DE3011932A1 - Verfahren zum verhindern des wachstums von meeresorganismen - Google Patents

Verfahren zum verhindern des wachstums von meeresorganismen

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DE3011932A1 DE19803011932 DE3011932A DE3011932A1 DE 3011932 A1 DE3011932 A1 DE 3011932A1 DE 19803011932 DE19803011932 DE 19803011932 DE 3011932 A DE3011932 A DE 3011932A DE 3011932 A1 DE3011932 A1 DE 3011932A1
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Shoichiro Matsudo Chiba Kajiwara
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Kitoshi Yokkaichi Mie Yamaguchi
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Description

  • Verfahren zum Verhindern des WachCtums Meeresorganismen
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zuln Verhindern des Wachstums von Meeresorganismen auf einer Oberfltiche.
  • Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem Verfahren zum Verhindern des Wachstums von Meeresorgsnismen auf der Oberfläche von Apparaturen, Vorrichtungen und/oder Rohrleitungen zum Fördern von Meereswässer und Anlagen, in denen Meereswasser verwendet wird.
  • Die industriemäßige Nutzung von Meerwasser hat erheblich zugenommen. Es wird z.B. Meerwasser in Dampfkraftanlagen, Eisenherstellungsbetrieben und in der petrochemischen Industrie verwendet. Meerwasser wird auch zum Kühlen von Kondensatoren in Schiffen verwendet.
  • Hierbei werden nicht zu übersehende Sc:hwierlgkeiten durch Meeresorganismen wie Schaltiere (Muscheln, Eni enmuscheln usw.), Bryozoen und Hydrozoen erzeugt. Wenn sich derartige Meeresorganismen auf den Oberflächen von Rohrleitungen und/oder Anlagen im Strömungsweg des Wassers festsetzen und wachsen, d:nn verengt sich der Strömungsquerschnitt der Rohrleitungen und/oder Anlagen. Bilden sich viele Meeresorganismen auf einer Oberfläche, dann löst sich ein Teil dieser Ablagerung und tritt in die Kondensatoren von Heizkesseln und Wärmeaustauschern ein, wodurch deren Kühlwirksamkeit verringert wird. Ein Blockieren von Kondensatorleitungen durch abgelöste Oberflächenteilchen führt zur turbulenten Strömung des Meerwassers und eine derartige Strömung beschleunigt die Korrosion des Metalls.
  • Zur Verhinderung derartiger Schwicrigkeiten sind Chlor erzeugende Mittel, eine organische Zinnverbindung, ei ne organische Schwefelverbindung und ein quaternäres mmonsal£'. eingesetzt worden. Diese Mittel weisen jedoch eine restliche Toxizität auf und sammeln sich im Meerwasser an. Es wird vermutet, daß größere Aiisammlungen derartiger Mittel zu einem Zusammenbruch des ökologischen Gleichgewichts des Gewässers oder Meeres führen. Um z. B. das Wachstum von Meeresorganismen auf einer Oberfläche durch Zugabe von Chlor und/oder einem Chlor erzeugenden Mittel zu Meerwasser zu verhindern, muß das Mittel in einer Verweilkonzentration des Chlors und/oder Hypochlorits im Meerwasser im Bereich von 0, 1 - 0, 2 ppm vorliegen.
  • Somit müssen dem in Berührung mit der Oberfläche kommenden Meerwasser ständig 1 - 2 ppm verfügbares Chlor zugegeben werden. Wird auf ähnliche Reise eine organische Zinnverbindung verwendet, dann muß diese Verbindung ständig oder intermittierend dem Meerwasser in einer Menge zugegeben werden, die eine Verweilkonzentration der Verbindung im Meerwasser im Bereich von 0, 005 - 0, 5 ppm erzeugt. Wird eine organische Schwefelverbindung verwendet, dann muß diese Verbindung ständig oder intermittierend dem Meerwasser in einer Menge zugegeben werden, die eine Verweilkonzentration der Verbindung im Meerwasser im Bereich von 1 - i0 ppm ergibt. Ferner ergibt sich bei der Verwendung von Chlor der Nachteil, daß der Transport des Chlors gefährlich ist und ein gefahrloser Zusatz von Chlor zum Meerwasser mit Schwierigkeiten behaftet ist.
