DE3020088C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Motordrehzahl-Begrenzungseinrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist allgemein üblich, Drehzahl-Begrenzungseinrichtungen
bei Lastwagenmotoren vorzusehen, um ein längeres Auftreten
von Drehzahlen zu verhindern, die unwirtschaftlich oder für
den Motor schädlich sind. Normalerweise erhöht sich die Motor
drehzahl bei dem Betrieb des Lastkraftwagens relativ langsam
zur vorgegebenen Grenzdrehzahl, so daß eine Regelung leicht
ausgeführt werden kann. Es treten jedoch auch abnormale Situati
onen auf, bei denen eine sehr schnelle Beschleunigung des Motors
auftritt. Die Drehzahl-Begrenzungseinrichtung muß dann einen
zu einer Überdrehzahl führenden Zustand antizipieren, um eine
Korrektur zeitig genug zur Verhinderung eines Motorschadens
einzuleiten. Ein solcher Zustand kann beispielsweise dann auf
treten, wenn bei Getriebeleerlauf oder ausgekuppeltem Zustand
das Gaspedal betätigt wird, um den Motor rasch von Leerlaufdreh
zahl auf eine kritische Drehzahl zu beschleunigen. Derartige
möglicherweise zur Überdrehzahl führende Zustände ergeben sich
auch, wenn der untere oder mittlere Übersetzungsbereich des
Getriebes eingeschaltet ist.
Eine elektronische Drehzahl-Begrenzungseinrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der US-PS 41 34 373
bekannt. Sie enthält einen Proportional-Differential-Integral
regelkreis, dem eingangsseitig ein der Motordrehzahl propor
tionales Drehzahlsignal überstellt wird, und der ausgangsseitig
ein Steuersignal liefert, mit dem eine Einrichtung zur automa
tischen Beeinflussung der Motordrehzahl gesteuert wird, die
einer weiteren Erhöhung der Motordrehzahl bei Annäherung an
eine vorgegebene Grenzdrehzahl entgegenwirkt. Der proportionale
Zweig des Regelkreises liefert eine das Regelverhalten stabi
lisierende Komponente. Der differentielle Zweig liefert eine
das Steuersignal bei starker Motorbeschleunigung dominierende
Komponente, wodurch der Regelkreis unter derartigen Bedingungen
schnell anspricht. Der integrale Zweig enthält einen als Inte
grator dienenden Operationsverstärker, dessen integrierende
Wirkung oberhalb einer vorgegebenen Drehzahlschwelle einsetzt
und der vor allem bei langsamem Drehzahlanstieg eine dominie
rende Steuersignalkomponente liefert. Das Steuersignal wird
so geglättet, und es ist ein stabiler Betrieb des Motors dicht
an der vorgegebenen Grenzdrehzahl möglich.
Bei dem Regelkreis der US-PS 41 34 373 läßt sich zwar die
Drehzahlschwelle, oberhalb derer der Integrator einsetzt,
mittels eines Potentiometers justieren. Die entsprechende
Einstellung paßt sich aber nicht den laufenden Motorbetriebs
bedingungen an, und auch die Verstärkung des Integrators ist
apparativ unveränderlich vorgegeben. Damit läßt sich die Mo
tordrehzahl bei geringen und mittleren Motorbeschleunigungen
sicher begrenzen; der Gefahr von Überdrehzahlen bei sehr hohen
Motorbeschleunigungen wird aber nicht mit Sicherheit begegnet.
Die DE-OS 27 22 405 beschreibt einen Proportional-Differen
tial-Integralregelkreis zum Konstanthalten der Drehzahl einer
Brennkraftmaschine. Der Regelkreis enthält einen Operations
verstärker, der ein die Abweichung der Ist-Drehzahl von der
Soll-Drehzahl charakterisierendes Differenzsignal liefert.
