DE19703413C1 - Körniges Filtermaterial für Flüssigkeiten - Google Patents
Körniges Filtermaterial für FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein körniges Filtermaterial für
Flüssigkeiten, das insbesondere in Schwimmbadfiltern eingesetzt
werden kann. Darüberhinaus betrifft die Erfindung die
Verwendung von Zeolithen zur Desinfektion von Schwimmbad
filtern.
Das Wasser in Schwimmbädern wird im allgemeinen durch
Oxidationsmittel desinfiziert. Das gebräuchlichste
Oxidationsmittel ist Chlor, das eine Reihe von Nachteilen
mit sich bringt, insbesondere Augenreizung, Chlorgeruch auf der
Haut und in Räumen. Deshalb verwendet man zusammen mit Chlor
oder auch anstelle von Chlor zuweilen andere Oxidationsmittel,
wie Ozon, Brom und eine Reihe von Peroxoverbindungen. All
diesen Oxidationsmitteln ist gemeinsam, daß eine Keimtötung im
Wasser in aller Regel befriedigend gelingt. Dennoch besteht ein
beträchtliches Bedürfnis, die Konzentration der Oxidations
mittel in Schwimmbadwasser weiter abzusenken.
Zur Aufbereitung des Schwimmbadwassers ist es darüberhinaus
üblich, dieses in einem separaten Kreislauf durch einen Filter
zu leiten, um aus dem Badewasser eingetragene Partikel
auszufiltern. Diese Partikel stammen entweder von Badegästen
oder auch ganz allgemein aus der Umwelt. In Schwimmbadfiltern
kann durch Einsatz einer Flockung die Entfernung der zu
eliminierenden Stoffe bis in den kolloidalen Bereich und
teilweise in den molekularen Bereich erweitert werden. Zur
Filterung üblicherweise eingesetzte Sandfilter sind in der
Lage, Bakterien in einem gewissen Ausmaß zurückzuhalten. Soweit
eine Flockungsfiltration eingesetzt wird, begünstigt diese
zusätzlich die Rückhaltung von Bakterien im Filterbett.
Es hat sich nun gezeigt, daß sich im Laufe der Zeit im Filter
nicht nur die Schmutzstoffe ansammeln, sondern darüberhinaus
auch die Keimzahl beträchtlich zunimmt. Offensichtlich reichen
die Desinfektionsmittel, die bereits im Schwimmbadwasser
vorhanden sind, und welche zusammen mit dem Schwimmbadwasser im
Aufbereitungskreislauf durch den Filter hindurchgelangen, nicht
aus, das Keimwachstum zu begrenzen bzw. zu verhindern. Die
ausgefilterten Schmutzstoffe haben im Filter ein so hohes
Zehrungspotential für das Desinfektionsmittel, daß dieses in
tiefere Schichten des Filters nicht mehr vordringen kann. Es
kommt somit infolge eines Desinfektionsmittelmangels im Filter
nach einer bestimmten Betriebszeit zu einer Verkeimung des
Filters, die sich nachteilig auf die Wasserqualität auswirkt.
Wegen des hohen Zehrungspotentials für das Desinfektionsmittel
in den Filteranlagen wird zudem ggf. eine weitere Chlorung des
Schwimmbadwassers erforderlich, was wegen der oben
angesprochenen Nachteile nicht wünschenswert ist. Es besteht
somit ein besonderes Bedürfnis nach einem Filtermaterial, das
zwar die Schmutzstoffe aus dem Wasser filtern kann, aber trotz
der nahezu unvermeidlichen Zehrung des Desinfektionsmittels das
Filter weitestgehend keimfrei hält.
Üblicherweise treten bei Filteranlagen im Aufbereitungs
kreislauf von Schwimmbecken längere Stillstandzeiten auf.
Während dieser Stillstandzeiten ist die Gefahr der
Filterverkeimung besonders groß. Beim Wiederanfahren einer
Umwälzanlage gelangt dann nämlich eine beträchtliche Menge an
Keimen in das Schwimmbadwasser. Es besteht somit weiterhin das
Bedürfnis nach einem Filtermaterial, das auch nach längeren
Stillstandzeiten Filterverkeimung verhindert.
