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Verfahren und Vorrichtung für die
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Kühlung der Spitze eines Preßstempels in einer Spritzgußmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Kühlung der Spritze
des Preßstempels einer Spritzgußmaschine des Kaltkammertyps. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Kühlung der Spitze des
Preßstempels in einer Spritzgußmaschine, um die Bildung von Gußgraten, die sich
zwischen der äußeren Oberfläche der Spitze des Preßstempels und der inneren Oberfläche
des Einspritzzylinders,in dem der Preßstempel für die Durchführung des Spritzgußvorganges
hin und her bewegt wird, auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
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Die Verwendung von Spritzgußmaschinen des Kaltkammertyps zur Herstellung
von Spritzgußprodukten aus geschmolzenem Metall,
beispielsweise
Aluminium, ist in großem Umfange entwickelt worden. Bei derartigen Spritzgußmaschinen
des Kaltkammertyps ist ein Preßstempel vorgesehen, der in einem Einspritzzylinder
hin und her bewegt wird und das dem Zylinder zugeführte geschmolzene Metall wird
durch die Betätigung des Preßstempels in den Hohlraum der Gußform gedrückt, um die
Spritzgußprodukte in dem Hohlraum zu bilden. Da die Spitze des Preßstempels, die
am vorderen Ende des Preßstempels angeordnet ist und dazu dient, das geschmolzene
Material in den Hohlraum zu drücken, in Berührung mit dem geschmolzenen Material
steht, das eine sehr hohe Temperatur aufweist und dadurch auf diese hohe Temperatur
erhitzt wird, so daß er einer thermischen Ausdehnung unterliegt, muß ein relativ
großes Spiel zwischen der inneren Oberfläche des Einspritzzylinders und der äußeren
Oberfläche der Spitze des Preßstempels vorgesehen werden. Im Falle eines Aluminiumspritzgußvorganges
liegt der Unterschied der Durchmesser zwischen Einspritzzylinder und Spitze des
Preßstempels üblicherweise bei beispielsweise 0,1 bis 0,4 mm.
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Andererseits ist die Geschwindigkeit der Spitze des Preßstempels während
des Spritzgußvorganges ziemlich hoch, in der Größenordnung von etwa 0,3 bis 4 m/sec,
wobei ein hoher Druck von etwa 100 bis 1000 kg/cm2 erforderlich ist, um beispielsweise
das Spritzgießen von Aluminium durchzuführen.
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Daher ist es unmöglich, die Bildung von Gußgraten durch geschmolzenes
Metall zu vermeiden, das in den Zwischenräumen zwischen dem Zylinder und der Spitze
während des Spritzgußvorganges eintritt.
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Weiterhin ist beispielsweise im Falle einer Spritzgußmaschine des
horizontalen Kaltkammertyps die Zeit, in der der untere Teil der Spitze des Preßstempels
während jedes Zyklus des Spritzgußvorganges in Berührung mit dem geschmolzenen Metall
ist länger als die es oberen Teils der Spitze. Hierdurch treten notwendigerweise
Temperaturdifferenzen zwischen dem oberen und unteren Teil der Spitze auf, woraus
sich eine größere thermische Ausdehnung im unteren Teil der Spitze als im oberen
ergibt. Wenn daher die Zahl der Zyklen beim Spritzgußverfahren ansteigt, wird eine
gewisse ständige Temperaturdifferenz zwischen dem oberen und dem unteren Teil der
Spitze aufrechterhalten, woraus sich eine ständige stärkere Ausdehnung des unteren
Teils der Spitze ergibt. Dies führt zur Erzeugung von mehr Gußgraten im oberen Teil
der Spitze, da wegen der geringeren thermischen Expansion in diesem Teil hier ein
größerer örtlicher Abrieb auftritt.
