DE3016214A1 - Verfahren zur verbesserung der proteinversorgung von rindern - Google Patents

Verfahren zur verbesserung der proteinversorgung von rindern

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Description

  • Beschreibung
  • Dem Wiederkäuer stehen zur Deckung seines Eiweißbedarfs zwei Proteinquellen im Darm zur Verfügung, das unabgebaute Futterprotein und das in den Vormägen- synthetisierte Bakterienprotein. Anders ausgedrückt besteht bei Wiederkäuern und insbesondere hochleistenden Milchkühen ein zweifacher Bedarf an Stickstoff bzw. Protein, nämlich: 1. der Bedarf für die Vormagenflora, die Zucker, Stärke, Hemicellulosen und Cellulosen zu flüchtigen Fettsäuren (Essig-, Propion- und Buttersäure) sowie zu C02 und Methan abbaut. Gleichzeitig wird bei dieser bakteriellen Fermentation Bakterienprotein (single-cell-protein) in den Vormägen aufgebaut, das vom Wirtstier genutzt werden kann.
  • 2. Der Proteinbedarf des Tieres, der mit steigender Leistung zunimmt.
  • Beide Bedürfnisse decken sich bei üblicher Fütterung bis zu einer Milchleistung von etwa 20 bis 25 1/je Tag und Tier. Darüber hinaus bedarf das Tier jedoch zusätzlichen Proteins.
  • Der zusätzliche Proteinbedarf bei hochleistenden Milchkühen, der im allgemeinen bei einem gleichzeitig auftretenden Energiemangel infolge geringer Bakterienprotein-Synthese zunimmt, da insbesondere im ersten Laktationsdrittel die Futteraufnahme nicht so schnell steigt wie die Milchleistung, führt dazu, daß die Kuh "abfleischt" oder "abspeckt" und der Eiweißgehalt der Milch absinkt.
  • In dieser Situation ist eine Verbesserung der Eiweißversorgung mit Hilfe der ersten Quelle, "mehr Futterproteine", nur begrenzt möglich, da im Mittel nur 30 % des verfütterten Eiweißes dem Tier im Darm zur Verfügung stehen. Die restlichen 70 % werden im Vormagen zu Ammoniak abgebaut und in diesem Fall (Energiemangel, keine erhöhte Energiezufuhr) ungenutzt unter Belastung der Leber mit zusätzlichem Energieverlust im Harn ausgeschieden. Prinzipiell wird das frei werdende NH3 zu Bakterienproteinsynthese genutzt, aber nur so weit die umsetzbare organische Substanz als Energielieferant im Pansen dienen kann (aus 100 StE können im Mittel 10 g verdauliches Bakterienprotein gebildet werden). Dies zeigt, daß der zusätzliche Proteinbedarf bei hochleistenden Milchkühen nicht durch eine Steigerung der in den Vormägen synthetisierten Bakterienproteinmenge, die je nach Leistung etwa 60 bis 80 % des Gesamteiweißbedarfs deckt, abgedeckt werden kann.
  • In der Vergangenheit sind deshalb Versuche unternommen worden, den zusätzlichen Proteinbedarf von hochleistenden Milchkühen durch Zusatz von "geschütztem Protein" (protected protein) zum Rinderfutter zu decken. Dabei handelt es sich um Proteine oder Aminosäuren, die so präpariert sind, daß sie in den Vormägen und insbesondere im Pansen nicht abgebaut werden. Derartige pansendurchtretende Futterzusätze sind beispielsweise in der DE-PS 22 12 568 beschrieben. Pansenfeste Proteine können darüber hinaus durch eine Formaldehyd- oder eine Hitzebehandlung von Eiweißträgern hergestellt werden. Insbesonde-re die Verwendung von in dieser Weise behandeltem Sojaschrot ist in einer Reihe von Versuchen geprüft worden. Dabei hat sich herausgestellt, daß der Zusatz von geschützen Proteinen zum Rinderfutter tatsächlich zu einer Steigerung der Milchleistung bei gleichzeitig unverändertem und teilweise gesteigertem Eiweißgehalt der Milch führt. Darüber hinaus werden die oben beschriebenen Nachteile nicht-pansenfester Eiweißquellen wie NH3-Überschuß, Eiweißverlust und Leberbelastung vermieden. Einen Überblick über diese Verfahren zur Verbesserung der Proteinversorgung von Rindern geben beispielsweise die Aufsätze von Werner Kaufmann und Werner Lüpping in Tierzüchter, 30 (1978) Seite 529-30 und Kraftfutter, 61. Jahrgang, Heft 10/78.
