DE3020615C2 - Zur Vorbeschichtung von Filteroberflächen von Wasserfiltern geeignetes Filtriermittel und Filtervorrichtung - Google Patents
Zur Vorbeschichtung von Filteroberflächen von Wasserfiltern geeignetes Filtriermittel und FiltervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zur Vorbeschichtung von Filteroberflächen von Wasserfiltern geeignetes Filtriermittel,
das eine bakteriostatische Wirkung entfaltet. Die Erfindung
betrifft ferner
eine Filtriervorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Pulverförmiger Kohlenstoff wird in großem Umfang zum Filtrieren
von Wasser verwendet und tritt in Konkurrenz mit
anderen Filtriermitteln, vor allem Cellulose. Weder Cellulose
noch pulverförmiger Kohlenstoff haben bakteriostatische
Eigenschaften. Kohlenstoff hat den Vorteil der Beständigkeit
und einer guten Affinität gegenüber organischen Verunreinigungen.
Besonders brauchbare Filtriermittel und Filter sind in der
US-PS 30 55 503 beschrieben. Es wird ein gefaltetes Filterelement
verwendet, das in Form einer Patrone rasch austauschbar
ist. Das Drainagegitter ist derart ausgebildet, daß ein
gleichmäßiges Aufbringen von zur Vorbeschichtung geeigneten Kohlenstoffilterteilchen
möglicht ist.
Ein wesentliches Problem aller Typen von Wasserfiltern besteht
darin, daß sich Bakterien an der Grenzfläche zwischen
den Feststoffen und der Flüssigkeit ansiedeln und sich dementsprechend
in oder auf den Filtriermitteln vermehren.
Dies kann zu einer erheblichen Zunahme der Keimzahl führen,
insbesondere wenn das Filter nicht gebraucht wird.
Silber hat bakteriostatische Eigenschaften. Beispielsweise
ist aus der US-PS 20 40 806 ein fasriges Material bekannt,
das mit Silber behandelt ist. Dieses Material hat desinfizierende
Eigenschaften. Aus der DE-PS 27 01 792 ist bekannt,
daß bakteriostatisch wirkende Mittel zur Behandlung von
Aktivkohlefiltriermitteln verwendet werden können. Aus der
US-PS 27 85 106 ist die Behandlung von α-Cellulose mit
Silbernitrat bekannt.
Das Aufbringen von Silber auf körnigem oder pulverförmigem
Kohlenstoff für Filtriermittel ist bisher noch nicht vollständig
gelöst. Das Verfahren ist äußerst umständlich, und
in zahlreichen Fällen ist die Menge des auf den Kohlenstoff
aufzubringenden Silbers schwierig zu steuern. Außerdem
steigt der Silberpreis, wodurch das Verfahren sehr teuer
wird. Die energieaufwendigen Verarbeitungskosten zur Behandlung
des gesamten Filtriermittels im Gegensatz zur Behandlung
nur eines kleinen Anteils soll vermieden werden.
Von besonderer Bedeutung ist, daß die Behandlung des Kohlenstoffs
mit Silber seine Eigenschaften derart verändern
kann, daß er zum Filtrieren nicht mehr ausreichend geeignet
ist, insbesondere im Falle der Filtereinrichtungen des vorbeschichteten
Typs. Die Behandlung von pulverisiertem Kohlenstoff
in derartigen Filtern erfordert in der Regel eine
Erhöhung der Menge des Kohlenstoffs aufgrund des Verlustes
an Adsorptionseigenschaften, wodurch wiederum die Kosten
steigen.
Die meisten Fasern sind keine guten Filtriermittel, da sie
in feuchtem Zustand meist schwierig zu handhaben sind, sich
nich gut vorbeschichten lassen, zu Verklumpung neigen oder
sich nicht gut dispergieren lassen und biologisch abbaubar
sein können. In der Regel haben sie eine geringere Affinität
gegenüber organischen Substanzen als Kohlenstoff. Ein Filtriermittel,
das allein aus Fasern besteht, erfordert selbst
wenn es mit Silber behandelt ist, große Mengen, um die
Schwierigkeiten der niedrigen Filtrierwirkung zu überwinden.
Cellulose allein ist aufgrund seiner Eigenschaften nicht
geeignet als Filtriermittel des zur Vorbeschichtung geeigneten Typs.
Aufgrund der biologischen Abbaubarkeit unbehandelter Cellulose
arbeitet das Filtermaterial nicht zuverlässig, da es in
unterschiedlichem Ausmaß bakteriellem Abbau unterliegt.
Die GB-PS 14 04 267 beschreibt, eine Wasserfiltriereinrichtung,
bei der ein Filtermaterial eingesetzt wird, das
aus einer Mischung aus feinen Teilchen von Aktivkohle und
Silberionen, die auf einem inerten Träger angelagert sind,
besteht. Dabei dient die Aktivkohle zum Verbessern des Geschmacks,
des Geruchs und der Farbe des zu reinigenden Wassers.
Die Silberionen werden extrem langsam an das Wasser
abgegeben und dienen zum Abtöten von Krankheitserregern im
Wasser.