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Wenn derartige Gußgrate gebildet werden, kann ein Fressen oder Blockieren
zwischen dem Zylinder und der Spitze auftreten, durch das Schmelzen von Teilen des
Metalls, aus dem sie gebildet
sind. Dies beschleunigt den Abrieb
im Zylinder und an der Spitze, während die Qualität der Spritzgußprodukte infolge
der falschen Funktion der Preßstempelspitze durch den Abrieb und das Fressen in
dem Zylinder verschlechtert wird.
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Die vorbeschriebenen Schwierigkeiten werden noch ernster im Falle
eines sauerstoff-substituierten Spritzgußverfahrens, eines Vakuum-Spritzgußverfahrens,
eines Spritzgußverfahrens mit laminarer Strömung oder dergleichen, bei denen die
Menge des im Verfahren verwendeten Gleitmittels begrenzt ist.
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Daher war eine schnelle Lösung der vorbeschriebenen Probleme dringend
erforderlich.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bereits vorgeschlagen worden, die Spitze
des Preßstempels aus einem Material zu machen, das einen geringeren thermischen
Expansionskoeffizienten aufweist und gleichzeitig das Spiel zwischen dem Einspritzzylinder
und der Spitze des Preßstempels so klein wie möglich zu machen und einen Hohlraum
in ihm anzuordnen, durch den während des ganzen Betriebes Kühlwasser zirkuliert,
so daß der auf die Spitze ausgeübte thermische Einfluß verringert wird.
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Bei einem derartigen Verfahren fließt jedoch das Kühlwasser während
des gesamten Betriebs der Spritzgußmaschine durch den Hohlraum in der Spitze. Daher
wird die allgemeine Temperatur der Spitze verringert, was es unmöglich macht, die
thermische Ausdehnung der Spitze tatsächlich für die Reduktion des Spiels zwischen
Zylinder und Spitze zu verwenden und die Bildung von Gußgraten zu vermeiden. Infolge
der verstärkten Bildung von Gußgraten wird die Stabilität des Betriebs der Spritzgußmaschine
verschlechtert.
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Um die vorbeschriebenen Schwieriqkeiten zu vermeiden, ist bereits
vorgeschlagen worden, im linneren Hohlraum in der Spitze des Preßstempels das Kühlwasser
nur während einer vorbestimmten Zeitspanne während jedes Betriebszyklus der Spritzgußmaschine
zirkulieren zu lassen. Auch bei dieser Maßnahme wurde jedoch der Mangel gefunden,
daß ein örtlicher übermäßiger Abrieb nicht vermieden werden kann, als Folge der
Differenz der thermischen Ausdehnung zwischen dem oberen und unteren Teil der Spitze
im Falle des horizontalen Kaltkammertyps einer SpritzcluBmaschine, auch wenn die
Zuführung von Kühlwasser in geeigneten Zeitabständen während eines Betriebszyklus
der Spritzgußmaschine gestoppt wurde, da der untere Teil der Spitze durch Kühlwasser,
das im Hohlraum der Spitze nach der Unterbrechung des Zufuhrs des Kühlwassers verbleibt,
diese kontinuierlich kühlt, woraus eine Temperaturdifferenz
zwischen
dem oberen und unteren Teil der Spitze entsteht und einen Lokalabrieb bewirkt.
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Auch im Falle einer Spritzgußmaschine des aufrechtstehenden Kaltkammertyps
kommt ein übermäßiger Kühleffekt an der Spitze des Preßstempels vor als Folge des
im Hohlraum verbleibenden Kühlwassers nach Unterbrechung der Kühlwasserzufuhr, obwohl
die Temperatur in der Spitze im wesentlichen gleichförmig gehalten wird in Vergleich
zu einer Spritzgußmaschine des horizontalen Kaltkammertyps. Daher können auch bei
der aufrecht stehenden Spritzgußmaschine keine befriedigenden Resultate erhalten
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbeschriebenen Nachteile
bekannter Spritzgußmaschinen des Kaltkammertyps zu vermeiden und ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, die Gußgrate zu verringern und
einen wirksamen und befriedigenden Dauerbetrieb einer Spritzgußmaschine des Kaltkammertyps
zu erhalten.
