompakten abgerundeten Teilchen erhall. Während die Teilchen
wachsen, kann man oft einen Übergang zu einer Sechseckgestalt beobachten. Enthält die in der Entwicklung
30 25 429
befindliche Emulsion eine extrem hohe Dichte an Silberkeimen und liegt genug Silberhalogenidmaterial vor, das
gelöst werden kann, wachsen die Kugeln schließlich so stark an, daß einige von ihnen andere Kugeln berühren
und sich Aggregate aus mehreren Kugeln oder Sechsecken bilden. Während dieses Vorgangs erscheint durch
das Medium fallendes Licht anfänglich gelb, wenn die Körner noch klein sind, und wird rot, nachdem die
Teilchengröße zugenommen hat: am Ende, wenn die Aggregate sich bilden, ist eine metallische Reflexion
wahrzunehmen.
Tabelle 1 stellt 14 Versuchsbcispiele zusammen, die einige der Varianten der Einzelschritte ausweisen, die
verwendet werden können. Sie stellt weiterhin eine Übersicht über die ersten beiden Schritte dar, die erforderlich
sind, um einen reflektierenden Datenspeicher herzustellen.
Beispiel | Obcrflächen- | llntwicklungs- | l.uMjngsmiltel/ | Fotografisches | Typischer | |
äktivicning | millcl | komplex | Material | Reflexionsgrad | ||
15 | bildner | |||||
Bsp. 1 | Licht | p-Phenylendiamin | Natrium- 4 Im * <>na .η fm fm A |
4-'/2-Mikron-Emulsion | 20%- 24% | |
Bsp. 2 | Licht | p-Methylaminophenol | tmocyanai Natrium- |
4-'/2-Mikron-Emulsion | 20%-35% | |
20 | und Ascorbinsäure | thiocyanate | ||||
Bsp. 3 | Licht | p-Methylaminophenol | Natrium- | 3-Mikron-Emulsion | 15%-27% | |
und Ascorbinsäure | thiocyanat | |||||
Bsp. 4 | Licht | p-Methylaminophenol | Natrium- | 5-Mikron-Emuision | 400/0-43% | |
und Ascorbinsäure | thiocyanat | |||||
25 | Bsp. 5 | wäßr. Hydrazin | p-Methylaminophenol | Natrium- | 6-Mikron-Emulsion | 32% |
und Ascorbinsäure | thiocyanat | |||||
Bsp. 6 | wäßr. Hydrazin | p-Methylaminophenol | Natrium- | 4-'/2-Mikron-Emulsion | 39%—41% | |
und Ascorbinsäure | thiocyanat | |||||
Bsp. 7 | wäßr. Hydrazin | p-Methylaminophenol | Natrium- | Konishiroku-SN-Foto- | 23% | |
30 | und Ascorbinsäure | thiocyanat | platte; | |||
6-Mikron-Emulsion | ||||||
Bsp. 8 | Hydrazingas | p-Mcthylaminophenol | Natrium- | 4-'/2-MikiOn-Emulsion | 22% | |
und Ascorbinsäure | thiocyanat | |||||
Bsp. 9 | wäßr. Kaliumbor | p-Mclhylaminophcnol | Natrium- | 4-'/2-Mikron- Emulsion | 75% | |
35 | hydridlösung | und Ascorbinsäure | thiocyanat | |||
Bsp. 10 | Licht | p-Methylaminophcno! | Hydroxylamin- | 4-'/2-Mikron-Emulsion | 18% | |
und Ascorbinsäure | hydrochlorid | |||||
Bsp. i 1 | Lichi | Catechol | Natrium- | 4-v'2-rviikron-Emulsion | 56% | |
1 g/Liter | thiocyanat | |||||
40 | Bsp. 12 | Licht | Catechol | Natrium- | 4-'/2-Mikron-Emulsion | 35% |
Bildmuster in | 0.5 g/l | thiocyanat | ||||
μΓη-Größe | ||||||
Bsp. 13 | Licht | Catechol | Ammonium | 4-'/2-Mikron-Emulsion | 30% | |
OJ g/l | hydroxid | |||||
45 | Bsp. 14 | Licht | Hydrochinon | Ammonium- | 4-'/2-Mikron-Emulsion | 25% |
OJg/! | hydroxid |
III. Wärmebehandlung
Die ersten beiden beschriebenen Verfahrensschritte, nämlich die Ausbildung eines latenten Oberflächenbilde··
und die Silberdiffusionsübertragung führen zu einem reflektierenden Datenspeicher, der auch für Laseraufzeichnungen
verwendet werden kann. Nach der Erfindung wird die Empfindlichkeit für Laseraufzeichnungen erhöht,
werden Schwankungen des Reflexionskontrastverhältnisses verringert und wird der Oberflächen-Reflexionsgrad
erhöht durch eine Wärmebehandlung bei etwa 3000C vorzugsweise in einer mit Sauerstoff angereicherten
Atmosphäre und für die Dauer von drei bis fünf Minuten.
