-
-
'Verwendung von vernetzten Haftklebern als Primer
-
bei der Beschichtung fester Substrate Bei der Beschichtung fester
Substrate beispielsweise von Metallen, Kunststoffolien oder insbesondere von Glas
mit flüssigen, pastösen oder pulverförmigen Beschichtungsstoffen, insbesondere mit
Pasten bzw. Plastisolen auf Basis von Vinylchloridpolymerisaten treten häufig dadurch
Schwierigkeiten auf, daß die Beschichtungsstoffe auf den festen Substraten nicht
unmittelbar haften, bzw. daß ihre Haftung auf den Substraten zu Frü-nschen übrig
läßt. Man hat daher schon versucht, z.B. bei der Beschichtung von Glas als Haftvermittler
Silane oder Aminosilane einzusetzen, um die Haftfestigkeit von Beschichtungen mit
Vinylchloridpolymerisat-Plastisolen oder Epoxidharzen zu verbessern (vgl. US-3 598
269). Auch Vinylsilane wurden schon als Haftvermittler bei der Beschichtung von
Glas mit ungesättigten Polyesterharzen eingesetzt.
-
Werden jedoch solcherart beschichtete Flaschen, bei denen die Beschichtung
gegebenenfalls durch rauhe Behandlung schon kleine Verletzungen aufweist, oder auch
unverletzt sein kann in den üblichen Reinigungsanlagen der Getränkehersteller gewaschen,
so werden die Beschichtungen von der alkalischen Reinigungslösung unterwandert.
-
Bei der Herstellung von mit Vinylchloridpolymerisaten beschichteten
Glasflaschen wurden als Primer auch schon Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymerisate,
gegebenenfalls im Gemisch mit Epoxidharzen als transparente Primer eingesetzt (vgl.
GB-PS 853 877) doch sind auch diese Beschichtungen nicht ausreichend waschbeständig.
-
Nach der DE-AS 2 510 734 ist es außerdem bekannt, bei der Beschichtung
von Glasflaschen mit Pulverlacken aus Poly-L
epoxiden eine Grundschicht
aus Silan einzusetzen.
-
Schließlich ist es aus der US-PS 2 951 769 bekannt, bei der Beschichtung
von Metallen mit Vinylchloridpolymerisat--Plastisolen als Primer Gemische aus Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymerisaten
und PhenoloFormaldehydharzen einzusetzen, doch sind die erhaltenen Oberzüge verfärbt.
-
Es wurde nun gefunden, daß man feste Substrate mit flüssigen, pastösen
oder pulverförmigen Beschichtungsstoffen mit Vorteil beschichten kann, wenn man
als Primer vernetzte Haftkleber einer Glastemperatur von -600C bis 0°C und einer
gegen V2A-Stahl gemessenen Schälfestigkeit von mindestens 0,025 N/cm verwendet.
-
Als vernetzte Haftkleber kommen Produkte in Betracht, die auch auf
anderen Gebieten der Praxis als Haftkleber verwendet werden und die fremd- oder
selbstvernetzbar sind.
-
Vorzugsweise werden Polyacrylate (A) verwendet, die meist aus (a)
30 bis 99,9 Gew.-% Monomeren hergestellt sind, deren Homopolymerisate Glastemperaturen
von -100 bis -10°C aufweisen und die sich von Acrylestern und gegebenenfalls Methacrylestern
von Alkanolen ableiten, die 4 bis 12 C-Atome enthalten. Als solche kommen insbesondere
Acrylsäure-n-butylester, 2oAthylhexylacrylat und =methacrylat und Isooctylacrylat
und -methacrylat sowie ferner Decylacrylat und -methacrylat in Frage.