Die DE-OS 25 44 230 bezieht sich auf ein Schwebstoffilter
mit mikrobizidem Filtermaterial zur Luftreinigung. Im einzelnen
werden Bahnen oder Fliesen aus Fasern hergestellt,
wobei auf der Oberfläche der Fasern sich Kupfer und/oder
Silber in elementarer Form befindet. Das Metall wird in sehr
feiner Verteilung entweder durch Aufdampfen oder in chemisch
gebundener Form auf der Oberfläche der Fasern des Filtermaterials
aufgebracht. Die so hergestellten Filter zeigen eine
weitgehende Abtötung von aufgebrachten Mikroorganismenzellen
und Pilzsporen, wobei der Luftwiderstand, die Abscheideleistung
und die mechanischen Eigenschaften unverändert sind.
In der GB-PS 8 30 296 wird ein Verfahren zum Desinfizieren
von Trinkwasser beschrieben. Dazu wird ein Filtriermittel
aus mit Schwammsilber beschichteten feinen Diatomitteilchen
mit einer gleich großen Menge pulverisierter Aktivkohle vermischt
und auf einer Nylongewebefilterschicht aufgebracht.
Durch dieses Filter wurde das zu desinfizierende Wasser hindurchgeleitet.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Filtriermittel
für Wasserfilter zu schaffen, das die günstigen Adsorptionseigenschaften
von Aktivkohle und gleichzeitig bakterizide
Eigenschaften aufweist, um das Ansiedeln von Bakterien und
anderen pathogenen Keimen zu verhindern. Dabei soll Silber
in möglichst geringer Menge aus dem Filtriermittel eluiert
werden und die Filtrationsfläche soll gleichmäßig dispergierbar
sein, um die Bildung von Kanälen oder Taschen zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die weiteren Ansprüche beziehen sich auf bevorzugte Ausführungformen
der Erfindung.
Das erfindungsgemäße
Filtriermittel enthält ein Gemisch
aus einer größeren Menge pulverisiertem Kohlenstoff und
einer kleineren Menge eines mit 1-5 Gew.-% Silber beladenen,
vorbehandelten inerten, feinteiligen, benetzbaren wasserunlöslichen und
ungiftigen Materials.
Das bakteriostatisch wirksame
Filtriermittel enthält mit Silber vorbehandelte
Cellulose und pulverisierten Kohlenstoff der zur Vorbeschichtung
geeignet ist.
Das erfindungsgemäße Filtriermittel
der vorstehend beschriebenen Art kann
in Filtern des vorbeschichtbaren Typs eingesetzt werden,
wie sie beispielsweise in der US-PS 30 55 503 beschrieben
sind.
Das Filtriermittel der Erfindung enthält einen größeren
Anteil an pulverisierter Aktivkohle
die zur Vorbeschichtung geeignet ist sowie damit innig gemischt
einen kleineren Anteil eines speziell behandelten, getrockneten,
silberhaltigen, stark gereinigten benetzbaren, inerten, teilchenförmigen
oder fasrigen Materials, vorzugsweie pulverförmige
Cellulose, Filter mit diesen Filtriermitteln
sind ein weiterer Gegenstand
der Erfindung.
Die erfindungsgemäß verwendete pulverförmige Cellulose hat
eine Reinheit von mindestens Nahrungsmittelqualität, vorzugsweise
ist sie analytisch rein. Diese Cellulose soll benetzbar
sein, und die einzelnen Fasern sollen eine Länge von
10 bis 1000 µm sowie einen Durchmesser von 2 bis 25 µm und
eine Dichte von weniger als 0,3 g/cm³ aufweisen, gemessen
nach der Methode der Filtration einer Aufschlämmung. Die
"dry tap" Dichte soll weniger als 0,4 g/cm³ betragen, gemessen
nach der "dry tap" Methode (Verdichten von trockenem Pulver
durch Gegenstoßen und Bestimmung der Dichte).
Das inerte teilchenförmige oder faserförmige Material wird
mit Silber imprägniert. Dies erfolgt durch Reduktion eines
wasserlöslichen Silbersalzes, wie Silbernitrat, am Träger.
Die Silbermenge am Träger soll 1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Trockengewicht des Trägers, wie Cellulose,
vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-% und insbesondere 3 Gew-%
Silber betragen.
Die mit Silber beschichtete Cellulose wird sodann mit pulverisierter
Aktivkohle des zur Vorbeschichtung geeigneten Typs in solcher
Menge versetzt, daß in der gesamten Masse der Aktivkohle
ein bakteriostatischer Effekt erreicht wird und die Eluierung
des Silbers während der Gebrauchszeit des Silbers
einen Wert von 50 Teilen pro Billion (TpB) nicht übersteigt.
Diese Bedingungen werden bei Verwendung von 1 bis 10 Gew.-%
der silberbeschichteten Cellulose im gesamten
Filtriermittel der Erfindung erfüllt.