  • Ganz abgesehen von der insbesondere bei den geschützten Aminosäuren komplizierteren Herstellung besteht ein großer Nachteil der bekannten geschützten Proteine darin, daß sie verhältnismäßig teuer sind. Die Erfindung hat sich deshalb das Ziel gesetzt, ein Verfahren zur Verbesserung der Proteinversorgung von Rindern zu schaffen, dessen Anwendung in der Praxis nicht an dem zu hohen Preis der einzusetzenden Futterzusätze scheitert, sondern unter Verwendung billiger und einfach herstellbarer Futtersubstanzen bzw. durch Ersatz zumindest eines Teils der geschützten Proteine einen vergleichbaren und möglicherweise sogar besseren Erfolg garantiert. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein bisher als Abfall angesehenes Material einer vorteilhaften Verwendung zuzuführen.
  • Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Verbesserung der Proteinversorgung von Rindern, insbesondere im ersten Laktationsdrittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man dem Rinderfutter hydrolysiertes Federmehl zusetzt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
  • Wenngleich bekannt war, daß Federmehl einen hohen Gehalt an Protein (etwa 90 %) aufweist, galt es aufgrund seiner schlechten Verdaubarkeit und seiner dem tierischen Bedarf nicht entsprechenden Aminosäurezusammensetzung bisher im wesentlichen als Abfall und kam nur mit entsprechend geringen Einsatzraten bei Monogastriern (Fische, Geflügel), wie z. B. als Fischfutter und in der Broilermast zum Einsatz. Versuche, teuerere Eiweißträger wie Sojaschrot in der Lämmer- und Kälbermast durch Federmehl zu ersetzen, ergaben recht unterschiedliche und wenig vielversprechende Ergebnisse. Zwar wurde bei einigen Versuchen festgestellt, daß beispielsweise Sojaprotein zu einem gewissen Teil durch Federmehlprotein ersetzt werden kann, eine leistungssteigernde Wirkung des Federmehlproteins wurde jedoch nicht festgestellt. Darüber hinaus ging es bei diesen Versuchen nicht darum, den Tieren zusätzliches Protein anzubieten, sondern es ging, wie schon erwähnt, nur darum, teuerere Eiweißträger zum Teil durch billigere Eiweißträger zu ersetzen.
  • Es wurde nun jedoch gefunden, daß hydrolysiertes Federmehl zwar in den Vormägen von Rindern praktisch nicht abgebaut wird, das Federmehlprotein aber in den nachfolgenden Teilen des Verdauungstrakts für den Organismus zugänglich ist und hydrolysiertes Federmehl somit ein geschütztes bzw. pansenfestes Protein darstellt. Gleichzeitig wurde gefunden, daß die Verdaulichkeit von hydrolysiertem Federmehl im Darm der Verdaulichkeit von anderen geschützten Proteinen wie z. B. mit Formaldehyd behandeltem Sojaprotein durchaus entspricht. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, Rindern und insbesondere hochleistenden Milchkühen ohne Aufwendung erheblicher Mehrkosten zusätzliches Protein aus "Abfall" zuzuführen, das (eventuell unter Ergänzung mit geschützten Aminosäuren) den Proteinhaushalt der Kuh auch bei hoher Belastung unter Vermeidung der oben dargestellten negativen Folgen zu decken in der Lage ist. Dementsprechend besteht ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß es die Möglichkeit schafft, bisher als Abfall angesehenes Federmehl nutzbar zu machen und als hochwertige Eiweißquelle für Milchkühe einzusetzen.