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Dies wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren erreicht, bei dem die
Spitze des Preßstempels, die durch die Berührung mit dem geschmolzenen metall auf
eine hohe Temperatur erhitzt wurde, durch forciertes Durchströmen des Inneren der
Spitze
mit einer Kühlflüssigkeit für eine bestimmte Zeitspanne
gekühlt wird und nach Beendigung der forcierten Kühlung die im Inneren der Spitze
verliebene Kühlflüssigkeit so schnell wie möglich durch Durchblasen eines Druckgases
durch das Innere der Spitze entfernt wird. Hierdurch wird sichergestellt, das eine
unzureichende lokale Kühlung oder übermäßige Kühlung verhindert wird und statt dessen
eine gleichmäßige natürliche Kühlung der Spitze durch das Druckgas erreicht wird.
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Durch das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren wird
eine geeignete gleichmäßige Kühlung der Spitze des Preßstempels sichergestellt,
wohingegen eine unzulängliche lokalisierte oder übertriebene Kühlung der Spitze
verhindert wird, so daß eine gleichförmige thermische Ausdehnung der Spitze erreicht
wird, während der Zeit des Spritzgußvorganges. Hierdurch wird ermöglicht, das Spiel
zwischen dem Zylinder und der Spitze zu einem Minimum zu machen und die Bildung
von Gußgraten zu vermeiden, festfressen der Spitze im Zylinder, kratzen oder hängenbleiben
des Preßstempels im Zylinder durch die Gußgrate während des Hubs der Spitze zu vermeiden
und einen stabilen Spritzgußvorgang zu erhalten.
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Die Zeit der vorbeschriebenen forcierten Kühlung der Spitze durch
das Medium der Kühlflüssigkeit und die Einstellung des Grades der Kühlung der Spitze
hängen von den Bedingungen des
verwendetffl Gleitmittels und des
Spritzgußvorganges ab und sind stark veränderlich. Beispielsweise ist es vorzuziehen,
die forcierte Kühlung während der Zeit vom Beginn des Spritzguß vorganges bis zum
Beginn des Rückhubs des Preßstempels durchzuführen. Weiterhin wird bevorzugt, daß
die.Temperatur der Spitze beim Beginn des Spritzgußvorganges nicht unter die Temperatur
beim Rückhub des Preßstempels absinkt.
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Da weiterhin die Temperatur an der Spitze durch die natürliche Kühlung
mittels Luft kontinuierlich abfällt, nachdem die Kühlflüssigkeit aus dem Inneren
der Spitze ausgetrieben worden ist, ist es erforderlich, die Kühlbedingungen der
Spitze zu bestimmen durch die Kühlflüssigkeit und den Zeitpunkt der Zuführung der
Kühlflüssigkeit und deren Beendigung zu bestimmen, wobei die vorbeschriebene natürliche
Kühlung der Spitze durch die Luft in Betracht gezogen werden muß.
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Bei einem Aluminiumspritzgußvorgang wird beispielsweise bevorzugt,die
Temperatur der Spitze um umgefähr 50 bis 300 °, vorzugsweise etwa 50 bis 200 " zu
verringern. Wenn die Temperatur der Spitze um etwa 300 OC oder mehr verringert wird
durch forcierte Kühlung tritt eine übermäßige Kühlung der Spitze auf, nachdem die
natürliche Kühlung mit Luft bewirkt wird, was unerwünscht ist. Wenn andererseits
der Temperaturabfall in der Spitze geringer als etwa 50 "C bei der forcierten Kühlung
ist,
tritt ein ungenügendes Schrumpfen der Spitze auf, wodurch
Festfressen oder Hängenbleiben der Spitze im Zylinder auftritt, so daß eine übermäßige
Menge an Gleitmittel zugeführt werden muß, als Folge der zu hohen Temperatur der
Spitze, was nicht wünschenswert ist.