Die Verstärkung des Operationsverstärkers kann durch Schalt
eingriffe verändert werden, um den Regelkreis an externe Be
triebseigenschaften, insbesondere sich ändernde Lastbedin
gungen, anpassen zu können. Bei der DE-OS 27 22 405 geht es
somit nicht darum, Überdrehzahlen zu verhindern, und es er
folgt auch keine automatische Änderung der Verstärkung eines
Operationsverstärkers.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine konstruktiv einfache Dreh
zahl-Begrenzungseinrichtung anzugeben, bei der aufwendige
Justierarbeiten entfallen und die Gefahr von Überdrehzahlen
weiter verringert wird, während ein kontinuierlicher Motorbe
trieb dicht bei einer vorgegebenen Grenzdrehzahl möglich ist,
ohne daß die Drehzahl-Begrenzungseinrichtung einsetzt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Drehzahl-Begrenzungsein
richtung nach Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind
in abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert; in der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das Blockschaltbild einer Motor
drehzahl-Begrenzungseinrichtung;
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild eines Differenzierglieds,
eines Beschleunigungssignalkreises und eines
Integrationskreises mit variabler Empfindlichkeit als Teil
der Einrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3 ein Schaltbild der Ausgangsspannung des Integrationskreises,
aufgetragen über der Motordrehzahl zur Erläuterung
der durch den Betrieb des Integrationskreises mit variabler
Empfindlichkeit entstehenden Charakteristik mit zwei
Verstärkungswerten.
Die Motordrehzahl-Begrenzungseinrichtung nach Fig. 1 enthält einen
Drehzahlgeber 10, der Impulse von einem Zündkreis 12 empfängt
und an die Leitung 14 ein Drehzahlsignal in Form einer der
Motordrehzahl proportionalen Gleichspannung abgibt. Dieses
Drehzahlsignal wird dann einer Steuerschaltung zugeführt,
die ein Differenzierglied 16, einen Beschleuni
gungssignalkreis 18 und einen Integrationskreis 20 mit variabler
Empfindlichkeit enthält. Diese Elemente geben zusammen
wirkend ein Steuersignal an die Leitung 22 ab, das das
Einschaltverhältnis eines Oszillators 24 mit
steuerbarem Einschaltverhältnis beeinflußt. Das
Einschaltverhältnis ist 0 Prozent, wenn keine Dreh
zahlbegrenzung erforderlich ist, und steigt im wesentlichen
proportional mit der Größe des Steuersignals an Leitung 22
an. Das Ausgangssignal des Oszillators 24 steuert ein Magnet
ventil 26 , welches wiederum ein unterdruckbetätigtes Stellglied 28
beaufschlagt, das in einer Verbindung zwischen
dem Fahrpedal 32 und der Drossel 30 liegt.
Im Betrieb wird dann,
wenn das Drehzahlsignal an Leitung 14 so ansteigt, daß
eine Gefahr besteht, daß die Motordrehzahl die vorgegebene Grenzdrehzahl
überschreitet, das unterdruckbetätigte Stellglied so beaufschlagt,
daß es die durch das Fahrpedal eingeleitete Steuerung in
ihrer Auswirkung übersteuert und die Drossel 30 zur Schließ
stellung hin betätigt. Das Ausmaß der Bewegung der Drossel
zur Schließstellung hin ist dann im wesentlichen proportional
zum Einschaltverhältniswert des Oszillators 24 und damit
proportional zum Steuersignal an Leitung 22.
Eine Modifizierungsschaltung, die dieses Ergebnis erzielt,
ist im einzelnen in Fig. 2 dargestellt. Eine Differentialkomponente des
Steuersignals wird von einem Differenzierglied 16 bereitgestellt, das aus einer Reihenschal
tung eines Kondensators 36 und eines Widerstands 38 besteht,
die zwischen der Leitung 14 und der Leitung 22 liegt. Damit
ist das Ausgangssignal des Differenzierglieds 16
proportional zur Motorbeschleunigung, wie sie sich durch die
Änderungsrate des an Leitung 14 anliegenden Drehzahlsignals
ergibt, und es erreicht dann einen beträchtlichen Wert, wenn eine
hohe Motorbeschleunigung auftritt. Wie bekannt, kann ein
solches Steuersignal benutzt werden, um bei Zuständen
hoher Motorbeschleunigung dem Auftreten von Überdrehzahlen
entgegengewirkt werden. Unter entsprechenden Betriebsbedingungen
ist das Auftreten von Überdrehzahlen am
schwierigsten zu steuern. Andererseits ergibt die Differential
komponente des Steuersignals eine Instabilität der geregelten Drehzahl,
die ausgeglichen werden muß.
