DE3003608A1 - Verfahren zur bearbeitung und formgebung von glas bei niedrigen viskositaeten - Google Patents

Verfahren zur bearbeitung und formgebung von glas bei niedrigen viskositaeten

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DE3003608A1
DE3003608A1 DE19803003608 DE3003608A DE3003608A1 DE 3003608 A1 DE3003608 A1 DE 3003608A1 DE 19803003608 DE19803003608 DE 19803003608 DE 3003608 A DE3003608 A DE 3003608A DE 3003608 A1 DE3003608 A1 DE 3003608A1
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DE19803003608
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Dipl.-Phys.-Ing. Dr. Rolf 5100 Aachen Clasen
Dipl.-Ing. Dr. Hans 5190 Stolberg Lydtin
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Philips Intellectual Property and Standards GmbH
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Philips Patentverwaltung GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B40/00Preventing adhesion between glass and glass or between glass and the means used to shape it, hold it or support it
    • C03B40/02Preventing adhesion between glass and glass or between glass and the means used to shape it, hold it or support it by lubrication; Use of materials as release or lubricating compositions

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • "Verfahren zur Bearbeitung und Formgebung von Glas bei
  • niedrigen Viskositäten" Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bearbeitung und Formgebung von Glas bei niedrigen Viskositäten in einem Werkzeug, das an der Oberfläche kohlenstoffhaltiges Material enthält.
  • Zur Herstellung von Glaswerkstücken ist eine Bearbeitung des Glases in oder mit Werkzeugen erforderlich, an denen das schmelzflüssige Glas nicht anhaften kann, um einwandfreie Werkstückoberflächen zu erreichen.
  • Aus der DE-OS 25 33 745 ist es bekannt, eine Form zur Herstellung von Glühlampenkolben mit einer dünnen Schicht aus Korkmehl auszukleiden, um eine Haftung zwischen dem schmelzflüssigen Glasposten und der Form auszuscheiden.
  • Glühlampenkolben werden durch das sogenannte Festblasen hergestellt, wobei das schmelzflüssige Glas mit Luft in die Form eingeblasen wird. Das Korkmehl vertohlt bei der Berührung mit dem heißen Glas und das Wertstück haftet beim Ausblasen des Lampenkolbens nicht an der Form. Zur Verbesserung der Oberflächenqualität der hergestellten Glas erzeugnisse sowie zur Beeinflussung des Temperaturgefälles zwischen der kalten Form und dem heißen Glas wird bei derartigen Formen außerdem durch Einbringen von FeuchtigKeit in die Form ein Dampffilm zwischen dem Glas und der Form erzeugt, der ebenfalls die Haftung des Glases an der Form vermindern soll.
  • Ein Nachteil bei diesem Verfahren ist, daß die Rückstände des verkohlte Korkmehles die Oberflächenqualität des Glaspostens bzw. des Glaswerkatückes durch Strukturfehler nachteilig beeinflussen und daß die Rückstände durch aufwendige mechanische Bearbeitung vom Werkstück entfernt werden müssen.
  • Haftungsprobleme treten nicht nur bei der Formgebung von Glaswerkstücken auf, sondern z.B. auch beim Tempern von schmelzflüssigem Glas.
  • Zur Herstellung von Glaswerkstücxen ist z.B. eine Portionier rung der Glasschmelze erforderlich. Dies geschieht in bekannter Weise dadurch, daß ein über einen Speiser aus der Glasschmelzwanne austretender Strang aus flüssigem Glas mechanisch mit einer Abschneidevorrichtung in Portionen aufgeteilt wird, die sofort weiterverarbeitet werden. Durch das Einschneiden der Kalten Messer der Abachneidevorrichtung kuhlt die abgeteilte Glasmenge, der Glasposten, an den Schnittflächen stark ab und an den Schneidkanten der Messer der Abschneidevorrichtung werden häufig Luftblasen und Unebenheiten im Glasposten erzeugt, die wegen der oberflächlichen Abkühlung des Glaspostens nicht mehr ausheilen können. Bei einem sofort anschließenden Weiterverarbeitungsprozeß, z.B. Verpressen des Glaspostens in einer geeigneten Form, bleiben daher diese Fehler erhalten und sind in der Regel an der Oberfläche des fertigen Werkstückes gut sichtbar. Dies ist unerwünscht und deswegen wurden die verschiedensten Versuche unternommen, durch veränderte Bedingungen beim Abtrennen der Glasposten derartige Fehler zu vermeiden.
