DE4208158C2 - Kreiselsystem - Google Patents
KreiselsystemInfo
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- G01S19/54—Determining attitude using carrier phase measurements; using long or short baseline interferometry
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kreiselsystem, entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Dieses Kreiselsystem dient der Ermittlung des Azimut
winkels, der Position, der Geschwindigkeit oder sonsti
ger Navigationsparameter eines Fahrzeuges, beispiels
weise eines Schiffes oder eines Kraftfahrzeuges.
Der US-PS 47 54 280 läßt sich ein Kreiselsystem entneh
men, das etwa mit dem gemäß dem Oberbegriff des Anspru
ches 1 vergleichbar ist. Diese Druckschrift befaßt sich
vor allem mit der Lageermittlung bzw. Standortbestim
mung bei Trägheits- und Satellitennavigationssystemen.
Hierbei werden Trägheitsmeßeinrichtungen mit drei Krei
seln (Gyroskopen) und Beschleunigungsmessern verwendet.
Dieses bekannte System enthält drei oder mehr räumlich
voneinander getrennte Antennen, die von einem oder meh
reren Navigationssatelliten Signale erhalten. Die Si
gnale von je zwei von mehreren möglichen Antennenpaaren
werden in einer Phaseneinstellschleife verarbeitet, die
die Differenz in der Empfangszeit der Signale jedes An
tennenpaares als Funktion einer Phasendifferenz ab
schätzt. Fehler in diesen Phasenschätzungen werden in
einen sogenannten Kalman-Filter eingegeben. Bei dieser
bekannten Ausführungen werden Winkelausgangssignale
(Azimut-, Roll- und Pitchwinkel) eines sogenannten GPS
(global positioning system) benutzt, d. h. es werden
Winkelausgangssignale von drei Kreiseln und Beschleuni
gungsmessern verwendet, die in der Trägheitsmeßeinrich
tung unter Benutzung des Kalman-Filters abgeschätzt
werden.
In bezug auf den allgemeinen Stand der Technik sei dar
auf hingewiesen, daß es auch bekannt ist, ein Schiff
mit einem Kreiselkompaß sowie einem Magnetkompaß zur
Bestimmung des eigenen Azimuts auszustatten, um in al
len Lagen sicher steuern und gleichzeitig den eigenen
Azimut ständig überprüfen zu können.
Kreiselkompasse weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie
eine Betätigungszeit von wenigstens einer Stunde benö
tigen. Im übrigen weisen Magnetkompasse zum Norden des
Erdmagnetfeldes, so daß der vom Magnetkompaß angezeigte
Azimut des Schiffes zwangsläufig von der wahren Nord
richtung abweicht.
Man hat daher in neuerer Zeit globale Positionierungs
systeme (nachfolgend GPS abgekürzt, wie oben erwähnt)
zur Vermeidung der vorstehend genannten Nachteile ent
wickelt, um kontinuierlich die Position eines Fahrzeu
ges, wie etwa eines Schiffes, ermitteln zu können. Das
GPS kann die Position eines Fahrzeuges dreidimensional
erfassen, wobei dem System Daten von wenigstens drei
GPS-Satelliten übermittelt werden. Es wird angenommen,
daß das GPS durch Verwendung kommerziell nutzbarer Co
des, d. h. insbesondere durch einen sogenannten C-A-
Code, in den nächsten Jahren zum Einsatz kommen wird.
Bei der Verarbeitung der GPS-Signale auf der Grundlage
eines einfachen Meßverfahrens kann nur die Position des
Fahrzeuges ermittelt werden; schwerwiegende Fehler tre
ten beim Positionsmeßverfahren auf. Folglich kann der
Azimut eines Fahrzeuges mit Hilfe des GPS nicht ermit
telt werden. Es wurde daher ein Verfahren zur Errech
nung des Azimutwinkels eines Fahrzeuges entwickelt.
Verfahrensgemäß wird der Azimutwinkel eines Fahrzeuges
durch ein Hochpräzisions-Simultanmeßverfahren (2-Posi
tions-Differenz) ermittelt, in dem die Phasendifferenz
von Radiowellen eines Satelliten gemessen wird. Dieses
Meßverfahren wird mit Differenz-GPS bezeichnet.
Das Prinzip dieses bekannten Meßverfahrens wird nachstehend unter
Bezugnahme auf Fig. 3 erläutert.