Das Filtriermittel der Erfindung kann in Filtrationsvorrichtungen
des vorbeschichtbaren Typs mit unterschiedlichen
Größen eingebaut werden. Vorzugsweise wird das Filtriermittel
der Erfindung in einer Filtrationspatrone des rasch austauschbaren
Typs angeordnet, wie sie in der US-PS 30 55 503
beschrieben ist. Aus derartigen Filtern wird das Silber in
einer Menge unterhalb 50 TpB und im allgemeinen im Bereich
von etwa 15 bis 35 TpB eluiert. Als Träger für das Silber
kommen alle inerten, unlöslichen, ungiftigen vorbeschichtbaren
Materialien in Frage, auf denen sich Silber
abscheiden läßt. Das Silber wird auf dem inerten Träger
adsorbiert oder niedergeschlagen. Vorzugsweise wird Cellulose
verwendet, insbesondere zerschnitte Baumwollfasern.
Fasern aus Holz sind ebenfalls geeignet. Beispiele für andere
Träger sind synthetische und natürliche teilchenförmige
oder fasrige Materialien mit den nachstehend beschriebenen
Abmessungen, wie Kunstseide, Polyolefin, wie Polyäthylen
und Polypropylen, Diatomeenerde, Kieselsäure, Polystyrol,
Polyester, Polyvinylchlorid und Polyvinylalkohol. Nachstehend
wird die Erfindung am Beispiel der Verwendung von Cellulose
als Trägermaterial beschrieben.
Das erfindungsgemäß verwendete Trägermaterial soll sich
leicht und möglichst sofort benetzen. Diese Eigenschaft kann
folgendermaßen festgestellt werden: Eine Prise des trockenen
Materials wird auf die Oberfläche von Wasser gegeben.
Das Material soll sich weder ausbreiten noch auf der Wasseroberfläche
verklumpen, sondern möglichst sofort Wasser absorbieren
und unter die Oberfläche sinken. Das Trägermaterial
soll sich auch im Wasser gut dispergieren lassen. Wenn bei
dem vorstehend beschriebenen Versuch das Material unter die
Wasseroberfläche sinkt, soll es sich nicht zusammenballen
oder verklumpen, sondern in einzelne Teilchen zerfallen.
Wenn das Trägermaterial in verpreßter Form angeliefert wird,
wird für den vorstehend beschriebenen Versuch eine kleine
Menge in einem Mörser zerrieben. Beim Dispergieren des Trägermaterials
in Wasser soll eine homogene Aufschlämmung erhalten
werden. Unter dem Mikroskop soll die Aufschlämmung
möglichst keine Aggregate von mehr als 10 Teilchen oder
Fasern oder Aggregate mit Abmessungen von mehr als 500 µm
aufweisen.
Bei Verwendung von pulverförmigen Trägern kann deren mittlerer
Durchmesser 2 bis 100 µm, vorzugsweise 5 bis 20 µm betragen.
Bei Verwendung von faserförmigen Trägern haben die
einzelnen Fasern, beispielsweise Cellulosefasern, eine Länge
von 10 bis 1000 µm und durchschnittlich eine Länge von
100 bis 500 µm. Die Fasern sollen einen Durchmesser von 2
bis 25 µm, durchschnttlich 5 bis 10 µm aufweisen. Schließlich
soll die Dichte des Trägermaterials, bestimmt nach der
Aufschlämmungsfiltrationsmethode, weniger als 0,30 g/cm³ und
nach der "dry tap" Methode weniger als 0,40 g/cm³ betragen.
Nachstehend wird am Beispiel der Verwendung von pulverförmigen
Cellulose das Aufbringen von elementarem Silber auf
das Trägermaterial erläutert.
Pulverförmige Cellulose der vorstehend beschriebenen Art
und Reinheit wird in destilliertem Wasser aufgeschlämmt.
Sodann wird diese Aufschlämmung unter Rühren mit einer Lösung von Silbernitrat
oder einem anderen löslichen Silbersalz versetzt.
Die Silbersalzlösung wird in solcher Menge verwendet, daß
schließlich 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 4
Gewichtsprozent und in der Regel 3 Gewichtsprozent Silber,
bezogen auf das Trockengewicht der Cellulose, vorliegen.
Die erhaltene Celluloseaufschlämmung mit dem Silbersalz
wird unter Verwendung eines Reduktionsmittels, wie einem
Sulfit, Hydrazin oder Formaldehyd, oder einer Kombination
dieser Reduktionsmittel chemisch reduziert. Auf diese Weise
wird elementares Silber in und auf den Cellulosefasern
niedergeschlagen. Nach beendeter Reduktion werden die mit
Silber imprägnierten Cellulosefasern sorgfältig mit destilliertem
Wasser gespült und danach getrocknet.
Speziell werden in einem 190 Liter fassenden Behälter 114
Liter destilliertes Wasser vorgelegt und 11,25 kg der pulverförmigen
Cellulose eingerührt. In einem weiteren Behälter
werden 750 g Silbernitrat in 7,5 bis 11,4 Liter destilliertem
Wasser gelöst. Die Silbernitratlösung wird unter Rühren
in die Celluloseaufschlämmung eingerührt. In einem weiteren
Behälter werden 1930 g Natriumsulfit, 300 g Natriumhydroxid
und 950 ml Formaldehyd in 18,9 Liter destilliertem Wasser
gelöst. Diese Lösung wird langsam und unter Rühren zur Aufschlämmung
gegeben. Das Gemisch wird weitere 10 bis 15 Minuten
gerührt. Sodann läßt man die Aufschlämmung absetzen.
