DE3017978A1 - Verfahren zur voruebergehenden stillegung von durchs tossaufkohlungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur voruebergehenden stillegung von durchs tossaufkohlungsanlagenInfo
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Description
•a- 3017S78
Daimler-Benz Aktiengesellschaft Daim 13 105/4
„ . , , , EPT Dr.Am/pfa
Stuttgart 7.5.1980
"Verfahren zur vorübergehenden Stilllegung von Durchstoßaufkohlungsanlagen11
Bei Durchstoßaufkohlungsanlagen, die an Wochenenden stillgelegt
werden sollen, ergeben sich große Kapazitätsverluste durch den Umstand, daß die Anlagen vor der Stillegung leergefahren
werden müssen. Dabei ist der Kapazitätsverlust abhängig von der Zeit, die die zu behandelnden Teile zum
Durchlauf durch die Anlage benötigen. Je größer die Anlage ist, desdo größer ist auch der Kapazitätsverlust.
In Durchstoßaufkohlungsanlagen werden die zu behandelnden
Teile, d.h. das Produkt, quasi kontinuierlich durch die Anlage, d.h. den Ofen, bestehend aus Aufwärm-, Aufkohlungsevtl.
Perlitisierungs- und Härtezone transportiert. Das Produkt befindet sich dabei auf Platten, Paletten, Rosten oder
dgl., die taktweise um eine Rostbreite vorwärtsbewegt werden.
Bei jedem Takt wird somit ein Rost in die Anlage eingeführt und ein fertig behandelter Rost verläßt die Anlage. Der
quasi kontinuierliche taktweise Transport findet statt, um in den Taktpausen die Anlagetüren geschlossen halten zu
können, da sonst keine geregelte Ofenatmosphäre aufrechterhal-
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-J - Palm
ten werden kann. Die Behandlungsdauer der produktgefiillten Roste in den einzelnen Zonen der Anlage (d.h. des Ofens)
richtet sich nach der geforderten Einsatzhärtungstiefe (EHT),
wobei der größte Teil der Ofenlänge von der Aufkohlungszone in Anspruch genommen wird. Aufbau und Konstruktion von Durchstoßaufkohlungsanlagen
sind allgemein bekannt und in der Literatur eingehend beschrieben. Bei großen Anlagen mit
z.B.^0 Rosten verläßt ein frisch eingeführter Rost die Anlage wieder nach ko Takten. Unter der Annahme, daß für einen
Takt eine Zeitdauer zwischen 15 bis 20 Minuten vorgesehen ist, mußte bei der bisherigen Arbeitsweise bereits 10 bis
13 Stunden vor dem Abstellen der letzte zu behandelnde Rost in die Anlage eingefahren werden und nach der Wiederinbetriebnahrae
der Anlage dauerte es ebenfalls 10 bis 13 Stunden, ehe der erste Rost die Anlage verließ.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, diese Kapazitätsverluste zu verringern, d.h. ein Verfahren
zur vorübergehenden Stillegung zu finden, bei dem während der Stillstandszeit die Anlage größtenteils mit zu behandelnden
Teilen gefüllt bleiben kann.
Diese Aufgabe wird durch das in dem Patentanspruch beschriebene Verfahren gelöst.
Vor der- Stillegung wird zunächst die Härtezone produktfrei
gemacht. Das geschieht, indem zum passenden Zeitpunkt in die Anlage eine der Länge der Härtezone entsprechende Anzahl
von leeren Rosten eingeführt wird, so daß unter Berück-
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sichtigung der Taktdauer und der Ofenlänge zum Zeitpunkt der beabsichtigten Abstellung die Härtezone von diesen
leeren Rosten besetzt ist. Mitunter ist es auch je nach
Art der Anlage (l-, 2- oder 3-bahnig) notwendig, die letzten
oder die beiden letzten Rostreihen in der Aufheizzone hinter der Einfahrttür leer zu lassen, da insbesondere bei einer nicht
optimal regelbaren Temperatur in dieser Zone Gefahr von Grobkornbildung sowie erhöhter Oxidationserscheinungen an den auf
diesen Rosten befindlichen Produkten besteht. Das Verfahren •wird zum Sparen von Energie bevorzugt so gesteuert, daß bei
Positionierung der letzten Produktionsplatte in der Härtezone bereits die Temperatur in der Aufkohlung und Aufheiz—
zone auf 85O bis 88O°C gesenkt wird.