  • Seit längerer Zeit wird somit die Entwicklung eines Mittels erstrebt, welches als Ersatz für die Chlor erzeugenden Mittel, die organischen Zinnverbindungen, die organischen Schwefelverbindungen oder die quaternären Ammoniumsalze dienen kann. Es sind Forschungsarbeften im Hinblick auf eine Reduzierung der einsetzbaren Mengen dieser Mittel durchgeführt worden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein Verfahren zum Verhindern des Wachstums von Meeresorganismen auf Oberflächen vorzusehen, welches sich chemischer Mittel bedient, die keine restliche Toxizität aufweisen und mit dem eine Kontrolle des Festhaftens der Meeresorganismen möglich ist, ohne eine SWrunC des ökologischen Gleichgewichts des in Frage kommenden Gewässers oder des Meeres herbeizuführen.
  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man Wasserstoffsuperoxid und/ oder ein Wasserstoffsuperoxid erzeiigenles Mittel dem mit der Oberfläche in Berührung kommenden Meerwasser zugibt.
  • Bei den Untersuchungen zum Auffinden eines Verfahrens zur Verhinderung des Wachstums von Meeresorganismen auf Oberflächen unter Verwendung eines Mittels, welches keine toxischen Rückstände hinterläßt und sich im Meerwasser nicht ansammelt, wurde gefunden, daß diese Erfordernisse von Wasserstoffsuperoxid erfüllt werden. Es wurde auch gefunden, daß bei kontinuierlicher oder intermittierender Verwendung von Wasserstoffsuperoxid in Kombination mit einem oder mehreren der bekannten Mittel die Menge des verwendeten bekannten Mittels infolge der synergetischen Wirkung reduziert werden kann, welche bei der Kombination von Wasserstoffsuperoxid mit dem bekannten Mittel auftritt.
  • Wasserstoffsuperoxid selbst ist nicht toxisch und zersetzt sich zu Wasser und Sauerstoff. Folglich hinterl;ißt das Wasserstoffsuperoxid keine restlichen Giftstoffe und sammelt sich nicht im Meerwasser an.
  • Wasserstoffsuperoxid führt somit zu keiiier Verschmutzung des Wassers.
  • Wird es in geeigneter Menge und im Verlauf einer geeigneten Zeitdauer verwendet, so verhindert Wasseritoffsuperoxid das Wachstum von Meeresorganismen auf Oberflächen oder es vermag die Organismen zu zerstören.
  • Wasserstoffsuperoxid kann dem in Berührung mit den Oberflächen kommenden Meerwasser kontinu erlich oder intermittierend zugegeben werden. Die Menge des zu verurendenden Wasserstoffsuperoxids und die Anwendungsteise dieser Substanz hängen von der Art der Meeresorganismen, dem Wachstums zustand der Meeresorganismen, der Anwendungsdauer des Wasserstoffsuperoxids und von wirtschaftlichen Gesichtspunkten ab. Im allgemeinen wird eine Menge an Wasserstoffsuperoxid eingesetzt, die dazu ausreicht, eine Konzentration des Wasserstoffsuperoxids im Meerwasser im I3ereich von 0, 01 - 500 ppm, vorzugsweise 0,05 - 100 ppm zu ergeben.
  • Ein Wasserstoffsuperoxid erzeugendes Mittel, welches die gleiche Wirkung wie Wasserstoffsuperoxid aufweist, läßt sich bei der Erfindung verwenden. Beispiele derartiger Wasserstoffsuperoxid erzeugender Mittel umfassen anorganische Peroxosäuren wie Peroxoborsäure, Peroxokohlensäure und ähnliche, organische Peroxosäuren wie Persoxoessigsäure oder Salze davon und die Additionsverbindung von Harnstoff und Wasserstoffsuperoxid. Chemische Mittel, die in Meerwasser Wasserstoffsuperoxid erzeugen, lassen sich bei der Erfindung einsetzen.