  • Aus der DE-OS 28 02 734 ist zu diesem Zweck ein Zwischentiegel aus porösem festem Kohlenstoff (glasartiger Kohlenstoff , Graphit, Kohlenstoffschaum) bekannt, in welchem der Glasposten nach Entnahme aus der Glaswanne noch einmal so hoch aufgeheizt wird, daß seine Viskosität mindestens gleich der Viskosität der Glasschmelze, aus der er entnommen wurde, wird. Auf diese Weise können die oben geschilderten Fehler (SchneidmarKen) am Glasposten ausgeheilt werden.
  • Es hat sich hierbei jedoch gezeigt, daß die zur Ausheilung von groberen Schneidmarken erforderliche längere Standzeit des Glaspostens in dem Zwischentiegel trotz des durch die Glasschmelze nicht benetzbaren Tiegelmaterials (glasartiger Kohlenstoff oder Graphit) dazu führen kann, daß sich Glasschmelze in den Poren des Tiegelmaterials festsetzt oder daß abgedampfte Glaskomponenten, die auf der Tiegeloberfläche wieder kondensieren, als Haftzentren wirken. An derartigen Stellen kann bevorzugt eine Hatung zwischen dem Glas und dem Tiegel auftreten, was beim Aufkippen des Glaspostens zum Fadenziehen führt. Solche Glasposten Können einer weiteren Formgebungsbearbeitung nicht unterzogen werden, da das Weiterbearbeitungswerkzeug durch die rasch erstarrenden Glasfäden beschädigt würde.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bearbeitung und Formgebung von Glas bei niedrigen Vistositäten zu schaffen, das eine Haftung des schmelzflüssigen Glases am Werkzeug mit Sicherheit ausschließt, das aber auch zugleich eine fehlerlose, einwandfreie Oberfläche des Glases nach Entfernen aus dem Werkzeug gewährleistet, ohne daß eine aufwendige mechanische Nachbearbeitung der Glasoberfläche erforderlich wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das kohlenstoffhaltige Material vor Einbringen des Glases an den mit dem Glas in Berührung kommenden Oberflächen des Werkzeuges haftend durch schwache Bindungakräfte, wie van der Waals- oder Coulomb-Kräfte, angebracht und vor Weit er bearbeitung des in das Werkzeug eingebrachten Glases verflüchtigt und/oder zersetzt wird.
  • Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird als kohlenstoffhaltiges Material eine Schicht aus Kohlenstoffteilchen einer Korngröße von 0,002 bis 100 um in einer Schichtdicke im Bereich von 1 - 1000 um angebracht, wobei nach weiteren vorteilhaften Ausbildungen der Erfindung die Schicht entweder durch Abscheiden von Kohlenstoff aus einem Gasstrom aus einem Inertgas und einem Kohlenwasserstoffgas auf der erhitzten Werkzeugoberfläche gebildet wird, wobei insbesondere ein Gasstrom aus Argon und Methan eines Partialdruckes im Bereich von 1 - 250 mbar bei Normaldruck mit einer Strömungsgeschwindigxeit im Bereich von 1 - 20 l/h auf das auf eine Temperatur im Bereich von 12000C bis 14000C erhitzte Werkzeug geleitet wird, oder die Schicht als Rußschicht mit Hilfe einer Petroleumflamme auf den auf eine Temperatur bis maximal 4000C erhitzten Oberflächen des Werkzeuges abgeschieden wird.
  • Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß auch bei Werkzeugen komplizierterer Formgebung für alle Flächen des Werkzeuges die mit dem schmelzflüssigen Glas in Berührung kommen, eine die Haftung ausschließende Zwischenschicht zwischen WerK-zeug und Glas erreicht werden kann, wobei ein einwandfreies Lösen des Glases vom Werkzeug dann gewährleistet ist, wenn die Schichtdicke der Zwischenschicht größer ist als die Eindringtiefe des schmelzflüssigen Glases. Wegen der geringen Benetzung reichen schon Schichtdicken von 50 - 100 gm aus, bei besonders heißem schmelzflüssigem Glas mit Viskositäten im Bereich von 10 bis 100 Pa s ist jedoch unter Umständen eine etwas größere Schichtdicke zweckmäßig, da infolge der verringerten Viskosität des Glases seine Eindringtiefe größer wird.