Der Überstand wird abgehebert und verworfen. Der verbleibende
dicke Schlamm wird durch Filtration vollständig entwässert.
Nach dem Entwässern wird die Cellulose in 114 Litern
destilliertem Wasser erneut suspendiert, 10 Minuten verrührt
und danach absetzen gelassen. Der Überstand wird abgehebert
und der Schlamm filtriert. Diese Arbeitsstufen werden weitere
achtmal wiederholt, um die Cellulosefasern gründlich zu waschen.
Die erhaltene gewaschene und filtrierte, mit Silber
imprägnierte Cellulose wird schließlich in einem Ofen bei
100°C getrocknet und danach gesiebt. Die erhaltene Menge der
mit Silber imprägnierten bakteriostatischen Cellulose reicht
zur Herstellung von 1000 rasch austauschbaren Wasserfiltern
des vorbeschichteten Typs, beispielsweise des Modells QC 4
der Patronenfilter, wie sie von Everpure, Inc., Westmont,
Illinois, V. St. A., hergestellt werden.
Nachstehend wird die Herstellung des Filtriermittels der Erfindung
erläutert.
Die auf die vorstehend beschriebene Weise erhaltene, mit
Silber imprägnierte Cellulose wird mit feinpulverisierter
Aktivkohle für Filtrierzwecke gründlich vermischt. Im allgemeinen
hat die Aktivkohle eine Korngröße, die zu 100%
ein Sieb der lichten Maschenweite 75 µm passiert. Pulverförmige
Aktivkohle wird der körnigen Aktivkohle vorgezogen.
Diese pulverförmige Aktivkohle kann Inertstoffe als übliche
Filterhilfen enthalten, beispielsweise Diatomeenerde, Kieselsäure
oder Aluminiumoxid. Diese Filtrierhilfen fördern
die Bildung eines Filterkuchens. Vozugsweise wird zur Vorbeschichtung
geeignete pulverförmige Aktivkohle der Sorte Micropure
verwendet, die von Everpure, Inc., Westmont, Illinois, V. St. A.
hergestellt wird.
10 g des erfindungsgemäßen Filtriermittels werden sodann in
einem Wasserfilter des QC-4 Patronentyps in den nachstehend
beschriebenen Versuchen verwendet. Das Filtriermittel der
Erfindung läßt sich gleichmäßig und vollständig auf der
äußeren Oberfläche des plissierten Filtertuchs aufbringen.
Die Schichtdicke beträgt etwa 2,54 mm.
Im Gebrauch zeigt sich die ausgezeichnete bakteriostatische
Wirkung des Filtriermittels. Während der Lebensdauer des Filters
werden weniger als 50 TpB Silber eluiert. Im allgemeinen
liegt die eluierte Silbermenge in der Größenordnung von
15 bis 35 TpB, gewöhnlich bei 18 TpB. Das aus dem Filter
austretende Wasser ist sauber, blank und geschmackfrei.
Trübungsstoffe und Schmutzstoffe im Wasser sind entfernt.
Das Wasser zeigt keinen Geruch oder Nebengeschmack, der
Durchtritt von Bakterien ist auf ein Mindestmaß beschränkt
und die Vermehrung von Bakterien und anderen Keimen in der
Filterpatrone während Ruhezeiten ist gehemmt. Der Druckabfall
im Filter zeigt einen ausgezeichneten Wert. Es kann
kein Abfallen des Filtriermittels vom Filterträger aufgrund
der erhöhten Dichte des Filtriermittels beobachtet werden.
Auch die Bildung von Kanälen oder spulenähnlichen Abtragungen
lassen sich nicht beobachten. Im Einlaßwasser vorhandene
Asbestfasern fehlen im austretenden Wasser. Dies ist
ein Indiz für eine ausgezeichnete Filtrierwirkung. Die Verminderung
der Keimzahl im Auslaßwasser nach Ruhezeiten
zeigt, daß die mit Silber imprägnierte Cellulose, die in der
Aktivkohle dispergiert ist, zu einer wirksamen Unterdrückung
der Vermehrung von Bakterien in und auf der Aktivkohle führt.
Nachstehend werden die Ergebnisse von Versuchen erläutert,
bei denen Aktivkohle unmittelbar mit Silber imprägniert
wird, um ihr bakteriostatische Eigenschaften zu verleihen.
Das erhaltene Filtriermaterial ist ungeeignet für Filter
des vorbeschichtbaren Typs.
Pulverförmige Aktivkohle für Filtrierzwecke die zur Vorbeschichtung
geeignet ist, wird durch chemische Reduktion mit einer Silbersalzlösung
mit Silber imprägniert. Sodann wird die mit Silber
imprägnierte Aktivkohle auf ihre Eignung zur Vorbeschichtung
und Kuchenbildung untersucht. Zu diesem Zweck wird sie in
einem durchsichtigen Gefäß angeordnet, das in seiner Funktion
und ein seinen anderen Eigenschaften in jeder Hinsicht identisch
ist mit dem vorstehend beschriebenen QC-4-Filter des
Patronentyps.