Der Integrationskreis 20 mit variabler Empfindlichkeit enthält
als Grundbestandteil einen Operationsverstärker 40 vom
Norton-Typ, dessen positive Eingangsklemme über einen Eingangs
widerstand 42 mit der Leitung 14 verbunden ist. Ein aus
einer Reihenschaltung eines Kondensators 44 mit einem Wi
derstand 46 bestehendes Differenzierglied liegt parallel zum
Widerstand 42. Das Ausgangssignal des Operationsverstärkers 40 ist
mit einer Leitung 48 verbunden, von der eine Rückkoppel
schaltung zur negativen Eingangsklemme des Operationsverstär
kers 40 führt, die aus einer Serienschaltung aus einem Wi
derstand 50 und einem Kondensator 52 besteht. Zusätzlich
liegt ein weiterer Rückkoppelwiderstand 54 parallel
zu den Bauelementen 50 und 52 und verbindet also gleichfalls
die Leitung 48 mit der negativen Eingangsklemme des Operationsverstärkers
40. Ein dritter Rückkoppelzweig, der nur beim Betriebszustand
mit niedrigem Verstärkungsfaktor wirk
sam ist, umfaßt eine Reihenschaltung aus zwei Widerständen
58 und 56 mit einem dazwischenliegenden Verbindungspunkt 60.
Ein Vorstrom wird dem Verstärker 40 in erster Linie durch
eine Spannungsquelle Z+ zugeführt, die über einen Widerstand
62 an die negative Eingangsklemme des Operationsverstärkers 40 geschaltet,
ist. Das Vorstromsignal bestimmt die Stromschwelle, die am positiven
Eingang des Operationsverstärkers 40 erreicht werden muß, damit ein Aus
gangssignal erzeugt wird.
Das über die Leitung 48 abgegebene
Ausgangssignal des Integrationskreises 20 wird über einen Reihenwider
stand 64 der Leitung 22 zugeleitet und dort mit der Differentialkomponente
des Steuersignals vereinigt, die von dem
Differenzierglied 16 kommt, um auf diese Weise das Steuersignal für
den Oszillator 24 mit steuerbarem Einschalt
verhältnis zu bilden.
Der Beschleunigungssignalkreis 18 enthält einen Operations
verstärker 66 vom Norton-Typ, dessen negative Eingangs
klemme über eine Serienschaltung aus einem Widerstand 68
und einem Kondensator 70 mit der das Drehzahlsignal führenden
Leitung 14 verbunden ist. Zwischen der negativen Eingangs
klemme des Verstärkers 66 und seiner auf Masse lie
genden positiven Eingangsklemme ist ein Widerstand 72 ge
schaltet. Die Ausgangsklemme des Operationsverstärkers 66 ist mit
der Anode einer Diode 74 verbunden, deren Kathode mit dem
Verbindungspunkt 60 zwischen den Widerständen 56 und 58 ver
bunden ist. Der Operationsverstärker 66 ist so aufgebaut, daß
sein Ausgang hoch liegt, wenn die Eingangssignale in der
Nähe von Massepotential liegen. Bei sehr geringen Motorbe
schleunigungswerten fließt kein nennenswerter Strom durch
den Kondensator 70 und das Ausgangssignal des Operationsverstärkers 66
ist hoch, so daß ein Strom durch die Diode 74 fließt. Bei
mittleren und hohen Motorbeschleunigungen,
bevorzugt oberhalb einer Motorbeschleunigungsschwelle von
annähernd 60 s-1, schaltet der durch den Kondensator
70 zur negativen Eingangsklemme des Operationsverstärkers 66 fließende
Strom den Operationsverstärker 66 so um, daß seine Ausgangsspannung
niedrig wird und die Diode 74 in Sperrichtung vorspannt.