  • Das Wasserstoffsuperoxid und/oder ein Wasserstoffsuperoxid erzeugendes Mittel lassen sich zusammen mit einem zweiten chemischen Mittel einsetzen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Chlor, ein verfügbares Chlor erzeugendes Mittel, eine quaternäre Ammoniumverbindung, Hydrazin, ein Hydrazin erzeugendes Mittel, eine organische Schwefelverbindung oder Mischungen daraus. In diesem Fall läßt sich die Menge des einzusetzenden zweiten Mittels reduzieren, weil sich bei der Kombination von Wasserstoffsuperoxid und dem zweiten Mittel ein synergetischer Effekt gegenüber der Verwendung des zweiten Mittels alleine ergibt. Wird folglich Wasserstoffsuperoxid zu dem angegebenen Zweck eingesetzt, dann entsteht eine nur geringe Verschmutzung des Wassers durch das zweite Mittel. Insbesondere beim Einsatz einer Kombination von Wassersioffsuperoxid und Chlor oder einem verfügbares Chlor erzeugenden Mittel entsteht Sauerstoff im Singletzustand (ort) infolge einer Oxidatins-Reduktionsreaktion, wie durch die nachfolgende Gleichung dargestellt, wobei der Sauerstoff zum Verhindern des Wachstums der Meeresorganismen auf der Oberfläche beiträgt: Beispiele verfügbares Chlor erzeugender Mittel umfassen Hypochlorite, Dichlorisocyanurate und ähnliche, die im Meerwasser Chlor erzeugen.
  • Beispiele Hydrazin erzeugender Mittel umfassen Hydrazinhydrochlorid und Hydrazinsulfat, welche in Meerwasser Hydrazin erzeugen. Beispiele quaternärer Ammoniumverbindungen umfassen C etyltrimethylam m onium -chlorid, Laurlld imethylbenzylamm onium chlorid, Laurilpyridin ium chlorid, l-lauryl-2-methyl- 3- imidazoliumchlorid und ähnliche. Beispiele organischer Schwefelverbindungen umfassen Thiurame, Dithiocarbamate, Thiazole und ähnliche. Die organischen Schwefelverbindungen umfassen, z.B., Tetramethylthiuramdisulfid, T et raäti Wlthiuramd isulfid, Natrium -dimethyldithiocarbamat, Natriumd iät hyldithiocarbam at, 2-Mer captobenzothiazol, 3, 5-Dimethyl- 1, 3, 5, 2H-tetrahydrothiadi a zin- 2-thion.
  • Wird Wasserstoffsuperoxid und/oder ein Wasserstoffsuperoxid erzeugen des Mittel (nachfolgend zuweilen als erstes chemisches Mittel bezeichnet) mit dem zweiten chemischen Mittel kombiniert, dann kann die eingesetzte Menge des ersten chemischen Mittels weniger sein als diejenige Menge des ersten chemis chen Mittels die erforderlich ist, wenn das erste Mittel alleine verwendet wird.
  • Wird ein zweites chemisches Mittel eingeset zt, so wird es mit dem ersten chemischen Mittel derart kombirilert, daß sich im Meerwasser die folgenden Konzentrationsbereiche ergeben: Verfügbares-Chlor 0,01 - 1 ppm Hydrazin O, 1 - 50 ppm quaternäre Ammoniumverbindung 0, l - 5 ppm organische Schwefelverbindung 0, t - 5 ppm.
  • Das erste chemische Mittel und das zweite chemische Mittel können dem Meerwasser gleichzeitig zugegeben werden, obwohl bevorzugt wird, die beiden chemischen Mittel dem Meerwasser in geeigneten Zeitabständen alternierend zuzugeben. Im allgemeinen liegt ein derartiger Zeitabstand im Bereich von 0 - 24 Stunden, vorzugsweise O - 12 Stunden, wobei der Bereich von 0 - 6 Stunden am meisten bevorzugt wird.
  • Erfindungsgemäß läßt sich das Wachstum von Meeresorganismen auf Oberflächen im Strömungsweg des Meerwassers durch Verwendung von Wasserstoffsuperoxid und/oder einem Wasserstoffsuperoxid erzeugenden Mittel ohne zurückbleibende Toxizität verhindern. Bei Anwendung der Erfindung entsteht nur sehr geringe Verschmutzung des Meerwassers und das ökologische System des Meeres wird nicht beeinträchtigt.
  • Wird ferner das Mtasserstoffsuperoxid mit einem zweiten chemischen Mittel kombiniert, dann wird eine geringere Menge des zweiten chemischen Mittels benötigt als wenn das zweite Mittel alleine eingesetzt wird.
  • Anhand der nachstehenden Beispiele soll die Erfindung näher erläutert werden. Die Erfindung soll jedoch nicht als auf diese Beispiele beschränkt betrachtet werden und es lassen sich Abänderungen und Modifikationen im Rahmen des Erfindungsgedankens durchführen. Alle Prozentsätze und Anteile sind gewichtsbezogen, wenn nicht anders angegeben.