In Fig. 3 bezeichnen die Bezugsziffern 1 und 2 Empfangs
antennen, die auf einem nicht dargestellten Fahrzeug,
beispielsweise einem Schiff, einem Kraftfahrzeug oder
einem Flugzeug, angeordnet sind. Eine Grundlinienlänge
L, d. h. die Entfernung zwischen den beiden Antennen 1
und 2, ist bekannt. Radiowellen bzw. Funksignale dieser
Antennen 1 und 2 werden einem GPS-Azimut-Rechner 3 zu
geführt, der eine Azimutwinkel-Komponente Φ des Naviga
tionsfahrzeuges auf der Grundlage des nachfolgenden Re
chenverfahrens errechnet.
Wie in Fig. 3 dargestellt, wird angenommen, daß ein
Funksignal eines einzigen GPS-Satelliten 5 gleichzeitig
von den Antennen 1 und 2 empfangen wird. Zu diesem
Zeitpunkt ist aufgrund der Position des GPS-Satelliten
5 und der Länge L zwischen den Antennen 1 und 2 eine
durch das Bezugszeichen D in Fig. 3 bezeichnete Entfer
nungdifferenz zwischen den Funksignalen vorgesehen,
die von den Antennen 1 und 2 empfangen werden. Sofern
ein bestimmtes Funksignal eines Trägers festgestellt
wird, kann die Entfernungsdifferenz D als Pha
sendifferenz (Zeitverzögerung) des Funksignals gemessen
werden. In gleicher Weise kann die Entfernungsdifferenz
D durch Multiplikation der Phasendifferenz mit einer
Wellenlänge des Funksignals ermittelt werden. Sofern
die Entfernungsdifferenz D ermittelt wird, ist die
Entfernung L bereits bekannt, so daß der Azimutwinkel Φ
des Navigationsfahrzeuges relativ zum GPS-Satelliten 5
wie folgt errechnet werden kann:
Φ = Cos-1 (D/L) (1).
In diesem Meßverfahren wird ein Empfangscode nicht im
mer dekodiert.
Ein Azimutwinkel Φ, der durch eine Linie gebildet wird,
die den GPS-Satelliten 5 und die Antennen 1 und 2 sowie
den wahren Norden (N) verbindet, wird wie folgt errech
net:
Nachdem das Funksignal des GPS-Satelliten 5 von der An
tenne 1 empfangen wurde, werden Funksignale von we
nigstens zwei weiteren, nicht dargestellten GPS-Satel
liten erfaßt. Anschließend werden die C/A-Codes der er
faßten Funksignale dekodiert; es werden ferner die
Übermittlungs- und die Empfangszeit des Funksignals vom
GPS-Satelliten errechnet, um auf diese Weise die Über
tragungszeit des Funksignals vom GPS-Satelliten zur An
tenne 1 zu ermitteln. Dann wird die Entfernung der An
tenne 1 zum GPS-Satelliten und entsprechend die Entfer
nung des GPS-Satelliten zum Fahrzeug errechnet, indem
die errechnete Übertragungszeit mit der Wellenlänge des
Funksignals multipliziert wird. Da die abstandsgleichen
Positionen gegenüber einem GPS-Satelliten auf der Ku
gelfläche existieren, deren Radius der Entfernung ent
spricht, werden drei Kugelflächen von den drei GPS-Sa
telliten errechnet und ein Schnittpunkt dieser drei Ku
gelflächen ermittelt. Dadurch wird die Position der
Empfangsantenne 1 bestimmt. Sobald die Position der
Empfangsantenne 1 vorliegt, kann, da die Position des
GPS-Satelliten 5 bereits bekannt ist, der Azimutwinkel
Φ durch einen Richtungscosinus eines Positionsvektors
zwischen der Antenne 1 und dem GPS-Satelliten 5 errech
net werden.
Das Element zur Errechnung der Position der Antenne 1
auf der Grundlage der empfangenen Funksignale ist ein
GPS-Positions-Rechner 4, der das Funksignal von der An
tenne 1 erhält. Das Element zur Durchführung der oben
beschriebenen Berechnung von Φ sowie der Berechnung von
(Φ + Θ) auf der Grundlage der Positionsdaten vom GPS-
Positions-Rechner 4 und der von den Antennen 1 und 2
erhaltenen Daten ist der GPS-Azimut-Rechner 3.
In der oben beschriebenen Weise wird der Azimutwinkel
zur Grundlinienlänge L und entsprechend der im GPS-Azi
mut-Rechner 3 errechnete Azimutwinkel des Fahrzeuges
als (Θ + Φ) dargestellt, was dann als erlangtes Digi
talsignal abgegeben wird.
