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Fahrzeugtürverschluß
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Die Erfindung-betrifft einen Fahrzeugtürverschluß nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1, wie er beispielsweise aus der DE-OS 2 647 828 als bekannt hervorgeht.
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Da die Servomotoren in der Regel in der jeweiligen Endstellung verharren
und manuell aus dieser Endstellung nicht herausbewegbar sind, ist, um den Schließmechanismus
und den Servomotor von der Handhabe her manuell übersteuern zu können, ein Oberdrückungsglied
in der Ankoppelung zwischen Servomotor und Betätigungshebel vorgesehen. Entsprechend
den zwei möglichen Schaltzuständen des Schließmechanismus, nämlich Entriegeln und
Verriegeln, weist das Überdrückungsglied zwei Raststellungen auf. Dadurch ist es
möglich, daß sich bei Stellung des Servomotors auf Verriegelungsstellung ein Fahrzeuginsasse
durch Betätigen des Schließmechanismus über die Handhabe notfalls selber aus dem
Fahrzeug befreien kann. Das Überdrückungsglied wird dabei in die größere der
beiden
möglichen Effektivlängen gezogen. Die kürzere der beiden Effektivlängen nimmt das
Überdrückungsglied im Normalbetrieb ein; es nehmen dann der Servomotor und die Handhabe
jeweils die gleiche Schaltstellung Verriegeln oder Entriegeln ein. Nachteilig an
dieser Anordnung ist, daß bei servomotorisch entsichertem Schloßmechanismus, wie
dies bei normalem Fahrbetrieb üblich ist, einzelne Türen nicht manuell in den Verriegelungszustand
überführt werden können. Eine solche gesonderte Verriegelung einzelner Türen oder
Klappen bei servomotorisch entsicherten Schließmechanismen ist zur Verhinderung
von sogenannten Ampeldiebstählen erforderlich. Es kommt häufiger vor, daß bei kurzzeitigen
Stopps während des zähflüssigen innerstädtischen Verkehrs Diebe eine Fahrzeugtür
oder eine Klappe kurzentschlossen aufreißen und einen Gegenstand oder eine Tasche
aus dem Fahrzeug entwenden. Dies kann nur vermieden oder behindert werden, wenn
die Türen oder an Klappen,/denen keine Fahrzeuginsassen sitzen, individuell verriegelt
werden; hingegen sollen aus Sicherheitsgründen die Türen, an denen Passagiere sitzen,
während der Fahrt unverriegelt bleiben, damit nach einem eventuellen Unfall die
Fahrzeuginsassen von außen befreit werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den zugrunde gelegten Fahrzeugtürverschluß
dahingehend zu verbessern, daß nicht nur die servomotorische Schloßbetätigung im
Sinne ei Entriegelung, sondern auch im Sinne einer Verriegelung?übersteuert werden
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
von Anspruch 1 gelöst. Dank der Ausgestaltung des Überdrückungsgliedes als ein in
drei verschiedene Rastlängen
überführbares Glied kann - ausgehend
von der normaletweise vorhandenen mittleren Rastlänge, die sich bei Normalbetrieb
immer selbsttätig einstellt - die servomotorisch eingestellte Schließstellung des
Schließmechanismus in der einen wie in der anderen Richtung manuell übersteuert
werden.
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Die Erfindung ist anhand eines in den zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend noch kurz erläutert; dabei zeigen: Fig. 1 die schematische Anordnung
eines Ausführungsbeispieles eines Türverschlusses nach der Erfindung in einer Fahrzeugtür
u n d Fig. 2 einen in starker Vergrößerung gezeigten Längsschnitt durch das Überdrückungsglied
nach Fig. 1 entlang der Schnittlinie II-II.
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Der in Fig. 1 innerhalb einer Fahrzeugtür 1 gezeigte Türverschluß
umfaßt außer dem eigentlichen Schließmechanismus 2 mit einem Betätigungshebel 5
noch einen pneumatisch mit Hilfskraft gespeisten Servomotor 4, der über eine Koppelstange
6 und ein Überdrückungsglied 7 an den Angriffspunkt 8 des Betätigungshebels angekoppelt
ist und eine über eine Zug/Druck-Stange ebenfalls an den Betätigungshebel angreifende
Handhabe 3, die vom Fahrzeuginnern aus zugänglich ist. Die untere Verriegelungsstellung
v des Betätigungshebels ist in vollen Linien dargestellt, wohingegen die obere
Entriegelungsstellung
e strichliert angedeutet ist.
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Der Betätigungsweg zwischen diesen beiden Endstellungen beträgt s.
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Der Servomotor 4 gehört zu einer pneumatischen Zentralverriegelungsanlage.
Er ist als zweikammriger Membrankolben ausgebildet und wird in der einen wie in
der anderen Richtung durch entsprechende Beaufschlagung einer der beiden Druckkammern
mit Unterdruck betätigt, der in der jeweiligen Endstellung dauernd und in annähernd
gleichbleibender Höhe anliegt. Dadurch wird der Servomotor ständig mit relativ großer
Kraft in der jeweiligen Endstellung festgehalten. Um gleichwohl die servomotorisch
eingefahrene Schaltstellung des Schließmechanismus manuell übersteuern zu können,
ist in der Ankopplung zwischen Servomotor und-Betätigungshebel das bereits erwähnte
Überdrückungsglied 7 vorgesehen.