Die mit Silber imprägnierte Aktivkohle bildet keine Aufschlämmung,
wenn das Einlaßwasser in die Vorrichtung einströmt,
d. h. wenn die Vorrichtung aktiviert wird. Dies hat
eine schlechte Kuchenbildung auf der Oberfläche des Filters
zur Folge. Der Filterkuchen ist uneben, und es zeigen sich
Spalten an mehreren Stellen. Schätzungsweise sind nur 60%
der Filteroberfläche durch den Kuchen des Filtriermittels
bedeckt.
Sodann wird die mit Silber imprägnierte pulverförmige Aktivkohle
angefeuchtet, um zu versuchen, die Schwierigkeiten zu
überwinden. Dieses angefeuchtete Filtriermittel bildet zwar
eine Aufschlämmung, jedoch bildet es keinen guten Kuchen
zur Vorbeschichtung des Filters. Es kann nicht gleichmäßig
niedergeschlagen werden und es fällt vom Boden des Gefäßes,
wenn der Wasserstrom abgestellt wird. Dies ist ein besonders
schwerer Nachteil, da hierdurch die brauchbare Lebensdauer
des Filters durch rasches Verstopfen und Zunahme des Rückdrucks
stark vermindert wird. Außerdem bedeutet dies, daß
jedes Mal, wenn der Wasserstrom angestellt und abgestellt
wird, ein gleichmäßiger Filterkuchen auf dem Filter aufgebracht
werden muß, damit keine Spalten im Filtriermittelbett
auftreten.
Weitere Versuche haben ergeben, daß die Imprägnierung der
pulverförmigen Aktivkohle mit Silber die Dichte um 18% erhöht.
Vermutlich ist dies ein wesentlicher Faktor beim Abfallen
des Filterkuchens von der Filteroberfläche. Aufgrund
der Unmöglichkeit, eine Filterpatrone mit silberimprägnierter
Aktivkohle herzustellen, konnte sie nicht mit dem Filtriermittel
der Erfindung verglichen werden. Ferner wurde
festgestellt, daß die eluierte Silbermenge bei Verwendung
von mit Silber imprägnierter Aktivkohle 54 TpB beträgt. Dies
liegt oberhalb des Maximalwertes von 50 TpB, der gegenwärtig
als zulässig angesehen wird. Mit Silber imprägnierte Aktivkohle
wird daher als ungeeignetes Filtriermittel zur Herstellung
von Trinkwasser angesehen. Silber imprägnierte Aktivkohle
ist außerdem schlecht benetzbar.
Nachstehend werden die Vergleichsversuche mit pulverförmiger
Aktivkohle sowie dem Filtriermittel der Erfindung hinsichtlich
ihrer bakteriziden Eigenschaften erläutert.
Hartes Quellwasser wird durch Ionenaustausch vollentsalzt.
Das erhaltene sehr reine Wasser wird mit Leitungswasser bis
zu einem Feststoffgehalt von 20 bis 40 TpM vermischt. Dieses
Wassergemisch wird durch eine mit gewöhnlicher körniger Aktivkohle
gefüllte Säule geführt, die als Bruttank für die
im Wasser vorliegenden Bakterien dient. Während des Versuchs
wird das System unter einem Druck von 1,4 bis 2,8 kg/cm² (137,2-274,4 KPa) gehalten.
Die Verbindungsstücke des Systems bestehen aus Messing
und Kunststoff. Das untersuchte Wasser enthält keine
feststellbaren Mengen an gelöstem Kupfer.
Als Testkeim für das Wasser wird Pseudomonas fluorescens
ATCC 13525 verwendet. Auf Trypton-Glucoseextrakt-Agar-
Schrägröhrchen werden Kulturen hergestellt und zur Vermehrung
bei Raumtemperatur auf Difco m-TGE-Brühe übertragen. 1 ml
einer 24 Stunden alten Kultur wird zum Beimpfen von 3,7 Liter
sterilem Leitungswasser verwendet, das mit 30 ml der
gleichen Nährbrühe (Minimalmedium) versetzt ist. Das Wasser
wird 24 Stunden bebrütet. Kurz vor der künstlichen Infektion
des Systems wird eine bestimmte Menge dieser zweiten 24 Stunden
alten Kultur zu 3,7 Liter sterilem Leitungswasser gegeben.
Diese verdünnte Kultur wird unmittelbar mittels einer
Dosierpumpe, die 200 ml/Minute in einer Geschwindigkeit von
2 Stößen pro Sekunde während 15 Minuten eingespeist, bevor
die anfängliche Probe entnommen wird. Das infizierte Wasser
läuft zunächst durch einen Mischbehälter, bevor es in eine
Vorrichtung eintritt, die die sechs zu untersuchenden Filter
und den Einlaßproben-Durchströmungskanal enthält.
Die Geschwindigkeit der Dosierpumpe und der Verdünnungsfaktor
zur Erzeugung der erwünschten Keimzahl im Wasser werden vorab
bestimmt.
Sämtliche Proben werden in 500 ml fassende Erlenmeyerkolben
gesammelt, die durch trockenes Erhitzen, d. h. mehr als 12
Stunden bei 200°C, sterilisiert worden sind. Die Durchströmungskanäle
aus Messing wurden unmittelbar vor der Entnahme
der Proben an ihrer Außenseite gründlich abgeflammt. Jede
Probe (etwa 450 ml) wird kräftig geschüttelt, bevor 100 ml
Anteile in sterile Flaschen für bakteriologische Zwecke und
Polyäthylenflaschen zur Silberanalyse abgefüllt wurden.
