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An einer Holz- oder Blechtür zu befestigende Drückerlagerung
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Die Erfindung betrifft eine Drückerlagerung der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definierten Gattung.
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Drückerlagerungen dieser Art mUssen erhebliche Radialkräfte aufnehmen
können, wenn sie ihre Lagerfunktion erfüllen sollen, und daher entsprechend stabil
an der Tür befestigt werden.
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Soll der Drücker spielfrei, Jedoch ohne zu klemmen, gelagert werden,
müssen außerdem die Lagerbohrungen exakt zur SchloB-nuß zentriert werden, wenn nicht
besondere und aufwendige Vorkehrungen zum Auffangen von Mittigkeitsabweichungen
getroffen und z.B. justierbare Lagerbohrungen (DE-PS'en 19 07 434 und 24 12 061)
vorgesehen werden.
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Die Befestigung und Zentrierung einer DrUckerlagerung kann mit oder
ohne radialem Formschluß zur T0r und/oder zum Türschloß erfolgen. Ist kein Formschluß
vorgesehen, d.h. werden als Befestigungsschrauben beispielsweise Hülsenschrauben
verwendet, die mit Spiel durch das Türblatt und ggf. auch durch den Schloßkasten
und durch die Drückerlagerungen ragen, dann läßt sich die Lagerbohrung vor dem Anziehen
der Befestigungsschrauben über den Türdrücker relativ einfach zur Schloßnuß zentrieren.
Mit der Zeit und bei größerer Belastung verschiebt sich jedoch eine derart befestigte
Drückerlagerung in radialer Richtung, sofern sich bedingt durch Material und Bauart
der Tür mittels der Verschraubung keine ausreichend große und dauerhafte Flächenpressung
zwischen der DrUckerlagerung und dem Türblatt herstellen läßt, wie dies vor allem
bei Holz- und Blechtilren der Fall ist. Bei Holztüren führt das Arbeiten des Holzes
zum Abbau der Schraubenvorspannung, während bei Blechtüren geringer Beulsteifigkeit
eine größere Schraubenvorspannung gar nicht erst aufgebracht werden kann.
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Werden Drückerlagerungen in ebenfalls bekannter Weise mit radialem
Formschluß auf der Tür verschraubt, so müssen hierzu Bohrungen oder sonstige Ausnehmungen,
die rückwärtige Stütz zapfen bzw. Stützringe, Befestigungsschrauben oder dergleichen
der Drückerlagerungen formschlüssig aufnehmen, entweder bereits im-TUrblatt und/oder
in Schloßkasten vorhanden sein oder aber bei der Montage der Drückerlagerung noch
angebracht werden. Da die Herstellung dieser Bohrungen und Ausnehmungen genau zentrisch
zur Schloßnuß erfolgen muß, ist ihre Herstellung in beiden Fällen aufwendig und
schwierig. Dies gilt vor allem, wenn es sich um Rosetten und Kurzschilder handelt,
deren Schraublöcher noch im Bereich des Schloßkastens angeordnet sind und diesen
nicht durchragen, weil in diesem Fall nur eine geringe Materialdicke des Türblatts
für die Befestigungsschrauben zur Verfügung steht und daher beim Gebrauch selbst
bei ursprünglich bestehendem Formschluß leicht eine radiale Lockerung der Drückerlagerung
eintritt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Befestigungs-
und Zentriervorrichtung der eingangs bezeichneten Rosetten oder Kurzschilder so
auszubilden, daß sich trotz Aufbringung vergleichsweise niedriger Schraubenvorspannungen
ein dauerhaft fester Sitz der Drückerlagerung und damit eine dauerhaft gute radiale
Abstützung für den Drücker selbst dann ergibt, wenn die Drückerlagerungen ohne radialen
Formschluß auf dem Türblatt verschraubt werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 vorgesehen.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß sich durch die hochelastische,
sehr rutschfeste Elastomerschicht schon bei sehr geringen Schraubenvorspannungen
ein so hoher radialer Kraftschluß zwischen der Drückerlagerung und dem Türblatt
einstellt, daß radiale Verschiebungen der Rosetten oder Kurzschilder auch bei starken
Belastungen nicht auftreten.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an einer Rosette näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Rosette und Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie
II-II der Fig. 1.
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Gemäß Fig. 1 enthält ein Türblatt 1 eine Ausnehmung, in die ein üblicher
Schloßkasten 2 mit einer Schloßnuß 3 eingesetzt ist. Im Bereich der Schloßnuß 3
weist das Türblatt 1 außerdem eine vergleichsweise große Bohrung 4 auf, deren Achse
parallel, aber nicht notwendigerweise koaxial zur Achse der Schloßnuß 3 angeordnet
ist.
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Die an die Außenseite des Türblatts 1 grenzenden Enden der Bohnlng
4 sind mit Je einer Rosette 5 abgedeckt, die ein Unterteil 6 und ein mit diesem
durch eine Schnappverbindung verbindbares Oberteil 7 aufweist. Das Unterteil 6 liegt
normalerweise auf dem das Bohrungsende umgebenden Randabschnitt des Türblatts 1
auf. Erfindungsgemäß ist zwischen dem Unterteil 6 und dem Türblatt 1 eine Schicht
8 aus einem Elastomer hoher Rutschfestigkeit angeordnet.
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Die Verschra-bung der Rosetten 5 am Türblatt 1 erfolgt mit wenigstens
twel Hülsenschrauben9 die je eine Schraube 9 und eine auf diese aufschraubbare Hülse
10 aufweisen. Die Schrauben 9 und Hülsen 10 weisen Köpfe auf, die sich von außen
auf die Ränder von Schraublöchern legen, die in den Unterteilen 6 ausgebildet sind.