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Dieses umfaßt bei dem in Fig. 2 im einzelnen dargestellten Ausführungsbeispiel
ein erstes (19) und ein zweites Einzelglied 20, die längenverschiebbar ineinandergesteckt
sind. Und zwar ist das zweite Einzelglied 20 im wesentlichen stäbchenförmig ausgebildet
und mit einem seitlich abstehenden Anlenkzapfen 17 zur Befestigung mit dem Betätigungshebel
5 versehen, wohingegen das erste Einzelglied 19 im wesentlichen die Form eines Viehantrohres
aufweist, welches das zweite Einzelglied umschließt und welches mit einem Befestigungsauge
18 für die Koppelstange 6 versehen ist. Die beiden Einzelglieder sind verkantungs-
und verdrehsicher
ineinander geführt. Das erste Einzelglied enthält
etwa in der Mitte ein Rastgesperre 9, welches im wesentlichen aus einer in Verschieberichtung
des anderen Einzelgliedes in einem seitlich abstehenden zylindrischen Gehäuse feststehend
geführten Kugel 11 und einer Feder 1o besteht. Das zweite Einzelglied 20 weist auf
der dem Rastgesperre zugekehrten Seite eine Dreierfolge von Rastvertiefungen 12
auf, deren gegenseitiger Abstand in Verschieberichtung dem Betätigungsweg s. des
Betätigungshebels am Angriffspunkt 8 entspricht. Die Steifigkeit der Feder 10 und
die Steigung der Flanken der Rastvertiefungen sind so aufeinander abgestimmt, daß
die Überdrückungskraft des Überdrückungsgliedes größer ist als die Beätigungskraft
des Hebels 5 am Angriffspunkt 8. Dadurch ist sichergestellt, daß bei einer servomotorischen
Betätigung des Schließmechanismus dieser der Bewegung des Servomotors auch tatsächlich
folgt. Zur Verein£achung der Montage des Oberdrückungsgliedes weist das im wesentlichen
vierkantförmige erste Einzelglied auf der dem Rastgesperre gegenüberliegenden Seite
einen Längsschlitz 15 sowie eine Einführöffnung 16 für die Feder und die Kugel auf.
Auf der den Rastvertiefungen gegenüberliegenden Rückseite des zweiten Einzelgliedes
ist eine Sperrnase 14 vorgesehen, die in dem Längsschlitz 15 gleiten kann. Um das
stäbchenförmige zweite Einzelglied in das vierkantrohrförmige erste Einzelglied
mit der überstehenden Sperrnase einführen zu können, weist das erste Einzelglied
auf der Rückseite im Bereich der Einführseite eine Schwachstelle 13 auf, die beim
Einführen des zweiten Einzelgliedes in das erste durch die Sperrnase 14 auf die
Seite gedrückt wird. Die Sperrnase und das obere
im Bereich der
Schwachstelle befindliche Ende des Längsschlitzes 15 wirken als oberer Begrenzungsanschlag
für die beiden ineinandersteckenden Einzelglieder des Überdrückungsgliedes gegen
unbeabsichtigtes Herausziehen.
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Die Wirkungsweise des dreifachen Oberdrückungsgliedes ist nun kurz
folgende: Im Normalbetrieb nimmt das Überdrükkungsglied die in Fig. 2 dargestellte
mittlere Effektivlänge ein. In dieser Relativlage der beiden Einzelglieder folgt
bei einer servomotorischen Betätigung des Schließmechanismus der Betätigungshebel
und die Handhabe ohne weiteres der Bewegung des Servomotors und zwar in beiden Betätigungsrichtungen.
Ausgehend von dieser mittleren Effektivlänge des Überdrückungsgliedes ist es möglich,
den servomotorisch verriegelten Schließmechanismus - Betätigungshebel 5 unten -
manuell zu entriegeln, wobei bei festgehaltenem ersten Einzelglied das zweite Einzelglied
19 des Überdrückungsgliedes gemeinsam mit der Handhabe und dem Betätigungshebel
5 hochgezogen wird, wobei das Rastgesperre in die untere der drei Rastvertiefungen
überspringt. Bei einem anschließenden manuellen Verriegeln des Schließmechanismus
oder bei einem anschließenden servomotorischen Entriegeln kehrt das Überdrückungsglied
wieder in die in Fig. 2 dargestellte mittlere Effektivlänge zurück. Außer der eben
geschilderten Möglichkeit eines manuellen Entriegelns ist auch - ausgehend von dem
servomotorisch herbeigeführten entsicherten Zustand des Schließmechanismus - ein
manuelles Verriegeln einer bestimmten Tür möglich, wobei wiederum von der dargestellten
mittleren Effektivlänge des Oberdrückungsglie-des und
der oberen
Entriegelungsstellung des Betätigungshebels ausgehend bei feststehendem äußeren
Einzelglied-19 das innere gemeinsam mit der Handhabe und dem Betätigungshebel hinuntergedrückt
wird, wobei das Rastgesperre in die obere Rastvertiefung überspringt. Diese kurze
Effektivlänge des Oberdrückungsgliedes wird ebenfalls auf zwanglose Weise wieder
in die mittlere Effektivlänge zurückgeführt, wenn anschließend einer der beiden
Betätigungsmöglichkeiten des Schließmechanismus - Servomotor oder Handhabe - jeweils
in die entgegengesetzte Richtung betätigt wird.
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