Es werden jeweils zwei Versuche durchgeführt.
Kurz vor der Probeentnahme wurden die Flaschen für bakteriologische
Zwecke mit 1 ml einer Neutralisationslösung
(Chambers Thioglykolsäure-Thiosulfatlösung) versetzt. Die
Flaschen zur Silberanalyse wurden mit der erforderlichen
Menge konzentrierter Salpetersäure versetzt. Die Analysen
wurden innerhalb 30 Minuten nach der Probeentnahme durchgeführt.
Proben aus den Versuchseinheiten und Kontrolleinheiten
wurden gleichzeitig in angepaßten Paaren entnommen, um mögliche
Variationen in der bakteriologischen Qualitäten des einströmenden
Wassers auszugleichen. Die Einströmproben des
künstlich infizierten Wassers wurden vor und nach der 24 Stunden
Wartezeit vom Einströmproben-Durchströmungskanal entnommen.
Jede Duplikatprobe wird nach den in US-Federal Register,
Bd. 41, Nr. 152 beschriebenen Methoden analysiert. Angesäuerte
Proben werden auf Silber nach der Versuchsmethodik analysiert,
die in Methods for Chemical Analysis of Water and
Wastes, US-Enviromental Protection Agency, 1971, verarbeitet,
um das Silber auf den zehnfachen Wert zu konzentrieren, bevor
es durch Atomabsorptionsspektroskopie bestimmt wird. Standardproben
und Blindproben werden im gesamten Verfahren ebenfalls
verwendet. Bei der Analyse der Standardproben werden
Wiedergewinnungraten von mehr als 90% erreicht. Die Standardabweichung
beträgt ± 5 TpB beim Wert von 30 TpB.
Die Versuche und ihre Ergebnisse sind in Tabelle I und II
zusammengefaßt.
Bemerkenswert ist die allgemein niedrige Keimzahl im System.
Die mit Aktivkohle gefüllte Säule wurde speziell in das
System eingebaut, um die im Wasser natürlich vorkommenden
Keime zu vermehren. Aus unbekannten Gründen war diese Säule
jedoch nicht wirksam. Das Ionenaustauschersystem zur Vollentsalzung
sollte aufgrund der herrschenden extremen pH-
Werte die Keime abtöten. Anscheinend werden durch die Zufuhr
von Leitungswasser keine signifikanten Mengen an Keimen eingespeist.
Gegen Ende des Versuchs erreicht die Keimzahl mäßig
hohe Werte. Dies zeigt das Fehlen von toxischen oder hemmenden
Bedingungen im System.
Die Wirksamkeit der die Filtriermittel der Erfindung enthaltenden
Einheiten (Einheit S-1, S-2 und S-3) ergibt sich aus
den bakteriologischen Versuchsergebnissen in Tabelle II. Zu
Beginn und in den Kontrolleinheiten ist die Keimzahl sowohl
in den Einheiten S-1 bis S-3 und in den Kontrolleinheiten
C-1 bis C-3 so niedrig, daß eine statistische Analyse wertlos
ist. Es ist darauf hinzuweisen, daß in diesen Fällen die
Proben während der kontinuierlichen Durchströmung entnommen
wurden. Es gibt zwei Gründe für die gefundenen niedrigen
Keimzahlen. Der eine Grund ist der, daß bis zur absichtlichen
Infektion im System nur wenige Keime vorliegen. Der andere
und wichtigere Grund ist der, daß bei der Filtrationsmehtode
mit vorbeschichtetem Filter eine ungewöhnlich feine
Filtration erreicht wird. Zahlreiche Keime werden abgetrennt,
und hohe Keimzahlen werden während der kontinuierlichen Verwendung
im Ablauf der Filter selbst in Abwesenheit eines
Bakteriostatikums nicht gefunden. Während längerer Wartezeiten
vermehren sich die im Filter eingefangenen Keime, und
einige der Keime können die Filtrationsbarriere durchdringen.
Praktisch alle diese Keime werden rasch weggewaschen, sobald
das Wasser wieder strömt. Die während dieser Bedingungen
entnommenen Proben sind die Proben, die nach 24 Stunden
Wartezeiten entnommen sind. Bei 50prozentiger Filterlebensdauer
und mit 775 Keimen/ml, die in das Filter einströmen,
beträgt die durchschnittliche Keimzahl im Ablauf von C-1 bis
C-3 445, während die durchschnittliche Keimzahl im Ablauf
aus den Versuchseinheiten S-1 bis S-3 den Wert 1 hat. Bei
95prozentiger Filterlebensdauer und mit einer Keimzahl von
33 000/ml im Zulauf beträgt die Keimzahl im Ablauf der Kontrolleinheiten
durchschnittlich 1950/ml, während sie bei den
Versuchseinheiten S-1 bis S-3 durchschnittlich nur 552/ml
beträgt. Diese Werte zeigen, daß mit dem Filtriermittel der
Erfindung das Wachstum der Keime im Filtermittel bzw. Filter
signifikant gehemmt wird.