Darüberhinaus ist es in bestimmten Abständen erforderlich, den
Filter von ausgefilterten Schmutzstoffen zu befreien. Hierzu
bedient man sich überlicherweise der Spülung des Filters mit
häufig erhöhter Rückspülgeschwindigkeit und ggf. Preßluft
unterstützung. Um hierbei eine sichere Desinfektion des Filters
zu erreichen, ist für die Rückspülung beispielsweise mindestens
ein Gehalt an freiem Chlor von 10 mg pro l erforderlich. Eine
solche Chlormenge bei der Filterdesinfektion führt zur Bildung
von chlorierten Nebenprodukten. Solche Verbindungen sind
gesundheitsschädlich und sollten vermieden werden.
Darüberhinaus kann das verwendete Rückspülwasser wegen der
hohen Chlormenge nicht ohne weiteres abgeleitet werden. Somit
ist ein erhöhter Aufwand bei der Filterreinigung erforderlich,
wenn zugleich eine Filterdesinfektion erreicht werden soll.
Auch in diesem Zusammenhang ist es also wünschenswert, ein
Filtermaterial zu erhalten, das sich problemlos von
angesammelten Schmutzstoffen befreien läßt, ohne daß
zusätzliche Probleme oder sogar Gefahren - beispielsweise für
Bedienungspersonal im Umgang mit Chlor - zu befürchten sind.
Bei der Bereitstellung eines Filtermaterials, das die zuvor
angegebenen Probleme beherrschen kann, ist weiterhin zu
berücksichtigen, daß das Filtermaterial in einem
Schwimmbadfilter nicht nur den Anforderungen bezüglich der
Filterwirkung genügen muß, sondern daß darüberhinaus wegen der
besonderen Beanspruchung bei der Rückspülung des
Filtermaterials eine mechanische Stabilität zu fordern ist.
Darüberhinaus sollte sich das Filtermaterial während des
Rückspülvorgangs problemlos fluidisieren lassen.
Aus der DE-A-27 15 720 ist ein Filterbett, insbesondere ein
Enthärtungsfilterbett, bekannt, das im wesentlichen aus
Kunstharzionenaustauscher oder aus Kunstharzfiltermaterial
besteht, und Zusätze an versilbertem Material enthält, wobei
0,5 bis 10% des Kunstharzmaterials versilbert sind. Die
DE-A-41 08 645 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines
festen, unlöslichen und umweltfreundlichen Oxidationsmittels
zur Entfernung von Mikroorganismen. Insbesondere werden
silberdotierte Zeolithe mit antibakteriellen Eigenschaften
erwähnt, die sich zur Behandlung von Abwässern industrieller
Herkunft eignen sollen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein
Filtermaterial bereitzustellen, das die oben angegebenen
Nachteile beherrscht oder überwindet.
Diese Aufgabe wird mittels eines körnigen Filtermaterials
gelöst, das 1 bis 50 Gew.-% eines silberdotierten Zeolithen und
neben dem Zeolithen mindestens 50 Gew.-% Sand enthält.
Vorzugsweise enthält das körnige Filtermaterial 1 bis 40 Gew.-%
des Zeolithen und ganz besonders bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%. Der
Anteil des silberdotierten Zeolithen hängt auch in gewissen
Grenzen von dem Silbergehalt des Zeolithen ab, wobei umso
weniger silberdotierter Zeolith einzusetzen ist, umso größer
dessen Silbergehalt ist. Neben dem silberdotierten Zeolithen
besteht das körnige Filtermaterial aus einer im wesentlichen
körnigen Fraktion, die neben dem Zeolithen eine mechanische
Filterwirkung ausübt. Erfindungsgemäß wird Sand verwendet, wie
er bisher im Stand der Technik in sog. Sandfiltern eingesetzt
wurde. Das körnige Filtermaterial hat üblicherweise eine
Körnung von 1 bis 8 mm. Der silberdotierte Zeolith kann eine
andere Körnung aufweisen wie die restliche körnige Fraktion des
Filtermaterials.
