DE3024997C2 - Vorrichtung zur anaeroben biologischen Reinigung von organisch verunreinigtem Abwasser - Google Patents
Vorrichtung zur anaeroben biologischen Reinigung von organisch verunreinigtem AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur anaeroben biologischen Reinigung von organisch verunreinigtem
Abwasser nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der Zeitschrift »Journal of the Water Pollution Control Federation« 1969, Nr. 5, Teil 2, Seite R 161 ist
bereits ein Festbettreaktor bestehend aus Steinen, die auf einem gelochten Boden aufliegen und von unten
nach oben durchflossen werden, bekanntgeworden. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß der
Reaktor verhältnismäßig schwer zu handhaben und das Füllgut schwer zu reinigen und auszuwechseln ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art so auszubilden, daß die Auswechselbarkeit des Füllmaterials und der Abzug von überschüssigem
Schlamm aus dem Festbettreaktor erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, daß das Füllmaterial des anaerob
betriebenen Festbettreaktors mindestens teilweise leichter als Wasser ist.
Besonders zweckmäßig ist ein Füllmaterial, das mindestens teilweise aus Blähton besteht.
Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung schwimmt das Füllmaterial demnach in dem zu
reinigenden Abwasser, so daß der untere Raum frei vom Füllmaterial des Festbettreaktors gehalten werden
kann. Der sich bildende Schlamm kann daher verhältnismäßig einfach abgezogen werden, wozu noch kommt,
daß das Füllmaterial des Festbettreaktors zufolge seines geringen Gewichtes überhaupt einfacher zu handhaben,
z. B. auszuwechseln ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher
beschrieben, ohne jedoch auf diese Beispiele beschränkt zu sein. Dabei zeigt die
F i g. 1 einen waagrechten Schnitt einer Kompaktanlage mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig.2 stellt einen Schnitt nach Linie H-II in Fig. 1
dar. Die
F i g. 3 gibt im Schnitt ein Ausführungsbeispiel wieder, das aus drei Einzelbecken besteht.
Die Kläranlage gemäß den Fig. 1 und 2 besitzt ein Rundbauwerk, in dem vier Becken untergebracht sind,
und zwar ein Vorklärbecken 1, ein mit einem schwimmfähigen Festbettreaktor versehenes Becken 2, ein Belüftungsbecken
3 und ein Nachklärbecken 4. Dem Vorklärbecken 1 wird das zu klärende Abwasser über einen
Zulauf S zugeführt, wobei im Becken 1 die erste Absetzung von Grobstoffen 6 erfolgt. Über einem Überlauf
mit einem Rauchrohr 7 gelangt das vorgeklärte Abwasser in das zweite Becken 2, in dem ein Festbettreaktor 8
eingebracht ist, der aus einem schwimmfähigen Material besteht, das leichter als Wasser ist Als Material hierfür
hat sich insbesondere Blähton bewährt
Das Füllmaterial des schwimmenden Festbettreaktors 8 dient als Haftfläche für anaerobe Mikroorganismen,
so daß das von unten nach oben im Becken 2 strömende Abwasser weiter gereinigt wird.
Im obersten Teil des Festbettreaktors 8 liegt ein gelochtes Rohr 9, über das das bereits vorgeklärte Abwasser
in das Belüftungsbecken 3 strömt Im Belüftungsbekken 3 wird das Abwasser in bekannter Weise nach dem
Belebtschlammverfahren behandelt, wobei die Luftzuführung im gezeigten Beispiel über einen Rohrbelüfter
10 erfolgt Das im Belüftungsbecken 3 geklärte Abwasser wird über einen Überlauf 11 in das Nachklärbecken
4 geleitet dem es über eine Überlaufrinne 12 entnommen wird.
Der Energieverbrauch für die Durchführung des Belebtschlammverfahrens
im Becken 3 ist zufolge der Vorschaltung des schwimmfähigen Festbettreaktors 8 geringer
als er ohne diese Vorschaltung wäre.
Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 sind drei Becken 13,14 und 15 vorgesehen. Das Becken 13 ist durch eine
Zwischenwand 16 unterteilt, wobei im Raum 17 eine Vorklärung des bei 18 ankommenden Abwassers stattfindet.
Über einen Überlauf 19 gelangt das vorgeklärte Abwasser in den zweiten Raum 20 des Beckens 13, der
mit einem schwimmenden Festbettreaktor 21 versehen ist. Eine Tauchwand 22 führt das über den Überlauf 19
ankommende Abwasser in den unteren Bereich des Raumes 20.
35· Nach Durchströmen des Festbettreaktors 21 von unten
nach oben, wird das vorgereinigte Abwasser dem Belebungsbecken 14 und von dort dem Nachklärbecken
15 zugeführt Es kann in üblicher Weise eine Schlammrückführung vom Nachklärbecken 15 in das Belebungsbecken
14 angeordnet sein. Es wäre unter bestimmten Voraussetzungen allerdings auch möglich, keine derartige
Schlammrückführung vorzusehen.
Der erfindungsgemäße Festbettreaktor kann auch in einer Kläranlage eingesetzt werden, bei der auf die An-Ordnung
von Belebtschlammbecken oder ähnlichen energieverbrauchenden Anlagen verzichtet wird. Auch
ist es möglich, einen Teil des Festbettreaktors aus einem Material zu bilden, das schwerer als Wasser ist. Wird
dieses schwerere Material auf ein schwimmendes Material aufgebracht, so wird dieses schwerere Material vom
unteren leichteren Material getragen, so daß der gesamte Festbettreaktor schwimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur anaeroben biologischen Reinigung von organisch verunreinigtem Abwasser, bestehend
aus einem von unten nach oben durchflossenen Festbettreaktor, dessen Füllmaterial den anaeroben
Mikroorganismen als Haftfläche dient, und einem im obersten Bereich des Festbettreaktors liegenden
gelochten Rohr zum Abzug des gereinigten Abwassers, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial des anaerob betriebenen Festbettreaktors
mindestens teilweise leichter als Wasser ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllmaterial mindestens teilweise aus Blähton besteht.
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