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Da ferner die im einzelnen geltenden Kühlbedingungen für die Kühlung
der Spitze in Abhängigkeit von der Temperatur der geschmolzenen Metalls, der Zykluszeit
des Spritzgußvorganges, des Materials, das die Spitze bildet und von der Form der
Spitze selbst und derQleichen abhängen, müssen die Kühlzyklen unter Berücksichtigung
der vorgenannten Parameter eingestellt werden.
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Unabhängig von den vorbeschriebenen Fakten ist die Spitze des Preßstempels
verschiedenen komplizierten Beanspruchungen, beispielsweise Zugspannungen, Druckspannungen
und Scherkräften ausgesetzt, die als komplizierte Kombinationen während des Gußvorganges
auftreten. Infolgedessen unterscheidet sich die Größe der Zugspannung in den verschiedenen
Teilen der Spitze in verschiedener Weise.
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Anhand der in der Zeichnung im Querschnitt dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen S:>r.itzqu ßmschin des horizontalen Kaltkammertyps werden
weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung erläutert.
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In der Figur weist die Spritzgußmaschine des horizontalen Kaltkammertyps
eine feststehende metallische Gußform 1 und eine bewegliche Gußform 2 auf, zwischen
denen ein Gußhohlraum 3 gebildet wird, wenn die beiden Gußformen 1 und 2 aneinander
anliegen. An der feststehenden Gußform 1 ist ein Einspritzzylinder 4 angeordnet,
der nahe seinem offenen Ende eine Eingußöffnung 5 aufweist. Ein Preßstempel 6, an
dessen vorderen Ende eine Spitze 7 angeordnet -ist, ist verschiebbar im Einspritzzylinder
4 angeordnet. Er wird durch eine Kolbenstange 8 von einer (nicht dargestellten)
Antriebsvorrichtung über eine Kupplung 9 angetrieben, die diese mit dem hinteren
Ende des Preßstempels verbindet.
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Das geschmolzene Metall wird durch die Eingußöffnung 5 in den Zylinder
4 eingeführt, wenn die Spitze 7 über die Eingußöffnung 5 hinaus zurückgezogen worden
ist und wird durch die Vorwärtsbewegung der Spitze 7, die von der Antriebsvorrichtung
angetrieben wird, in den Hohlraum 3 eingespritzt.
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Hierdurch wird das Spritzgußprodukt erzeugt.
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Der Preßstempel 7 hat die Form eines Hohlzylinders in dem eine Röhre
10 angeordnet ist. Das hintere Ende der Röhre 10 ist eo an der Kupplung 9 befestigt,
daß ein ringförmiger Durchgang 11 zwischen der inneren Fläche des Preßstempels 6
und der äußeren Fläche der Röhre 10 besteht. Das vordere offene Ende der Röhre 10
endet in einem Hohlraum 12, der in der Spitze 7 gebildet ist.
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Der in der Röhre 10 vorhandene innere Durchgang 13 steht mit einer
Einlaßröhre 14 in Verbindung, die nahe der Kupplung 9 mit der Röhre 10 verbunden
ist, wobei die Einlaßröhre 14 dicht durch den Zylinder 6 geführt ist und sowohl
mit einem Ventil 15 für die Zuführung eines Kühlmediums oder einer Kühlflüssigkeit,
wie Wasser, aus einer (nicht dargestellten) Quelle verbunden ist, wenn es geöffnet
ist und einem Ventil 16 für die Zufuhr von Druckgas, wie Druckluft aus einer (nicht
dargestellen) Quelle, wenn es geöffnet wira, während das Ventil 15 geschlossen gehalten
wird. Die Ventile 15 und 16 können in zeitlicher Abhängigkeit von der Betätigung
des Zylinders 6 gesteuert werden.