Bei herkömmlichen Meßvorrichtungen zur Ermittlung des
Azimutwinkels unter aktivem Einsatz von GPS-Satelliten
erfordert das Meßverfahren eines Azimutwinkels ausge
sprochen viel Zeit; folglich kann der Azimutwinkel
nicht kontinuierlich ermittelt werden. Sofern bei
spielsweise ein Schiff dreht, wird aufgrund der Zeit
verzögerung beim Meßverfahren eines Azimutwinkels feh
lerhaft gerechnet.
Weiterhin umfaßt das GPS-Funksignal einen Bereich und
eine Zeit, in der ein Meßfehler vom Standpunkt des GPS-
Satelliten aus erhöht wird. Zusätzlich wird das Meßver
fahren aufgrund der durch die Sonneneinstrahlung be
dingten magnetischen Abweichungen erschwert.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde ein Meßverfahren
zur Ermittlung eines Azimutwinkels entwickelt, in dem
ein Winkelgeschwindigkeits-Sensor, beispielsweise ein
Wendekreisel, sowie ein Azimutwinkel-Meßsystem unter
Verwendung des genannten GPS kombiniert werden.
Im Rahmen des Meßverfahrens zur Ermittlung eines Azi
mutwinkels, in dem der genannte Winkelgeschwindigkeits-
Sensor sowie das GPS-Azimut-Meßsystem kombiniert sind,
tritt allerdings ein vom Winkelgeschwindigkeits-Sensor
ermittelter Fehler im Azimutwinkel auf, wenn die Win
kelgeschwindigkeits-Detektorachse (nachfolgend als Ein
gangs-Achse bezeichnet) des Winkelgeschwindigkeits-Sen
sors während einer Drehung des Schiffes geneigt wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter
Vermeidung der Nachteile der bekannten Ausführungen ein
Kreiselsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
derart zu verbessern und weiterzuentwickeln, daß der
Azimutwinkel eines Fahrzeugs (z. B. eines Schiffes) un
ter Vermeidung von Zeitverzögerungen mit hoher Präzi
sion kontinuierlich ermittelt werden kann, wobei
dies auch bei Auftreten eines Fehlers in dem von GPS-
Satelliten erhaltenen Azimutwinkel sowie mit einem
langlebigen, schnell betätigbaren und einen geringen
Energieverbrauch aufweisenden Kreisel möglich sein
soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzei
chen des Anspruches 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltun
gen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei diesem erfindungsgemäßen Kreiselsystem wird ein
Schwingungskreisel als Winkelgeschwindigkeits-Sensor
verwendet und am Fahrzeuggehäuse (z. B. einem Schiffs
körper) so befestigt, daß dessen Gierachse die Ein
gangsachse des Schwingungskreisels darstellt. Ein sol
cher Schwingungskreisel ist ein Wendekreisel ohne Dreh
element, so daß auf der Grundlage der Dynamik mit Hilfe
der Corioliskraft entsprechende Ausgangswerte ermittelt
werden. Bei einem Schwingungskreisel handelt es sich um
einen langlebigen und schnell betätigbaren Kreisel mit
geringem Energieverbrauch. Bei diesem erfindungsgemäßen
Kreiselsystem kann der Azimutwinkel kontinuierlich ge
messen werden, unabhängig vom Ausgangs-Zykluswert des
Azimutwinkel-Rechners des GPS-Satelliten und unabhängig
vom Richtungs- bzw. Anstellwinkel des Fahrzeugs. Der
Azimutwinkel kann somit sehr genau ermittelt werden,
ohne daß es zu einer Zeitverzögerung bei der Ermittlung
des Azimuts aufgrund einer Bewegung des Fahrzeuges, wie
beispielsweise des Schiffes, kommt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Schemadarstellung eines Ausführungsbei
spiels des erfindungsgemäßen Kreiselsystems;
Fig. 2 eine Schemadarstellung zur Erläuterung eines
Prinzips zur Messung eines Azimutwinkels, ei
nes Längswinkels und eines Steigungswinkels
auf der Grundlage eines globalen Positionssy
stems (GPS) im Kreiselsystem;
Fig. 3 eine Schemadarstellung zur Erläuterung eines
Prinzips zur Messung eines Azimutwinkels ei
nes Fahrzeuges nach dem Stand der Technik.
