DE3010696C2 - Einrichtung zum Bestimmen des scheinbaren Windes auf einem Segelboot - Google Patents
Einrichtung zum Bestimmen des scheinbaren Windes auf einem SegelbootInfo
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Description
winkel durch Integrieren aus den gemessenen Winkelgeschwindigkeitswerten gewonnen, so wird für ein ausreichend
genaues Integrieren über lange Zeiträume in vorteilhafter Ausbildung die Integrationskonstante mit
Hilfe eines zusätzlichen, durch Schwerkraft gerichteten Meßgerätes ermittelt, indem die Differenz zwischen den
gleitenden Mittelwerten der so ermittelten Lagewinkel und der integrierten Winkelgeschwindigkeitswerte gebildet
wird. Werden hingegen freie Kreise! verwendet, so wird für pin ausreichend genaues Messen über längere
Zeiträume das Driften dieser Kreisel dadurch kompensiert,
daß ein Korrekturwert berechnet wird als Differenz zwischen den gleitenden Mittelwerten aus den
Lagewinkeln der freien Kreisel und aus den Lagewinkeln eines zusätzlichen, durch Schwerkraft gerichteten
Meßgerätes.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, welche ein Segelboot und darin schematisch angedeutete
Meßvorrichtungen zum Erfassen cLt Winkelgeschwindigkeiten
des Bootskörpers in Roll- und Stampfrichtung zeigt, in einer bestimmten Ausführungsvariante
erläuteil·
Das insgesamt mit 10 bezeichnete Segelboot trägt an seiner Mastspitze einen Meßgeber 11 für Richtung und
Geschwindigkeit des scheinbaren Windes und einen weiteren Meßgeber 12, der vom Bootsrumpf in das
Wasser eintaucht und Richtung und Geschwindigkeit des Bootes gegenüber dem Wasser sowie die seitliche
Abdrift des Bootes mißt Die Meßwerte werden mit der üblichen Beachtung des Abtasttheorems hinsichtlich der
auftretenden Schwankungen in schneller Folge in einen Rechner 13 eingespeist Ein Sichtgerät 14 ermöglicht die
unmittelbare Ablesung der vom Rechner ermittelten Ergebnisse, so daß sich der Bootsführer daran orientieren
und Segel- und Ruderstellung danach ausrichten kann, um bei den herrschenden Verhältnissen das bestmögliche
Ergebnis zu erzielen.
Mit dem Bootsrumpf 15 sind zwei Gruppen von Meßvorrichtungen, bestehend aus einem Kreisel und einem
Pendel, verbunden. Die erste Gruppe aus Kreisel 16 und Pendel 17 dient zur Berücksichtigung der Bootsschwankungen
beim Stampfen. Die Achse des Kreisels 16 liegt in Richtung der Bootslängsachse, während die Achse,
um die das zugehörige Pendel 17 ausschlagen kann, auf der Bootsmittelebene senkrecht liegt. Die zweite, das
Rollen berücksichtigende Gruppe aus Kreisel und durch Schwerkraft gerichtetem Meßgerät wird durch einen
mit seiner Achse zur Bootsmittelebene parallel verlaufenden Kreisel 18 und ein Pendel 19 gebildet, dessen
Schwingungsebene auf der BootsmiUelebene senkrecht steht, so daß die Achse, um die das Pendel 19 schwingt,
also parallel zur Achse des ersten Kreisels 16 verläuft. Die Angaben über die Achsrichtungen der Kreisel 16
und 18 betreffen den Ausgangszustand bei waagrecht auf einer glatten Wasserfläche liegendem Boot.
Es versteht sich, daß Einzelheiten über die Abnahme der Meßgrößen von den Kreiseln 16 bzw. 18 und den
Pendeln 17 bzw. 19 und deren Weiterleitung an den Rechner 13 hier nicht wiedergegeben zu werden brauchen,
da dies für den mit derlei Meßvorrichtungen vertrauten Fachmann selbstverständlich ist. Auch die Verarbeitung
der Meßwerte durch Integration bzw. Differenziation im Rechner zur Bestimmung der Winkelgeschwindigkeitswerte
bzw. zur Bildung von Integrationskonstanten oder Korrekturwerten ist dem Fachmann
vertraut, so daß diese Einzelheiten hier nicht beschrieben zu werden brauchen. Es kann an dieser Stelle auch
unterbleiben, näher auf die Lagerung bzw. stoßgedämpfte Aufhängung der Meßvorrichtungen im Bootskörper
einzugehen, da der einschlägige Fachmann diese Einzelheiten, wenn ihm erst das Konzept der gesamten
Meßeinrichtung durch die Erfindung bekannt geworden ist, nach den jeweiligen Gegebenheiten und danach, ob
er freie oder gefesselte Kreisel verwendet wählt
Um auftretende Lagewinkelfehler nach längerer Betriebsdauer der Einrichtung während ainer Meßfahrt
auskorrigieren zu können, ist ein mit dem Bootsrumpf in fester Beziehung stehendes Peillineal 20 angebracht das
quer zur Bootsachse verläuft und senkrecht auf der Bootsmittelebene,
also auch senkrecht auf der Zeichenebene der Figur steht Dem Bootsführer oder Navigator
steht ein Impulstaster (nicht gezeigt) zur Verfügung, mit dem er in den Rechner 13 einen Eichimpuls eintastet
wenn zur Nacheichung das Peillineal mit der über den Bug des Bootes betrachteten Horizontlinie zusammenfällt,
das Boot also in dem Augenblick senkrecht steht Mit Hilfe des eingetasteten Korrekturimpulses nimmt
dann der Rechner 13 eine Nacheichung der Meßeinrichtung vor und eliminiert inzwischen aufgelaufene Lagewinkelfehler.
Mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung wird es möglich, die durch die Schwankungen des Bootes, verursacht
durch Wellengang und Böigkeit des Windes, bedingten Überlagerungen der Meßwerte an den Meßwertgebern
11 und 12 vor Eingabe dieser Werte in die eigentliche Berechnung des scheinbaren Windes auf dem Segelboot
zu eliminieren.
Da es für den Bootsführer meist von Bedeutung ist, die Richtung des scheinbaren Windes im Segelschwerpunkt
21 zu kennen, wird dann bei der Berechnung nach dem an sich beispielsweise aus dem Buch »Segeltheorie
und Praxis«, Marchaj, Verlag Delius KJasing + Co, Bielefeld/Berlin,
1971 bekannten Vektordiagramm der Verhältniswert,
gegeben aus den Abständen zwischen der Rollachse des Segelbootes 10 und dem danach wählbaren
Punkt 22 am Mast und zwischen der Rollachse und der die Windmeßvorrichtung 11 tragenden Mastspitze
im Rechner 13 berücksichtigt, wobei zugleich ein den Höhengradienten des Windes berücksichtigender Reduktionsfaktor
mit eingeschlossen sein kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Einrichtung zur Bestimmung des scheinbaren Windrichtung und deren Anzeige, die bei Wellengang
Windes auf einem Segelboot, mit einem Windmesser s ein optimales Steuern nach der momentanen Windrichan
der Mastspitze, der die momentane Windge- tung unmöglich machen. Auch bei der Ausnützung der
schwindigkeit und Windrichtung mißt, gekenn- an der Mastspitze gemessenen Werte von Windgezeichnet
durch eine Kreiseleinrichtung(16,18), schwindigkeit und Windrichtung gehen die durch
die die Winkelgeschwindigkeit des Bootskörpers Stampfen und Rollen des Bootes bedingten, überlager-(f5)
an einem wählbaren Punkt (22) des Mastes in io ten Schwankungen der Meßwerte in die Ergebnisse in
Roll- oder Stampfrichtung des Segelbootes ermit- nicht vernachlässigbarer Weise ein, wodurch deren
telt, und durch einen an sich bekannten Rachner (13), Steuerbereich erheblich vergrößert wird. Dies wird verdem
die Meßwerte des Windmessers (11) und der ständlich, wenn man bedenkt, daß die laufende Berech-Kreiseleinrichtung
(16, 18) zur vektoriellen Ver- nung stets mit Abtastwerten der laufenden Messungen
knüpfung zuführbar sind. 15 durchgeführt wird und daß bei dieser Abtastung bisher
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- jedenfalls die Roll- und Stampfbewegungen des Bootes
zeichnet, daß zur Bestimmung der Richtung des nicht berücksichtigt wurden (US-PS 30 49 008).
scheinbaren Windes im Segelschwerpunkt (21) der Für den Bootsführer ist jedoch wichtig, entweder bei wählbare Punkt (22) des Mastes in Höhe des Segel- langperiodischen Roll- und Stampfbewegungen des Schwerpunktes angeordnet ist 20 Bootes, d. h. bei langer Dünung oder langperiodischen
scheinbaren Windes im Segelschwerpunkt (21) der Für den Bootsführer ist jedoch wichtig, entweder bei wählbare Punkt (22) des Mastes in Höhe des Segel- langperiodischen Roll- und Stampfbewegungen des Schwerpunktes angeordnet ist 20 Bootes, d. h. bei langer Dünung oder langperiodischen
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch Böen, diesen Schwankungen durch Aussteuern so zu
gekennzeichnet, daß in den Rechner (13) ein den folgen, daß dadurch stets die günstigste Stellung der
Höhengradienten des Windes berücksichtigender Segel zur scheinbaren Windrichtung eingehalten wird,
Reduktionsfaktor eingebbar ist oder bei höherer Weilenfrequenz, bei der ein Aussteu-
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 25 ern nicht mehr möglich ist, Bootsrichtung und Segelsteldadurch
gekennzeichnet, daß die Kreiseleinrichtung lung gegenüber einem von überlagerten Schwankungen
(16, 18) durch gefesselte Kreisel gebildet wird und des Bootes bereinigten Wert der scheinbaren Windrichdaß
der Lagewinkel durch Integration gemessener tung bestmöglich einzustellen.
