Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft, 3000 Hannover
Rollbälg für Fahrzeug-Luftfederungen
Die Erfindung bezieht sich auf Rollbälge für Fahrzeug-Luftfederungen,
die in Form eines hohlzylindrischen Schlauchkörpers aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff mit Verstärkungseinlagen
hergestellt und mittels auf ihre Endabschnitte aufgeschobener metallischer Spannringe an mit den gegeneinander abgefederten
Fahrzeugteilen zusammenhängenden Stützelementen befestigt sindo
Luftfederungen zeichnen sich vor Stahlfedern vor allem durch ihren
veränderlichen, wechselnden Belastungen in weiten Grenzen anpaßbaren Federwert und daraus folgend praktisch gleichbleibende
Eigenfrequenz aus. Nicht zuletzt deswegen haben sie sich im Fahrzeugbau - und zwar sowohl für Schienen- als auch für Straßenfahrzeuge
- schon in großem Umfange eingeführt. Ihr eigentliches Federelement, der mit Druckluft beaufschlagte Federbalg, ist aus
witterungs- und b'lbeständigem Gummi meistens synthetischer Zusammensetzung
mit die notwendige Druckfestigkeit vermittelnden textlien
Veretarkungseiiilagen aufgebaut, wobei je nach den Einbauverhältnissen,
den zulässigen Federwegen, Belastungen und anderen Parametern die Balgform entweder als Ein- oder Mehrfaltenbalg
oder als auf inneren oder äußeren Stützelementen sich aowälzender Rollbalg gewählt wird. In allen Fällen erschien es bisher aus
Gründen der Druck- und Ausziehfestigkeit und auch wegen der damit gegebenen Montagemöglichkeiten unerläßlich, die Verstärkungseinlagen an formsteifen, in eigens dafür angeformten Endwulsten
eingebetteten Kernringen zu verankern. Erst mit dem Erweitern
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des Einsatzgebietes der Luftfedern auf Personenkraftwagen und andere
mit weniger schweren Belastungen verbundene Anwendungsfälle wurde der Entwicklung kostengünstigerer Federbälge ohne Endwulst
größere Beachtung geschenkt. Die Erfindung nimmt speziell von solchen wulstlosen, in wirtschaftlicher Weise in Form einfacher
Schlauchstücke mit beiderseits gleichen Anschlußmaßen hergestellten Rollbälgen ihren Ausgang, wobei die an sich bewährte Befestigung
mit Hilfe geschlossener metallischer Spannringe (z.B. deutsches Gebrauchsmuster 7 O18 029) vorausgesetzt wird. Im Gebrauch
zeigten diese vergleichsweise kleinen Luftfeder-Rollbälge verschiedentlich
jedoch Instabilitäten, die den Wunsch nach einer verbesserten Befestigung aufkommen ließen. Es ist die Aufgabe
der Erfindung, diesen schon seit längerem bestehenden Bedürfniesen
abzuhelfen.
Nach der Erfindung sind Luftfeder-Rollbälge der eingange geschilderten
Gattung im Einbauzustand mit Abstand von dem oberen Fahrzeugteil
und kraftschlüssig gegen überrollen des damit zusammenhängenden
Stützelementes gehalten, zweckmäßig in der Art, daß ihrem oberen Endabschnitt eine diesen umfassende und mit einem
der axialen Länge des Stützelementes entsprechenden Abstand von dem oberen Fahrzeugteil gehaltene starre Ringscheibe zugeordnet
ist. Die Ringscheibe könnte z.B, an dem oberen Fahrzeugteil lösbar
angebracht sein; gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung ist sie aber an dem auf den oberen Endabschnitt dee Rollbalges
aufgeschobenen Spannring befestigts vorteilhaft einteilig mit
diesem hergestellt und flanschartig von ihm abgewinkelt.