  • Beispiel- t Dieser Versuch wurde im Verlauf der Monate Juni bis September durchgeführt, wobei es sich um die Brutzeit der Schaltiere, insbesondere Entenmus cheln, handelt. Eingesetzt wurde eine Versuchsapparatur, welche vier- aus Glas gefertigte Säulen und vier Pumpen zum Zuliefern chemischer Mittel umfaßte, wobei die Säulen und Pumpen parallel geschaltet wurden. In jede der Säulen wurden Platten aus angerauhtem oder angeschliffenem Glas der Abmessungen 70 x 40 mm und Holzstückchen der Abmessungen 100 x 50 mm eingeführt. Meerwasser wurde durch jede Säule geleitet. Das chemische Mittel wurde den Säulen in den in der Tabelle t angegebenen Konzentrationen zugeführt. Die Anzahl der Schaltiere, insbesondere Entenmuscheln, die am angeschliffenen Glas und an den Holzstückchen festhafteten, wurde nach etwa 10 Tagen bestimmt. Ähnliche Besi;immungen wurden an Glasplatten und Holzstückchen durchgeführt, die sich in einer Säule befanden, der kein chemisches Mittel zugeführt wurde (Kontrollversuch). Das verwendete chemische Mittel bestand aus einer 35Croigen wässrigen Lösung von Wasserstoffsuperoxid. Das Mittel wurde kontinuierlich oder intermittierend in die Säule eingeführt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt.
  • Die in der Tabelle 1 angegebene Wirksamkeit in i0 gegenüber dem Kontrollversuch wurde ermittelt aus der Gleichung A --B x 100 A in der A die Anzahl der Meeresorganismen darstellt, die sich an der Prüfoberfläche bildeten, wenn kein che:nisches Mittel dem Meerwasser zugegeben worden war und B die Anzahl der Meeresorganismen darstellt, die sich an der Prüfoberfläche bildeten, wenn dem Meerwasser das chemische Mittel zugegeben worden war.
  • Erfolgte keine Zugabe von Wasserstoffsuperoxid zum Meerwasser, dann hafteten die Meeresorganismen in folgender Anzahl an den Prüfoberflächen: Angeschliffenes Glas 12 x 104/m² Holzstückchen 13 x 104/m² Tabelle 1
    Konz. des Zugabeweise Wirksamkeit (%)
    H2O2 (ppm) Glas- Holz-
    fläche fläche
    0 0 0
    (Kontrollver-
    such)
    0,2 41,4 40,1
    0,5 5 56,6 54,7 7
    1 65, 9 63,3
    2 71,2 67,3
    5 kontinuierlich 84, 3 80, 9
    10 97,1 96,4
    50 98, 4 97,7
    100 99, 8 99, 1
    200 100 100
    300 100 100
    500 100 100
    5 intermittierend (1 h kontinuierlich, da- 80,1 79,4
    nach 1h ohne Zugabe)
    10 " 92,9 90,8
    50 intermittierend (1 h kontinuierlich, da- 96, 9 96,3
    nach 5 h ohne Zugabe)
    100 intermittierend (1 h kontinuierlich, da 98, 1 97, 5
    nach 11 h- ohne Zugabe)
    200 " 99, 6 98, 8
    300 intermittierend (i h kontinuierlich, 100 100
    -dann 23 h ohne -Zugabe)
    500 " 100 100
    Beispiel 2 Dieser Versuch wurde im Verlauf der Monate Mai bis Oktober durchgeführt, wobei es sich um die Brutzeit von Muscheln handelt. Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 dargestellt.
  • Erfolgte keine Zugabe von Wasserstoffsuperoxid zum Meerwasser, dann hafteten die Meeresorganismen in folgender Anzahl an den Prüfoberflächen: Angeschliffenes Glas 14 x 104/im2 Holzstückchen 14, 5 x 104,/m2 Tabelle 2
    Konz. des Zugabeweise Wirksamkeit (%)
    H2O2 (ppm) Glas- Holz-
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~ fläche fläche
    0 0 0
    (Kontrollver-
    such)
    2 73,4 71,1
    5 87,9 89,3
    10 kontinuierlich 97,6 97, 7
    50 99,8 98,1
    100 100 99, 1
    200 100 100
    300 100 100
    500 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 100 100
    5 intermittierend (1 h kontinuierlich, 81, 9 80, 7
    dann 1 h Zugabe)
    10 "
    50 intermittierend (1 h kontinuierlich, 94,6 94,1
    dann 1 h ohne Zugabe)
    100 intermittierend (1 h kontinuierlich, 95,9 96,1
    dann 1 h ohne Zugabe)
    200 " 98,3 97,5
    300 intermittierend (1 h kontinuierlich, 100 100
    dann 23 h ohne Zugabe)
    500 " 100 100
    Beispiele 3-Bei diesem Beispiel wurden Wasserstoffsuperoxid und Hydrazin als chemische Mittel eingesetzt. Das Hydrazin wurde in Form von 50%igem Hydrazinhydrat (50% N2H4 H2 0) eingesetzt. Die Versuchsapparatur war dieselbe wie die des Beispiels 1. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 dargestellt. Das Pluszei:hen in der letzten Spalte bedeutet, daß Bryozoen an der Prüfoberfläche festhafteten, während rias Minuszeichen in derselben Spalte angibt, daß keine Bryozoen festhafteten. Eine größere Arzahl von Pluszeichen entspricht einer größeren festhaftenden Menge an Bryozoen.