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Andererseits ist eine Auslaßröhre 17 nahe der Kupplung 9 am Preßstempel
6 angeordnet und steht in Verbinaung mit dem ringförmigen Durchgang 11 zwischen
dem Preßstempel 6 und der Röhre 10.
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Daher wird das durch die Einlaßröhre 14 in den inneren Durchgang 13
eingeführte Kühlmedium oder Druckgas in den Hohlraum 12
geleitet
und wird durch den ringförmigen Durchganq 11 und die Auslaßröhre 17 über die Abflußröhre
18 aus der Spritzgußmaschine abgeführt und an einen geeignete Ort geleitet, wie
dies durch Pfeile dargestellt ist.
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Beim Betrieb der Spritzgußmaschine werden die Gußformen 1 und 2 dicht
geschlossen und eine bestimmte Menge geschmolzenen Metalls wird durch die Einspritzöffnung
5 in den Zylinder 4 eingespritzt, nach dem die Spitze 7 über die Einspritzöffnung
5 hinaus zurückgezogen worden ist. Dann wird die Spitze 7 durch eine bestimmte Kraft
nach vorne bewegt, so daß das geschmolzene Material in den Hohlraum 3 eingespritzt
wird und die Spitze 7 wird dann für eine bestimmte Zeit, beispielsweise etwa 5 Sekunden,
nach dem Beginn der Einspritzung des geschmolzenen Metalls festgehalten, um kontinuierlich
einen bestimmten Druck auszuüben. Nachdem das Spritzgußprodukt und die Gußformen
1 und 2 auf eine geeignete Temperatur gekühlt worden sind (etwa 25 Sekunden nach
dem Beginn der Einspritzung des geschmolzenen Metalls) wird die bewegliche Gußform
2 von der stationären Gußform 1 wegbewegt und im wesentlichen gleichzeitig wird
die Spitze 7 weiter nach vorne bewegt an die Grenze ihres vorderen hubs, um das
verbleibende befestigte Metall, das sich nahe dem Eingangsteil des Hohlraums 3 gebildet
hat, zu entfernen. Dann wird die Spitze rückgezogen bis an die Grenze ihres hinteren
Hubs.
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Dann wird ein Reinigungsvorgang der Gußformen 1 und 2 und der Spitze
7, wie auch die Zuführung eines Schmiermittels durchgeführt, für den nächsten Spritzgußvorgang,durch
den ein Verfahrenszyklus beendet ist. Die Periode eines Spritzgußzyklus liegt bei
etwa 20 bis 120 Sekunden und die mittlere Temperatur des Einspritzzylinders 6 liegt
bei etwa 150 bis 200 OC.
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Gemäß dem charakteristischen Merkmal der Erfindung wird die Kühlung
der Spitze 7 in synchronisierter Zeitbeziehung zu dem Spritzgußvorgang bewirkt durch
die Betätigung des Preßstempels 6. In diesem Falle wird die Zuführung der Kühlflüssigkeit
durch Betätigung des Ventils 15 so gesteuert, daß während das Ventil 16 geschlossen
gehalten wird, das Ventil 15 offen gehalten wird für dieselbe Zeitspanne vom Beginn
der Einspritzung des geschmolzenen Materials bis zum Beginn des Rückwärtshubs des
Preßstempels 6, vorzugsweise für die Zeitspanne von der Beendigung der Aufrechterhaltung
des Gießkopfes am geschmolzenen Metall, d.h. der Aufrechterhaltung des Drucks des
geschmolzenen Metalls im Hohlraum 3 durch die gegen das geschmolzene Metall gedrückte
Spitze 7 bis zum Beginn der öffnung der Gußformen 1 und 2, um die Kühlflüssigkeit
durch die Leitung 14, den inneren Durchgang 13 in den Hohlraum 12 in der Spitze
7 zuzuführen und durch den ringförmigen Durchganq 11 und die Röhre 17 sowie durch
die
Abflußleitung 18 aufrechtzuerhalten und hierdurch den Preßstempel
6 und insbesondere die Spitze 7 zu kühlen. Gleichzeitig mit oder unmittelbar nach
der Beendigung der Zufuhr der Kühlflüssigkeit durch Schließen des Ventils 15 wird
das Ventil 16 geöffnet, um das Druckgas durch die vorher beschriebenen Durchgänge
14 und 13 in den Hohlraum 12 und in die Spitze 7 zu führen und durch die Durchgänge
11, 17 und 18 abzuführen, in der Zeit bis der Rückhub des Preßstempels 6 beginnt,
insbesondere zu der Zeit,bis die bewegliche Gußform 2 die Grenze ihres öffnungshubs
erreicht.