  • Das Glas zeigt nach Beendigung des Bearbeitungsprozesses eine absolut einwandfreie Oberfläche, da der Kohlenstoff in der gewählten Modifikation rückstandslos oxidierbar ist.
  • Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird die Schicht durch Aufstreuen von Kohlenstoffpulver einer Korngröße von 1 - 100 um, vorzugsweise 10 bis 30 um, in einer Schichtdicke von ru 50 bis 1000 um, vorzugsweise 100 um, mit einer Streuvorrichtung aufgebracht.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird die Schicht auf ein Werkzeug aus einem elektrisch leitfähigen Material aufgebracht, wobei zwischen Streuvorrichtung und Werkzeug ein eleKtrisches Feld im Bereich von 100 - 3000 V/cm angelegt wird.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Schicht mittels einer, ein Treibgas und Kohlenstoffpulver einer Korngröße im Bereich von 10 - 30 um enthaltenden Sprühvorrichtung auf die Werkzeugoberflächen aufgesprüht. Diese Art des Aufbringens des Kohlenstoffpulvers ist besonders für die Automatisierung großtechnischer Fertigungsabläufe geeignet.
  • Bei beiden Verfahrensarten, dem Aufstreuen sowie dem Aufsprühen von Kohlenstoffpulver ergibt sich der Vorteil, daß auch schräge Flächen gleichmäßig mit Kohlenstoffteilchen beschicKt werden können.
  • Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird als kohlenstoffhaltiges Material eine Folie mit reiner, teilweise bis ganz verkokter Kunstharzbindung, insbesondere aus Phenolharzen, Furfurylalkoholen, Epoxidharzen oder Polyimiden auf die Werkzeugoberfläche aufgelegt. Dieses Vorgehen bietet seine besonderen Vorteile bei Werkzeugen einfacherer geometrischer Formgebung dadurch, daß Folienteile vorfabriziert werden können und ohne großen technischen Aufwand, also insbesondere schnell und einfach, auf das Werkzeug aufzubringen sind. Auch hier ergeben sich einwandfreie Oberflächen des Glases, die nicht nachbearbeitet zu werden brauchen, da die Folie gemeinsam mit dem Glasposten leicht aus dem Werkzeug und durch anschließende Oxidation ebenfalls leicht und schnell von der Oberfläche des Glases entfernbar ist.
  • Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist, daß die Zwischenschichten oder Zwischenfolien am heißen Werkzeug angebracht werden können, ein laufender Fertigungsprozeß also nicht unterbrochen zu werden braucht.
  • Die Anwendung des die Haftung von schmelzflüssigem Glas an einem Werkzeug ausschließenden kohlenstoffhaltigen Materials in Form einer Rußschicht, einer Schicht aus größeren Kohlenstoffteilchen oder einer Folie aus glasartigem Kohlenstoff wird beschrieben werden anhand einer Vorrichtung, die zur Zwischenerhitzung eines aus einer Glaswanne entnommenen Glaspostens zur Ausheilung von durch eine Glasschere zur Portionierung des Glases verursachten Schneidmarken eingesetzt wird.
  • Wie bereits erwähnt, treten Haftungsprobleme auch an Glasformen auf, die der endgültigen Formgebung des Glases dienen, wie Formen zum Festblasen oder Gießen oder Pressen oder Schleudern. Auch hier kann die Haftung des Glases am Werkzeug mit Hilfe des an den mit dem Glas in Berührung kommenden Oberflächen des Werkzeuges angebrachten kohlenstoffhaltigen Materials ausgeschlossen werden.
  • Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und ihre Wirkungsweise erläutert.
  • Es zeigen Fig. la bis 7c einzelne Bearbeitungsstufen beim Tempern von abgeteilten Glasposten in einem Zwischentiegel, Fig. 2a und 2b Zwischentiegel, versehen mit kohlenstoffhaltigem Material gemäß der Erfindung in vergrößerter Darstellung im Schnitt, Fig. 3a und 3b Weiterverarbeitung eines Glaspostens nach einem Temperprozeß in einem Ofen mit einem Tiegel in Schnittdarstellung.