Wenn die Diode 74 gesperrt ist, wird ein niedriger Ver
stärkungsfaktor des Integrationskreises 20 durch die Gesamtimpedanz
der drei Rückkoppelzweige mit den Bauteilen 50 bis 58 be
stimmt, und der Vorstrom wird nur durch den Strom gebildet,
der den Widerstand 62 durchfließt. Der geringe Vorstrom über
den Widerstand 62 läßt den Integrationskreis schon auf relativ
kleine Eingangssignale reagieren, d. h. die Empfindlichkeit
des Integrationskreises ist relativ hoch. So ergibt sich bei über
der Motorbeschleunigungsschwelle liegender Motorbeschleunigung
ein Ausgangssignal des Integrationskreises, das zu dem Steuersignal
an Leitung 22 so beiträgt, daß die automatische Beeinflussung der
Motordrehzahl auch schon bei mittleren Drehzahlen einsetzt.
Wenn sehr geringe Motorbeschleu
nigungswerte vorliegen, befindet sich die Diode 74 im Leitzustand und
liefert über den Widerstand 58 einen zusätzlichen Vorstrom,
der zusammen mit dem durch den Widerstand 62 fließenden
Strom die Empfindlichkeit des Integrationskreises verringert und
eine relativ hohe Einsetzdrehzahl der automatischen Beeinflussung in der Nähe der
vorgegebenen Grenzdrehzahl des Motors ergibt. Der zum Verbin
dungspunkt 60 fließende Strom macht die aus den Widerständen
56 und 58 bestehende Schaltung als Rückkoppel-Impedanzweg
unwirksam und erhöht damit die Gesamt-Rückkoppelimpedanz
auf den Wert, der sich durch die Bauteile 50, 52 und 54
ergibt; dadurch wird der Integrationskreis in seinen Betriebszu
stand mit hoher Verstärkung versetzt.
Die Ausgangsklemme des Operationsverstärkers 66 dient dann als
Stromsenke für den durch den Widerstand 56 fließenden Strom.
Die hier beschriebene Schaltung 20 wird
als Integrationskreis bezeichnet, wenn sie auch
nicht im mathematischen Sinn ein reines Integrierglied ist.
Beim Betriebszustand mit hoher Verstärkung bewirkt der
Rückkoppelkreis eine große Zeitkonstante in der Größen
ordnung von einigen s. Damit werden sich schnell ändernde
Eingangssignale effektiv integriert, während die Schaltung
für sich langsam ändernde Eingangssignale als Verstärker
wirkt. Beim Betriebszustand mit niedriger Verstärkung ist
die Zeitkonstante kleiner, und der Integrationskreis erzeugt, wenn
sich rasch ändernde Eingangssignale, die beispielsweise
eine Beschleunigung darstellen, anliegen, ein verstärktes
Ausgangssignal, das in seiner Form dem Eingangssignal
ähnelt, wenn auch eine leichte Verzögerung des Ausgangs
signals gegenüber den Änderungen des Eingangssignales auf
tritt.
Infolge dieser Wirkung der Schaltung wird ein hervor
ragend stabilisierend wirkendes Signal erzeugt. Beim Be
triebszustand mit niedriger Verstärkung führt das am Eingang des Integrationskreises diffe
renzierte Eingangssignal zu einer Ausgangssignal
komponente des Integrationskreises, die eine Quasi-Differentialkomponente des Steuersignals darstellt, die
die Differentialkomponente des Differenzierglieds 16 verstärkt und so ein
Auftreten von Überdrehzahlen vorweg zu verhindern hilft.
Beim Betriebszustand mit hoher Verstärkung ergibt das
gleiche Eingangssignal eine drehzahlproportionale
oder stabilisierende Komponente, die die durch die Differentialkomponente
induzierte Instabilität kompensiert. So gibt die
Ausgangssignalkomponente des Integrationskreises in jedem Betriebszustand infolge
des differenzierten Eingangssignals eine vorteilhafte
Wirkung für den Regelbetrieb.