  • Erfolgte keine Zugabe eines chemischen Mittels zum Meerwasser, dann hafteten die Meeresorganismen in folgender Anzahl an den Prüfoberflächen: Muscheln 13 x 104/m2 Entenmuscheln 3 x 104/m2 Wurde Hydrazin alleine verwendet, dann ergab sich die Wirksamkeit gegenüber dem Kontrollversuch zu 63, 4% (Muscheln) und 51,90/0 (Entenmuscheln), auch bei Konzentratic>nen von 20 ppm. Zur Verstärkung der Wirksamkeit muß Hydrazin in hoher Konzentration eingesetzt werden.
  • Wird das Hydrazin mit dem Wasserstoffsuperoxid kombinielt, dann liegt die Wirksamkeit gegenüber dem Kontrollversuch oberhalb von 90% bei Hydrazinkonzentrationen von 5 ppm.
  • Tabelle 3
    Versuch H2O2 Hydrazin Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) (2. Mittel) Zugabeweise auf Glasfläche von
    (ppm) (ppm) Muscheln Entenmusch. Bryozoen
    1 0 0 0 0 +++++
    (Kontrolle)
    2 2 0,5 Beide Mittel kontinuierlich 81,6 83,5 ++
    5 und gleichzeitig zugegeben 96,3 93,9 +
    10 99,8 98,1 -
    3 2 0,5 Jedes Mittel jeweils einzeln 80,4 79,9 +
    5 und abwechselnd 1 h kontinuier- 90,5 91,4 +
    10 lich zugegeben 96,7 97,8 -
    4 2 0,5 Das 1. Mittel 1 h kontinuierlich 76,9 77,1 +++
    5 und mit 3 h nachfolgender Unter- 86,5 88,8 ++
    brechung, das 2. Mittel sofort
    10 nach Beedigung der Zugabe des 90,3 92,9 +
    20 1. Mittels 1 h kontinuierlich und 95,4 94,7 -
    mit 3 h nachfolgender Unterbre-
    chung zugegeben.
    5 5 0,5 83,9 84,7 ++
    5 wie bei Versuch 2 97,7 98,1 -
    10 99,4 99,7 -
    Tabelle 3 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Hydrazin Zugabeweise Wirksamkeit (%) Festhalten
    (1. Mittel) (2. Mittel) auf Glasfläche von Bryozoen
    (ppm) (ppm) Muscheln Enten-
    muscheln
    6 5 0,5 86,4 87,9 ++
    5 wie bei Versuch 3 97,6 96,9 -
    10 98,8 99,1 -
    0,5 79,7 80,4 ++
    7 5 5 wie bei Versuch 3 90,6 91,4 +
    10 94,4 96,3 -
    20 99,9 99,9 -
    0 kontinuierlich 70,1 71,7 ++++
    8 2 0 intermittierend (1 h kontinuierlich,
    dann 1 h ohne Zugabe) 61,1 60,3 ++++
    0 intermittierend (1 h kontinuierlich,
    dann 3 h ohne Zugabe) 50,5 53,1 ++++
    0 kontinuierlich 87,7 89,9 ++
    9 5 0 intermittierend (1 h kontinuierlich,
    dann 1 ohne Zugabe) 81,1 80,1 +++
    0 intermittierend (1 h kontinuierlich,
    dann 3 h ohne Zugabe) 70,0 69,4 ++++
    Tabelle 3 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Hydrazin Zugabeweise Wirksamkeit (%) Festhalten
    (1. Mittel) (2. Mittel) auf Glasfläche von Bryozoen
    (ppm) (ppm) Muscheln Enten-
    muscheln
    10 0 0,5 0 0 +++++
    5 kontinuierlich 42,3 40,0 +++++
    10 50,1 53,1 +++++
    11 0 0,5 intermittierend (1 h kontinuierlich, 0 0 +++++
    dann 1 h ohne Zugabe)
    5 35,7 31,6 +++++
    10 41,9 40,7 +++++
    12 0 0,5 0 0 +++++
    5 intermittierend (1 h kontinuierlich, 27,9 26,3 +++++
    dann 3 h ohne Zugabe
    10 34,5 36,1 +++++
    20 63,4 57,9 ++++
    Beispiel 4 Bei diesem Beispiel wurde eine Kombination von Wasserstoffsuperoxid mit verfügbarem Chlor geprüft. Das verwendete Chlor erzeugende Mittel war Natriumhydrochlorid (mit 1.2 % Gehalt an verfügbarem oder freiem Chlor).
