Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung, in welcher, von der
Mediumzuführseite aus gesehen, hintereinander eine Absperreinrichtung und eine Zulufteinrichtung mit
individuellen Verschlußstücken vorgesehen sind (US-PS 27 598).
Derartige Vorrichtungen werden überall dort eingesetzt,
wo die Gefahr besteht, daß verunreinigtes Wasser über einen Leitungsanschluß in das Trinkwasserleitungsnetz
gedrückt oder rückgesaugt werden kann. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Schutz von Leitungen, die
Chemikalien zu Reaktionsgefäßen führen, wobei die Leitungen durch derartige Absperrvorrichtungen bei
überhöhtem Druck im Reaktionsgefäß geschlossen werden.
Bekannte Vorrichtungen zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung (DE-OS 27 59 174, DE-AS
50 933) weisen ein Schaltorgan auf, das gleichzeitig die Funktion der Absperremrichtung und des Rohrbelüfters
übernimmt. Dies bedingt jedoch einen komplizierten Aufbau des Rohrunterbrechers, so daß Teile
anderer Armaturen hierfür nicht Anwendung finden können. Hieraus resultieren hohe Kosten in der
Fertigung und in der Lagerhaltung.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung zu schaffen, die bei zuverlässiger Funktion einfach
aufgebaut und kostengünstig zu fertigen ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß den individuellen Verschlußstücken der Absperreinrichtung
und der Zulufteinrichtung eine gemeinsame Antriebseinheit zugeordnet ist, über welche die
Verschlußstücke der Absperreinrichtung und der Zulufteinrichtung miteinander derart gekoppelt und
zwangsgesteuert sind, daß die Zulufteinrichtung dann geöffnet ist, wenn die Absperreinrichtung geschlossen
ist, und umgekehrt Dadurch, daß die Absperreinrichtung
und die Zulufteinrichtung separate Verschlußstükke aufweisen, die dann in für Ventile üblicher Weise mit
Ventilsitzen oder Dichtungen zusammenarbeiten, können aus der Massenfertigung Verschlußstücke Anwendung
finden, die auch in einer Vielzahl anderer Ventile Anwendung finden können. Als Antriebseinheit kann
ebenfalls eine solche Antriebseinheit vorgesehen werden, die auch bei zahlreichen anderen, von außen
steuerbaren Ventilen eingesetzt werden. Eine solche Antriebseinheit kann auf diese Weise nicht nur, wie dies
bei den bisher bekannten Vorrichtungen zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung alleine möglich ist, vom
zu steuernden Medium in Abhängigkeit von dessen Druck gesteuert werden, sondern es ist auch möglich,
die Vorrichtung in Abhängigkeit von anderen Parametern zu steuern. Der Erfindungsgegenstand ist somit
auch vielseitiger einsetzbar als die bekannten Vorrichtungen. Außerdem ermöglicht die Antriebseinheit in
bekannter Weise eine Sichtkontrolle der jeweiligen Betriebsstellung des Rohrunterbrechers.
Der gesamte Aufbau der Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung ist übersichtlich, einfach
und in einer Art Baukastensystem durchgeführt. Nur wenige Teile müssen speziell für diese Vorrichtung
gefertigt werden. Durch die auf diese Weise erreichte größere Stückzahl der meisten Einzelteile ist insgesamt
eine kostengünstigere Fertigung möglich.
In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist der Zulufteinrichtung ein nur über einen
bestimmten Hubbereich wirksamer Anschlag zugeordnet, der bei einer Hubbewegung der Antriebseinheit so
lange ein öffnen der Zulufteinrichtung verhindert, bis das Verschlußstück der Absperreinrichtung seine
Schließstellung erreicht hat, und erst dann ein öffnen der Zulufteinrichtung zuläßt. Der der Zulufteinrichtung
zugeordnete, nur über einen bestimmten Hubbereich wirksame Anschlag bewirkt, daß beim Unterbrechen jo
des Mediumflusses zunächst das Verschlußstück der Zulufteinrichtung in seiner Schließstellung bleibt, bis das
Verschlußstück der Absperreinrichtung seine Schließstellung erreicht. Erst wenn das Verschlußstück der
Absperreinrichtung seine Schließstellung erreicht hat, beginnt das Verschlußstück der Zulufteinrichtung seine
Bewegung in die Belül'tersteüung. Trotz dieser zeitlich genau aufeinander abgestimmten Vorgänge des Schließens
und des öffnens der Absperreinrichtung und der Zulufteinrichtung ist dieses Ziel mit sehr einfachen
Mitteln erreichbar. Da bei erneuter Freigabe des Mediumflusses der Bewegungsablauf exakt in umgekehrter
Reihenfolge abläuft, ist auch hier stets ein genau abgestimmter Verlauf des Schließens und Öffnens der
Zulufteinrichtung und der Absperreinrichtung gewährleistet. In jedem Fall ist stets eine Übergangsphase
vorgesehen, in der sowohl Absperreinrichtung als auch Zulufteinrichtung gleichzeitig geschlossen sind, um ein
Austreten des zu steuernden Mediums aus der Vorrichtung zu vermeiden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist der nur über einen bestimmten
Hubbereich wirksame Anschlag als ein erstes elastisches Element ausgebildet welches das Verschlußstück
der Zulufteinrichtung in Schließrichtung beaufschlagt
während das Verschlußstück der Absperreinrichtung durch ein zweites elastisches Element in Öffnungsrichtung
beaufschlagt ist, wobei die Wirkung des ersten elastischen Elementes gegenüber jener des zweiten
elastischen Elementes prädominant ist Eine solche Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ermöglicht
eine kompakte und einfache Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Das Prädominieren der Wirkung dieses ersten elastischen Elementes wird durch Vorherrschen des von
ihm ausgeübten Momentes gegenüber dem vom zweiten elastischen Element ausgeübten Moment. Auf
besonders einfache und sichere Weise wird dieses Prädominieren erreicht, wenn das den steuerbaren
Anschlag bildende elastische Element der Zulufteinrichtung eine wesentlich stärkere Stellkraft besitzt als das
elastische Element der Absperreinrichtung.