Mit der Anordnung einer solchen Ringscheibe oder dieser gleichwertigen kraft6chlÜ6sigen Halterung schafft die Erfindung einen
parallel zu einer Querschnittsebene ausgerichteten feststehenden Anschlag, der den Rollbalg gegen jedes unerwünschte Auflaufen auf
den oberen Spannring bzw. andere die Befestigung seines oberen
Anschlußendes bildende oder damit zusammenhängende Einzelteile
wirksam abstützt. Die vor allem bei Rollbälgen mit gleichen Anschlußmaßen
stets gegebene Gefahr solcher Funktionsstörungen ist
infolgedessen ausgeschaltet, und der eigentliche Rollbcreich
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bleibt unter allen Umständen auf den hierfür allein vorgesehenen Abschnitt beschränkt. TJm dies mit Sicherheit zu erreichen, i6t
der Außendurchmesser der Ringscheibe gemäß einem wichtigen Teilmerkmal der Erfindung mindestens gleich dem wirksamen Durchraesser
des Rollbalges im nichteingefederten Einbauzustand zu bemessen, vorzugsweise in einer Größenordnung von etwa dem 1,05-fachen
des wirksamen Rollbslg-Durchmessers. Der Ausdruck "wirksamer Durchmesser" bezeichnet dabei nach üblichen Definitionen den
Kreis des Balgquerschnittes, an dem die Tangente an die Balgwandung senkrecht, zur Federrichtung verläuft und infolgedessen auch
die Kraftkomponente in den Festigkeitsträgern der Verstärkungseinlagen in Federrichtung gleich null wird.
Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung verdeutlicht.
Die Zeichnung zeigt im Längsschnitt einen Sollbalg 1 im eingebauten
und mit dem gehörigen Innendruck beaufschlagten Zustand zwischen z.B. dem Fahrgestell 2 und einer Radachse 3 eines Personenkraftfahrzeuges.
Der Rollbalg ist in Form eines glattzylindrischen Schlauchstückes aus einer synthetischen Kautschukmischung mit aus
textlien Einzelfäden oder stattdessen auch Geweben gebildeten Verstärkungseinlagen ohne Wulste oder andere Endverdickungen mit
über die ganze Länge gleichbleibender Wandstärke hergestellt. Er kann daher vorteilhaft durch Abstechen von einem in größerer Länge
als Ausgangsmaterial fertig aufgebauten und vulkanisierten Schlauch gewonnen werden. Die nicht weiter dargestellten Veretärkungseinlagen
sind in an sich bekannter Weise so beschaffen und angeordnet, daß der Balg im aufgeblähten Gebrauchszustand die gezeichnete
zylindrische Gestalt mit einer nach dem unteren Endanschluß überleitenden Rollfalte 11 annimmt. Der untere Endanschluß
ist mittels eines metallischen Spannringes 4 an einem ir.it der Radachse
3 zusammenhängenden Stützkolben 5 befestigt, wobei der Stützkolben mit seinen an den Befeetigungsbereich anschließenden
Umfangsteilen Anlage- und Abrollflächen für die Rollfalte 11 des Balges 1 bietet und gleichzeitig noch als Zusatz-Luftbehälter
dient.
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In ähnlicher Weise ist der obere Endanschluß des Rollbalges mit
Hilfe eines Spannringes 6 an einem mit dem Fahrgestell 2 zusammenhängenden topfartigen Stützzylinder 7 gleichen Durchmessers
wie der untere Stützkolben 5 befestigt. Der zweckmäßig aus einem Metallblech als in sich geschlossener Hohlzylinderkörper hergestellte
Spannring 6 ist mit einem senkrecht zu seiner Längsachse
abgewinkelten Endflansch 16 ausgebildet und wird so auf den Endanschluß
aufgeschoben, daß der Endflansch dem Balgkörper zugekehrt ist. Durch leichtes Anrollen wird er in der gezeichneten
Anordnung mit Radialspannung bereichsweise gegen den Stützzylinder
7 verformtj. wobei er den eingefaßten Endanschluß des Rollbalges
1 mit der nötigen Anpreßkraft druckdicht einspannt. Der. an der Stirnfläche des aufgeblähten Rollbalges 1 anliegende und
diesen um ein geringes Maß über seinen wirksamen Durchmesser übergreifende Endflansch 16 hindert den Balgkörper am Ausbilden
einer in diesem Bereich unerwünschten Rollfalte.
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