Fig. 3 zeigt eine graphische Darstellung der über der Motor
drehzahl aufgetragenen Ausgangsspannung des Integrationskreises bei
einem exemplarischen Lastkraftwagenmotor. Die durch
gezogene Linie 78 gibt den Betriebszustand des Integrationskreises mit hoher Verstärkung wieder,
der in der Nähe der vorgegebenen Grenzdrehzahl (Punkt a) bei
stetigen Betriebsbedingungen auftritt. Die Drehzahl beim Einsetzpunkt b
des Integrationskreises beträgt 3930 min-1, und die Grenzdrehzahl
bei Vollast beträgt 4000 min-1. Wenn die Motorbeschleunigung
Werte aufweist, die unterhalb der Motorbeschleunigungsschwelle
von 60 s-1 liegen, kann das
dynamische Eingangssignal des Integrationskreises
bei Drehzahlen, die geringfügig unterhalb des
Einsetzpunktes b liegen, ein niedriges Ausgangssignal des Integrationskreises bewirken. Bei
diesen geringen Motorbeschleunigungswerten erzeugt auch das Differenzierglied
16 eine kleine Differentialkomponente, so daß das Gesamt-Steuer
signal zur sanften Beeinflussung der Drosselstellung bei
Drehzahlen wirksam ist, die etwas unter dem Einsetzpunkt b
liegen. Wenn sich die Motorbeschleunigung bis in die Nähe der
Grenzdrehzahl fortsetzt, steigt das Steuersignal entsprechend
der Steigung der Geraden 78 an und schließt die Drossel weit
genug, um die Drehzahl etwa am Punkt c (4035 min-1)
am oberen Ende der ansteigenden Geraden 78 abzufangen. Durch
die resultierende Beschleunigungsabnahme kann das nunmehr
drehzahlbegrenzte Steuersignal längs der Geraden 78 abnehmen,
bis schließlich ein Einpendeln bei der Vollast zugeordneten Grenzdrehzahl
Punkt a oder einer etwas höheren, Teillast zugeordneten Grenzdrehzahl
erfolgt. Infolge der stabilisierenden
Komponente wird das System trotz Vorliegens kleiner Störungen
bei der Grenzdrehzahl beruhigt.
Treten Motorbeschleunigungswerte auf, die oberhalb der
Motorbeschleunigungsschwelle von 60 s-1 liegen, wird
die Diode 74 in Sperrichtung vorgespannt, so daß der an
der negativen Eingangsklemme des Operationsverstärkers 40 anliegende
Eingangs-Vorstrom auf den über den Widerstand 62 fließenden
Strom verringert wird. Damit wird der zur Erzeugung eines
Integrationskreis-Ausgangssignals am Eingang des Operationsverstärkers 40
erforderliche Strom geringer. Deshalb reagiert der Inte
grationskreis empfindlicher auf das an der Leitung 14 vorhandene
Eingangssignal, als es bei Betrieb mit hoher Verstärkung
der Fall ist. In Fig. 3 stellt Punkt d bei 3570 min-1 eine
Einsetzdrehzahl des Integrationskreises dar, die im Bereich mittlerer
Motorbeschleunigungswerte auftreten kann. Bei höheren Motorbeschleu
nigungswerten verschiebt sich der Einsetzpunkt des Integrationskreises zu
fortschreitend niedriger werdenden Drehzahlen. Das geschieht
deshalb, weil das Eingangsdifferenzierglied aus den Bauteilen
44 und 46 auf die Motorbeschleunigung so reagiert, daß das
tatsächliche Einsetzen des Ausgangssignals des Integrationskreises
schon bei viel geringeren Drehzahlen auftritt, als es
durch das proportionale Drehzahleingangssignal allein er
reicht würde. Wenn die Wirkung des Beschleunigungs
signalkreises den Einsetzpunkt auf einen niedrigeren Wert ändert,
ändert sich gleichzeitig der Verstärkungs
faktor des Integrationskreises auf einen geringeren Wert, so daß
die Steigung der Kurve des Integrationskreis-Ausgangssignals, in
Fig. 3 durch die gestrichelt eingezeichnete Gerade 76
dargestellt, viel kleiner ist als die Steigung der
Geraden 78, die den hohen Verstärkungsfaktor darstellt;