Obgleich die Vorgänge, infolge deren die Leistungsfähigkeit des Datenspeichers durch die Wärmebehandlung
verbessert werden, nicht genau bekannt sind. lassen die beobachtbaren Ergebnisse einige Rückschlüsse auf die
dabei auftretenden Phänomene zu. Eine Zunahme des Reflexionsgrades wird durchweg bei einer mehrminütigen
Erwärmung auf etwa 300°C auch in einer Inertatmosphäre wie beispielsweise Stickstoff beobachtet; in einer mit
Sauerstoff angereicherten Atmosphäre wie im Beispiel 1 angegeben, steigt der Reflexionsgrad (in Prozent) um
das Zwei- bis Vierfache. Die Silbervolumenkonzentration an der reflektierenden Oberfläche scheint also mit der
Wärmezufuhr und insbesondere dann, wenn zusätzlich die Atmosphäre mit Sauerstoff angereichert ist, zuzunehmen.
Damit die Silber-Volumenkonzentration an der Oberfläche zunimmt, könnte unter Umständen eine thermische
Diffusionsübertragung von metallischem Silber zu dieser Oberfläche stattfinden. Möglicherweise bildet sich
dabei Siiberoxid und wird wieder zu Silber reduziert, da sich bei den auftretenden Temperaturen das sehr
instabile Siiberoxid bilden kann. Da die Gelatineschicht in der Dicke während der Wärmebehandlung erheblich
schrumpft, könnte auch dieser Effekt für eine Zunahme der Silber-Volumenkonzentration verantwortlich sein.
OU AD
Auch erfährt während der Wärmebehandlung die Gelatinematrix eine geringfügige Pyrolyse, wobei Kohlenstoff
freigesetzt wird und das Absorptionsvermögen der Gelatine steigt. Dieser Effekt ist im Beispiel 4 ausgeführt,
wo die prozentuale Absorption für fünf Verfahrenstemperaturen, drei Wellenlängen des sichtbaren Lichts
und eine Infrarot-Wellenlänge angegeben sind. Vermutlich führt die Zunahme der Absorptionsfähigkeit der
hellbraunen Gelatine zu einer stärkeren Absorption der einfallenden Lascrlcistung während der Aufzeichnung,
die wiederum zu einer höheren Empfindlichkeit bei der Laseraufzeichnung führt.
Bei der Wärmebehandlung wird bei den oben erläuterten Verfahrensschritten die reflektierende EmulsionsschicVauf
eine Temperatur von etwa 2800C bis 3600C in Luft, von 2500C bis 2600C in mit Sauerstoff angereicherter
Atmosphäre 3100C bis 3600C in einer inertatmosphärc erwärmt, wobei bevorzugt eine sauerstoffhaltigere
Atmosphäre eingesetzt wird. Beim Vorliegen von mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre sinken die
erforderliche Temperatur und die Behandlungszeit und scheint sich eine vollständigere Behandlung einzustellen.
Längere Behandlungszeiten über 3400C können die Gelatine übermäßig pyrolysieren. Elektrische Widerslandsmessungen
an der glänzenden Schicht 32 in F i g. 8 zeigten keine meßbare elektrische Leitfähigkeit.