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Hierdurch wird ermöglicht, daß die in dem Hohlraum 12 der Spitze 7
zurück gebliebene Kühlflüssigkeit im wesentlichen vollständig entfernt wird. Wie
vorstehend beschrieben, werden die Ventile 15 und 16 so in zeitlicher Abhängigkeit
von der Betätigung des Preßstempels 6 betätigt, daß verhindert wird, daß sie gleichzeitig
geöffnet werden oder eines von ihnen wird daran gehindert, geöffnet zu werden während
das andere offen gehalten ist. Die Zeitspanne, in der das Ventil 16 offen gehalten
wird, wird so eingestellt, daß es möglich ist, die im Hohlraum 1-2 enthaltene Kühlflüssigkeit
im wesentlichen vollständig aus diesem zu entfernen.
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Wie im vorstehenden beschrieben, wird erfindungsgemäß die Spitze gleichmäßig
gekühlt während der Zeit, während der das geschmolzene Metall im Hohlraum 3 sich
verfestigt und es wird bei einer vorbestimmten Temperatur in thermisch ausgedehntem
Zustana
gehalten wie diese infolge der vorbeschriebenen Steuerung der Zuführung des Kühlmediums
und des Druckgases eingestellt worden ist. Dies ermöglicht es, den Abstand zwischen
dem Einspritzzylinder und der Spitze minimal zu halten. Dies macht es möglich, die
Bildung von Gußgraten in der Öffnung durch geschmolzenes Material, das während des
Hubs des Preßstempels in die Öffnung eindringt, zu vermeiden. Da die Spitze 7 genügend
gleichmäßig gekühlt ist, wird die Bildung von lokalem Abrieb an der Spitze 7 und
dem Zylinder 4 oder ein Fressen der Spitze 7 im Zylinder 4 während der Vorwärtsbewegung
an die Grenze des Vorwärtshubs und das Rückwärtshubs verhindert. Da ferner die zwangsläufige
Kühlung der Spitze 7 durch das Kühlmedium während des Rückhubs des Preßstempels
6 gestoppt wird und die Spitze 7 der gleichmäßigen natürlichen Kühlung durch das
Medium des Druckgases unterworfen wird, nachdem die Kühlflüssiqkeitin dem Hohlraum
12 der Spitze 7 im wesentlichen durch das Druckgas entfernt worden ist, wird eine
übermäßige Kühlung der Spitze 7 verhindert, während die-AuEbringung eines Schmiermittels
auf die Teile der Spritzgußmaschine, die dies benötigen, optimal durchgeführt werden
kann. Dies ermöglicht einen stabilen Betrieb der Spritzgußmaschine zu sichern.
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Das zur forcierten Kühlung der Spitze 7 verwendete Kühlmedium kann
Kühlwasser von Raumtemperatur bis etwa 25 OC oder Heißwasser mit einer Temperatur
von etwa 30 bis 90 OC sein, in Abhängigkeit von den Spritzgußbedingungen, wie der
Wärmemenge, die von dem geschmolzenen Material bei jedem Verfahrenszyklus abgegeben
wird, der Temperatur, die im Zylinder 4 eingestellt wird für den optimalen Betrieb
der Spritzgußmaschine. Das heiße Wasser wird verwendet, wenn keine so starke Kühlwirkung
benötigt wird und die Temperatur des heißen Wassers wird so gewählt, daß optimale
Betriebsbedingungen herrschen.