sie ist jedoch ausreichend groß, um eine Integrationskreis-Sätti
gung bei annähernd dem gleichen Punkt c am oberen Ende
der ansteigenden Gerade zu erreichen. Diese Auslegung ver
ringert Diskontinuitäten der Betriebspunkte, wenn der
Ausgangswert des Beschleunigungssignalkreises sich von niedrig
auf hoch ändert. Wenn die Motorbeschleunigung über den
Wert von 60 s-1 ansteigt, nimmt die Einsetzdrehzahl
auf Werte unter dem Punkt d ab. Zusätzlich wird
bei höheren Beschleunigungswerten die Steigung des Integrationskreis-
Ausgangssignals flacher, so daß, wie in Fig. 3 durch die
durchgezogene Gerade 80 dargestellt, die tatsächliche Ar
beitskurve des Integrationskreises etwas links von der gestrichelt
eingezeichneten Geraden 76 liegt; dabei läuft auch die
Gerade 80 mit der Geraden 76 etwa in der Nähe des Punktes c
zusammen. Diese dynamische Integrationswirkung ergibt, daß
bei mittleren Motorbeschleunigungswerten der Integrationskreis sehr
empfindlich auf einen Anstieg des Drehzahlsignals an Lei
tung 14 anspricht und ausreichend schnell ein beträchtliches
Ausgangssignal erzeugt, um drohenden Überdrehzahlen
entgegenzuwirken und sie möglichst gering zu halten. Selbst
verständlich wird bei diesen mittleren Motorbeschleunigungs
werten von dem Differenzierglied 16 zusätzlich eine Differentialkomponente
des Steuersignals erzeugt, die ebenfalls dem drohenden Auftreten
von Überdrehzahlen entgegenwirkt.
Bei hohen Motorbeschleunigungswerten von beispielsweise
mehr als 1000 s-1 arbeitet das Steuersystem im
wesentlichen in der gleichen Weise, wie sie bei niedrigen
oder mittleren Motorbeschleunigungswerten beschreiben wurde. Jedoch
ist nun die von dem Differenzierglied 16 gelieferte Differentialkomponente
im Steuersignal vorherrschend, und sie kann bereits bei sehr niedrigen
Motordrehzahlen auftreten. Dabei wirkt die Quasi-Differentialkomponente,
die der Integrationskreis abgibt, noch unterstützend, und auch diese
Quasi-Differentialkomponente kann schon bei niedrigen Drehzahlen auf
treten. Durch diese Schaltungsauslegung sind die Auswirkungen
der verschiedenen Komponenten des Steuersignals bei allen
Beschleunigungszuständen so ausgeglichen, daß ein Integrationskreis-
Ausgangssignal im richtigen Betriebsspannungsbereich sicher
erreicht wird, wenn die Motordrehzahl die Grenzdrehzahl er
reicht, so daß sich ein glatter Übergang von der Beschleu
nigungsbegrenzung auf die Drehzahlbegrenzung ergibt. Gleich
gültig, ob der Betriebszustand bei hoher oder mittlerer
Motorbeschleunigung vorhanden ist, so wird immer dann,
wenn die Motordrehzahl in die Nähe der Grenzdrehzahl kommt,
durch das Schließen der Drossel die Motorbeschleunigung
auf einen Wert unter dem Schaltpunkt des Beschleunigungssignalkreises
reduziert sein, so daß die Beschleunigung schnell
aufhört oder sogar eine Drehzahlabnahme erfolgt. Dadurch,
daß der Integrationskreis in seinen Betriebszustand mit hohem
Verstärkungsfaktor zurückkehrt, erzeugt er ein Ausgangs
signal, das sich proportional zu den Drehzahländerungen
ändert. Dieses als Komponente des Steuersignals wirkende
Ausgangssignal ist ein stabilisierendes Signal, das die
dynamische Instabilität ausgleicht, die durch die sich rasch
ändernde Differentialkomponente des Differenzierglieds 16 erzeugt wird. Dann
bewegt sich das Ausgangssignal des Integrationskreises wie im Fall
der geringeren Beschleunigung längs der Geraden 78 nach
unten, bis es bei der Grenzdrehzahl zur Ruhe kommt.