Insbesondere hat sich gezeigt, daß in dem erfindungsgemäßen
Filtermaterial ein Zeolith mit einer Korngröße von 2 bis 4 mm
neben mindestens 50 Gew.-% Sand der Körnung 0,3 bis 1,2
(beispielsweise Sand mit einer Korngröße von 0,71 bis 1,2 mm)
besonders vorteilhaft ist. Ein gewisser Anteil einer weiteren
Fraktion eines körnigen Filtermaterials neben dem
silberdotierten Zeolithen ist wichtig, da andernfalls beim
Rückspülen des Filtermaterials ein Nachlassen der bakteriziden
Wirkung des Filterbettes zu befürchten ist. Es wurde
beispielsweise beobachtet, daß ein Anteil eines weiteren
körnigen Filtermaterials, insbesondere Sand, von mindestens 50
Gew.-% erforderlich ist, um ein deutliches Nachlassen der
bakteriziden Wirkung des Filterbettes bereits nach einem ersten
Rückspülvorgang zu vermeiden. Darüberhinaus hat sich gezeigt,
daß zur Gewährleistung eines längeren Einsatzes des
erfindungsgemäßen körnigen Filtermaterials als Sandfraktion
Quarzsand der Körnung 0,3-1,2 vorteilhaft ist.
Als erfindungsgemäßes Zeolithmaterial haben sich insbesondere
vernetzte Alumosilikate bewährt (beispielsweise ein
Blätterzeolith, wie Heulandit). Besonders bevorzugt ist der
Einsatz von Klinoptilolith, das zu 0,005 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-%, mit Silber dotiert ist.
Untersuchungen haben nun gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen
Filtermaterial eine weitgehende bzw. vollständige Keimfreiheit
im Filter erreicht werden kann. Dadurch wird es nicht nur
möglich, nach längerem Stillstand der Umwälzanlage das
Auftreten einer sog. Bakterienwolke zu vermeiden. Die
besonderen Vorteile zeigen sich besonders nach längerem
Einsatz. Die verminderte Keimfreiheit trägt nämlich dazu bei,
daß die Rückspülintervalle vergrößert werden können. Es ist
bekannt, daß insbesondere Bakterienrückstände nur schwer aus
Filtermaterial entfernt werden können. Da beim Einsatz des
erfindungsgemäßen Filtermaterials ein Bakterienwuchs nicht oder
nur sehr geringfügig auftritt, kann die Rückspülung unter
schonenderen Bedingungen in größeren Zeitabständen erfolgen.
Keimfreiheit bedeutet zusätzlich, daß beim Rückspülen kein oder
nur sehr wenig Desinfektionsmittel zugesetzt werden muß.
Weiterhin trägt das körnige Filtermaterial zu einer
verbesserten Keimfreiheit des Badewassers in Schwimmanlagen
bei. Infolgedessen kann ggf. auch der Zusatz von
Desinfektionsmitteln zum Badewasser verringert werden. Ein
weiterer Vorteil der Zeolithfraktion des körnigen Filter
materials liegt darin, daß es sich günstig auf andere chemische
Wasserparameter auswirkt. Insbesondere konnte gezeigt werden,
daß bei den silberdotierten Zeolithen die Absorptionsfähigkeit
gegenüber chlorierten Kohlenwasserstoffen aufrechterhalten
werden konnte, obgleich der Zeolith einer chemischen Behandlung
unterworfen wurde, die üblicherweise zu einem Verlust der
Absorptionsfähigkeit führt. Die Absorption von chlorierten
Kohlenwasserstoffen aus Schwimmbadwasser ist aber ganz
besonders wichtig, da diese Stoffe u. a. im Verdacht stehen,
Krebs auszulösen. Die Bildung von chlorierten Kohlenwasser
stoffen (oder der Eintrag von außen) läßt sich im normalen
Betrieb von Schwimmbädern in der Regel nicht vermeiden, da
diese durch Reaktion der Desinfektionsmittel mit organischen
Stoffen entstehen.
Als Zeolithfraktion bedient man sich einfacherweise eines
natürlichen Zeolithen. Insbesondere geeignet ist ein
natürliches Tuffgestein auf der Basis von Alumosilikaten.