Zur Wärmebehandlung läßt sich ein Luftkonvektionsofen, eine Kontakt-Wärmequelle oder eine Strahlungsbeheizung verwenden; alle drei Methoden sind für die Wärmebehandlung brauchbar.
Zu diesem Zweck ist ein Luftkonvektionsofen mit einer Heizeingangsleistung von 2500 W eingesetzt worden.
Obgleich dieser Ofen labormäßig eingesetzt werden kann, hat er zwei wesentliche Nachteile. Zunächst läßt er
nur einen chargenweisen Betrieb zu und zweitens erfährt das Glassubstrat einen erheblichen Wärmeschock,
ν.'εΐϊπ man die Platter: ir. den Qfsn einsetzt oder sie sus ihm herausnirfimt.
Eine Verbesserung gegenüber dem Heißluftofen ist eine Kontakt-Wärmequelle aus einem Vorwärmabschnitt,
einem Wärmebehandlungsabschnitt und einem Kühlabschnitt. Eine Schubstange dient dazu, das Behandlungsgut von einem Abschnitt zum nächsten zu befördern. Der Kühl- und der Vorwärmabschnitt sind zur Aufnahme
von jeweils drei Proben ausgelegt; man kann also eine Charge von drei Platten behandeln. Die Kontaktplatte
besteht aus Aluminium und Bimetallelemente sind vorgesehen, um die Temperatureinstellwerte einzuhalten. Mit
dieser Anordnung verringert man zwar den Wärmeschock, aber man muß noch immer einen chargenweise
Betrieb in Kauf nehmen.
Eine Strahlungsbeheizung ist bevorzugt, da sie einen Durchlaufbctrieb zuläßt und die Gefahr eines Wärmeschocks
sehr gering hält. Verwendet man einen Fördergut, der die Platten unter .Strahlungswärmequellen
hindurchführt, lassen die Strahlungsintensität der Wärmequellen oder ihre Abstände sich so einstellen, daß man
das gewünschte Erwärmungsprofil erhält. Es wurde ein Strahlungsheizgerät zur Behandlung von jeweils einer
Platt, konstruiert. Für Platten mit den Abmessungen 101,6 χ 101,6 mm bestand das Heizgerät aus einer ebenen
Anordnung von fünf Infrarotheizlampen mit Quarzkolben von je 500 W. Die Lampen waren im Mittenabstand
von 19,05 mm und im Abstand von 44,45 mm von der zu behandelnden Platte angeordnet. Eine Quarzplatte mit
den Abmessungen 127 χ 127 χ 3,175 mm lag zwischen der Wärmequelle und dem Werkstück, um die Behandlungskammer
abzuschließen, aber IR-Strahlung durchzulassen. Die zu behandelnde Platte war in der verschlossenen
Kammer dicht eingeschlossen, die die gewünschte Atmosphäre enthielt. Ein zylindrischer verchromter
Spiegel mit einem Radius von 76.2 mm war über den Heizlampen angeordnet, wobei die Lampen etwa auf dem
Zylinderdurchmesser lagen.
B e i s ρ i e I 1
Eine 3 μιτι dick mit einer handelsüblichen Emulsion ohne Abschirmfarbstoff behandelte Fotoplatte wurde in
eine l%ige wäßrige Lösung von Natriumhydroxid getaucht, um die lichthofverhindernde Unterlage abzuwaschen,
und dann 10 Minuten mit Raumlicht belichtet, dann in einer Einbad-Entwicklungslösung aus 5,4 g p-Phenylendiamin,
5 g 1 -Ascorbinsäure, 2 g NaOH und 5 g NaSCN (mit Wasser auf einen Liter aufgefüllt) eingebracht
und dort fünf Minuten vorgehalten, dann gewaschen und getrocknet. Der Reflexionsgrad der Oberfläche war
12,3Vo. Nach dem Erwärmen einer Probe in Stickstoff bei 318°C für fünf Minuten stieg der Reflexionsgrad auf
15,9%, d. h. er lag 29% höher als der anfängliche Reflexionsgrad. Nach dem Erwärmen einer zweiten Probe bei
328°C in Stickstoff für fünf Minuten ergab sich ein Reflexionsgrad von 19.5%. Die Wärmebehandlung in einer
mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre anstelle von Stickstoff ergab eine weitere Steigerung des Reflexions- «
grads. Beispielsweise ergab eine Wärmebehandlung bei 318"C für fünf Minuten in mit Sauerstoff angereicherter
Reflexionsgrad von 27,7%, eine Wärmebehandlung bei 328"C bei ansonsten gleichen Bedingungen einen Reflexionsgrad
von 31,8%.