Gemäß einer besonders einfachen Ausführung des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung stehen die
Verschlußstücke der Absperreinrichtung und der Zulufteinrichtung über ein als Waagehebel ausgebildetes
Kopplungsglied mit der Antriebseinheit in Verbindung, wobei mit einem Ende des Waagehebels das
Verschlußstück der Zulufteinrichtung zusammenwirkt. Aus Fertigungs- und Platzgründen ist es dabei
vorteilhaft, wenn der Waagehebel zwischen seinen Verbindungsstellen mit den Verschlußstücken der
Absperreinrichtung und der Zulufteinrichtung mit der Antriebseinheit in Verbindung steht wobei der Waagehebel
vorzugsweise mittig mit der Antriebseinheit verbunden ist.
Um separate stationäre Anschläge für die elastischen Elemente der Absperreinrichtung und/oder der Zulufteinrichtung
einsparen zu können, dient zweckmäßigerweise die dem Verschlußstück abgewandte Seite eines
das Verschlußstück aufnehmenden Führungszylinders als Anschlag für das zweite elastische Element und/oder
des den nur über einen bestimmten Hubbereich wirksamen Anschlag bildenden ersten elastischen
Elementes.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist das Verschlußstück der
Absperreinrichtung und/oder der Zulufteinrichtung dichtend in einem Führungszylinder angeordnet.
Um einen Druckausgleich zwischen den beiden Seiten des Verschlußstückes der Absperreinrichtung zu erzielen,
so daß das Verschlußstück druckentlastet arbeitet, ist dieses Verschlußstück über eine dichtend durch den
Boden des Führungszylinders geführte Schubstange mit dem Kopplungsglied verbunden und weist eine Überströmbohrung
auf. Demselben Ziel dient dte Maßnahme, daß das Verschlußstück der Zulufteinrichtung einen
Kolben aufweist, der sich auf der dem Abdichtelement des Verschlußstückes gegenüberliegenden Seite des
Mediumweges befindet, wobei die dem Mediumdruck ausgesetzten Oberflächen des Abdichtelementes und
des Kolbens im wesentlichen gleich groß sind.
Wenn die Steuerung des Rohrbelüfters alleine in Abhängigkeit vom Druck des zu steuernden Mediums
erfolgen soll, so ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Antriebseinheit in der einen Hubrichtung
durch das zu steuernde Medium beaufschlagbar, während für die Rückstellung in die Grundstellung ein
elastisches Rückstellelement vorgesehen ist, wobei bei N ichtbcaufschlagung der Antriebseinheit durch das
Medium die Absperreinrichtung die Schließstellung und die Zulufteinrichtung die Belüfterstellung einnehmen.
Um auf vorteilhafte Weise eine rasche Entleerung einer Antriebseinheit, deren Druckraum durch das
Steuermedium beaufschlagbar ist, zu erzielen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung in der Leitung,
über welche dem Druckraum der Arbeitseinheit das Steuermedium zugeführt wird, eine Umschallvorrichtung angeordnet, die in Abhängigkeit vom Druck auf
der Mediumzuführseite der Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung steuerbar ist und in einer
ersten Stellung den Zufluß des Steuermediums in den
Druckraum freigibt und in einer zweiten Stellung den Druckraum mit einer Entleeröffnung verbindet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Rohrunterbrecher bei freigegebenem Durchfluß;
Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Rohrunterbrecher in
einer Zwischenstellung;
F i g. 3 den in F i g. 1 gezeigten Rohrunterbrecher bei unterbrochenem Durchfluß;
F i g. 4 eine andere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes; und
F i g. 5 eine weitere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes mit einem hydraulisch oder pneumatischen
Übertragungsglied.
Zunächst soll die in den F i g. 1 bis 3 gezeigte Ausführung der Vorrichtung zum Absperren und
Belüften einer Rohrleitung erläutert werden. Dieser weist ein Gehäuse 1 auf mit einer Absperreinrichtung 2
und einer Zulufteinrichtung 3, eine Antriebseinheit 4, ein Kopplungsglied S zwischen der Antriebseinheit 4 und
der Absperreinrichtung 2 einerseits und der Zulufteinrichtung 3 andererseits sowie eine Steuereinrichtung 6
für die Antriebseinheit 4.