Bevorzugt wird ein Tuffgestein, das zu 40 bis 80 Gew.-% aus
Klinoptilolith besteht. Um dieses Klinoptilolith mit Silber zu
dotieren, ist es vorteilhaft, zunächst den üblicherweise
hydrophilen Charakter der vernetzten Alumosilikate zu
verändern. Diese Veränderung kann beispielsweise mittels einer
Säure erzielt werden, die den Zeolithen in die H-Form
überführt. Dabei kann auch eine Dealuminierung stattfinden, die
möglicherweise den Einbau des Silbers in das Zeolithgerüst
begünstigt oder fördert. Hierbei hat sich ein
Dealuminierungsgrad von 50% bewährt. Wichtig scheint es aber
zu sein, daß der Zeolith von der hydrophilen Form in eine
hydrophobe Form überführt wird. Diese Behandlung gewährleistet,
daß beim silberdotierten Zeolithen die Fähigkeit zur Absorption
von organischen Wasserinhaltsstoffen (insbesondere von
Trihalogenmethanen) erhalten bzw. verstärkt wird. Neben der
Silberdotierung kann der Zeolith auch noch eine Dotierung mit
anderen Metallen aufweisen, die eine gewisse bakterizide
Wirkung mehr Silber haben und/oder zusammen mit Silber einen
Synergismus zeigen. Insbesondere bietet sich eine Dotierung
mit zusätzlich 0,02 bis 3 Gew.-% Kupfer oder Mangan an.
Im allgemeinen wird eine ausreichende Dotierung erreicht, wenn
ein ggf. vorbehandelter Zeolith mit einer Metallsalzlösung
(Silber gewünschtenfalls zusammen mit anderen Metallen)
behandelt wird. Um die Bindung an den Zeolithen zu festigen,
kann eine Nachbehandlung erforderlich sein; insbesondere eine
Behandlung mit einem Reduktionsmittel. Der Begriff
silberdotiert weist daraufhin, daß das Silber physikalisch oder
chemisch an den Zeolithen gebunden wird. Eine Desorption des
Silbers oder allmähliche Freisetzung sollte bei diesen
Zeolithen deshalb vermieden werden. Das Silber (neben den ggf.
anderen Metallen) kann sowohl in seiner ionischen als auch in
seiner metallischen Form in dem Zeolithen vorliegen.
Es hat sich weiterhin gezeigt, daß die je nach Belastung von
Zeit zu Zeit erforderliche Regenierung des Zeolithes mit
Kochsalz oder Chlorbleichlauge keinerlei negative Auswirkung
auf die Depot-Desinfektionswirkung des Materials hat.
Zusammengefaßt liefert die Erfindung Filtermaterial für Filter
jeder Größenordnung, die ohne Zutun des Betreibers und ohne
ökologische Belastung auf lange Zeitdauer der Filterverkeimung
vorbeugen und gleichzeitig die Desinfektionswirkung des
Desinfektionsmittels unterstützt.
Die folgenden Beispiele und Versuchsreihen erläutern die
Herstellung und Verwendung des erfindungsgemäßen mikrobioziden
körnigen Filtermaterials.
Die Keimzahl wird in den folgenden Versuchen über die Anzahl
der koloniebildenden Keime (KBE) angegeben. Das Verfahren zur
Bestimmung der KBE folgt DIN 38 411.
100 g eines klinoptilolithhaltigen Tuffgesteins mit 40-80%
Zeolithgehalt wurde mit 10 ml konzentrierter HCl in 1000 ml
Leitungswasser bei Raumtemperatur für eine Stunde gerührt.
Anschließend wurde mit destilliertem Wasser bis zur
Chloridfreiheit gewaschen und im Vakuumrotationsverdampfer bei
100°C getrocknet.
Das derartig durch Säurebehandlung erhaltene Trägermaterial (im
folgenden als säurebehandeltes Zeolith bezeichnet) wurde für
die weiteren Versuche eingesetzt.
100 g des in Beispiel 1 erhaltenen Trägermaterials wurden mit
einer Lösung von 15,7 mg Silbernitrat (entsprechend 10 mg Ag)
in 100 ml destilliertem Wasser versetzt, kurz gerührt und im
Vakuumrotationsverdampfer zur Trockne gebracht. Anschließend
wurde im Trockenschrank bei 150°C nachgetrocknet.
Das Material enthielt 0,01% Silber, bezogen auf die
Trockensubstanz. Auf gleiche Weise wurde Material mit 0,05% Ag
hergestellt.