Fig. 1 ist eine Schemadarstellung eines Ausführungsbei
spiels des erfindungsgemäßen Kreiselsystems, das einen
durch das in Fig. 2 dargestellte GPS gelieferten Winkel
meßwert verwendet.
In den Fig. 1 und 2 sind die den Teilen in Fig. 3 ent
sprechenden Teile mit den gleichen Bezugsziffern
gekennzeichnet; nähere Ausführungen zu diesen Teilen
sind daher entbehrlich.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung, in der neben dem Azimutwin
kel andere durch das in Fig. 3 gezeigte GPS ermittelte
Winkel, beispielsweise der Rollwinkel sowie der
Pitchwinkel eines Fahrzeuges gemessen werden. Aus Fig. 2
ist ersichtlich, daß die Empfangsantenne 1 auf einem
Fahrzeug (beispielsweise einem Schiff) angeordnet ist,
um ein vom nicht dargestellten GPS ausgehendes Funksi
gnal zu empfangen. Die Empfangsantenne 2 ist an einem
Punkt angeordnet, der einen Abstand von einer bestimm
ten Grundlinienlänge L₁ gegenüber der Empfangsantenne 1
aufweist. Eine Empfangsantenne 16 ist an einem Punkt
angeordnet, der auf der gleichen Ebene einen Abstand
von einer bestimmten Grundlinienlänge L₂ gegenüber der
Empfangsantenne 1 aufweist, wobei diese Grundlinien
einen bereits gekannten Winkel Θ miteinander bilden.
Die besonderen Werte können so gewählt werden, daß L₁ =
L₂ = 1 m und Θ = 90° sind. In diesem Fall deutet die
L₁-Richtung die Fahrtrichtung des Schiffes an. Aus
gangssignale der so angeordneten Empfangsantennen 1, 2
und 16 werden dem GPS-Winkel-Rechner 6 zugeführt, der
den Azimutwinkel, den Rollwinkel sowie den Pitchwinkel
eines Fahrzeuges in dreidimensionaler Weise mißt und
errechnet, indem er das Ausgangssignal des GPS-Positi
ons-Rechners 4 auf der im Zusammenhang mit Fig. 3 be
schriebenen Grundlage nutzt.
Das System gemäß Fig. 1 ist unter Verwendung der durch
die Anordnung gemäß Fig. 2 gemessenen Azimutwinkel-,
Rollwinkel- und Pitchwinkel-Ausgangssignale konstru
iert.
In Fig. 1 bezeichnet die Bezugsziffer 10 einen als Win
kelgeschwindigkeits-Sensor dienenden Schwin
gungskreisel, beispielsweise einen Wendekreisel, der am
Gehäuse eines Fahrzeugs, beispielsweise am Schiffskör
per, so befestigt ist, daß die Gierachse des Schiffs
körpers die Eingangs-Achse darstellt. Der Schwingungs
kreisel ist der Wendekreisel ohne Drehelement, so daß
auf Grundlage der Dynamik, in der eine Corioliskraft in
der Richtung wirkt, die senkrecht sowohl gegenüber dem
Schwingungsvektor als auch gegenüber einem Winkelge
schwindigkeitsvektor steht, wenn eine Winkelgeschwin
digkeit auf das Schwingungsobjekt in der Richtung
wirkt, die rechtwinklig zum Schwingungsvektor steht,
der Schwingungskreisel sowohl Größe als auch Richtung
der Winkelgeschwindigkeit der Corioliskraft ermittelt
und eine Winkelgeschwindigkeit in Form einer analogen
Stromspannung abgibt. Sobald der Schwingungskreisel 10
als Winkelgeschwindigkeits-Sensor verwendet wird, ist
dieser Schwingungskreisel 10 nicht mit dem Drehelement
versehen; er ist daher langlebig, gering im Energiever
brauch und schnell betätigbar.
Wie aus Fig. 1 erkennbar, wird ein Winkelgeschwindig
keits-Ausgangssignal des Schwingungskreisels 10 einem
Analog-Digital (A/D) Konverter 11 zugeführt, in dem es
in ein Digitalsignal umgewandelt wird. Anschließend
wird dieses Digitalsignal durch Neigung der Kreisel-
Eingangsachse durch einen später zu erläuternden Nei
gungs-Korrektor 12 korrigiert. Das auf diese Weise
durch den Neigungs-Korrektor 12 korrigierte Digitalsi
gnal wird durch eine Additionsstufe E einem Integrator
13 zugeführt. Der Integrator 13 hat die Aufgabe, die
Winkelgeschwindigkeit und deren Ausgangssignal zur An
gabe eines Winkels zu integrieren. Ein Ausgangs-Winkel
des Integrators 13 wird so gewählt, daß die Ein
gangsachse des Schwingungskreisels 10 zur Vertikalachse
wird. Auf diese Weise kann der Ausgangs-Winkel des In
tegrators 13 als Azimutwinkel des Fahrzeugs angesehen
werden.