Das Gehäuse 1 besitzt auf der einen Seite zum Anschluß an die Zulaufseitc der Rohrleitung einen
Einlaufstutzen 10, der in einen die Absperreinrichtung 2 und die Zulufteinrichtung 3 tragenden Innenraum 11
einmündet, an den sich ein Auslaufstutzen 12 zum Anschluß an die Auslaufseite der Rohrleitung anschließt
Die Absperreinrichtung 2 weist einen mit dem Gehäuse 1 verbundenen Führungszylinder 13 auf, in
dem ein als Ventilkegel 20 ausgebildetes Verschlußstück geführt ist Der Führungszylinder 13 trägt in einer
Innenumfangsnut einen Dichtring 21, der den dem Gehäuse 1 abgewandten Innenraum 130 (F i g. 2 und 3)
des Führungszylinders 13 gegenüber dem Innenraum 11 des Gehäuses 1 abdichtet Dem Ventilkegel 20
zugeordnet ist am Obergang vom Einlauf stutzen 10 zum Innenraum 11 des Gehäuses 1 ein Ventilsitz 14.
Die Zuhifteinrichtung 3 ist in der Durchflußrichtung
(Pfefle 15) stromabwärts von der Absperreinrichtung 2 angeordnet und weist auf der Seite des Gehäuses 1, die
dem Führungszylinder 13 gegenüberliegt eine Öffnung 16 auf, die auf der Gehäuseaußenseite von einem Sitz 17
umgeben ist. In der Durchfhißstelhmg der Vorrichtung
zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung Gegt an diesem Sitz 17 ein als Ventilteller 30 ausgebildetes
Verschhißstück an, der über eine VentDstange 31 mit
einem Kolben 32 verbunden ist Dieser Kolben 32 wird in einem Führngszlinder 18 geführt, der sich auf
derselben Seite des Gehäuses 1 befindet wie der Führungszylinder 13. Der Führungszylinder 18 trägt
ebenfalls in einer Innenumfangsnut einen Dichtring 33, der den dem Gehäuse 1 abgewandten Innenraum 180
(Fig.3) des Führungszylinders 18 gegenüber dem Innenraum 11 des Gehäuses 1 abdichtet.
In der gezeigten Ausführung besitzt die Antriebseinheit 4, die über eine Befestigungsvorrichtung 19 starr
mit dem Gehäuse 1 verbunden ist, einen Zylinder 40,
ίο dessen Enden durch einen Boden 41 bzw. einen lösbaren
Deckel 42 verschlossen sind. Im Zylinder 40 befindet sich ein Kolben 43, der auf seinem Außenumfang einen
Dichtring 430 trägt. Mit dem Kolben 43 verbunden ist eine Kolbenstange 44. die durch eine Dichtung 45 durch
is den Deckel 42 des Zylinders 40 geführt und dort mit
dem Kopplungsgüed 5 verbunden ist. Die Kolbenslange 44 ist in Richtung zum Boden 41 des Zylinders 40
verlängert und ragt je nach Stellung des Kolbens durch eine im Boden 41 vorgesehene öffnung 46 aus dem
Zylinder 40 heraus. Zwischen dem Boden 41 und dem Kolben 43 befindet sich eine Rückstellfeder 47, die den
Kolben 43 in Richtung zum Deckel 42 beaufschlagt.
Der zwischen Kolben 43 und Deckel 42 befindliche Druckraum 48 ist mit einer Steuervorrichtung 6
?s verbunden, über die der Druckraum 48 des Zylinders 40
mit einem Steuermedium beaufschlagt werden kann. Gemäß der gezeigten Ausführung besteht die Steuervorrichtung 6 aus einer Leitung 60, die den Druckraum
48 des Zylinders 40 mit dem Einlaufstutzen 10 des
)o Gehäuses I verbindet.
Das Kopplungsgüed 5 zwischen der Antriebseinheit 4
und der Absperreinrichtung 2 einerseits und der Zulufteinrichtung 3 andererseits weist einen Waagehebel 50 auf. dessen Drehpunkt 51 mit dem aus dem
j5 Deckel 42 des Zylinders 40 herausragenden Ende der
Kolbenstange 44 verbunden ist Mit der einen Seite des Waagehebels 50 arbeitet eine Schubstange 52 für den
Ventilkegel 20 der Absperreinrichtung 2 zusammen, während mit der anderen Seite des Waagehebels 50 eine
Schubstange 53 des Ventilkegels 30 der Zulufteinrichtung 3 zusammenarbeitet. Ein als Rückstellfeder 23 bzw.
34 ausgebildetes elastisches Element stützt sich jeweils zwischen einem an der Schubstange 52 bzw. 53
gehaltenen Federteller 24 bzw. 35 und der Außenseite
des Führungszylinder 13 bzw. 18 ab. Die Rückstellfeder
34 weist dabei eine stärkere Rückstellkraft auf als die Rückstellfeder 23.
Die im Aufbau beschriebene Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung arbeitet wie
folgt:
F i g. 1 zeigt die Vorrichtung in einem Zustand, in dem
der Druck im Einlaufstutzen 10 über der durch die Rückstellfeder 47 der Antriebseinheit voreingestellten
Ansprechschwelle liegt Dabei hat sich der Kolben 43
gegen die Kraft der Rückstellfeder 47 nach oben
bewegt, die Absperreinrichtung 2 ist geöffnet und die Zulufteinrichtung 3 ist geschlossen. Dieser Zustand wird
durch die aus dem Boden 41 des Zylinders 40 heransragende Kolbenstange 44 angezeigt
Der Druck im Einlaufstutzen 10 soll nun, beispielsweise durch das Schließen eines weiter stromauf angeordneten, nicht dargestellten Absperrventils, abnehmen.