In einem Becherglas wurden 100 g des in Beispiel 1 erhaltenen
Trägermaterials mit einer Lösung von 78,5 mg Silbernitrat
(entsprechend 50 mg Ag) in 100 ml destilliertem Wasser versetzt
und kurz gerührt. Anschließend wurden unter Rühren 20 ml einer
10%igen Hydrazinsulfatlösung zugegeben und langsam zum Kochen
erwärmt. Nach vollständiger Reduktion wurde das silberhaltige
Material abfiltriert, mit destilliertem Wasser nachgewaschen
und bei 100°C getrocknet.
Das Material enthielt 0,05% Ag.
Auf gleiche Weise wurde Material mit 0,01% Ag hergestellt.
Das Material enthielt 0,05% Ag.
Auf gleiche Weise wurde Material mit 0,01% Ag hergestellt.
Die folgenden Versuchsreihen zeigen die bakterizide Wirksamkeit
des erfindungsgemäßen Filtermaterials.
Vom Testmaterial nach Beispiel 2 (im folgenden als Ag-Zeolith
bezeichnet) sowie zum Vergleich vom säurebehandelten
Ausgangsmaterial (ohne Silber) wurden jeweils 10 g abgewogen
und in 10 ml sterilem Leitungswasser aufgenommen. Das Gemisch
wurde mit einer Keimsuspension von pseudomonas aeruginosa ATCC
15442 beimpft, so daß 107-108 KBE/ml im Endansatz erreicht
wurden. Der inokulierte Ansatz wurde unter langsamem Rühren bei
Raumtemperatur inkubiert. Nach den in der Tabelle 1, 2 und 3
angegebenen Zeiten wurden Aliquote entnommen und die Keimzahlen
durch Verdünnen und Ausplattieren auf CASO-Agar bestimmt. Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 1, 2 und 3 dargestellt.
Testmaterial nach Beispiel 1, säurebehandelt, ohne Ag
Testmaterial nach Beispiel 1, säurebehandelt, ohne Ag
Ag-Zeolith nach Beispiel 2 mit 0,01% AG
Ag-Zeolith nach Beispiel 2 mit 0,01% AG
Ag-Zeolith nach Beispiel 2 mit 0,05% Ag
Ag-Zeolith nach Beispiel 2 mit 0,05% Ag
Prinzipiell gleiche Ergebnisse wurden bei Verwendung des nach
Beispiel 3 hergestellten Produktes erhalten, die
Keimtötungsgeschwindigkeiten lagen innerhalb der Fehlergrenzen
bei den nach Beispiel 2 erhaltenen Produkten.
Für die weiteren Versuche wurden in einem Schaufeltrockner
analog zum Verfahren nach Beispiel 2 eine 100 kg-Charge mit
einem Ag-Gehalt von 0,01% hergestellt. Die chemischen und
bakteriziden Eigenschaften waren identisch mit den
Kleinansätzen.
Zur Prüfung der bakteriziden Wirksamkeit unter praxisrelevanten
Bedingungen wurde in einem 20 m3-Aufstellbecken mit Umwälzanlage
und Sandfilter gearbeitet. Die Wassertemperatur betrug 22-24°C.
Filtergeschwindigkeit: 80 m/h.
In einem mit 50 kg Quarzsand der Körnung 0,3-1,0 mm gefülltem
Filter wurden 1, 10 und 30 Gew.-% Sand gegen das nach Beispiel
2 erhaltene Ag-Zeolith (0,01% Ag) ausgetauscht. Das an das
Umwälzsystem angeschlossene Schwimmbecken wurde längere Zeit
nicht mit Desinfektionsmitteln behandelt, so daß sich im Wasser
Keime ansiedeln und vermehren konnten. Dabei handelte es sich,
wie die mikrobiologischen Untersuchungen zeigten, ausschließlich
um Bakterien.
Die Umwälzanlage wurde für jeweils 16 Std. laufen gelassen und
anschließend für 8 Std. abgeschaltet. Die Probennahme für die
Keimzahlbestimmung erfolgte stets am Bodenablaufventil des
Filters. Die Ergebnisse sind in Tab. 4 dargestellt.
Zur Prüfung auf eventuell gelöstes Silber wurde nach 14tägiger
Betriebszeit das Filtrat auf Silber untersucht; es war kein
Silber nachweisbar.