Wie schon erwähnt, liegt die Grenzdrehzahl unter Vollast bei Punkt a,
jedoch ändert sich die Grenzdrehzahl in Abhängigkeit von der
Fahrzeuglast. Beim Betriebszustand mit geringer oder keiner
Last ist die Grenzdrehzahl höher, wie es beispielsweise
dem Punkt e entspricht. Der Integrationskreis mit hohem Verstär
kungsfaktor bewirkt nun, daß die Regeldrehzahlen bei Vollast
und bei keiner Last nahe aneinander gehalten werden, da bei
Gleichgewichtsbedingungen die steile Gerade 78 das vorherrschende
Signal darstellt. Auch der Einsetzpunkt b,
der der höchsten Drehzahl entspricht, bei der unter stetigen
Betriebsbedingungen volle Motorleistung ohne Infunktiontreten der automatischen
Beeinflussung der Motordrehzahl
erreicht werden kann, liegt sehr dicht bei der
Grenzdrehzahl unter Vollast, wodurch die Drehzahl, bei der die
volle Motorleistung unter stetigen Betriebsbedingungen er
zeugt werden kann, möglichst hoch gehalten wird. Der
Betrag der Überdrehzahl, der durch die erfindungsgemäße
Schaltung zugelassen wird, bewegt sich in der Größenordnung
von 50 bis 100 min-1 über der Grenzdrehzahl je nach Be
triebsbedingung. Dadurch ergibt sich eine bedeutende Ver
besserung gegenüber bekannten Regelschaltungen.
Claims (4)
1. Einrichtung zur Begrenzung von Motordrehzahlen auf Werte
in der Nähe einer vorgegebenen Grenzdrehzahl mit einer Ein
richtung zur automatischen Beeinflussung der Motordrehzahl
und einer damit verbundenen Steuerschaltung, die einen Dreh
zahlsignalgeber zur Erzeugung eines der Motordrehzahl pro
portionalen elektrischen Drehzahlsignals, und eine mit dem
Drehzahlsignalgeber zur Erzeugung eines Steuersignals verbun
dene Modifizierungsschaltung enthält, die die Einrichtung
zur automatischen Beeinflussung der Motordrehzahl in Abhän
gigkeit von der Motordrehzahl beaufschlagt, wobei die Modi
fizierungsschaltung einen Steuerkreis, der als Komponente
des Steuersignals eine Regelgröße entsprechend der Motorbe
schleunigung erzeugt, sowie einen Integrationskreis umfaßt,
der parallel zu dem Steuerkreis liegt und ebenfalls eine
Komponente des Steuersignals erzeugt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Integrationskreis (20)
einen Integrator mit variabler Empfindlichkeit umfaßt, der
während niedriger Motorbeschleunigungswerte in
einer Betriebsart mit geringer Empfindlichkeit und bei
mittleren und hohen Motorbeschleunigungswerten in einer
Betriebsart mit hoher Empfindlichkeit betreibbar ist, daß
dem Integrator eine Empfindlichkeits-Einstelleinrichtung
(56, 58, 60, 62) zugeordnet ist, daß die Steuerschaltung
einen mit dem Drehzahlsignalgeber (10) verbundenen Beschleu
nigungssignalkreis (18) umfaßt, der auf die Motorbeschleu
nigung reagiert und mit der Empfindlichkeits-Einstellein
richtung (56, 58, 60, 62) des Integrationskreises (20) so
verbunden ist, daß diese die jeweilige Betriebsart mit hoher
bzw. geringer Empfindlichkeit herbeiführt, und daß die Inte
grator-Eingangsimpedanz ein Differenzierglied (44, 46) um
faßt, dem das Drehzahlsignal überstellt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Integrator (20) mit variabler Em
pfindlichkeit in seiner Verstärkung ebenfalls variabel ist
und in einer während geringer Motorbeschleuni
gung wirksamen Betriebsart mit geringer Empfindlichkeit
und hoher Verstärkung und in einer während mittlerer und
hoher Motorbeschleunigung wirksamen Betriebsart mit hoher
Empfindlichkeit und geringer Verstärkung betreibbar ist,
daß der Beschleunigungssignalkreis (18) ein mit dem Drehzahl
signalgeber (10) verbundenes Schaltelement (66) umfaßt,