Dadurch verringert sich über die Leitung 60 auch der Druck im Druckraum 48 der Antriebseinheit 4. Da die
Rückstellfeder 47 stärker ist als die Rückstellfedern 23 und 34, bewegen sich dann der Kolben 43, die mh diesem
verbundene Kolbenstange 44 und der Drehpunkt 51 des Waagehebeis 50 nach unten. Da die Rückstellfeder 34
stärker als die Rückstellfeder 23 ausgelegt ist, stützt sich die linke Seite des Waagehebels 50 auf der Schubstange
53 ab. Die Rückstellfeder 34 bildet somit einen nur über einen bestimmten Hubbereich wirksamen Anschlag für
den Waagehebel 50. Daher bewegt sich nur die rechte Seite des Waagehebels 50 nach unten, bis der
Ventilkegel 20 am Ventilsitz 14 anliegt und die Absperreinrichtung 2 dicht verschließt.
Dieser Zustand, in dem die Absperreinrichtung 2 den Durchfluß des zu steuernden Mediums bereits unterbindet,
die Zulufteinrichtung 3 ihre Belüftungsstellung jedoch noch nicht eingenommen hat, ist in Fig.2
dargestellt.
Der Druck im Einlaufstutzen 10 und im Druckraum 48 soll nun noch weiter abnehmen, und der Drehpunkt 51
des Waagphebels 50 soll sich nnch weiter nach unten
bewegen. Wie aus Fig. 2 zu ersehen, kann der Ventilkegel 20 und damit die Schubstange 52 dem auf
den Waagehebel 50 ausgeübten Druck nicht mehr ausweichen, da der Ventilkegel 20 bereits auf dem
Ventilsitz 14 aufsitzt. Die rechte Seite des Waagehebels 50 stützt sich daher jetzt auf der Schubstange 52 ab, und
im weiteren Verlauf wird die Rückstellfeder 34 zusammengedrückt und der Ventilkegel 30 nach unten
bewegt. Dadurch gibt der Ventilkegel 30 die Öffnung 16 frei. Dieser Zustand des Rohrunterbrechers, wenn die
Absperreinrichtung 2 geschlossen ist und die Zulufteinrichtung 3 geöffnet ist, ist in Fig. 3 dargestellt. Auch
dieser Zustand kann von außen an der Stellung der Kolbenstange 44 erkannt werden.
Wenn der Druck im Einlaufstutzen 10 wieder zunimmt, verläuft der beschriebene Vorgang in
umgekehrter Richtung. Zuerst schließt dann die Zulufteinrichiung 3 und anschließend öffnet die
Absperreinrichtung 2.
Obwohl der Zustand der Kolbenstange 44, evtl. mit einer nichtgezeigteri Anzeigeskala, den Zustand der
Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung deutlich anzeigt, ist es natürlich auch
möglich, eine solche Anzeigevorrichtung dem Waagehebel 50 zuzuordnen.
Bei der anhand der Fig.! bis 3 gezeigten Ausführung ist die der Zulufteinrichtung 3 zugeordnete Rückstellfeder
34 dadurch gegenüber der der Absperreinrichtung 2 zugeordneten Rückstellfeder 23 prädominant, daß bei
symmetrischer Anlenkung der Ventilkegel 20 und 30 am Waagehebel 50 die Rückstellfeder 34 stärker ausgelegt
ist als die Rückstellfeder 23. Der gleiche Zweck kann bei gleich starken Rückstellfedern 23 und 34 auch dadurch
erreicht werden, daß die Hebelarme des Waagehebels 50 für die Anlenkung der Ventilkegel 20 und 30
unterschiedlich groß sind. Auf jeden Fall ist das Kopplungsglied 5 so auszulegen, daß die Rückstellfeder
34 so lange wie ein Anschlag wirkt und ein öffnen der Zulufteinrichtung 3 verhindert, bis sich der Ventilkegel
20 an seinen Ventilsitz 14 angelegt hat und nun selber als Anschlag für den Waagehebe] 50 wirkt Die Rückstellfeder 34 bildet somit einen nur über einen bestimmten
Hubbereich wirksamen Anschlag.
In der gezeigten Ausführung ist im Boden 131 des Führungszylinders 13 eine Dichtung 132 angeordnet,
durch welche hindurch die Schubstange 52 dichtend geführt ist. Zur Erzielung eines Druckausgleiches
zwischen den beiden Seiten des Ventilkegels 20 weist dieser eine Oberströmbohrung 22 auf. Der Ventilkegel
20 arbeitet somit dirnckentlastet
Der Ventilkegel 30 der Zulufteinrichtung 3 ist in der gezeigten Ausführung über eine Ventilstange 31 mit
einem Kolben 32 verbunden, der sich in bezug auf den Mediumweg auf der anderen Seite des Gehäuses 1
befindet. Der Ventilkegel 30 und der Kolben 32, die zusammen das VerschluOstück der Zulufteinrichtung 3
bilden, weisen im wesentlichen gleich große Oberflächen auf, die dem Druck des Mediums ausgesetzt sind
und somit einen Druckausgleich bewirken. Auch dieses Verschlußstück arbeitet somit druckentlastet.