Tabelle 4
Zur Prüfung, inwiefern auf dem Filtermaterial abgelagerter
Schmutz die bakterizide Wirkung beeinflußt, bzw. ob die
bakterizide Wirkung nach Rückspülung reversibel ist, wurde in
einem Versuch das Filter drei Wochen ohne Rückspülung im
Dauerbetrieb betrieben. Der Versuch wurde mit einer Filter
füllung, die 30 Gew.-% Ag-Zeolith (0,01% Ag) enthielt,
durchgeführt. Nach drei Wochen wurde für 8 Stunden die
Umwälzung abgeschaltet und die Keimzahl bestimmt.
Kolonienzahl im Beckenwasser 3,8×105 KBE/ml
Kolonienzahl im Filterablauf 6,0×102 KBE/ml.
Kolonienzahl im Beckenwasser 3,8×105 KBE/ml
Kolonienzahl im Filterablauf 6,0×102 KBE/ml.
Nach Rückspülung des Filters, 24stündiger Umwälzung und
erneuter Abschaltung der Umwälzung für 8 Std. konnten im
Filterablauf keine Kolonien nachgewiesen werden.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde geprüft, inwieweit ein
mit 30 Gew.-% Ag-Zeolith gefülltes Quarzsandfilter unter
Durchflußbedingungen in der Lage ist, bakterizid zu wirken.
Folgende Versuchsbedingungen wurden gewählt, die Ergebnisse
sind in Tabelle 5 dargestellt.
In einer Versuchsanlage, ausgestattet mit einem Behälter mit
1000 l Wasserinhalt und einem Versuchsfilter mit 10 kg
Fassungsvermögen wurden 3 kg des Filtersandes (0,63-1,0 mm)
gegen 3 kg des Ag-Zeoliths (Ag-Gehalt 0,01%) ausgetauscht. Das
Wasser wurde mit einer Keimsuspension inokuliert und besaß
folgende Ausgangswerte:
Kolonienzahl bei 20 ± 2°C | 1600 KBE/ml |
E. Coli | 160 KBE/100 ml |
Ps. aeruginosa | 220 KBE/100 ml |
Die Versuchstemperatur betrug 24°C, der pH-Wert 7,8.
Ebenfalls geprüft wurde die Adsorptionsfähigkeit der
silberdotierten Zeolithe für organische Stoffe, speziell für
Trihalogenmethane.
Jeweils 10 g unbehandeltes Zeolith, säurebehandeltes Zeolith
und Ag-Zeolith wurden in 1000 ml Wasser, versetzt mit 50 µg/l
Chloroform für eine Stunde gerührt. Der Versuch wurde zur
Vermeidung von Ausgasungen in dichtschließenden, randvoll
gefüllten braunen Flaschen durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt.
Tabelle 6
Claims (12)
-
- 1. Körniges Filtermaterial für Flüssigkeiten, das 1 bis 50 Gew.-% eines silberdotierten Zeolithen und neben dem Zeolithen mindestens 50 Gew.-% Sand enthält.
- 2. Körniges Filtermaterial nach Anspruch 1, enthaltend 15 bis 35 Gew.-% des silberdotierten Zeolithen.
- 3. Körniges Filtermaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith eine Korngröße von etwa 1 bis 8 mm hat.
- 4. Körniges Filtermaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Zeolith ein vernetztes Alumosilikat ist.
- 5. Körniges Filtermaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Zeolith im wesentlichen hydrophob ist.
- 6. Körniges Filtermaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith einen Dealuminierungsgrad von mindestens 50% hat.
- 7. Körniges Filtermaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith Klinoptilolith ist.
- 8. Körniges Filtermaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Silbergehalt des Zeolithen 0,01 bis 2 Gew.-% beträgt.
- 9. Körniges Filtermaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith neben Silber weitere biozid wirksame Komponenten enthält.
- 10. Körniges Filtermaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere biozid wirksame Komponente ein Metall oder eine Metallverbindung ist.
- 11. Körniges Filtermaterial nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Kupfer oder Mangan ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103413 DE19703413C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Körniges Filtermaterial für Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103413 DE19703413C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Körniges Filtermaterial für Flüssigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703413C1 true DE19703413C1 (de) | 1998-04-23 |
Family
ID=7818806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997103413 Expired - Lifetime DE19703413C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Körniges Filtermaterial für Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19703413C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1997
- 1997-01-30 DE DE1997103413 patent/DE19703413C1/de not_active Expired - Lifetime
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