Das durch den in Fig. 2 dargestellten GPS-Winkel-Rechner
6 errechnete Azimutwinkel-Ausgangssignal wird mit dem
Azimutwinkel verglichen; dies geschieht durch Integra
tion des Ausgangssignales des Schwingungskreisels 10
durch einen Komparator C; ein dabei verbleibender Rest
winkel wird einem Ausgleichsrechner 14 zugeführt. Der
Ausgleichsrechner 14 enthält eine Proportionalgewin
nungsstufe K und eine Integrationsstufe und multipli
ziert den Restwinkel mit K. Ein durch den Ausgleichs
rechner 14 mit K multipliziertes Ausgangssignal wird
als entgegengesetzter Code der Additionsstufe E am Ein
gangs-Abschnitt des Integrators rückgeführt.
Sofern das System wie beschrieben aufgebaut ist, kann
der Azimutwinkel, der sich aus einer Integration des
Winkelgeschwindigkeit-Ausgangssignales des Schwingungs
kreisels 10 ergibt, dem Azimutwinkel des GPS-Winkel-
Rechners 6 folgen. Selbst wenn daher der Ausgangs-Zy
klus des GPS-Winkel-Rechners 6 ausgedehnt wird, so wird
der Azimutwinkel durch den Azimutwinkel des
Schwingungskreisels 10 in dieser Periode ausgeglichen,
so daß ein gleichmäßiger und richtiger Azimutwinkel
kontinuierlich abgegeben werden kann.
Die Rollwinkel- und der Pitchwinkel-Ausgangssignale des
GPS-Winkel-Rechners 6 werden dem Neigungs-Korrektor 12
zugeführt; sie werden verwendet, um den durch einen
Richtungswechsel des Fahrzeugs bedingten Fehler des
Winkelgeschwindigkeits-Ausgangssignales des Schwin
gungskreisels 10 zu korrigieren. Auf diese Weise ist es
möglich, die Bewegung des Fahrzeugs auf horizontaler
Ebene richtig zu erfassen.
Unter Berücksichtigung dieser Funktion besteht in dem
Fall, in dem das Fahrzeug während des Rollens um einen
Winkel α dreht, eine durch den Kreisel ermittelte Win
keldrehgeschwindigkeit ω auf der um einen Winkel α ge
neigten Ebene, wobei eine Winkelgeschwindigkeit auf der
horizontalen Ebene durch ω/cos α dargestellt wird.
Der Azimutwinkel, der durch Integration der Winkelge
schwindigkeit erzielt wird, ist der Winkel in der hori
zontalen Ebene, so daß, wenn das Ausgangssignal ω des
am Schiffskörper befestigten Kreisels verwendet wird,
ein Fehler in der Größenordnung von 1/cos α zwischen
ihm und dem wahren Wert auftaucht.
Dies gilt auch in dem Fall, in dem das Fahrzeug seinen
Pitchwinkel ändert, woraus sich ein Fehler aufgrund des
veränderten Pitchwinkels ergibt.
Der Neigungs-Korrektor 12 ist ein Element, das das vom
GPS gewonnene Signal nutzt, um den Fehler in der oben
beschriebenen Weise zu korrigieren, der sich aus dem
Richtungs- bzw. Anstellwinkel des Fahrzeuges ergibt.
Aufgrund dieses Neigungs-Korrektors 12 gelingt es, den
Azimutwinkel mit großer Genauigkeit zu ermitteln.
Ein Indikator 15 in Fig. 1 ist ein Element zur Darstel
lung des Azimutwinkels vom Integrator 13 sowie der Po
sitions-Ausgangssignale vom GPS-Positions-Rechner 4.