Der Ventilkegel 20 bzw. 30 kann natürlich unterschiedlich ausgebildet sein. Im vorliegenden Fall wird als
Ventilkegel auch ein Ventilteller oder anderes Verschlußstück verstanden, das durch eine Hubbewegung
einen Sitz freigibt oder sich an diesen anlegt. Der Dichtring 21 bzw. 33 kann statt in der Innenwand des
Führungszylinders 13 bzw. 18 auch am Ventilkegel 20 bzw. am Kolben 32 angebracht sein.
Auch die Antriebseinheit 4 kann unterschiedlich ausgebildet sein und ihre Hubbewegung direkt oder
indirekt in Abhängigkeit vom Druck im Einlaufstutzen 10 des Gehäuses 1 ausführen.
Bei direkter Beaufschlagung des Kolbens 43 durch das Medium, das durch das Gehäuse 1 fließt, wird durch
Zufuhr dieses Mediums in den Druckraum 48 die Absperreinrichtung 2 geöffnet und die Zulufteinrichtung
3 geschlossen.
Zur indirekten Steuerung der Antriebseinheit 4, die für verschiedene Zwecke vorteilhaft ist, ist in der
Leitung 60 eine Umschaltvorrichtung 61 vorgesehen (Fig.4). Diese Umschaltvorrichtung 61 kann zwei
Schaltstellungen einnehmen. In der ersten Schaltstellung verbindet sie den Einlaufstutzen 10 des Gehäuses 1
mit dem Druckraum 48 in der Antriebseinheit 4, während sie in der zweiten Schaltstellung den
Druckraum 48 mit einer Entleeröffnung 610 verbindet.
Der Antrieb der Umschaltvorrichtung kann grundsätzlich auf verschiedene Weise, z. B. hydraulisch oder
direkt vom zu steuernden Medium im Einlaufstutzen 10 aus — oder auch pneumatisch — erfolgen.
So kann als Antrieb beispielsweise ein elektromagnetisches Element Anwendung finden, das über eine
Schaltvorrichtung 61 (Fig.4) in Abhängigkeit vom Druck im Einlaufstutzen 10 betätigt wird. Eine solche
Schaltvorrichtung 61, kann falls gewünscht, auch in Abhängigkeit von anderen Parametern auf der Zuführoder
Verbraucherseite des Rohrunterbrechers gesteuert werden. Eine solche Zwischenschaltung einer
Schaltvorrichtung 61 zwischen Einlaufstutzen 10 und Antriebseinheit 4 ist insbesondere auch dann von
Vorteil, wenn das zu steut. -nde Medium aggressiv ist.
Wenn eine Schaltvornchtung 61 zwischen dem Einlaufstutzen 10 und u"m Druckraum 48 der
Antriebseinheit zwischengt -haltet ist, ist es auch möglich — falls erforderlic. — die Steuerung so
auszulegen, daß bei nur wirksamer Rückstellfeder 47 die Absperreinrichtung 2 geöffnet und die Zulufteinrichtung
3 geschlossen wird, ohne daß die Antriebseinheit 4 geändert werden muß.
Ein als Magnetantrieb 62 ausgebildeter Antrieb ist auf besonders einfache und vielseitige Weise ansteuerbar.
Beispielsweise sind dem Magnetantrieb 62 zwei Steuervorrichtungen 63 und 64 zugeordnet Die
Steuervorrichtung 63 wird im gewählten Beispiel vom Druck des Mediums im Einlaufstutzen 10 des Gehäuses
1 aus über eine Leitung 630 angesteuert und erregt bei Erreichen eines bestimmten Schwellwertes den Magnetantrieb 62, der nun in der Umschaltvorrichtung 61
die Verbindung zwischen dem Medium im Einlaufstutzen 10 und dem Dnickraum 48 in der Antriebseinheit 4
herstellt, so daß die zuvor geschlossene Absperreinrichtung 2 den Durchfluß des Mediums durch das Gehäuse 1
in der zuvor beschriebenen Weise ermöglicht.
Nimmt dagegen der Druck des Mediums im Einlaufstutzen 10 des Gehäuses 1 bis unter die
Schaltschwelle der Steuervorrichtung 63 ab, so wird die Umschaltvorrichtung 61 umgeschaltet, wobei der
Druckraum 48 der Antriebseinheit 4 mit einer Entleeröffnung 610 verbunden wird. Durch diese
Verbindung des Druckraumes 48 mit der Entleeröffnung 610 kann unter der Wirkung der Rückstellfeder 47 das
Medium sehr plötzlich entweichen, so daß eine sehr rasche Absperrung der Vorrichtung erzielt wird.
Die zweite Steuervorrichtung 64 überwacht im gezeigten Beispiel über eine Leitung 640 die Temperatur
des Mediums im Einlaufstutzen 10 und verschließt bei Abweichung von einem vorgegebenen Schweüwert
in der zuvor geschilderten Weise die Vorrichtung.
Prinzipiell ist es möglich, als Umschaltvorrichtung zwei steuermäßig miteinander gekoppelte Ventile
vorzusehen, von denen jeweils das eine geöffnet ist, wenn das andere geschlossen ist, und umgekehrt.
Gemäß der gezeigten Ausführung ist hierfür jedoch ein bekanntes Dreiwegeventil vorgesehen.
Die Entleeröffnung 610 kann direkt oder unter Freilassung eines Sichtraumes und unter Zwischenschaltung
eines Auffangtrichters 611 mit einer Abführleitung 612 verbunden sein.