  • Wenn der Stickstoffbedarf der Pansenflora befriedigt wird, was im Extrem sogar am preisgünstigsten über NPN-Verbindungen wie Harnstoff möglich ist, kann die Proteingabe pro Kuh und Tag sogar erheblich gesenkt werden, weil die Passage rate des in Form von Federmehl gegebenen Proteins deutlich höher ist. Proteinärmere Rationen sind die Folge unter der Voraussetzung, daß die Zufuhr an essentiellen Aminosäuren am Darm gesichert sind. Damit sinkt der nicht genutzte Protein-Anteil. Außerdem entfällt die Beseitigung des als Stoffwechselgift in der Leber zu entgiftenden Ammoniaks, was wiederum mit einer Einsparung der für diese Stoffwechselfuntkionen erforderlichen Energie verbunden ist.
  • Die Pansenfestigkeit von geschützten Proteinen kann in vitro gemessen werden durch Bestimmung der Phosphatlöslichkeit und der NH3-Freisetzung. Ferner kann auch die Verdaulichkeit im Darm von geschützten Proteinen in vitro bestimmt werden. Die hierfür geeigneten Verfahren- sind in den oben genannten Artikeln von Kaufmann und Lüpping beschrieben.
  • Die Untersuchung von Federmehl, das bei 3 bis 4 atü 30 bis 60 Minuten bei 120 bis 150° C erhitzt wurde und anschließend schonend getrocknet wurde, ergab für die Phosphatlöslichkeit (%) einen Wert von 8 gegenüber normalem Sojaprotein von 25 und mit Formaldehyd behandeltem Sojaprotein von 5 bis 9. Die NH3-Freisetzung (%) betrug 6 gegenüber einem Wert von 60 für normales Sojaprotein und einem Wert von 17 bis 20 von mit Formaldehyd behandeltem Sojaprotein. Die Verdaulichkeit des Federmehlproteins betrug 78 bis 80 % gegenüber durchschnittlich 80 % bei normalem und geschütztem Sojaprotein. Diese Werte zeigen, daß es sich bei hydrolysiertem Federmehl um ein echtes geschütztes Eiweiß handelt. Das bisher als Abfallprodukt geltende Federmehl kann somit als geschütztes Protein über die Fütterung an Rinder wiedergenutzt werden. Dabei läßt sich hinsichtlich Temperatur und Zeit beim Autoklavieren der gewünschte Schutz leicht optimieren. Während also bisher nur chemisch behandeltes Soja (teilweise Fischmehle) also "hochwertige" Eiweiße als "geschützte" Eiweiße verwendet wurden, können erfindungsgemäß nunmehr auch minderwertige Proteine, deren hoher Keratingehalt bisher als nicht verwertbar galt, bei Wiederkäuern verwertet werden.
  • Insbesondere kann man hydrolysiertes Federmehl als geschützte schwefelhaltige Aminosäuren ansehen. Dies ist von Bedeutung, da die schwefelhaltigen Aminosäuren bei steigender Leistung als limitierend angesehen werden. Es hat sich herausgestellt, daß 300 bis 1500 g und insbesondere 300 bis 1000 g hydrolysiertes Federmehl pro Kuh und Tag ab einer Milchleistung von etwa 25 1/Tag zugefüttert werden sollten. Geeigneterweise wird das hydrolysierte Federmehl in Form von üblichem Rinderkraftfutter oder in Form von nach der Futtermittelverordnung vom 16. Juni 1976 zugelassenen Mischfuttermitteln eingesetzt, die einen Gehalt von 5 bis 50 Gew.% an hydrolysiertem Federmehl aufweisen.
  • Die Aminosäurezusammensetzung von hydrolysiertem Federmehl unterscheidet sich von der Aminosäurezusammensetzung von Pansenbakterieneiweiß und Milcheiweiß. Gegenüber den letzteren fällt insbesondere ein geringerer Gehalt an Histidin, Lysin, Methionin und auch Tryptophan auf, wobei allerdings der Überschuß an Cystin (bzw. Cystein) den Methioninmangel erheblich mindert. Ferner kann das Lysindefizit durch den hohen Lysingehalt des bakteriellen Proteins, das in den Vormägen synthetisiert wird, zum Teil ausgeglichen werden. Die folgende Tabelle 1 gibt diese Verhältnisse wieder.
  • Tabelle 1 Aminosäure - Zusammensetzung g/16 g N g/16 g N Pansenbakterien Federmehl Milch g/Gesamtaminosäuren Alanin 5,5 3,2 5,8 Arginin 6,2 3,3 3 4,6 Asparagin 4,8 7,4 12,8 Cystin 8,9 0,8 Glycin 6,7 1,9 5,1 Histidin 0,5 2,5 1,8 Isoleucin 4,6 5,5 5,9 Leucin 7,7 9,1 7,8 Lysin 1,2 7,6 8,7 Methionin 0,6 2,4 2,8 Phenylalanin 4,1 4,6 5,4 Prolin 8,6 9,3 3,6 Serin 10,5 5,3 4,1 Threonin 3,9 4,3 4,9 Tryptophan 0,7 1,3 n.b.
  • Tyrosin 2,3 4,8 5,1 Valin 7,3 6,2 5,8 Glutaminsäure 9,7 20,5 14,4 Um den Vergleich nicht durch Nucleinsäuren (in Bakterien) zu verfälschen, wurde bei Pansenbakterien g Aminosäure pro Gesamtaminosäuren verwendet.
  • Falls erwünscht, kann der Mangel des Federmehls an bestimmten Aminosäuren jedoch in einfacher Weise behoben werden. Wie schon oben erwähnt, besteht die Möglichkeit, einzelne Aminosäuren pansenfest zu machen. Dementsprechend kann die Aminosäurezusammensetzung des hydrolysierten Federmehls durch Zugabe von einzelnen oder mehreren Aminosäuren, insbesondere essentiellen Aminosäuren, in geschützter Form so ergänzt werden, daß praktisch jedes beliebige Aminosäurespektrum für die zusätzliche Protein versorgung des Rinds eingestellt werden kann. Besonders bevorzugt werden insbesondere die im Federmehl im Vergleich zum Pansenbakterieneiweiß weniger vorhandenen Aminosäureri in geschützter Form zugesetzt, um so ein dem bakteriellen Eiweiß entsprechendes Aminosäurespektrum einzustellen, das für das Tier optimal sein dürfte.
  • Die Herstellung von hydrolysiertem Federmehl ist allgemein bekannt und braucht deshalb hier nicht näher erläutert zu werden. Es sei allerdings darauf hingewiesen, daß die Bezeichnung "hydrolysiertes" Federmehl irreführend ist, deren es handelt sich bei der unter Druck stattfindenden Dampfbehandlung nicht um eine Hydrolyse, sondern um eine Denaturierung, bei der zwar auch einige Bindungen gespalten werden, im allgemeinen aber die Proteineigenschaften erhalten bleiben. Korrekter wäre deshalb die Bezeichnung "dampfdruckbehandeltes Federmehl". Da sich jedoch in der Praxis die Bezeichnung "hydrolysiertes Federmehl" durchgesetzt hat, soll diese Bezeichnung auch im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beibehalten werden.
  • Ganz allgemein kann man sagen, daß hydro]ysiertes Federmehl, das aus reinen, unzersetzten Federn durch Behandlung mit Druck und erhitztem Dampf entstandene Produkt ist, das getrocknet und gemahlen eine Pepsin-HCl-Verdaulichkeit des Proteins von nicht weniger als 70 % besitzt.
  • Nur der Vollständigkeit halber sei jedoch erwähnt, daß es auch andere Aufschlußverfahren gibt, die aber keine weitere Verbreitung gefunden haben.
  • Beispiel An drei Kühen mit Labmagenfistel wurden Rationen gefüttert, die Federmehl als Proteinträger enthielten. Die Rationszusammensetzung und die Rohnährstoffgehalte der verwendeten Komponenten sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
  • Tabelle 2 Nährstoffzusammensetzung und Aufnahme der verwendeten Komponenten Komponente Tr.S. Rohnährstoffe (% i. d. Tr. S.) Aufn. kg Org.S. Rprot. Rfett Rfaser NfE Frisch.S.
  • Heu 84,1 90,2 23,6 3,1 26,2 37,4 6 Maissilage 25,3 95,1 9,4 2,6 25,7 57,4 18 Federmehl 92,7 97,0 84,3 10,7 1,2 0,8 1,5 Tapiokasago 85,2 99,6 0,5 98,8 1,5 Gerste 84,0 95,9 14,2 2,5 6,1 73,1 4,5 Hafer 85,2 97,0 14,7 4,7 7,2 70,4 3 Tr.S. = Trockensubstanz; Org.S. = organische Substanz; Rprot. = Rohprotein; Rfett = Rohfett; Rfaser = Rohfaser; NfE = stickstofffreie Extraktstoffe; Aufn. = Aufnahme; Frisch.S. = Frischsubstanz.
  • Tabelle 3 enthält die Trockensubstanzaufnahmen sowie die Rohnährstoffgehalte der verfütterten Rationen.
  • Tabelle 3 Trockensubstanzaufnahme und Nährstoffzusammensetzung Aufnahme je Tag Nährstoffzusammensetzung (% i. d. Tr. S.) Tr.S. Protein Org.S. Rprot. Rfett Rfaser NfE (kg) (kg) 18,6 3,71 94,7 20,0 3,4 15,7 55,6 (aus Federmehl 1,17 Zusätzlich wurden in zwei Versuchsabschnitten diejenigen essentiellen Aminosäuren in den Labmagen infundiert (Tabelle 4), die im Vergleich zu dem Aminosäuremuster des Bakterienproteins im Federmehl unterrepräsentiert sind.
  • Tabelle 4 Infundierte Aminosäuren (g/Tag) Threonin 6 Tryptophan 9 Histidin 23 Methionin 27 Tyrosin 38 Lysin 90 Glutaminsäure 150 Während der jeweiligen Versuchsperioden (insgesamt 4) von jeweils 7 bis 10 Tagen wurde täglich die Milchmenge und Milchzusammensetzung bestimmt. Ferner wurden diese Werte auch bei üblicher Fütterung mit Soja bestimmt.
  • Zur Kontrolle der Vormagenfermentation erfolgte außerdem an einen Kuh (64), die neben der Labmagenkanüle noch mit einer Pansenfistel versehen war, die Bestimmung der flüchtigen Fettsäuren, der pH-Werte sowie des Ammoniakgehaltes im Pansensaft zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Fütterung. Diese Bestimmungen ergaben normale Werte, wobei lediglich der NH3-Gehalt erwartungsgemäß an der unteren Grenze (2,5 bis 4 mMol/l Pansensaft) lag. Diese Werte bestätigen noch einmal die Ergebnisse der Phosphatlöslichkeit sowie der NH3-Freisetzung (in vitro mit Pansensaft), wonach Federmehl in den Vormägen "geschützt" erscheint.
  • Dabei ergab sich im Darm, wie schon oben erläutert, eine relativ hohe Verdaulichkeit.
  • Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche sind in Tabelle 5 zusammengefaßt.
  • Tabelle 5
    Versuchs- % Rp i.d. Milchleistung Eiweißleistung Fettgehalt
    periode Ration 64 637 719 # 64 637 719 # 64 637 719 #
    1 Federmehl 20,0 15,8 25,3 20,5 20,53 546 807 713 689 4,20 4,03 4,41 4,21
    2 Federmehl + AS 20,0 16,2 25,8 22,2 21,40 613 943 848 801 4,10 4,06 4,37 4,18
    3 Federmehl 20,0 15,4 24,5 20,8 20,23 565 842 752 720 4,52 4,63 4,59 4,58
    4 Federmehl + AS 20,0 15,5 25,3 21,3 20,70 609 936 805 783 4,06 4,17 4,26 4,16
    5 Federmehl 13,5 18,9 16,2 17,55 723 598 661 4,66 4,63 4,65
    6 Soja 13,5 19,9 15,8 17,85 789 608 699 4,65 4,63 4,64
    Die Ergebnisse in Tabelle 5 lassen erkennen, daß die Verfütterung von Rationen, die Federmehl als Proteinträger bzw. als zusätzliche Proteinquelle enthalten, zu einer vergleichbaren Milchleistung wie die Verfütterung von Rationen mit üblichem Sojaprotein führt. Dabei ist zu beachten, daß die Verwendung von Federmehl und die damit verbundene höhere Proteinaufnahme nicht zu einer stärkeren NH3-Belastung der Kuh führt. Hinzu kommt, daß die Kuh bei hoher Milchleistung weniger "abfleischt" oder "abspeckt", ohne daß die Milchleistung absinkt.
  • Weiterhin zeigen die Ergebnisse in Tabelle 4, daß durch die Ergänzung des Federmehls durch Aminosäuren, die im Aminosäurespektrum des Federmehls unterrepräsentiert sind, eine deutliche Verbesserung der Milch- und besonders der Eiweißleistung zu erzielen ist. Während bei den durchgeführten Versuchen diese Aminosäuren direkt in den Labmagen infundiert wurden, ist es in der Praxis natürlich erforderlich, diese Aminosäuren in Form von geschützten Aminosäuren dem Futter zuzusetzen. Auch in diesem Fall wird trotz erhöhter Proteinaufnahme eine zusätzliche NH3-Belastung der Kuh vermieden.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Verbesserung der Proteinversorgung von Rindern PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Verbesserung der Proteinversorgung von Rindern, insbesondere im ersten Drittel der Laktationsperiode, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Rinderfutter hydrolysiertes Federmehl zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 300 - 1500 g hydrolysiertes Federmehl pro Kut und Tag bei einer Milchleistung von Uber 20 1/Tag und insbesondere 25 1/Tag zufüttert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man übliche Bestandteile enthaltendes Rinderkraftfutter mit einem Gehalt von 5 bis 50 Gew.% hydrolysiertem Federmehl verfüttert.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischfuttermittel gemäß Futtermittelver-.
    ordnung vom 16. Juni 1976 mit einem Gehalt von 5 bis 50 Gew.% hydrolysiertem Federmehl verfüttert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rinderfutter zusätzlich durch pansenfeste Aminosäuren ergänzt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rinderfutter durch Zusatz von pansenfestem Histidin, Lysin, Methionin, Tryptophan, Tyrosin, Threonin, Glutaminsäure sowie Mischungen derselben ergänzt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rinderfutter mit solchen Mengen an pansenfesten Aminosäuren ergänzt, daß die Aminosäurezusammensetzung von hydrolysiertem Federmehl plus pansenfesten Aminosäuren in etwa der Aminosäurezusammensetzung von Pansenbakterien entspricht.
  8. 8. Rinderfuttermittel, dadurch gekennzeichnet, daß es hydrolysiertes Federmehl und pansenfeste Aminosäuren enthält.
  9. 9. Futtermittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es hydrolysiertes Federmehl und pansenfestes Histidin, Lysin, Methionin, Tryptophan, Tyrosin, Threonin, Glutaminsäure sowie Mischungen derselben enthält.
  10. 10. Futtermittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnel., daß es hydrolysiertes Federmehl und pansenfeste Aminosäuren in einem solchen Mengenverhältnis enthält, daß die Aminosäurezusammensetzung von hydrolysiertem Federmehl plus pansenfesten Aminosäuren in etwa der Aminosäurezusammensetzung von Pansenbakterien entspricht.
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