Eine 4,5 μπι dick mit einer handelsüblichen Emulsion mit einem Abschirmfarbstoff beschichtete Fotoplatte
wurde mehrere Minuten mit Sonnenlicht belichtet, dann fünf Minuten lang bei 23° C in ein Einbad mit folgendem
Ansatz getaucht: 5,4 g p-Phenylendiamin, 5,0 g 1-Ascorbinsäure, 0,5 g KBr und 10,0 g NaSCN (mit Wasser auf
einen Liter aufgefüllt); durch Zugabe von NaOH wurde ein pH 11,0 eingestellt. Nach dem Trocknen zeigten die
Proben A und B (Stand der Technik) einen Reflexionsgrad im Bereich von 20 bis 24% bei 633 nm. Die Probe C
wurde fünf Minuten in mit Sauerstoff angereicherte Atmosphäre bei 3200C wärmebehandeit und zeigte dann
einen Reflexionsgrad von 36%; diese Probe stellt ein Beispiel für das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung
dar.
Es wurde dann eine Laseraufzeichnung mit einem Argonlaser unter Verwendung der Griinlinie bei 514 nm
vorgenommen; der Strahldurchmesser betrug an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers etwa 0,8 μΐη, die
Impulsdauer 100 ns.
Es wurden Tests durchgeführt, um zu bestimmen, wie das Reflexionskontrastverhältnis von der Laserstrahllei-
I 30 25 429
.'■ > stung abhängt. Die Messungen begannen dabei mit einer Strahlleistung von 28 mW und wurden bis unter 3 mW
;;£ hinab fortgesetzt. Die Ergebnisse dieses Tests für drei Proben sind als die Kurven A. B und C in Fig. 12
f dargestellt. Für alle Proben lag das Verhältnis der von der unbeschriebenen Oberfläche reflektierten Leistung zu
■'j der vom Loch reflektierten Leistung bei einer Strahllcistung von 24 mW im Bereich von 7 :1. Bei jedem
i| 5 gemessenen Leistungswert wurden der Kontrast bei 32 Löchern gemessen und die Ergebnisse gemittelt. Bei der
> Nennleistung des Lascr-Schreibstrahls von 13 mW, dem angegebenen Strahidurchmesser und der angegebenen
'; j Impulsdauer zeigten die Proben Λ und B Schwankungen des Reflcxionskontrastverhältnisscs von ±48% und
'ti, ±36% an den ra den bei jedem Leistungswert gemessenen 32 Kontrastvcrhiiltnisscs Verteilungspunkten mit
:öji 0= 1; demgegenüber zeigte die Probe C bei einer Strahlleistung von 7 mW Schwankungen von nur ±16%.
ρ, ίο Weder die Probe A noch die Probe B ließ sich zur Aufzeichnung unter 5,7 mW Strahüeistung verwenden, da bei
<::<
dieser Strahlleistung die Schwankungsbreite des Reflexionskontrastverhältnisses ±50% erreichte. Im Vergleich
hierzu zeigte die Probe C eine Schwankungsbreite von weniger als 40% bei einer Strahlleistung von 3,6 mW.