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Andererseits kann das Druckgas entweder aus Luft oder Stickstoff bestehen.
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Ein Beispiel der Versuchsdaten nach der vorliegenden Erfindung wird
im folgenden beschrieben: Beispiel Die verwendete Aluminiumspritzgußmaschine des
horizontalen Kaltkammertyps war mit einer Spitze 7 versehen, die einen äußeren Durchmesser
von 73 mm, eine Gesamtlänge von 70 mm, einen radialen Wanddurchmesser von 13 mm
und einen Wanddurchmesser der Spitze von 12 mm aufwies und die aus Material SKD-61
bestand und wobei der Lufteinspritzzylinder einen
inneren Durchmesser
von 73,20 mm aufwies. Während der Dauer des Betriebs der Maschine wurde ein festes
Schmiermittel verwendet. Der Spritzgußvorgang wurde ausgeführt in einem sauerstoffsubstituierten
Spritzgußvorgang, bei dem geschmolzene Aluminiumlegierung ADC 12, die bei einer
Temperatur von 650 OC gehalten wurde, in die Gußformen bei einem GieB-druck von
500 kg/cm2 eingespritzt wurde und bei dem der Spritzgußzyklus für einen Vorgang
bei 65 Sekunden lag, während die Formen 15 Sekunden nach dem Beginn der Injektion
geöffnet wurden. Das Kühlwasser wurde in den Hohlraum in der Spitze während einer
Zeitspanne von 5 bis 15 Sekunden nach dem Beginn der Einspritzung (oder der Beendigung
der Anwendung des Gießkopfes auf das geschmolzene Metall) eingeführt.
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Sofort nach der Beendigung der Anwendung des Kühlwassers wurde 4 Sekunden
lang Druckluft der Spitze zugeführt, um das verbliebene Kühlwasser zu entfernen
und eine natürliche qleichmäßige Kühlung der Spitze zu bewirken.
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Die Ergebnisse sind in folgender Tabelle dargestellt
Zuführung I Temperatur der Temperatur der Dicke des Guß- Form
des Anzahl der |
es Kühl- Spitze bei Be- Spitze beim Rck- grates am obe- Gußgrates
Zyklen bei |
wassers ginn der Ein- hub des Preß- ren Ende der stabilen |
(sec) spritzung stempels Spitze Betrieb |
(°C) (°C) (ihren) (m x sn) |
oberer unterer |
Teil Teil |
kein Fres- |
5 192 254 254 0,1 5 x 5 sen bei |
3000 Zyklen |
10 132 212 224 0,20 20 x 20 Fressen bei |
500 Zyklen |
15 104 184 208 0,25 50 x 50 Fressen bei |
30 Zyklen |
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, wurde durch das vorgenannte Beispiel bewiesen,
daß die Zeitspanne für die forcierte Kühlung der Spitze durch Kühlwasser vorzugsweise
bei etwa 5 Sekunden eingestellt werden muß, um optimale Ergebnisse zu erhalten und
daß, wenn die Kühlzeit länger gemacht wird durch kontinuierliche Zuführung von Wasser
während des Zyklus, wie dies bei bekannten Verfahren der Fall ist, die Entstehung
von Gußgraten anwächst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann ebenfalls beim Spritzgießen von
Zink, Magnesium und dergleichen verwendet werden, um gute Ergebnisse zu erzielen.
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Es ist klar, daß die Erfindung auf bestehende Spritzgußmaschinen des
Kaltkammertyps angewandt werden kann, indem lediglich eine Zuführung von Kühlflüssigkeit
und Druckgas zusammen mit einem Steuersystem vorgesehen werden muß.