das bei oberhalb einer vorgegebenen Motorbeschleunigungs
schwelle liegender Motorbeschleunigung einen ersten Schaltzu
stand und bei unterhalb der Motorbeschleunigungsschwelle
liegender Motorbeschleunigung einen zweiten Schaltzustand
annimmt, und daß mit dem Schaltelement (66) eine Einrich
tung (56, 58, 60, 74) verbunden ist, die auf den Schaltzu
stand zur Nachstellung der Rückkoppelimpedanz des Integrators
und seines Eingangs-Vorstromes so reagiert, daß dann, wenn
das Schaltelement (66) in seinem ersten Schaltzustand ist,
der Integrator eine geringe Verstärkung und hohe Empfind
lichkeit für kleine Eingangssignale besitzt und, wenn das
Schaltelement (66) in seinem zweiten Schaltzustand ist,
der Integrator eine hohe Verstärkung und eine geringere
Empfindlichkeit für kleine Eingangssignale besitzt, und
daß das Differenzierglied (44, 46) in der Integrator-Ein
gangsimpedanz auf das Drehzahlsignal zur Erzeugung einer
stabilisierenden Komponente im Steuersignal reagiert, wenn
der Integrator hohe Verstärkung hat, und zur Erzeugung einer
weiteren Quasi-Differentialkomponente, wenn der Integrator
niedrige Verstärkung hat.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Integrator mit variabler
Empfindlichkeit ein Operationsverstärker (40) ist, an dessen
erster Eingangsklemme die Integrator-Eingangsimpedanz ange
schaltet ist, die das das Drehzahlsignal empfangende Differ
enzierglied (44, 46) umfaßt zur Erzeugung einer stabilisie
renden Komponente im Ausgangssignal, während zwischen der
Operationsverstärker-Ausgangsklemme und einer zweiten Ein
gangsklemme eine Rückkoppelschaltung (50, 52, 54, 56, 58)
zur Erzeugung der Integrationswirkung liegt und eine Ein
gangs-Vorstromeinrichtung (62) mit der zweiten Eingangsklemme
zur Bestimmung eines Empfindlichkeits-Nennwertes verbunden
ist, wobei die Empfindlichkeits-Einstelleinrichtung (56,
58, 60, 74) wahlweise einen zusätzlichen Vorstrom zum Ein
gang liefern kann, um die Empfindlichkeit zu verringern,
und daß das zu dem Beschleunigungssignalkreis (18) gehörige
Schaltelement (66) mit der zweiten Eingangsklemme verbunden
ist, um wahlweise den zusätzlichen Vorstrom an diese zu
steuern.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Integrationskreis
(20) mit variabler Empfindlichkeit und variabler Verstärkung
einen Operationsverstärker (40) mit einem kapazitiven Rück
koppelzweig (50, 52), einem ersten Widerstands-Rückkoppel
zweig (54) und einem zweiten, aus einer Reihenschaltung
von zwei Widerständen (56, 58) mit einem Verbindungspunkt
(60) bestehenden Widerstands-Rückkoppelzweig umfaßt, wobei
die Rückkoppelzweige parallel zueinander zwischen Ausgang
des Operationsverstärkers (40) und seiner zweiten Eingangs
klemme liegen und die Integrationsverstärkung bestimmen,
daß die Empfindlichkeits-Einstelleinrichtung eine mit der
zweiten Eingangsklemme des Operationsverstärkers (40) ver
bundene Vorstromeinrichtung (62, Z+) umfaßt, und daß eine
Steuereinrichtung zur Erhöhung der Verstärkung und Erniedri
gung der Empfindlichkeit vorgesehen ist durch Aufbringen
einer relativ hohen Spannung an dem Verbindungspunkt (60),
um den Eingangs-Vorstrom zu erhöhen und den zweiten Wider
standszweig (56, 58) zu sperren, bestehend aus dem mit dem
Drehzahlsignalgeber (10) verbundenen Beschleunigungssignal
kreis (18), der auf die Motorbeschleunigung reagiert und
mit dem Verbindungspunkt (60) so verbunden ist, daß die
angelegte Spannung die jeweiligen Empfindlichkeits-
und Verstärkungs-Änderungen bewirkt.
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