DE3013435C2

DE3013435C2 - Radialgleitlager mit Kippsegmenten

Info

Publication number: DE3013435C2
Application number: DE19803013435
Authority: DE
Inventors: Paul 4200 Oberhausen Gerling
Original assignee: Glyco Maschinenbau GmbH
Current assignee: Glyco Maschinenbau GmbH
Priority date: 1980-04-05
Filing date: 1980-04-05
Publication date: 1982-09-09
Also published as: DE3013435A1

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Radialgleitlager mit Lagergehäuse und kreiszylindrischer Kippsegmentaufnahme, darin untergebrachten Kippsegmenten mit Kippgelenkausbildung und Kippsegmenthalterung, wobei die Kippsegmenthalterung zwischen benachbarten Kippsegmenten angeordnete Distanzelemente und zumindest einen radialen Bolzen aufweist, der in eine Ausnehmung am Lagergehäuse mit Spiel eingesetzt ist, wobei ferner an den Stirnseiten der Kippsegmente metallische Dichtungsringe angeordnet und zumindest einige der Kippsegmente lediglich durch die Dichtungsringe und die Distanzelemente gehalten sind. — Bei solchen Radialgleitlagern definieren die Kippsegmentaufnahme im Lagergehäuse und die Dichtungsringe den abgedichteten Lagerraum, der mit einein Schmiermittel gefüllt ist.

Bei dem gattungsgemäßen Radialgleitlager (DE-OS 38 592) liegen die Kippsegmente stirnseitig an den Dichtungsringen an, die ihrerseits in umlaufenden Nuten der Kippsegmentaufnahme unmittelbar und/oder mittels Sprengring gehalten sind. Das alles ist unter Berücksichtigung /der einzuhaltenden Toleranzen in fertigungstechnischer und in montagetechnischer Hinsicht aufwendig. Auch tragen die Dichtungsringe zwar zur Führung der Kippsegmente in Achsrichtung, nicht jedoch zur Halterung der Kippsegmente bei.

Im übrigen ist ein Radialgleitlager anderer Gattung bekannt (CH-PS 3 91 394), bei dem die Kippsegmente nicht mittels Distanzelementen aneinander abgestützt sind und bei dem die Kippsegmentaufnahme aus einer in das Lagergehäuse eingesetzten Buchse besteht. Bei

diesem bekannten Radialgleitlager sind die Dichtungsringe stirnseitig an der Buchse angeschraubt Die Dichtungsringe weisen im Bereich der Welle kippsegmentseitig einen ringförmigen Vorsrprung als Form- -schlußausbildung auf. Dieser Vorsprung wird von Schultern an den Kippsegmenten h'mtergriffen. Diese Maßnahmen verlangen sehr genaue Fertigung und enge Toleranzen, sie führen zu einem komplizierten und wartungsaufwendigen Aufbau.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Radialgleitlager so weiter auszubilden, daß es bei Lagergehäusen mit nutenfreier Kippsegmentaufnahme einsetzbar ist und daß außerdem die Kippsegmente zusätzlich gehalten sind.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß zur Verwendung bei einem Lagergehäuse mit nutenfreier Kippsegmentaufnahme die Dichtungsringe kippsegmentseitig Formschlußausbildungen aufweisen, die in zugeordnete Komplementärausbildungen an den Kipp-

Segmenten einfassen. — Es versteht sich von selbst, daß bei einem erfindungsgemäßen Radialgleitlager die Dichtungsringe ihrerseits noch am Lagergehäuse fixiert werden müssen. Das kann durch entsprechende Halteringe, Anschlagschrauben, reibungsintensive Ein-

spannung oder dergleichen geschehen, und zwar ohne daß insoweit besondere Toleranzen eingehalten werden müssen. Tatsächlich erfahren nämlich die Kippsegmente ihre toleranzgenaue Führung und Halterung an den Dichtungsringen und deren Formschlußausbildungen selbst Im einzelnen läßt sich die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklichen. Insbesondere besteht die Möglichkeit, mit Dichtungsringen für eine feste Dichtung oder aber mit Dichtungsringen für eine sogenannte schwimmende Dichtung zu arbeiten. In

■to diesem Zusammenhang ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zunächst dadurch gekennzeichnet daß die Dichtungsringe für eine feste Dichtung eingerichtet sind und kippsegmentseitig eine im Axialschnitt T-förmige Formschlußausbildung aufweisen, deren T-Balken einerseits in eine Komplementärnut an den Kippsegmenten einfaßt, und daß der T-Steg mittels O-Ring oder dergleichen am Lagergehäuse abgestützt ist Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsringe für eine

schwimmende Dichtung eingerichtet sind und kippsegmentseitig eine Aufnahme für eine schwimmende Dichtung sowie einen Formschlußflansch aufweisen, der in eine Komplementärnut an den Kippsegmenten einfaßt

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß ein erfindungsgemäßes Radialgleitlager ohne weiteres in einer glatten Lagerbohrung, exakter ausgedrückt in einer glatten, von Haltegelenknuten freien und kreiszylindrischen Kippsegmentaufnahme des Lagergehäuses

angeordnet werden kann, wobei nichtsdestoweniger die Kippsegmente toleranzgenau geführt und sicher gehalten sind, weil die Dichtungsringe insoweit eine zusätzliche Funktion erfüllen. Bei einem erfjridungsgemäßen Radialgleitlager wird stets zumindest ein

Segment in Umfangsrichtung und Achsrichtung fixiert, und zwar über den schon erwähnten radialen Bolzen. Dieses Segment hält die Dichtungsringe und ^ die Dichtungsringe wiederum halten und führen die übrigen

Kippsegmente in ihrer axialen Lage. Im Rahmen der Erfindung liegt es, bei einem Radialgleitlager mit einer Vielzahl von Kippsegmenten nicht nur eines der Kippsegmente in der beschriebenen Weise mit einem radialen Bolzen zu fixieren, sondern beispielsweise zwei oder auch mehr als zwei der Kippsegmente, Zur Erfindung gehört jedoch stets, daß zumindest einige der Kippsegmente in der beschriebenen Weise lediglich durch die Dichtungsringe und die Distanzelemente gehalten sind.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein AusfOhrungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert Es zeigt in schematischer Darstellung

F i g. 1 einen Axialschnitt durch ein erfindungsgemäßes Radialgleitlager und

F i g. 2 einen Ausschnitt von einem Radialschnitt des Gegenstandes der F i g. 1.