;i Eine in einer Dicke von 3 μπη mit einer handelsüblichen Emulsion ohne Abschirmfarbstoff beschichtete
''■; Photoplatte wurde in eine l%ige wäßrige Lösung von Natriumhydroxid getaucht, um die lichthofverhindernde
*l Schicht zu entfernen, und nach dem Waschen 10 Minuten mit Raumlicht belichtet, dann in eine Einbad-Entwick-
;u lerlösung aus 5,4 g p-Phenylendiamin, 5 g 1-Ascorbinsäure, 2 g NaOH, 5 g NaSCN und 0,5 g KBr (mit Wasser auf
P* 20 einen Liter aufgefüllt) getaucht. Die Entwicklungsdauer betrug fünf Minuten; dann wurde gewaschen und
% getrocknet. Nach einer Wärmebehandlung von fünf Minuten in mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre bei
I 3200C zeigten die Probenplatten einen Reflexionsgrad von 25,5%;diese Probe wurde mit F bezeichnet und stellt
i|f ein Beispiel für die Erfindung dar.
fDann wurde mit einem Argonlaser unter Benutzung der Grünlinie bei 514 nm eine Aufzeichnung vorgenom-25
men. Der Strahldurchmesser betrug an der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers etwa 0,8 μΐη, die Impulsdauer
;| 100 ns. Es wurden Tests durchgeführt, um zu bestimmen, wie das Reflexionskontrastverhältnis von der Laser-
1 Strahlleistung abhängt. Die Messungen begannen bei einer Strahlleistung von 28 mW und wurden bis unter
I 1,3 mW forlgesetzt. Die Ergebnisse dieser Testserie sind in der F i g. 13 als Kurve F dargestellt. Die Kurven D
.$ und Fstellen die Ergebnisse von Tests an einem reflektierenden Laser-Datenspeicher mit der gleichen Emulsion
30 als Ausgangsmaterial dar. Das Verhältnis der an der unbeschriebenen Oberfläche reflektierten zu der am Loch
reflektierten Leistung bei einer Strahlleistung von 24 mW lag für die Proben D und F im Bereich von 7 :1 und
war für die Probe E etwas geringer. Bei jeder Leistung wurde der Kontrast in 32 Punkten gemessen und die
Ergebnisse gemittelt. Bei einer Nennleistung des Laser-Schreibstrahls von 4,6 mW, dem oben erwähnten Strahldurchmesser
und der angegebenen Impulsdauer zeigten die Proben D und E Variationen des Reflexionskon-35
trastverhältnisses von ± 16% und ±20% an den Punkten σ= 1 der von den 32 Meßwerten bei jeder Leistung
abgeleiteten Verteilungskurve. Bei einer Strahlleistung von 2,8 mW zeigten sie Variationen des Reflexionskontrast
von ±22% bzw. ±29%. Demgegenüber zeigte die Probe F Variationen der Reflexionskontrastverhältnisse
von nur +84% bei einer Strahüeistung von 4,6 mW und von nur ±10% bei 2,8 mW.
40 ■ B e i s ρ i e 1 4
Eine Gruppe Glasplatten, die 3 μπι dick mit einer klaren Gelatine beschichtet waren (aus einer handelsüblichen
Photoplatte), wurde fünf Minuten in Luft bei verschiedenen Temperaturen wärmebehandelt, um zu zeigen,
wie die Pyrolyse der Gelatine bei unterschiedlichen Temperaturen zu unterschiedlicher Lichtabsorption bei
45 verschiedenen Wellenlängen führt Die prozentuale Absorption war wie folgt:
Lichtabsorption (in Prozent) einer 3 μίτι starken Gelatincschicht als Funktion der
Behandlungstemperatur und der Lichtwellenlänge
Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß man mit der Zusammenfassung der Erzeugung eines latenten
60 Bildes, einer Behandlung nach einem chemischen Negativverfahren unter Siiberdiffusionsübertragung und einer
Wärmebehandlung einen empfindlicheren reflektierendes DRAW-Laseraufzeichnungsmaterial erhält Weiterhin
führt dieses dreistufige Verfahren zu den niedrigsten Variationen des Reflexionskontrasts, die unter den
verschiedenen Silber/Gelatine-Datenspeichern zu beobachten sind. Das Beispiel 1 zeigt wie der Wärmebehandlungszustand
— am Reflexionsgrad gemessen — mit der Temperatur und mit der Anwesenheit von Sauerstoff in
65 der umgebenden Atmosphäre zunimmt Das Beispiel 2 und die ihm zugeordnete Fig. 12 zeigen, wie die