Winkelgeschwindigkeitswerte bestimmbar ist. Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die
Winkelgeschwindigkeitswerte bestimmbar ist. Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 30 Vorrichtung der genannten Art so auszubilden, daß die
dadurch gekennzeichnet, daß die Kreiseleinrichtung durch das Rollen und Stampfen des Bootes und damit
durch freie Kreisel zur Messung des Lagewinkels mehr oder minder regelmäßig periodische Bewegungen
gebildet wird, aus deren Ausgangswerten die Win- des Mastes bedingten Überlagerungsschwankungen des
kelgeschwindigkeitswerte durch Differenzieren be- an der Mastspitze gemessenen Richtungswertes des
stimmbar sind. 35 scheinbaren Windes ausgeschaltet werden, so daß ein
6. Einrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet Richtungswert des scheinbaren Windes an einer beliebidurch
ein durch Schwerkraft gerichtetes zusätzli- gen Stelle des Mastes erhalten werden kann.
ches Meßgerät (17,19), aus dessen Lagewinkeln der Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des
gleitende Mittelwert gebildet und vom gleitenden Anspruchs t gelöst. Durch diese konstruktive Ausbil-Mittelwert
des durch Integration der Meßwerte der 40 dung wird erreicht, daß am Rechnerausgang eine Anzeigefesselten
Kreisel gebildeten Lagewinkels zur BiI- ge erhalten wird, nach der der Bootsführer steuern
dung der zur genaueren Integration über längere kann, nämlich die Richtung des scheinbaren Windes an
Zeiträume erforderlichen Integrationskonstanten einem vom Bootsführer wählbaren Punkt des Mastes,
abgezogen wird. Soll bei niedriger Wellenfrequenz das Boot jeweils in
abgezogen wird. Soll bei niedriger Wellenfrequenz das Boot jeweils in
7. Einrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet 45 jedem Augenblick in die günstigste Stellung gesteuert
durch ein durch Schwerkraft gerichtetes Meßgerät werden, so empfiehlt es sich, die Richtung des scheinba-(17,
19), aus dessen Lagewinkeln der gleitende Mit- ren Windes in einer Höhe am Mast zu bestimmen, die
telwert gebildet und von dem gleitenden Mittelwert der Höhe des Segelschwerpunktes entspricht, während
des Lagewinkels der freien Kreisel zur Bildung von für den Fall, daß nicht ausgesteuert werden soll, die von
Korrekturwerten für das Driften der Kreisel über 50 Schwankungen bereinigte Richtungsbestimmung für
längere Zeiträume abgezogen wird. den scheinbaren Wind an der Mastspitze vorgenommen
wird.
In Fällen, in denen die durch Wellen angezeigte RoIl-
und Stampffrequenz bzw. Roll- und Stampfamplitude
55 im Segelschwerpunkt stärker sind, als man sie bei opti-
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bestim- maler Ruderführung aussteuert, ist es sinnvoll, die
mung des scheinbaren Windes auf einem Segelboot ge- Schwankungen durch Verlagerung des wählbaren
maß dem Oberbegriff des \nspruchs 1. Mastpunktes nach unten stärker zu dämpfen.
Die Meßwerte der an der Mastspitze von Segelboo- Als Meßvorrichtung für die Winkelgeschwindigkeits-
ten angebrachten Meßeinrichtungen werden üblicher- 60 meßwerte dient eine Kreiseleinrichtung, die gefesselte
weise über zugehörige Geber zum Cockpit des Bootes Kreisel aufweisen kann, welche es ermöglichen, alle
geleitet. Es ist jedoch festzustellen, daß, bedingt durch Winkelgeschwindigkeitswerte anzugeben, aus denen
das Schwanken des Bootes, insbesondere der Rieh- durch Integration Lagewinkel gewonnen werden. Die
tungswert aber auch der Geschwindigkeitswert des Kreiseleinrichtung kann aber auch freie Kreisel aufwei-
scheinbaren Windes starken Pendelausschlägen unter- 65 sen, die die Lage messen und aus denen durch Differen-
liegen, so daß sich beispielsweise der gemessene Rieh- zieren im Rechner die benötigten Winkelgeschwindig-
tungswert nur sehr schwer als Hilfsgröße zum korrek- keitswerte bestimmbar sind,
ten Steuern des Bootes verwenden läßt. Werden die Werden gefesselte Kreisel verwendet und die Lage-
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3049008A (en) * | 1959-02-02 | 1962-08-14 | Polster Morton Arnold | Wind indicators for vessels |
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1980
- 1980-03-20 DE DE19803010696 patent/DE3010696C2/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19520335A1 (de) * | 1995-06-02 | 1996-12-05 | Walter Dipl Ing Bauer | Topset für Segelboote |
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DE3010696A1 (de) | 1981-09-24 |
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