  • In Fig. la ist ein Glasstrang 1 dargestellt, der eine nicht dargestellte Schmelzwanne über einen Speiser 3 verläßt. Das Austrittsende 11 des Glasstranges 1 ist hier noch verrundet, zeigt also noch keine durch eine Glasschere verursachte Schneidmarke. Wird dieser Glas strang 1 mit Messern 5, wie in Fig. Ib dargestellt, portionsweise abgetrennt, entsteht an der Schnittstelle eine Schneidmarke 7, vergleiche Fig. Ic. Diese Schneidmarke 7 Kann durch ein Zurückziehen des Glas stranges 1 in den Speiser 3 und durch das damit-verbundene Wiedererwärmen des unteren Endes des Glas stranges 1 ausgeheilt werden, vergleiche Glasposten 9 in Fig. Ic. Nicht ausgeheilt werden kann jedoch die neue Schneidmarke 77, da während des freien Falls des Glaspostens 9 in eine Form diese Schnittfläche von außen nicht mehr schnell genug aufgeheizt werden kann.
  • Zur Ausheilung auch der Schneidmarke 77 wird der Glasposten 9 zunächst in einen, in einem Mufflelofen 29 unter Schutzgasatmosphäre befindlichen, auf eine Temperatur im Bereich von 800 bis 14000C aufgeheizten Zwischentiegel 21 gegeben, der an seinen Oberflächen, die mit dem Glasposten 9 Kontakt haben werden, mit kohlenstoffhaltigem Material, z.B. einer Folie 25 mit reiner, teilweise bis ganz vertowter Kunstharzbindung, ausgekleidet ist (vgl. auch vergrößerte Darstellung des Tiegels 21 in Fig. 2a und 2b). Der Muffelofen 29 ist mit einem Verschluß 13 gegenüber der Außenatmosphäre abgeschlossen.
  • Während der Dauer des Verweilens des Glaspostens 9 im Tiegel 21, deren Länge sich nach der Ausheilzeit der Schneidmarke 77 richtet, werden je nach Art der Auskleidung mit kohlenstoffhaltigem Material unterschiedliche ReaKtionen eintreten.
  • Lose gebundene Kohlenstoffpartikel, wie sie mit einer Schicht 23 aus Ruß oder aus groberem Kohlenstoffpulver vorliegen, werden schneller unter Hitze- und Lufteinwir- kung oxidieren und sich damit rückstandslos vom Glasposten 9 verflüchtigen als eine Folie 25 mit reiner, teilweise bis ganz verkoktes Kunstharzbindung.
  • Zur raschen Entfernung der Folie 25 kann diese mit Hilfe z.B. eines Gasbrenners vom Glasposten 9 entfernt werden, wenn dieser aus dem Zwischentiegel 21 fällt. Da die Folie 25 rückstandslos verbrennt, behält der Glasposten 9 eine einwandfreie Oberfläche.
  • In den Fig. 2a und 2b ist der Zwischentiegel 21 zum Tempern eines Glaspostens noch einmal in vergrößerter Schnittdarstellung gezeigt. Mit dem Bezugszeichen 23 ist die durch schwache Bindungskräfte haftende Schicht aus Kohlenstoffteilchen einer Korngröße von 0,002 bis 100 um dargestellt Mit dem Bezugszeichen 25 ist die auf die Innenoberfläche des Tiegels 21 aufgelegte Folie 25 mit reiner, teilweise bis ganz verkoktes Kunstharzbindung gezeigt.
  • Die Auskleidung eines Werkzeuges zur Bearbeitung und Formt gebung von Glas bei niedrigen Viskositäten mit dem genannten kohlenstoffhaltigen Material kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
  • Beispiel I Auf einem Werkzeug, z.B. dem Tiegel 21 aus z.B. Graphit oder feuerfester Keramik, wird eine Schicht 23 aus KoRenstoffteilchen einer Korngröße im Bereich von 2 bis 6 nm erzeugt, indem ein Gasstrom aus Argon und Methan (Partialdruck 133 mbar) mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 l/h bei Normaldruck auf das auf ca. 12000C heiße Werkzeug geleitet wird. Es bildet sich eine Schicht aus lose gebundenen Kohlenstoffteilchen, deren Schichtdicke von der Werkzeuggeometrie abhängig ist. Als Richtwert kann nach einer Beschichtungszeit von 1 min mit einer Schichtdicke in der Größenordnung von 5 gm gerechnet werden.