Zu dem in den Figuren dargestellten Radialgleitlager gehört zunächst ein Lagergehäuse 1 mit kreiszylindrischer Bohrung oder Kippsegmentaufnahme KSA. Darin sind die Kippsegmente 2 untergebracht. Die Kippsegmente 2 besitzen im Rücken eine Kippausbiidung 3, im übrigen ist eine Kippsegmenthalterung besonderer Form vorgesehen. Zur Kippsegmenthalterung gehören zunächst zwischen benachbarten Kippsegmenten 2 angeordnete Distanzelemente 4. Zur Kippsegmenthalterung gehört aber auch zumindest ein radialer Bolzen 5, der in eine Ausnehmung 6 am Lagergehäuse 1 mit Spiel eingesetzt ist. An beiden Stirnseiten der Kippsegmente befinden sich Dichtungsringe 7.

Insbesondere aus der Fig. 1 entnimmt man, daß das Lagergehäuse 1 eine nutenfreie Kippsegmentaufnahme KSA aufweist. Die Dichtungsringe 7 sind kippsegmentseitig mit Formschiußausbildungen 8 versehen, die in zugeordnete Komplementärausbildungen 9 an den Kippsegmenten 2 einfassen. Zumindest einige der Kippsegmente 2 sind lediglich durch die Dichtungsringe 7 und die Distanzelemente 4 gehalten. Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, daß nur eines der Kippsegmente 2 im Lagergehäuse 1 mit Hilfe des schon erwähnten radialen Bolzens 5 fixiert ist, während alle anderen Kippsegmente 2 durch die Dichtungsringe

ίο 7 geführt und gehalten sind.

In der Fig. 1 rechts ist angedeutet, daß die Dichtungsringe 7 für eine feste Dichtung eingerichtet sein können. Sie besitzen kippsegmentseitig eine im Axialschnitt T-förmige Formschlußausbildung 8, deren T-Balken einerseits in eine Komplementärnut 9 an den Kippsegmenten 2 einfaßt, während im übrigen der T-Steg mittels O-Ring 10 reibungsintensiver Einspannung oder dergleichen am Lagergehäuse 1 abgestützt ist. Links in der F i g. 1 ist der Dichtungsring 7 für eine schwimmende Dichtung eingerichtet. Er besitzt kippsegmentseitig eine Aufnahme für eine solche schwimmende Dichtung 11 und außerdem e' ..;n Formschlußflansch S, der wiederum in eine KornpLrrrntamut S an den Kippsegmenten 2 einfaßt.

Im Ausführungsbeispiel sind die Distanzelemente 4 als Abstützbolzen ausgeführt, die einerseits in eine Aufnahm.'bohrung 12 der Kippsegmente 2 eingesetzt, andererseits mit ihrer Stirnfläche an eine Abstützfläche 13 der benachbarten Kippsegmente 2 abgestützt sind.

Im allgemeinen sind solche Abstützbolzen 4 im Bereich der radialen Mitte sowie im Bereich de. axialen Mitte benachbarter Kippsegmente 2 vorgesehen. Sie liegen mit ihrer Bolzenachse in der Ebene aller Kippgelenklinien Lbenachbarte·.· Kippsegmente 2.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Radialgleitlager mit Lagergehäuse und kreiszylindrischer Kippsegmentaufnahme, darin untergebrachten Kippsegmenten mit Kippgelenkausbildung und Kippsegmenthalterung, wobei die Kippsegmenthalterung zwischen benachbarten Kippsegmenten angeordnete Distanzelemente und zumindest einen radialen Bolzen aufweist, der in eine Ausnehmung am Lagergehäuse mit Spiel eingesetzt ist, wobei ferner an den Stirnseiten der Kippsegmente metallische Dichtungsringe angeordnet und zumindest einige der Kippsegmente (2) lediglich durch die Dichtungsringe (7) und die Distanzelemente (4) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verwendung bei einem Lagergehäuse

(1) mit nutenfreier Kippsegmentaufnahme (KSA)die Dichtungsringe (7) kippsegmentseitig Formschlußausbildungen (8) aufweisen, die in zugeordnete Komplemcrärausbildungen (9) an den Kippsegmenten (2) einfassen.

2. Radialgleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsringe (7) für eine feste Dichtung eingerichtet sind und kippsegmentseitig eine im Axialschnitt T-förmige Formschlußausbildung (8) aufweisen, deren T-Balken einerseits in eine Komplementärnut (9) an den Kippsegmenten

(2) einfaßt, und daß der T-Sceg mittels O-Ring (10) oder dergleichen am Lagergehäuse (1) abgestützt ist

3. Radialgleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsringe (7) für eine schwimmende Dichtung eingerichtet sind und kippsegmentseitig eine Aufnahme für eine schwimmende Dichtung (11) sowie einen Formschlußflansch (8) aufweisen, der in eine Komt .ementärnut (9) an den Kippsegmenten (2) einfaßt.