Ein wichtiger Aspekt der Filterwirksamkeit ist darin zu erblicken,
daß diese Filter nicht immer im Gebrauch sind. Während
der Strömungsbedingungen gibt es eine natürliche Schwankung
in der Porosität von Filter zu Filter, die gelegentlich
höhere Keimzahlen im Ablauf der Filter erklären. Die meisten
Filter lassen eine höhere Zahl von Keimen nach längerer Ruhezeit
hindurch, während der sich Keime, die in das Filter geschwemmt
werden, vermehren können. Nach Inbetriebnahme des
Filters nach der Ruhepause können im Wasserablauf zunächst
sehr hohe Keimzahlen vorhanden sein. Das nachstehende Versuchsprotokoll
zeigt die Ergebnisse mit zwei Kontrollfiltern,
die pulverförmige Aktivkohle verwenden im Vergleich mit zwei
Filtern, die das Filtriermittel der Erfindung in Form eines
Gemisches von mit Silber imprägnierter Cellulose und pulverförmiger
Aktivkohle enthalten. Diese Filter werden nachstehend
als Silber 1 und Silber 2 bezeichnet.
Es werden vier Filter der vorstehend beschriebenen Art hergestellt.
Zwei dieser Filter verwenden pulverförmige Aktivkohle
ohne Silber und zwei verwenden das Filtriermittel der
Erfindung. Diesem Filter werden in rasch austauschbare Filterpatronen
Modell QC-4 in einem Laborversuchsfilter eingesetzt.
In das Versuchsfilter wird enthärtetes Wasser eingespeist,
das mittels eines großen, mit körniger Aktivkohle
gefüllten Filterbettes und anschließender Feinfiltration
durch ein dickes Filterbett entchlort wird. Die Steuerung des
Wasserablaufs aus jedem Filter und im Zulaufprobe-Durchströmungskanal
wird mittels eines 1,0 gpm (3,8 l/min) Strömungsreglers und
eines Zeitgebersolenoids bedient. Coliforme Keime werden
vor dem Verteiler zugegeben, der zu den vier Standard QC-4
Patronen führt, welche die Testfilter enthalten. Als Testkeime
werden Enterobacter aerogenes ATCC 15 038 verwendet.
Es handelt sich um sehr virulente Keime der coliformen Gruppe.
Diese Keime werden 18 Stunden in sterilem, entchlortem
Leitungswasser mit 0,4% Lactosenährbrühe akklimatisiert.
Nach Durchtritt von 6567 Liter durch jedes Filter wird die
Beschickung geändert und es werden 24 Stunden Agar-Schrägröhrchenkulturen
verwendet. Die Keime werden ohne irgendwelche
Nährstoffe übertragen. Die Wahl der Keime, die Vorbehandlung
des Wassers und die Akklimatisierung der Keime in Minimalmedien
sind derart, daß die günstigsten Bedingungen für
ein optimales Überleben der Keime vorliegen. Die Medien mit
den coliformen Keimen werden in das einströmende Beschickungswasser
derart eingespeist, daß die coliformen Keime sich in
den Filtern vor den Ruhepausen ansammeln.
Die Einheiten werden mehrere Tage im Betrieb gehalten.
Durch jedes Filter strömen 3785 Liter, um eine hohe Keimzahl
zu erhalten, bevor die bakteriologischen Untersuchungen
einsetzen. Es werden 1 Liter Proben in sterile Flaschen
unmittelbar am nächsten Morgen oder nach dem Wochenende entnommen.
Diese Proben werden gründlich gemischt, bevor davon
Proben in sterile Probeflaschen für bakteriologische Untersuchungen
übertragen werden. Diese Proben werden innerhalb
1 Stunde nach Standardmethoden zur Bestimmung von coliformen
Keimen verarbeitet. Als erstes werden immer Proben aus dem
Zulauf des Strömungskanals entnommen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle III zusammengefaßt.
Das mit den coliformen Keimen infizierte Wasser wird in die
vier Versuchseinheiten kontinuierlich mittels einer Pumpe
eingespeist, bis das Strömungsmeßgerät einen Durchfluß von
3793 Liter anzeigt. Sodann wird der Zulauf unterbrochen und
mit der ersten Ruheperiode von 17 Stunden (über Nacht) begonnen.
Unmittelbar nach dem Ende dieser Ruheperiode wird
der Wasserzulauf wieder eingeschaltet, und es werden Proben
aus dem Zulauf-Durchflußkanal und dem Ablauf-Durchflußkanal
entnommen. Zunächst wird eine Probe aus dem Zulauf-Durchflußkanal
untersucht, und es werden nach der ersten Ruheperiode
eine Keimzahl von 810 pro 100 ml festgestellt. Hierauf werden
Proben aus dem Ablauf der vier Versuchsfilter entnommen.
Die entsprechenden Keimzahlen sind in Spalte 4 der Tabelle III
angegeben. Danach werden 757 Liter mit coliformen Keimen infiziertes
Wasser kontinuierlich eingespeist, bis 4701 Liter angezeigt werden.
Sodann wird das System über ein Wochenende stillgelegt.