Eine Steuereinheit 16 in Fig. 1 hindert eine Abgabe des
Ausgangssignals des Komparators C an den Ausgleichs
rechner 14, wenn der Ausgangswert des Komparators C
einen bestimmten Bezugswert (beispielsweise 5°) über
steigt. Die Steuereinrichtung 16 kann beispielsweise
aus einem Komparator bestehen, der an einem Eingangssi
gnalanschluß mit dem obigen konstanten Wert und am an
deren Eingangssignalanschluß mit dem Ausgangssignal des
Komparators C versorgt wird. Wenn das Ausgangssignal
des Ausgleichsrechners 14 größer als der obige kon
stante Bezugswert ist, leitet die Steuereinheit 16 das
Ausgangssignal nicht ab.
Mit der Erfindung können daher die nachfolgenden Wirkun
gen erzielt werden.
- (1) Der Azimutwinkel eines Fahrzeuges, wie bei spielsweise eines Schiffes, kann kontinuierlich mit großer Genauigkeit ermittelt werden;
- (2) Der Azimutwinkel kann ohne Zeitverlust gemessen werden;
- (3) Selbst wenn ein Fehler im Azimutwinkel vom GPS- Satelliten vergrößert wird, so kann doch der Azimutwinkel kontinuierlich mit großer Ge nauigkeit ermittelt werden;
- (4) Wenn ein Schwingungskreisel verwendet wird, ist das Kreiselsystem langlebig, gering im Energie verbrauch und schnell betätigbar;
- (5) Sowohl der Azimutwinkel als auch die Position und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs können präzise ermittelt werden.
Claims (3)
1. Kreiselsystem mit drei Satelliten-Empfangsantennen
(1, 2, 16), die auf einem Navigations-Fahrzeug in
vorbestimmtem Abstand (L1, L2) zueinander angeordnet
sind, sowie mit einem Rechner (6) zur Ermittlung des
Azimutwinkels, des Rollwinkels, des Pitchwinkels und
der Position des Fahrzeuges unter Verwendung von
wenigstens drei durch die Antennen empfangenen
Stalliten-Funksignalen sowie zur Ermittlung einer
zwischen diesen Funksignalen bestehenden
Phasendifferenz,
gekennzeichnet durch
gekennzeichnet durch
- a) einen Winkelgeschwindigkeits-Sensor, der durch einen Schwingungskreisel (10) gebildet wird und derart am Fahrzeug befestigt ist, daß die Gier achse des Fahrzeugs die Eingangsachse dieses Winkelgeschwindigkeits-Sensors darstellt;
- b) eine Additionsstufe (E), der ein Ausgangssignal des Winkelgeschwindigkeits-Sensors (10) zuge führt wird;
- c) einen Integrator (13) zur Integration eines Aus gangssignales zur Additionsstufe (E);
- d) einen Komparator (c) zum Vergleich eines Aus gangssignales des Integrators (13) mit dem Azi mutwinkel des Fahrzeugs, der aus einem Vergleich der empfangenen Satelliten-Funksignale durch den Rechner (6) ermittelt wird, wobei dieser Rechner den Azimutwinkel, den Rollwinkel und den Pitchwinkel unter Verwendung des Ausgangssigna les eines GPS-Positionsrechners (4) mißt und er rechnet;
- e) eine Ausgleichseinrichtung (14) zur Kompensation eines Vergleichsergebnisses aus dem Komparator (c);
- f) eine Einrichtung zu einer derartigen Zuführung eines Ausgangssignales der Ausgleichseinrichtung (14) zu einem Negativ-Eingangssignalanschluß der Additionsstufe (E), daß der Azimutwinkel des Fahrzeugs vom Integrator (13) kontinuierlich mit hoher Genauigkeit ermittelbar ist.
2. Kreiselsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine Fahrzeug-Neigungs-Ausgleichseinrich
tung (12) zwischen einer Ausgangssignalseite des
Winkelgeschwindigkeits-Sensors (10) und der Additi
onsstufe (E) eingefügt ist und errechnete Rollwin
kel- und Pitchwinkel-Ausgangssignale vom Rechner (6)
nutzt, die auf den Satelliten-Funksignalen zur Kor
rektur der Winkelgeschwindigkeit basieren.
3. Kreiselsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine Steuereinrichtung (16) zwischen dem
Komparator (c) und der Ausgleichseinrichtung (14)
vorgesehen ist und an einem Eingangssignalanschluß
mit einem gleichbleibenden Bezugswert und am anderen
Eingangssignalanschluß mit einem Ausgangssignal des
Komparators versorgt wird, so daß diese Steuerein
richtung dann kein Ausgangssignal produziert, wenn
das Ausgangssignal des Komparators (c) größer ist
als der gleichbleibende Bezugswert.
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