  • Die Prüfapparatur war dieselbe wie die des Beispiels 1. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 dargestellot.
  • Um eine Wirksamkeit gegenüber dem Kontrollversuch von mehr als 90 % unter Verwendung von nur verfügbarem oder freiem Chlor zu erzielen, ist eine Konzentration des freien ('hlors von mehr als 0, 3 ppm erforderlich.
  • Wird jedoch das verfügbare oder freie Chlor mit Wasserstoffsuperoxid kombiniert, d. h. zusammen verwendet, dann läßt sich eine Wirksamkeit gegenüber dem Kontrollversuch von mehr als 90 % mit verfügbarem oder freiem Chlor in einer Konzentration von 0, 1. ppm erzielen.
  • Erfolgte keine Zugabe eines chemischen Mittels zum Meerwasser, dann hafteten die Meeresorganismen an den Prüfflächen in folgender Anzahl: Muschelen 13 x 104/m² 4 2 Entenmuscheln 3 x 10 /m Tabelle 4
    Versuch H2O2 Freies Chlor Zugabeweise Wirksamkeit (%) Festhalten
    (1. Mittel) auf Glasfläche von
    ppm (ppm) Muscheln Entenmusch. Bryozoen
    1 5 0 0 0 +++++
    (Kontrolle)
    0,5 77,4 78,6 +++
    2 2 0,1 Beide Mittel kontinuierlich 89,9 90,7 ++
    zugegeben
    0,3 99,3 99,9 -
    0,5 100 100 -
    0,05 Beide Mittel kontinuierlich 91,9 92,7 +
    zugegeben 99,3 99,9 -
    0,1
    3 5 0,05 Das 1. Mittel 1 h kontinuierlich 88,3 86,9 ++
    und mit 1 h nachfolgender Unter-
    0,1 brechung, das 2. Mittel konti- 94,4 99,9 +
    nuierlich zugegeben
    0,3 100 100 -
    0,5 100 100 -
    4 10 0,5 Das 1. Mittel 1 h kontinuierlich 98,9 97,6 -
    und mit 3 h nachfolgender Unter-
    0,1 brechung, das 2. Mittel sofort 100 100 -
    nach Beendigung der Zugabe des
    0,3 1. Mittels 1 h kontinuierlich und 100 100 -
    mit 3 h nachfolgender Unterbre-
    chung zugegeben
    Tabelle 4 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Freies Chlor Zugabeweise Wirksamkeit (%) Festhalten
    (1. Mittel) auf Glasfläche von
    ppm ppm Muscheln Entenmusch. Bryozoen
    0,2 8 93,7 93,1 +
    Das 1. Mittel kontinuier-
    5 0,5 6 lich, das 2. Mittel 1 h kon- 97,4 96,7 -
    tinuierlich und mit 23 h Un-
    1 3 terbrechung zugegeben. 95,5 96,1 -
    2 1 87,0 71,7 +
    2 0 70,1 71,7 ++++
    kontinuierlich
    5 0 87,7 89,9 ++
    6
    5 0 intermittieren (1h kontinu- 81,1 80,1 +++
    ierlich, danach 1 h ohne Zugabe
    10 0 intermittieren (1h kontinu- 80,3 82,9 +++
    ierlich, danach 3 h ohne Zugabe
    0,05 24,7 20,1 +++++
    7 0 0,1 77,7 80,1 +++
    0,3 kontinuierlich 90,1 89,9
    0,5 87,6 89,9 ++
    0,05 7,6 6,1 +++++
    intermittierend (1h konti-
    8 0 0,1 nuierlich, danach 3 h ohne 30,3 28,6 +++++
    Zugabe
    0,3 71,3 72,5
    Tabelle 4 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Freies Chlor Zugabeweise Wirksamkeit (%) Festhalten
    (1. Mittel) auf Glasfläche von
    ppm ppm Muscheln Entenmusch. Bryozoen
    9 0 8 80,3 80,5 ++
    6 intermittierend (1 h konti- 78,6 77,1 ++
    nuierlich, danach 23 h ohne
    3 Zugabe 73,2 72,0 +++
    1,5 40,7 41,2 ++++
    Beispiel 5 Bei diesem Beispiel wurde eine Kombination von Wasserstoffsuperoxid und einem quaternären Ammoniumsalz geprüft. Die verwendete Apparatur w.tr dieselbe wie die des Beispiels 1. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 dargestellt.