Je nach Art des Steuermediums im Druckraum 48, das auch unabhängig von dem zu steuernden Medium sein
kann und dann über eine eigene Leitung (nicht gezeigt) zugeführt wird, kann die Entleeröffnung 610 aber auch
in die Atmosphäre münden.
Je nach Steuerung der beschriebenen Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung ergeben
sich eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten:
a) Wenn die Umschaltvorrichtung 61 nicht mit einem Signalgeber (Steuervorrichtung 63 bzw. 64) verbunden
ist, ist die Leitung 60 durchgeschaltet. Die Ansprechschwelle ist dabei durch die Härte der
Rückstellfeder 47 der Antriebseinheit 4 festgelegt.
b) Der Druck in der Druckseite der Rohrleitung wird (z. B. im Einlaufstutzen 10) von einem Signalgeber
(Steuervorrichtung 63) erfaßt, der bei Überdruck die Umschaltvorrichtung 61 ansteuert und den
Druckraum 48 der Antriebseinheit 4 zur Druckentlastung mit einer Entleeröffnung 610 verbindet. Die
Ansprechschwelle der Vorrichtung ist hier nicht mehr wie unter a) durch die Härte der Rückstellfeder
47. sondern durch eine einstellbare Schwelle im Signalgeber (Steuervorrichtung 63) festgelegt. Die
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Drücke ist hier auf einfache Weise möglich. Zusätzlich wird bei einem nur langsamen Druckabbau
in der Rohrleitung eine kürzere Schließzeit der Vorrichtung erreicht da die Flüssigkeit im Druckraum
der Antriebseinheit 4 nach der Ansteuerung der Umschaltvorrichtung 61 direkt über dieses
abgelassen wird. Beim herkömmlichen Betrieb, wie unter a) beschrieben, muß dagegen zum Schließen
der Vorrichtung die Flüssigkeit durch die Kraft der Rückstellfeder 47 aus dem Druckraum 48 zurück in
die Rohrleitung gedrückt werden, was bei einem langsamen Druckabbau unter Umständen lange
danern kann. Somit ist der hier unter b) dargestellte Betrieb dann zu empfehlen, wenn die Vorrichtung
an unterschiedliche Druckverhältnisse angepaßt und umgestellt werden soll und/oder wenn eine
kurze Schließzeit gefordert wird.
c) Der Signalgeber (Steuervorrichtung 64) erfaßt bei einer weiteren Einsatzmöglichkeit die Temperatur
der Flüssigkeit in der Rohrleitung und steuert ab einer einstellbaren Temperaturschwelle die Umschaltvorrichtung
61 an. Bezüglich der Drucküberwachung arbeitet die Vorrichtung hier wie unter a)
ausgeführt. Zusätzlich wird die Rohrleitung bei
in auftretender Übertemperatur abgesperrt, da dann
die Flüssigkeit aus dem Druckraum 48 der Antriebseinheit 4 über eine Umschaltvorrichtung
61 abgelassen wird. Die Vorrichtung wird somit als ansteuerbares Absperrventil mitverwendet. Diese
ι -, Lösung ist einfach und preiswert, da die Umschaltvorrichtung
61, die nicht die ganze Rohrleitung, sondern nur die Leitung 60 absperren muß, klein
und einfach aufgebaut werden kann. Zudem kann die Umschaltvorrichtung 61 in die Vorrichtung
JIi integriert sein, so daß Montagearbeiten vor Ort für
ein ansonsten zusätzlich zum Rohrunterbrechen erforderliches ansteuerbares Übertemperatur-Absperrventil
entfallen.
d) Bei einer weiteren Einsatzmöglichkeit arbeitet die .·■, Vorrichtung prinzipiell, wie unter b) und c)
dargestellt, die Umschaltvorrichtung 61 wird jedoch von einem Signalgeber angesteuert, der
Einfluß- oder Steuergrößen erfaßt, die nicht direkt mit der Flüssigkeit in der Rohrleitung in Verbin-
Hi dung stehen. Solche Größen können Dosierzeiten
sein oder Drücke und Temperaturen von mit der Rohrleitung in Verbindung stehenden Anlageteilen.
Auch hier wird die Vorrichtung zusätzlich zu seiner Funktion als Drucküberwacher als einfaches und
;-, preiswertes ansteuerbares Absperrventil verwendet.
Fig.4 zeigt noch eine weitere Abwandlung der
Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer
4M Rohrleitung.
In dieser Ausführung ist die Absperreinrichtung 2 ebenso ausgebildet wie bei der zuvor beschriebenen
Ausfuhrung. Die Zuiufteinrichtung 3 weist in der gezeigten Ausführung ein Verschlußstück 7 auf, das in
■r. einem Führungszylinder 8 geführt ist. der auf seinem
Innenumfang zwei mit dem Verschlußstück 7 zusammenarbeitende Dichtungsringe 81 und 82 aufweist,
zwischen denen eine ins Freie führende öffnung 83 vorgesehen ist. Zwischen dem Boden des Führungszy-
ϊ«' linders 8 und dem Verschlußstück 7 ist ein elastisches
Element in Form einer Rückstellfeder 70 eingespannt, die das Verschlußstück 7 in Richtung zum Gehäuse 1
drückt und in Aniü^e 2n einem zwischen cierr*
Innenraum 11 des Gehäuses 1 und dem Innenraum 80
■'■' des Führungszylinders 8 vorgesehenen Anschlag 170
hält.