  • Beispiel II Mit Hilfe einer Petroleumflamme kann eine geschlossene Schicht von agglomerierten Kohlenstoffteilchen einer mittleren Kristallitgröße von 1 um auf einem Werkzeug geeigneten Materials (z.B. Graphit, glasartiger Kohlenstoff, feuerfeste Keramik), das auf eine Temperatur bis maximal 4000C aufgeheizt wurde, erzeugt werden. Bei einer Abscheidedauer von 15 s liegt die Dicke der Schicht bei etwa 50 um.
  • Beispiel III Auf ein Werkzeug geeigneten Materials, wie bei den Beispielen I und II beschrieben, wird eine Folie gelegt, die z.B. durch Carbonisieren von Pqyimidfolien erhalten werden kann. Die Schichtdicke der Folie verringert sich mit dem Carbonisieren; aus einer 12,5 um dicken Polyimidfolie wurde eine 10 ßm dicke carbonisierte Polyimidfolie erhalten Im Prinzip lassen sich auch dünnere oder dickere Folien entsprechend anwenden.
  • Nach dem Arbeitsprozeß fällt die Folie nach einer Werxzeugdrehung gemeinsam mit dem Glas, z.B. einem Glasposten, aus dem Werkzeug heraus und wird mit z.B. einem Gasbrenner während des Fallens und Liegens des Glaspostens z.B. in einer Form zur Weiterverarbeitung rückstandslos verbrannt.
  • Das Glas behält eine vollkommen unbeschädigte Oberfläche und kann ohne Schleif- oder Polierprozesse weiterbearbeitet werden.
  • Beispiel IV Auf einen Tiegel aus elektrisch leitfähigem Material, z.B.
  • aus porösem Elektrographit, wird eine Schicht einer Schichtdicke im Bereich von 50 bis 100 ßm aus Kohlenstoffpulver einer Kristallitgröße im Bereich von etwa 1 bis 30 um aus einer Streuvorrichtung aufgebracht. Um eine gleichmäßige Belegung der Werkzeugoberflächen mit dem Kohlenstoffpulver zu erreichen, was besonders bei geneigten zu beschichtenden Wertzeugflächen nicht einfach ist, wird zwischen der Streuvorrichtung und dem zu beschichtenden WerKzeug ein elektrisches Feld von 1000 V/cm angelegt.
  • Beispiel V Aus einem Vorratsbehälter wird eine definierte Menge Kohlenstoffpulver einer Korngröße im Bereich von 10 -30 um in eine Sprühkammer mit einer Düse entsprechender Öffnung gefüllt und mit einem gasförmigen Treibmittel, hier komprimiertem Stickstoff, aus der Spsühammer durch die Düse bei einem Druck von 2 bar auf die Oberfläche z.B.
  • eines Tiegels aus elektrisch leitfähigem Material, wie z.B.
  • Elektrographit, gesprüht. Durch Anlegen eines eletrlschen Feldes von 1000 V/cm wird eine bevorzugte Absetzung des Kohlenstoffpulvers auf dem Tiegel erreicht. Die sonstigen Bedingungen entsprechen Beispiel IV.
  • Im folgenden wird das Arbeiten mit einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichteten Tiegel beschrieben: Soll z.B. ein Tiegel 21 zum Tempern eines aus einer Glaswanne entnommenen Glaspostens mit Kohlenstoffpulver beschichtet werden, wird so verfahren (vgl. Fig. 3b), daß der beschichtete Tiegel 21 um seine Längsachse drehbar in einen vertikalen, elektrisch beheizbaren Rohrofen 27 eingesetzt wird. Im Ofen 27 herrscht eine Temperatur von etwa 1200°C und Schutzgasatmosphäre, z.B. N2-Atmosphäre. Falls der Tiegel noch nicht die awünschte Temperatur aufweisen sollte, muß er zunächst auf die Temperatur des schmelzflüssigen Glases aufgeheizt werden. Dies muß unter Schutzgasatmosphäre, z.B. einer N2-Atmosphäre, geschehen, um die Kohlenstoff- schicht des Tiegels zu erhalten. Der Ofen ist an seinen -Enden durch Verschlüsse 15 und 17 gegenüber der Außenatmosphäre verschlossen, die sich zum Einbringen bzw.