  • In dieser Tabelle sind die mit römischen Ziffern bezeichneten Arten des quaternären Ammoniumsalzes wie folgt.
  • (1) Cetyltri methylam m onium chlorid (11) Lauryldimethylbenzyl amnlonium chlorid (III) Laurylpyridiniumchlorid (IV) 1-Lauryl-2-methyl-3-imidazoliumchlorid Erfolgte keine Zugabe eines chemischen Mittels zum Meerwasser, dann hafteten die Meeresorganismes in folgender Anzahl am angeschliffenen Glas: Muscheln 13 x 134/m² Entenmuscheln 3 x 104/m² Tabelle 5
    Versuch H2O2 Quaternäres Ammonium- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) salz Zugabeweise auf Glasfläche v. Bryozonen
    ppm Art Konz. Muscheln Entenmusch.
    (ppm)
    1 0 0 0 0 +++++
    (I) 0,5 Beide Mittel kon- 77,9 79,6 +++
    tinuierlich zugege-
    1 ben 80,3 83,1 ++
    0,5 " 79,6 76,3 +++
    2 2 (II) 1 87,4 89,1 +
    0,5 " 73,7 74,4 ++
    (III) 1 78,3 79,9 ++
    0,5 " 80,1 81,3 +
    (IV) 1 88,6 89,9 +
    Tabelle 5 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Quaternäres Ammonium- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) salz Zugabeweise auf Glasfläche v. Bryozonen
    ppm Art Konz. Muscheln Entenmusch.
    (ppm)
    (I) 0,5 Beide Mittel konti- 92,4 93,3 +
    nuierlich zugegeben
    1 " 94,6 96,6 -
    3 " 98,1 99,1 -
    (II) 0,5 " 93,6 95,1 +
    1 " 94,7 96,6 -
    3 " 98,8 99,7 -
    3 5
    (III) 0,5 " 76,8 79,1 +++
    1 " 83,9 86,1 -
    3 " 91,7 93,4 -
    (IV) 0,5 " 93,5 94,1 +
    1 " 94,4 95,3 +
    3 " 99,1 99,4 -
    Tabelle 5 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Quaternäres Ammonium- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) salz Zugabeweise auf Glasfläche v. Bryozoen
    ppm Art Konz. Muscheln Entenmusch.
    (ppm)
    0,5 Beide Mittel konti- 98,0 98,0 -
    nuierlich
    1 " 98,8 98,1 -
    (I)
    3 " 100 100 -
    5 " 100 100 -
    0,5 " 98,6 98,7 -
    4 10 (IV)
    1 " 99,9 99,9 -
    3 " 100 100 -
    5 " 100 100 -
    2 0 kontinuierlich 70,1 71,7 ++++
    5 5 0 " 87,7 89,9
    10 0 " 97,6 97,1 -
    0,5 " 26,7 29,9 +++++
    6 0 (I)
    1 " 37,7 33,4 +++++
    3 " 62,3 66,6 ----
    5 " 77,6 80,1 +++
    Tabelle 5 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Organische Schwefel- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) verbindung Zugabeweise auf Glasfläche v. Bryozoen
    ppm Art Konz. Muscheln Entenmusch.