Wärmebehandlung das Reflexionskontrastverhältnis erhöbt, die untere Grenze für die nutzbare Leistung des
Schreiblaserstrahls von 5,7 mW auf 3,6 mW senkt und die Variationen des Reflexionskontrastverhältnisses über
einen breiten Bereich der Laster-Strahlleistungen erheblich verringert In diesem Beispiel wurde jeweik eine
14
Bchandlungs- | Lichlwollcnlängc | Grün (514 nm) | Rot (633 nm) | Infrarot |
Tempcratur(°C) | Blau (488 nm) | 16 | (830 nm) | |
276 | 65 | 25 | _ | |
296 | 78 | 77 | 45 | — |
316 | 90 | 89 | 62 | 18 |
339 | 99 | 93 | 75 | 25 |
360 | 30 | |||
25 429
HD-Emulsion als Ausgangsmaterial verwendet. Das Beispiel 3 und die zugehörige Fig. 13 zeigen, wie das
Ireistufige Verfahren der Erfindung zu einem reflektierenden Laser-Aufzeichnungsträger führen, der bei niedrigen Strahl'eistungen eine bessere Leistungsfähigkeit, d. h. eine höhere Aufzeichnungsempfindlichkeit als das
Produkt des dreistufigen Verfahrens bringt. In diesem Beispiel wurde jeweils die gleiche Emulsion verwendet.
Das Beispiel 4 zeigt, wie die Wärmebehandlung das Absorptionsvermögen der Gelatine-Matrixschiehi für die
Laserstrahlenenergie erhöht — was die höhere Aufzeichnungscinpfindlichkcil nach der Würmebehundiung
erklären könnte.
Ireistufige Verfahren der Erfindung zu einem reflektierenden Laser-Aufzeichnungsträger führen, der bei niedrigen Strahl'eistungen eine bessere Leistungsfähigkeit, d. h. eine höhere Aufzeichnungsempfindlichkeit als das
Produkt des dreistufigen Verfahrens bringt. In diesem Beispiel wurde jeweils die gleiche Emulsion verwendet.
Das Beispiel 4 zeigt, wie die Wärmebehandlung das Absorptionsvermögen der Gelatine-Matrixschiehi für die
Laserstrahlenenergie erhöht — was die höhere Aufzeichnungscinpfindlichkcil nach der Würmebehundiung
erklären könnte.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
15
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines reflektierenden, elektrisch nicht leitfähigen Datenspeichers, bei welchem
Informationen durch Laser mit spezieller Wellenlänge aufgezeichnet werden, gekennzeichnet
5 durch
(a) die Ausbildung einer Schicht von Silberfällkeimen in einer Silberhalogenidemulsionsschicht, die sich auf
einem Träger befindet, durch Belichten oder durch chemische Aktivierung derart, daß sich ein Konzentrationsgradient
an Silberfällkeimen von der Oberfläche zum Inneren der Emulsionsschicht ausbildet,
(b) Bilden von löslichen Silberionenkomplexen mit Hilfe eines Entwickler/Lösungsmittei-Einbades aus
io nichtbelichtetem Silberhalogenid in der Silberhalogenidemulsionsschicht,
(c) Diffusionstransport der löslichen Silberionenkomplexe zu den Silberfällkeimen und Ausfällen von reflektierendem
Silber aus den Silberionenkomplexen an den Silberfällkeimen, und
(d) anschließendes Erwärmen auf mindestens 250° C bis der Reflexionsgrad der Oberfläche um mindestens
5% des anfänglichen prozentualen Reflexionsgrades angestiegen ist
15
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen in einer Luftatmosphäre
ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen in einer an Sauerstoff
angereicherten Atmosphäre ausgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen bei einer
20 Temperatur von mindestens 2800C ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen mittels
Wärmestrahlung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen eine halbe
Minute bis 20 Minuten andauert.
25
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen 1 bis 5
Minuten andauert.
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US06/072,908 US4278758A (en) | 1979-07-06 | 1979-09-06 | Process for making a reflective data storage medium |
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GB2058380B (en) | 1983-06-08 |
CA1137345A (en) | 1982-12-14 |
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