Sodann wird nach Ausstoß des letzten Prodüktionsrostes aus der Härtezone der Transportmechanismus abgestellt, und die
Temperatur in Aufheiz-, Aufkohlungs- und Härtezone wird auf 6OO bis 800°C gesenkt, wobei die Temperatur von 700°C bevorzugt wird. Bei Senkung der Temperatur unter 600°C treten
zwar keine Nachteile auf, jedoch verlängert sich der Aufheizvorgang
stark. Gleichzeitig mit dem Senken der Temperatur wird auch die Betriebsgasatmosühäre durch eine InertgasatmosphKre
ersetzt, wobei es im allgemeinen genügt, die Betriebsgaszufuhr durch die Inertgaszufuhr zu ersetzen, der
Austausch von Betriebsgasatmosphäre gegen Inertgasatmosphäre erfolgt dann mit ausreichender Geschwindigkeit durch die
Abfackeln der Anlage. Generell sollte darauf geachtet werden, daß bei dem Austausch der Betriebsgasatmosphäre gegen die
Inertgasatmosphäre weder eine Rußbildung noch eine wesent-
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liehe Abkohlung der Produkte eintritt. Die Zusammenhänge
zwischen Betriebsgasatmosphäre, Temperatur und Auf- bzw. Abkohlung sind dem Fachmann bestens bekannt (z.B. Boudouard-Gleichgewicht,
Eisen-Kohlenstoff-Diagramm) und bieten keine Schwierigkeiten. Während der Transportmechanismus stillgelegt
ist, wird durch eine Ofentürverriegelung verhindert,
daß die Ofenatmosphäre durch evtl. Öffnen der Türen beeinträchtigt
wird. Dadurch ist es möglich, den Überdruck im Ofen, der im Betriebszustand ca. I5 bis 20mm WS (Wassersäule) beträgt,
auf den niedrigen Wert von ca. 4mm WS zu senken. Daraus
resultiert eine beträchtliche Einsparung an Inertgas. Als Inertgas können alle unter den gegebenen Temoeraturbe-'
dingungen gegenüber den im Ofen befindlichen Materialien inerte Gase Verwendung finden, z.B. Edelgeise oder Stickstoff.
Stickstoff wird aufgrund seiner guten Verfügbarkeit als Inertgas bevorzugt.
Nach der Beendigung der Stillegung werden die Zonen der Anlage wie Aufheiz-, Aufkohlungs- und Htirtezone auf eine Temperatur
von 85O bis 88O°C, bevorzugt 86O°C erhöht. Die Erwärmung
wird so gesteuert, daß alle drei Zonen etwa gleichzeitig diese Temperatur erreichen; aufgrund der unterschiedlichen
Heizleistung und C.rößc der Zonen 'bautechnisch bedingt)
wird im allgemeinen die Aufkohlungszone als letzte
diese Temperatur erreichen. Diese zeitliche Reihenfolge des Erreichens der Temperatur wird auch auf verfahrenstechnischen
Gründen bevorzugt. Sobald die Zonen die vorgegebene Temperatur erreicht haben, wird die Inert οasatmosphäre durch die
Betriebsgasatmosphäre ersetzt; das geschieht im allgemeinen
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rait ausreichender Geschwindigkeit, wenn f'ie Inertgaszufuhr
eingestellt und die Betriebsgaszufuhr freigeben wird. Gleichzeitig wird auch der für den Betrieb erforderliche Überdruck
wiederhergestellt- Die Temperatur von 85O bis 88O°C soll
recht genau eingehalten werden, da bei einer Temperatur unterhalb von 85O°C die Betriebsgaszufuhr zur Rußbildung
im Ofen führen kann und da oberhalb von 88O C in einer InertgasatmoSphäre bereits eine merkliche Abkohlung der
im Ofen befindlichen Produkte stattfinden kann. Besonders bevorzugt wird eine Temperatur von 860 C, da bei dieser
Temperatur und entsprechender Atmosphäre keine Rußbildung,