Als Kopplungsglied 5 ist wiederum ein Waagehebel vorgesehen, dessen eines Ende über einen Anlenkpunkt
540 mit der Schubstange 55 der Zulufteinrichtung
W) 3 und dessen anderes Ende über einen Anlenkpunkt 541
mit der Kolbenstange 44 der Antriebseinheit 4 gelenkig verbunden ist, während der Waagehebel 54 zwischen
seinen Enden an einem Anlenkpunkt 542 mit der Schubstange 56 der Absperreinrichtung 2 verbunden ist.
Diese Verbindungen sind (ebenso wie bei der Ausführung nach den F i g. 1 bis 3) stets so ausgebildet, daß die
Abweichungen der Schwenkbewegung des Waagehebels 54 von der Schubrichtung der Schubstangen 55 und
56 in an sich üblicher Weise aufgefangen werden. Unter Anlenkpunkten werden im vorliegenden Fall deshalb
auch Wirkverbindungen verstanden, die je nach konstruktiver Ausgestaltung des Kopplungsgliedes 5
form- oder kraftschlüssig sein können.
Die in Fig.4 gezeigte Arbeitsstellung entspricht der
Arbeitsstellung gemäß F i g. 2.
Wenn der Druck des zu steuernden Mediums im Einlaufstutzen 10 des Gehäuses 1 ausreichend groß ist.
so daß die Schaltschwelle der Rückstellfeder 47 ι» überwunden wird, so wird der Durchfluß durch das
Gehäuse 1 freigegeben. Hierdurch befindet sich der Kolben 43 in einer Stellung, in der er sich entgegen der
Wirkung der Rückstellfeder 47 verschoben hat. Über die Kolbenstange 44 wird der Waagehebel 54 mit seinem ir>
Anlenkpunkt 541 vom Gehäuse 1 entfernt gehalten, während infolge der Beaufschlagung des Yerschlußstükkes
7 durch die Rückstellfeder 70 der Anlenkpunkt 540 des Waagehebels 54 seine Stellung beibehält. Auf diese
Weise ist der Ventilkegel 20 von seinem Ventilsitz 14 :<i
abgehoben. Entsprechend F i g. 1 ist in dieser Arbeitsstellung der Vorrichtung die Absperreinrichtung 2
geöffnet und die Zulufteinrichtung 3 geschlossen.
Sinkt jetzt im Einlaufstutzen 10 der Druck des zu steuernden Mediums ab, so sinkt auch der Druck im :'>
Druckraum 48 der Antriebseinheit 4, so daß die Rückstellfeder 47 beginnt, den Kolben 43 in Richtung
zum Deckel 42 der Antriebseinheit zu bewegen. Der Waagehebel 54, dessen Anlenkpunkt 540 infolge der
Wirkung der Rückstellfeder 70 seinen Ort nicht i» verändert, wird deshalb um den Anlenkpunkt 540
verschwenkt. Hierbei nähert sich der Anlenkpunkt 542 dem Gehäuse 1, so daß der Ventilkegel 20 bis zur Anlage
an seinen Ventilsitz 14 bewegt wird. Diese Position, in welcher der Durchfluß des Mediums durch das Gehäuse <~>
1 bereits unterbunden, die Zulufteinrichtung 3 jedoch nicht geöffnet ist, ist in F i g. 4 dargestellt.
Sinkt der Druck im Einlaufstutzen 10 und somit im Druckraum 48 der Antriebseinheit weiter, so kann der
Ventilkegel 20 dem auf ihn ausgeübten Druck nicht -w
mehr ausweichen. Der sich in Schließstellung befindliche Ventilkegel 20 bildet somit einen Anschlag für den
Waagehebei 54, der nun beginnt, sich bei der weiteren Hubbewegung der Kolbenstange 44 um den Anlenkpunkt
900 zu drehen. Über den Anlenkpunkt 540 wird ■>>
nun das Verschlußstück 7 von seinem Anschlag 170 abgehoben, bis die Öffnung 83 freigegeben ist und die
eindringende Luft ein Zurücksaugen des auf der dem Auslaufstutzen 12 zugewandten Seite des Gehäuses 1
befindlichen Mediums mit Sicherheit verhindert, auch ί<>
wenn der Ventilkegel 20 aus irgendwelchen Gründen nicht einwandfrei abdichtet.
Steigt der Druck im Zulsufstutzen 10 des Gehäuses 1
wieder an, so verläuft der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge. Infolge der Wirkung der Rückstellfeder 70 ·ϊΐ
wird zunächst die Zulufteinrichtung 3 geschlossen, und dann erst hebt sich der Ventilkegel 20 von seinem
Ventilsitz 14 ab.
Auf eine Rückstellfeder für die Absperreinrichtung 2 kann unter Umständen verzichtet werden, doch ist es in
der Regel für die Funktionssicherheit vorteilhaft, wenn auch zwischen dem Boden 131 des Führungszylinders 13
und dem Ventilkegel 20 eine Rückstellfeder 134 vorgesehen ist
Abwandlungen der Vorrichtung durch Austausch von Elementen und durch Ersatz durch äquivalente Elemente
sind in vielfältiger Weise möglich. So kann der Ventilkegel 20 bei entsprechender Abdichtung des
Bodens 131 des Führungszylinders 13 eine Überströmbohrung 22 aufweisen. Auch kann die Zulufteinrichtung
3 zur Erzielung eines Druckausgleiches im wesentlichen aus einem Ventilkegel und einem Kolben bestehen, die
lediglich gegenüber der in den F i g. 1 bis 3 gezeigten Ausführung um 180° gegeneinander gedreht angeordnet
sind, so daß der Ventilkegel der Wirkung der Rückstellfeder 70 ausgesetz* ist.