Am nächsten Werktag werden weitere 726 Liter mit coliformen
Keimen infiziertes Wasser durch das Filtersystem geleitet,
bis 5428 Liter hindurchgeströmt sind. Hierauf wird eine zweite
Ruheperiode von 17 Stunden eingeschaltet. Am Ende dieser
Zeit enthält eine Probe im Zulauf-Durchflußkanal 2500 Keime
pro 100 ml, während die beiden Kontrollproben Keimzahlen im
Bereich von 10 bis 15 im Ablauf zeigen. Bei den beiden Filtern
mit dem Filtriermittel der Erfindung beträgt die Keimzahl
bei der zweiten Ruheperiode etwa 1. Ähnlich günstige
Werte werden nach der dritten bis fünften Ruheperiode erhalten.
Mit dem Filtriermittel der Erfindung gelingt es, die Adsorptionsfähigkeit
und die Vorbeschichtbarkeit von pulverförmigen
Aktivkohle-Filtriermitteln ohne Zunahme der Dichte
oder der Neigung zum Abfallen beizuhalten, eine langsame
Abgabe von Silber auf dem imprägnierten Träger zu erreichen,
das sich in der Aktivkohle verteilt und auf diese
Weise eine gleichmäßig bakteriostatische Wirkung im gesamten
Filtriermittel ausübt. Im Filtriermittel der Erfindung sind
die chemischen oder hydraulischen Eigenschaften der pulverförmigen
Aktivkohle-Filtriermittel nicht verändert. Erfindungsgemäß
gelingt es, die Dichte des Filtriermittelgemisches
der Erfindung derart zu steuern, daß dieses noch eine
geringere Neigung zum Abfallen zeigt als pulverförmige Aktivkohle.
Die bakteriostatische Wirkung im gesamten Filtriermittel
wird mit verhältnismäßig geringen Mengen an Silber
erreicht und es sind nur geringe Mengen an Trägerstoff, beispielsweise
Cellulose, erforderlich, um diese bakteriostatische
Wirkung im gesamten Filtriermittel zu erzielen. Durch
die Imprägnierung der Cellulose mit Silber wird gleichzeitig
ihr biologischer Abbau gehemmt.
Mit dem Filtriermittel der Erfindung wird eine bessere Filtration
und Abtrennung von Verunreinigungen der verschiedensten
Art, Feststoffen und Gasen erreichtt als bei Verwendung
von mit Silber beschichteter Aktivkohle. Das Filtriermittel
der Erfindung ist nicht auf spezielle faserartige
Trägerstoffe beschränkt, die mit Silber imprägniert werden.
Ferner kann jede Aktivkohle mit einer Korngröße, die ein
Sieb der lichten Maschenweite von unterhalb 75 µm passiert,
verwendet werden. Filter mit dem Filtriermittel der
Erfindung eignen sich zur Abtrennung von Gasen, wie sie in
Abwassern erzeugt werden, zur Abtrennung von Trübungen verursachenden
Feststoffen im Wasser, einschließlich feiner
Teilchen bis herab zu 1 µm, Asbestteilchen unterhalb
1 µm und zur Abtrennung von organischen Substanzen und
Bakterien. Die für das Filtriermittel der Erfindung verwendete
Aktivkohle kann jede Aktivkohle sein, mit der sich
Wasser zu Trinkwasser filtrieren läßt.
Claims (7)
1. Filtriermittel, geeignet zur Vorbeschichtung von
Filteroberflächen von Wasserfiltern mit
- (a) einem Absorptionsmittel auf der Basis von pulverförmiger Aktivkohle sowie
- (b) einem inerten mit Silber beladenen Material,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (b) aus
einem feinteiligen, wasserunlöslichen, benetzbaren und
ungiftigen Material besteht, das mit 1 bis 5 Gew.-%
elementarem Silber, bezogen auf das Trockengewicht des
Materials, imprägniert ist, die Komponente (b) innig
und gleichmäßig in der Komponente (a) dispergiert ist
und die Komponente (b) im Filtriermittel in einer
bakteriostatisch wirksamen Menge von 1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Trockengewicht des Filtriermittels
vorliegt.
2. Filtriermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (b) pulverförmige oder fasrige
Cellulose enthält.
3. Filtriermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Cellulose eine Länge der Einzelfasern von 10
bis 1000 µm, einen Durchmesser von 2 bis 25 µm und eine
"dry tap" Dichte von weniger als 0,4 g/cm³ besitzt.
4. Filtriermittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Silber in und/oder auf der
Cellulose in einer Menge von 2 bis 4 Gew.-%
vorliegt.
5. Filtriermittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivkohle noch Diatomeenerde,
Kieselsäure, Aluminiumoxid oder deren Gemisch als
Filtrierhilfe enthält.
6. Filtriervorrichtung
mit einem Gehäuse für ein
Wasserfilterelement,
einem in dem Gehäuse angeordneten Wasserfilterelement,
einem Einlaß für unreines Wasser am Gehäuse,
einem Auslaß für gereinigtes Wasser am Gehäuse und
Einrichtungen zur Führung des unreinen Wassers durch
das Wasserfilterelement, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasserfilterelement ein Filtriermittel gemäß
Anspruch 1 bis 5 enthält.
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