aber auch noch keine Abkohlung stattfindet. Falls die Härtezone eine Betriebstemperatur von unterhalb 85O bis 88O C
hat, oder die Anlage zusätzlich mit einer Perlxtisierungszone ausgebildet ist, wird sie selbstverständlich nur bis zu dieser
Nenntemperatur erwärmt. Sobald alle Zonen die Temperatur von 85O bis 88O°C bzw. die Nenntemperatur, falls diese unterhalb
dieses Wertes liegt, erreicht haben, wird weiter aufgeheizt. Zunächst werden Härtezone und Aufkohlungszone auf Kenntemperatur
gebracht, soweit das noch nicht der Fall ist. Sobald die Härtezone und Aufkohlungszone auf Nenntemperatur sind und
die Ofenatmosphäre im Gleichgewicht ist, wird der TransportmechanismuF
in Betrieb genommen und die Produktion kann fortgesetzt werden. Gleichzeitig wird die Aufheizzone auf Nenntemperatur
geschaltet. Wesentlich ist, c'aß die Aufheizzone als letzte auf Nenntemperatur kommt.
Die während der Stillegung im Ofen verbliebenen Produkte
unterscheiden sich nach ihrer Fertigstellung praktisch
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nicht von den im normalen Betrieb fertiggestellten Produkten.
Die Stillegung kann bis zu 80 Stunden betragen, erst danach ist mit Qualitätseinbußen zu rechnen.
Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbare Fortschritt
ist bemerkenswert :Bei einer 4o Roste fassenden
Anlage werden die die Härtezone umfassenden h Roste sowie falls erforderlich zur Sicherheit die letzten beiden Rostreihen
der Aufheizzone vor der Stillegung ohne Produktionsmaterial belassen (Leerroste). In der Anlage verbleiben
demnach Jk produktgefüllte Roste. Der Kapazitätsgewinn beträgt
somit bei einer Taktzeit von l8 Minuten 10,2 Stunden, was bei einer wöchentlichen Betriebszeit der Anlage von
120 Stunden einem Kapazitätsgewinn von 8,5% entspricht.
Anlagen mit mehreren Ofenbahnen oder längeren TaktzeLten erhöhen den Kapazitätsgewinn entsprechend. Neben dem Kapazitätsgewinn sind natürlich auch noch die Einsparungen auf dem
Energiesektor beachtlich.
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Claims (1)
- Daimler-Benz Aktiengesellschaft D_aim 13„ ^ . ^ , EPT Dr.Am/pfaStuttgart v7.5.198ΟPatentanspruchVerfahren zur vorübergehenden Stillegung von Durchstoßauf kohlungsanlagen, bei denen die zu härtenden Teile nacheinander durch Aufheizzone, Aufkohlungszone, falls vorhanden Perlitisierungszone sowie Härtezone transportiert werden, gekennzeichnet durch folgende Schrittea die Härtezone wird prorluktfrei gemachtb der Transportmechanismus wird stillgelegt, die Temperatur in Aufheiz-, Aufkohlungs- und Härtezone wird auf 6OO bis 8OO C gesenkt und die Betriebsgasatmosphäre wird durch eine Inertgasatmosphäre ersetztc nach Beendigung der Stillegung werden Aufheiz-, Aufkohlungs- und Härtezone auf eine Temperatur von 85Ο bis 880 C gebracht und die Inertgasatmosphäre durch die
Betriebsgasatmosphäre ersetzt, sobald die Zonen diese Temperatur erreicht habend sobald alle Zonen die Solltemperatur gemäß Schritt c erreicht haben, werden Härtezone und Aufkohlungszone auf Nenntemperatur gebracht, danach wird der Transportmechanismus in Betrieb genommen und die Aufheizzone auf Nenntemperatur gebracht.130047/0115
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