  • Herausfallenlassen eines im Tiegel 21 zu behandelnden Glaspostens öffnen lassen. Wird dieser Glasposten ca.
  • 30 bis 60 s in z.B. mit einer Schicht 23 aus Kohlenstoffpulver versehenen, etwa 12000C heißen Tiegel 21 getempert, verschwinden die infolge schneller Abkühlung entstandenen Oberflächenfehler am Glasposten.Durch Drehen des Tiegels 21 um 1800 um seine Längsachse und Öffnen der Bodenklappe 17 kann der Glasposten aus dem Tiegel 21 entfernt werden, ohne daß er an der Tiegelinnenwandung haften bleibt. Während des Kontaktes mit der Außenluft verbrennt die Schicht 23 aus Kohlenstoffpulver rückstandslos, eine mechanische Nachbearbeitung des Glaspostens zur Entfernung von die Haftung am Werkzeug ausschließenden Substanzen ist also nicht erforderlich.
  • Leerseite

Claims (9)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Bearbeitung und Form gebung von Glas bei niedrigen Viskositäten in einem WerK-zeug, das an der Oberfläche kohlenstoffhaltiges Material enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenstoffhaltige Material vor Einbringen des Glases an den mit dem Glas in Berührung kommenden Oberflächen des WerKzeuges haftend durch schwache Bindungskräfte, wie van der Waals - oder Coulomb-Kräfte, angebracht und vor Weiterbearbeitung des in das WerKzeug eingebrachten Glases verflüchtigt und/oder zersetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kohlenstoffhaltiges Material eine Schicht aus Kohlenstoffteilchen einer Korngröße von 0,002 bis 100 ßm in einer Schichtdicke im Bereich von 1 -1000 um angebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht durch Abscheiden von Kohlenstoff aus einem Gas strom aus einem Inertgas und einem Kohlenwasserstoffgas auf der erhitzten Werkzeugoberfläche gebildet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch geKennzeichnet, daß ein Gasstrom aus Argon und Methan eines Partialdruckes im Bereich von 1 - 250 mbar bei Normaldruck mit einer StrömungsgeschwindigKeit im Bereich von 1 - 20 l/h auf das auf eine Temperatur im Bereich von 12000C bis 14000C erhitzte Werkzeug geleitet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht als Rußschicht mit Hilfe einer Petroleumflamme auf den auf eine Temperatur bis maximal 4000C erhitzten Oberflächen des Werxzeuges abgeschieden wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht durch Aufstreuen von Kohlenstoffpulver einer Korngröße von 1 bis 100 um, vorzugsweise 10 - 30 zum, in einer Schichtdicke von ~ 50 bis 1000 um, vorzugsweise 100 beim, mit einer Streuvorrichtung aufgebracht wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht auf ein Werkzeug aus einem elektrisch leitfähigen Material aufgebracht wird, wobei zwischen Streuvorrichtung und Werkzeug ein elektrisches Feld im Bereich von 100 - 3000 V/cm angelegt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht mittels einer, ein Treibgas und Kohlenstoffpulver einer Korngröße im Bereich von 10 - 30 ßm enthaltenden Sprühvorrichtung auf die Werkzeugoberflächen aufgesprüht wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kohlenstoffhaltiges Material eine Folie mit reiner, teilweise bis ganz verkokter Kunstharzbindung, insbesondere aus Phenolharzen, Furfurylalkoholen, Epoxidharzen oder Polyimiden, auf die Wertzeugoberfläche aufgelegt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3324291A1 (de) * 1983-07-06 1985-01-17 Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH, 3000 Hannover Verfahren zum befuellen von metallbehaeltern mit einer radioaktiven glasschmelze und vorrichtung zur aufnahme einer radioaktiven glasschmelze

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3324291A1 (de) * 1983-07-06 1985-01-17 Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH, 3000 Hannover Verfahren zum befuellen von metallbehaeltern mit einer radioaktiven glasschmelze und vorrichtung zur aufnahme einer radioaktiven glasschmelze

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