-
Als Comonomere (b) für die Monomeren (a), die in Mengen bis zu 50
Gew.-% bei der Herstellung der Haftkleber in Frage kommen, seien Vinylester, wie
Vinylacetat, Vinyl--2-ethylhexanoat und Vinyllaurat, Vinylhalogenide, wie Vinlchlorid,
Vinylidenchlorid sowie Acryl- und Meth-
acrylester des Methanols
und Ethanols, vinylaromatische Monomere wie Styrol, ferner Vinylether, wie n-Butylvinylether
und 2-Ethylhexylvinylether, Acrylnitril und Vinyllactame, wie N-Vinylpyrrolidon
und N-Vinylimidazol genannt. Die Polyacrylate (A) enthalten zusätzlich noch Monomere
(c) einpolymerisiert, die ihnen selbstvernetzende oder fremdvernetzende Eigenschaften
verleihen. Solche Comonomere (c) sindoC,ß-monoolefinisch ungesättigte, meist 3 bis
5 C-Atome enthaltende Monocarbonsäuren, wie besonders Acrylsäure und Methacrylsäure,
sowie deren Amide, N-Methylolamide oder N-Alkoxymethylamide wie besonders Acrylamid,
Methacrylamid, N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethylacrylamid, N-Methoxymethylacrylamid
und N-n-Butoxymethyl-methacrylamid und gut geeignete Comonomere (c) sind auch Alkylaminoalkylester
der Acryl- und Methacrylsäure wie N-Dimethylaminoethylacrylat und -methacrylat und
N-Diethylaminoethylacrylat sowie hydroxylgruppenhaltige Monomere, wie Hydroxyethyl-,
Hydroxypropyl-, Hydroxybutyl--acrylsSureester und -methacrylsäureester. Der Anteil
an derartigen Monomeren (c), die fuhktionelle Gruppen wie Hydroxylgruppen, Carboxyl-,
Amidgruppen, N-Methylolgruppen oder N-Methoxymethylgruppen aufweisen, liegt im allgemeinen
zwischen 0,1 und 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, bezogen auf
die gesamten Monomeren. Der Anteil an Comonomeren, deren Homopolymerisate Glastemperaturen
Uber -100C aufweisen und die keine funktionellen Gruppen enthalten, wie z.B. Styrol,
Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril; Vinylacetat und N-Vinylpyrrolidon liegt
im allgemeinen im Bereich von 0 bezogen auf die gesamten Monomeren.
-
Vernetzbare Haftkleber von der Art der genannten Polyacrylate A können
nach üblichen Verfahren beispielsweise durch radikalische Polymerisation in Lösung
oder Emulsion hergestellt sein, wobei der Anteil der genannten Mono-
meren
jeweils so gewählt wird, daß die Glastemperatur der Copolymerisate zwischen -60
und OOC liegt. Andere vernetzbare Haftkleber die gut geeignet sind, sind mit Polyiso
cyanaten vernetzbare, gegebenenfalls klebrigmachende Harze enthaltende Polyole,
z.B. auf Basis von Carbonsäuren und Rizinusöl, wie sie beispielsweise in den DT-OSen
2 002 457 und 2 328 430 sowie den US-Patentschriften 3 246 049 und 3 437 622 beschrieben
sind.
-
Schließlich kommen als vernetzbare Haftkleber thermoplastische Polyester
in Frage, die durch Kettenverlängerung eines oligomeren Polyesters aus Dicarbonsäuren
und Glykolen mit einem Polyesterol oder Polyätherpolyol hergestellt werden können
und wie sie z.B. in der DT-OS 2 601 692 beschrieben sind. Derartige vernetzbare
Copolyester werden im allgemeinen unter Zusatz von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
den Copolyester, an Vernetzer der oben genannten Art, insbesondere an Melamin-,
Harnstoff-, Benzoguanamin- oder Epoxidharzen oder von Polyisocyanaten eingesetzt,
wobei Polyisocyanate bevorzugt werden.
-
Die Schälfestigkeiten der geeigneten vernetzbaren Haftkleber liegen
bei mindestens 0,025 N/cm, meist im Bereich von 0,025 bis 15 N/cm, vorzugsweise
im Bereich von 0,1 bis 10 N/cm, gemessen nach dem weiter unten angegebenen Verfahren
gegen V2A-Stahl. Die Haftkleber weisen eine verhältnismäßig niedrige Sofortklebrigkeit
(tack) auf, so daß sie für die Herstellung hochwertiger Klebebänder im allgemeinen
nicht geeignet sind.
-
Als Fremdvernetzer für die vernetzbaren Haftkleber, die in Mengen
von 0 bis 10, gegebenenfalls insbesondere von 0,1 bis 8 Gew.-l, bezogen auf die
vernetzbaren Haftkleber-Polymerisate (fest) eingesetzt werden, kommen die in der
Lackchemie für die Herstellung vernetzter Lackschich-
toten bekannten
Stoffe in Frage, wie sie beispielsweise bei Wagner/Sarx, Lackkunstharze, (Carl Hanser
Verlag München 1971, Seiten 22-240), in Adhesives Age, Oktober 1972, Seiten 19-23)
und in Journal of Paint Technology (Vol. 42, No. 545 (Juni 1970), Seiten 334-351
ausführlich beschrieben sind. Besonders geeignete Vernetzer sind Melamin-, Harnstoff-,
Benzoguanamin-, Sulfonamid-, Phenol- und Epoxidharze sowie Polyisocyanate, wie insbesondere
Toluylendiisocyanat und Hexamethylendiisocyanat, ferner Peroxyde, Orthoester und
Chelatverbindungen des Titans und Siliciums. Soweit als vernetzend wirkende Monomere
solche mit Anhydrid-, Isocyanat- oder Epoxidgruppen eingesetzt sind, kommen als
Vernetzer auch Polyamine, Polyalkohole oder Polycarbonsäuren in Frage. Bei einigen
Haftklebern, die selbstvernetzend sind, Xf-nn auf den Zusatz eines Fremdvernetzers
der genannten Art srerzichtet werden. Derartige selbstvernetzende Haftkleber enthalten
z.B. als vernetzend wirkende Monomere N-Alkoxymethyl-, und/oder Hydroxymethylcarbonamidgruppen
aufweisende Monomere einpolymerisiert. Eine Vernetzung kann in manchen Fällen auch
durch Bestrahlen mit energiereichen Strahlen erzielt werden. Soweit Fremdvernetzer
eingesetzt werden müssen, soll deren Anteil mindestens 0,1 % betragen, bei Anteilen
an Fremdvernetzer über 10 ,0 ist das Ausmaß der Vernetzung der Haftkleber so groß,
daß die haftklebenden Eigenschaften im allgemeinen nicht mehr ausreichen. Wie auf
dem Gebiet der Haftkleber üblich, können die vernetzbaren Haftkleber der genannten
Art auch Zusätze an üblichen klebrigmachenden Harzen oder an Weichmachern enthalten.
-
Die als Primer eingesetzten vernetzbaren Haftkleber werden in an sich
üblicher Weise auf die festen Substrate aufgebracht, z.B. aus Dispersion oder Lösung
oder aus der Schmelze. Das Aufbringen kann z.B. durch Rollen,
Streichen
Gießen, Rakeln, Tauchen oder Walzen erfolgen.
-
Als Lösungs- oder Suspendiermedium kommen dabei Wasser oder auch leicht
verdampfbare, inerte organische Lösungsmittel in Betracht. Nach dem Aufbringen der
Primer und Abdampfen der gegebenenfalls mitverwendeten Verdünnungsmittel können
die Schichten auf den Substratoberflächen bei Raumtemperatur oder durch kurzzeitiges
Erwärmen auf Temperaturen von mindestens 50°C vernetzt werden. Soweit eine Fremdvernetzung
erfolgt, können die Fremdvernetzungsmittel im Gemisch mit den Haftklebern oder getrennt
auf die Substrate aufgetragen werden.
-
Auf die mit den Primern versehenen festen Substrate, insbesondere
Behälter, wie Glasflaschen, können dann übliche flüssige, pastöse oder pulverförmige
Beschichtungsstoffe in an sich üblicher Weise aufgebracht werden. Als übliche Beschichtungsstoffe
dieser Art kommen z.B. Pulverlacke, wie Epoxidpulver, thermoplastische und vernetzbare
Polyacrylate, Polyesterpulver, Aethylen-Vinylacetatcopolymerisate sowie ungesättigte
Polyesterharze (d.h. Lösungen von olefinisch ungesättigten Polyestern in Styrol)
und insbesondere pastöse Polymerisat-Zubereitungen, d.h., Plastisole, vor allem
auf Basis von Vinylchloridpolymerisaten in Frage. Vor allem bei der Beschichtung
von Hohlkörpern, wie Flaschen aus Glas, kommen Vinylchloridpolymerisat--Pasten,
z.B. Pasten auf Basis von Polyvinylchlorid in üblichen Weichmaehern, wie Dioctylphthalat,
Trikresylphosphat, Acetyltributylhydrat, Diestern der Phthalsäure, Adipinsäure und
Sebacinsäure mit 1 bis 18 C-Atomen enthaltenden Alkoholen wie Dioctylphthalat, Diisooctylphthalat,
Dinonylphthalat, Diallylphthalat und Didecylphthalat sowie ferner epoxidiertes Ricinusöl
oder flüssige Polyester, z.B. aus Adipinsäure und Butandiol in Frage.
-
Die Vinylchloridpolymerisate, insbesondere das Polyvinylchlorid, die
für die Herstellung der Plastisole einge-
setzt werden, haben im
allgemeinen Teilchen-Durchmesser von 1 bis 200, vorzugsweise von 5 bis 80/um und
ihre K-Werte (gemessen nach H. Fikentscher, Cellulose-Chemie 13, Seite 58 (1932)
liegen im allgemeinen zwischen 40 und 100, vorzugsweise zwischen 60 und 80. Die
Plastisole enthalten im allgemeinen 30 bis 90, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-% an
Weichmachern der genannten Art. Sie können zudem übliche Zusätze z.B. Stabilisatoren,
Farbpigmente, Viskositätsregler usw. in den üblichen Mengen enthalten. Beim Erhitzen
der Plastisole der genannten Art auf Temperaturen von etwa 120 120 bis 1800C werden
Filme gebildet, die nach dem Abkühlen Reißfestigkeit von meist etwa 0,8 bis 15 N/mm2
aufweisen bei einer Reißdehnung von im allgemeinen 50 bis 250 %.
-
Die Beschichtungen aus den flüssigen pastösen oder pulverförmigen
Beschichtungsstoffen auf den mit den Primern versehenen festen Substraten können
die üblichen Schichtdicken aufweisen. Diese liegen bei der Herstellung von beschichteten
Hohlkörpern aus Glas, insbesondere von Glasflaschen im allgemeinen im Bereich von
50 bis 2 500, insbesondere von 500 bis 1000/um. Sie können zudem mit Vorteil einen
Decklack aufweisen, der anschließend an die Schicht aus dem flüssigen, pastösen
oder pulverförmigen Beschichtungsstoff, aufgebracht wird. Als Decklacke, insbesondere
bei der Glasflaschenbeschichtung, eignen sich z.B. veretherte Harnstoff-Formaldehydharze,
veretherte Melamin-Formaldehydkondensate und gegebenenfalls Gemische aus veretherten
Melamin-Formaldehydkondensaten und hitzehärtenden Polyacrylaten oder Epoxyharzen.
Auch Gemische mit Alkydharzen kommen für die Decklacke in Frage. Derartige Decklacke,
vorzugsweise solche5, bei denen es sich um übliche 2-Komponeneen-Decklacke auf Polyurethanbasis
handelt, werden als abschließende Beschichtung für Glasflaschen vorgezogen, die
unter Verwendung von vernetzten
Haftklebern als Primer erfindungsgemäß
mit pastösen Vinylchlorid-Polymerisaten beschichtet sind. Derartige 2-Komponenten-Polyurethanlacke
können z.B. aus OH-gruppenhaltigen Polyacrylaten oder Polyestern und Polyisocyanaten,
gegebenenfalls unter Zusatz von Harnstoff- oder Melaminharzen hergestellt werden.
2-Komp onenten-De ckla cke auf Polyurethanbasis dieser Art sind z.B. OH-gruppenhaltige
Polyacrylate oder Polyester in Kombination mit handelsüblichen Polyisocyanaten,
z.B. von biuretgruppenhaltigen Polyisocyanaten auf Basis von Hexamethylendiisocyanat.
-
Es ist zwar bekannt, daß vernetzte Haftkleber auf einer Vielzahl von
festen Substraten gut haften und daß man damit Verbindungen fester Substrate miteinander
herstellen kann. Es ist jedoch überraschend, daß die auf einem festen Substrat aufgebrachten
Haftkleber eine haftungsvermittelnde Wirkung auch gegen darauf aufgebrachte Beschichtungen
bewirken, wenn diese Beschichtungen aus flüssigen, pastösen oder pulverförmigen
Stoffen auf der Haftklebeschicht gebildet werden. Dies ist insbesondere überraschend
bei der Beschichtung der mit den vernetzten Haftklebern als Primer versehenen festen
Substrate, insbesondere von Glas, mit weichmacherhaltigen Plastisolen, da z.B. Haftklebebänder
im allgemeinen nicht auf Oberflächen aus weichgemachtem Polyvinylchlorid haften.
-
Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich
auf das Gewicht.
-
Haftkleber (1) 5 Teile Methylacrylat, 60 Teile 2-Ethylhexylacrylat,
30 Teile Vinylacetat, 4 Teile N-Vinylpyrrolidon und 2 Teile Acrylsäure werden mit
1 Teil Benzoylperoxid in 100 Teilen Ethylacetat unter Siedekühlung polymerisiert,
nach dem Abkühlen mit 1 Teil eines handelsüblichen butanolveretherten Melamin-Formaldehydharzes
vermischt und mit Isopropanol auf 40 % Feststoffgehalt verdünnt. Das Copoiymerisat
hat den K-Wert 60,7 und die Glastemperatur -220C.
-
Ein aus der Lösung hergestellter Film ist selbstklebend und unlöslich
in Ethanol. Seine Schälfestigkeit beträgt 10,1 N.
-
Die Schälfestigkeit wird wie folgt bestimmt: Auf Polyethylenterephthalatfolie
werden 25 g/m2 (fest) der Mischung aufgebracht und 10 min bei 1200C getrocknet.
Ein 2,5 cm breiter Streifen wird auf ein V2A-Prüfblech geklebt und mit dem Zugspannungsprüfgerät
bis 23 0C und 10 cm/min Abzugsgeschwindigkeit abgezogen.
-
Haftkleber (2) Wie bei Haftkleber (1) angegeben wird ein Copolymerisat
aus 88 Teilen n-Butylacrylat, 2 Teilen Acrylnitril, 1 Teil Maleinsäuremonolaurylester,
1 Teil Methacrylamid, 2 Teilen Dimethylaminoethylmethacrylat und 6 Teilen Methacrylsäure
hergestellt. Sein K-Wert beträgt 65,9, seine Glastemperatur -35 C. Zu der Lösung
gibt man 0,5 Teile eines handelsüblichen Melamin-Formaldehydharz und 1 Teil eines
handelsüblichen Benzoguanaminharzes.
-
Ein daraus hergestellter Film, der 20 min. bei 1300C getrocknet ist,
ist selbstklebend und unlöslich in Ethanol. Seine Glastemperatur beträgt -19 0C,
seine Schälfestigkeit 3,3 N.
-
'Haftkleber (3) Man stellt, wie unter 2 angegeben, eine Copolymerisatlösung
her und verdünnt diese mit Xylol auf 30 % Feststoffgehalt.
-
Hierzu gibt man als Vernetzer 3 Gew.-%, bezogen auf Feststoffanteil
eines handelsüblichen Epoxyharzes (Epikote 828 der Shell AG). Ein aus dem Haftkleber
hergestellter und bei 140 C getrockneter Film ist selbstklebend und unlöslich in
Ethanol Haftkleber (4) Aus 74 Teilen n-Butylacrylat, 20 Teilen Isobutylacrylat,
2 Teilen Isobutylvinylether, 3,5 Teilen Styrol und 0,5 Teilen Butaniolmonomethacrylat
wird durch Polymerisation, wie bei Haftkleber (1) angegeben, unter Zusatz von 1
Teil Azodiisobutyrodinitril ein Copolymerisat des K-Wertes 100,7 hergestellt, das
die Glastemperatur -25 0C hat.
-
Es wird in einem Gemisch gleicher Teile n-Hexan und Aceton zu einer
25%igen Lösung gelöst. Das Copolymerisat ist selbstvernetzend. Ein aus der Lösung
hergestellter Film zeigt nach 5 Minuten Trocknen bei 120°C selbstklebende Eigenschaften,
ist unlöslich in Ethanol und weist eine Schälfestigkeit von 2,0 N auf, die Glastemperatur
des Copolymerisats beträgt 2000.
-
Haftkleber (5) Durch Copolymerisation von 90 Teilen 2-Ethylhexylacrylat,
10 Teilen ß-Hydroxypropylacrylat und 1,3 Teilen t-Butylperpivalat in 120 Teilen
eines Gemisches aus Ethylacetat, Toluol und Butylacetat (Gewichtsverhältnis 3:5:2)
wird ein vernetzbares Copolymerisat hergestellt. Sein K-Wert beträgt 72,4, seine
Glastemperatur 5000. Hierzu gibt man 1 Teil 4b4t-Diisocyanatodiphenylmethan. Aus
der
Haftkleberlösung wird nach 10 Minuten Trocknen bei 1000C ein
selbstklebender, unlöslicher Film der Schälfestigkeit 12,2 N erhalten.
-
Haftkleber (6) Man polymerisiert 70 Teile n-Butylacrylat, 25 Teile
Laurylacrylat und 5 Teile Glycidylmethacrylat unter Zusatz von 2 Teilen Dilauroylperoxid
unter Siedekühlung in 100 Teilen Benzol. Man erhält ein vernetzbares Haftklebercopolymerisat
des K-Werts 47,8 und der Glastemperatur -50C.
-
Hierzu gibt man 0,5 Teile Adipinsäure. Aus diesem Haftkleber erhält
man nach dem Auftragen auf ein festes Substrat und 10 Min. Trocknen bei 1400 einen
selbstklebenden unlöslichen Film.
-
Haftkleber (7) Man verfährt wie für die Herstellung von Haftkleber
6 angegeben, verwendet aber zur Vernetzung 7 Teile des Copolymerisats von Haftkleber
2.
-
Haftkleber (8) Gemäß DE-OS 2 328 430, Beispiel 1, wird ein Gemisch
aus 100 Teilen eines trifunktionellen Polyethylenpolypropylenetherols eines Molekulargewichts
von 4500 und einer Hydroxylzahl von 36, 26,3 Teile Alkylphenolharz (Schmelzbereich
63-700C), 13,1 Teilen Terpenphenolharz (Schmelzbereich 117-1300C und 10,5 Teilen
eines Phthalsäureesters unter vermindertem Druck auf 1350C erwärmt und entwässert.
-
Anschließend läßt man auf 200C abkühlen und fügt 7,2 Teile 3-Isocyanatomethyl-3,5,5
itrimethylcyclohexylisocyanat und 0,7 Teile Zinn-II-octoat hinzu. Aus dem Gemisch
hergestellte Filme werden bei 20°C nach 24 Stunden selbst-
klebend
und unlöslich in Ethanol.
-
Haftkleber (9) Nach den Angaben der DE-OS 2 002 457, Beispiel 1, wird
ein Gemisch aus 100 Teilen Polypropylenglycol (Molgewicht 2500, OH-Zahl 55), 10
Teilen Terpenphenolharz (Schmelzbereich 63-7O0C)> 2 Teilen Terpenphenolharz (Schmelzbereich
117-130°C), 2 Teilen Phthalsäureester des Hydroabietylalkohols (Schmelzbereich 60-700C)
und 4 Teilen Methylester von hydriertem Kolophonium auf 1300C erwärmt. Anschließend
läßt man auf Zimmertemperatur abkühlen und fügt 3,9 Teile Toluylendiisocyanat und
0,3 Teile Zinn-II-octoat zu. Aus dem Haftkleber werden nach dem Auftragen auf Substrate
nach 1 Stunde Härtung bei Raumtemperatur selbstklebende und unlösliche Filme erhalten.
-
Haftkleber (10) Nach den Angaben der US-PS 3 437 622, Beispiel 1,
werden 200 Teile eines Additionsproduktes aus 1,2,6-Hexantriol und Propylenoxid
(Molekulargewicht 7100, OH-Zahl 26), 8 Teilen Toluylendiisocyanat, 10 Teilen eines
klebrig--machenden Harzes (Foral 85 der Hercules Inc.) und 20 Teilen einer 80%igen
Lösung von Ethylenglycoldiabietat in Testbenzin bei 100°C 1 Std. gemischt. Nach
Zusatz von 1 Teil Zinnoctoat erhält man einen Haftkleber, der nach dem Auftragen
und 1 Stunde bei 1200C einen selbstklebenden unlöslichen Film ergibt.
-
Haftkleber (11) Nach den Angaben in Beispiel (b) der US-PS 2 601 692
wird ein thermoplastischer Copolyester hergestellt. 50 Teile des erhaltenen Harzes
der Glas temperatur -460C werden zusammen mit 45 Teilen Cumaroninden/Diphosphit-Harz
und 5 TeilenoC-Methylstyrol/Vinyltoluol-Harz 50%ig in Xylol/Butanol (4:1) gelöst
und mit 3 Teilen eines handelsüblichen butanolveretherten Melamin-Formaldehyds versetzt.
-
Aus der Haftkleber-Lösung erhält man nach dem Auftragen auf ein festes
Substrat und 10 Minuten Trocknen bei 1000C einen selbstklebenden, in Ethanol unlöslichen
Film.
-
Beschichtungsstoff (1) 350 Teile Polyvinylchlorid K-Wert 76, verpastbar,
E-Typ.
-
200 Teile Dioctylphthalat 100 Teile Butylbenzylphthalat 2 Teile handelsüblicher
Stabilisator auf Basis einer Zinnverbindung 30 Teile Butylglykol.
-
Homogenisierung am Dissolver, Rakelauftrag, Filmbildung 20 Minuten
bei 1700C, Reißfestigkeit 7,21 N/mm2, Reißdehnung 388 %.
-
Beschichtungsstoff (2) 350 Teile-Polyvinylchlorid K-Wert 76, verpastbares
E-PVC.
-
200 Teile Diotylphthalat 100 Teile Butylbenzylphthalat 2 Teile handelsüblicher
Stabilisator auf Basis einer Zinnverbindung 80 Teile Butylglykol 100 Teile Eisenoxid-Rot.
-
Homogenisierung auf der Dreierwalze; Rakelauftrag; Film bildung 20
Minuten bei 1700C, geprüft Filmdicke ca. 210µm.
-
Beschichtungsstoff (3) 50 Teile ungesättigtes Polyesterharz in Styrol
1,5 Teile Benzoylperoxid 3,5 Teile Diphenylmethandiisocyanat; durch Rühren gelöst,
Rakelauftrag; Filmhärtung 25 Minuten bei 1500C, geprüft Filmdicke 580/um.
-
Beschichtungsstoff (4) Feinteiliges Polyethylenpulver (Dichte 0,93),
Auftrag durch Aufstreuen mit einem Sieb, Filmbildung durch Schmelzintern 10 Minuten
bei 2100C3 geprüfte Filmdicke 300µm.
-
Beispiele 1-5 Unter Verwendung der Haftkleber (1) bis (5) und (9)
und der Beschichtungsstoffe (1) bis (4) wurden feste Substrate mit ebener Oberfläche
der Abmessungen 5 mal 10 cm beschichtet, wobei zunächst die Haftkleberschicht ausgebildet
und dann die Beschichtung mit den Beschichtungsstoffen (wie bei diesen beschrieben)
vorgenommen wurde. Zur Kontrolle wurden in sonst gleicher Weise Glas und Stahlblechsubstrate
mit den Beschichtungsstoffen (1) bis (4) in gleicher Weise beschichtet, wobei jedoch
zuvor kein Auftrag eines Haftklebers erfolgte. Hierbei wurden lediglich Schälfestigkeiten
des Auftrags <0,05 erhalten und manuell keine Haftung der Beschichtung festgestellt.
-
Die bei den Beispielen 1 bis 5 erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammengefaßt: L .
Tabelle (Beispiele 1-5) Bsp. Bsp. Bsp.
Bsp. Bsp.
-
1 2 3 4 5 Substrat Glas Stahl- Glas Stahl- Glas blech blech Haftkleber
1 1 9 2 2 3 4 5 Beschichtungsstoff 1 2 3 4 1 1 1 1 Haftungsprüfung, manuell gut
gut gut gut gut gut gut gut Schälfestigkeit N/cm 11,7 8,3 ca. 2 3,2 9,8 7,6 12,2
3,8
Beispiel 6 Eine farblose 0, 7-l-Fruchtsaftflasche wird in einer
Lösung (Primer) von 150 Teilen (fest) eines Copolymerisats aus 64 Teilen 2-Athylhexylacrylat,
34 Teilen Vinylacetat und 2 Teilen Acrylsäure (Glastemperatur -380C) sowie 1,5 Teilen
(fest) eines mit Butanol verätherten Melamin-Formaldehydharzes in 170 Teilen Essigester
getaucht. Man läßt abtropfen und erhitzt den Überzug nach dem Abdampfen des Lösungsmittels
5 Minuten auf 17O0C. Die mit dem Primer versehene Glasflasche wird auf etwa 60 0C
abkühlen lassen und in ein Gemisch von 300 Teilen verpastbarem, emulgatorarmen S-PVC
des K-Werts 70, 300 Teilen Diäthylhexylphthalat und 2 Teilen eines handelsüblichen
Stabilisators auf Basis einer Zinnverbindung getaucht. Man läßt abtropfen und erwärmt
dann 15 Minuten auf 1700C. Unmittelbar danach wird die noch heiße, beschichtete
Flasche durch Aufsprühen mit einem Decklack versehen. Der Decklack besteht aus einem
Gemisch von 100 Teilen eines Polyacrylatols aus Butandiolmonoacrylat, Styrol und
t-Butylacrylat einer OH-Zahl 80 das als 65%ige Lösung in Butylacetat eingesetzt
wird sowie 24 g Biuretpolyisocyanat aus Hexamethylendiisocyanat (75%igen Butylglycolacetat/Xylol
1:1 mit einem Isocyanatgehalt von 17,3 %) und 100 g Äthylacetat. Die mit dem Decklack
versehene beschichtete Fruchtsaftflasche wird dann 4 Minuten auf 180°C erhitzt.
Man erhält nach dem Abkühlen eine farblose klare druckfeste Fruchtsaftflasche, bei
der der Primer eine Schichtdicke von 20µm. die PVC-Schicht eine Dicke von 300/um
und der Decklack eine Schichtdicke von 15/um haben. Die -Beschichtung ist außerordentlich
beständig gegen die Einwirkung von Spülwasser. Nach zehnmaligem Durchgang durch
einen für die Reinigung von Fruchtsaftflaschen üblichen Spülautomaten zeigen sich
keine Veränderungen. Beim gewaltsamen Zertrümmern der Flas-c-he werden k-eine Scheren
ausgestr~eut.