Obwohl eine Ausbildung als Sitzventil besonders vorteilhaft ist, ist es, wie die anhand der Fig.4
beschriebene Ausführung zeigt, auch möglich, die Zulufteinrichtung 3 als Schieberventil auszubilden.
Dasselbe trifft natürlich auch für die Absperreinrichtung 2 zu, wie Fig.5 zeigt. Gemäß dieser Abbildung ist im
Einlaufstutzen 10 des Gehäuses 1 ein Dichtring 100 vorgesehen, mit dem das Verschlußstück 200 zusammenarbeitet,
Als Anschlag für das Verschlußstück 200 dient ein über den Boden 131 des Führungszylinders 13
hinaus verlängerter ringförmiger Ansatz 135, der die Rückstellfeder 23 teilweise aufnimmt und mit welchem
der Federteller 24 zusammenarbeitet, wenn das Verschlußstück 200 seine Schließstellung erreicht hat.
Auch das Kopplungsglied 5 kann unterschiedlich ausgebildet sein. So kann hierfür nicht nur, wie
beschrieben, ein mechanisches Gestänge entsprechend dem in den F i g. 1 bis 4 gezeigten Waagehebel 50 bzw.
54 vorgesehen sein, sondern es ist auch möglich, ein hydraulisches oder pneumatisches Gestänge vorzusehen.
Ein Ausführungsbeispiel hierfür zeigt F i g. 5. Die Kolbenstange 44 trägt auf ihrem dem Gehäuse 1
zugewandten Ende einen mit einem Dichtring 441 versehenen Kolben 440, der in einem Zylinder 9 geführt
wird, dessen der Antriebseinheit 4 abgewandte Seite mit zwei weiteren Zy'indern 90 und 91 verbunden ist. In dem
Zylinder 90 befindet sich das Ende der Schubstange 53, das als Kolben 530 ausgebildet und mit einem
Dichtungsring 531 ausgestattet ist. In dem Zylinder 91 befindet sich das Ende der Schubstange 52, das ebenfalls
als Kolben 520 ausgebildet und mit einem Dichtring 521 ausgestattet ist.
In der geöffneten Stellung der Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung ist der
Kolben 43 der Antriebseinheit durch das zu steuernde Medium gegen die Wirkung der Rückstellfeder 47
verschoben worden, wodurch der Ventilkegel 30 die in F i g. 5 gezeigte Stellung einnimmt, während das
Verschlußstück 200 aus dem Dichtring 100 im Einlaufstutzen 10 herausgefahren ist und den Durchfluß
des Mediums durch das Gehäuse 1 ermöglicht. Wenn sich nun der Druck in der zuvor beschriebenen Weise im
Einlaufstutzen 10 des Gehäuses verringert, so wird mit Hilfe des Kolbens 43 der Kolben 440 im Zylinder 9 in
Richtung zum Gehäuse verschoben. Infolge der unterschiedlich starken Rückstellfedern 23 und 34 wird
zunächst über den Kolben 520 im Zylinder 91 das Verschlußstück 200 in den Dichtring 100 geschoben und
dabei der Durchfluß des Mediums durch das Gehäuse 1 verbunden (Fig.5). Wenn sich der Federteller 24 am
Ansatz 135 des Führungszylinders 13 angelegt hat verschiebt sich der Kolben 530 im Zylinder 90 und öffnet
die Zulufteinrichtung 3.
Wenn umgekehrt der Druck im Einlaufstutzen 10 des Gehäuses 1 wieder zunimmt, so wird zunächst über die
gegenüber der Rückstellfeder 23 stärkere Rückstellfeder 34 der Kolben 530 verschoben und die Zulufteinrichtung
3 geschlossen und anschließend der Kolben 520 verschoben und die Absperreinrichtung 2 geöffnet-
Unabhängig von der speziellen Ausbildung der
Vorrichtung zum Absperren und Belüften einer Rohrleitung ist allen Ausführungen jedoch gemeinsam,
daß die Absperreinric l:tung 2 bzw. die Zulufteinrichtung
3 die jeweils ein Verschlußstück 20 oder 200 bzw. 30 oder 7 aufweisen, über ein Kopplungsglied 5 mit der
Antriebseinheit 4 in Verbindung stehen. Die Zuluftein richtung 3 weist hierbei einen Anschlag auf, der
beispielsweise durch eine Rückstellfeder 34, die gegenüber der Rückstellfeder 23 der Absperreinrich-
tung 2 prädominiert, oder durch einen Anschlag 170 der
Zulufteinrichtung 3 gebildet wird. Hierdurch wird beim Unterbrechen des Flusses des zu steuernden Mediums
die Hubbewegung der Kolbenstange 44 der Antriebseinheit 4 zunächst voll auf das Verschlußstück 20 bzw.
200 der Absperreinrichtung 2 übertragen. Wenn dieses Verschlußstück 20 bzw. 200 an seinem Anschlag 14 bzw.
135 anliegt, wird nun der Schwenkpunkt, um den das Kopplungsglied 5 »verschwenkt« wird, verlegt, wodurch
die Zulufteinrichtung 3 geöffnet wird
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen