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Kolbenstangendurchführung
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Die Erfindung betrifft eine druckmitteldichte Kolbenstangendurchführung
durch eine Zylinderstirnwand gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Derartige Kolbenstangendurchführungen können zwar eine gewisse Fehlfluchtung
der Kolbenstange bezüglich der Durchgangsöffnung der Zylinderstirnwand aufnehmen,
sie können jedoch die Kolbenstange nur schlecht führen. Es sind umgekehrt Kolbenstangenführungen
bekannt, welche zugleich Dichtaufgaben übernehmende Gleitlagerbuchsen aufweisen.
Hier bestehen aber Schwierigkeiten bezüglich einer guten Abdichtung der Kolbenstange,
auch können Fehlfluchtungen der letzteren bezüglich der Durchgangsöffnung der Zylinderstirnwand
nicht aufgenommen werden.
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Durch die vorliegende Erfindung soll eine Kolbenstangendurchführung
durch eine Zylinderstirnwand gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet
werden, daß eine gute Abdichtung, eine Aufnahme etwaiger Fehlfluchtung der Kolbenstange
bezüglich der Durchgangsöffnung und gute Führungseigenschaften zugleich erhalten
werden.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Kolbenstangendurchführung
gemäß Anspruch 1.
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Bei der erfindungsgemäßen Kolbenstangendurchführung übernimmt die
Gleitführungshülse die Führungsfunktion, von der somit die Lippendichtung entlastet
ist. Da die Gleitführungshülse in der aus elastomerem Material gefertigten Lagerhülse
einsitzt, kann sie um kleine Winkel verkippt werden oder um kleine Strecken zur
Zylinderachse verschoben werden. Das axiale Festlegen der Lagerhülse, der mit ihr
verbundenen Lippendichtung und der Gleitführungshülse erfolgt durch den in einer
Ringnut der Zylinderstirnwand einsitzenden Abstreifring. Damit ist auch ein Eindringen
von Schmutz in die Kolbenstangendurchführung von der Aussenseite der Zylinderstirnwand
her nicht möglich.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kolbenstangendurchführung
ist der, daß sich die mit der Kolbenstangenoberfläche zusammenarbeitenden Teile
leicht in der Durchgangsöffnung der Zylinderstirnwand montieren lassen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 1 ist im Hinblick auf
ein besonders gutes Aufnehmen von Fehlfluchtungen der Kolbenstange bezüglich der
Durchgangsöffnung der Zylinderstirnwand von Vorteil, wobei weiterhin gute Führungseigenschaften
für die Kolbenstange erhalten werden.
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Die im Anspruch 3 angegebene Materialwahl ist im Hinblick auf die
gleichzeitige Verwendung ein und desselben Materiales zur Herstellung einer Lippendichtung
und zur Herstellung einer Lagerhülse besonders vorteilhaft.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 ist im Hinblick auf
eine leichte Dauerschmierbarkeit der Gleitführungsflächen von Vorteil.
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Bei einer Kolbenstangendurchführung gemäß Anspruch 5 erhält man auch
über lange Betriebszeiten hinweg ein sanftes federndes Anliegen des Abstreifringes
an der Kolbenstange. Damit ist auch nach langem Einsatz sichergestellt, daß von
der.Aussenseite der Durchführung kein Schmutz eindringt. Ein aus Stahl gefertigter
Abstreifring kann auch leicht so geformt werden, daß er einen zu Verankerungszwecken
und Anschlagzwecken dienenden Ringflansch und einen kegelstumpfförmigen Abstreifabschnitt
aufweist.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 ist im Hinblick auf
einen gemeinsamen einfachen Einbau und Ausbau der Durchführungsteile in die Durchgangsöffnung
der Zylinderstirnwand von Vorteil.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbei spiele
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung naher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen axialen Halbschnitt durch eine Solbenstangendurchführung durch die
Stirnwand eines Arbeitszylinders; und Fig. 2 einen ähnlichen Schnitt wie Fig. 1
durch eine abgewandelte Kolbenstangendurchführung.
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Fig. 1 zeigt denjenigen Teil der Zylinderstirnwand 1o eines Arbeitszylinders,
welcher mit einer Öffnung 12 zum Durchführen der Kolbenstange 14 versehen ist. In
Fig. 1 ist der Arbeitsraum des Arbeitszylinders links der Zylinderstirnwand 1o zu
denken.
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Die Öffnung 12 ist mit einer ersten, große axiale Abmessung aufweisenden
Gegenbohrung 16 und mit einer sich anschließenden zweiten Gegenbohrung 18 versehen.
Letztere hat kleine axiale Abmessung, aber größere radiale Abmessung als die Gegenbohrung
16.
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In der Gegenbohrung 16 sitzt ein insgesamt mit 20 bezeichnetes Dicht-
und Lagerteil aus elastomerem Polyurethanmaterial ein.
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Zu diesem gehört eine zur Zylinderinnenseite weisende Lippendichtung
22 sowie eine an diese angeformte Lagerhülse 24.
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Deren axiale Abmessungen entsprechen derjenigen der Gegenbohrung 16,
ihre radiale Abmessung ist vergleichbar mit derwenigen einer Gleitführungshülse
26 aus Stahl oder Sintermaterial, z.B. Sinterstahl, welche die Kolbenstange 16 im
Gleitspiel umgibt. Die freie Stirnfläche der Gleitführungshülse 26 liegt ebenso
wie die freie Stirnfläche der Lagerhülse 24 in derselben Ebene wie der Boden der
Gegenbohrung 18.
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In der wegenbohrung 20 sitzt ein Ringflansch 28 eines evtl. von einem
Seegerring gebildeten Abstreifringes 30 ein, der aus z.B. federndem Stahl gefertigt
ist und einen konusförmigen, zur Aussenseite der Durchführung weisenden Abstreifabschnitt
32 hat. Durch eine ringförmige Befestigungsplatte 34, welche zum leichteren Anbringen
auch geteilt sein kann, ist der Ringflansch 28 in der Gegenbohrung 18 festgelegt.
Die Befestigungsplatte 34 ist ihrerseits über Schrauben 36 mit der Zylinderstirnwand
1o verbunden.
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Im Betrieb unterbindet die Lippendichtung 22 Druckmittelleckströme
längs der Oberfläche der Kolbenstange 14.
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Führungsaufgaben braucht sie nicht wahrzunehmen, da hierfür die Gleitführungshülse
26 vorgesehen ist. Da letztere über das große Volumen elastomeren Materiales der
Lagerhülse 24 an der Zylinderstirnwand 10 abgestützt ist, kann sie sich elastisch
verkippen und auch geringfügig in radialer Richtung verlagert werden, um Fehlfluchtungen
der Kolbenstange 14 bezüglich der Achse der Öffnung 12 auszugleichen. Der Abstreifring
30 verhindert das Eindringen von Staub und Schmutz in die Durchführung und hält
mit seinem die freie Stirnfläche
der Lagerhülse 24 sowie einen Teil
der freien Stirnfläche der Gleitführungshülse 26 überdeckenden Ringflansch 28 Lagerhülse
und Gleitführungshülse an ihrem Platz.
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Man erkennt, daß man nach Abnehmen der Befestigungsplatte 34 leicht
den Abstreifring 32 und dann das Dicht- und Lagerteii 20 zusammen mit der Gleitführungshülse
26 entnehmen und ersetzen kann.
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Die Ausführungsform nach Fig. 2 ähnelt weitgehend der nach Fig. 1.
Schon beschriebene Teile sind wieder mit denselben Bezugszeichen versehen und brauchen
nicht noch einmal erläutert zu werden.
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Aus dem Ringflansch 28 des Abstreifringes 30 sind zusätzlich axiale
Lappen 28 herausgebogen, welche in das Material des Dicht- und Lagerteiles 24 eingegossen
sind. Auf diese Weise bilden das letztere, die Gleitführungshülse 26 und der Abstreifring
30 ein einstückig handhabbares Teil, das besonders leicht ein- und ausgebaut werden
kann.