    (ppm)
    7 0 (II) 0,5 kontinuierlich 28,1 29,9 +++++
    1 " 40,3 43,1 +++++
    3 " 63,3 69,9 ++
    8 0 (III) 0,5 " 20,0 18,5 +++++
    1 " 25,3 24,4 +++++
    3 " 48,5 46,6 +++++
    9 0 (IV) 0,5 " 29,9 30,6 +++++
    1 " 39,5 40,7 +++++
    3 " 63,5 64,9 ++++
    5 " 69,4 70,1 ++++
    Beispiel 6 Bei diesem Beispiel wurde eine Kombination von Wasserstoffsuperoxid und einer organischen Schwefelverbindung geprüft. Die Prüfapparatur war dieselbe w e diejenige des Beispiels 1. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 6 dargestellt.
  • I)ie in dieser Tabelle mit römischen Ziffern bezeichneten f)rganischen Schwefelverbindungen sind die folgenden : (1) Natrnumedimethyldithiocarbardat ( 2) 2-Mercaptol)enzothiazol (3) 3,5-Dimethy1-1, 3, 5, 2H-Tetrahydrothiadiazine-2-thion Erfolgte keine Zugabe eines chemischen Mittels zum Meerwasser, dann hafteten die Meeresorganismen am angeschliffenen Glas in folgender Anzahl : Muscheln 13 x 104/m² Enienmascheln 3 x 104/m² Tabelle 6
    Versuch H2O2 Quaternäres Ammonium- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) salz Zugabeweise auf Glasfläche v. Bryozoen
    ppm Art Konz. Muscheln Entenm.
    (ppm)
    0,5 86,2 89,1 +
    (I) 1 91,1 93,6 -
    2 98,3 96,4 -
    0,5 80,3 81,6 ++
    1 2 (II) 1 Das 1. Mittel konti- 87,1 88,9 +
    nuierlich und das
    2 2. Mittel 1 h täglich 90,3 91,5 +
    kontinuierlich zugege-
    0,5 ben 85,3 88,6 +
    (III) 1 90,3 91,4 -
    2 94,3 96,6 -
    0,5 95,1 96,2 -
    (I) 1 99,0 98,4 -
    2 100 100 -
    2 5 0,5 94,4 93,9 -
    (III) 1 99,0 99,7 -
    2 100 100 -
    Tabelle 6 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Organische Schwefel- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) verbindung Zugabeweise auf Glasfläche von Bryo-
    ppm Art Konz. Muscheln Entenm. zoen
    (ppm)
    10 (I) 0,5 99,9 99,6 -
    Das 1 Mittel konti-
    1 nuierlich und das 100 100 -
    2. Mittel 1 h täglich
    2 kontinuierlich zuge- 100 100 -
    geben
    4 (Kontrolle) 0 0 0 0 +++++
    2 0 Das 1. Mittel konti- 70,1 100 ++++
    nuierlich zugegeben
    5 0 87,7 100 ++
    10 0 97,6 97,1 -
    0,5 23,6 27,6 +++++
    Das 2. Mittel 1 h täg-
    6 0 (I) 1 lich kontinuierlich 43,6 49,9 ---++
    zugegeben
    2 70,3 71,8 ++++
    0,5 11,1 15,3 +++++
    7 0 (II) 1 20,6 17,9 +++++
    2 40,1 46,7 +++++
    Tabelle 6 (Fortsetzung)
    Versuch H2O2 Organische Schwefel- Wirksamkeit (%) Festhaften
    (1. Mittel) verbindung Zugabeweise auf Glasfläche von Bryo-
    ppm Art Konz. Muscheln Entenm. zoen
    (ppm)
    8 0 (III) 0,5 Das zweite Mittel 27,8 26,9 ++---
    1 1 h täglich kontinu- 49,1 50,3 ++---
    2 ierlich zugegeben 71,1 72,8 ++++

Claims (5)

  1. Verfahren zum Verhindern des Wachstums von Meeres organismen Patentansprüclle: Verfahren zum Verhindern des Wachstums von Meeresorganismen auf einer Oberflache, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasserstoffsuperoxid und/oder ein Wasser,3toffsuperoxid erzeugendes Mittel dem mit der Oberfläche in Berührung kommenden Meerwasser zugibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Meerwasser zusätzlich Chlor oder ein verfügbares Chlor erzeugendes Mittel zugibt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, datlurch gekennzeichnet, daß man dem Meerwasser zusätzlich Hydrazin oder ein Hydrazin erzeugendes Mittel zugibt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Meerwasser zusätzlich ein quaternäres .6mmoniumsalz zugibt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Meerwasser zusätzlich eine organische ,Schwefelverbindung zugibt.
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