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Durch Festziehen der Hülsen 10 auf den Schrauben 9 werden die Unterteile
6 auf dem Türblatt 1 verspannt, wobei außerdem die Schichten 8 zwischen dem Türblatt
1 und den Unterteilen
6 fest. eingeklemmt werden. Hierdurch ergibt
sich ein äußerst fester Sitz der Unterteile 6 insbesondere im Hinblick auf Radialverschiebungen.
Selbst wenn die Schrauben 9 mit Spiel durch die Schraublöcher der Unterteile 6 und
die ihnen zugeordneten Bohrungen im Schloßkasten 2 ragen und nur unter -Erzeugung
einer relativ kleinen Flächenpressung festgezogen sind, lassen sich die Unterteile
6 auch bei großen Belastungen nicht in radialer Richtung verschieben. Dadurch ergibt
sich nicht nur der Vorteil, daß mit kleinen Schraubenvorspannungen eine stabile
radiale Fixierung der Rosetten 5 ermöglicht wird, sondern es kann in vorteilhafter
Weise auch darauf verzichtet werden, Bohrungen oder dergleichen vorzusehen, in denen
die Hülsenschrauben 9,10 oder andere Teile der Rosette 5 in radialer Richtung formschlüssig
am Türblatt und/oder am Schloßkasten 2 gehalten sind.
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Die radiale Zentrierung der Unterteile 6 erfolgt zweckmäßig vor dem
Festziehen der Hülsenschrauben 9,10 dadurch, daß ein Drückerdorn 11 in die Schloßnuß
3 eingeführt und beidseitig die zu verwendenden Drücker 12 durch Lagerbohrungen
14 der Unterteile 6 hindurch auf die freien Enden des Drückerdorns 11 aufgeschoben
werden.
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Nach dem Festziehen der Hülsenschrauben 9,10 sind die Rosetten 5 in
der erwünschten Weise zentriert und befestigt, so--daß abschließend die Oberteile
7 auf die Unterteile 6 aufgedrückt werden können, um die Schrauben- bzw. Hülsenenden
abzudecken.
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Als Materialien für die Schicht 8 eignen sich vor allem hochelastische
Elastomere auf Polyurethanbasis. Besonders geeignet sind ein unter der Bezeichnung
"Bumpon" von der Fa. 3M Deutschland GmbH verkauftes Elastomer und Materialien mit
vergleichbaren oder besseren Haftwiderständen. Auch Materialien, die zusätzlich
eine axiale Saugwirkung, beispielsweise aufgrund einer Vielzahl von mikroskopisch
feinen Saugnäpfen ausüben1 sind besonders geeignet, weil die Saugreibung
die
üblicherweise vorhandene Haftreibung noch verstärkt und daher eine radiale Verschiebung
der Unterteile 6 relativ zum Türblatt unter den üblichen Betriebsbedingungen nahezu
unmöglich macht.
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Materialien dagegen, wie sie bisweilen beispielsweise bei Glastüren
zwischen den Türschildern und dem Türblatt vorgesehen werden, um Verkratzungen oder
BrUche des Türblatts beim Festziehen der BeSestigungsschrauben zu vermeiden, eignen
sich für die Zwecke der Erfindung nicht, weil sie -bei den hier interessierenden
Flächenpressungen keine wesentliche Vergrößerung des Kraftschlusses in radialer
Richtung bewirken.
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Die Erfindung ist t nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, da dieses in vielfacher Hinsicht abgewandelt werden kann. So ist es
möglich, anstelle von zweiteiligen Rosetten oder entsprechenden Kurzschildern auch
einteilige Rosetten bzw.' Kurz schilder mit sichtbaren Befestigungsschrauben vorzusehen,
Anstelle der Hülsenschrauben 9,10 können Holzschrauben vorgesehen sein, die sich
bis maximal zum Schloßkasten 2 erstrecken oder das Türblatt nahezu vollständig durchsetzen.
Ferner ist nicht erforderlich, daß das Türblatt 1 eine große, die Hülsenschrauben
9,10 und die Schloßnuß 3 aufnehmende Bohrung 14 aufweist.
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Vielmehr könnten auch eine nur die Schloßnuß 3 aufnehmende Bohrung
und mehreren diese Bohrung umgebende Bohrungen für die Hülseiqchrauben 9,10 vorgesehen
sein. Auch die übrige Ausbildung der Rosetten oder Kurzschilder ist nicht wesentlich,
da die Schicht 8 sowohl bei fehlendem Formschluß als auch bei einem durch Befestigungsschrauben
hergestellten, jedoch bei Gebrauch verloren gehendem Formschluß zwischen dem Türblatt
und dem auf diesem aufliegenzrn Teil der Drücklagerung schon bei verhältnismäßig
kleinen Flächenpressungen den Kraftschluß in radialer Richtung so stark erhöht,
daß Radialverschiebungen verhindert werden.
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Obwohl die Schicht 8 vorzugsweise aus einem die DrAckerlageningsbohrung
14 umgebenden Ring besteht, ist dies nicht unbedingt erforderlich. Der erwünschte
zusätzliche radiale Kraftschluß ist allerdings um so größer, Je größer die Fläche
der Schicht 8 ist und Je näher diese Schicht denJenigen Bereichen liegt, die von
den Befestigungsschrauben durchsetzt sind.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Schicht 8
auf wenigstens ' einer Seite nach der Art von Selbstklebeetiketten mit einem Klebstoff
beschichtet und/oder bereits während der Herstellung der Rosetten auf deren Rückseite
aufgeklebt, so daß an der Baustelle keine zusätzlichen Arbeiten erforderlich sind.